Warnung vor falschen Messiasse und deren Zeichen
Wir kommen jetzt zu Zeichen Nummer fünfzehn: falsche Messiasse. In Matthäus 24,24 sagt der Herr Jesus: „Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.“
Wir werden im dritten Vortrag sehen, dass wir hier zeitlich in Matthäus 24 bereits in der Zeit der Drangsal stehen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Zeichen wie Wehen sind, die in Wellen ständig kommen. All diese Phänomene, die der Herr Jesus hier voraussagt, beziehen sich auf die ganze Zeit des Endes. Sie entwickeln sich jedoch phasenmäßig.
Das haben wir bereits gesehen: Es gab Entwicklungen in drei Phasen im zwanzigsten Jahrhundert bis heute. Dabei wurde die Bewegung ständig stärker und intensiver.
Nun sagt der Herr von falschen Messiassen. Man kann auch eine Liste präsentieren von solchen, die in dieser Zeit der Rückkehr des jüdischen Volkes aufgestanden sind und sich als Messias ausgegeben haben. Zum Beispiel Oskar Ernst Bernhard, alias Abdru Abdruschin, der sagte, er sei der wahre Christus. Jiddu Krishnamurti präsentierte sich ab 1919 als der wiederkommene Messias. George Baker, der „Father Divine“ genannt wurde, betrachtete sich als zweite Inkarnation Gottes.
Dann kann man Maharishi Mahesh Yogi erwähnen, der durch die Beatles in Europa und Amerika eingeführt wurde. Er verführte Millionen von Menschen, vor allem junge Menschen, die ihn als Heilsbringer sahen. Ja, technische Probleme gibt es mal zwischendurch.
Weiter möchte ich auf Sun Myung Moon verweisen. Er betrachtete sich als Sohn Gottes und als Messias. Er gründete die Moon-Sekte mit vielen Anhängern. Dann könnte man Bhagwan Shri Rajneesh erwähnen, den Guru Maharaj. Die Eltern unter uns mögen sich daran erinnern.
Auch David Koresh gehört dazu. Swami Omkarnanda, der sich als allgegenwärtiger Swami Omkarnanda bezeichnete, ist ein weiteres Beispiel. Jim Jones, wer erinnert sich nicht an diesen Massenmord mit 900 Anhängern im Dschungel von Guyana? Auch das war ein falscher Messias.
Marshall Applewhite mit seiner UFO-Sekte, die ebenfalls von einem Massenselbstmord begleitet wurde, ist ein weiteres Beispiel. Charles Manson sagte, die Schwarzen würden ihn eines Tages zum Herrscher der Welt machen. Ihn hatte ich ja schon gestern erwähnt.
Ebenso Rabbi Menachem Mendel Schneerson aus New York mit Hunderttausenden von Anhängern. Auch hier kann man sagen, dass sich das Zeichen ganz klar erfüllt hat.
Zeichen und Wunder als Mittel der Verführung
Sechzehnter Punkt: Zeichen und Wunder. Das kommt jetzt zur Falschprophetie noch dazu.
Der Herr Jesus sagt, dass falsche Messiasse und falsche Propheten aufstehen werden. Sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Ausgewählten zu verführen. Jesus macht hier deutlich, dass tatsächlich große Zeichen und Wunder geschehen werden.
Der Apostel Paulus spricht in 2. Timotheus 3 ebenfalls über die Endzeit. Er erwähnt Wundertäter oder Gaukler – so kann man das übersetzen. Das sind solche, die so tun, als könnten sie Zeichen und Wunder vollbringen. Es gibt also Betrüger, aber auch solche, die wirklich Zeichen und Wunder wirken. Da geschieht tatsächlich etwas. Und der Herr spricht von großen Zeichen und Wundern.
Im zwanzigsten Jahrhundert hat man dieses Phänomen gesehen. In den früheren Jahrhunderten der Kirchengeschichte sucht man vergeblich nach solchen spektakulären Heilungsveranstaltungen in diesem Ausmaß. Dann gibt es das Umfallen nach hinten, den sogenannten „Torontosegen“, der weltweit 50 oder noch mehr Kirchen erreicht hat. Millionen von Menschen behaupten, sie könnten in Zungen reden. Das hat es in dieser Form noch nie in der Kirchengeschichte gegeben.
Diese Massen sind jedoch nicht fähig, mit diesen Sprachen zu evangelisieren, so wie die Jünger es in der Apostelgeschichte konnten. Die Jünger konnten diese Dialekte richtig aussprechen, und die Menschen verstanden sie und staunten. Das können die heutigen Zungenredner nicht. Dennoch reden Millionen so in Zungen.
Das Ganze ist verbunden mit vielen Irrlehren, zum Beispiel der Vorstellung, man müsse eine zweite Erfahrung machen oder Städte durch geistliche Kampfführung einnehmen. Das sind alles unbiblische Lehren, die in Verbindung mit diesem Phänomen stehen.
Jesus sagte in der Bergpredigt, Matthäus 7,22: „Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“
Diese Stelle besagt nicht, dass alle in dieser Bewegung keine echten Christen sind. Es wird hier gesagt, dass viele in dieser Bewegung keine echten Christen sind. Es ist eine Mischung aus echten und unechten Gläubigen.
Das Problem ist, dass auch echte Christen verführt werden können. Darum sagt Jesus, dass große Zeichen und Wunder geschehen, um, wenn möglich, auch die Ausgewählten zu verführen.
Das macht klar, dass diese angekündigten Verführungen, diese Zeichen und Wunder, so ähnlich aussehen sollen wie die echten aus der Bibel. Selbst echte Christen – die als Ausgewählte bezeichnet werden – kommen dadurch in Bedrängnis. Es ist für sie schwierig, zu unterscheiden.
Der Herr hat es gesagt: Wir wissen, dass es haarscharf gefährlich ist. Ein Maharishi oder Mahesh Yogi war für echte Christen keine wirkliche Gefahr. Das sieht man von zehn Kilometern Entfernung, dass das eine Verführung ist. Aber hier sagt der Herr, dass es so haarscharf an der Wahrheit vorbei sein wird.
Naturkatastrophen als Zeichen der Endzeit
Siebzehnter Punkt: Sturmfluten, Tsunamis. Das steht nur in Lukas 21,25: „Auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Sturmfluten.“ Nicht wahr?
Schon damals, im Jahr 1883, gab es in Sumatra einen schrecklichen Tsunami mit 36 Toten. Ein Jahr später, 1884, ereignete sich in Japan ein weiteres Unglück. Ich habe bereits Messina, Sizilien und Kalabrien erwähnt: Dieses Erdbeben war gleichzeitig ein Tsunami, bei dem insgesamt 72 Menschen ums Leben kamen. Das war 1908.
Wer erinnert sich nicht an den Tsunami von 2004, der Indien, Sri Lanka, die Malediven, Indonesien und Thailand traf? An Weihnachten starben etwa 230.000 Menschen. Das war ganz schrecklich, und die ganze Welt wurde aufgeschreckt. Wenn man damals sagte: „Seht ihr, es ist Endzeit“, wäre das schon richtig gewesen. Aber das allein ist nicht überzeugend.
Man muss die ganzen Zusammenhänge sehen, all diese Zeichen in derselben Epoche. All das, was ich hier präsentiere, behandle ich noch ausführlicher in meinem Buch „Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen“. Dort behandle ich 180 Prophezeiungen der Bibel über die Zeit von 1882 bis heute. Das ist das Überzeugende: Wenn man diese 180 zusammennimmt – nicht nur zwei oder drei über die ganze Zeit hinweg, sondern alle in derselben Epoche – dann hat das Beweiskraft.
Ja, und so ging es dann weiter: In den USA gab es 2005 Sturmfluten durch den Hurrikan Katrina. New Orleans wurde überflutet. Schon bald danach kam dieser schreckliche Sturm, der Texas traf und als „Ritter“ bezeichnet wurde. Der Sturm brachte sechs Meter hohe Sturmfluten, und Millionen von Menschen waren in Angst und Panik auf der Flucht.
Dann kam Wilma über Mexiko, Kuba und Florida. Das war der stärkste Sturm im Atlantik bis dahin, der je gemessen worden ist. Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Sturmfluten.
Terrorismus als modernes Schreckensmittel
Achtzehnter Punkt: Terrorismus. Das steht nur in Lukas 21,11. Dort heißt es: Es werden große Erdbeben an verschiedenen Orten sein, Hungersnöte und Seuchen. Auch Schrecknisse wird es geben.
Was ist das, Schrecknisse? Im Griechischen steht hier „Phobetra“. Das Wort „Phobie“ hängt damit zusammen. Phobetra bedeutet erstens schreckliche Ereignisse und zweitens Schreckmittel, also Mittel, die Schrecken verursachen. Das entspricht im Grunde unserem Wort Terror oder Terrorismus.
Der internationale Terrorismus ist ein Phänomen des zwanzigsten Jahrhunderts. Dabei ist besonders der islamische Terrorismus zu erwähnen, der vier Phasen durchlaufen hat und immer schlimmer wurde. Die erste Phase begann 1920. Die zweite Phase setzte mit der Staatsgründung Israels 1948 ein. Danach wurde die Lage noch schlimmer nach dem Sechstagekrieg 1967. Schließlich kam der 11. September 2001, und seitdem gibt es den weltweiten Krieg gegen den Terrorismus.
Der Herr hat jedoch diese Schrecknisse vorausgesagt. Der Terrorismus ist ein Weh, das die ganze Menschheit betrifft.
Zunahme von Katastrophen und moralischer Zerfall
Neunzehntens: Jetzt habe ich erklärt, dass Phobetra sowohl „Schreckmittel“ als auch „Schreckensereignis“ bedeuten kann. Darunter können wir alles zusammenfassen, was der Herr in diesen Wehen nicht ausdrücklich erwähnt hat. Dazu zählen neben Hungersnöten auch Tsunamis, Erdbeben, Überschwemmungen, Hitze im Inland, Katastrophen, Waldbrände, Hochwasser, Ölpestkatastrophen, Vulkanausbrüche, Atomreaktorunfälle und andere Unglücke.
Hier ist eine Grafik der UNO, die von 1900 bis 2000 die Schreckensereignisse auflistet. Betrachtet man diese Kurve, erkennt man eine deutliche Zunahme. Die UNO ist ja nicht dafür bekannt, die Bibel bestätigen zu wollen. Doch mit dieser Grafik tut sie es auf so offenkundige Weise. Jeder Wehenschreiber würde sagen, dass das alles übersteigt, nicht wahr?
Zwanzigster Punkt: Gesetzlosigkeit, moralischer Zerfall. Jesus sagt: „Und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit (griechisch anomia) wird die Liebe der vielen erkalten.“ Das Wort anomia bedeutet Verachtung von Recht, verbindlichem Maßstab und Ordnung.
Die Bewegung von 1968 war eine Bewegung, durch die Unmoral ganz allgemein gefördert wurde. Man sagte damals, man müsse gar nicht verheiratet sein, man könne einfach zusammenleben. Das Konkubinat wurde als Recht eingefordert, und daraufhin wurden die Gesetze geändert.
Partnerwechsel wurde infolge dieser Bewegung als normal in unserer Gesellschaft angesehen. Ehebruch, auch Homosexualität und Pornografie, haben die westliche Welt überflutet. Dies ist verbunden mit steigender Gewaltbereitschaft.
In dieser Bewegung wurde gefordert, dass Abtreibung ein Recht der Frau sei. Wenn man sich das vorstellt: ein Recht, das Kind wegzutun. Wie kann man so sprechen? Dadurch wurde die Gottlosigkeit ganz allgemein gefördert, verbunden mit Okkultismus, Drogenmissbrauch und steigender Kriminalität.
Gemäß der WHO werden heute jährlich 40 Millionen Abtreibungen weltweit durchgeführt. Das übersteigt alle Vorstellungen. Das heißt also, seit der Legalisierung der Abtreibung in den USA ab 1973 und dem Folgen vieler anderer Länder, wurden in den vergangenen Jahrzehnten weit mehr als eine Milliarde Babys abgetrieben. Es ist unvorstellbar, aber genau das meint der Herr Jesus mit anomia, dem biblischen Ausdruck dafür.
Das führt uns zu Punkt einundzwanzig: Erkalten der Liebe. Der Herr Jesus sagt: „Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der vielen erkalten.“ All diese Dinge, die durch die Achtundsechzig-Bewegung propagiert wurden, haben einen Dammbruch in unserer Gesellschaft ausgelöst und Ehen sowie Familien zerstört.
All diese Entwicklungen zerstören natürliche innere Gefühle, die der Schöpfer in uns hineingelegt hat. Auch die Fähigkeit, dass Kinder ihre Eltern lieben und Eltern ihre Kinder. Ebenso die Fähigkeit, die der Schöpfer in den Menschen hineingelegt hat, eine Bindung zwischen Mann und Frau einzugehen – für das ganze Leben.
All diese Dinge machen diese Bindungsfähigkeit kaputt. So erfüllt sich das Wort: Die Liebe der vielen wird erkalten.
Verbreitung des Evangeliums als Zeichen der Endzeit
Punkt 22: Das Evangelium erreicht alle Nationen der Welt.
In Matthäus 24,14 sagt der Herr Jesus: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ Das ist ein schönes Wort.
Ich habe so etwas erlebt – zwar nicht selbst, aber meine Frau hat es bei der ersten Geburt erlebt. Die erste Geburt ist immer ein bisschen speziell, da ist noch vieles nicht vorbereitet, wie zum Beispiel der Geburtskanal. Bei der sechsten Geburt kann das schon ganz anders ablaufen, aber bei der ersten Geburt war meine Frau völlig erschöpft. Wie es in den Propheten heißt: Es ist keine Kraft mehr da, um zu gebären. Sie war wirklich erschöpft.
Es ist wichtig, die Wehen kommen zu lassen, aber wenn man nicht mehr kann, was macht man dann? Übrigens wurde ich schon gefragt, ob ich nicht Schwangerschaftskurse geben könnte. Aber man kann ja nicht alles machen.
Dann hat plötzlich die Hebamme gesagt: „Ich sehe die Haare!“ Das hat meiner Frau so viel Auftrieb gegeben, wirklich. Sie hat sich nochmals aufgerafft und mit letzter Kraft kam das Kind zur Welt. Ich habe es dann in der Hand gehalten, gebadet und all das gemacht, was dazugehört. Also ein schönes Wort!
Jesus sagt, das Evangelium wird alle Nationen erreichen. Und nun ganz wichtig: Bis 1800 war die Bibel in etwa siebzig Sprachen übersetzt. Dann kam die große Erweckungszeit in Nordamerika und Nordeuropa. Viele Menschen bekehrten sich, in England manchmal ganze Dörfer. Die Menschen fragten sich: Wie kann ich mit Gott ins Reine kommen? Sie wussten nicht wie. Dann kam ein Evangelist, erklärte es, und viele bekehrten sich.
Das war unglaublich. Diese Bewegung weckte ein Interesse an Mission, auch in anderen Ländern und Kontinenten. Um 1830 war die Bibel in etwa 157 Sprachen übersetzt. In diesen 30 Jahren der Erweckung geschah in dieser Hinsicht mehr als in den 1800 Jahren Kirchengeschichte zuvor. Fantastisch!
2015 gab es die Bibel in mehr als 2800 Sprachen, 2019 in weit über 3300 Sprachen. Gospel Recordings Network veröffentlicht Aufnahmen mit biblischen Botschaften in fast 6000 Sprachen und Dialekten (Stand 2011) und heute in über 6000 Sprachen und Dialekten.
Durch Radio und Internet wird das Evangelium sogar in verschlossene Länder hineingebracht. So, wie der Herr Jesus sagte: Das Evangelium wird allen Nationen verkündet, und dann wird das Ende kommen.
Hier steht nicht „allen Völkern“, auch nicht „allen Menschen“ oder „allen Stämmen“. Das griechische Wort „Ethnos“ bezeichnet die größte soziale Einheit. Die kleinste ist die Ehe, zwei Menschen. Dann kommt die Familie, vielleicht drei bis acht Menschen. Danach die Sippe, noch größer der Stamm. Verschiedene Stämme zusammen können ein Volk bilden.
Viele Nationen dieser Welt bestehen aus ganz vielen Völkern, wie zum Beispiel Russland oder Indien. Es gibt nicht „die Inder“ als ein Volk, sondern viele verschiedene Völker und Stämme.
„Ethnos“ ist also die größte Einheit, größer als „Volk“. In der Bibel wird „Volk“ mit „Laos“ übersetzt. Hier steht aber „Nation“, also „Ethnos“. Ich erwähne das, weil nicht alle Bibelübersetzungen das klar unterscheiden. In der Lutherbibel steht „allen Völkern“, aber es sollte besser „allen Nationen“ heißen.
In unserer Zeit sind alle Nationen der Welt mit dem Evangelium erreicht. Das ist geschehen, es braucht nicht mehr.
Und dann sagt der Herr: „Und dann wird das Ende kommen.“ Er sagt nicht, wie bei den ersten fünf Zeichen, dass das Ende sofort kommt. Das war die Zeit meines Großvaters. Für uns heute müssen wir sagen: „Und dann wird das Ende kommen.“ Da schaudert es einen fast.
Drei Schlussfolgerungen zur Endzeit
Drei Schlussfolgerungen
Erstens: Wir leben in der Endzeit. Das lässt sich ganz klar beweisen durch die Ölbergrede des Herrn Jesus und überhaupt durch die erfüllte Prophetie. Jesus Christus wird bald als Richter der Welt kommen. Daraus ergibt sich die Frage: Bin ich wirklich bereit, dem Richter der Welt zu begegnen?
Zweitens: Die Bibel ist wirklich Gottes Wort an uns. Sie ist glaubwürdig, und es lohnt sich, die Bibel regelmäßig zu lesen, um Gottes Botschaft für uns persönlich zu erfahren. Die Bibel ist kein menschliches Buch, sondern Gottes Wort. Das können wir durch die erfüllte Prophetie beweisen. So etwas gibt es in keiner anderen Religion. Man kann die Leute herausfordern: „Bring mir eine Liste von hundertachtzig erfüllten Prophezeiungen aus dem Koran oder aus den Schriften des Buddhismus oder der Hindus.“ Sie werden nie eine solche Liste bekommen. Aber in der Bibel können wir das machen – und noch viel mehr, nicht nur diese hundertachtzig.
Drittens: Ich muss zu Gott zurückkehren und mich mit ihm versöhnen lassen. Ja, wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen: Kann ich einmal vor dem Richter der Welt stehen? Die Bibel sagt, alle Menschen werden einmal – auch die schon Verstorbenen – vor dem Richter der Welt stehen. Das ist ein schrecklicher Gedanke. Deshalb sagt die Bibel, wir müssen uns mit Gott versöhnen lassen. 2. Korinther 5,20 sagt: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Das ist ein Befehl.
Man sollte nie sagen, das sei einfach eine freie Entscheidung: „Wollen Sie Jesus Christus annehmen? Sie können.“ Nein, das ist ein Befehl. Gott möchte uns alle retten, und darum sagt er: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Wenn wir das Evangelium ablehnen, rebellieren wir gegen Gott, denn er möchte uns retten.
Wir müssen erkennen, dass der Herr Jesus bei seinem ersten Kommen am Kreuz gestorben ist. Er ist genau wegen unserer Sünden gestorben, so wie es in Jesaja 53 prophezeit wurde. Durch seine Striemen sind wir geheilt von unserer Sündenkrankheit.
1. Johannes 1,9 sagt: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Wer seine persönliche Schuld im Gebet Gott reuig, echt und ernsthaft bekennt, darf wirklich wissen, dass Jesus alles gut gemacht hat. Dann kann man einmal vor dem Richter stehen und wissen: Der Richter ist mein Erlöser. Das nimmt die Angst vor Gott weg. Das ist gewaltig – keine Angst vor Gott.
Aber wie gesagt: Die große Drangsal steht noch bevor. Das ist das, was die Bibel das Ende nennt. Und davor wird eine Zeit mit dem Antichristen kommen. Diese Zeit wird in der Bibel „die Stunde der Versuchung“ genannt (Offenbarung 3,10). Das wird die schlimmste Verführungszeit der Menschheitsgeschichte sein.
Doch davor findet die Entrückung der Gemeinde statt. Denn Jesus sagt in Offenbarung 3,10: „Ich werde dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen. Ich komme bald!“
Also dürfen diejenigen, die heute mit Gott versöhnt sind, wissen: Wir werden evakuiert vor dem Schrecklichsten, das noch kommen wird – das Ende. Evakuiert, und zwar bevor das Schlimmste eintritt.
Diese Entrückung kann jeden Tag stattfinden. Es muss kein weiteres Ereignis noch in Erfüllung gehen. Das sollte unser Motto sein: Jeden Tag – vielleicht heute. Ja, ich meine, vielleicht.
Es wäre im Prinzip keine Überraschung. Natürlich werden wir ganz überrascht sein, das ist ja normal, wenn es plötzlich posaunen würde und wir diesen gebietenden Zuruf hören: „Die Gräber sich öffnen, der Erlösten!“ So wie bei Lazarus: „Lazarus, komm heraus!“ – und er kam heraus aus dem Grab.
So wird der Herr Jesus mit gebietendem Zuruf rufen, wenn er kommt zur Entrückung. Die Toten in Christus werden auferstehen, und die, die noch leben, werden direkt verwandelt. Der sterbliche Körper wird ein unsterblicher Körper werden. Danach erfolgt die Entrückung in die Herrlichkeit.
Das ist das Familiengeheimnis aus 1. Korinther 15,51, das Händel so schön vertont hat in seinem Messias: „Behold, I tell you a mystery“ – siehe, ich sage euch ein Geheimnis. Dann erzählt er das Geheimnis der Entrückung.
Beginn der grossen Drangsal und das Zeichen des Gräuels der Verwüstung
Jetzt kommen wir zum dritten Teil, mit einer kleinen zeitlichen Verschiebung. Das geht jedoch nahtlos über, denn wir haben gerade Vers 14 in Matthäus 24 behandelt – das Evangelium für alle Nationen.
In Vers 15 fährt der Herr Jesus fort und beschreibt das Ende. Dabei geht es um die große Drangsal. Nun wollen wir diesen Weg betrachten, von der Drangsal bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus in Herrlichkeit.
Ich wiederhole Matthäus 24,14: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis.“ Übrigens bezeichnet das griechische Wort „Oikumene“ das bewohnte Festland der Welt. Es hat also nichts damit zu tun, dass die Erde eine Scheibe sei. Das ist nur im Deutschen so, „Erdkreis“. Aber „Oikumene“ auf Griechisch hat nichts mit „Kreis“ zu tun. Das bewohnte Festland wird mit dem Evangelium erreicht, alle fünf Kontinente werden erreicht. Das Evangelium wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt, allen Nationen als Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Also, die große Drangsal wird kommen. Aber wie gesagt, davor erscheint der Antichrist, und davor die Entrückung. Gerade der nächste Vers, Matthäus 24,15, sagt: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel den Propheten geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, der beachte es.“
Jetzt spricht der Herr Jesus über ein Zeichen, ein weiteres Endzeitzeichen, das noch nicht erfüllt ist. Er sagt, wenn ihr den Gräuel der Verwüstung, den Daniel angekündigt hat, auf dem Tempelplatz, an dem heiligen Ort, seht, dann weiß man, dass das Ende kommt. Die große Drangsal wird der Auftakt sein.
Was ist dieser Gräuel der Verwüstung? Wir können das ganz genau erklären. Warum? Weil wir die Bibel lesen. Ich gebe nur die Bibelstelle an: Daniel 11. Dort finden wir erfüllte Prophezeiungen, Daniel 11,1-35. Ich habe sie einmal ausgezählt: Über 150 Prophezeiungen, die sich alle nachweislich in der Weltgeschichte erfüllt haben – und zwar in der richtigen zeitlichen Reihenfolge. Das ist beeindruckend, nicht wahr?
In dem Büchlein „Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel“ habe ich sie alle behandelt. Dort gibt es noch eine Liste mit zweihundert weiteren erfüllten Prophezeiungen.
Eine dieser Prophezeiungen spricht von einem verwüstenden Gräuel, der aufgestellt werden wird, in Daniel 11,31. Das hat sich bereits erfüllt: Im zweiten Jahrhundert vor Christus, zur Zeit der Makkabäer, ließ der syrische König Antiochus Epiphanes ein Jupiter-Standbild mit seinen eigenen Gesichtszügen auf dem Tempelplatz beim Altar aufstellen. Dann wurden die Opfer gestoppt, weil der Tempel unrein war und man nicht mehr opfern konnte.
Darum wissen wir: Ein verwüstender Gräuel ist ein Götzenbild. Und der Herr Jesus sagt hier, „an heiligem Ort“. Das steht in Daniel. Nun verweist der Herr Jesus hier nicht auf Daniel 11,31 – das war ja schon zu seiner Zeit erfüllt –, sondern auf Daniel 9,27.
Dort wird von dem kommenden Diktator des wiedervereinigten römischen Reiches, also des wiedervereinigten Europas, gesprochen. Er wird mit vielen, mit der Masse des jüdischen Volkes, einen Bund schließen für sieben Jahre – eine Jahrwoche. Und dann heißt es: „Und zur Hälfte der Jahrwoche“, also nach dreieinhalb Jahren, „wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen.“
Dann wird von den Gräueln der Verwüstung gesprochen – im Plural, nicht im Singular. Tatsächlich werden zwei Gräuel auf dem Tempelplatz stehen: ein Götzenbild sichtbar im Vorhof, dem innersten Vorhof, und zweitens, nach 2. Thessalonicher 2, wird der Antichrist – der kommende falsche Messias, der in Israel aufstehen wird – ein Götzenbild machen, sagt Offenbarung 13, das sprechen kann. Dieses Götzenbild wird er auf dem Tempelplatz aufstellen, aber er selbst wird ins Allerheiligste hineingehen und sagen: „Ich bin Gott.“ Das steht in 2. Thessalonicher 2.
So haben wir zwei Gräuel, wie Daniel 9,27 sagt. Aber der Herr Jesus spricht hier nur von einem: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung stehen seht.“ Warum? Weil man nur einen sehen kann. Wenn der Antichrist im Allerheiligsten ist, sieht das niemand, denn man darf ja nicht einfach in das Tempelhaus hineingehen. Aber das Götzenbild draußen im Vorhof wird man sehen.
Darum sagt der Herr Jesus: Wenn dieser Gräuel der Verwüstung, von dem Daniel prophezeit hat (in Daniel 9,27), an heiligem Ort stehen wird – und Matthäus fügt noch hinzu: „Wer es liest, der beachte es.“ Also muss man ganz genau darauf achten, was da steht.
Übrigens findet man in der Ölbergrede des Herrn Jesus viele Befehle. Es lohnt sich, einmal nur die Befehle in der Bibel mit einer bestimmten Farbe zu markieren, dann weiß man, was zu tun ist.
Ich war der erste: Gestern haben wir es behandelt – „Passt auf!“ Das ist ein Befehl. Wir können es uns nicht leisten, blauäugig durch die Welt zu wandern. Matthäus sagt: „Wer es liest, der beachte es.“ Das ist natürlich ein Befehl, der allgemein gilt. Wenn man die Bibel liest, muss man ganz genau beachten, was Gott sagt – und das Wort Gottes mit Ehrfurcht lesen.
Es lohnt sich auch, die Bibel nicht zu schnell zu lesen, schon gar nicht zu schnell vorzulesen in der Gemeinde. Gottes Wort braucht deutliche Aussprache, am richtigen Ort Atempausen bei Punkt oder Komma. Das gibt Struktur im Text, und man versteht das Zuhören viel besser.
Das sind Dinge, die man im Lauf der Zeit lernen muss. Früher konnte ich wie ein Maschinengewehr sprechen, wenn es sein musste. Dann haben ältere Leute gesagt: „Ich habe nichts verstanden.“ Das war natürlich frustrierend für mich. Man muss lernen, wie man sprechen kann, dass es nicht zu schnell ist und man trotzdem in der Zeit durchkommt. Das ist immer ein Konflikt.
Der Herr Jesus sagt weiter: Wenn ihr diesen Gräuel seht, dann flieht die, die in Judäa sind, auf die Berge. Wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die Sachen aus seinem Haus zu holen. Und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um sein Kleid zu holen.
Dieses Zeichen deutet an: Jetzt kommt die große Drangsal, und dann muss man aus Judäa fliehen.
Die Rolle der Jünger und der Überrest in der Endzeit
Ich muss noch etwas erklären. Jesus hielt diese Ölbergrede gegenüber seinen Jüngern, und diese waren Juden. Sie gehörten noch nicht zur Gemeinde, denn die Gemeinde entstand erst in Apostelgeschichte 2 am Pfingsten. Diese Jünger waren einerseits richtige Juden, die glaubten, dass Jesus der Messias ist. An Pfingsten wurden sie dann Teil der Gemeinde.
Darum stehen in den Evangelien die Jünger immer wieder einerseits für Juden, die glauben, dass Jesus der Messias ist, und andererseits für die Gemeinde, die an den Herrn Jesus als Retter glaubt. So haben wir gesehen, dass vieles in Matthäus 24 bereits bis Vers 14 erfüllt ist. Es wird sich aber noch weiter erfüllen, denn diese Wehen gehen ja weiter.
Wir sind jetzt bei Vers 14 angelangt. Ab Vers 15 ist alles noch zukünftig. Bis Vers 14 kann man sagen, stehen die Jünger für die Gläubigen der Gemeinde, denn das, was bis Vers 14 steht, konnte die Gemeinde bis heute miterleben. Aber wir sind noch da, wir sind noch nicht gegangen.
Ab Vers 15 stehen diese selben Jünger für die gläubigen Juden, die sich nach der Entrückung bekehren werden. Es wird eine Erweckung geben. Jesaja 37,32 sagt, dass von Zion aus ein Überrest umkehren wird. Zion ist der Tempelberg. In Israel, in Verbindung mit dem Tempelberg, wird es eine Erweckung geben. Zunächst sind das die 144.000, die in Offenbarung 7 beschrieben werden.
Diese Erweckung wird weitergehen, sodass schließlich ein Drittel der Bevölkerung Israels zum Glauben an den Messias Jesus kommen wird (Sacharja 13,8-9). Jetzt spricht Jesus also diesen Überrest an und sagt: Wenn ihr dann dieses Götzenbild seht. Die Gemeinde ist schon im Himmel. Aber der Überrest wird das sehen, und er wird verbunden sein mit dem dritten Tempel.
Dieser dritte Tempel muss nämlich schon wieder da sein. Wie Jesus gesagt hat: Daniel 9,27 sagt, dass durch diesen Gräuel die Opfer im Tempel gestoppt werden. Das heißt also, ein dritter Tempel, der heute vorbereitet wird. Die Tempelgeräte sind weitgehend bereit, und Priester sind für den praktischen Dienst ausgebildet. Es ist alles bereit – dieser dritte Tempel wird kommen.
Dieser Überrest wird mit diesem dritten Tempel verbunden sein. Man kann sich also konkret vorstellen, dass Leute in der heutigen Tempelbewegung, die noch blind sind für den Messias, die Erfahrung machen werden wie Paulus. Ihm fielen plötzlich alle Schuppen von den Augen, und sie werden den Herrn erkennen und ihr ganzes Leben ihm hingeben.
Jesus sagt dann: Flieht auf die Berge! Wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um Sachen aus seinem Haus zu holen. Wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um sein Kleid zu holen. Alles ist nicht mehr wichtig. Man soll alles fahren lassen und sofort auf die Berge fliehen. Die Berge sind, wie man hier sieht, auf der Karte hauptsächlich im sogenannten besetzten Westjordanland.
Dieser Überrest wird dann über den Jordan nach Moab fliehen. Das Gebiet liegt östlich des Toten Meeres. Dort werden sie dann dreieinhalb Jahre in der Wüste von Gott versorgt werden.
Jesus sagt im nächsten Vers: Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen. Warum? Genau wie in Lukas 21 sagte er das den messianisch gläubigen Juden der Gemeinde, die im Jahr 68 fliehen mussten, um im Jahr 70 bei der Belagerung Jerusalems nicht umzukommen. Auch dort sagte er: Ihr müsst auf die Berge fliehen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen, denn es ist einfach schwierig zu fliehen, wenn man schwanger ist oder ein Baby säugt.
Wir sehen diese Parallelen. Im Prinzip wird sich das Gleiche nochmals ereignen. Man muss aber genau lesen, wer es liest, der beachte: Es gilt allgemein. In Lukas 21 lesen wir: Wenn ihr Armeelager um Jerusalem seht, so wisst, dass ihre Zerstörung nahe ist. Dann soll man auf die Berge fliehen.
In Matthäus 24 sagt der Herr: Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung, das Götzenbild des Antichristen, seht, dann müsst ihr fliehen. Das ist nicht dasselbe. Man muss wirklich lesen, was da steht.
Aber der Herr sagt auch hier dasselbe: Wehe aber den Schwangeren. Dann sagt er in Vers 20: Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht noch am Sabbat.
Die grosse Drangsal in der Offenbarung
In Offenbarung 8 wird die siebte Posaune im Himmel geblasen. Diese siebte Posaune eröffnet in der Offenbarung die große Drangsal. Korrektur: Es ist nicht die siebte Posaune, sondern das siebte Siegel, das geöffnet wird. Dieses siebte Siegel besteht aus sieben Posaunengerichten und sieben Schalen-Gerichten. Das siebte Siegel in der Offenbarung eröffnet die große Drangsal.
Die sechs Siegel davor werden sich nach der Entrückung der Gemeinde erfüllen, wenn der Antichrist kommt. Dieser wird als der Reiter auf dem weißen Pferd beschrieben. Danach folgen das zweite, dritte, vierte, fünfte und sechste Siegel. All dies geschieht noch in der Stunde der Versuchung. Dann beginnt die große Drangsal mit dem siebten Siegel.
In Offenbarung 8 lesen wir, dass das siebte Siegel geöffnet wird. Danach entsteht im Himmel eine Ruhe von einer halben Stunde. Im Himmel gibt es also auch eine Zeitrechnung – eine halbe Stunde Ruhe. Während dieser Zeit sieht Johannes eine geheimnisvolle Person am goldenen Räucheraltar im Himmel. Dort wird Rauchwerk verbrannt, um Kraft zu geben für die Gebete der Heiligen.
Ein anderer Engel, der mehrmals in der Offenbarung vorkommt, erscheint dort ebenfalls. Dieser Engel ist der Engel des Herrn aus dem Alten Testament, also Gott selbst. „Engel“ bedeutet schlicht „Gesandter des Herrn“. So sehen wir den Herrn Jesus im Himmel als hohen Priester am goldenen Räucheraltar Rauchwerk verbrennen. Das symbolisiert seine persönliche Herrlichkeit.
Dieses Rauchwerk fügt er den Gebeten der Heiligen hinzu, die auf der Erde schreien: „Herr, mach, dass diese Flucht nicht im Winter geschieht.“ Denn im Winter wäre es sehr schwierig, auf die Berge zu fliehen. Ebenso bitten sie, dass die Flucht nicht an einem Sabbat stattfindet, weil dann die öffentlichen Verkehrsmittel nicht erreichbar wären. Diese Gebete werden Kraft erhalten, damit sie sich so erfüllen.
Der Herr Jesus sagt dann: „Denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis dahin nicht gewesen ist und auch nie wieder sein wird.“ Das ist das Ende, die große Drangsal von dreieinhalb Jahren. Sie wird so schrecklich sein, dass Jesus im nächsten Vers sagt: „Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, nämlich auf genau dreieinhalb Jahre, das sind 1260 Tage“ (Offenbarung 11,2), „so würde kein Fleisch gerettet werden.“ Hier steht nicht, dass keine Seele gerettet wird, sondern kein Fleisch, also kein Mensch würde überleben.
Würde also dieser letzte Weltkrieg so lange dauern wie der Zweite Weltkrieg, wäre die Menschheit ausgelöscht. Die Massenvernichtungsmittel existieren bereits, um die Menschheit mehr als einmal auszurotten. Der Herr sagt, die Menschheit wird an den Rand der Selbstvernichtung kommen. Doch Gott hat alles genau festgelegt – auf den Tag genau. Das ist auch ein Trost in all unseren Prüfungen. Wenn man sich fragt, wie lange das noch dauern wird, dürfen wir wissen, dass der Herr den Zeitplan kennt und genau weiß, wie viele Tage es sind.
So können wir die Prophetie auch praktisch auf unser Leben übertragen und diese Grundsätze anwenden. Was wird der Anfang der Drangsal sein? Der Schlag von Norden. Der König des Nordens in Daniel 11,40 wird das ganze Land Israel überrennen und verwüsten. Dasselbe lesen wir in Joel 2: Von Norden her wird eine Armee kommen, so groß wie nie zuvor gegen Israel. Das ganze Land wird vor dieser Armee wie ein Garten Eden sein, und dann wird es verbrannt.
Wer ist der König des Nordens? Wer ist in Joel 2 der von Norden Kommende? Oder wer ist in Jesaja Kapitel 10 und vielen weiteren Kapiteln der Asyr? Wir wissen das ganz genau aus erfüllter Prophetie. In Daniel 11,1-35 ist alles erfüllt. Ich habe über 150 Prophezeiungen genannt, und dort geht es ständig um den König des Südens und den König des Nordens.
Der König des Südens war Ägypten, südlich von Israel. Der König des Nordens war Großsyrien. Dieses Gebiet umfasst Libanon, Syrien, Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan, Iran und Irak. Das war der König des Nordens in der erfüllten Prophetie. Weitestgehend ist das die islamische Welt. Nicht die ganze islamische Welt, aber ein großer Teil davon.
Der IS hat in den vergangenen Jahren versucht, in diesem Gebiet einen islamischen Staat aufzubauen. Andere haben ihn zerschlagen. Warum? Nicht, weil sie grundsätzlich gegen einen islamischen Staat sind, sondern weil der Iran selbst der islamische Staat sein möchte. Sie sind bereits ein islamischer Staat und wollen die ganze Macht für sich allein.
Auch die Hisbollah im Libanon, eine sehr mächtige Terrorgruppe, will einen islamischen Staat. Sie arbeitet zusammen mit dem Iran. Die Hamas ist ebenfalls mit dem Iran verbündet. Sie haben sogar mit dem Islamischen Staat in Ägypten zusammengearbeitet, aber gleichzeitig auch mit dem Iran, der gegen den Islamischen Staat ist, weil er selbst der islamische Staat sein will.
Erdogan möchte ebenfalls einen islamischen Staat, aber nicht, dass der IS der Islamische Staat ist, sondern er selbst möchte der Islamische Staat sein. Ebenso möchte er nicht, dass der Iran der Islamische Staat ist, sondern er selbst. Doch eines sind sie sich einig: Sie brauchen einen Islamischen Staat. Das ist der Punkt.
Ein Waffenarsenal wird gegen Israel aufgebaut, das unvorstellbar ist. Israel weiß das. Man versucht momentan, diese Entwicklungen zurückzuhalten und zu bremsen, was möglich ist. Aber die Bibel sagt klar: Der Schlag wird von Norden kommen. Und das wird die große Drangsal auslösen.
Diese Katastrophe wird nicht kommen, wenn ein dritter Tempel gebaut wird, sondern wenn der Antichrist, dieser falsche Messias in Israel, den Tempel durch ein Götzenbild verunreinigt. Dann wird Gott seine schützende Hand von Israel wegnehmen. Zwei Drittel der Bevölkerung werden dem Antichristen folgen und auch dieses Götzenbild akzeptieren.
Dann wird Gott seine schützende Hand wegnehmen, und die große Drangsal wird beginnen. Der Schlag von Norden gegen Israel wird den ganzen Weltkrieg auslösen, wie ein Dominoeffekt: Ein Steinchen wirft das andere um.
Jesus sagt im nächsten Vers: „Wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus! Oder dort! Glaubt nicht!“ Der Herr zeigt, dass seine Nachfolger keine Blauäugigen sind. Blauäugigkeit bedeutet hier, dass man nicht kritisch ist und die Dinge nicht durchschaut. Das ist ein echtes Problem für viele Christen.
Jesus sagt klar: Wenn sie sagen, da oder dort ist der Christus, glaubt nicht. Wir müssen nicht alles glauben, was uns erzählt wird. Auch wenn Wunder berichtet werden, müssen wir nicht sofort glauben. Jemand hat mir einmal gesagt: „In 1. Korinther 13 steht: Die Liebe glaubt alles.“ Und er hat mich angelogen, als er sagte: „Ja, aber du hast doch mal so gesagt, und jetzt so.“ Ich antwortete: „Weißt du nicht, was in 1. Korinther 13 steht? Die Liebe glaubt alles.“ So ist es aber nicht gemeint.
Jesus sagt ganz klar: Die Liebe glaubt alles, das heißt, die Liebe gibt Hoffnung und Vertrauen auf Vorschuss. Das ist etwas ganz anderes, als einfach alles zu glauben. Es ist Vertrauen auf Vorschuss, wenn ich jemandem etwas anvertraue, aber nicht blindlings. Der Herr sagt: „Glaubt nicht!“ Das ist auch ein Befehl, ein Gebot.
Glaubt nicht, denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Die Endzeit wird eine Zeit sein mit vielen falschen Messiasen, falschen Propheten und großen Zeichen, wie wir das im zwanzigsten Jahrhundert schon erlebt haben. Und es geht weiter.
Jesus sagt: „Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.“ Das ist ein Befehl. Deshalb habe ich das hier blau angestrichen. Siehe, so sehen wir es ein: Der Herr hat all das vorausgesagt. Nun müssen wir auch die Konsequenzen daraus ziehen.
Weiter sagt der Herr: „Wenn sie zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste, so geht nicht hinaus! Siehe, in den Gemächern, so glaubt nicht!“ Wenn sie sagen, der Messias sei jetzt gekommen und predige draußen in der Wüste, so wie einst Johannes der Täufer, dann sagt der Herr: Geht nicht hinaus!
Wir müssen nicht an alle Veranstaltungen gehen, von denen wir wissen, dass sie nur Verführung sind. Manche denken, sie müssen dabei gewesen sein, um zu wissen, was dort war. Der Herr sagt: Geht nicht. Wenn man weiß, dass es Betrug ist, kann man sich viel Zeit sparen.
Wenn jemand sagt, der Messias sei jetzt geboren worden, dort in einem Schlafzimmer, dann sagt der Herr: Glaubt nicht, es ist nur Betrug.
Sein Kommen wird ganz anders sein. Früher wurde er nicht in einem schönen Gemach geboren, sondern im Stall von Bethlehem. Später trat er als Prediger in Israel auf, und die Menschen gingen hinaus, um ihn zu hören.
Bei seinem zweiten Kommen wird es ganz anders sein. Es wird sein wie der Blitz, der vom Osten ausgeht und bis zum Westen scheint. So wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Sein zweites Kommen wird offensichtlich sein, sodass niemand mehr Zweifel haben kann, ob er der Messias ist oder nicht.
Bei seinem ersten Kommen war alles viel versteckter. Die, die ihn erkennen wollten, taten es, die, die nicht wollten, blieben blind. Wenn er in der Zukunft kommt, wird es so klar sein.
Jesus sagt weiter: „Denn wo das Aas ist, da werden die Geier versammelt werden.“ Dann werden sie von der Erde weggebracht. Die Geier holen das faule Fleisch weg und entfernen es.
Das ist nicht die Entrückung der Gemeinde, sondern genau das Gegenteil. Die Geier holen das weg, was nicht hierher gehört. Sie sind die Gesundheitspolizei.
Wenn Jesus über solche spricht, die genommen werden, und solche, die gelassen werden, dann ist das nicht die Entrückung. Es ist genau das Gegenteil: Gut ist es, wenn man gelassen wird, wenn der Richter kommt. Schlecht ist es, wenn man durchs Gericht weggerafft wird.
Das wird klar durch das Bild der Geier: Sie holen das Aas weg. Das weltweite Gericht wird mit dem Erscheinen des Herrn Jesus kommen. Schließlich werden alle, die den Herrn Jesus abgelehnt haben, weggerafft werden.
Nur die, die sich bekehrt haben, nach der Entrückung und durch die Drangsal hindurchgegangen sind – also die 144.000 und der Drittel aus Israel, der folgen wird, sowie die unzählbare Schar aus allen Völkern (Offenbarung 7,9 und folgende) – werden durch die Drangsal gehen und dann ins tausendjährige Friedensreich eintreten.
Diese werden bleiben, weil sie kein Aas sind. Aber alles, was als Aas bezeichnet wird, wird weggerafft werden.
Kosmische Erschütterungen und das Zeichen des Sohnes des Menschen
Alsbald aber, nach der Drangsal jener Tage, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben. Die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Es wird zu einer kosmischen Erschütterung im Weltall kommen. Die Ordnungen werden durcheinandergeraten, und Sterne werden vom Himmel fallen – das ist ein Ausdruck für Meteore.
Zum Beispiel sagt man im Tadschikischen noch heute, wenn Meteore herunterkommen, also diese Sternschnuppen, dass dies Sterne sind, die vom Himmel fallen. Damit meint man nicht, dass irgendwelche Sonnensysteme oder andere Sonnensysteme auf die Erde fallen, sondern eben Meteore. Diese Meteore werden herunterfallen, und es gibt immer wieder Meteore, die der Erde ganz nahekommen. Gerade vor kurzem ist wieder einer haarscharf an der Erde vorbeigegangen. Hätte er die Erde getroffen, wäre das ein Ereignis von der Sprengkraft unzähliger Atombomben gleichzeitig gewesen.
Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen. Am Himmel wird ein Zeichen geschehen, das klarmacht: Jetzt kommt er, jetzt kommt er! Das war die Frage der Jünger: Was ist das Zeichen seines Kommens? Erst dann wird dieses Zeichen am Himmel sichtbar sein. Danach werden alle Stämme des Landes wehklagen. Sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen, auf den Wolken des Himmels, mit Macht und großer Herrlichkeit.
Die Welt wird schreien und weinen. Dann lebt der Nazaräer also doch – und jetzt ist es zu spät. Er wird in Herrlichkeit kommen (Vers 31), und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall. Sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende des Himmels bis zu seinem anderen Ende.
Posaunen spielen eine wichtige Rolle in der Bibel. Es gibt die sieben Posaunen während der Drangsalzeit und die letzte Posaune bei der Entrückung (1. Korinther 15). Diese bekannte Posaune ist das Signal zum Aufbruch im römischen Heer. Auch hier hören wir wieder vom Posaunenschall. Man muss jedoch unterscheiden: In diesem Zusammenhang geht es um die Sammlung der Auserwählten aus Israel.
Hesekiel 39,28 sagt, dass dann alle Juden weltweit ins Land Israel gesammelt werden, die noch nicht zurückgekehrt sind. Bis heute ist ein Teil der Juden weltweit nach Israel zurückgekehrt, aber nicht alle. Es müssen nicht alle zurückgekehrt sein, bevor der Herr kommen kann. Die Letzten werden nach seiner Wiederkunft ins Land gesammelt. Somit ist alles bereit. Im Prinzip braucht es keine einzigen Juden mehr, aber täglich kehren weitere zurück.
Gleichnis vom Feigenbaum und die Ermahnung zum Wachen
Dann werden die Engel, die von New York und von Moskau kommen, überall dort gesammelt, wo sie noch zurückgeblieben sind, weltweit.
Von dem Feigenbaum aber lehrt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und Blätter hervortreibt, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
Jetzt folgt ein Gleichnis. Und wenn ein Gleichnis kommt, dann ist es ein Gleichnis. Ich weiß, es gibt Leute, die sagen: „Ihr evangelikalen Christen, ihr seid so blind und stur, ihr glaubt an die Bibel wörtlich.“ Natürlich glauben wir wörtlich. Wir glauben wörtlich, wenn ein Gleichnis ein Gleichnis genannt wird, dann ist es ein Gleichnis. Und wenn eine Erzählung eben eine Erzählung ist, mit Jahreszahlen und konkreten historischen Personennamen, dann ist das eine Geschichte. Wir nehmen es wörtlich. Ja, sonst versteht man den Text gar nicht.
Darum sagt der Herr ein Gleichnis: Wenn ihr seht, dass der Feigenbaum Israel wieder Blätter treibt, dann ist das ein klares Zeichen, dass die warme Zeit, die warme Jahreshälfte, hier Sommer genannt, kommt. Also auch ihr, wenn ihr all dies seht, so erkennt, dass es nahe an der Tür ist.
Dieses Gleichnis besagt all diese Zeichen, die wir jetzt schon gesehen haben und wie sie sich schon in so großer Zahl erfüllt haben. Wir sind auf 22 gekommen in unserer Zählung. Dann sagt der Herr: „Dann müsst ihr erkennen, dass es nahe an der Tür ist.“ Da muss man nicht sagen, das kann doch ganz lange gehen. Nein, das ist ein Befehl des Herrn, darum wieder blau: So erkennt! Wir müssen erkennen.
Und all die Christen, die sagen: „Heute ist doch nicht Endzeit, und Endzeit ist seit 2000 Jahren, ihr übertreibt“ usw. – das ist Befehlsverweigerung. Der Herr sagt: „Wenn ihr das seht, erkennt, dass es nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dies geschehen ist.“
Das griechische Wort genea bedeutet Geschlecht, aber auch Volk oder Stamm. Das bedeutet nicht, dass man berechnen kann, eine Generation, und dann kommt die Entrückung und solche Dinge. Es ist ja alles gemacht worden, nicht wahr? Man hat 1948 genommen, vierzig Jahre dazu gerechnet und gesagt, 1988 kommt die Entrückung. Das war alles Unsinn! Das ist streng verboten in der Bibel.
Aber wenn der Herr sagt: „Dieses Geschlecht oder dieses Volk wird nicht vergehen“, dann meint er das Volk Israel. Trotz all der schrecklichen Dinge, die über es kommen, kann es nicht untergehen. Das jüdische Volk ist als Volk unsterblich.
Und dann sagt der Herr hinzu zu dem Volk, das nicht untergehen kann, das Buch, das niemals untergehen kann: Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen. Es ist eine wunderbare Verheißung, dass die Bibel niemals untergeht, und das hat sich bis auf den heutigen Tag bewahrheitet.
Die Überlieferung der Bibel ist eines der größten Phänomene der Archäologie. Aber Tag und Stunde sind unbekannt, nicht die Epoche. Die können wir anhand der Zeichen erkennen, aber den Tag, den Kalendertag, und die genaue Zeit, die Uhrzeit, wissen wir nicht.
Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, sondern nur mein Vater allein.
Und dann sagt der Herr: „Denn gleich wie sie in den Tagen vor der Flut waren – sie aßen und tranken, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging.“
Hier wird erklärt: Die Zeit vor der Sintflut ist ein Bild auf die Zeit heute vor der großen Drangsal. Die Menschen damals lebten ganz normal. Sie lebten wie Kühe – ja, das ist ganz normal. Man isst, nachdem man aufgestanden ist, trinkt, heiratet – das ist noch speziell –, aber ebenso ein Zyklus: Man lebt und lebt und lebt.
Und plötzlich wird dieser Kreislauf durchbrochen durch das direkte Eingreifen Gottes – damals die Sintflut, und dann die große Drangsal.
Und es kam der Moment, wo es zu spät war, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle weggraffte. So wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.
Es gibt ein „zu spät“. Das war so tragisch damals. Die wollten nicht in die Arche zu Noah, aber dann dachten sie, sie gehen auf die höchsten Berge. Doch auch die wurden überflutet. Es war wirklich zu spät.
Es gibt ein „zu spät“. Und da muss man sich heute bekehren.
Dann werden zwei auf dem Feld sein, einer wird genommen und einer gelassen. Einer wird genommen, weil er nicht bekehrt ist – Aas, die Geier nehmen ihn weg –, der andere wird gelassen für das Tausendjährige Reich.
Ja, wenn man so denkt: Zwei sind zusammen auf dem Feld, einer wird genommen, einer wird gelassen. Das ist männlich und männlich, also zwei Männer. Aber es könnte natürlich auch so sein – erschreckend – ein Ehepaar: Einer wird genommen, und einer wird gelassen. Das darf ja nicht sein. Aber das ist schon eine ernste Warnung.
Das kann wirklich sein: Zwei, die beieinander sind, einer wird genommen, der andere nicht. Zwei Frauen werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen.
Und dann sagt der Herr Jesus: „Wacht also, denn ihr wisst nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt.“
Wir dürfen es uns nicht mehr leisten, schläfrig zu sein in unserem Christsein. Es ist auch ein Befehl, darum blau: Wacht!
Jenes aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben wird.
Deshalb auch ihr: Seid bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.
Wenn ich wüsste, um 4:35 Uhr kommt der Einbrecher, dann könnte man unten stehen und sagen: Hallo! Aber es ist keine freudige Ankunft.
So wird das Kommen des Herrn Jesus keine Freude sein für diese Welt. Wir haben gesehen, sie werden weltweit wehklagen, wenn er auf den Wolken kommt.
Aber man muss hier wieder den Befehl befolgen: Jenes erkennt! Man muss diese Belehrung erkennen und verstehen.
Und deshalb auch ihr: Seid bereit! Wir müssen jeden Tag bereit sein, vielleicht heute, aber dann unsere Pflichten tun und gut tun.
Ja, zum Schluss noch einmal dieser Aufruf: Lasst euch versöhnen mit Gott! Jetzt ist noch Gnadenzeit, jetzt können wir unsere persönliche Schuld noch dem Herrn Jesus im Gebet bekennen und seine Vergebung annehmen.
Dann werden wir vor dem Gericht Gottes verschont werden.
Und eben als solche, die dem Herrn Jesus heute angehören, dürfen wir wissen: Die Entrückung wird geschehen vor der Stunde der Versuchung, wenn der Antichrist kommt, um die Massen in sein Band zu ziehen, und vor der großen Drangsal, denn diese wird erst folgen.
Ja, diese Stunde der Versuchung ist das Ende.
Aber wenn der Herr Jesus schon vom Ende sagt: „Dieses Evangelium wird allen Nationen verkündigt, dann wird das Ende kommen.“
Ja, wie fiel eher die Entrückung? Denn sie muss ja noch einige Jahre vor dem Ende stattfinden.
Das zeigt uns: Wir sollen bereit sein und den Herrn jeden Tag erwarten.