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Mein Zuhause

Guter Rat für allerlei Leute, Teil 12/20
Das Wort Zuhause klingt mir immer wie Poesie, wie Glockengeläut am Hochzeitstag – nur dass es noch sanfter und angenehmer tönt und mir noch tiefer zu Herzen geht. Ist das Zuhause eine Hütte mit Strohdach oder ein Herrenhaus – das macht nichts aus. Das Zuhause ist immer das Zuhause, mag es auch noch so einfach sein. Und kein Ort auf Erden lässt sich damit vergleichen. Jeder Vogel hat sein Nest lieb. Die Eule hält die alte Ruine für den schönsten Ort unter dem Mond, und der Fuchs ist der Ansicht, dass sein Bau im Hügel ein sehr behaglicher Platz sei. Wenn meines Herrn Schimmel weiß, dass es nach Hause geht, so bedarf es der Peitsche nicht mehr, er fällt von alleine in Trab. Und ich bin ganz der gleichen Meinung, denn der Weg nach Hause ist stets die beste Straße im ganzen Land. Mir ist der Rauch aus meinem eigenen Schornstein immer lieber als das Feuer auf anderer Leute Herd. Es ist immer besonders schön anzusehen, wenn er sich so unter den Bäumen kräuselt und langsam nach oben steigt. Kalte Kartoffeln schmecken mir an meinem eigenen Tisch besser als Braten an eines Nachbarn Tafel, und kein Rosenstrauch duftet so schön wie der vor meiner eigenen Tür. Wird man eingeladen, so wird man oft sehr freundlich bewirtet, aber das Zuhause ist es nicht. „Fühlen Sie sich wie zu Hause“, so spricht man dann, weil jeder weiß, zu Hause sein bedeutet sich wohlfühlen... Das Buch gibt es hier