
Wir kommen jetzt zu 1. Samuel 17, nachdem wir im letzten Mal noch Kapitel 16 betrachtet haben. Dort wurde der Schafhirt David durch den Propheten Samuel zum König gesalbt. Kapitel 16 hat uns viel über den Charakter und das Wesen Davids eröffnet. Er ist in vielerlei Hinsicht ein wunderbarer Hinweis auf den Messias, weil der Messias Jesus von ihm, von David, abstammen sollte.
Nun zeigt uns Kapitel 17 mehr von Davids Handlungsfähigkeit. Es geht um den Kampf zwischen Goliath und David. Ich lese 1. Samuel 17, Vers 1:
„Und die Philister sammelten ihre Heere zum Kampf und versammelten sich in Soko, das zu Juda gehört, und lagerten sich bei Ephes-Damim zwischen Soko und Asseka. Saul und die Männer von Israel versammelten sich und lagerten im Terbintental. Sie stellten sich in Schlachtordnung den Philistern gegenüber. Die Philister standen am Berg jenseits, Israel stand am Berg diesseits, und das Tal war zwischen ihnen.“
Auf dem Bild sieht man das Tal Ela. Ela bedeutet Terbinte. Das Terbintental ist also das Tal Ela. Dort fand die Schlacht zwischen David und Goliath statt.
Es ist sehr interessant: Wenn man ins Tal Ela geht, kann man die beiden Berge genauer inspizieren und gut erkennen, auf welcher Seite die Israeliten standen und auf welcher Seite, auf der anderen Talseite, die Philister.
Und nun lese ich weiter in Vers 4:
Und der Zwischenkämpfer trat aus den Lagern der Philister hervor. Sein Name war Goliath aus Gat. Seine Höhe betrug sechs Ellen und eine Spanne. Er trug einen kupfernen Helm auf seinem Haupt.
Er war mit einem Schuppenpanzer bekleidet, dessen Gewicht 5.000 Schekel Kupfer betrug. Ein Schekel entspricht etwa zwölf Gramm. Rechnet man 5.000 mal zwölf Gramm, kommt man auf sechzig Kilogramm.
An seinen Beinen hatte er kupferne Schienen, und zwischen seinen Schultern trug er einen kupfernen Wurfspeer. Der Schaft seines Speers war wie ein Weberbaum, und die Spitze des Speers wog sechshundert Schekel Eisen. Das sind sechshundert mal zwölf Gramm, also mehrere Kilogramm nur für die Speerspitze.
Vor ihm ging der Schildträger her.
Goliath ging hin und rief den Schlachtreihen Israels zu. Er sprach zu ihnen: „Warum zieht ihr aus, euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister und ihr die Knechte Sauls? Bestimmt euch einen Mann, der zu mir herabkommt. Wenn er mit mir kämpfen kann und mich erschlägt, wollen wir eure Knechte sein. Wenn ich ihn aber überwinde und erschlage, sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen.“
Der Philister sprach weiter: „Ich habe die Schlachtreihen Israels an diesem Tag verhöhnt. Gebt mir einen Mann, dass wir miteinander kämpfen!“
Saul und ganz Israel hörten diese Worte des Philisters. Sie erschraken und fürchteten sich sehr.
Zunächst einmal ist das bis hierhin eine absolute Pointe im ersten Buch Samuel. Die ersten Kapitel des Ersten Buchs Samuel behandeln noch den Schluss der Richterzeit. Diese Zeitspanne umfasste insgesamt 450 Jahre, von der ersten Fremdherrschaft unter Cushan-Rischataim, die im Buch der Richter am Anfang erwähnt wird, bis hin zum ersten Richter Othniel und so weiter bis zum Ende der Richterzeit mit Samuel. Wenn man alle Zahlen zusammenrechnet, ergibt das genau 450 Jahre, so wie es der Apostel Paulus in seiner Predigt in Antiochia in Apostelgeschichte 13 erläuterte.
Diese Richterzeit wird im Ersten Buch Samuel als Vollendung des Buches Richter beschrieben – unter dem Hohenpriester Eli und dann unter dem letzten Richter Samuel. Was stellen wir in dieser Schlusszeit fest? Das große militärische Problem für Israel sind die Philister. Der letzte Richter im Buch der Richter war Simson, und dort sind die Philister als Feinde ganz prominent dargestellt.
Es geht dann in der Zeit von Eli weiter. In dieser Zeit wird die Bundeslade geraubt, wie wir in den frühen Kapiteln gesehen haben, und zwar durch die Philister. Auch in der Zeit von Samuel sind die Philister immer präsent. Sie sind wirklich die militärische Gefahr Nummer eins für Israel.
Unter König Saul setzt sich diese Situation genau so fort.
Was ist geschehen? Um 1200 vor Christus gab es eine große Invasion oder Emigration von Menschen aus der Ägäis, also aus dem Mittelmeerraum und der Inselwelt des Mittelmeers, insbesondere aus Kreta. Diese Menschen wanderten in das Gebiet ein, das wir heute Gazastreifen nennen. Dort liegt die Stadt Gaza, und in der Umgebung befinden sich weitere Städte wie Gad, Ekron, Aschkalon und Aschdod.
Diese fünf Städte sind die sogenannten Philisterstädte, die bereits in den frühen Kapiteln des 1. Samuel eine Rolle spielten. Die Menschen, die dort lebten, wurden Philister genannt, und das Gebiet um Gaza wurde als Land der Philister bezeichnet. Ab dieser Zeit, also Ende der Richterzeit um 1200 vor Christus, wurden die Philister zu einem großen Problem.
Es gab jedoch schon früher Philister im Land. Wenn man die Geschichte Abrahams liest, zum Beispiel in 1. Mose 12,13-19, sieht man, dass auch damals schon Philister in diesem Gebiet lebten, das wir heute Gazastreifen nennen und die umliegenden Regionen. Im Allgemeinen waren sie damals jedoch kein großes Problem. Abraham schloss sogar einen Bund mit dem König der Philister, und die Beziehungen verliefen recht gut.
In der Zeit von Isa gab es zwar Probleme mit den Philistern, aber diese waren nicht mit den Schwierigkeiten vergleichbar, die am Ende der Richterzeit auftraten.
Nun gab es eine ältere erste Emigration aus der Ägäis. Wie das erste Buch Mose erklärt, sind diese zuerst nach Ägypten eingewandert. Schlagen wir dazu kurz 1. Mose 10 auf, die Völkertafel, die die 70 Namen der Nachkommen von Noah auflistet. Dort erfahren wir in Vers 13 Folgendes:
„Und Mitzrayim zeugte Ludim und Ananim und Lechabim und Naphtuchim und Patrusim und Kasluchim.“
Ich muss erklären: Mitzrayim war ein Nachkomme aus der Linie von Ham und wurde zum Stammvater Ägyptens. Das Wort Ägypten im Alten Testament, im hebräischen Text, ist immer „Mizraim“. Auf Arabisch sagt man heute „Misr“ für Ägypten. Das hängt zusammen mit „Miz-aim“, der Dualform, weil Ägypten aus zwei Teilen besteht: Ober- und Unterägypten. Das drückt sich im Namen „Mizraim“ aus, einem Doppel-„Misr“.
Das ist also Ägypten. Nun wird in Vers 14 gesagt, dass von ihnen die Philister und Kaftorim ausgegangen sind. Das heißt, die Philister sind aus der Ägäis eingewandert, wie wir aus dem Buch Amos erfahren. Sie kamen aus Kaftor und wanderten dann nach Ägypten ein. Von Ägypten aus zogen sie entlang des Mittelmeers weiter ins Land Kanaan und begannen, den Landstrich am Meer, den Gazastreifen und das umliegende Gebiet, zu bewohnen.
Diese erste Immigration war jedoch kein großes Problem. Die zweite Immigration führte aber dazu, dass die Philister zu den großen Todfeinden Israels wurden. Militärisch brachten sie eine völlige Neuerung in den Nahen Osten, was uns vielleicht überrascht: Sie führten das gerade Schwert ein.
Bis dahin hatte man im Nahen Osten normalerweise Krummschwerter verwendet, die nur eine Schneide hatten, also einschneidig waren. Mit diesen Schwertern schlug man, aber stach nicht. Deshalb ist an manchen Stellen der Ausdruck, dass mit dem Schwert „geschlagen“ wurde, wörtlich zu verstehen: Man schlug tatsächlich mit dem Schwert, anstatt zu stechen.
Im Buch der Richter, ganz am Anfang, finden wir einen Mann, der eine völlige Neuerung nutzte. Das ist Ehud. Wenn man die Zahlen in der Bibel nach einer strengen Chronologie durchrechnet und alle Zahlen ernst nimmt, ohne eine auszuschließen, dann ergibt sich ein früherer Auszug aus Ägypten. Diese Berechnung stimmt mit der heutigen säkularen Archäologie überein. Demnach fand der Auszug aus Ägypten im Jahr 1606 vor Christus statt.
Ehud lebte nach dieser Chronologie in der Zeit von 1498 bis 1480 vor Christus. Dieser Mann war Linkshänder, wie es in Richter 3,15 heißt. Er machte sich Folgendes: In Richter 3,16 steht, dass Ehud sich ein zweischneidiges Schwert anfertigte, das eine Elle lang war. Er trug es unter seinem Waffenrock an seiner rechten Hüfte.
Das war eine völlige militärische Neuerung. Im Nahen Osten wurden damals keine geraden Schwerter verwendet, doch Ehud tat genau das. Mit diesem Schwert errang er den großen Sieg über die Moabiter.
Diese Neuerung war eine bedeutende Sache in der weiteren Geschichte. Das gerade Schwert war im europäischen Raum längst bekannt. Im Nahen Osten wurde es jedoch erst durch die Philister richtig bekannt. Die Philister hatten dadurch eine enorme militärische Überlegenheit.
Deshalb waren die Philister die große Herausforderung in der Zeit der Richter, bei Simpson, Eli, Samuel und später in der Zeit von König Saul. Später wird David der große Sieger über die Philister in der weiteren Geschichte.
Ich möchte meinen begonnenen Gedanken zu Ende führen. In den ersten Kapiteln des Buches Samuel wird erläutert, wie es am Ende der Richterzeit war. Die Menschen hatten plötzlich genug davon, in Israel ein besonderes Volk zu sein, das anders ist als alle anderen Völker. Warum waren sie anders? Weil Gott sie als sein Volk auserwählt hatte.
Aber manche Juden hatten Schwierigkeiten mit dem Gedanken der Auserwählung. Damals sagte man sich, das sei alles eine Wiederholung der früheren Teile über 1. Samuel. Sie wollten nicht mehr so ein besonderes Volk sein. Stattdessen wollten sie wie alle anderen sein und auch einen König haben. Damit verworfen sie Gott als König.
Ab dem Auszug aus Ägypten wollte Gott, dass Israel als Theokratie regiert wird. Theokratie bedeutet Gottes Herrschaft: Gott ist der König. Die Richter sollten keine Könige sein, sondern Richter bleiben. Das heißt, sie sollten anhand der Bibel erklären, was Gott zu verschiedenen Punkten sagt.
Hätte man allgemein auf die Bibel gehört, hätte das wunderbar funktioniert. Aber diese Theokratie funktioniert nur, solange die Bibel ernst genommen wird – und zwar nicht nur von einigen wenigen, sondern von der Gesamtheit. Daran ist es gescheitert. Das Volk sagte: Nein, wir wollen nicht mehr so leben. Wir wollen jetzt einen König, einen Mann, der uns einfach sagt, was wir tun müssen. So müssen wir nicht mehr selbst denken. Das ist viel einfacher.
Für den Propheten Samuel war das eine schlimme Sache. Er stellte fest: Sie haben den Herrn als König verworfen. Das war eine furchtbare Erkenntnis für ihn. Doch das Volk war sehr zuversichtlich: Nein, das wird gut herauskommen.
Wer wurde schließlich der erste König? Saul. Von ihm wird gesagt, er sei ein Kopf größer als alle anderen. Er war durch seine Körpergröße wirklich imposant in Israel. Die Gesamtheit freute sich an ihm: „Wir haben einen so starken, großen König, und er wird nun alle Probleme lösen.“ Sie dachten, sie müssten nicht mehr selbst denken, denn er denkt und handelt für sie.
Und nun die Pointe in 1. Samuel 1 bis 17 ist folgende: Das kann so weit gut gehen, bis ein Problem auftaucht, das noch größer ist als dieser Mann, der einen Kopf größer ist als das ganze Volk. Wenn Samuel eben diesen Goliath beschreibt, nennt er ihn einen Riesen, nicht wahr?
Nochmals 1. Samuel 17,4: „Und dazwischen kämpfte ein Rat aus den Reihen der Philister hervor, sein Name war Goliath aus Gat, also aus einer dieser fünf Philisterhauptstädte.“ Seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne. Wir können das übrigens umrechnen.
Die kleine Elle in Israel im Alten Testament war 45 Zentimeter, und die große Elle war eine Handbreite mehr, nämlich sieben Handbreiten, also 52,5 Zentimeter. Das waren also keine ungefähren Maße wie „Handklenk mal Pi“, sondern genaue Maße. Wir wissen auch genau Bescheid über diese Maße, und zwar durch die Archäologie.
Zum Beispiel beim Hiskia-Tunnel, einem langen Tunnel, den König Hiskia als Sensationsleistung hat bauen lassen, etwa um das Jahr 700 vor Christus. Dieser Tunnel misst 533 Meter. In diesem Tunnel hat man eine originale Inschrift von Hiskia gefunden, in der steht, dass dieser Tunnel 1200 Ellen maß. Man kann ein bisschen rechnen und erkennt, dass es sich um die kleine Elle von 45 cm handelt, die allgemein im Alltagsleben verwendet wurde.
Die große Elle wurde für besondere Dinge verwendet, ganz besonders zum Beispiel für den Tempel. Man hat das 500 Ellen Quadrat des salomonischen Tempels anhand von archäologischen Überresten auf dem Tempelberg genau rekonstruieren können. Ich kann zeigen, wo man den Stein in der Ecke des 500-Ellen-Quadrats gefunden hat, auf der Nordwestseite. Wenn man von dort bis zur Ostmauer des Tempels misst, die sich seit Salomo nie verändert hat bis heute, misst es genau 500 mal 42,5 Zentimeter – das ist die Königselle.
Nun ist klar: In Verbindung mit Goliaths Größe wird nicht das heilige Maß des Tempels verwendet, sondern das Alltagsmaß. Darum rechnen wir sechs mal 45 Zentimeter plus eine Spanne, das ist eine halbe Elle, und das ergibt 2 Meter 92. Also knapp drei Meter. Würde man mit der großen Elle messen, wären es 3 Meter 37. Aber das ist zu groß, daher wird die kleinere Elle angewendet.
Rund drei Meter groß war Goliath also, was schon imposant ist. Wir haben auch gesehen, was er an Rüstungselementen trug – das war ebenfalls sehr beeindruckend vom Gewicht her, und das war für ihn nichts.
Aber was ist Saul, ein Kopf größer als das Volk, verglichen mit diesem Mann? Hier wird für Israel klar: Wir haben uns total verrechnet mit Saul. Der Mann ist groß, aber jetzt sind die Probleme noch größer.
Was machen wir dann? Wir sehen, dass Gott einen Mann beruft, der nicht besonders durch seine Größe auffällt: David. Das ist der Mann nach dem Herzen Gottes, den Gott als König einsetzen wollte. Doch es war falsch, einen König einzusetzen. Solange Gott die Theokratie durch Richter wollte, war das falsch. Trotzdem war es in Gottes Plan vorgesehen, dass das Königtum kommen sollte – und zwar in vollkommener Weise durch den Messias.
David wurde von Gott auserwählt, um Stammvater des Messias zu werden. Er sollte bereits einen Vorgeschmack geben von einer Theokratie durch den Messias, den König. Hätte man damals bei Samuel einfach noch ein bisschen gewartet, vierzig Jahre vielleicht, dann wäre das Königtum richtig gewesen.
Es gibt Dinge, die wir unbedingt haben wollen, zu einem Zeitpunkt, an dem es nicht geht – und dann ist es falsch. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist, dann ist es richtig. Das können wir daraus lernen.
Die Regierungsweise von David war grundsätzlich anders als die von Saul. David sollte ein Mann nach dem Herzen Gottes sein. Dieser wunderbare Titel wird ihm von Gott selbst gegeben.
Schlagen wir kurz Apostelgeschichte 13 auf, in der Predigt von Paulus in der Synagoge in Antiochia. Ich lese des Zusammenhangs wegen gerade ab Vers 17:
„Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk in der Fremdenschaft in Ägypten. Mit erhobenem Arm führte er sie von dort heraus.“ Das ist der Ausdruck „aus Ägypten“.
„Und während einer Zeit von vierzig Jahren, nämlich genau vierzig Jahre, pflegte er sie in der Wüste.“ Das ist die Wüstenwanderung. Wer in seiner Bibel eine andere Zeitangabe hat, etwa „vierzig Jahre“, hat das falsch. Das Wort „während“ ist temporal gebraucht und bedeutet „während“. Darum muss man hier übersetzen: „Und während einer Zeit von vierzig Jahren pflegte er sie in der Wüste.“
Nachdem er sieben Nationen im Land Kanaan vertilgt hatte, ließ er sie deren Land erben. Das ist die Geschichte von Josua, kurz zusammengefasst – der Landnahme.
Dann geht es weiter: „Und während vierhundertfünfzig Jahren gab er ihnen Richter bis auf Samuel, den Propheten.“ Hier haben wir also eine schöne Zusammenfassung des Buches der Richter und das erste Buch Samuel hinein.
Von da an begehrten sie einen König (1. Samuel 8). Gott gab ihnen Saul, den Sohn Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre. Nachdem er ihn weggetan hatte, erweckte er ihnen David zum König.
Gott gab auch Zeugnis von David und sprach: „Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.“ Aus dessen Geschlecht hat Gott nach Verheißung dem Israeliten den Retter Jesus gebracht.
Diese Bezeichnung Gottes für David ist einfach fantastisch: „ein Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.“ Nun erfahren wir einiges mehr über diesen David in 1. Samuel 17. Er ist als Stammvater des Messias in vielen seiner Handlungsweisen ein Vorabbild, ein Vorausbild des Messias.
Jetzt muss ich noch etwas zur Herkunft dieser Riesen sagen. Im Buch Josua wird erklärt, dass Josua zusammen mit dem Volk Israel die Kanaaniter besiegte. Dabei musste er auch viele Riesen im Land bekämpfen. Viele von ihnen wurden besiegt, doch in der Stadt Gath blieben einige Riesen zurück. So gab es dort einen Überrest.
Später, in der Zeit von Saul und David, gab es immer noch solche Riesen. Stimmt es, dass diese Riesen von enger Abstammung sind? Ja, genau darauf möchte ich jetzt eingehen.
Also, es gab in Gath einen Überrest, zu dem auch Goliath gehörte. Aber woher stammen diese Riesen? Wir müssen dazu in 1. Mose 6 nachschlagen. Dort wird die Zeit Noahs vor der Sintflut beschrieben. Es heißt, dass die Menschheit sich immer mehr dem Bösen zuwandte. Gott sagt in 1. Mose 6,3: „Und der Herr sprach: Mein Geist soll nicht ewig mit dem Menschen rechten, da er ja Fleisch ist, und seine Tage seien hundertzwanzig Jahre.“
Gott gibt unter Noah eine Gnadenfrist von hundertzwanzig Jahren, danach würde das Gericht kommen. Das bedeutet, dass Gott nicht ewig mit seinem Heiligen Geist die Menschen von der Sünde überführen wird. Die Gnadenzeit endet nach 120 Jahren. Das heißt nicht, dass die Menschen ab da nur noch 120 Jahre alt werden können. Nach der Sintflut wurden viele Menschen noch deutlich älter als 120 Jahre. Die Angabe bezieht sich auf die Gnadenzeit von 120 Jahren.
In Vers 4 erklärt Mose: „In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde und auch nachher.“ Das heißt, es gab Riesen nicht nur vor der Sintflut, sondern auch danach. In der Elberfelder Übersetzung steht: „Als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren.“ Die Verbform im Hebräischen ist ein Durativ, das bedeutet: Jedes Mal, wenn die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren, waren die Resultate Riesen.
Diese Riesen sind Helden der Vorzeit, Männer von Ruhm. Der Herr sah, dass die Bosheit der Menschen groß war auf der Erde und alle Gedanken ihres Herzens nur böse waren den ganzen Tag. Daraufhin beschloss Gott die Sintflut als Gericht nach der Gnadenzeit von 120 Jahren.
Jetzt wird klar: Es gab Riesen vor der Sintflut, aber auch nach ihr. Einer davon ist Goliath. Diese Riesen entstanden jedes Mal, wenn die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen. Das ist ein Kontrast: Die Töchter der Menschen sind Menschenfrauen, die Söhne Gottes sind Engel.
Natürlich sind das gefallene Engel. In Hiob 1 erscheinen die Söhne Gottes im Himmel vor Gottes Thron, und der Satan ist ebenfalls dort. Der Ausdruck „Söhne Gottes“ (bene Elohim) ist im Alten Testament ein üblicher Begriff für Engel.
Engel sind besondere Wesen, Geistwesen. In Hebräer 1,14 heißt es, dass sie dienstbare Geister sind. Sie sind eine direkte Schöpfung des Schöpfers. Sie entstehen nicht biologisch über Generationen wie Menschen, die durch Zeugung entstehen. Natürlich gibt es auch bei Menschen eine direkte Schöpfung, denn das Erbgut wird über Generationen weitergegeben, aber die Erschaffung von Geist und Seele ist eine direkte Schöpfung Gottes.
Der Mensch bildet eine Einheit von Geist, Seele und Leib ab der Verschmelzung von Same und Eizelle. Geist und Seele sind nicht körperlich, aber eine direkte Schöpfung Gottes. In Sacharja 12,1 wird Gott als der genannt, der den Geist des Menschen formt und schafft.
Bei den Engeln gibt es keine biologische Abstammung über Generationen, sondern der Schöpfer hat jeden einzelnen Geist direkt erschaffen. Deshalb werden sie „Söhne Gottes“ genannt.
Auch in Hiob 2 versammeln sich die Söhne Gottes im Himmel vor Gottes Thron. Das bestätigt, dass es sich um Engel handelt.
In Hiob 38 spricht Gott über die Erschaffung der Erde (1. Mose 1,1) und stellt Hiob Fragen, die er gut beantworten kann: „Wo warst du, als ich die Erde gründete?“ Diese Frage gilt auch uns: Wo waren wir zur Zeit von 1. Mose 1,1, als Zeit, Raum und Erde erschaffen wurden?
Die Antwort ist einfach: Wir waren ein Nichts, es gab uns nicht. Es gibt keine Präexistenz der Seelen und Geister. Geist und Seele entstehen bei der Befruchtung als direkte Schöpfung.
Doch es gab Augenzeugen der Erschaffung der Erde. Gott sagt in Hiob 38,6: „In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt?“ Das sind die Kontinentalplatten, die im plastischen Erdmantel liegen. Wer hat ihren Eckstein gelegt? Das ist ein Hinweis auf den festen metallischen Kern der Erde, der als Eckstein gilt, nach dem sich alle weiteren Schichten ausrichten.
Dann heißt es weiter: „Als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten.“ Die Söhne Gottes, also die Engel, waren damals schon erschaffen und Zeugen, als Gott den Planeten Erde schuf. Sie entstanden nicht durch Zeugung über Generationen, sondern waren schon da.
Einer von ihnen wurde stolz und wollte sein wie Gott. Er wurde zur Erde gestürzt, wie es in Jesaja 14 beschrieben wird: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte, Überwältiger der Nationen!“
Darum heißt es in 1. Johannes 3, dass der Teufel von Anfang an sündigt. Die Bibel beginnt mit „Im Anfang schuf Gott den Himmel, das Universum und die Erde.“ Zu diesem Zeitpunkt war die Sünde Gottes bereits vorhanden.
Das wird in 1. Mose 1 nicht erwähnt, weil dort nur die Erschaffung dieser Welt beschrieben wird, nicht das Jenseits. Engel gehören grundsätzlich zum Jenseits, dort sind sie zuhause, deshalb werden sie nicht erwähnt.
In Vers 2 wird aber die Folge der Auflehnung Luzifers, des Glanzsterns nach Jesaja 14, beschrieben: Er wurde zur Erde gestürzt, und die Erde wurde „Tohuwawohu“ – wüst und leer. Finsternis lag über der Tiefe.
Innerhalb der Söhne Gottes gab es also einen Sturz. In Offenbarung 12 wird von einem Drittel der Sterne, also Engel, gesprochen, die mit Satan mitgerissen wurden.
So gibt es Söhne Gottes, die Gott treu geblieben sind, und solche, die gefallen sind. In 1. Mose 6 lesen wir, dass die Söhne Gottes entstanden, indem sie zu den Töchtern der Menschen eingingen.
In 1. Mose 6,1 heißt es: „Und es geschah, als die Menschen begannen, sich auf der Erde zu mehren und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Söhne Gottes, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich Frauen, welche sie erwählten.“
Sie durchbrachen damit die Schöpfungsordnung.
Und nun könnte jemand sagen: Ja, aber ist es wirklich sicher, dass „Söhne Gottes“ hier Engel bedeutet? In Hiob ist das klar, aber wie steht es um 1. Mose 6? Könnte es nicht auch etwas anderes bedeuten, zum Beispiel die Treuen aus der Linie Seth, im Gegensatz zu denen, die in der Linie von Kain einen gottlosen Weg gegangen sind?
Doch hier wird gesagt: „die Söhne Gottes“ und „die Töchter der Menschen“. Die Töchter der Menschen meint eindeutig Frauen, die Menschen sind. Die Söhne Gottes hingegen meint Wesen, die Engel sind, im Kontrast dazu.
Den Beweis liefert der Judasbrief. Er bringt das Thema auf und spricht über Sodom und Gomorra sowie über das Durchbrechen der Schöpfungsordnung durch Sodomie. Dabei geht es um die widerliche Tat, dass Menschen sich sexuell mit Tieren vergehen. Es ist schwer, das überhaupt auszusprechen, aber genau das war in Sodom der Fall – und es gibt es bis heute.
Ich lese aus dem Judasbrief, Vers 6:
„Und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt.“
Engel sind dazu berufen, im Jenseits zu wohnen und auf der Erde zu wirken. Aber diese Engel haben ihren Zustand nicht bewahrt, sondern ihre Behausung verlassen. Deshalb hat Gott sie gebunden – mit ewigen Ketten in einem finsteren Gefängnis. Sie warten dort auf das letzte Gericht vor dem großen weißen Thron, dem großen Tag.
In Vers 7 heißt es weiter:
„Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich ebenso wie jene der Hurerei ergaben und anderem Fleisch nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden.“
Hier wird über Sodom und Gomorra gesprochen. Sie haben sich der Hurerei hingegeben – völlig ergeben, wie jene Engel im Vers davor. Diese Engel haben ihren Zustand verlassen und sich der Hurerei hingegeben. Was haben sie in Sodom und Gomorra getan? Sie sind anderem Fleisch nachgegangen.
Im Griechischen gibt es zwei Ausdrücke für „anderes“: „allos“ für etwas von der gleichen Art und „heteros“ für etwas von anderer, verschiedener Art. Hier wird „heteros“ verwendet. Das bedeutet, dass sie verschiedenem Fleisch nachgegangen sind – nicht dem Fleisch des Menschen, sondern dem der Tiere. Sie haben die Schöpfungsordnung durchbrochen, und das ist eine der schlimmsten Sünden.
Diese Engel haben genau das getan. Ihre Sünde war so schwer, dass Gott diese Dämonen – denn gefallene Engel werden in der Bibel auch Dämonen genannt – sofort gebunden hat. Sie sind nicht mehr frei oder aktiv wie andere gefallene Engel, sondern festgehalten.
Interessanterweise spricht Judas nicht von „Söhnen Gottes“, sondern benutzt den Ausdruck „Engel“ (griechisch: Angelos). Damit ist die Sache klar: Es war ein Durchbrechen der Schöpfungsordnung.
Übrigens wird das auch in 2. Petrus 2 erwähnt. Dort steht in Vers 4:
„Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend Ketten der Finsternis überlieferte, damit sie aufbewahrt würden für das Gericht…“
Hier spricht Petrus ebenfalls von Engeln, die gesündigt haben und von Gott gebunden wurden. Sie wurden in den tiefsten Abgrund gestürzt, „Tartarus“ genannt, und mit Ketten der Finsternis gefesselt. Sie werden für das Gericht aufbewahrt.
Dieser Ausdruck „hinabstürzen in den Tartarus“ stammt aus der griechischen Mythologie. Dort bezeichnet „Tartarus“ einen Ort der Qual für die Gottlosen. Petrus benutzt diesen Begriff, um den Ort zu beschreiben, an dem diese Engel festgehalten werden.
Dieser Ort wird auch „Abyssos“ genannt, der bodenlose Abgrund. In Offenbarung 20, Vers 1 wird beschrieben, dass nach der Wiederkunft Christi Satan mit einer Kette gebunden und in den Abyssos gestürzt wird. Dort wird er für tausend Jahre gefangen gehalten, bis das endgültige Gericht über ihn kommt.
So haben wir also die Begriffe „Tartarus“ und „Abyssos“ als Orte, an denen diese Engel festgehalten werden.
Warum erwähne ich das? Um eine Brücke zu Offenbarung 9 zu schlagen. Dort sind wir in der großen Drangsal, in der Zeit des schrecklichsten Weltkrieges der Menschheitsgeschichte, in den dreieinhalb Jahren vor der Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit.
In Offenbarung 9, ab Vers 1, heißt es:
„Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war.“
Es steht nicht, dass er einen Stern sah, wie er fiel, sondern dass er einen Stern sah, der bereits gefallen war. Das ist Satan, der schon längst gefallen ist, wie es Jesaja 14,12 beschreibt.
Ihm wurde der Schlüssel zum Schlund des Abgrunds gegeben – dem Abyssos. Er öffnete den Schlund, und Rauch stieg auf wie der Rauch eines großen Ofens. Die Sonne und die Luft wurden vor dem Rauch verfinstert.
Aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, denen Gewalt gegeben wurde, wie die Skorpione der Erde Gewalt haben. Ihnen wurde gesagt, dass sie nicht das Gras, noch irgendetwas Grünes oder einen Baum beschädigen sollten, sondern nur die Menschen, die nicht das Siegel Gottes auf der Stirn tragen – also nicht die 144.000 Versiegelten.
Ihnen wurde gegeben, die Menschen nicht zu töten, sondern sie fünf Monate lang zu quälen. Ihre Qual war wie die eines Skorpions, wenn er einen Menschen sticht – ein schrecklicher Schmerz.
In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden, werden den Tod begehren, aber er wird vor ihnen fliehen.
Die Gestalt der Heuschrecken war wie kriegsbereit ausgerüstete Pferde.
Was sind diese dämonischen Wesen, die aus dem Abyssos kommen? Es sind die „Söhne Gottes“, die zu den Töchtern der Menschen gegangen sind. Weil ihre Bosheit so groß war, hat Gott sie immobilisiert und am Tag des Gerichts gebunden.
Mit einer Ausnahme: In der großen Drangsal, bei der fünften Posaune, werden sie für fünf Monate freigelassen, um die Menschen auf grausame Weise zu quälen.
Das sind Dämonen, die ihre Bosheit nicht ausleben konnten wie andere Dämonen über Jahrtausende hinweg. Nun haben sie fünf Monate Zeit, das Böse auszuleben. Es wird ein grauenhaftes Gericht sein.
All das hängt zusammen mit dem Thema „Söhne Gottes“ in 1. Mose 6, den Riesen nach der Flut im Buch Josua und bis in die Bücher Samuel hinein.
Das Thema erstreckt sich bis ins Neue Testament, in 2. Petrus 2, den Judasbrief und Offenbarung 9.
So haben wir einen großen Bogen gespannt, ausgehend von 1. Samuel 17 wegen Goliath. Jetzt ist klar, woher Goliath kommt: Er ist ein Mischwesen, eine Chimäre.
Herr Präsident! Die Gottessöhne sind ja vor der Sintflut zu den Töchtern der Menschen gegangen. Müsste deren DNA nicht auch während der Sintflut erhalten geblieben sein? Nein, sie sind untergegangen.
Aber in 1. Mose 6, Vers 4, steht:
„In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde und auch nachher.“
„Jedes Mal, wenn die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen“ – das ist die korrekte Übersetzung, weil es ein Durativ ist, ein Verb, das eine wiederholte Handlung beschreibt. Es geschah also nicht nur vor der Sintflut, sondern auch danach.
Schließlich sind diese Engel alle im Abyssos, im Tartarus, festgehalten worden.
Deshalb haben wir nach der Sintflut auch in Goliath ein Beispiel für einen solchen Riesen – einen satanischen Menschen.
Es überrascht uns also nicht, dass Goliath in diesem Kapitel ein Hinweis, ein Bild für Satan selbst ist. Ebenso wie David ein wunderbarer Hinweis auf den Herrn Jesus, den Messias, ist.
Das hilft uns bei der weiteren Auslegung unseres Kapitels.
Und nun gehen wir weiter in 1. Samuel 17. Wir haben also gesehen, dass Israel in Furcht und Schrecken gefangen war (Vers 11). Ab jetzt, Vers 12: David nun war der Sohn jenes Ephratiters von Bethlehem in Juda, dessen Name Isai war. Er hatte acht Söhne.
Der Mann war in den Tagen Sauls im Alter vorgerückt unter den Männern. Die drei ältesten Söhne Isais waren zum Kampf gezogen; sie waren Saul nachgefolgt. Die Namen seiner drei Söhne, die in den Kampf zogen, waren Eliab, der Erstgeborene – den kennen wir schon aus Kapitel 16. Als der Prophet Samuel den Auftrag bekam, den König nach den Gedanken Gottes zu salben, weil Saul, der König nach dem Herzen der Menschen, vollkommen versagt hatte und sich ungehorsam erwiesen hatte, als unwürdig, da haben wir doch in 1. Samuel 16 zuletzt gelesen:
„Und es geschah, als sie kamen, da sah Samuel Eliab und sprach: Gewiss vor dem Herrn ist sein Gesalter. Aber der Herr sprach zu Samuel: Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses!“ Das war der gleiche Fehler wie bei Saul, wo man auf die Höhe seines Wuchses blickte. Denn ich habe ihn verworfen, denn der Herr steht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz.
Da rief Isai Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen, und Samuel sprach: Auch diesen hat der Herr nicht erwählt. Dann ließ Isai Schamma vorübergehen, und Samuel sprach: Auch diesen hat der Herr nicht erwählt. Isai ließ sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen, aber Samuel sprach zu Isai: Der Herr hat diese nicht erwählt.
Samuel fragte Isai: Sind das die Jünglinge alle? Und Isai antwortete: Noch der Jüngste ist übrig, und er weidet das Kleinvieh. Das ist eben David, und er wird erwählt.
Aber jetzt haben wir gerade diese drei Ältesten der Familie, dieser achten Familie. Sie waren in die Armee eingezogen, ganz ähnlich wie viele der Reservetruppen heute gegen den Landstrich am Meer, das Land der Philister, eingezogen werden. Und was das für die Eltern bedeutet, wenn sie ihre Kinder in diesen Krieg ziehen lassen müssen, ist unglaublich. Niemand weiß, ob sie wieder zurückkommen.
Mein Freund Menno sollte ja vor kurzem, als ich in Brasilien war, an dieser Israel-Konferenz in Aguas Gelindoja auch sprechen. Aber er konnte aus Israel in dieser Kriegszeit nicht fliegen. Er musste zwei seiner Kinder in den Krieg ziehen lassen, eine Tochter und einen Sohn. Eine Tochter, die gerade in Amerika ist, konnte nach Brasilien kommen. Ich habe sie gefragt, warum sie nicht gehen muss. Sie war schon 35 Jahre alt. Man muss in die Armee bis 35, außer man ist Offizier. Deine Schwester, warum muss sie hier gehen? Ja, die ist eben Offizierin.
So musste er zwei Kinder ziehen lassen, und man weiß nicht, ob sie wieder zurückkommen. Das ist eine schwierige Sache. Und da hat Isai drei seiner Söhne in den Krieg gegen die Philister ziehen lassen müssen. Nun lesen wir aber, dass der achte, David, einen speziellen Auftrag bekam.
Vers 14: David war der Jüngste, und die drei Ältesten waren Saul nachgefolgt. Aber jetzt muss man für das Weitere gut vor Augen halten: Sie waren sich klar, dass es sein könnte, dass sie als König über Israel vorgesehen waren. Aber sie mussten hören: Nein, nicht der Älteste, nicht der Zweite, nicht der Dritte. Sie mussten zur Verteidigung Israels in den Krieg ziehen.
Und nun kommt David. Aber das war eben der, von dem wir aus Kapitel 16 wissen, dass er erwählt wurde, um König zu werden. David war der Jüngste, und die drei Ältesten waren Saul nachgefolgt. David aber ging hin und kam wieder zurück von Saul, um das Kleinvieh seines Vaters in Bethlehem zu weiden.
Der Philister trat morgens und abends herzu und stellte sich vierzig Tage lang hin, also ein Terror von vierzig Tagen. Ständig wurde Israel mit diesem Mann konfrontiert, der weit größer war als der riesige Saul. Israel war gefangen in Schrecken und Furcht.
Nun kommt Vers 17: Isai sprach zu seinem Sohn David. Warum wird hier betont: sein Sohn David? Es ist ja ohnehin klar, wenn man Kapitel 16 und 17 gelesen hat, dass David ein Sohn von Isai war. Aber der Heilige Geist inspirierte den Heiligen Schreiber, dies zu schreiben: „Isai sprach zu seinem Sohn David.“ Wir werden sehen, dass dies ein wunderbarer Hinweis auf den Sohn Gottes ist, der vom ewigen Vater in diese Welt gesandt wurde.
Isai sagte: „Nimm doch für deine Brüder dieses geröstete Korn und diese zehn Brote und bring sie schnell in das Lager zu deinen Brüdern.“ Er muss Brot bringen aus Bethlehem. Was heißt Bethlehem? Bethlechem, Haus des Brotes, Bruthausen auf gut Deutsch.
In Bruthausen sollte später einmal als Nachkomme von David der Messias geboren werden. Wenn wir kurz aufschlagen in Micha 5, finden wir eine alttestamentliche Prophetie. Micha 5, Vers 1: „Und du, Bethlehem Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein! Aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll, und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“
Der Prophet hat also verkündet, dass aus Bethlehem, aus dem Brothausen, einmal der Messias kommen wird, der Herrscher über Israel. Seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her. Das bedeutet: Der Messias wird ein Mensch sein, geboren in Bethlehem.
So wie es auch Jesaja 9, Vers 6 sagt: „Ein Kind ist uns geboren.“ Der Messias sollte ein Kind sein, das geboren wird. Aber wenn seine Ursprünge von den Tagen der Ewigkeit her sind, von der Ewigkeit, dann ist er Gott.
Jesaja 9, Vers 6 sagt weiter: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Und man nennt seinen Namen: wunderbarer Berater, starker Gott, El Gibbor, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.“
Der zweite Name macht klar, dass dieses Kind, das geboren wird, Gott ist. El Gibbor, starker Gott, geboren in Bethlehem, aber sein Ursprung ist von Ewigkeit her, ohne Anfang.
Der Herr Jesus hat diese Prophetie erfüllt, als er nach Matthäus 2 in Bethlehem geboren wurde. Er kam als Messias für Israel.
In Johannes 6 verkündet er in der Synagoge in Kapernaum – das ist genau die Synagoge, die man Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ausgegraben hat. Die Basaltfundamente sind noch genau die Fundamente dieser Synagoge, in der der Herr Jesus im ersten Jahrhundert gepredigt hatte.
Dort sagte er in Johannes 6: „Ich bin das Brot aus dem Himmel. Wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.“
Jetzt sehen wir hier diese Vorschattung: Der Vater sendet seinen Sohn, und er muss seinem Volk Brot bringen.
„Bring sie schnell in das Lager zu deinen Brüdern“ (Vers 18), und diese zehn Schnitten Milchkäse bring dem Obersten über Tausend und besuche deine Brüder, also die drei Verworfenen, um nach ihrem Wohlergehen zu fragen. Nimm ein Pfand von ihnen mit.
Saul und sie und alle Männer Israels sind nämlich im Terribintal im Kampf mit den Philistern.
David machte sich frühmorgens auf, überließ das Kleinvieh einem Hüter und ging hin, wie Isai ihn geboten hatte. Er kam an die Wagenburg, als das Heer in die Schlachtreihe ausrückte und das Kampfgeschrei erhob.
Israel und die Philister stellten sich auf, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. David überließ das Gerät, das er trug, der Hand des Hüters der Geräte und lief in die Schlachtreihe. Er kam und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlergehen.
So ist der Herr Jesus in diese Welt gekommen. Wir können kurz aufschlagen in Johannes 1, Vers 11: „Er kam in das Seine, das Seine, das ist das Land Israel, das Gott ‚mein Land‘ nennt. Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.“ Die Masse Israels verwarf ihn.
Aber nicht alle. So viele ihn aber aufnahmen – das ist der Überrest Israels, und das waren schließlich im ersten Jahrhundert Zehntausende von Juden –, so viele ihn aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
So kam der Herr Jesus in diese Welt.
Schlagen wir dazu auf Matthäus 9. Er sollte ja zum Wohl seiner Brüder sehen. David und Jesus wurden vom Vater gesandt. Im Johannes-Evangelium wird über vierzig Mal gesagt, dass der Vater den Herrn Jesus in die Welt gesandt hat.
In Matthäus 9 erfahren wir etwas über die Augen des Messias. Matthäus 9, Vers 36: „Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und hingestreckt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“
Er hat die Massen gesehen, er hat nach ihrem Wohl geschaut, so wie David es tun sollte.
Vers 23 in 1. Samuel 17
Und während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Zwischenkämpfer herauf mit Namen Goliath, der Philister aus Gad, aus den Schlachtreihen der Philister, und sprach nach jenen Worten. David hörte es.
Als sie den Mann sahen, flohen alle. Alle Männer von Israel flohen und fürchteten sich sehr. Die Männer von Israel sprachen: Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? Denn er kommt herauf, um Israel zu verhöhnen.
Und es soll geschehen: Den Mann, der ihn erschlägt, den will der König bereichern mit großem Reichtum. Er will ihm seine Tochter geben und das Haus seines Vaters freimachen in Israel, das heißt Steuerbefreiung.
Da sprach David zu den Männern, die bei ihm standen, und sagte: Was soll mit dem Mann geschehen, der diesen Philister da erschlägt und den Hohn von Israel abwendet? Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?
David hat verstanden, dass der Philister in Vers 10 sagt: „Ich habe die Schlachtreihen Israels verhöhnt.“ Für David ist klar, dass das Volk Israel das Volk Gottes ist. Wenn er also die Schlachtreihen Israels, also die Armee Israels, verhöhnt und verspottet, dann verspottet er Gott.
Er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.
Das Volk sprach zu ihm nach jenem Wort und sagte: So soll dem Mann geschehen, der ihn erschlägt.
Eliab, Davids ältester Bruder, hörte zu, als David zu den Männern redete. Der Zorn Eliabs entbrannte gegen David, und er sprach: Warum bist du herabgekommen? Wem hast du jene wenigen Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens. Denn um den Kampf zu sehen, bist du herabgekommen.
Dieser Eliab hatte wirklich einen Zacken auf seinen Bruder. Man kann sich zusammenreimen, woher das kam. Es war wie damals, als der Herr zu Samuel sagte: Sieh nicht auf seinen Wuchs, das ist er nicht.
Das ist natürlich Eifersucht und Neid auf David. Er unterstellt ihm das Böse: Du kommst nur aus Sensationssucht, um zuzuschauen, wie der Krieg aussieht, und hast sicher deine Pflicht mit den Schafen nicht erfüllt.
Das Gegenteil war wahr. Wir haben gesehen, David hat dafür gesorgt, dass in der Abwesenheit die Schafe gut gehütet wurden.
Er unterstellt ihm Vermessenheit und Bosheit des Herzens. Genau so wurde auch der Herr Jesus abgelehnt. Wir lesen in Johannes 8, dass man ihm sogar gesagt hat, er habe einen Dämon. Wirklich die Bosheit pur wurde ihm unterschoben – und das von den Führern des Volkes.
Wie reagiert David in Vers 29? Er sprach: Was habe ich nun getan? Ist es nicht der Mühe wert?
Was er tut, war ein Auftrag vom Vater, um Gutes zu tun. Die Evangelien zeigen uns, dass der Herr Jesus kam und nur Gutes tat, aber dafür Böses vergolten bekam.
Die Frage von David ist schön: Was habe ich nun getan? Er war sich seiner völligen Unschuld in dieser Sache bewusst und konnte darum sagen: Was habe ich getan?
In Johannes 8 konnte der Herr Jesus in vollkommener Weise sagen: Wer von euch überführt mich einer Sünde? Und niemand konnte ihm irgendetwas unterstellen.
Es ist ein eindrücklicher Kontrast zu dem, was nach dem Sündenfall geschah, als Adam gegen Gott rebellierte. Gott sagte: Was hast du da getan?
Als Kain, Adams ältester Sohn, aus Neid seinen Bruder Abel erschlug, fragte Gott: Was hast du da getan?
Hier aber kann David sagen: Was habe ich getan? Weil er unschuldig war.
Es ist also ganz anders, wenn Gott sagt: Was hast du da getan? – Er überführt den Menschen von der Sünde.
David sagt: Was habe ich nun getan? Ist es nicht mehr Mühe wert? Und er wandte sich von Eliab ab, einem anderen zu, und sprach nach jenem Wort.
David ließ es nicht auf eine Diskussion oder Auseinandersetzung ankommen. Er ließ seinen älteren Bruder stehen.
Daraus können wir auch lernen: Es gibt Konflikte, in denen man sprechen muss, aber es gibt auch solche, bei denen man weiß, dass man nicht weiterkommt. Wenn die Eifersucht so brennend ist, muss man weitergehen.
Das Volk gab David Antwort nach der vorherigen Antwort. Die Worte, die David geredet hatte, wurden gehört und man erzählte sie vor Saul. Saul ließ David holen.
David sprach zu Saul: Es entfalte keinem Menschen das Herz seinetwegen. Niemand muss Angst und Schrecken vor diesem Philister haben.
Das heißt: Dein Knecht will gehen und mit diesem Philister kämpfen.
Aber Saul sprach zu David: Du vermagst nicht, gegen diesen Philister auszugehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist ein Jüngling, aber er ist ein Kriegsmann von seiner Jugend an.
Da sprach David zu Saul: Dein Knecht weidete das Kleinvieh für seinen Vater. Kam nun ein Löwe oder ein Bär und trug ein Stück von der Herde fort, so lief ich ihm nach, schlug ihn und entriss es seinem Rachen.
Erhob er sich gegen mich, so ergriff ich ihn beim Bart, schlug ihn und tötete ihn. Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen.
Und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll sein wie einer von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat.
David kann also auf seine Vergangenheit verweisen. Er war ein treuer Schafhirte, nicht ein Untreuer, wie sein Bruder ihn bezichtigte.
Er war ein guter Hirte, bereit, alles für die Schafe zu geben. Wie der Herr Jesus sagt: Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Jonathan, David hat mit Löwe und Bär gekämpft und gesiegt.
Zu biblischen Zeiten gab es noch Löwen in Israel, besonders im Jordantal.
Während vieler Monate kann man in Israel die Schafherden durch die judäische Wüste führen, wo es genügend Nahrung gibt.
Aber im Juli und August, wenn es sehr austrocknet, musste man ins Jordantal ausweichen.
Dieses Tal war von sehr hohem Gras bewachsen, und dort lebten die Löwen.
Allerdings nicht die großen afrikanischen Löwen, die man aus Zoos kennt, sondern Berberlöwen.
Diese Art war heimisch in Nordafrika und auch in Israel. Sie sind kleiner im Wuchs und vom Aussterben bedroht.
Ich habe noch einen Mischling in einem kleinen Privatzoo in der Schweiz gesehen, ganz in der Nähe, wo wir wohnen, und habe ihn ein wenig untersucht.
In großen Zoos sind Löwen oft langweilig. Man kann Faxen machen und vor dem Käfig herumtanzen, aber sie reagieren nicht.
Der Löwe im Privatzoo war anders. Er wurde wütend, sprang ans Gitter und war sehr aggressiv. Das war ein Berberlöwe, wie ihn David mit seinem Stecken geschlagen hat.
„Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Der Stecken ist ein Knüppel, um böse Tiere zu erschlagen, und der Stab dient dazu, die Schafe zu zählen, wenn man nach Hause kommt.
„Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich“ bedeutet: Du schützt mich vor dem Feind, und ich bin unvergesslich für dich.
Denn immer, wenn beim Eingang in die Schafhürde ein Schaf unter dem Stab vorbeiging, zählte man: achtundneunzig, neunundneunzig, und dann musste man das verlorene Schaf suchen gehen.
So hat David den Löwen erschlagen.
Vers 36 und 37
Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen, und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll sein wie einer von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat.
David sprach: Der Herr hat mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären errettet. Er wird mich aus der Hand dieses Philisters erretten.
Saul sprach zu David: Geh hin, und der Herr sei mit dir.
David zog seinen Waffenrock an, setzte einen kupfernen Helm auf sein Haupt und zog einen Panzer an. Er gürtet sein Schwert über den Waffenrock und wollte gehen, denn er hatte es nie versucht.
Da sprach David zu Saul: Ich kann darin nicht gehen, denn ich habe es nie versucht. Und David legte sie von sich ab.
Er nahm seinen Stab in die Hand, wählte sich fünf glatte Steine aus dem Bach, tat sie in die Tasche seines Hirtengerätes und hielt seine Schleuder in der Hand. Dann trat er dem Philister entgegen.
Der Philister ging und kam David immer näher, und der Mann, der den Schild trug, ging vor ihm her.
Als der Philister hinschaute und David sah, verachtete er ihn, denn David war ein Jüngling und rötlich. Das heißt übrigens nicht, dass er rote Haare hatte, sondern dass seine Haut gut durchblutet war, rötlich und schön von Aussehen.
Der Philister sprach zu David: Bin ich ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst?
David kam mit dieser Waffe, die er auch gegen Tiere verwendete.
Der Philister fluchte David bei seinen Göttern und sprach zu ihm: Komm her zu mir, dass ich dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes gebe.
David sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Wurfspeer. Ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.
Da war nochmals klar: Dein Hohn war ein Hohn gegen den wahren Gott.
An diesem Tag wird der Herr dich in meine Hand überliefern.
Wie konnte David das sagen? Petrus erklärt in Apostelgeschichte 2, wo er Psalm 16 auslegt und erklärt, dass David in diesem Psalm nicht von sich spricht, sondern als Prophet voraussehend von der Auferstehung des Messias.
David war ein Prophet, und hier spricht er in prophetischer Gewissheit: An diesem Tag wird der Herr dich in meine Hand überliefern. Ich werde dich erschlagen und dein Haupt von dir wegnehmen.
Den Leichnam des Heeres der Philister werde ich an diesem Tag den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde geben.
Die ganze Erde soll erkennen, dass Israel einen Gott hat, und diese Versammlung soll erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert und Speer rettet.
Denn des Herrn ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand geben.
Man soll Gott unter den Heidenvölkern erkennen, und Israel soll Gott durch diese Geschichte erkennen.
Es geschah, als der Philister sich aufmachte und näher zu David kam, dass David eilte und der Schlachtreihe zu dem Philister entgegenlief.
David fuhr mit der Hand in die Tasche, nahm einen Stein heraus, schleuderte und traf den Philister an seine Stirn.
Der Stein drang in seine Stirn, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde.
David hatte fünf Steine genommen. Warum nicht nur einen? Als Prophet wusste er, was kommen würde. Ein Stein reichte, aber später erfahren wir in den Büchern Samuel, dass Goliath noch Brüder hatte – vier.
Wenn sie nachher gekommen wären, um sich zu rächen, hätte er noch für jeden einen Stein gehabt.
Vers 50
So war David mit der Schleuder und mit dem Stein stärker als der Philister. Er schlug den Philister und tötete ihn, und David hatte kein Schwert in der Hand.
David lief zu dem Philister hin, nahm dessen Schwert, zog es aus der Scheide, tötete ihn und hieb ihm den Kopf damit ab.
Jetzt ist klar: Der Stein drang zwar in den Frontallappen, in die Stirn, ein Hirnteil, der für Organisation, Planung und Ordnung zuständig ist.
Der Stein trat dort ein, und Goliath brach zusammen, war aber noch nicht tot.
Er wurde erst mit dem Schwert, und zwar mit seiner eigenen Waffe, durchstochen und getötet.
Darum heißt es in Vers 51: „Und tötete ihn und hieb ihm den Kopf damit ab.“
Als die Philister sahen, dass ihr Held tot war, flohen sie.
Die Männer von Israel und Juda machten sich auf, erhoben ein Geschrei und verfolgten die Philister bis zum Eingang des Tals und bis zu den Toren von Ekron.
Die Erschlagenen fielen auf dem Weg nach Schaharraim, bis Gad und bis Ekron.
Die Kinder Israels kehrten von der Verfolgung der Philister um und plünderten ihr Lager.
David nahm das Haupt des Philisters und brachte es nach Jerusalem. Seine Waffen aber legte er in sein Zelt.
Als Saul David ausziehen sah, um dem Philister entgegenzugehen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: Wessen Sohn ist doch der Jüngling, Abner?
Abner sprach: So wahr deine Seele lebt, o König, ich weiß es nicht.
Der König sprach: Frage du, wessen Sohn der junge Mann ist.
Als David vom Erschlagen des Philisters zurückkehrte, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul.
Das Haupt des Philisters war in seiner Hand.
Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Jüngling?
David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemitters.
Vom Messias wird in Jesaja 11 gesagt, dass er ein Schössling sein wird aus dem Stumpf von Isai, dem Sohn Isais.
Der Sieger über Goliath ist David hier, ein Hinweis auf Satan.
Jetzt müssen wir als Überschrift über das ganze Kapitel Hebräer 2, Vers 14 lesen.
Das ist gewissermaßen der Höhepunkt des Abends. Mit dem Licht des Neuen Testaments wird die Geschichte von 1. Samuel 17 erläutert, und zwar in Hebräer 2, Vers 14:
„Weil nun die Kinder Blut und Fleisch teilhaftig sind, hat auch er, Jesus Christus, in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichte mache, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel, und alle befreie, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Sklaverei verfallen waren.“
Was wird hier gesagt?
Die Menschen, die durch den Herrn Jesus erlöst werden, sind Menschen mit Fleisch und Blut.
Darum musste der Herr Jesus auch ein wirklicher Mensch werden mit Fleisch und Blut.
Weil nun die Kinder Blut und Fleisch teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen.
Übrigens heißt das griechische Wort „parablesios“ „in gleicher Weise“ oder „beinahe gleich“, „in nahekommender Weise“.
Warum?
Jesus wurde ein wirklicher Mensch, und zwar als wirklicher Sohn von Maria, ein wirklicher Sohn von David, aus dem Samen Davids, dem Fleische nach, sagt Römer 1, also biologischer Nachkomme von David.
Aber der Herr Jesus hatte nicht die sündige Natur, die in Römer 7 genannt wird, die in mir wohnende Sünde. Das hat er nicht von Maria geerbt.
Er war der Sohn einer Jungfrau.
Wir alle haben vom Vater die sündige Natur erhalten, der Herr Jesus nicht.
Darum hat er wirklich Fleisch und Blut angenommen und wurde unser echter Verwandter – aber in nahekommender Weise, beinahe gleich.
Denn 1. Johannes 3 sagt: Sünde ist nicht in ihm.
Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied.
Sonst ist er wirklich, echt, ein wirklicher Mensch geworden mit Fleisch und Blut.
Warum?
Weil er als Sohn Gottes nicht sterben konnte. Gott kann nicht sterben.
Er musste Mensch werden, damit er überhaupt sterben konnte.
Warum?
Damit er durch den Tod den zunichte mache, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel.
So hat David das Schwert von Goliath genommen, und das Schwert ist der Inbegriff des Todes.
Darum heißt es auch, dass Gott der Obrigkeit, Römer 13, das Schwert gegeben hat – das Gewaltmonopol.
Wir dürfen uns nicht rächen, wenn der Nachbar unseren Garten kaputt macht und Scheiben einschmeißt.
Wir dürfen ihn nicht vermöbeln, das geht nicht.
Warum?
Weil wir kein Gewaltmonopol haben. Aber der Staat hat von Gott das Gewaltmonopol, darum gibt es eine Polizei.
Römer 13 erklärt, warum es richtig ist, dass ein Staat eine Polizei hat.
Sonst hätten wir Anarchie, und das ist etwas vom Schrecklichsten, wenn Menschen einfach tun, was sie wollen.
Im Westen will man das nicht, und deshalb muss die Polizei kommen, die das Gewaltmonopol hat.
Wenn es noch schlimmer wird, muss die Armee kommen.
Das ist, weil Gott dem Staat, der Obrigkeit, das Schwert gegeben hat.
Die Gemeinde hat kein Schwert.
Darum sagt Epheser 6, Vers 10: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.“
Hier sehen wir, dass David das Schwert von Goliath nahm und damit ihn besiegte.
Die Bibel sagt klar: Der Teufel hatte noch vor dem Kreuz die Gewalt des Todes.
Darum sagt der Herr Jesus auch in Matthäus 16: „Und die Pforten des Totenreiches werden die Gemeinde nicht überwinden.“
Er meint die teuflischen Mächte, die die Gemeinde nicht zerstören können.
Das wird dort genannt: nicht die hohe Pforte, sondern die Pforten des Hades, des Totenreiches.
Am Kreuz, wo der Herr Jesus starb, errang er den größten Sieg und besiegte dadurch Satan.
Das wird hier gesagt: „Durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hatte, das ist der Teufel.“
Weiter, Vers 15, nach den Fußnoten der Elberfelder Übersetzung: „Und alle, die befreiten, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Sklaverei verfallen waren.“
Israel war in Schrecken und Angst gefangen durch diesen Philister.
Dann kam der Sieg, und alle Angst war weg, alle Gebundenheit war vorbei.
Schließlich wurde Israel eine überwältigende Rettung zuteil.
Das weist alles hin auf Golgatha und das Geheimnis, dass der Sieg durch den Tod des Feindes geschehen sollte.
Ja, da fahren wir morgen weiter.
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