Erwartungen und Enttäuschungen im Glaubensleben
Eigentlich müssten sie viel weiter sein. Das habe ich mir dieses Jahr manchmal gedacht, zum Beispiel im Sommer, als ich die Fußball-Weltmeisterschaft geschaut habe. Ein Weltmeistertrainer, viele Weltmeisterspieler, sogar Weltmeisterköche, ein ganzes Weltmeisterteam, das schon in Brasilien dabei gewesen war – und dann werden sie Gruppenletzter. Wie peinlich!
Eigentlich müssten sie viel weiter sein, das habe ich mir auch gedacht, als vor ein paar Tagen die Beziehung zwischen Helene Fischer und Florian Silbereisen in die Brüche ging. Was wurde da noch vor ein paar Monaten spekuliert? Wird er ihr an Weihnachten einen Antrag machen? Bekommen sie bald ein Baby? Und wer bleibt dann bei dem Kleinen, weil Helene mehr verdient als Florian? Und dann Liebesaus nach so vielen Jahren.
Einig müssten sie viel weiter sein. Das habe ich auch gedacht wie Markus, als ich den Predigttext für heute gelesen habe. Da sieht man die Jünger und denkt sich: Was haben die schon alles mit Jesus erlebt? Sie haben die ganze Predigtserie der letzten Monate gehört. Wir haben gesehen, wie sie Wunder um Wunder live miterlebt haben, wie Jesus sie immer wieder zur Seite genommen hat, ihnen Predigten gehalten und kleine Lehreinheiten gegeben hat. Er hat ihnen erklärt, was es mit diesen Wundern auf sich hat, wer er ist und warum er gekommen ist.
Eigentlich hätten sie doch viel weiter sein müssen. Und dann kommt dieser Text mitten im Lukasevangelium – eine Geschichte des Versagens der Jünger. Abschnitt für Abschnitt versagen sie. Sie sind kleingläubig, unverständlich, suchen ihren eigenen Ruhm, sind stolz und vieles mehr, was wir dort entdecken können. Und man denkt: So ist doch kein Jünger Jesu unterwegs. Haben sie in den letzten Monaten etwas verpasst? Was ist da los?
Ich hoffe, wenn wir uns das jetzt genauer anschauen, dass es uns genauso geht. Markus hat schon eine kleine Vorpredigt gehalten, und ich möchte das noch etwas ausführen, damit wir wirklich verstehen, dass wir mittendrin in dieser Geschichte stehen. Es geht nicht nur um die Jünger. Wir können nicht einfach sagen: Eigentlich sollten die viel besser unterwegs sein. Wir müssen uns selbst darin wiederfinden.
Das ist mein Gebet, und darum möchte ich jetzt beten:
Vater im Himmel, wir danken dir für dein kostbares Wort und dafür, dass du uns immer wieder den Spiegel vorhältst. Wir beten, dass wir heute nicht übersehen, wenn wir uns den Text genauer anschauen, dass es nicht nur um den Mangel an Verständnis und Glauben bei den Jüngern geht, sondern auch um uns – um unseren Kleinglauben, unseren Mangel an Verständnis, unseren Stolz und all das, was uns noch von dir fernhält.
Vater, öffne unsere Herzen, damit wir hören können und sich wirklich etwas in unserem Leben verändert. Das kannst nur du tun. Wir beten um dieses Wunder. Amen!
Die Rückkehr Jesu und die Begegnung mit der Not
Die Geschichte beginnt mit der Wiedervereinigung von Jesus und der großen Jüngerschar. Ihr habt es an Weihnachten vom Petrus gehört, wie Jesus mit drei Jüngern auf den Berg gestiegen ist. Er nahm Johannes, Petrus und Jakobus mit. Dort oben erhielten sie eine ganz gewaltige Schau von Gottes Herrlichkeit. Sie sahen den Propheten Elija und Mose, und Jesus stand mittendrin, weiß erleuchtet.
Petrus fand das so schön und herrlich, dass er sagte: „Hier wollen wir Hütten bauen, hier wollen wir bleiben in dieser Herrlichkeit. Das ist ja wie im Himmel, das ist ja wunderbar. Lass uns hier bleiben, Jesus.“ Aber dafür ist Jesus nicht gekommen. Er wollte nicht hier auf der Erde in einem Palast oder einer schönen Hütte leben. Vielmehr ist er gekommen, weil er unserer Not, der Not der Menschen, begegnen wollte. Er wollte diese Not lösen.
Deshalb ist er nicht oben auf dem Berg mit seinen Männern geblieben, obwohl es dort so schön war. Stattdessen ist er wieder hinuntergegangen ins Tal, dorthin, wo die Not war, wo die Menschen waren. Gleich als er mit seinen Jüngern zurückkommt, geht es los. Die Menge strömt auf ihn ein. Alle wollen etwas von Jesus, weil sie erwarten, dass er jetzt wieder Wunder tut.
Mittendrin ist dieser Mann, von dem wir gerade gehört haben. Dieser Mann hat einen Sohn, und es heißt in diesem Text, dass dieser Sohn einen Geist hatte, der ihn immer wieder ergriff. An anderer Stelle im Markus-Evangelium lesen wir, dass dieser Geist den Jungen so schüttelte und packte, dass er ihn manchmal ins Feuer und manchmal ins Wasser warf. Oft wäre er wahrscheinlich fast gestorben, wenn ihn der Vater nicht in letzter Sekunde herausgezogen hätte.
Man kann sich vorstellen, wie verzweifelt dieser Vater gewesen sein muss, der mit seinem Sohn kam, der von einem Geist besessen war und nicht weiterwusste. Wie sollte dieser Sohn jemals gesund werden? Wie sollte das wieder gut werden?
Es wäre jetzt spannend, darüber nachzudenken: Gibt es Geister auch heute? Wie wirken sie, woran kann man sie erkennen? Das sind wichtige Fragen, ganz bestimmt. Aber ich möchte nicht tiefer darauf eingehen, denn in dieser Geschichte geht es meiner Meinung nach um etwas ganz anderes. Es geht nicht um diesen Geist, sondern vor allem um das Versagen der Jünger, das im Zentrum dieses Abschnitts steht.
Das Versagen der Jünger und Jesu scharfe Kritik
In Vers 40 steht: Ein Mann kommt zu Jesus und sagt: „Mein Junge hat einen Geist, der ihn Tag und Nacht umtreibt. Ich habe deine Jünger gebeten, ihm zu helfen, aber sie konnten es nicht.“ Jesus, deine Jünger konnten ihn nicht von diesem Geist befreien.
Das ist doch merkwürdig, oder? Wer war denn vor ein paar Wochen dabei, als wir uns den Anfang von Lukas 9 angeschaut haben? Da hat Jesus die Jünger ausgesandt, in Paaren, und gesagt: „Jetzt geht ihr los, macht die Kranken gesund.“ Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass Jesus nicht nur gesagt hat, sie sollen die Kranken heilen, sondern auch: „Treibt die Geister aus, tut all die Wunder, die ich euch gezeigt habe.“ Er gab ihnen die Autorität dazu.
Das heißt, diese Männer hatten die Lizenz, Geister auszutreiben. Sie hatten die Autorität von Jesus bekommen. Das Problem war nicht, dass sie dieses Recht nicht gehabt hätten und nur Helfer gewesen wären, während Jesus die großen Wunder vollbrachte. Nein, Jesus befähigte sie dazu. Es fehlte ihnen nicht an Autorität, sondern an etwas ganz anderem.
Das sehen wir in dem, was Jesus jetzt sagt. Er ist aufbrausend. Es sind harte Worte, die er spricht. In Vers 41 sagt er: „O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein und euch erdulden?“ Das ist heftig, oder? So stellt man sich Jesus nicht immer vor – ruhig, entspannt, alle lieb zueinander, stoisch gelassen. Nein, „du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich das noch ertragen?“
Sein Vorwurf trifft wahrscheinlich die ganze Volksmenge, die da ist, aber besonders seine Jünger, die es eigentlich besser wissen müssten: „Du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!“ Kommt dir der Gedanke auch manchmal, wenn du an Menschen denkst, die schon lange im Glauben unterwegs sind – an Geschwister in der Gemeinde, die schon lange ihre Bibel lesen, regelmäßig in den Gottesdienst gehen oder im Hauskreis sind – und die dir oft so kleingläubig erscheinen? So mutlos, so fruchtlos?
Genau so kann es gehen, wenn wir den Unglauben sehen – den Unglauben der Jünger, den Unglauben von Geschwistern. Aber wenn wir hier Halt machen, haben wir überhaupt nicht begriffen, worum es eigentlich geht. Denn wir sind alle mit eingeschlossen, wir sind alle angesprochen: „Du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!“ Das müssen wir erst einmal für uns selbst hören.
Wie oft ist unser eigener Glaube klein, traut Gott so wenig zu – dem großen Gott, den wir auf jeder Seite der Bibel kennenlernen können? Wie oft erscheint er uns fern, und wir denken gar nicht daran, was für Möglichkeiten er hat?
Auf der einen Seite ist das tragisch und traurig, auf der anderen Seite wohl auch das ganz normale Christenleben. Wir sehen das bei den Jüngern, in unserer Gemeinde und in unserem eigenen Leben: Der Glaube mit Jesus ist nicht einfach eine Seilbahn, die von unten gerade nach oben auf den Gipfel fährt. Vielmehr ist es, als würde man in einem Bergmassiv zum Gipfel gehen. Man steigt mal hoch, dann kommt ein Plateau, vielleicht geht es auch mal wieder ein Stück bergab. Der Glaube wird schwächer, man braucht wieder jemanden, der ihn stärkt. Dann geht es weiter Richtung Gipfel.
Es ist ein Weg nach oben, aber nicht so, dass wir immer auf geistlichem Höhenflug sind und immer gut unterwegs. Das müssen wir für uns selbst erkennen.
So müssen wir auch auf andere schauen. Es hilft nichts, wenn wir über die Jünger lächeln und sagen: „Wie kleingläubig die doch waren!“ Der Einzige, der diesen Unglauben kritisieren darf, ist Jesus selbst. Aber so scharf er den Unglauben attackiert und wirklich sagt: „Das ist ja unerträglich mit euch, wie wenig ihr nach all der Zeit noch glaubt“, so gnädig ist er auch.
Er bestraft seine Jünger nicht dafür, dass sie nicht geglaubt haben. Er lässt auch nicht den Mann büßen, der mit seinem einzigen, kranken Sohn kommt, nur weil die Jünger es nicht geschafft haben. Stattdessen sagt er in Vers 41: „Bring deinen Sohn her.“ Die Jünger haben diesen Glauben nicht, aber Jesus kann es.
„Komm zu mir, bring deinen Sohn her!“ Dann tut Jesus das Wunder, das die Jünger im Namen Gottes nicht vollbringen konnten. Es heißt: Als Jesus zu dem Jungen kam, riss ihn der böse Geist, und er zerrte ihn hin und her. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist, machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.
Was für ein riesengroßes Wunder! Was für eine Freude beim Vater – und beim Sohn sowieso –, dass er frei war von dem Geist. Ein Wunder, das Jesus für diese beiden tat, aber auch ein Wunder, das er für die Jünger vollbrachte. Ein Wunder, dass sie einmal mehr mitansehen durften, was für eine Macht Jesus hat, was sie nicht tun konnten.
Sie durften bei Jesus sehen, dass er Gottes Macht hat. Und sie bekamen das geschenkt, was auch wir brauchen: einen neuen Blick auf Jesus, auf seine Macht und darauf, was er kann. Gerade wenn wir im Unglauben gefangen sind, nicht weiterwissen und klein von Gott denken, brauchen wir das.
Glaube als Blick auf Jesus und nicht auf sich selbst
Manche von euch kennen vielleicht den Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Ah, ungläubige, entsetzte Gesichter. In dem Film gibt es eine Szene gegen Ende, in der Indiana Jones an eine große Schlucht kommt. Er muss über diese Schlucht, um seinen schwerverletzten Vater zu retten.
Das Problem ist nur: Es gibt keine Brücke über die Schlucht. Da ist gähnende Leere. Wie soll er auf die andere Seite kommen? Dann richtet die Kamera den Blick auf den Vater, und wir hören seine Worte: „Du musst glauben, Junge, du musst glauben!“ Indiana Jones nimmt seine Hand, legt sie auf sein Herz, schließt die Augen, öffnet sie wieder, macht einen großen Schritt ins Nichts – und läuft über die Brücke.
Manche kennen diese Szene und nicken. Doch das ist nicht der Glaube, den Gott von uns fordert. Manchmal denken wir, es sei so: Ich muss nur glauben, einfach nur fester glauben. Wir schauen nach innen und denken: Wenn ich doch nur mehr glauben würde, dann würde etwas passieren – so wie bei Indiana Jones.
Aber genau so wachsen Christen nicht im Glauben. Es geht nicht darum, nach innen zu schauen und zu fragen: Habe ich genug Glauben? Habe ich es drauf? Nein, wir müssen auf das schauen, was Jesus tut. Die Jünger brauchten genau das. Sie mussten sehen: Jesus hat es drauf. Jesus kann den Geist austreiben, Jesus kann diesen Jungen freimachen.
Was haben wir für einen großen Gott! Der Blick ging nicht nach innen, sondern nach oben – zu Jesus. Dahin muss unser Blick gehen. Kannst du dir nicht vorstellen, wie Indiana Jones sich selbst einredet: „Ich muss glauben, ich muss glauben“? Du brauchst einen verlässlichen Grund zu glauben. Dieser Grund liegt nicht in dir, sondern nur bei Jesus, dem Sohn Gottes.
Das sehen wir in dieser Situation. Aber auch in den letzten Wochen und Monaten haben wir immer wieder gesehen, was Jesus alles kann: wie er Kranke geheilt hat, wie er Tote auferweckt hat, wie er Menschen mit zwei Fischen und fünf Broten satt gemacht hat. Wie er all diese Wunder getan hat, weil Gottes Macht in ihm ist – denn er ist Gott selbst.
Wenn wir darauf vertrauen, wenn wir sehen, was Gott kann, dann können Wunder geschehen. Dann werden wir immer wieder erleben, wie er die Not wendet. Nicht immer so, wie wir es uns vorstellen, das wissen wir auch. Er tut die Wunder nicht immer so, wie wir es erwarten. Aber er kommt zur richtigen Zeit.
Ein reifer Jünger lernt das mehr und mehr: Gott ist da, Gott hat die Macht, und er lässt mich nicht im Stich.
Größere Perspektiven und das Geheimnis des Leidens
Und warum Gott nicht immer diese Wunder tut, sehen wir gleich im nächsten Schritt. Es geht Gott letztlich um etwas Größeres. So spektakulär es für uns ist – diese Geisteraustreibung, Krankenheilung und die ganze Wunderkiste, die Jesus da auspacken kann – das ist nicht das Wichtigste. Das macht er seinen Jüngern jetzt bewusst.
Mitten in dem Trubel, wo alle noch begeistert sind – die Menge war ausgerastet, richtig begeistert, fasziniert und hat Jesus bewundert für das, was er getan hat – nimmt Jesus seine Jünger zur Seite. Er sagt ihnen: Leute, es geht eigentlich um etwas anderes. Mitten in dem Trubel sagt er ihnen: Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen.
Nach dem Kleinglauben der Jünger, den wir im ersten Teil gesehen haben, sehen wir jetzt ihre Verständnislosigkeit. Sie verstehen überhaupt nicht, was Jesus ihnen da sagen will. Wer der Menschensohn ist, das hätten sie schon wissen können. Sie haben das in den letzten Wochen und Monaten immer wieder von Jesus gehört. „Menschensohn“ – so hat er von sich selbst gesprochen. Das hat er auch vom Propheten Daniel genommen und auf sich selbst bezogen, gesagt: Ich bin der Menschensohn.
Ein bisschen können wir die Jünger aber auch verstehen. In dieser Situation, wo das große Wunder passiert und die Menge begeistert ist, ist es nicht vorstellbar, dass dieser Menschensohn in die Hände dieser Menge oder der Menschen geraten sollte. Dass er gefangen genommen wird, dass er – wie Jesus das an anderer Stelle sagt – getötet wird von den Menschen und wieder auferstehen wird. Das ist völlig aus der Welt. Sie konnten es sich nicht vorstellen.
Die ganze Verständnislosigkeit lesen wir ja da: „Diese Worte verstanden sie nicht, es war vor ihnen verborgen, so dass sie nicht begriffen“, völlige Planlosigkeit. Das Problem ist, sie haben Jesus direkt da. Sie könnten ja nachfragen: „Jesus, was meinst du damit?“ Aber sie fragen nicht. Wir wissen gar nicht genau warum. Da heißt es, sie fürchteten sich. Vielleicht hatten sie Angst, was das in letzter Konsequenz bedeutet.
Und dann macht man das ja gerne als Mensch so: die Augen verschließen vor der Realität, dann wird es vielleicht nicht so schlimm. Oder sie haben sich davor gefürchtet, einzugestehen, dass sie Jesus nicht verstanden haben. Wäre ja peinlich. Er sagt ihnen etwas, sie müssten es doch eigentlich begreifen. Auf jeden Fall haben sie ihn nicht gefragt, denn sie fürchteten sich sehr.
Aber kennen wir das nicht vielleicht auch, dass wir Jesus nicht fragen? Wohin gehen wir denn, wenn wir ihn nicht verstehen? Dinge in unserem Leben passieren, die wir einfach nicht einordnen können. Wir sagen auch oft: „Ich verstehe Gott da überhaupt nicht.“ Ich höre viele und auch oft mich selbst klagen: „Ich verstehe Gott nicht.“ Aber was ist dann die Konsequenz? Fragen wir? Fragen wir wirklich? Ringen wir mit ihm? Gehen wir in sein Wort? Fragen wir auch Geschwister? Oder fragen wir nicht, weil wir uns fürchten, aus irgendeinem Grund – dass uns die Antwort nicht gefallen könnte, dass Gott uns für dumm halten könnte oder andere?
Es wird deutlich: Sie hätten fragen können und sie hätten vielleicht auch fragen sollen. Das ist die Verantwortung der Jünger. Das kann man ihnen nicht ersparen. Und es ist auch unsere Verantwortung, zu fragen: Herr, was soll das? Was ist dein Weg?
Auf der anderen Seite sehen wir aber auch hier die andere Seite der Medaille. Es war auch noch nicht Gottes Zeit. Es ist Nachfolge, es ist ein Weg, es ist ein Prozess. Und es heißt in diesem Vers ausdrücklich: Es war ihnen noch verborgen. Es war ihnen noch ein Geheimnis, was Gott Größeres vorhatte, dass er ein größeres Wunder tun würde als das, was sie bisher gesehen haben.
Es war noch ein Geheimnis, dass all diese Wunder nicht reichen würden, um Frieden mit Gott zu bekommen. Ich meine, das könnte man ja denken, dass wenn der Geist mal von der Seele ist, dass du dann Frieden mit Gott hast. Aber das reicht eben nicht. Es reicht auch nicht, wenn ein Toter wieder aufersteht, dass er Frieden mit Gott hat.
Einer sagt ihnen: „Noch verborgen.“ Er bereitet sie auf eine schonende Art und Weise vor. Er sagt ihnen: Es braucht mehr. Es braucht ein größeres Wunder. Es braucht, dass der Menschensohn überliefert wird, dass er sich selbst ausliefern lässt an die Menschen, damit sie ihm ein Kreuz schlagen, damit er sterben wird, damit er alle Schuld der Menschen auf seine Schulter nimmt.
Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Das Wunder, das braucht ihr! Die Jünger haben es nicht begriffen. Und ich denke, es ist uns auch nicht immer klar. Oft ist uns das Wunder, dass wir gesund werden möchten oder dass wir schnell einen Arbeitsplatz finden wollen oder dass wir schnell Frieden in unserer Beziehung kriegen wollen – was auch immer – das Wunder wäre uns eigentlich näher. Danach sehnen wir uns vielleicht manchmal mehr.
Aber das Wunder, das brauchen wir am allerdringendsten.
Die falschen Prioritäten der Jünger und Jesu Lektion über Größe
Also, wir begleiten unsere Jünger weiter. Was sie jetzt machen, schlägt eigentlich dem Fass den Boden aus. Jesus spricht davon, wie er erniedrigt wird, wie er leiden wird. Und sie machen Pläne: Was könnte ich sein in Gottes Reich? Superminister, der Größte? Bin ich vielleicht am Ende der Wichtigste? Jesus hat sie ja mit auf den Berg genommen. Bin ich vielleicht der Wichtigste? Was könnte ich werden? Das fragen sich die Jünger da so.
Vielleicht nur still für sich. Kennt ihr auch solche Momente, in denen man sich Gedanken macht, Tagträume hat? Jesus erkennt aber, was in ihren Herzen vorgeht. Er erkennt, dass sie gerade gar nicht bei der Sache sind, dass sie nicht bei dem sind, was er ihnen gesagt hat.
Er gibt ihnen ein Bild und holt sich dazu ein Kind von der Straße heran. Die sahen wahrscheinlich nicht so schön gepflegt aus wie unsere Kinder in der letzten Reihe. Manche hatten sogar noch Anzug an, an Weihnachten habe ich auch welche mit Krawatte gesehen. Dieses Kind aber ist ein kleines Straßenkind, vielleicht mit verfilzten Haaren, ein bisschen Dreck im Gesicht, Rotz an der Nase. Ja, das muss man sich nicht so sauber vorstellen wie auf den Bildern.
Das Kind stellt er in die Mitte und sagt: Wer von euch dieses Kind aufnimmt um meines Namens willen, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt den Vater auf. Er macht ihnen eine Lektion. Warum? Weil so ein Kind irgendwie auf mysteriöse Weise Jesus in sich trägt und etwas ganz Großes ist?
Wir leben ja in einer Zeit, in der Kinder manchmal wie kleine Götter behandelt werden. Aber in der Gesellschaft hat man das eigentlich verstanden, und in unserer Runde kann man es, glaube ich, auch verstehen: So ein kleines Kind, wenn man es nüchtern betrachtet, das kann nichts. Es hat kein Geld, keinen Einfluss, keine Schulausbildung, keinen Doktortitel. Es wird nicht in die Geschichtsbücher eingehen als kleines Kind.
So ein kleines Kind ist nichts wert. Und wenn du berühmt werden willst, dann kümmere dich lieber nicht um Kinder. Da gehst du wahrscheinlich nicht in die Geschichtsbücher ein. Ich komme gleich noch zu einem Beispiel, wie es einem dann doch gelingen kann, aber im Normalfall lieber nicht.
Jesus sagt: Wer so ein Kind aufnimmt, der nimmt mich auf. Nicht, weil er in diesem Kind drin ist, sondern weil derjenige, der das tut, damit zeigt, dass er die Gesinnung von Jesus hat. Dass er, wie Jesus ist, sich nämlich dem Kleinen und Geringen zuwendet und nicht so, wie man es in der Welt macht, dass man sich eher den Großen anbiedert und größer und berühmter werden möchte.
Sondern nein, sagt Jesus: Wer sich so eines kleinen Kindes annimmt, der ist groß, weil er in meinen Fußspuren wandelt. Jesus war nicht die meiste Zeit bei den Berühmten, bei den Angesehenen. Er hat sich mit ihnen getroffen, aber er war vielmehr bei denen, die am Rand der Gesellschaft standen.
Und das waren die kleinen Kinder, das waren die Ehebrecherinnen, das waren die Zöllner. Die waren ja selbst schuld an ihrer Situation, sie waren Verbrecher. Aber Jesus geht zu ihnen und sagt: Bei euch will ich sein. Ihr seid nicht geachtet in der Gesellschaft, bei euch bin ich besonders gekommen.
Seinen Jüngern sagte er: Ihr wollt groß sein? Ja gut, es ist gut, wenn ihr Ambitionen habt, wenn ihr etwas werden wollt. Aber erkennt, wie die Dynamik in dieser Firma läuft, wie die Dynamik im Reich Gottes läuft. Nicht der ist groß, der Superminister ist, sondern der, der sich wirklich um andere kümmert.
Wie heißt es da wortwörtlich? Er sagt: Wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.
Beispiele für gelebte Nachfolge bei den Kleinen
Und wie Leuchttürme ragen die Zeugnisse von Männern und Frauen in den Himmel, wenn wir zurückblicken in die Geschichte. Sie sind wie Leuchttürme, die sich das wirklich zu Herzen genommen haben.
Ich denke dabei zum Beispiel an die Indienmissionarin Amy Carmichael. Als Frau hatte sie eigentlich keine besonders guten Voraussetzungen, um Großes im Reich Gottes zu bewirken. Sie litt an einer Nervenkrankheit und hatte fast täglich Schmerzen. Oft ging es ihr wirklich nicht gut.
Doch sie hörte Gottes Ruf und sagte: „Ich möchte Jesus nachfolgen, ich möchte das Leben leben, das er uns zeigt. Ich möchte bei den Kleinen sein, bei den Geringen, und Jesus in mein Herz aufnehmen.“
Sie überlegte, was sie tun könnte, und fasste den Entschluss, nach Indien zu gehen und Missionarin zu werden. Dort brachte sie nicht nur den Menschen das Evangelium, sondern kümmerte sich auch um Kinder. Deshalb sage ich, sie hat es in die Geschichtsbücher geschafft – zumindest in unsere.
Sie kümmerte sich um Kinder, die ihre Eltern in den Tempel gegeben hatten, als Opfer im Hindu-Tempel. Schlimm genug, dass sie diese Kinder weggegeben hatten. Dort wurden die Kinder schon in jungen Jahren zur Tempelprostitution gezwungen. Das war eine grausame Praxis, bei der man sich bei den Göttern etwas erkaufen konnte, wenn man mit ihnen schlief.
Diese Frau sagte: „Ich bringe ihnen das Evangelium, aber ich kämpfe auch für ihre Freiheit.“ Sie befreite viele Kinder. Manchmal reiste diese kranke, schwache Frau weite Strecken, um ein einzelnes Kind vor diesem Schicksal zu bewahren oder herauszuholen.
Solche Leuchttürme gibt es genug in der Kirchengeschichte. Sie können uns inspirieren, was es heißt, wirklich bei den Kleinen zu sein und nicht nach dem Großen zu streben.
Wir müssen nicht unbedingt nach Indien gehen, manche vielleicht schon. Aber wir können auch in der Gemeinde anfangen. Manchmal beginnt es ganz klein, wenn wir das ausleben und verstehen, dass es nicht darum geht, der Größte zu sein – so wie das in der Welt funktioniert.
Ein Pastor hat einmal geschrieben oder gesagt: Vielleicht ist die größte Person in deiner Gemeinde nicht der Pastor, der hervorragende und allseits geschätzte Predigten hält, sondern vielleicht das einfache Mitglied, das bereit ist, einen fünfzehnminütigen Umweg zu fahren, um eine ältere Person abzuholen, die sonst nicht zum Gottesdienst kommen könnte.
Wie denken wir darüber? Was ist groß, was ist klein im Reich Gottes? Oft messen wir oberflächlich danach, wer vorne steht, wer das Sagen hat oder wer gut aussieht. Gottes Maßstäbe sind ganz anders: „Wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß“ (siehe Matthäus 18,4).
Wenn du Jesus nachfolgst, bitte ich dich wirklich: Lass das nicht nur oberflächlich an dir vorübergehen, wie es manche Jünger gemacht haben. Lass deine Prioritäten von ihm neu ordnen. Lass deine Maßstäbe neu ausrichten, was wirklich wichtig ist und was wirklich zählt.
Engherzigkeit der Jünger und Jesu Weitung des Blicks
Die Jünger blieben weiterhin bei dem Thema: Sind wir wichtig? Sind wir gut unterwegs? Ein letztes Scheitern zeigt sich hier – ihre fehlende Liebe und Engherzigkeit.
Vers 49: Da fing Johannes an und sprach, als hätte er gar nicht zugehört, als hätte er das gerade nicht mitbekommen. Er sagte: „Meister, wir sahen einen, der böse Geister in deinem Namen austrieb, und wir wehrten ihn, weil er nicht mit uns nachfolgt.“
Jesus antwortete ihm: „Wehrt ihn nicht, denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.“
Johannes wollte offensichtlich bei Jesus punkten. Er kam fast wie ein Streber und sagte: „Du, Jesus, wir haben das für dich geregelt. Da war jemand, der in deinem Namen Geister austrieb, aber wir haben ihn gestoppt, denn er gehört nicht zu unserem Team.“ Er war so in seinem Denken gefangen, dass sie der „Jesus-Club“ seien und wer nicht dazugehört, sei auf dem falschen Weg. Solch ein enges Herz zeigt fehlende Liebe und den Blick auf die Frucht fehlt.
Nebenbei bemerkt ist es interessant, dass dieser Mann – dessen Namen wir nicht kennen – es geschafft hat, Geister im Namen Jesu auszutreiben. Das, was die Jünger gerade nicht schafften, hat er geschafft. Vielleicht hatte er den Glauben? Wie dem auch sei: Jesus korrigiert noch einmal und sagt: „Wehrt ihn nicht, denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.“
Jesus zeichnet ein größeres Bild. Er weitet den Blick über die Gruppe hinaus, auch über Gemeinde- und Kirchengrenzen. Er sagt: Wo Menschen mir nachfolgen, wo mein Name bekannt gemacht wird, wo Wunder in meinem Namen geschehen, ist das gut. Wehrt ihnen nicht.
Dieses Wort trifft auch unsere Zeit – gerade in einer Gemeinde, der es sehr wichtig ist, schrifttreu und bibeltreu zu sein und theologisch klar zu bleiben. Ich schätze das sehr und bin dankbar, hier sein zu dürfen. Für uns ist es aber wichtig, ein weites Herz zu bewahren und von Gott geschenkte Liebe für alle Geschwister in anderen Gemeinden zu haben, die ebenfalls Jesu Namen verkündigen und in seinem Namen wirken.
In den letzten Jahren habe ich viele Bücher gelesen und Statements gehört, in denen Menschen verleumdet und als Irrlehrer beschimpft wurden. Sie hatten ein klares Jesusbekenntnis, gehörten aber zur „falschen“ Gruppe, Gemeinde oder Denomination. Solche Menschen werden vernichtet – mit dem gleichen Anliegen, das Johannes hatte: frommer Eifer, „wir haben ihn gewehrt, weil er zur falschen Gruppe gehört.“
Lasst uns genau hinschauen. Entscheidend ist das Zeugnis und die Frucht, die wir sehen. Jesus sagt aber auch klar, dass Irrlehre benannt werden muss – nicht, dass er falsch verstanden wird. Im Lukasevangelium sagt Jesus: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.“ Das ist die andere Seite der Medaille.
Trotzdem ist bei uns nicht alles perfekt aussortiert. Wir haben theologisch nicht alles ganz sauber, andere auch nicht. Manchmal können einem sogar die Nackenhaare zu Berge stehen. Trotzdem: Schaut genau hin, liebt er Jesus? Ist sein Evangeliumsbekenntnis klar? Kann man über manches hinwegsehen oder mit ihm streiten, aber nicht verleumden oder niedermachen?
Das ist eine wichtige Lektion. Reife Nachfolge zeichnet sich durch Liebe und Weitherzigkeit gegenüber anderen Geschwistern aus – auch in anderen Gemeinden. Es ist eine Perspektive, die über das eigene Lager hinausgeht.
Entscheidend ist nicht, dass wir groß herauskommen, sondern dass Jesus Christus groß herauskommt.
Jesu Treue und der Ruf zur Veränderung
Ich möchte mit zwei Beobachtungen zum gesamten Text schließen.
Die erste ist: Jesus steht treu zu seinen Jüngern. Das sollte uns ein wenig überraschen und zum Staunen bringen. Nach all dem, was sie schon mit ihm erlebt haben und was er jetzt mit ihnen durchmachen muss, hält er dennoch zu ihnen. In einer Firma hätte es mindestens eine Abmahnung gegeben, vielleicht sogar eine Kündigung. Jesus aber hält an seinen Leuten fest, er wirft sie nicht raus.
Er hat sie nicht in sein Team geholt, weil sie perfekt waren, sondern weil er sie liebte. Er hatte eine Vision für ihr Leben, die viel größer war, als sie sich selbst vorstellen oder erträumen konnten. Trotz ihrer Unvollkommenheit wusste er: Das sind die Richtigen, mit denen ich meine Gemeinde bauen will. Ihr Versagen konnte daran nichts ändern.
Jesus macht sich auch keine Illusionen über dein Leben und auch nicht über meines. Er weiß um meinen Unglauben, meine Verständnislosigkeit, meinen Stolz, meine Engherzigkeit und meine Lieblosigkeit. Er kennt all das und täuscht sich nicht darüber.
Trotzdem sagt er: „Da halte ich dran, ich halte an dir fest.“ Nicht nur, weil ich vor langer Zeit für dein Leben bezahlt habe, als du noch kein Christ warst. Nicht nur, weil du es als Christ eigentlich verstanden haben solltest. Sondern weil ich für deine Schuld ein für alle Mal bezahlt habe – für alle deine Schuld. Deine Sünden sind vergeben, sie sind getilgt. Komm wieder zu mir damit, ich wasche sie ab. Ich stehe zu dir, du gehörst zu mir.
Die zweite Beobachtung ist ebenfalls wichtig und wird in diesen Versen deutlich, in den Antworten, die Jesus seinen Jüngern immer wieder gibt: Jesus ruft seine Jünger zur Veränderung. Immer wieder korrigiert er sie.
Habt ihr wahrgenommen, wie er sie immer wieder zurechtweist? Er will ihren Fokus verändern. Er möchte, dass sie die Welt mit anderen Augen sehen lernen. Er will, dass sie sich verändern.
Dasselbe macht er auch mit uns. Er will unsere falschen Vorstellungen korrigieren und gerade rücken. Er sagt nicht: „Du bist noch nicht perfekt, ach, mach doch nichts, bleib so, ich komme bald wieder.“ Nein, er arbeitet hier und heute an dir. Er will dich hier und heute sich ein bisschen ähnlicher machen.
Ermutigung zum Glaubenswachstum und Gebet zum Abschluss
Es wird von einem IBM-Mitarbeiter berichtet, dass er einmal 600 Dollar bei einem Projekt „in den Sand gesetzt“ hat. Der Mann dachte: „Oh, das ist so peinlich, ich muss kündigen.“
Doch bevor er die Kündigung schreiben und zu seinem Chef gehen konnte, wurde er von seinem Chef zu sich zitiert. „Kommen Sie in mein Büro, ich will mit Ihnen reden“, sagte der Chef.
Der Mitarbeiter ging dorthin, und ihm schlotterten die Knie. Man kann sich das kaum vorstellen – ich selbst kann es mir nicht vorstellen, wie man 600 Dollar „in den Sand setzen“ kann, das ist ja fast das Jahresbudget. Mit zitternden Knien sagte er zum Chef: „Chef, ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht. Sie müssen mich entlassen.“
Der Chef schaute ihn lange an und sagte mit fester und entschlossener Stimme: „Entlassen? Kommt nicht in Frage! Ich habe gerade 600.000 Dollar in Ihre Weiterbildung investiert.“
Stell dir einmal einen Bereich in deinem Leben vor, in dem du gerade nicht in Gottes Willen lebst. Vielleicht ist dir etwas sehr bewusst – ein Punkt, an dem du merkst: Ich verschulde mich da an Gott, ich gehe mit dem, was er mir anvertraut hat, falsch um. Ich lebe nicht in Gottes Willen. Denk an diesen Bereich.
Stell dir vor, Jesus zitiert dich in sein Büro. Er sagt: „Komm, wir müssen reden.“ Und du weißt, dass es jetzt ernst wird. Du gehst mit zitternden Knien hin und sagst zu Jesus: „Es ist mir bewusst, du musst mich rausschmeißen. Ich habe versagt, ich bin gescheitert.“
Dann schaut dich Jesus an, wie der Manager den Mitarbeiter ansah. Er sagt: „Entlassen? Kommt nicht in Frage! Ich habe mein Leben für dich investiert. Ich habe es gegeben, da am Kreuz.“
Ändert das etwas? Ich hoffe, dass es dich ermutigt, dass es dich froh macht und dir Hoffnung gibt. Ich hoffe, es ermutigt dich, Schritte zu gehen, diesem Jesus nachzufolgen und ihm ähnlicher zu werden – Schritt für Schritt, auch im nächsten Jahr.
Lasst uns dafür beten:
Wir danken dir so sehr für die Gnade und Geduld, die wir bei Jesus sehen – die er seinen Jüngern entgegenbringt und auch uns jeden Tag wieder. Wir danken dir, dass du uns mit unserer ganzen Unperfektheit annimmst. Dass du sogar dafür bezahlt hast, weil wir es selbst nicht reparieren können – und auch nicht reparieren müssen.
Danke, Jesus, dass du den ganzen Preis am Kreuz bezahlt hast.
Wir bitten dich, dass uns das in der neuen Woche und im neuen Jahr immer klar vor Augen steht. Dass wir nicht leichtfertig mit deinem Opfer umgehen, sondern es gerne in Anspruch nehmen, wenn wir gescheitert sind. Gleichzeitig bitten wir dich, dass wir uns danach ausstrecken, mehr in deinen Willen zu kommen – mehr zu leben, was du deinen Jüngern immer wieder gesagt hast.
Verändere unsere Herzen, mach sie weich. Schenk uns neue Liebe für dich!
Darum beten wir in deinem Namen, Jesus, Amen.