Guten Abend, ich möchte alle ganz herzlich begrüßen. Zu Beginn möchte ich aus Lukas 24 lesen, und zwar Vers 25. Dort spricht der Herr Jesus, noch unerkannt, zu den Emmaus-Jüngern. Er sagt: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“
Von Mose und von allen Propheten anfangend erklärte er ihnen in allen Schriften, was ihn betraf.
Beim letzten Mal, als wir unsere Bibelstudie Teil Nummer 39 zum Lukasevangelium durchgenommen haben, haben wir gesehen, dass das der schönste Spaziergang der Weltgeschichte war. Jesus war mit diesen zwei Jüngern unterwegs. Wir haben auch Hinweise darauf gesehen, dass es sich um ein Ehepaar handelte – einen Jünger und eine Jüngerin –, die auf dem Heimweg nach Emmaus waren, wo sie wohnten. Schließlich baten sie den Herrn: „Herr, bleibe bei uns!“
Sie lebten dort zusammen in ihrem Haus und luden den Herrn ein. Lukas 24, Vers 13 sagt, dass es ein Weg von sechzig Stadien von Jerusalem nach Emmaus war. Je nach Länge des Stadions in der Antike entspricht das einer Entfernung von etwa 10,4 bis 12 Kilometern. Das ist eine Wanderung von ungefähr zwei Stunden, wahrscheinlich sogar länger, denn das Ehepaar war sehr frustriert und blieb zwischendurch stehen. Der Herr erklärte ihnen unterwegs vieles, und dann gingen sie weiter.
So wollen wir heute Abend versuchen, etwas davon nachzuempfinden, indem wir einen Spaziergang von etwa einer Stunde von Jerusalem nach Emmaus machen. Dabei wollen wir einen Gang durch das Alte Testament unternehmen. Wir versuchen, so wie der Herr Jesus es tat, mit dem Gesetz Mose zu beginnen, dann mit den Propheten, und in allen Schriften zu sehen, wo prophezeit wurde, dass der Christus – das heißt auf Hebräisch der Messias – nicht einfach als König kommen sollte, sondern zuerst als der, der leiden sollte, und erst später in Herrlichkeit und Herrschaft auftreten würde.
Nun können wir zu Beginn Psalm 8 aufschlagen, ein Psalm von David. Dort sehen wir alttestamentlich dargestellt, dass der Messias zuerst leiden und dann bei seinem zweiten Kommen herrschen sollte.
Den Emmausjüngern war dies entgangen. Sie dachten, er komme, um zu herrschen. Doch nein, er sollte zuerst leiden. Der Christus musste leiden. Psalm 8, Vers 4: „Wenn ich anschaue deine Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast, was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschensohn, dass du dich um ihn kümmerst?“
Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel. Mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn. Du machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände. Alles hast du unter seine Füße gestellt: Schafe und Rinder allesamt, und auch die Tiere des Feldes, Vögel des Himmels und Fische des Meeres, die die Pfade der Meere durchziehen.
Herr, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
In Vers 5 wird vom Menschensohn gesprochen. Das ist hebräisch der Ben Adam, ein Titel des Messias. Dieser Menschensohn wird auch in Daniel 7, Vers 14 beschrieben, wie er einmal auf den Wolken des Himmels kommen wird, um die Weltherrschaft zu übernehmen.
Aber hier heißt es vom Menschensohn, dass er sich erniedrigt hat, sich ganz gering gemacht hat. König David fragt: „Was ist des Menschensohn, dass du auf ihn achtest?“ Er hat sich so tief erniedrigt. In Vers 6 steht: „Denn für kurze Zeit, ein Weniges“ – zeitlich zu verstehen –, „hast du ihn unter die Engel erniedrigt.“
In Hebräer 2 wird erklärt, dass diese Erniedrigung das Leiden des Todes beinhaltet. Engel sterben nicht, können nicht sterben. Aber der Sohn Gottes wurde ein Mensch, der schließlich in den Tod gegangen ist. Damit hat er sich unter die Engel für kurze Zeit erniedrigt.
Doch dann wird gesagt: „Und mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt.“ Das ist ein Hinweis auf seine Verherrlichung zur Rechten Gottes nach seinem Leiden. So wird es auch in Hebräer 2 durch den Heiligen Geist erklärt.
Dann wird gesagt: „Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände.“ Damit ist die ganze Schöpfung gemeint.
Der Messias musste also zuerst leiden, in den Tod gehen, dann verherrlicht werden und noch später die Weltherrschaft übernehmen. So lässt sich ganz klar beweisen: Es gibt zwei Kommen des Messias im Alten Testament – ein erstes, um zu leiden, und ein zweites, um zu herrschen. Das haben die Emmausjünger nicht beachtet. Sie sahen nur das Herrschen.
Darum sagte Herr Jesus: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben!“ Sie sahen nur das tausendjährige Friedensreich, aber nicht das Kommen des leidenden Messias.
Wie viele Christen heute machen genau das Gegenteil. Sie sehen nur noch das erste Kommen Christi und haben keinen Blick mehr fürs tausendjährige Reich.
Wir sagen: Das tausendjährige Reich ist nicht in der Zukunft. Da sagt der Herr: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben, sowohl das als auch jenes.“
Und nun habe ich versucht, das folgendermaßen einzuteilen: Prophezeiungen in Bezug auf die Geburt und die Herkunft des Messias, dann Prophezeiungen über seinen Dienst, seinen öffentlichen Dienst, anschließend über seine Leiden und schließlich über die Auferstehung.
Es gibt über dreihundert erfüllte Prophezeiungen in Bezug auf das erste Kommen. Wir werden jetzt nicht alle durchgehen. Am Auferstehungstag hatte der Herr Jesus erklärt, was bereits erfüllt war.
Allerdings sind danach noch viele Prophezeiungen hinzugekommen, die im Zusammenhang mit dem ersten Kommen des Messias stehen – nämlich in den weiteren Jahren bis zur Zerstörung Jerusalems, des Tempels, und der Zerstreuung des jüdischen Volkes über die ganze Welt. Das war damals noch nicht eingetreten.
Diese Prophezeiungen schauen wir uns jetzt noch nicht an. Stattdessen betrachten wir das, was der Herr ganz speziell den Emmausjüngern an diesem Auferstehungstag am Nachmittag erklärt hat. Insbesondere, was in den letzten drei Tagen geschehen ist und was in den vergangenen 33 Jahren passiert ist.
Als erste messianische Prophetie gilt 1. Mose 3,15. Direkt nach dem Sündenfall sagt Gott zur Schlange: „Siehst du, Edmund? Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“
Dies ist der erste Hinweis auf den kommenden Erlöser. Hier wird bereits deutlich, dass der Erlöser nicht einfach ein übernatürliches Wesen sein wird, sondern ein Mensch. Er wird als der Same der Frau angekündigt, also als ein Nachkomme von Eva. Somit wird der Erlöser kein Engel oder sonstiges Wesen sein, sondern ein Mensch.
Von ihm heißt es, dass er der Schlange den Kopf zertreten wird, was bedeutet, dass er die Macht des Bösen besiegen wird. Dabei wird er jedoch eine Todeswunde erleiden, denn die Schlange wird ihm in die Ferse beißen. Interessanterweise handelt es sich im Hebräischen um ein Wortspiel: Das gleichklingende Wort kann sowohl „zermalmen“ als auch „schnappen“ im Sinne von „stechen mit dem Giftzahn“ bedeuten.
In der Übersetzung der Elberfelder Bibel wurde „Kopf zermalmen“ und „Ferse zermalmen“ gewählt. Eine Schlange zermalmt jedoch keine Ferse, sondern sie schnappt und sticht. Das gleiche Wort im Hebräischen lässt sich also so verstehen, dass der Erlöser zermalmt und die Schlange in die Ferse sticht.
Damit wird klar: Der Erlöser ist ein Mensch, der sterben wird. Dieses Leiden war von Anfang an prophezeit. Interessanterweise wurden bei der Kreuzigung die Nägel normalerweise in die Fersen geschlagen, was eine dramatische Erfüllung dieses Wortspiels darstellt.
Wenn man denkt, das Alte Testament zeigt uns, wer der Erlöser sein soll, und wir müssen herausfinden, wer das ist, dann ist zunächst klar: Es ist ein Mensch. Heute kommen etwa acht Milliarden Menschen in Frage. Man müsste also die gesamte Menschheitsgeschichte zurückverfolgen, alle Menschen, die es je gegeben hat, also Milliarden von Menschen.
Interessanterweise ist es gar nicht so schwierig, eine einzelne Person aus der gesamten Menschheit zu identifizieren. Man benötigt nur wenige Angaben, ähnlich wie bei einer Adresse: Der Vorname schränkt die Auswahl schon ein, denn nicht alle heißen gleich. Der Familienname schränkt es noch weiter ein. In der Schweiz gibt es zum Beispiel nur drei Personen mit dem Namen Roger Liby. Gibt man noch den Ort oder die Stadt an, ist die Person praktisch eindeutig bestimmt.
In 1. Mose 22,18 sagt Gott zu Abraham, dass der Erlöser, der Same, der zum Segen für alle Völker sein wird, von ihm abstammen wird: „In deinem Samen werden gesegnet werden alle Nationen der Erde.“ Hier wird also klar, dass der Erlöser aus der Linie Abrahams kommen wird. Er wird kein Chinese sein, obwohl es heute über eine Milliarde Chinesen gibt. Gott liebt die Chinesen, aber der Erlöser wird nicht aus ihnen stammen. Ebenso wenig wird er aus den indianischen Stämmen Amerikas kommen, sondern aus der Linie Abrahams.
Weiter geht es in 1. Mose 26,4, wo Gott zu Isaak sagt: „Ich werde deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und mit deinen Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde.“ Hier wird deutlich, dass der Messias über Isaak kommen wird und nicht über die Linie Ismails. Bis dahin hätte theoretisch noch sein können, dass der Messias aus Saudi-Arabien, also von den Ismailitern, den arabischen Stämmen, kommen würde. Aber es wird klar: Es ist die Linie Isaaks.
In 1. Mose 28,14 sagt Gott zu Jakob: „In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ Bei Isaak hätte noch die Frage bestanden, ob der Messias aus Jakob oder auch aus Esau, dem Stammvater eines Volkes in Jordanien, stammen könnte. Hier wird klar, dass es Jakob ist, der Stammvater des Volkes Israel.
Das Volk Israel wurde in zwölf Stämme aufgeteilt. Wenn wir 1. Mose 49 lesen, im Segen Jakobs, heißt es zu Juda in Vers 10: „Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen, bis dass der Schilo kommt. Dem gehört der Gehorsam der Völker.“ Hier wird der Stamm Juda besonders angesprochen und es wird gesagt, dass Schilo kommen wird.
Weiß jemand, was Schilo auf Deutsch bedeutet? Friedensbringer und Ruhebringer – ein wunderbarer Name für den Messias. Es gibt viele Namen für den Messias, und Schilo ist einer davon. Es wird auch gleich gesagt, dass die Völker der Welt sich diesem Schilo anschließen werden. Somit war schon klar: Wenn der Messias kommt, werden viele Völker an ihm interessiert sein.
In 1. Chronik 5,2 wird nochmals ausdrücklich gesagt, dass aus Juda der Fürst kommen wird – gemeint ist der Messias, der Fürst. Dies schränkt die Herkunft weiter ein.
Viel später, in Psalm 132,11, sagt Gott zu König David, der ebenfalls aus dem Stamm Juda stammt: „Der Herr hat David Treue geschworen, er wird nicht davon abweichen. Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen.“ Hier wird klar, dass der Messias ein biologischer Nachkomme König Davids sein wird.
So war deutlich: Aus ganz Israel, aus allen Stämmen, aber speziell aus dem Stamm Juda und innerhalb dieses Stammes aus der Familie Davids, sollte der Messias kommen.
All dies wurde im Herrn Jesus erfüllt. Es gab damals öffentliche Geschlechtsregister, die in Jerusalem in einem Archiv aufbewahrt wurden. Diese waren bis ins Jahr 70 nach Christus zugänglich, also auch noch zur Zeit unseres Spaziergangs nach Emmaus. Dort konnte man sehen, dass Jesus all diese Anforderungen erfüllte. Über Maria war er tatsächlich ein direkter biologischer Nachkomme König Davids aus dem Stamm Juda.
In Jeremia 23,5 wird ebenfalls gesagt, dass der Messias ein Spross aus David sein wird.
Betrachten wir Micha 5,1: „Und du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Tausenden von Juda, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll, und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“ Hier wird klar gesagt, dass der Messias aus dem Haus Davids stammt, aber an einem bestimmten Ort geboren wird – nicht in Jerusalem, nicht in Nazareth, nicht in Hazor, nicht in Dan, sondern in Bethlehem.
So konnte der Fremde den Emmaus-Gängern sagen, was tatsächlich geschehen ist: Jesus wurde vor 33 Jahren in Bethlehem geboren, und das ist allgemein bekannt und nachweisbar. Die Rabbiner damals verstanden bereits, dass Micha 5,1 vom Messias spricht. Darum steht auch heute in jeder Rabbinerbibel in der aramäischen Übersetzung neben dem hebräischen Text an dieser Stelle „der Messias“. Es ist also völlig klar, dass er aus Bethlehem stammt.
In Jesaja 49,2 heißt es: „Der Herr hat mich berufen vom Mutterleib an, vom Mutterschoss an hat er meinen Namen genannt.“ Dieser Mann, der drei Tage vor dem Spaziergang nach Emmaus gekreuzigt wurde, hieß Jeschua, auf Griechisch Jesus.
Dieser Name wurde im Alten Testament nie als Name des Messias vorausgesagt. Viele andere Namen wie Schilo, Tröster, Menachem oder „starker Gott“ (El Gibbor) wurden genannt, aber nicht Jeschua.
Darum heißt es in Jesaja 49, dass Gott diesen Namen erst in Verbindung mit dem Mutterschoß nennen wird.
So sehen wir in Lukas 1, wie der Engel Gabriel Maria die Schwangerschaft ankündigt und ihr sagt, sie soll den Namen Jesus geben. Parallel dazu sagt ein Engel zu Joseph in Matthäus 1, dass er dem Kind den Namen Jesus geben soll, denn er wird sein Volk von seinen Sünden retten.
Somit wurde dieser Name erst von der Zeit des Mutterschoßes an genannt – ab dieser Epoche.
Die Geburt wird auch in Jesaja 9, Vers 5 erwähnt, und zwar heißt es dort: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Man nennt seinen Namen wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.“
Es sind vier Doppelnamen, und Edmund hat das gerade genauso gelesen. Nicht „Friedefürst“, was auf Deutsch schön klingen würde, sondern „Fürst des Friedens“. Im Grundtext sind es immer zwei Wörter, also Doppelnamen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.
Das sind weitere Namen des Messias. Er hat viele Namen, und jeder Name sagt etwas über ihn aus. Hier wird von ihm gesagt: Er, der einmal herrschen wird, wird als Kind geboren. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben. Er wird eine wirkliche Geburt erleben.
Doch da war das Problem: In Daniel 7, Vers 14 sieht Daniel in einer Vision den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen. Er nimmt die Weltherrschaft in Besitz. Nun wird klar: Wenn er kommt, um die Welt zu beherrschen – das zweite Mal –, dann kommt er auf den Wolken. Dann wird er nicht geboren.
Aber die Geburt steht in Verbindung mit seinem ersten Kommen, bei dem er leiden wird. In Jesaja 7, Vers 14 wird gesagt, dass diese Geburt ganz außergewöhnlich sein wird. Dort heißt es: „Darum wird der Herr selbst euch ein Wunderzeichen geben. Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie wird seinen Namen Immanuel nennen.“
Hier erhält der Messias noch einen Namen: Immanuel, was „Gott mit uns“ bedeutet. Es wird erklärt, dass er von einer Jungfrau geboren wird. Manche haben versucht, das Wort „almah“ mit „junge Frau“ zu erklären, was nicht Jungfrau bedeutet. Doch das Wort kommt siebenmal im Alten Testament vor, und an allen Stellen bezeichnet es eine Jungfrau.
Kritiker sagen, „betulah“ sei das technische Wort für Jungfrau, aber das steht hier nicht. Allerdings gibt es ein Problem: In Joel 1 wird „betulah“ gebraucht, und dort ist nicht zweifelsfrei eine Jungfrau gemeint, sondern eine jung verheiratete Frau, also eine Jungfrau, die gerade in die Ehe eingetreten ist.
„Almah“ wird in der Bibel jedoch immer so verwendet. Auch in der verwandten Sprache des Ugaritischen, einer Keilschrift-Sprache aus Ugarit, wird deutlich, dass „almah“ wirklich „Jungfrau“ bedeutet. Sonst wäre es ja kein Wunderzeichen.
Hier heißt es ausdrücklich: „Ich werde euch ein Wunderzeichen geben“, nicht: „Siehe, die junge Frau wird schwanger werden.“ Das ist kein Wunderzeichen. Zwar ist es jedes Mal ein Wunder, wenn ein Kind empfangen und geboren wird, aber es ist kein Zeichen.
Ein Wunderzeichen ist etwas ganz Außergewöhnliches, wodurch Gott etwas zeigt – nicht ein normales Wunder, das jeden Tag geschieht. Dieses Wunderzeichen wird sein, dass er von einer Jungfrau geboren wird.
Das macht auch klar, warum er im Psalm 8 als „Sohn des Menschen“ genannt wird. „Ben Adam“ wird mit „Sohn des Menschen“ übersetzt, wenn es um den Messias geht. Die Septuaginta hat das schon so übersetzt.
Das bedeutet im Gegensatz zu uns, die wir „Söhne der Menschen“ sind, wie Epheser 3 sagt. Dort ist der Ausdruck „Söhne der Menschen“ zu finden. Wir haben Vater und Mutter. Wir sind Söhne der Menschen. Aber der Messias ist der Sohn des Menschen, denn er hat nur eine Mutter, die Jungfrau, die ihn geboren hat.
Und dann könnten wir dazu lesen, 4. Mose 24,17. Das ist die Prophetie von Bileam: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe. Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter hebt sich aus Israel und zerschlägt die Schläfen Moabs und zerschmettert alle Söhne selbst.“
Bileam spricht hier über den kommenden Messias – und zwar mehr als 1500 Jahre vor Christus. Darum sagt er: „Ich sehe ihn als Prophet, aber nicht jetzt.“ Der Messias ist noch nicht gekommen, die Prophezeiung hat sich noch nicht erfüllt. „Ich schaue ihn, aber nicht nahe“ bedeutet, dass es noch sehr lange dauern wird, bis der Messias kommt.
Aber schließlich heißt es: „Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel.“ Wenn dieser König kommt, wird ein Stern in Israel aufgehen. So konnte der Fremde den Emmausjüngern zum Beispiel darauf hinweisen: „Ihr wisst ja, damals, als die Geburt stattgefunden hatte in Bethlehem, da war ein neuer Stern.“ Fremde Leute, die aus Persien kamen, hatten diesen neuen Stern gesehen, der die Geburt ankündigte.
Weiter lesen wir in Psalm 40, wo deutlich gemacht wird, warum der Messias Mensch werden und geboren werden sollte. Was ist der tiefere Grund dafür? Psalm 40,7 sagt: „An Schlacht- und Speisopfern hattest du kein Gefallen, Ohren hast du mir gegraben, Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.“
Da spricht jemand: „Siehe, ich komme, in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben: Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich, und dein Gesetz ist tief in meinem Innern.“ König David hat diesen Psalm geschrieben, aber er selbst konnte damals nicht sagen: „Siehe, ich komme, in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben.“
Doch der Messias konnte so in die Welt kommen. In Hebräer 10,5 wird dies auf seine Geburt bezogen. Dort heißt es, dass er, als er in die Welt kam – weil er der ewige Sohn Gottes ist – zu Gott sprechen konnte: „Siehe, ich komme, in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. All diese Prophezeiungen werde ich erfüllen.“
Er sagt hier: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust.“ Er kam, um den Willen Gottes zu erfüllen. Was sollte dieser Wille Gottes sein? Das wird angedeutet in Vers 7: „An Schlacht- und Speisopfern hattest du keine Lust, Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.“
Gott hatte diese Opfer bei Mose eingesetzt, in 3. Mose 1 bis 7. Aber hier sagt der Herr Jesus, dass das nicht das war, was Gott eigentlich wollte. Gott hatte das zwar so gewollt und angeordnet, im Blick auf die Bedeutung, aber das, was er wirklich wollte, war die Erfüllung dieser Opfer. Und das sollte der Messias tun.
Er sagt: „Ohren hast du mir bereitet.“ Wörtlich steht im Hebräischen: „Ohren hast du mir gegraben.“ Nach der Zeugung, wenn die erste Zelle sich teilt und die Zellen sich weiter teilen, entsteht ein Zellklumpen. Ganz früh in der Embryonalentwicklung bilden sich Furchen. Früher haben Evolutionisten gesagt, das seien Kiemen, die ein Beweis für Evolution seien. Tatsächlich sind es aber keine Kiemen, sondern aus diesen Furchen bilden sich später die Gehörgänge.
„Ohren gegraben“ steht also in direktem Zusammenhang mit der Formung des Leibes im Mutterleib. Der Herr Jesus sagt: „Du hast mir Ohren gegraben, um auf deine Stimme zu hören, um dann hinzugehen nach Golgatha und zu sterben.“
Er sollte kommen, um die Opfer des Alten Testaments zu erfüllen.
Und das führt uns jetzt zu seinem Dienst. In Jesaja 40,3 heißt es: Wenn der Messias auftreten wird, dann wird er einen prophetischen Vorläufer haben. Eine Stimme ruft: „In der Wüste bahnt den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott.“
In Vers 4 wird dazu gesagt: „Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden. Das Höckrige soll zur Ebene werden und das Hügelige zur Talebene.“
Und dann fügt der Prophet noch das Wichtigste hinzu, in Vers 5a: „Und die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird es sehen.“
Also: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste, ein Prophet, der den Weg vorbereitet, wenn der Messias sich offenbart und sich dem ganzen Volk zeigt.
Der Fremde konnte erklären, dass dies auf Johannes den Täufer zutraf. Vierhundert Jahre lang gab es keine Propheten mehr, seit Malachi. Es war eine traurige Zeit. Plötzlich aber trat dieser Prophet damals in der Wüste Judäas auf – mit einer Autorität, die ganz Israel in Bewegung brachte. Das Volk ging hinaus in die Wüste an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen.
Hier steht: „In der Wüste bahnt den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße.“ Weiß jemand, was auf Hebräisch für Steppe steht? Arawa. Das ist ein geografischer Ausdruck, keine beliebige Steppe. Die Arawa umfasst die Jordan-Ebene, die tiefe Senke des Jordantals, das Tote Meer und erstreckt sich weiter durch den Negev.
Genau dort, in dieser Wüste der Arawa, in der Nähe von Jericho, trat Johannes auf und predigte. An diesem Ort, Bethanien genannt, oder Betabara, erfüllte sich die Prophezeiung. Johannes erschien genau in der Arawa.
Neben den Tausenden, die gekommen waren, um sich von Johannes taufen zu lassen, kam auch der Herr Jesus. Es heißt: „Und die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen.“ Jesus ließ sich taufen wie die anderen, die ihre Sünden bekannten. Man hätte denken können, er sei auch ein Sünder.
Doch dann kam vom Himmel die Stimme: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ So wurde für alle klar: Dort in der Wüste ist die Herrlichkeit Gottes offenbart worden.
Auch in Malachi 3 hört man die Stimme des Messias, der seinen Vorläufer ankündigt: „Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir bereite. Und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Siehe, er kommt“, spricht der Herr der Herrscherin.
Ja, siehe, ich sende meinen Boten, dass er den Weg vor mir bereite. Das hat sich mit Johannes dem Täufer erfüllt, der auf den Herrn Jesus hinwies, wie Johannes im Johannesevangelium sagt: „Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt trägt!“
Und dann lesen wir in Jesaja 8, Vers 23 – je nach Bibelausgabe auch Jesaja 9,1 – über das Auftreten des Erlösers. Edmund, liest du? Dort steht: „Das Volk, das im Dunkeln lebt.“ In der Elberfelder Bibel heißt es in Jesaja 9,1: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht; die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen.“
Ja, aber du solltest doch Vers 23 noch vorher lesen. Dort heißt es: „Doch nicht bleibt das Dunkel über dem, der von der Finsternis bedrängt ist. Wie die frühere Zeit dem Land Sebulon und dem Land Naftali Schmach gebracht hat, so bringt die spätere den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordan und den Kreis der Nationen zu Ehren.“
Das Volk, das im Finstern wandelt, hat ein großes Licht gesehen.
Hier wird erklärt, dass das Land Sebulon und das Land Naftali in früherer Zeit von Gott verächtlich gemacht wurden. Das war besonders ausgeprägt, als die zehn Stämme wegen ihrer Sünde von den Assyrern in die Verbannung geführt wurden. Das Südreich Juda blieb noch über hundert Jahre bestehen, aber der Norden wurde von Gott verachtet, weil er schon weggeführt wurde.
Doch hier wird gesagt, dass in einer späteren Zeit das Land Sebulon und das Land Naftali zu Ehren gebracht werden. Im nächsten Vers wird dann von dem Licht des Messias gesprochen, das in der Finsternis aufgehen wird.
Interessant ist, dass Sebulon „Wohnung“ bedeutet. Im Stammesgebiet von Sebulon befindet sich Nazareth. Jesus kam nach seiner Geburt in Bethlehem, dann verbrachte er eine Zeit in Ägypten. Die Eltern kamen mit ihm wieder zurück ins Land. So erfüllte sich Hosea 11: „Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.“
Sie gingen aber nicht nach Bethlehem zurück, sondern nach Nazareth. Dort wuchs der Herr Jesus auf, über Jahrzehnte, bis er mit etwa dreißig Jahren begann, seinen öffentlichen Dienst auszuführen. Er lebte und wohnte also in Sebulon.
Sebulon wurde ganz besonders geehrt, weil der Messias dort die längste Zeit seines Lebens verbrachte. Später zog er nach Kapernaum um. Von dort aus begann er seinen öffentlichen Dienst. Dieses Licht ging in Galiläa auf, dem „Kreis der Nationen“. Galiläa der Nationen heißt auf Hebräisch so, und Kapernaum, der Ausgangspunkt des Predigtdienstes Jesu, liegt im Stammesgebiet von Naftali.
Naftali bedeutet „Mein Kampf“ – das hat nichts mit Hitler zu tun. Es ist ein wunderbarer Name. So begann der Herr Jesus einen geistlichen Kampf, indem er das Evangelium in der Finsternis verkündete. Er ist das Licht, das zuerst im verachteten Galiläa leuchtete.
Dann lesen wir in Jesaja 42, wie er auftreten würde. Er sollte kein Revolutionär sein, der auf der Straße herumschreit und die Leute gegen Rom mobilisieren will. Nein, in Jesaja 42, Vers 1 heißt es:
„Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.“
Hier haben wir den Auserwählten, von dem Gott sagt, an dem er Wohlgefallen gefunden hat. An ihm hat seine Seele Wohlgefallen, und er hat seinen Geist auf ihn gelegt – der Heilige Geist kam damals bei der Taufe am Jordan auf ihn.
Vers 2 lautet: „Er wird nicht schreien, die Stimme nicht erheben und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße.“ Er wird also nicht wie ein Revolutionär herumschreien.
Im Gegenteil, Vers 3 sagt: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“
Er wird sich um die Schwachen kümmern, die wie ein geknicktes Rohr sind, damit sie wieder aufgerichtet werden. Oder um diejenigen, die wie eine Kerze sind, die fast verlischt – er bläst sie nicht aus, sondern facht das Feuer wieder an.
So wird er sein. Er wird das Recht Gottes verkündigen und der Wahrheit gemäß das Recht kundtun.
Dann lesen wir in Psalm 40, wie er predigen wird. Psalm 40, Vers 10:
„Ich habe Gerechtigkeit verkündet in großer Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht. Herr, du weißt es, deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens. Deine Zuverlässigkeit und deine Hilfe habe ich ausgesprochen, deine Gnade und deine Treue nicht verhehlt vor der großen Versammlung.“
Hier wird die große Versammlung erwähnt – das ist Israel. Der Herr Jesus hat auch vor großen Volksmengen gesprochen, vor Tausenden von Leuten.
Man kann sich vorstellen, wie er auf einen Berg bei Kapernaum stieg, sich setzte, und die Volksmenge unten auf dem flachen Platz versammelt war. Tausende kamen, und dort hielt er die Bergpredigt. Er verkündete die Gerechtigkeit Gottes in der großen Versammlung.
Er erklärte, wie der richtige Umgang mit Geld und Almosen ist, was Heuchelei und wahre Gerechtigkeit bedeuten. Er zeigte, wie das Gesetz Gottes zu verstehen ist: „Du sollst nicht töten“ beginnt nicht erst mit Mord, sondern schon wenn man jemanden mit Worten erniedrigt – das ist ein Rufmord.
So verkündete er die Gerechtigkeit.
Dann sagt er weiter: „Ich habe deine Treue verkündigt. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und so wird euch alles dieses hinzugefügt werden.“ Das ist Gottes Treue und deine Rettung.
Er erklärt: „Geht ein durch die enge Pforte! Eng ist die Pforte und schmal ist der Weg, der zum Leben führt.“
Er verkündete die Güte Gottes und die Wahrheit Gottes – das kann man alles mit der Bergpredigt illustrieren.
Gehen wir weiter zu Jesaja 61, Vers 1:
„Der Geist des Herrn ist auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden die gebrochenen Herzen, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, auszurufen das Gnadenjahr des Herrn und den Tag der Rache unseres Gottes.“
Hier wird auch der Messias beschrieben: Gesalbt mit dem Geist Gottes verkündigt er frohe Botschaft. Im ganzen Land Israel und sogar darüber hinaus hat er gepredigt und verkündigt.
Er hat Menschen, die dämonisch gefangen waren, in die Freiheit entlassen und ihnen den geistlichen Kerker geöffnet.
Wenn wir dazu Psalm 72 lesen, wird der König Messias beschrieben, wie er handelt, sowohl beim ersten als auch beim zweiten Kommen.
Psalm 72 ist ein Psalm von David, den er speziell für Salomo gedichtet hat. In Vers 12 und 13 heißt es:
„Denn retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden und den, der keinen Helfer hat. Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und das Leben der Armen wird er retten.“
Er wird den Armen retten, der um Hilfe ruft. Wir denken an Lukas 18, Vers 39, als der blinde Bartimäus am Weg ruft: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Die Leute sagen ihm, er solle schweigen, doch er ruft noch lauter. Der Herr geht auf ihn ein und heilt ihn.
Dann heißt es: „Und den Elenden, der keinen Helfer hat.“ Wir denken an Johannes 5: Jesus ging zum Teich Bethesda, wo ein Mann war, der schon neununddreißig Jahre krank war. Jesus fragte ihn: „Möchtest du gesund werden?“ Der Mann antwortete, er habe niemanden, der ihn ins Wasser bringt, wenn es bewegt wird. Aber der Herr heilte ihn – den Elenden, der keinen Helfer hatte.
Er wird sich erbarmen des Geringen oder Schwachen. Denken wir an Lukas 13, Vers 11, wo eine Frau achtzehn Jahre lang einen Geist der Schwachheit hatte. Am Sabbat richtete Jesus sie auf.
Die Seelen der Armen wird er retten. Denken wir an Johannes 9, Vers 8, wo Jesus den Blindgeborenen heilte, der dort als Bettler bezeichnet wird.
So hat er gehandelt.
Wenn wir Jesaja 35, Verse 5-6 lesen, sehen wir, dass er all diese Zeichen und Wunder von Heilungen tun sollte:
„Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und jauchzen wie die Zunge des Stummen.“
Der Fremde konnte darauf hinweisen: „Wir hoffen, dass er der sei, der Israel erlösen sollte.“ Er ist es! Er hat all diese Zeichen und Wunder getan, Blinde geheilt, Tauben die Ohren geöffnet, Lahme springen lassen und genau die Prophetie erfüllt.
Nehmen wir noch Psalm 69, Vers 10 dazu. Dieser Vers wird in Johannes 2 zitiert, als Jesus den Tempel von dem Missbrauch des Verkaufs reinigte. Die Jünger dachten später an Psalm 69, Vers 10:
„Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt; und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.“
Gottes Haus ist das Tempelhaus. Jesus eiferte um die Ehre Gottes in seinem Haus und trieb die Verkäufer hinaus. Das kostete ihm letztlich das Leben.
Er tat das nicht nur in Johannes 2 am Anfang seines Dienstes, sondern noch einmal am Montag vor Karfreitag. Damit setzte er sich in Opposition zum Sanhedrin, der die Erlaubnis für den Verkauf in der Königin-Säulenhalle gegeben hatte.
Ein paar Tage später stand Jesus vor Kajaphas und wurde zum Tod verurteilt.
„Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt“ – man kann es auch übersetzen mit „gefressen“.
Und dann schauen wir uns Daniel 9,25 an. Jetzt kommen wir zu den Leiden des Herrn.
Daniel 9,25 lautet: So sollst du erkennen und verstehen, von dem Zeitpunkt an, als das Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es sieben Wochen.
162, weiter? Ja, aber jetzt hast du die Elbefelder Brockhaus zitiert, stimmt das? Die habe ich schon revidiert, den Elbefelder Brockhaus. Ich zitiere aus der Elbefelder CSV beziehungsweise der alten Elbefelder Ausgabe, da ist ein Übersetzungsfehler drin. Ich werde den richtigen Text schnell lesen.
Und zwar ist es gerade entscheidend: So wisse denn und verstehe, vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Jahrwochen und 62 Jahrwochen. Punkt. Man sollte erst jetzt einen Punkt setzen: sieben und zweiundsechzig Jahrwochen.
Anmerken möchte ich, ich sagte, das sind Jahrwochen, das heißt Abschnitte zu je sieben Jahren. Genau, das ist dann sehr gut.
Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen – das war 445 vor Christus. Das hat sich erfüllt, nämlich der persische König Artaxerxes gab in Nehemia 2 die Erlaubnis, den Juden, Jerusalem wieder aufzubauen.
Und dann wird gesagt: Von da an sind es bis der Messias kommt als Fürst – und das war ja am Palmsonntag, 32 nach Christus – sieben Jahrwochen und 62 Jahrwochen.
Eine Jahrwoche sind in der Bibel sieben Jahre, und zwar prophetische Jahre, immer Jahre von 360 Tagen.
67 und 62, das sind zwei Epochen, die vergehen sollten, bis dann der Messias als Fürst kommt. Das ergibt 69. 69 mal 7 mal 360 Tage ergibt 17.430 Tage.
Diese Zeitspanne war von März/April, im Monat Nisan, 445 vor Christus bis wieder im Monat Nisan, 32 nach Christus. Da passen genau 17.430 Tage hinein.
Und da sollte der Messias kommen, am Palmsonntag auftreten.
Wenn wir weiterlesen: Nach den 62 Jahrwochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Es wird nicht gesagt, wie lange danach, aber nach diesem Kommen als Fürst sollte er getötet werden. Fünf Tage später fand die Kreuzigung statt.
Also sogar die Zeit stimmt genau, durch die Schrift gegeben.
Und da lesen wir jetzt Psalm 35, Vers 7: Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt, ohne Ursache meiner Seele eine Grube gegraben.
Eine Falle wird gestellt.
Wir erinnern uns an Lukas Kapitel 20, am Dienstag vor Karfreitag. Jesus war den ganzen Tag im Tempel und wurde von verschiedenen Gruppen des Judentums mit Fragen angegriffen. Es waren Fangfragen, um ihn in eine Grube zu locken.
Zum Beispiel: Darf man dem Kaiser Steuer geben? Hätte er Ja gesagt, dann wäre er pro Rom und somit zu verurteilen gewesen. Hätte er Nein gesagt, dann wäre er gegen Rom gewesen, und man hätte Grund gehabt, ihn an die Römer zu überliefern.
Der Herr sagt: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Aber sie haben ihm solche Fallen gelegt, um ihn verurteilen und hinrichten zu können.
Und Psalm 31, nur ein paar Seiten zurück. Wenn du die Tafel drehst, geht es weiter. Ah, jetzt drehe ich die Tafel wieder, genau. Danke.
Psalm 31, Vers 14: Denn ich höre das Tuscheln vieler, Schrecken ringsum. Indem sie sich miteinander gegen mich zusammentun, sinnen sie darauf, mir das Leben zu nehmen.
In Markus 3 sieht man: Der Herr Jesus war in der Synagoge, und dann wurde beschlossen von den Führern, er müsse sterben.
Das können wir, wie wir es ja gemacht haben, als wir das Lukasevangelium studiert haben, genau datieren. Das war ein Jahr nach seinem Auftreten als öffentlicher Prediger, im Jahr 30.
Da haben sie beschlossen: Er muss sterben.
So ist es hier vorausgesagt: Sie haben geratschlagt, ihm das Leben zu nehmen.
Dann gehen wir weiter und schauen uns an, wie ein Jünger, ein Freund, eine spezielle Rolle als Verräter spielen sollte.
Psalm 41, Vers 10, bitte: Selbst mein Freund, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Verse gegen mich erhoben.
Ja, und das haben wir damals gesehen, als wir das Passa durchgenommen haben, Lukas 22.
In dem Moment der Passafeier, wo der Herr Jesus Judas als geehrtesten Gast des Abends Matze verbunden mit Eintauchen gegeben hatte – das war gerade bevor das Hauptmahl begann – dann ist er hinausgegangen.
Der Mann meines Friedens oder mein Freund, auf den ich vertraute, hat ihm die Kasse gegeben.
In den Jahren, als der Herr mit den Jüngern herumging, hat er ihm die Kasse anvertraut.
Der Mann, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, eben diese Matze am Passamal, aus der Hand des Herrn eingetaucht bekommen, der hat die Ferse wieder nicht erhoben.
Und nicht wahr, die Ferse – das ist nicht eine, die vorne reinschlägt. Auch das ist nicht schön, aber die ganz hinterhältige, das sind die, die spazieren gehen und dann heimlich mit den Fersen zuschlagen.
Also völlig unerwartet, hinterhältig – so war der Verräter Judas.
Und das war alles vorausgesagt.
Das hat sich in den vergangenen Tagen, konnte der Fremde sagen, genau so erfüllt.
Jetzt Psalm 55, Vers 13: Denn nicht ein Feind höhnt mich, sonst würde ich es ertragen. Nicht mein Hasser hat großgetan gegen mich, sonst würde ich mich vor ihm verbergen.
Sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter, die wir die Süße der Gemeinschaft miteinander erlebten, ins Haus Gottes gingen, in festlicher Unruhe.
Ja, also auch da wird wieder gesagt: Nicht ein Feind, nicht ein Hasser, sondern es war jemand, der vertrauten Umgang hatte, als Freund und nochmals Vertrauter, der die Kasse getragen hat.
Und der Herr ging mit seinen Jüngern immer wieder zu den Festen, am Passafest, am Pfingstfest, am Laubhüttenfest nach Jerusalem.
Sie wandelten miteinander ins Haus Gottes, mit der Menge.
Und das letzte Mal ging er mit den Jüngern nach Jerusalem für die Passa-Feier, aber dieser Vertraute hat ihn verraten auf hinterhältige Art und Weise.
Aber der Herr sollte abgelehnt werden überhaupt, und das lesen wir in Jesaja 53, Vers 3, bitte: Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt.
Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.
Jawohl!
Dann weiter in Jesaja 49, Vers 7 wird gesagt, dass er das Abscheu der Nation ist.
Der Messias, der eigentlich so ersehnt war von seinem eigenen Volk, aber als er kam, war er das Abscheu der Nation.
So haben es die Schriften vorausgesagt, so musste es kommen, konnte der Fremde erklären.
Und dann die Misshandlung, liest du Jesaja 50, Vers 6: Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.
Das ist geschehen an diesem Freitag.
Die Soldaten haben ihm am Bart gerissen, er wurde angespuckt, und der Rücken wurde mit der Peitsche aufgeschlagen.
Er war nicht widerspenstig, er hat das alles über sich ergehen lassen.
Im Psalm 129, Vers 3 heißt es: Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben langgezogen ihre Furchen.
Wenn man Bilder anschaut, zum Beispiel von Sklaven aus der Zeit der Sklaverei in Amerika, gibt es noch Fotografien von solchen, die gepeitscht worden sind.
Das sieht wirklich so aus wie ein Acker, den man durchpflügt.
Es entstehen genau diese Art von Striemen.
Und das hat der Herr so erfahren.
Dann gehen wir gleich weiter zu Psalm 22, wo die Kreuzigung, die darauffolgende Kreuzigung beschrieben wird.
Lies du Vers 16: Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und in den Staub des Todes legst du mich.
Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt.
Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.
Alle meine Gebeine könnte ich zählen, sie schauen und sehen mich an.
Tausend Jahre früher, als es noch gar keine Kreuzigung gab, hat David das auf den Messias hin vorausgesagt.
Hände und Füße durchgraben – genau das ist geschehen vor drei Tagen.
Und das waren Hunde.
Vers 17 sagt: Denn Hunde haben mich umgeben.
Die Hunde sind nicht koschere Tiere.
Dies ist ein Hinweis auf Nichtjuden.
Während die Feinde in Vers 13 beschrieben werden: Viele Stiere haben mich umgeben, starke Stiere von Basan mich umringt.
Das sind koschere Tiere und das sind die Feinde aus dem Volk Israel, die sich gegen den Herrn gerichtet haben.
Und die Hunde, das sind Nichtjuden, die sich gegen ihn gerichtet haben.
Von den Nichtjuden wird gesagt: Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.
Das haben Nichtjuden gemacht.
Er wurde den Heiden überliefert, und die Soldaten haben das gemacht.
Und von diesen Soldaten heißt es dann in Vers 19: Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los.
Und so war es doch.
Seine Kleider wurden von den Soldaten verlost, aber er hatte ein Untergewand, das war ohne Naht durchgewebt.
Das haben sie nicht zerschnitten, sondern haben gesagt, wir losen darum.
Darum hat sich beides erfüllt: Sie haben die Kleider geteilt, und über das Gewand, das man nicht zerschneiden wollte, hat man das Los geworfen.
Das sind zwei Prophezeiungen.
Gerade vorher steht noch: „Alle meine Gebeine könnte ich zählen, sie schauen und sehen mich an.“
Das weist hin auf die bei Juden natürlich nicht vollständige, aber weitgehende Entblößung, dass man seine eigenen Knochen zählen kann.
Ich kann das nicht, weil ich ein Hemd anhabe und Hosen, aber als Gekreuzigter kann man die eigenen Knochen zählen.
Weiter heißt es in Vers 15: Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt, wie Wachs ist mein Herz geworden, zerschmolzen in meinem Inneren.
Und noch Vers 16: Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und in den Staub des Todes legst du mich.
Der Herr hing in der orientalischen Sonne, und dieser Schweiß wird so beschrieben: Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle Gebeine haben sich zertrennt.
Unter dem Eigengewicht des Gekreuzigten renken sich die seitlichen Gelenke aus.
Weiter entsteht aus medizinischen Gründen – das könnten Ärzte unter uns genau erklären, warum und wie das genau geht – ein unvorstellbarer Durst.
Das wird hier ausgedrückt: Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und in den Staub des Todes legst du mich.
Der Messias musste sterben.
Und auch noch am Kreuz hat er gebetet für seine Widersacher.
In Jesaja 53, Vers 12 heißt es, dass er für die Übeltäter Fürbitte getan hat: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Er hat auch erlebt, was in Psalm 34, Vers 20 steht: Kein Gebein sollte an ihm zerbrochen werden.
Wir wissen, am Schluss haben die Soldaten noch die Unterschenkel der Mitgekreuzigten mit gebrochen, damit sie beim Abstehen auf dem Fußbrett nicht mehr Luft holen konnten.
Dann erstickten sie.
Man wollte sie noch vor Abend abnehmen.
Aber als man zum Herrn Jesus kam, war er schon tot.
Darum wurden alle seine Gebeine bewahrt, wie Psalm 34 das vorausgesagt hatte.
Ein Soldat hat dann noch seine Seite durchbohrt mit einem Speer.
In Sacharja 12, Vers 10 steht: Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.
So haben sich all diese Details erfüllt.
Sogar der Schrei am Kreuz, Psalm 22, Vers 2: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ war auch vorausgesagt.
Und Psalm 31, Vers 6: „In deine Hände übergebe ich meinen Geist.“
Dieses letzte Wort des Herrn war auch im Alten Testament prophezeit.
Wir müssen noch zu 1. Mose 22 gehen, bevor wir zu Emmaus kommen. Dort finden wir die Geschichte von der Opferung Isaaks. Gott sagt zu Abraham: „Geh in das Land Moria und opfere deinen Sohn auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“
Abraham geht in das Land Moria. Wo ist das? Das ist das Gebiet rund um den Berg Moria, auf dessen Südabhang damals die Stadt Salem lag, die Königsstadt von Melchisedek. Dieser Berg war bekannt, aber Gott sagt Abraham nicht einfach, er solle Isaak auf Moria opfern, sondern auf einem der Berge, die er ihm noch nennen wird.
Tatsächlich sieht Abraham den Ort von ferne, baut dort einen Altar und schließlich wird Isaak verschont. Abraham darf an diesem Ort ein Opfer darbringen. Er gibt diesem unbekannten Berg im Land Moria einen Namen und nennt ihn „Adonai Jireh“, das heißt: „Der Herr wird ausersehen“. Das bedeutet, dass das wahre Opfer, das wahre Brandopfer, einmal ausersehen werden wird.
Mose schreibt dazu: „Deshalb wird heutzutage gesagt: Auf dem Berg des Herrn wird ersehen werden.“ Das heißt, der Erlöser sollte im Land Moria auf einem der Hügel sterben. Der Fremde konnte erklären, dass es der Nachbarhügel Golgatha war. Dort ist er gestorben, auf einem der Berge im Land Moria.
Wenn wir noch an Psalm 102,24-25 denken, da klagt der Messias und sagt: „Nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage.“ Wir wissen aus Psalm 90, dass das Alter in Israel siebzig Jahre beträgt, wenn es hochkommt achtzig. Die Hälfte davon sind fünfunddreißig. Der Messias sagt: „Nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage.“ Er wurde mit 33 Jahren, also gerade in der typischen Mittelphase, in den Tod geführt. Auch das war vorausgesagt: sein Alter mit 33 Jahren.
Schließlich ist auch die Auferstehung vorausgesagt, in Psalm 16, Vers 10. Ein Psalm von König David, aber er bezieht sich nicht auf David selbst, denn als er starb, hat er die Verwesung erlebt. Hier spricht der Messias in Vers 10: „Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe.“ Das Wort „Grube“ ist hier nicht gut übersetzt. Es sollte besser mit „Verwesung“ übersetzt werden. Es heißt also: „Du wirst nicht zulassen, dass dein Frommer die Verwesung sieht.“
An Pfingsten nimmt Petrus auf diese Stelle Bezug und sagt: „Ihr könnt alle sehen, dass Davids Grab in der Davidsstadt unten noch da ist. Er hat die Verwesung gesehen, aber er hat vom Messias prophezeit, dass dieser nicht die Verwesung sehen sollte.“ So konnte der Fremde erklären: „Am dritten Tag ist das, was ihr von den Frauen gehört habt, jetzt geschehen. Er ist auferstanden, ohne die Verwesung gesehen zu haben.“
Schließlich noch Jesaja 52, Vers 13, dort beginnt das wunderbare Kapitel über den leidenden Messias: „Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln, er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.“ Hier wird zuerst die Verherrlichung des Messias beschrieben, danach seine Leiden. Es wird erklärt, dass seine Leiden für unsere Sünden geschehen sollten.
Jesaja 53, Vers 5 sagt: „Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“
Hier wird gesagt: „Mein Knecht wird erhoben, erhöht und sehr hoch sein.“ Er wird am dritten Tag aus dem Grab erhoben. Vierzig Tage später folgt das, was in Lukas 24 am Schluss beschrieben wird: die Himmelfahrt. Dann hat Gott zu ihm gesprochen: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.“
Sein Sitzen zur Rechten Gottes bedeutet drei Stufen der Erhöhung: Er ist erhoben aus dem Grab, erhöht in der Himmelfahrt und sehr hoch auf dem Thron Gottes. Das ist seine Verherrlichung.
Auch Jesaja 53, Vers 10 sagt: „Wenn er das Schuldopfer gestellt haben wird, wird er seine Tage verlängern.“ Ja, dann lebt er wieder. Am dritten Tag ist er auferstanden.
Am Schluss haben wir die Szene mit den zwei reisenden Herren, die sagen: „Bleibt bei uns, denn es will schon Abend werden.“ Der Herr geht mit ihnen hinein. Beim letzten Mal haben wir gesehen, dass er das Brot nimmt. Es ist nicht normal, dass ein Fremder das Brot bricht; normalerweise muss das der Familienvater machen.
Der Talmud sagt jedoch, dass, wenn der Fremde oder der Eingeladene ein besserer Bibellehrer ist als der Vater des Hauses, der Gast das Brot brechen soll. Deshalb hat der Herr das Brot genommen. Auf dem ganzen Weg hat er ihnen gezeigt, wer der Messias ist und wie er leiden muss.
Sie haben all das übersehen und einfach nicht gesehen, obwohl es in der Bibel stand. Dann hat er das Brot gebrochen, und sie haben seine Wundmale zweifellos erkannt. Daraufhin haben sie ihn erkannt – und er ist entschwunden.
In Emmaus sagten sie: „Brannte nicht unser Herz, als er mit uns auf dem Weg redete und uns die Schriften öffnete?“ Das gab ihnen so viel Energie, dass sie die Wanderung in kürzester Zeit nochmals gemacht haben. Sie sind nach Jerusalem zurückgekehrt und haben den anderen Jüngern erzählt, was sie erlebt hatten.
Das war der schönste Spaziergang der Weltgeschichte. An dieser Stelle wollen wir jetzt schließen.
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