Einführung in die Posaunengerichte und deren biblischer Kontext
Wir befinden uns in der Betrachtung der Offenbarung, Kapitel 8. Heute kommen wir zu den Posaunengerichten. Ich schlage vor, dass wir, nachdem wir die ersten Verse bereits ausführlich behandelt haben, heute ab Kapitel 8, Vers 6 lesen. Wir lesen bis zum Ende des Kapitels und anschließend weiter in Kapitel 9, bis einschließlich Vers 12.
Bitte lesen wir am Mikrofon vor: Kapitel 8, Verse 6 bis zum Schluss, und Kapitel 9, Verse 1 bis 12.
Die sieben himmlischen Boten, die die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit, um zu posaunen.
Der erste Bote posaunte, und es entstand Hagel und Feuer, vermischt mit Blut, das auf die Erde geworfen wurde. Ein Drittel der Bäume wurde verbrannt, ebenso das ganze grüne Gras.
Der zweite Bote posaunte, und etwas wie ein großer Berg, der mit Feuer brannte, wurde ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. Ein Drittel der Geschöpfe im Meer, die Leben hatten, starb. Ebenso wurde ein Drittel der Schiffe völlig zerstört.
Der dritte Bote posaunte, und ein großer Stern fiel vom Himmel. Er brannte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Wasserquellen. Der Name des Sterns lautet Wermut. Ein Drittel des Wassers wurde bitter, und viele Menschen starben durch das bittere Wasser.
Der vierte Bote posaunte, und ein Drittel der Sonne, ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne wurden geschlagen. Dadurch wurde ein Drittel von ihnen verfinstert. Der Tag schien zu seinem Drittel nicht, und ebenso die Nacht.
Die Bedeutung der Siegel und Posaunen in der Endzeit
Und ich sah und hörte einen himmlischen Boten, der mitten im Himmel flog. Mit lauter Stimme rief er: „Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen!“ Dies geschah wegen der übrigen Posaunenstimmen der drei himmlischen Boten, die kurz davor sind zu posaunen.
Der fünfte Bote posaunte. Dabei sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Ihm wurde der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben. Er öffnete den Schlund des Abgrundes, und Rauch stieg daraus auf – wie der Rauch eines großen Ofens. Die Sonne und die Luft wurden von diesem Rauch verfinstert.
Aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde. Ihnen wurde Vollmacht gegeben, wie die Skorpione der Erde Vollmacht haben. Es wurde ihnen gesagt, dass sie nicht das Gras der Erde, nicht alles Grüne und keinen Baum schädigen sollten. Sie sollten nur die Menschen quälen, die nicht das Siegel Gottes auf ihren Stirnen haben.
Ihnen wurde gegeben, dass sie diese Menschen nicht töten, sondern fünf Monate lang quälen durften. Ihre Qual war wie die eines Skorpions, wenn er einen Menschen sticht. In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen, aber nicht finden. Sie werden sich nach dem Tod sehnen, doch der Tod wird vor ihnen fliehen.
Die Gestalten der Heuschrecken glichen zum Krieg gerüsteten Pferden. Auf ihren Köpfen trugen sie etwas wie goldene Kronen. Ihre Gesichter erinnerten an Menschen. Sie hatten Haare wie Frauenhaar und Zähne wie Löwen. Ihre Brustpanzer waren wie eiserne Rüstungen. Das Getöse ihrer Flügel klang wie das Getöse vieler Pferdewagen, die in den Krieg ziehen.
Sie hatten Schwänze wie Skorpione, und in ihren Schwänzen waren Stacheln. Ihre Vollmacht war es, den Menschen fünf Monate lang Schaden zuzufügen. Über ihnen stand ein König, der Bote des Abgrundes. Sein Name ist auf Hebräisch Abaddon, im Griechischen Apollyon.
Das erste Wehe ist vorüber, doch siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem.
Die Gerichte Gottes über diese Welt sind in einem Buch mit sieben Siegeln aufgeschrieben. Dieses Buch finden wir in der Offenbarung, Kapitel 5. Jesus Christus wird dieses Buch nach der Entrückung der Gemeinde öffnen. Zunächst werden die ersten sechs Siegel geöffnet, und schwere Gerichte kommen über die Welt.
Das erste Siegel zeigt das Erscheinen des Antichristen, des größten falschen Verführers. Die weiteren Siegel bringen verschiedene Katastrophen über die Erde. Doch das Schlimmste steht noch bevor. Es beginnt erst mit dem siebten Siegel.
Das haben wir beim letzten Mal gesehen. In Offenbarung 8,1 heißt es: „Und als das siebente Siegel geöffnet wurde, entstand im Himmel etwa eine halbe Stunde lang Schweigen.“
Ich sah sieben Engel, die vor Gott standen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben.
Bis zu diesem Punkt – also mit dem siebten Siegel – beginnt die große Drangsalzeit. Das sind die letzten dreieinhalb Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus als Richter der Welt. Das siebte Siegel eröffnet diese Zeit. Zunächst herrscht Schweigen im Himmel – die Ruhe vor dem Sturm.
Die Rolle Jesu Christi als Hoher Priester und das Gebet der Gläubigen
Wir haben beim letzten Mal im Einschub die Verse 2 bis 5 betrachtet. Dort geht es um Jesus Christus, den Hohen Priester im Himmel, der den Gebeten der Gläubigen Kraft gibt. Es handelt sich um den gläubigen Überrest aus Israel, der sich nach der Entrückung bekehren wird.
In Matthäus 24 gibt der Herr Jesus den Hinweis, dass die gläubigen Juden in der Zeit vor der Drangsal beten sollen, dass ihre Flucht, die ganz am Anfang der Drangsal stattfinden muss, weder auf einen Sabbat noch auf den Winter fällt.
Deshalb ist es besonders interessant, dass in Offenbarung 8 ergänzend gezeigt wird, wie Jesus als Hoher Priester genannt wird: ein anderer Engel. Das bedeutet nicht, dass Jesus Christus ein Engel im herkömmlichen Sinn ist, wie wir ihn verstehen. Vielmehr haben wir beim letzten Mal gesehen, dass es sich um den anderen Engel handelt, den Engel des Herrn aus dem Alten Testament. Dort war dieser Engel immer Gott selbst.
Als Hoher Priester gibt Jesus diesen Gebeten Kraft. Wenn wir noch einmal in Matthäus 24 nachschlagen, sehen wir, was den Auftakt zur großen Drangsal geben wird, also zu den Gerichten des siebten Siegels.
Wer liest Matthäus 24, Verse 15 bis 22, am Mikrofon vor?
„Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem Daniel, der Prophet, gesprochen hat, an heiliger Stätte stehen seht, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen. Wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die Sachen aus seinem Haus zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbat. Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden. Aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.“
Diese Passage zeigt deutlich, wie wichtig das Gebet für die Fluchtzeit ist und wie entscheidend die Verkürzung der Drangsal für das Überleben der Gläubigen ist.
Die Bedeutung des Gebets und die Vorbereitung auf die Drangsal
Wir sehen in diesem Abschnitt, wie wichtig das Gebet für die gläubigen Juden sein wird, für den Überrest aus Israel nach der Entrückung.
Diese werden also beten, noch vor der Drangsal, damit das entscheidende Ereignis der großen Flucht auf die Berge nicht auf einen Sabbat fällt. Denn das wäre hinderlich für die Flucht. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr, alles ist blockiert.
Auch soll die Flucht nicht in den Winter fallen, da dies ebenfalls eine Katastrophe wäre, wenn man auf die Berge fliehen muss. So werden sie intensiv beten, dass Gott das alles zeitlich zu ihren Gunsten führt.
Ergänzend dazu sehen wir in Offenbarung 8, wie der Herr Jesus diesen Gebeten Kraft verleiht. Er umhüllt gewissermaßen mit seiner Herrlichkeit, indem er mit seiner Herrlichkeit betet. Dies wird als Wohlgeruch des Rauchwerks beschrieben.
Nun sehen wir das Signal zur großen Drangsal nach Matthäus 24. Was wird das sein? Es ist der Gräuel der Verwüstung.
Der Gräuel der Verwüstung und seine biblische Verankerung
Sehr oft werden in der Bibel Götzen als Gräuel bezeichnet. Besonders im Buch Daniel kommt dieser Ausdruck vor. Dort, wo vom Propheten Daniel gesprochen wird, wird der Begriff „Gräuel“ bereits verwendet.
In Daniel 11 wird diese Bezeichnung in der erfüllten Prophetie für ein Götzenbild verwendet, das einst Antiochus Epiphanes auf dem Tempelplatz in Jerusalem aufgestellt hatte. Diese Stelle in Daniel 11 kann ich genau angeben für diejenigen, die sie gerne notieren möchten. Es handelt sich hierbei um erfüllte Prophetie.
Antiochus Epiphanes, der im zweiten Jahrhundert vor Christus lebte, stellte ein Götzenbild auf dem Tempelplatz auf. In Daniel 11,31 heißt es: „Und Streitkräfte von ihm“ – gemeint ist Antiochus – „werden das Heiligtum, die Feste, entweihen und das beständige Opfer abschaffen, um den verwüstenden Gräuel aufzustellen.“ Dieser verwüstende Gräuel war also ein Götzenbild auf dem Tempelplatz.
In Daniel 9, Vers 27 wird über die letzten sieben Jahre gesprochen, also die Zeit vor der Wiederkunft Christi. Diese Stelle ist etwas kompliziert, aber wir müssen uns durchkämpfen. Dort heißt es: „Dem Flügel wird ein Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.“
Hier ist von jemandem die Rede, der einen festen Bund mit den Vielen schließt. Im Buch Daniel sind die „Vielen“ wiederholt klar als die Masse des jüdischen Volkes bezeichnet. In den Kapiteln 11 und 12 sieht man, dass diese „Vielen“ gemeint sind.
Dieser „Er“ ist der kommende Fürst aus dem wiedererstandenen Römischen Reich. Er wird der kommende Diktator Europas sein. Unter dem Antichristen wird er einen Bund mit Israel schließen – ich muss betonen, dass es sich dabei um den Antichristen handelt. Dieser Bund soll ein Sicherheitsbündnis sein gegen die drohende Gefahr der Armeen aus dem Norden, die Israel vollständig zerstören wollen.
Dieser Bund wird für eine Woche geschlossen, das heißt für eine Jahrwoche, also sieben Jahre. Nun sehen wir, dass dieser Fürst mit den Vielen einen festen Bund für sieben Jahre schließt. Dieser Bund wird nach der Entrückung geschlossen werden.
Dann heißt es weiter: „Und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen.“ Was bedeutet „zur Hälfte der Woche“? Das sind dreieinhalb Jahre. Nach dieser Zeit werden die Opfer im Tempel in Jerusalem – der wieder aufgebaut wird und heute vorbereitet wird – gestoppt.
Im nächsten Satz heißt es: „Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen.“ Hier taucht wieder das Wort „Gräuel“ auf, und es wird ein Verwüster angekündigt. Dieser Verwüster ist Jesus.
Wenn dieser Gräuel der Verwüstung aufgestellt wird – also der kommende Antichrist, ein falscher Messias in Israel – wird er auf dem Tempelplatz in Jerusalem ein Götzenbild aufstellen, genau wie damals Antiochus Epiphanes.
Jesus sagt: „Wenn ihr diesen Gräuel der Verwüstung stehen seht an heiligem Ort, auf dem Tempelplatz, dann sollen die Gläubigen in Judäa auf die Berge fliehen.“ Danach kommt die große Drangsal. Dabei müssen sie beten, dass diese Flucht nicht auf den Sabbat oder den Winter fällt.
Der Antichrist wird also den Tempel – den dritten Tempel in Jerusalem – mit dem Götzenbild entweihen. Danach kommt ein Verwüster. Wer ist dieser Verwüster? Es ist der König des Nordens, der in Daniel 11 ab Vers 40 beschrieben wird.
Er wird von Norden her Israel überrennen und das ganze Land einnehmen. Schließlich werden zwei Drittel der Bevölkerung Israels umkommen. So steht es in Sacharja 13,8: Zwei Drittel werden umkommen, und ein Drittel wird in dieser größten Not umkehren.
Der König des Nordens und die geopolitische Situation
Und wenn bereits gesagt wurde, dass der König des Nordens dieser Verwüster ist, der kommen wird, muss man hinzufügen, dass er als Gericht Gottes erscheint. Denn die Masse in Israel wird das Götzenbild des Antichristen akzeptieren.
Was bedeutet das für den König des Nordens? Kann man noch mehr darüber wissen, wer oder was er ist? Aus heutiger Sicht sieht man bereits den IS, den Islamischen Staat, also Syrien und Irak. Das ist genau die Gegend, in der der König des Nordens wohl einmal herrschen wird. Die Vorbereitungen scheinen also voll im Gange zu sein.
Der Begriff „König des Nordens“ ist heute besonders interessant, vor allem wegen der Bildung des IS in Syrien und im Nordirak. In der erfüllten Prophetie von Kapitel 1 bis 35 ist bereits vieles erfüllt. Dort wird der König des Nordens häufig erwähnt, ebenso der König des Südens.
Der König des Südens war immer Ägypten, der König des Nordens dagegen stets Syrien – genauer gesagt Großsyrien. Das bedeutet, dass dieses Gebiet nicht nur das heutige Syrien umfasst, sondern auch Libanon, Syrien, Irak und Teile der heutigen Türkei sowie Aserbaidschan, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Afghanistan, Pakistan und Iran. Unglaublich!
Der IS, der Islamische Staat, wurde 2006 im Nordirak gegründet. Das ist besonders interessant, weil in Daniel dieser Feind aus dem Norden genannt wird, der Israel überrennen wird – der König des Nordens. In Jesaja hat er jedoch einen anderen Namen. Wie heißt er dort? In Jesaja und auch in Micha wird er immer als der Assyrer oder Assyrien bezeichnet.
Assyrien war im Altertum ein Reich. Das Kerngebiet lag im heutigen Nordirak. Im neunten Jahrhundert dehnte es sich über große Teile Syriens und schließlich über den gesamten Nahen Osten aus. Das ist deshalb so interessant, weil der Islamische Staat im Nordirak gegründet wurde, genau nach Syrien vordringt und nun große Teile Syriens kontrolliert. Doch sie wollen noch mehr. Vor kurzem haben Taliban-Führer in Afghanistan und Pakistan einen Treueschwur auf den IS abgelegt.
Man erkennt also, dass genau dieses Gebiet der Todfeind sein wird, der Verwüster, der kommen wird. Doch der gläubige Überrest aus Israel wird, sobald das Götzenbild sichtbar ist, wissen: Jetzt kommt es. Dann fliehen sie auf die Berge, gehen hinüber nach Jordanien und schließlich nach Moab, wie in Jesaja 16 beschrieben, jenseits des Toten Meeres. Dort werden sie von Gott für dreieinhalb Jahre verschont.
Diese 144.000, die wir in Offenbarung 7 gefunden haben, werden von Gott besonders versiegelt, um sie auf besondere Weise zu bewahren und zu beschützen. Sie werden dorthin gehen. Dann beginnt das Geschehen im Norden.
Der Herr Jesus spricht in Matthäus 24 über dieses Signal, den Gräuel der Verwüstung. Das heißt, der Gräuel, der Verwüstung bringt. Er spricht jedoch nicht über den König des Nordens. Dieser wird ausführlich in Daniel behandelt, aber Jesus wiederholt das nicht mehr.
Gerade in der Endzeitrede auf dem Ölberg nennt Jesus viele Dinge, die im Alten Testament nicht so ausführlich beschrieben wurden. Er ergänzt das Alte Testament, und alles fügt sich wie ein Puzzle zusammen. Das Gleiche gilt für die Offenbarung. Sie wurde im Jahr 95 als Enthüllung geschrieben – von Dingen, die im Alten und Neuen Testament bis dahin noch nicht offenbart waren. So schließt sie die Bibel ab.
Im letzten Kapitel, Kapitel 22, heißt es, dass wer noch etwas zu diesem Buch oder zur Bibel hinzufügt, von Gott weitere Plagen erhalten wird. Wichtig ist zu sehen, dass die Offenbarung das, was wir im Alten Testament über die Endzeit wissen, stark ergänzt. Ebenso das, was wir aus Matthäus 24 und parallelen Stellen kennen. Deshalb wird der König des Nordens in der Offenbarung nicht erwähnt, obwohl es um dieselbe Zeit geht.
In Kapitel 8 der Offenbarung beginnt es mit den Posaunengerichten. Diese bringen zunächst furchtbare Naturkatastrophen mit sich. Hinzu kommt die militärische Katastrophe, dass Israel von Norden her durch den König des Nordens überrannt wird (Daniel 11,40-45). Dann folgen die Gerichte vom Himmel.
Ich hoffe, das gibt einen klaren Rahmen: die Entrückung, dann das Bündnis für sieben Jahre, und nach dreieinhalb Jahren die große Wende mit dem Götzenbild auf dem Tempelplatz. Danach folgt die schrecklichste Zeit seit Anfang der Welt, wie es sie nie mehr geben wird.
Die weltweite Dimension der Gerichte und die Rolle der Nationen
Diese Gerichte, über die du gerade gesprochen hast, also die Naturkatastrophen, betreffen nicht nur Israel, sondern wahrscheinlich die ganze Welt. Ja, genau. Am Ende betrifft alles die ganze Welt.
Denn schau mal: Nur schon der Punkt, dass der König des Nordens Israel überrennt, bedeutet, dass sein Bundesgenosse eingreifen muss. Sie haben ja einen Bund für sieben Jahre geschlossen. Also muss der Westen militärisch eingreifen. Wie wir später in Kapitel 16 der Offenbarung sehen, werden sie sich in Harmagedon versammeln, um gegen diesen Feind aus dem Norden zu kämpfen.
Darum geht es. Dass Jesus Christus schließlich kommen wird, wird eine Überraschung sein. Der Westen rechnet nicht mit Jesus Christus, das ist vorbei. Aber sie rechnen mit Krieg, und zwar mit Krieg gegen diese islamische Welt.
Deshalb ist es auch interessant, dass die Gebiete, die früher in der Antike den König des Nordens ausmachten, heute genau die islamische Welt sind. Früher konnte man sich fragen: Ja, dieser König des Nordens wird kommen, aber was motiviert diese Macht eigentlich, Israel zu zerstören?
Heute wissen wir es. Es ist der Hass gegen Israel, der im Koran begründet ist. Die zwei großen Feinde im Koran sind die Christen und die Juden. Das lässt uns heute plötzlich nachvollziehen, warum dieser König des Nordens mit seinem Gebiet bis nach Pakistan so motiviert sein kann, gegen Israel vorzugehen.
Die 144.000 als Erstlingsfrucht und der Überrest Israels
Ja, noch etwas, noch eine Frage. Also habe ich richtig verstanden, die 144 entsprechen diesem letzten Drittel, die gerettet werden? Nein, gar nicht.
Also nochmals: Die 144, die werden ja, wie wir später in Kapitel 14 sehen werden, die Erstlingsfrucht genannt. Die Erstlingsfrüchte waren immer quasi die Vorernte. Die 144 bekehren sich nach der Entrückung der Gemeinde, sie werden versiegelt und fliehen dann am Anfang der großen Drangsal, also gerade bevor die Drangsal beginnt, ins Ausland.
Dann kommt ja eben der Angriff von Norden. Zwei Drittel kommen in Israel um, und ein Drittel bekehrt sich dann. Das ist dann die Haupternte aus Israel. Also sind die 144 einfach die Vorernte, die Vorhut kann man sagen. Sie gehen ins Ausland und werden dort bewahrt, während der eine Drittel, der zum Glauben kommt, sich im Land bekehrt.
Ist das so klar? Und dann kommt der Herr ja auch reichend ein. Aber erst am Schluss von dreieinhalb Jahren. Also dieser Drittel muss durch die ganze schreckliche Zeit hindurch.
Die Rolle der Meder und die geopolitische Dreiteilung des Irak
Gibt es noch etwas? Die kurdischen Gebiete verteilen sich derzeit auf drei Länder. Ist es richtig, dass die Kurden eigentlich Nachfahren der Meder sind? Die Meder waren ja einst ein Herrschergeschlecht, zusammen mit den Persern.
Ja, es ist so, dass die Meder beziehungsweise die Kurden heute stolz darauf sind, sich als Nachkommen der alten Meder zu sehen.
Die Situation im Irak ist folgendermaßen: Der Irak ist eigentlich dreigeteilt. Der Südirak ist schiitisch geprägt und entspricht in der Bibel dem Begriff Babylon oder Babylonien. Nach Jesaja 13,14 und 50,51 wird der Südirak noch völlig zerstört werden, sodass er nicht mehr bewohnt sein kann.
Dann spricht die Bibel über Assyrien, das dem Nordirak entspricht. Assyrien wird als Todfeind Nummer eins für Israel dargestellt. Darüber hinaus erwähnt die Bibel auch die Meder, die zusammen mit anderen eine Rolle bei der Totalvernichtung von Babylonien, also dem Südirak, spielen werden.
Man kann also sagen, dass der Irak dreigeteilt ist: Im Süden Babylonien, im Norden Assyrien und im Nordosten Kurdistan, das Gebiet der Meder.
Die Bibel spricht jeweils separat über Assyrien, Babylonien und die Meder und unterscheidet diese Gebiete klar voneinander. Heute ist das künstliche Gebilde Irak effektiv in drei Teile gegliedert, was den biblischen Endzeit-Begriffen entspricht.
So wird die Lage etwas klarer. Es ist zwar kompliziert, aber das gilt auch für andere historische Ereignisse, wie zum Beispiel den Zweiten Weltkrieg.
Die Posaunengerichte als Beginn der grossen Drangsal
Ja, und jetzt kommen wir zu den Posaungerichten. Also nochmals: Das siebte Siegel wird geöffnet, und zunächst geschieht nichts. Das ist diese Ruhe vor dem Sturm, die es braucht, damit der Überrest dann fliehen kann.
Dann kommen die sieben Engel, Vers 6, und bereiten sich vor, zu posaunen. Jetzt wird klar: Der Inhalt des siebten Siegels sind die sieben Posaungerichte. Wir werden sehen, dass bei jeder Posaune etwas geschieht, nur bei der siebten Posaune zunächst nichts passiert.
Aber danach kommen die Engel mit den sieben Schalengerichten. Daraus folgt: Die siebte Posaune besteht eben aus sieben Schalengerichten, genauso wie das siebte Siegel aus sieben Posaunen besteht. Also folgt daraus, dass das siebte Siegel so konzentriert und geladen ist. Es besteht eben aus sieben Posaungerichten und dann aus den sieben Schalengerichten. Das umfasst die ganzen letzten dreieinhalb Jahre.
Darum ist das siebte Siegel so anders als die ersten sechs. Die sind schon schlimm, aber was heißt schon schlimm? Es wird noch viel schlimmer. Schon heute sagen sich die Leute: Was ist mit dieser Welt? Etwas stimmt nicht mehr. Es wird ja immer verrückter, oder?
Wenn ich an meine Kindheit denke, da zählte man nicht Terroranschläge hier und dort. Das gab es ja gar nicht. Und wir gewöhnen uns jetzt langsam daran: Es knallt immer. Es kann ja nicht mehr schlimmer werden. Natürlich wird es noch viel schlimmer, wenn dann die Siegel kommen. Die sind jetzt noch nicht da. Dann wird es noch viel schlimmer.
Und wenn diese dann vorbei sind und das siebte Siegel kommt, dann kommt das Unvorstellbare. Eben das, wo man so sagt, auch in der Wissenschaft: Das wäre dann ein apokalyptisches Szenario. Aber apokalyptisch kommt ja von Apokalypse, und das ist das griechische Wort für Offenbarung, der Name des letzten Buchs.
Wissenschaftliche Perspektiven auf apokalyptische Naturkatastrophen
In der Wissenschaft gibt es zwei Naturkatastrophen, die als apokalyptisch befürchtet werden, falls sie eintreten sollten. Welche sind das?
Zum einen sind es Meteore, die noch schlimmer als Kometen sein können. Ein Meteor ist ein großer Stein im Weltall. Dabei befindet sich der größte Teil dieser Steine im Bereich zwischen Mars und Jupiter. Dort gibt es einen sogenannten Gürtel, der voll ist mit kleinen bis hin zu riesigen Gesteinsblöcken, die einen Durchmesser von bis zu zehn Kilometern oder mehr haben können.
Diese Steine kreisen dort, verlieren aber manchmal ihre Bahn. Dann kommen sie aus diesem Gürtel heraus. Die Planeten, die die Sonne umkreisen, besitzen alle eine Anziehungskraft, die solche fehlgeleiteten Meteore anziehen kann. Diese stürzen dann auf die Planeten ab.
Das ist auch ein sinnvoller Grund, warum Gott Planeten geschaffen hat. Zum Beispiel funktioniert der Jupiter als ein enormes Schutzsystem für die Erde. Er ist im Vergleich zu anderen Planeten, insbesondere zur Erde, unglaublich groß. Seine Anziehungskraft zieht immer wieder fehlgeleitete Meteore an, die dann auf den Jupiter stürzen.
So schützt der Jupiter die Erde vor solchen Einschlägen. Ähnlich hat Gott für die Erde den Erdmagnetismus geschaffen. Dieser Magnetismus zwischen Nord- und Südpol hält einen Großteil der kosmischen Strahlung aus dem Weltall ab. Auf dem Mars oder dem Mond gibt es diesen Schutz nicht, aber für die Erde, die bewohnt werden soll, wurde dieses Schutzsystem eingerichtet.
Trotzdem gibt es immer wieder die Möglichkeit, dass Meteore ihre Bahn verlieren und nicht durch den Jupiter abgefangen werden. Dann könnten sie der Erde näherkommen. Solche gefährlichen Ereignisse haben sich schon mehrfach ereignet.
Ein Beispiel dafür ist die Katastrophe in Sibirien Anfang des 20. Jahrhunderts. Man geht allgemein davon aus, dass ein solcher Meteor dort abgestürzt ist. Es gab einen Feuerball, der hunderte Kilometer entfernt zu sehen war, und einen gewaltigen Knall. Große Waldgebiete wurden komplett zerstört. Dieser Einschlag entsprach in seiner Energieentfaltung unzähligen Atombomben.
Deshalb ist das Studium der Meteore in der Astronomie von großem Interesse. In den vergangenen Jahren hat man immer mehr einzelne Meteore identifiziert und die Kenntnisse über den Meteorengürtel erweitert.
Man überlegt auch, wie man einen gefährdeten Meteor eventuell mit einer Rakete erreichen könnte. Eine Möglichkeit wäre, eine Atombombe zu zünden, um den Meteor vor dem Einschlag zu zerstören. Denn wenn das Ereignis, das Anfang des 20. Jahrhunderts in Sibirien stattfand, über Europa passiert wäre, hätte es weite Teile Europas vernichtet und viele Menschenleben ausgelöscht.
Das unterscheidet sich stark von den kleinen Sternschnuppen, die man besonders im August in klaren Nächten beobachten kann. Diese sind kleinere Steine, die in die Atmosphäre eindringen und durch die Reibung an der Luft zu brennen beginnen. Meistens lösen sie sich in Staub auf und verursachen keinen Schaden.
Es kann aber auch vorkommen, dass ein solcher Stein ein Auto beschädigt oder in seltenen Fällen sogar Menschen verletzt oder tötet. Das ist jedoch nichts im Vergleich zu einem zehn oder zwanzig Kilometer großen Meteor, der einen ganzen Kontinent vernichten könnte. Dieses Szenario gehört zu den befürchteten apokalyptischen Naturkatastrophen.
Das zweite wissenschaftliche Szenario ist noch schlimmer: ein Supervulkanausbruch. Vulkanausbrüche gibt es immer wieder, wie etwa den Ätna in Sizilien. Dieser glüht gelegentlich und kann für die Menschen in der Umgebung unangenehm sein, wenn Lava Häuser zerstört. Das ist jedoch in der Regel nicht katastrophal.
Bekannt ist auch der Ausbruch des Vesuvs in Italien im Jahr 79. Damals wurde Pompeji komplett zerstört. Die Stadt wurde später ausgegraben, und man fand die Toten und Häuser gut erhalten vor. Das war eine schreckliche Katastrophe, aber im Vergleich zu einem Supervulkan ist das relativ klein.
Ein Supervulkan ist ein Vulkan, der mindestens tausend Kubikkilometer Material aus dem Erdinneren explosionsartig ausstößt. Man kann sich das vorstellen als ein Volumen von tausend Kubikkilometern, also ein Quadratkilometer Fläche mit einer Höhe von tausend Kilometern. Es gibt geologische Überreste, die von Supervulkanen mit bis zu fünfzehntausend Kubikkilometern stammen. Ab dieser Größe spricht man heute von einem Supervulkan, wobei es auch noch größere geben kann.
Wie viele Supervulkane kennt man heute ungefähr? Die Größenordnung liegt bei etwa zwanzig. Die meisten befinden sich in den Randgebieten des Pazifischen Ozeans, dem sogenannten Feuergürtel.
Sehr bekannt ist der Yellowstone-Nationalpark in den USA. Dort befindet sich eine tickende Zeitbombe. Wissenschaftler überwachen die Bewegungen täglich und registrieren sie, um eine Frühwarnung zu ermöglichen, falls es zu einem Ausbruch kommen sollte.
Ein weiterer Supervulkan befindet sich in den Anden, in Bolivien. Wenn dieser ausbrechen würde, wäre das eine Katastrophe für große Teile der Menschheit.
Diese beiden Szenarien – der Einschlag eines großen Meteors und der Ausbruch eines Supervulkans – gehören zu den am meisten gefürchteten Naturkatastrophen in der Wissenschaft.
Die erste Posaune: Hagel und Feuer als Gericht
Und jetzt lesen wir nochmals Offenbarung 8,7: Wer liest?
„Und der erste posaunte, und es kam Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen. Und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.“
Jawohl, es ist also nicht ein einzelner riesiger Meteorit, sondern ein Hagel. Gut, ein Hagel kann natürlich Eis sein, Eishagel. Wo kennen wir in der Bibel einen ganz schrecklichen Eishagel? Wie? Bei den Plagen in Ägypten. Schlagen wir auf, 2. Mose, und wir müssen gut beachten: Die zehn Plagen über Ägypten haben ganz erstaunliche Parallelen mit den Gerichten, die wir in der Offenbarung in den weiteren Kapiteln lesen werden. Effektiv sind diese zehn Plagen quasi ein Vorgeschmack auf das Gericht Gottes in der Endzeit über die Welt.
Ägypten hat in der Bibel immer die symbolische Bedeutung der Welt, und der Pharao ist ein Bild von Satan als dem Fürsten dieser Welt. Dieses Gericht über Ägypten ist ein Vorgeschmack des Gerichts, das Gott über die Welt bringt – nach der Offenbarung.
Schauen wir uns das einmal genauer an. Das war die siebte Plage in der Offenbarung. 2. Mose 9,18: „Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel regnen lassen, wie es in Ägypten noch keinen gegeben hat vom Tag seiner Gründung an bis jetzt.“
Ja, bis dahin. Übrigens, diese Formulierung kommt uns irgendwie bekannt vor. Ich meine gerade, dass über die Stärke des Gerichts so etwas nicht in Ägypten gewesen ist, von dem Tag seiner Gründung an bis jetzt. Wie die Trübsal. Ja, wie die Trübsal. Der Herr Jesus sagt in Matthäus 24:
„Von dieser Drangsal wird es so sein, wie es nicht gewesen ist seit Anfang der Schöpfung bis jetzt, noch je sein wird.“
Also hier haben wir diesen Hagel, und genau diese Formulierung auch in Bezug auf Ägypten: Seit der Gründung Ägyptens hat es so etwas nie gegeben.
Und jetzt noch weiter in 2. Mose 9,22: „Und der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus, dann wird im ganzen Land Ägypten Hagel fallen, auf die Menschen und auf die Tiere und auf alles Gewächs des Feldes im Land Ägypten.“
Da streckte Mose seinen Stab gegen den Himmel aus, und der Herr sandte Donner und Hagel, und Feuer fuhr zur Erde nieder. So ließ der Herr Hagel auf das Land Ägypten regnen.
Mit dem Hagel kam Feuer, das mitten im Hagel hin und her zuckte. Der Hagel war sehr schwer, wie es im ganzen Land Ägyptens noch keinen gegeben hat, seitdem dieses Land eine Nation geworden ist. Der Hagel schlug im ganzen Land Ägypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh. Auch alles Gewächs des Feldes zerschlug der Hagel, und alle Bäume des Feldes zerbrach er. Nur im Land Goschen, wo die Söhne Israels waren, fiel kein Hagel.
Jawohl, so ist es also geschehen, als Gott eine unvorstellbare Naturkatastrophe wirkte. Das war also nicht symbolisch, sondern ein Vorgeschmack auf das, was in der Endzeit geschehen soll. Das gibt uns einen Hinweis, dass das Gericht vom Himmel nicht einfach symbolisch ist. Ägypten als begrenztes Gebiet symbolisiert die Welt als Planeten, den Gott in der Endzeit mit solchen Katastrophen richten wird.
Nun noch etwas: Das war Hagel, und es wird nichts Weiteres darüber gesagt, was das war, verbunden mit Blitz und Donner – auch in ganz unvorstellbarem Maß.
Jetzt schauen wir in Josua 10. Als Israel im Kampf war mit den Kanaanitern gegen eine ganze Koalition von Königreichen Kanaans, lesen wir in Josua 10,10:
„Der Herr erschreckte sie vor Israel und schlug sie in einer großen Schlacht bei Gibeon. Sie jagten ihnen nach auf dem Weg nach der Anhöhe von Bethoron und schlugen sie bis Aseka und bis Makeda. Und es geschah, als sie vor Israel flohen und am Abhang von Bethoron waren, da ließ der Herr große Steine vom Himmel auf sie fallen bis Aseka, so dass sie starben. Die Zahl derer, die durch die Hagelsteine starben, war größer als die Zahl derer, welche die Söhne Israels mit dem Schwert umbrachten.“
Hier wird von einer ganz besonderen Art von Hagel berichtet. Da warf der Herr große Steine vom Himmel auf sie herab. Diese werden dann Hagelsteine genannt.
In der Offenbarung steht einfach „Hagel“, aber man muss das nicht auf Eishagel beschränken. Hagel kann genau dasselbe bedeuten wie in Josua 10. Das waren also Meteoriten, und zwar so große, dass sie nach ihrem Durchschlag durch die Atmosphäre immer noch als Steine kamen, die tödlich waren und diese Armee vernichteten.
Wir sehen, wie die Natur zerstört wird, genauso wie dieser Meteorit in Sibirien riesige Waldgebiete vollkommen vernichtet hat. Dort lesen wir von diesem Gericht: Der dritte Teil der Erde verbrannte, der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.
Das ist natürlich ein besonderes Argument, dass es hier um einen Steinhagel geht, weil das Feuer eine so große Rolle spielt. Die feurige Hitze entsteht durch die Reibung der Atmosphäre und verbrennt dann auch die Natur.
Die zweite Posaune: Feuerberg im Meer und wirtschaftliche Folgen
Und jetzt gehen wir weiter zu Vers 8. Liest das jemand am Mikrofon, Vers 8 und 9?
Wie darf man sich das mit „Blut vermischt“ vorstellen? Bei mir steht noch „Hagel und Feuer mit Blut vermischt“. Das bedeutet, dass eine rote Flüssigkeit dabei ist. Schon bei der ersten Plage in Ägypten war das so. Was war das? Das Wasser wurde in Blut verwandelt.
Das hebräische Wort „Dam“ bedeutet Blut und hängt zusammen mit „adom“, was rot heißt. Also bedeutet „Dam“ im Hebräischen „das Rote“. Mit hebräischen Ohren hört man in „Dam“ sofort das Wort „Rot“. So wurde das ganze Gewässer in Ägypten in rote Farbe verwandelt.
Man muss aber nicht denken, dass es sich um menschliches Blut handelte, also dass das Wasser in menschliches Blut umgewandelt wurde. Vielmehr gibt es einen natürlichen Prozess mit Bakterien, der das Wasser rot färben kann. Dieses Phänomen ist in Ägypten bekannt. Man kann das Wasser dann nicht mehr trinken.
Gott hat damals in Ägypten übernatürlich eingegriffen, sodass dieser Prozess in einem Ausmaß geschah, wie er normalerweise nie auftritt. So wurde das Wasser rot.
Das kann auch darauf hinweisen, wenn es heißt „mit Blut vermischt“.
Kommen wir nun zu Vers 8 und 9. Wer liest vor?
„Und der zweite Engel posaunte, und etwas wie ein großer, feuerflammender Berg wurde ins Meer geworfen. Der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, und es starb der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die Leben hatten. Ein Drittel der Schiffe wurde zerstört.“
Hier haben wir das Bild eines großen Berges, der brennt und ins Meer geworfen wird. Das entspricht im Prinzip der Bedrohung durch Supervulkane, nicht einem normalen Vulkan. Die Folgen sind gravierend für das Leben im Meer.
Der dritte Teil der Geschöpfe, die im Meer lebten, starb. Gleichzeitig wurde ein Drittel der Schiffe zerstört. Das ist auch ein riesiger Schlag für die Wirtschaft.
Schiffe spielen nach wie vor eine große Rolle im Welthandel. Man denke nur an den Weizenhandel, der überwiegend über Schiffe abgewickelt wird. Dabei geht es um Hunderte von Millionen Schweizer Franken – ich sage bewusst nicht Euro.
Diese Faktoren sind enorm für die Weltwirtschaft. Und dann kommt plötzlich dieser Schlag: Ein Drittel der Schiffe wird zerstört.
Es ist also nicht nur der Schlag selbst, sondern auch die weitreichenden Folgen, die daraus entstehen.
Die dritte Posaune: Der brennende Stern Wermut und die Verseuchung des Wassers
Und dann kommen wir zu den Versen 10 und 11. Wer liest diese am Mikrofon am besten vor? Es ist wichtig für die Leute, die das später auf der Aufnahme hören, zum Beispiel im Auto. Sie können es nicht noch einmal nachlesen.
Es fiel vom Himmel ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen. Der Name des Sterns heißt Wermut. Der dritte Teil des Wassers wurde zu Wermut, und viele Menschen starben an dem Wasser, weil es bitter geworden war.
Das ist ein befürchtetes Szenario von Menschen, die völlig nichts mit Gott zu tun haben. Interessanterweise verwendet die Literatur für solche Szenarien oft den Ausdruck „apokalyptisches Szenario“. Die Apokalypse spricht tatsächlich über solche Dinge: ein großer Stern vom Himmel mit verheerenden Folgen für den Planeten.
Übrigens noch zum Begriff „Stern“: In der Bibel werden auch Meteore als Sterne bezeichnet. Wenn wir zum Beispiel in Matthäus 24 lesen, dass die Sterne des Himmels herunterfallen werden, muss man nicht denken, dass Sirius oder irgendein anderer Stern in der Galaxie – also Sonnen, die so groß wie unsere Sonne oder noch größer sind – auf die Erde fallen würden. Auch nicht Jupiter oder Saturn. Gemeint sind solche Meteore.
Schlagen wir auf bei Matthäus 24 oder besser noch bei Lukas 21. Am besten lesen wir Lukas 21, Vers 25-28. Wer liest am Mikrofon vor?
„Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem, umwogendem Meer, während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.“
Dieser Ausdruck „die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden“ weist darauf hin, dass sogar im Weltall Dinge plötzlich aus der Ordnung geraten. Das betrifft natürlich auch das ganze Problem mit den Meteoren.
Es wird Zeichen geben an Sonne, Mond und Sternen. Überhaupt werden die Kräfte der Himmel erschüttert. Dann, nach den dreieinhalb Jahren, werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.
„Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“
Vers 28 zeigt die Haltung der Christen, die Jesus Christus als ihren Retter kennen. Von den Weltmenschen heißt es in Vers 26: Sie verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen. Nur aus Angst: Was kommt jetzt noch Schlimmeres?
Dann sagt der Herr: Wenn das beginnt, wenn diese Endzeitzeichen beginnen, dann solltet ihr eure Häupter heben. Eure Erlösung – hier ist die Entrückung gemeint – naht.
Jetzt zu Matthäus 24, Vers 29. Wer liest diesen Vers nochmals? Gerne!
„Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben. Die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen, und dann werden alle Stämme des Landes Wehklagen. Sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.“
Danke. Hier haben wir also den Ausdruck „Sterne vom Himmel fallen“. Da könnte man sagen: Das geht ja gar nicht! Aber im Tadschikischen, einem persischen Dialekt, sagt man noch heute, wenn Meteore herunterkommen, „Sternschnuppen“ – das sind Sterne, die vom Himmel fallen. Das ist der normale Ausdruck: Sterne, die vom Himmel fallen.
Mir geht es nur darum, sachlich zu zeigen: Hier sind wir bereits nach der Drangsal, wenn diese Sterne herunterfallen (Matthäus 24, Vers 29). Bei den Posaungerichten sind wir noch etwas früher, aber auch dort beginnt es schon.
Und eben bei der dritten Posaune fällt ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, mit enormer ökologischer Verwüstung in Bezug auf Wasserströme und Wasserquellen. Dadurch wird das Wasser vergiftet.
Das Wasser wird nicht nur schlecht im Geschmack, eben bitter – darum heißt dieser Stern Wermut. Wermut ist sehr bitter, aber auch giftig.
Heute interessieren sich Astronomen für die genaue Zusammensetzung der verschiedenen Objekte im Weltall. Deshalb schickt man auch Sonden zu Kometen. Man möchte wissen, woraus sie bestehen, welche Atome und Moleküle sie enthalten.
Offensichtlich bringt dieser Stern einen Giftstoff mit sich, sodass das Wasser verseucht wird. Wenn die Menschen davon trinken, sterben sie.
Das wird alles sehr knapp beschrieben, aber es sind unvorstellbare Weltkatastrophen. Und das alles geschieht gleichzeitig mit dem Krieg des Königs des Nordens – von Syrien, Irak und allem, was dazugehört.
Heute baut sich das ja alles auf. Israel wird militärisch überrannt, und all das geschieht zur gleichen Zeit – unvorstellbar.
Die vierte Posaune: Verfinsterung von Sonne, Mond und Sternen
Ja, aber jetzt ist vier. Jetzt machen wir Pause, und dann kommen wir gleich zur vierten Posaune.
Ganz kurz: In der Pause hat mich nochmals jemand gefragt, wie das ist – sind wir dann noch hier bei diesen Posaunengerichten? Um das nochmals ganz klar zu sagen: Die Entrückung der Gemeinde wird stattfinden vor dem ersten Siegel. Das erste Siegel handelt vom Kommen des Antichristen, dass er offenbar wird.
Der Zweite Thessalonicherbrief 2 sagt, dass derjenige, der jetzt das Böse aufhält, zuerst weg muss. Erst dann kann der Mensch der Sünde, der Antichrist, offenbar werden. Das ist der Heilige Geist, der in der Gemeinde wohnt. Er muss weggehen und zusammen mit der Gemeinde – wie Offenbarung 22 sagt – der Geist und die Braut sagen „Komm!“ Die Gemeinde und der Heilige Geist gehen weg, und dann kommt der Antichrist.
Erstes Siegel, dann die Siegel zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben – und beim siebten Siegel kommen eben diese Posaungerichte. Also die Erlösten der jetzigen Zeit sind schon längst weg. Aber der Überrest aus Israel und der Überrest auch aus allen Völkern, die sich nach der Entrückung noch bekehren werden, werden eben bei den Völkern sein.
Wichtig ist: Es sind Leute, die das Evangelium nicht schon gehört und abgelehnt hatten. Diejenigen, die das Evangelium gehört haben, werden vom Antichristen verführt werden. Aber es werden noch viele aus den Nationen weltweit in dieser Zeit sich bekehren können. Diese werden durch diese Zeit der Gerichte hindurchgehen und das erleben.
Für die Gemeinde ist das anders. Da kann einer fragen: Warum ich? Das ist Gottes Souveränität. Warum hat er mich auserwählt, dass ich zur Gemeinde gehöre? Aber wir sehen: Auserwählung bedeutet nicht, dass Gott einfach bestimmt, gewisse will er retten, andere gar nicht. Nein. Zur Gemeinde zu gehören ist etwas anderes, als zum Überrest Israels zu gehören. Und der Überrest wird durch die Drangsal gehen.
Das ist Gottes souveräne Entscheidung. Und das gilt ja in allem im Leben: Man fragt sich, warum gerade ich? Und anderen geht es so gut. Es ist Gottes Souveränität. Aber wir dürfen wissen: Gottes guter Wille hat einen Plan, einen Gedanken, der höher ist als unsere Gedanken.
Ja, aber dann kommen wir zur vierten Posaune. Du liest gleich nochmals Vers zwölf:
„Und der vierte Engel posaunte, und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, so dass der dritte Teil von ihnen verfinstert wurde und der Tag seinen dritten Teil nicht schien und die Nacht gleicherweise.“
Jetzt sehen wir ein weiteres Gericht, das einen enormen Schlag auf die Himmelslichter ist. Das Licht wird so drastisch eingeschränkt, in der Nacht und am Tag um einen Drittel verkürzt. Das entspricht dem, was wir schon in Lukas 21 gelesen haben, dass an Sonne, Mond und Sternen Zeichen geschehen werden.
Das dient auch dazu, dass die Menschen erkennen, in welcher Zeit sie sind. Es ist eine Warnung, diese Zeichen am Himmel, um zu wissen: Jawohl, jetzt ist genau das geschehen, was man ja immer schon gehört hat – eben diese Apokalypse, das letzte Buch der Bibel. Manche wollten es einfach als Erfindung oder als geistige Erfindung abtun, als eine Art Märchenbuch oder mystisches Buch. Nein, das wird so kommen.
Dann sehen wir in Vers 13 einen Adler inmitten des Himmels. Was bedeutet das, inmitten des Himmels? Wo ist die Mitte des Himmels? Ja, oben – im Zenit, sagt man in der Astronomie. Das ist der höchste Punkt der scheinbaren Himmelswölbung.
Ein Adler, der spricht – was ist das? Nicht Gott, aber ein Engel. Cherubim haben ja Erscheinungen wie ein Ochse, ein Löwe oder ein Adler. Es ist also wieder eine Art Engel, ein Cherub, der da drei Wehe ausspricht über die Erde.
Wehe, wehe, wehe meint die drei letzten Posaunen: fünf, sechs, sieben. Denn die werden noch viel schlimmer sein als die ersten vier. Wir sehen also, die sieben Posaunen sind eigentlich zweigeteilt: vier plus drei. Und wenn wir später in Kapitel 16 die Schalengerichte sehen, sind die auch genau in vier plus drei geteilt.
Ich kann das kurz aufschlagen: Offenbarung 16, Vers 2. Dort sehen wir in den ersten vier Schalen eine Parallele zu den ersten vier Posaunen.
„Und der Erste ging hin und goss seine Schale auf die Erde; es kam ein böses und schlimmes Geschwür.“ Die Erde wird betroffen.
Dann Vers 3: „Und der Zweite goss seine Schale aus auf das Meer, und es wurde zu Blut.“ Das Meer wird betroffen.
Dritte Schale, Vers 4: „Und der Dritte goss seine Schale aus auf die Ströme und auf die Wasserquellen.“ Ströme und Wasserquellen sind betroffen.
Die vierte Schale: „Und der Vierte goss seine Schale aus auf die Sonne, und es wurde ihr gegeben, die Menschen mit Feuer zu versengen.“ Also die Sonne ist betroffen.
Sehen wir die vierte Posaune: Der dritte Teil der Sonne, des Mondes und der Sterne wurde geschlagen. Die dritte Posaune war dieser große Stern, der die Ströme und Wasserquellen betrifft. Bei der zweiten Posaune wurde das Meer getroffen – ein mit Feuer brennender Berg wurde ins Meer geworfen, was der zweiten Schale Meer entspricht.
Die erste Posaune betrifft das Gericht mit Hagel auf die Erde, und der dritte Teil der Erde verbrannte, was der ersten Schale entspricht, die auf die Erde ausgegossen wird.
Man sieht also ganz klar die Parallelen. Beide sind in vier plus drei geteilt. Die zweite Hälfte der Posaunen – fünf, sechs, sieben – sind die Wehe-Posaunen, die so schrecklich sind und darum so genannt werden.
Darum kommt zuerst diese Warnung durch den Cherub: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen. Dieser Ausdruck kommt immer wieder in der Bibel vor: „die auf der Erde wohnen“. Er hat einen besonderen Klang. Was ist daran schon schlecht? Wo sollten wir denn sonst wohnen? Ja, wir sind doch jetzt auf der Erde.
Natürlich sagte Paulus in Philipper 3,20: „Unser Bürgertum ist in den Himmeln.“ Das musste er den Philippern speziell schreiben, denn sie wohnten in Philippi, einer römischen Kolonie, steuerbefreit. Da war die Gefahr, dass sie sich sehr, sehr wohl fühlten in Philippi. Paulus betont aber: Unser Bürgertum ist in den Himmeln.
Paulus pochte in einem bestimmten Moment auch darauf, dass er römisches Bürgerrecht hatte. „Ich bin nicht nur wie du ein hoher Soldat durch Einkauf römischer Bürger geworden, ich bin darin geboren.“ Das hat er zwar anerkannt, sein römisches Bürgerrecht, aber er wusste: Das wirkliche Bürgerrecht ist oben.
Es geht also um die Gesinnung. Die gottlosen Menschen, die um das Gericht kommen, werden in der Offenbarung immer wieder genannt als „die auf der Erde wohnen“. Das sind Menschen, die hier zu Hause sind und für die der Himmel uninteressant ist.
Darum lohnt es sich, jedes Mal, wenn dieser Ausdruck in der Offenbarung vorkommt, das anzustreichen. Das sind Menschen, die wirklich nur auf das Diesseits ausgerichtet sind. Das ist das Problem unserer Gesellschaft: Es geht nur um das Diesseits und nicht mehr ums Jenseits.
Früher war die Gefahr eher, dass man nur das Jenseits sah und das Diesseits verachtete. Das kam durch die Mystik, die sehr früh in die katholische Kirche eingedrungen ist, verbunden mit der griechischen Philosophie. Platon verachtete alles Irdische, alles Materielle. Er sagte, nur das Geistliche oben ist wichtig.
Das führte dazu, dass Menschen nur vom Jenseits sprachen, das Diesseits aber verachteten. Das ist vollkommen falsch. Die Bibel beginnt mit der Erschaffung der Welt und zeigt, dass sie sehr gut war. All diese irdischen Gaben nehmen wir aus Gottes Hand.
Das Problem war, dass das Diesseits verachtet wurde. Zum Beispiel im Mittelalter war es nicht üblich, auf einen Berg zu gehen, nur aus Freude an der Natur und am Wandern. Das erste Mal findet man davon einen Bericht im 13. oder 14. Jahrhundert von jemandem, der in Südfrankreich aus Freude am Wandern auf einen Berg ging. Das war nicht normal.
Das hängt also mit diesem Problem zusammen. Dieses Problem wurde durch die Reformation gelöst. Die Reformation gab der Bibel wieder den richtigen Platz und verabschiedete die griechische Philosophie. Nur die Bibel gilt.
Die Reformatoren betonten, dass wir all die irdischen Gaben aus Gottes Hand nehmen und uns daran freuen sollen. Das bedeutet aber nicht, dass unser Leben auf das Diesseits beschränkt ist.
Dann kam die Aufklärungszeit, und man beseitigte die Bibel. Plötzlich ging der Himmel verloren. Unsere Gesellschaft kennt nur noch das Diesseits. Sie sind hier zuhause und glauben, es gibt nichts anderes.
Wenn jemand vom Himmel spricht und sagt, das habe man früher gemacht, um die Leute aufs Jenseits zu vertrösten: Nein. Wir sind nicht Menschen, die hier wirklich zuhause sind, sondern wir sind auf der Durchreise. Unser Bürgertum ist im Himmel.
Hier sehen wir, wie das Gericht auf die fällt, die auf der Erde wohnen – die von Gott, seinen himmlischen Gaben und dem ewigen Leben nichts wissen wollen.
Gibt es bis dahin noch eine Frage? Jetzt habe ich die Frage nicht ganz verstanden. Bitte nochmals.
Es werden ja noch Nationen sich bekehren nach der Entrückung. Die gehen ja durch diese Grenzzeiten durch. Die sind also auch betroffen von diesem Wehe.
Ja, genau. Ich wiederhole auch für die Aufnahme: Die Menschen aus den verschiedenen Völkern, die sich nach der Entrückung bekehren, das ist diese unzählbare Schar aus Offenbarung 7, zweite Hälfte. Sie werden durch diese Drangsal und durch die Gerichte, die hier aufgeschrieben sind, hindurchgehen und davon betroffen sein. Aber Gott wird auch einen solchen Überrest durch die ganzen Gerichte hindurch bewahren, dass sie schließlich lebendig ins Friedensreich kommen.
Vielleicht noch etwas zu „die auf der Erde wohnen“: Ablassgelder hat die katholische Kirche früher eingesammelt im Blick aufs Jenseits. Heute werden Ablassgelder auch eingesammelt, einfach fürs Diesseits. Es geht darum, diesen Planeten zu retten.
Der Planet geht kaputt durch CO2. Jetzt muss man CO2-Abgabescheine bezahlen, um den Planeten zu retten. Das ist eine Art Ablasshandel, der heute betrieben wird und sehr lukrativ ist. Das bringt Millionen ein – unglaublich.
Aber das zeigt, man hat einfach dieses mittelalterliche Denken auf den Kopf gedreht. Ablasshandel ist immer noch da, nur mit umgekehrten Vorzeichen – für solche, die nicht das Diesseits verachten, sondern das Jenseits verachten. Das sind die, die auf der Erde wohnen.
Das erste Wehe: Die fünfte Posaune und die Heuschrecken aus dem Abgrund
Und jetzt kommt das erste Wehe. Es ist so schrecklich. Lesen wir nochmals Kapitel neun, Verse 1 bis 4. Würdest du bitte nochmals vorlesen?
„Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben. Er öffnete den Schlund des Abgrundes, und ein Rauch stieg auf aus dem Schlund wie der Rauch eines großen Ofens. Die Sonne und die Luft wurden von dem Rauch des Schlundes verfinstert. Aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es wurde ihnen Macht gegeben, wie die Skorpione der Erde Macht haben. Es wurde ihnen gesagt, dass sie nicht dem Gras der Erde, auch nicht irgendetwas Grünem, noch irgendeinem Baum Schaden zufügen sollten, sondern den Menschen, die nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben.“
Ist das nochmals etwas Ähnliches wie bei der dritten Posaune? Oder gibt es immer einen Unterschied? Worin besteht der Unterschied?
Es gibt eine Parallele zum Buch Jesaja, wo es heißt, der schimmernde Cherub, der wie ein Stern vom Himmel fiel. Ja, genau. Aber warum hast du das nicht auf Vers 10 in der dritten Posaune bezogen, wo es heißt, ein großer Stern fiel vom Himmel?
Der Schlüssel muss irgendwie lebendig sein. Ach so, der hat einen Schlüssel, natürlich. Ein Meteor hat keinen Schlüssel, das stimmt. Aber noch ein Unterschied, wenn man den Bibeltext ganz genau liest: Wann fällt dieser Stern vom Himmel?
Das wird gar nicht gesagt. Er sieht einen Stern, der vom Himmel gefallen war, aber er sieht ihn nicht herunterfallen. Bei der dritten Posaune dagegen geht es um einen großen Stern, der herunterfällt. Also, das ist ein gefallener Stern.
Dieser Stern wird in Vers 11 so umschrieben: „Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes. Sein Name ist auf Hebräisch Abaddon und im Griechischen Apollyon.“
Dieser Stern, der vom Himmel gefallen ist, öffnet den Abgrund. Dann kommt diese schreckliche Armee hoch. Dieser Stern ist eigentlich die gleiche Person wie in Vers 11, dieser König, der Engel des Abgrundes.
Und wer ist das? Das ist der Teufel. Abaddon auf Hebräisch heißt Zerstörung oder Verderben, und Apollyon bedeutet auf Griechisch ebenfalls Zerstörer oder Verderber. Es ist fast das gleiche in beiden Sprachen.
Ja, das ist der Teufel, der Zerstörer, Verwüster – oder wie der Herr Jesus ihn in Johannes 8, Vers 44 nennt: „Der Menschenmörder von Anfang an.“
Uns wurde bereits auf Jesaja 14 hingewiesen, wo der Fall Satans beschrieben wird. Können wir das kurz aufschlagen? Jesaja 14, Vers 12. Kann jemand am Mikrofon vorlesen?
„Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte? Wie bist du zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen? Du sagtest in deinem Herzen: ‚Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleichmachen.‘ Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube.“
Ja, wohin ist er gefallen? In den Scheol. Hier geht es um den Fall Satans, der als Glanzstern vom Himmel gefallen beschrieben wird. Wohin ist er gefallen? Zuerst auf die Erde, wo er Nationen überwältigt. Das mit dem Scheol kommt danach.
Engel werden ganz allgemein in Hiob 38, Vers 7 als Morgensterne bezeichnet. Dort wird beschrieben, wie die Engel die Morgensterne gejubelt hatten, als Gott die Erde erschuf. Einer dieser Engel wollte sein wie Gott: „Ich will mich dem Höchsten gleichmachen.“ Dann wurde er auf die Erde gestürzt und wurde so zum Satan.
Alle Engel, die mit ihm fielen, wurden zu Dämonen.
Jetzt könnte jemand sagen: „Ich habe das ganze Kapitel gelesen, aber da geht es doch gar nicht um Satan, sondern um den König von Babylon.“
Ja, das ist prophetisch. Es wird vom König von Babylon gesprochen, doch in Vers 12 ist plötzlich von Satan die Rede. Wie geht das zusammen?
Der König von Babylon wird hier als ein Mensch vorgestellt, der von Satan besessen ist. Besessenheit bedeutet Identifikation: Ein böser Geist handelt durch einen Menschen, als wäre es eine Person. In Wirklichkeit sind es aber zwei Personen.
Bei Besessenheit kann die menschliche Persönlichkeit im Extremfall ausgeschaltet werden. Besessene können plötzlich eine andere Stimme haben.
Jesaja 14 spricht über den König von Babel in der Endzeit, der von Satan besessen ist. Darum wechselt der Prophet in Vers 12 ohne Bruch von diesem Menschen zu dem Geist, der diesen Menschen beseelte, und spricht über den Fall Satans.
Das Gleiche findet man in Hesekiel 28. Dort geht es um den König von Tyrus im Südlibanon. Ab Vers 12 merkt man, dass der Prophet plötzlich über einen Cherub spricht – einen mächtigen Thronengel.
Es wird gesagt: „Du warst vollkommen erschaffen, bis Unrecht bei dir gefunden wurde.“
Auch hier war der König von Tyrus von Satan besessen. Deshalb spricht der Prophet über den Mann und wechselt dann ohne Bruch zum Engel, mit dem er identifiziert ist.
Hier wird also dieser Engel beschrieben, der zur Erde gefallen wurde. Später wird gesagt, dass er in den Scheol, das Totenreich, hinabgestürzt ist.
Wann geschah dieser Sturz Satans? Kann man das zeitlich biblisch einordnen?
Vor 1. Mose 1. Der erste Vers beginnt mit: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“
Sicher vor dem Sündenfall, denn beim Sündenfall war Satan schon da. Haben Sie das gehört?
Das ist noch eine Variante. Jemand sagt: „Also vor 1. Mose 1, Vers 1.“ Aber das geht nicht, denn Satan wurde auf die Erde gestürzt. Also muss die Erde schon da sein.
Der Teufel sündigt von Anfang an (1. Johannes 3, Vers 8).
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde, also muss die Erde bereits existieren. Die Engel, die Morgensterne, jubelten, als Gott die Erde erschuf. Einer wollte sein wie Gott und wurde auf die Erde gestürzt.
In Vers 2 heißt es auf Hebräisch: „Die Erde war wüst und leer“ – Tohu Wawohu. Das sind Ausdrücke, die in der Bibel immer wieder negativ verwendet werden. Gerade die Zusammensetzung Tohu Wawohu steht für Verwüstung.
Das kommt vor in Jeremia 4, Vers 23. Gott spricht über die Verwüstung des Landes Israel: „Und siehe, Wüstheit und Leere, siehe Tohu Wawohu.“
Jeder Leser der hebräischen Bibel kennt das als Leitmotiv, das von Anfang an Verwüstung beschreibt.
Der Teufel wurde auf die Erde gestürzt, und deshalb heißt es: „Finsternis lag über der Tiefe.“ Aber der Geist Gottes verhinderte weiteres Verderben. Der Geist Gottes schwebte über den Wassern, und Gott sprach: „Es werde Licht“ – und es ward Licht.
Da kommt das göttliche Licht in die Finsternis hinein. Danach heißt es: „Es war Abend und es war Morgen – ein Tag, der erste Tag.“
Das passt zu 1. Johannes 3, Vers 8: Der Teufel sündigt von Anfang an. Die Bibel beginnt mit „Im Anfang schuf Gott...“, und der Teufel sündigt von Anfang an.
Es liegen also keine langen Zeiten dazwischen. Es gibt zwar die Gap-Theorie, die versucht, Millionen Jahre Evolution in die Bibel einzubauen.
Es steht ja: „Die Erde wurde wüst und leer.“ Es wird nicht gesagt, wie lange das so war. Vielleicht sind da die Millionen Jahre der ökologischen Umwälzungen, und danach kam das weitere Schöpfungswerk.
Aber es war ein Tag, dann der zweite Tag, der dritte Tag. Es ist offensichtlich korrekt, dort anzusetzen.
Dort fiel Satan zum ersten Mal auf die Erde. Er wird in der Zukunft wieder auf die Erde geschmettert werden.
Wann? Das ist schon eine Vorwegnahme.
Ja, er wird aus dem Himmel geworfen. Wann? Später. Ich bin beim Bibellesen sehr neugierig. Wenn möglich, möchte ich wissen, wann.
In Offenbarung 12 gibt es einen Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpfen gegen den Drachen und seine Engel. Dann wird der Teufel aus dem Himmel geworfen auf die Erde.
Das heißt: Wehe denen, die auf der Erde wohnen, denn der Teufel ist zu euch herabgekommen. Er ist wütend, weil er nicht mehr viel Zeit hat.
Und es sind noch dreieinhalb Jahre geblieben.
Genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Antichrist das Götzenbild auf den Tempelplatz stellt, wird Satan aus dem Himmel geworfen auf die Erde. Dann tobt er.
Er tobt schon heute, ja. Aber wenn die Bibel sagt, dass er tobt, dann noch viel schlimmer. Er wird nochmals auf die Erde geworfen.
Und wenn der Herr Jesus nach dreieinhalb Jahren wiederkommt, um das tausendjährige Reich aufzurichten, was geschieht mit dem Teufel?
Er wird gefesselt. Von wem? Interessant: Der Herr rührt ihn nicht an.
Ein Engel, nämlich Michael, kann ihn aus dem Himmel werfen. Ein Engel kann ihn fesseln. Das zeigt, dass der Teufel nicht ein Gegengott ist.
Dann wird er wohin getan? In den Abyssos, den Abgrund.
Schlagen wir Offenbarung 20 auf. Wir müssen ein bisschen vorgreifen. Vers 1 bis 3. Kann jemand vorlesen, damit die Internetteilnehmer auf Sörmen Online auch etwas davon haben?
„Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte. Er griff den Drachen, die alte Schlange, die Teufel und Satan ist, bannt ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund. Er schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er für kurze Zeit losgelassen werden.“
Noch Vers 10: „Nach dem tausendjährigen Reich, nach einem kurzen Aufstand, wird der Teufel, der sie verführte, in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind. Sie werden Tag und Nacht gequält von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Ja, also zu Beginn des tausendjährigen Reiches wird der Teufel in den Abgrund geworfen und gebunden für tausend Jahre. Dann kommt er nochmals hervor, wütet kurz – das ist der letzte Aufstand von Gog und Magog. Danach wird er in den Feuersee geworfen.
Wir können vier Stürze unterscheiden: Einer ist geschehen, drei werden noch folgen.
Aber warum habe ich das alles so lesen lassen? Er wird gebunden im Abgrund, und das Wort heißt auf Griechisch Abyssos. Das ist dasselbe Wort wie in Offenbarung 9, Vers 1.
Das ist so interessant. Liest jemand nochmals Vers 1?
„Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben.“
Dieser gefallene Engel, das ist der Teufel. Er ist noch nicht im Abgrund. Jetzt öffnet er den Abyssos, den Abgrund, und dann kommen diese schrecklichen Wesen heraus auf die Erde.
Jetzt die Frage: Was sind das für Wesen, die im Abyssos sind und dann herauskommen?
Jemand sagt: Dämonen. Aber die Dämonen sind ja frei.
In den Evangelien lesen wir oft von Besessenen, die von einem Dämon besessen waren. In einem Fall sogar von einer Legion, etwa sechstausend, der Mann von Gadara.
Diese Dämonen mussten dann ausfahren, gingen in ein Heer von Schweinen und verwüsteten es.
Diese Dämonen sind frei und aktiv heute. Aber hier geht es um solche, die im Abyssos gebunden sind.
Wer sind das?
Diejenigen, die sich mit Menschen eingelassen haben. Wo sind möglich? Oh, das klingt eigenartig.
In 1. Mose 6 lesen wir: Die Söhne Gottes sahen, dass die Töchter der Menschen schön waren, und nahmen sich, welche sie wollten.
„Söhne Gottes“ ist ein Ausdruck für Engel.
Was geschah? Aus dieser Verbindung entstanden Riesen.
Das war damals und auch später gab es solche Verbindungen wieder.
Darum ist zum Beispiel Goliath entstanden.
Wir sollten zum Schluss kommen. Ich möchte das nur antönen und nächstes Mal genauer darauf eingehen.
Schauen wir in 2. Petrus 2, Vers 4. Wer liest vor?
„Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finstere Höhlen des Abgrundes hielt und zur Aufbewahrung für das Gericht überlieferte, und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah...“
Er spricht über Noah und die Sintflut.
In Vers 4 spricht er davon, dass diese Engel in den tiefsten Abgrund hinabgestürzt und mit Ketten der Finsternis zur Aufbewahrung überliefert wurden, um auf das Gericht zu warten.
Im Judasbrief wird noch genauer gesagt, wie sie gesündigt haben. Judas, Vers 6:
„Und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt. Wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen.“
Von Sodom und Gomorra wird gesagt, sie hätten Unzucht begangen, wie jene Engel.
Das bezieht sich auf Vers 6: Diese Engel haben sich so schwer versündigt, dass sie die Schöpfungsordnung durchbrochen haben – eine sexuelle Beziehung mit Menschen.
Engel können sich materialisieren, sodass sie wie Menschen aussehen. Zum Beispiel die zwei Engel, die zu Lot kamen (1. Mose 19). Lot dachte, es seien fremde Leute, aber es waren Engel.
So konnten sie ein solches Verhältnis eingehen.
In 1. Mose 6 heißt es sogar, dass sie die Töchter der Menschen nahmen, welche sie sich erwählten.
Auf Hebräisch heißt das „lakach ischa“ – eine Frau nehmen, der normale Ausdruck für heiraten.
Man muss aber nicht meinen, dass das vor Gott eine Ehe ist.
Wenn man gegen die Schöpfungsordnung heiratet, gilt das vor Gott nicht als Ehe, sondern als Unzucht oder Hurerei.
Wenn zwei Homosexuelle heiraten, ist das nach biblischem Sprachgebrauch immer noch Unzucht, Hurerei.
Das wird auch in der Bibel so genannt bei diesen Engeln.
Es war so schwer, die Schöpfungsordnung zu durchbrechen, dass diese Dämonen in den Abyssos hinabgetan und gebunden wurden – im Gegensatz zu den anderen, die herumtoben.
Diese Sorte hat eine Bitterkeit aufgestaut über Jahrtausende. Sie konnten nichts tun.
Jetzt werden sie für kurze Zeit losgelassen.
Darum haben wir diese schreckliche Beschreibung: Sie gehen auf die Menschen los, die das Siegel Gottes nicht haben, die 144.000 sind verschont.
Sie plagen die Menschen so schrecklich, dass diese den Tod suchen, aber nicht finden.
Es heißt, fünf Monate lang.
Sie werden mit Heuschrecken verglichen.
Interessant ist, dass eine Heuschreckenplage normalerweise fünf Monate dauert – von Mai bis September, die Saison für Heuschreckenplagen.
Aber das sind keine wirklichen Heuschrecken, sondern dämonische Wesen, die ihre totale Wut an den Menschen auslassen.
Sie konnten das nie so ausüben wie die anderen, da sie jahrtausendelang gebunden waren.
Vielleicht versteht man zum Schluss noch Lukas 8, wo der Herr Jesus dem besessenen Gadarener begegnet.
Der böse Geist sagt auf die Frage nach seinem Namen: „Legion“, denn es waren viele.
Dann fragen sie: „Bist du gekommen vor der Zeit, um uns zu quälen?“ Sie bitten Jesus, sie nicht in den Abgrund zu senden.
Das griechische Wort für Abgrund ist, zweimal geraten, Abyssos.
Sie hatten Angst, in den Abyssos geworfen zu werden wie die anderen.
Nein, sie konnten in die Schweine gehen, aber nicht in den Abyssos.
Das ist die spezielle Sorte, die nach Offenbarung 9 für kurze Zeit während der großen Drangsal auf die Menschen losgelassen wird.
Nächstes Mal werde ich zeigen, dass zwischen diesem Angriff der fünften Posaune und dem Angriff des Königs des Nordens, der Israel überrennen und täglich plagen wird, eine direkte Verbindung besteht.
Der Angriff des Königs des Nordens wird in Joel 1 mit einer Heuschreckeninvasion verglichen.
Es gibt eine Verknüpfung zwischen dieser Armee von Norden – heute heißt sie IS – und dieser Sorte Dämonen.
Das wird die Entfesselung des Bösen sein, wie wir sie uns heute kaum vorstellen können.
Es ist eigenartig, dass die IS schon heute eine solche Bosheit entfaltet. Das sucht man an anderen Orten vergeblich.
Man muss sich fragen: Wie ist das möglich? Auch anderswo findet man Dämonenaktivität in Religionen.
Aber warum gibt es nicht eine solche Entfesselung grausamer Brutalität wie dort?
In Matthäus 12 erzählt der Herr Jesus die Geschichte, dass ein Dämon aus einem Menschen ausgetrieben wird.
Anstatt dass der Mensch sich bekehrt, wird sein Inneres gekehrt und geschmückt.
Der Dämon geht weg, ist unruhig und zieht durch wüsten Orte.
Dann holt er sieben andere Dämonen, die böser sind als er.
Das ist interessant: Alle Dämonen sind böse, aber es gibt noch Bösere.
Das erklärt den Unterschied.
Eine Konzentration noch böserer Dämonen kann eine solche Entfesselung ermöglichen.
Hier werden sie noch böser.
Das Schlimmste wird freigesetzt.
Es besteht ein besonderer Zusammenhang mit dem Heuschreckenangriff von Norden nach Joel 1.
Davon nächstes Mal mehr.
Schlussgebet
Und noch gemeinsam beten.
Herr Jesus, wir danken dir, dass wir dein Wort haben. Es deckt uns so viel auf über die Zukunft, aber auch über die unsichtbare Welt.
Besonders danken wir dir, Herr Jesus, für dich. Wir dürfen wissen, dass du über allem stehst. Du sitzt zur Rechten Gottes auf dem Thron. Dir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben.
Du hast das Steuer nicht verloren, und der Thron Gottes steht fest für alle Ewigkeit. Danke, dass wir in deiner Hand sind. Auch wenn wir in einer sehr bewegten und wilden Zeit leben, haben wir dich.
Danke, dass wir immer wieder unsere Blicke ganz bewusst zu dir emporheben dürfen. Wir sehen die Zeichen der Endzeit vor unseren Augen. Dennoch dürfen wir uns freuen auf den Tag, der kommen wird. Es kann jeder Tag sein, an dem du kommst und die deinigen in die himmlische Herrlichkeit bringst.
Wir danken dir dafür. Amen.
