
Hey, herzlich willkommen zum Predigt-Podcast von Neuland. Wir freuen uns, dass du eingeschaltet hast.
Wir hoffen, dass du aus der folgenden Predigt viele wertvolle Impulse für deine Beziehung zu Gott und für dein Leben mitnehmen kannst.
Die Freude hat ein Ende, Leute. Aber genauso wie unsere Predigtreihe über Freude endet, habe ich die große Hoffnung, dass eure Freude exponentiell zunimmt. Für alle Nicht-Mathematiker: Die eine Größe geht nach unten, die andere genau in die entgegengesetzte Richtung nach oben.
Das ist mein Wunsch und meine Hoffnung. Wenn wir über Freude reden, sollen wir nicht nur auf einem theoretischen Level bleiben. So nach dem Motto: Ja, alles klar, ich kann ein paar Bibelverse zur Freude aufsagen und habe das vielleicht auch theoretisch verstanden. Sondern dass ihr es praktisch erlebt. Dass ihr erfahrt, dass Jesus eine unglaubliche Freude in euer Leben bringen möchte und auch bringen kann.
Wisst ihr, die Frage nach Freude ist so essenziell. Mir ist das wieder aufgefallen, als ich ein bisschen auf YouTube herumgeguckt habe. Wie viele Kanäle gibt es dort, die sich mit Optimierung beschäftigen? Wie kannst du noch mehr aus deinem Körper herausholen? Wie kannst du dein Gehirn austricksen, um besser zu werden? Es ist ein Versuch, Freude zu finden. Manche Methoden funktionieren ja auch gut, ich will das gar nicht kleinmachen.
Auch das Coaching-Business boomt ohne Ende. Coaches – das ist ja eine schöne Sache. Wenn du irgendwo besser werden willst, kannst du dir jemanden suchen, der dir hilft. Die Grundlage von all dem ist doch irgendwo ein Stück weit die Suche nach Erfüllung und nach Freude.
Wenn du dir Videos anschaust oder Coaching machst, geht es oft um Optimierung und darum, Selbstvertrauen zu gewinnen. Du wirst geschult in positivem Denken oder Ähnlichem. Alles in Ordnung, alles gut.
Das Problem oder der Unterschied ist, sagen wir es mal so: Was Jesus dir verspricht, ist bleibende Freude. Das ist das, was Jesus dir gibt. Die Frage nach Freude ist einfach total essenziell und wichtig.
Ich finde es so cool, dass Jesus uns darauf eine Antwort gibt. Und zwar nicht irgendwo versteckt, dass du tief in deiner Bibel suchen musst, wo du etwas zum Thema Freude findest. Sondern eigentlich überall. Egal, ob du im Alten Testament oder im Neuen Testament liest – Freude durchzieht das ganze Buch.
Deshalb haben wir uns die ganze Zeit damit beschäftigt. Manche haben gefragt: Warum müssen wir denn so lange über Freude nachdenken? Weil Freude einfach ein fester Bestandteil des christlichen Glaubens ist.
Wir wollen heute in dieser letzten Runde noch einmal eine kleine Zusammenfassung machen und uns einen weiteren Aspekt anschauen, in dem Jesus über Freude spricht und wo wir Freude finden können.
Aber zusammenfassend haben wir in dieser ganzen Predigtreihe die Frage gestellt: Wo oder wie können wir eigentlich bleibende Freude mitten in dieser Welt erleben?
Nicht irgendwie bleibende Freude im Urlaub – das ist relativ einfach – oder bleibende Freude auf einer schönen Party. Sondern mitten in deinem Alltag, wo du vielleicht so denkst: „So, bäh.“ Und das ist das grandiose Versprechen. Nicht ich mache dieses Versprechen, es ist Jesus, der es gibt. Er sagt: „Ey, ich biete euch vollkommene Freude an, vollkommene Freude.“
Das ist eine ziemlich große Ansage. In der Vorbereitung auf diese Predigt ist mir ein alter Schlager in den Kopf gekommen. Die Jüngeren von euch kennen ihn vielleicht nicht mehr, aber die etwas Älteren – wenn ihr ihn kennt, dann outet ihr euch jetzt quasi. Kennt jemand von euch noch die Band Geiersturzflug? Ja, genau! Die hatten einen großen Schlager, der hieß „Eins kann mir keiner“. Wisst ihr noch, wie der geht? „Eins kann mir keiner, und eins kann mir keiner nehmen, und jetzt alles.“
Das ist die pure Lust am Leben. Genau! Und dann geht es weiter. Es ist ein echt lustiges Lied, und auch textlich habe ich mir den Text nochmal angeschaut. Der ist ja auch echt gut. Schönes Lied, aber leider nicht wahr. Irgendwie blöd, wäre cool, wenn es so wäre: „Eins kann mir keiner nehmen.“
Irgendwie wird uns diese pure Lust am Leben ziemlich schnell genommen. Du fährst im Auto und jemand nimmt dir die Vorfahrt – die Freude ist vorbei. Noch ein Beispiel: Du fährst, und jemand vor dir fährt furchtbar langsam. Leider ist die pure Lust am Leben ziemlich schnell vorbei.
Oder du sitzt beim Frühstück, und dein Kind schüttet die Milch komplett über den Tisch aus. Wo ist da die pure Lust am Leben? Oder dein Lehrer schreibt eine Ex und du hast nichts gelernt. Auch dann kann die pure Lust am Leben schnell vorbei sein.
Oder dein Partner flamt dich einfach mal so an, und du denkst: „Ich habe doch gar nichts gemacht.“ Und sofort ist sie weg, diese Freude. Oder dein Chef hat schlechte Laune und lässt es an dir aus. Oder dein Handyguthaben ist aufgebraucht, obwohl der Monat noch gar nicht rum ist.
Also es gibt ganz viele Dinge, die dir passieren können, die dir die pure Lust am Leben rauben. Es müssen nicht mal große Sachen sein, es können auch ganz, ganz kleine Sachen sein.
Deshalb noch mal die Frage: Wie können wir bleibende Freude mitten in dieser Welt erleben? Also mitten in deinem Alltag, mitten in deinem Leben – wie geht das, dass wir diese Freude erleben?
Ich möchte mit euch einen Bibeltext aus dem Johannesevangelium anschauen, und zwar aus Johannes 16. Falls ihr mittlerweile alle eure Bibeln dabei habt – ich sage das jedes Mal wieder: Nehmt eure Bibeln mit! Na also, wenigstens eine. Nein, da sind sogar ein paar Bibeln da, sehr schön.
Ich will euch das immer wieder sagen. Warum? Nehmt das Buch mit, es ist euer Arbeitsbuch, okay? Das ist kein Antiquariat, bei dem ihr denkt: Oh, das muss ich mit Sandhandschuhen anfassen. Nehmt es mit, nehmt einen Stift mit, umkringelt euch Wörter. Im Text, den wir lesen, umkringelt einfach mal das Wort „Freude“, damit ihr seht: Oh, alles klar. Wenn ihr den Text in ein paar Jahren nochmal lest, merkt ihr: Da haben wir über Freude gesprochen, und sie steht hier überall. Deshalb nehmt eure Bibeln bitte mit, malt darin herum, markiert euch Sachen, schreibt Fragezeichen an den Rand und arbeitet damit. Das ist der Sinn davon. Ganz wichtig.
Also, passt auf: Johannes 16. Johannes ist einer der vier Evangelisten, also einer von den vier Personen, die über das Leben von Jesus schreiben. Diese finden wir ganz am Anfang des zweiten Teils der Bibel, dem Neuen Testament. Vier Leute berichten aus verschiedenen Perspektiven über den Dienst von Jesus – nicht über sein komplettes Leben, sondern vor allem über seinen Dienst.
Johannes war ein ganz enger Freund von Jesus. Es ist interessant, dass sein Evangelium, also sein Bericht über Jesus, 21 Kapitel hat. Ab ungefähr der Hälfte, ein bisschen darüber hinaus, beschreibt er nur noch die letzten Stunden von Jesus. Er benutzt dafür sozusagen die Hälfte seines gesamten Berichts. Wir sind jetzt mitten in diesen Reden von Jesus, in denen er noch einmal seine Jünger anspricht, obwohl er weiß, dass er in ein paar Stunden sterben wird.
Jetzt lesen wir ab Vers 16, also Johannes 16, Vers 16. Dort heißt es: „Es dauert nur noch kurze Zeit, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Und es dauert noch einmal eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich wiedersehen.“
Einige seiner Jünger sagten zueinander: „Was meint er damit, wenn er zu uns sagt: Es dauert nur noch kurze Zeit, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Und es dauert noch einmal eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich wiedersehen? Und was bedeutet es, wenn er sagt: Ich gehe zum Vater?“ Sie überlegten hin und her. Eine kurze Zeit, hat er gesagt. Was heißt das? Wir wissen nicht, wovon er redet.
Vielleicht geht es dir ja manchmal auch so, dass du Sachen von Jesus liest und denkst: Hä? Also bist du in bester Gesellschaft. Den Jüngern ging es nicht anders, und die haben drei Jahre hautnah mit Jesus gelebt. Aber Jesus geht jetzt auf sie ein.
In Vers 19 heißt es: Jesus merkte, dass sie ihn gern gefragt hätten. Er sagte zu ihnen: „Überlegt ihr miteinander, was ich meinte, als ich sagte: Es dauert nur noch kurze Zeit, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Und es dauert noch einmal eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich wiedersehen.“
Alle Deutschlehrer unter uns sagen jetzt vielleicht: Hallo, Wiederholung, Wiederholung, kommt noch mal zum Punkt! Wir haben das jetzt schon viermal gelesen. Vielleicht ist genau das der Punkt, den Johannes hier machen will.
Okay, jetzt geht es weiter. Vers 20: „Ich sage euch, ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln. Es geht euch wie der Frau, die ein Kind bekommt. Während der Geburt macht sie Schweres durch. Aber wenn das Kind geboren ist, sind alle Schmerzen vergessen. So groß ist ihre Freude über das Kind, das sie zur Welt gebracht hat.
Auch ihr seid jetzt traurig, doch ich werde wieder zu euch kommen. Dann wird euer Herz voll Freude sein, und diese Freude kann euch niemand mehr nehmen. An jenem Tag werdet ihr mich nichts mehr zu fragen brauchen, ich versichere euch: Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird er es euch geben. Bisher habt ihr nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, dann wird eure Freude vollkommen sein.“
Und einmal mehr haben wir es hier: Jesus spricht von vollkommener Freude. „Dann wird eure Freude vollkommen sein.“
Wie ich das, glaube ich, in jeder Predigt ungefähr zehnmal gemacht habe, frage ich auch heute wieder: Glaubst du das? Glaubst du, dass Jesus dir eine vollkommene Freude geben kann? Oder bist du an dem Punkt, an dem du sagst: Ah, das ist Jesus, und das muss man so ein bisschen relativ sehen. Er war vielleicht manchmal ein bisschen extrem, und also so richtig klappen wird das nicht?
Wissen Sie, vielleicht habe ich mich das auch schon mal gefragt, weil es mir ja auch so geht, dass ich mich manchmal frage: Glaube ich das eigentlich wirklich? Es ist ja nicht so, als ob ich jetzt sagen würde: Ja, ich bin da voll drin. Ich finde es auch herausfordernd.
Ich habe mich gefragt, ob wir vielleicht ein falsches Konzept von Freude haben. Möglicherweise müssen wir unser Verständnis von Freude, von vollkommener Freude, ändern. Ich weiß nicht, was dir in den Kopf kommt, wenn du „vollkommene Freude“ hörst. Vielleicht denkst du an einen weißen Sandstrand, Palmen, eine Hängematte und die Sonne. Du liegst in deiner Hängematte, schaust dem Rauschen der Wellen zu und hast einen Dauercocktail, der niemals leer wird. Und du denkst: „Das ist vollkommene Freude.“
Wenn das dein Bild von vollkommener Freude ist, dann wirst du enttäuscht werden. Es tut mir leid, aber das ist nicht das, wovon Jesus hier spricht. Darauf gehen wir gleich noch einmal genauer ein.
Im Text bringt Jesus ein Beispiel, eine Illustration. Er sagt, es ist wie bei einer Frau, die ein Kind bekommt. Wenn das Kind da ist, sind die Schmerzen nicht weg, sondern sie sind vergessen. Das bedeutet: Es gibt eine Freude, die mitten in deinem schmerzvollen Leben und Alltag da ist. Diese Freude nimmt den Schmerz nicht weg, aber sie ist umso größer, viel stärker und das Dominierende.
Genau das meint Jesus, wenn er sagt, dass er euch nicht aus dieser Welt wegnehmen und an einen Strand setzen wird. Er spricht von einer Freude, die da ist, auch wenn es in deinem Leben regnet, die da ist, wenn die Hängematte reißt, wenn du eine Kokosnuss auf den Kopf bekommst und dein Cocktail umgeschüttet wird. Und trotzdem ist diese Freude da.
Okay, wir steigen mal in diesen Text ein. Es beginnt mit den Jüngern, die sich wundern: Was meint Jesus jetzt eigentlich? Es herrscht totale Verwirrung. Sie wundern sich: „Hä, was? Jesus, du gehst weg? Das kannst du doch nicht machen!“ Sie sind die ganze Zeit Jesus nachgegangen, und jetzt geht er einfach weg. Das geht nicht. Was soll aus uns werden?
Das ist verständlich. Sie haben alles geopfert: ihre Familien, ihre Jobs, ihre Heimat, teilweise ihr Ansehen. Sie haben mitbekommen, wie Jesus ständig mit religiösen Autoritäten aneinandergeraten ist. Das bedeutet, dass alles auf sie zurückfallen wird. Trotzdem haben sie immer wieder alles gegeben. Und jetzt, überleg mal: Du gibst drei Jahre deines Lebens und folgst jemandem, der dich unglaublich inspiriert und herausfordert. Und auf einmal sagt er: „Ich bin dann mal weg.“ Es ist klar, dass sie total vor den Kopf gestoßen sind.
Ich musste dabei an eine Szene aus dem Film Forrest Gump denken. Ich weiß nicht, ob ihr den Film kennt, aber da gibt es eine Szene, in der Forrest plötzlich anfängt zu laufen. Er läuft jahrelang quer durch Amerika. Es ist lustig, wenn man sich diese Szene anschaut. Ich könnte mir vorstellen, dass sie genau von dieser Bibelstelle inspiriert ist. Denn Jesus hat in dieser Szene schon das Aussehen von Jesus: lange Haare, langer Bart. Und eine Gruppe von Jüngern rennt ihm hinterher. Plötzlich bleibt er mitten auf der Straße stehen und sagt: „Ich glaube, ich bin müde. Ich gehe nach Hause.“ Die Jünger sind total entsetzt.
Es ist das Gleiche wie bei den Jüngern im Text: Sie sind entsetzt, weil sie nicht wissen, was sie jetzt machen sollen, wenn Jesus weg ist. Alles bricht weg, und sie sind verzweifelt. Doch Jesus begegnet ihnen in ihren Fragen und ermutigt sie. Das kann auch für dich eine Ermutigung sein an den Stellen, die immer wieder kommen, an denen du dich fragst: „Jesus, was geht hier eigentlich ab? Was soll das? Was passiert hier gerade? Was machst du? Warum passieren diese Dinge? Bist du eigentlich noch da? Interessierst du dich noch?“
Die Jünger hatten genau dieselben Fragen. Wenn dir das passiert, muss dich das nicht aus der Bahn werfen. Jesus will dir darin begegnen. Er begegnet den Jüngern und gibt ihnen zwei Dinge, die ihre Trauer durch Freude ersetzen: Erstens, Freude kommt in der Begegnung mit dem Sohn. Und zweitens, Freude kommt in der Begegnung mit dem Vater. Diese beiden Aspekte wollen wir uns heute noch einmal anschauen.
Freude entsteht in der Begegnung mit dem Sohn. In Vers 20 unseres Textes sagt Jesus – ich lese das jetzt mal aus einer anderen Übersetzung vor. Da sagt er: „Wahrlich, wahrlich.“ Wenn man eine etwas genauere Übersetzung nimmt – wir verwenden hier gerne die Neue Genfer Übersetzung (NGÜ), weil sie sich schön lesen lässt – dann heißt es dort: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch.“ Immer wenn man „wahrlich, wahrlich“ liest, bedeutet das so viel wie: Achtung, jetzt kommt etwas Wichtiges, ich möchte euch etwas Wichtiges sagen.
Jesus sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass ihr weinen und wehklagen werdet.“ Falls du denkst, dein Leben als Christ sei immer nur happy clappy Sonnenschein – nein, wenn du Jesus nachfolgst, wirst du auch weinen. Du wirst solche Zeiten haben. Aber die Welt wird sich freuen. Das ist irgendwie ein bisschen pervers: Ihr werdet weinen, aber die anderen werden jubeln. Ihr werdet traurig sein, doch jetzt kommt es: Eure Traurigkeit wird zur Freude werden.
Das ist interessant. Ihre Traurigkeit, also die der Jünger, wird sich plötzlich in Freude verwandeln. Die Frage ist: Wodurch kommt diese Veränderung? Diese Veränderung kommt in Vers 22. Dort sagt Jesus: „Auch ihr seid jetzt traurig, doch ich werde wieder zu euch kommen, und dann wird euer Herz voll Freude sein.“ Das heißt: Ihr werdet mich wiedersehen. Wir kommen wieder zusammen. Ich gehe nicht weg, ich bin nicht wie Forrest Gump, der einfach komplett geht und euch hängen lässt. Ich komme wieder zu euch zurück.
Die Frage ist nun: Was meint Jesus damit, wenn er sagt, ihr werdet mich wiedersehen? Ist es das leibliche Wiedersehen, dass er nach drei Tagen auferstehen und den Jüngern begegnen wird? Ja, sicherlich, das zählt auch für sie. Aber Jesus spricht von etwas anderem: von einer Freude, die ihm niemand mehr nehmen kann. Er spricht schon von einer Freude, die darüber hinausgeht.
Es geht um eine Begegnung auch im geistlichen Sinne, nicht nur im tatsächlichen körperlichen Sinne. Sie werden ihm als Person wieder begegnen, aber sie werden Jesus auch als Gott und Herr erleben dürfen. Das ist der Punkt, an dem Jesus sie ermutigt. Er sagt: In dem Moment, in dem ihr mir begegnet, wird euer Herz voll Freude sein. Und das wird kommen. Diese Freude kann euch nicht genommen werden.
Diese Freude wird kommen, und sie kann euch nicht genommen werden. Dieses Prinzip hat Jesus für die Jünger gesagt, und das können wir auf uns übertragen: In dem Moment, in dem du eine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus hast, wird Freude kommen. Sie wird kommen – das ist es, was Jesus sagt. Freude muss kommen. Freude muss kommen.
Petrus drückt es ein wenig anders aus. Er war ein anderer guter Freund von Jesus und hat einen Brief an eine Gemeinde geschrieben. Er sagte über Jesus, den ihr liebt, obwohl ihr ihn nicht gesehen habt – sie sind ihm jetzt nicht körperlich begegnet –, an den ihr glaubt, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht. Und jetzt kommt es: Über den jubelt ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude.
Du begegnest Jesus, und Freude ist da. Du hast eine Begegnung mit Jesus, und du bekommst Freude. Diese Freude ist ewig, sie vergeht nicht.
Freude entsteht in der Begegnung mit dem Auferstandenen. Die Frage ist: Warum ist das so wichtig?
Jesus sagt hier, dass der gesamte christliche Glaube nicht erst irgendwann im Jenseits Freude verspricht. Nicht erst, wenn du im Himmel angekommen bist, wirst du dich freuen. Auch nicht erst, wenn Jesus wiederkommt oder beim letzten Gericht. Nein, diese Freude beginnt hier und jetzt. Er sagt, wenn du dem auferstandenen Herrn begegnest – und das ist jetzt und hier möglich – dann wirst du Freude erleben. Sie wird kommen, du wirst diese Freude haben.
Als Beispiel bringt Jesus die Frau, die ein Kind auf die Welt bringt. Ich habe das dreimal miterlebt, als meine Frau unsere drei Söhne zur Welt brachte. Und ich muss sagen, was die Schmerzempfindlichkeit betrifft: Bei meiner Frau ist das so, dass sie ziemlich robust ist. Wenn sie sich mal mit einer Axt in die Hand haut, sagt man vielleicht „Aua“, aber mehr kommt da nicht raus.
Doch bei den Geburten war ich dabei, und ich kann sagen: Das muss sehr wehgetan haben. Sagen wir es so: Es hat sehr stark wehgetan. Da ist viel Schmerz. Jesus benutzt dieses Bild und sagt, der Schmerz bei der Geburt ist da, und er ist eigentlich nicht das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Aber dann ist das Kind da. Und er sagt ganz genau: Der Schmerz verschwindet nicht, wenn das Kind geboren ist, er geht noch lange weiter. Aber die Freude ist da. Sie ist größer als der Schmerz.
Der Schmerz beherrscht dich in dem Moment nicht mehr, er ist nicht mehr das dominierende Element. Der Schmerz kann dich nicht mehr unterkriegen. Und das ist es, was Jesus sagt: Der Schmerz kann dich nicht mehr unterkriegen, wenn du das hier hast, wenn Jesus in deinem Leben ist.
Das bedeutet ganz klar nicht, dass wir als Christen immer fröhlich und unbeschwert durchs Leben hüpfen, als wären wir naiv und würden die Realitäten des Lebens ignorieren. Nein, wir erleben Schmerz und viel Leid. Aber in all dem ist eine Freude vorhanden, wie ein Teppich in deinem Leben, auf dem du läufst – wie ein Fundament, auf dem du aufbaust. Und das ist diese Freude.
Diese Freude wird kommen, sie muss kommen, weil Jesus sagt: Genau wie bei der Frau, die das Kind bekommt. Wenn du eine Frau siehst, die gerade Wehen hat oder kurz vor der Geburt steht, kannst du nicht sagen: „Warte mal zehn Minuten, ich hole mir noch schnell einen Kaffee.“ Das geht nicht, der Moment bricht durch, plötzlich ist es so weit.
Dieses Bild bringt Jesus hier. Er sagt, es ist ein Automatismus, es muss kommen. Wenn ihr mir tatsächlich begegnet, werdet ihr Freude haben. Das ist unvermeidlich, sie muss da sein.
Ich weiß, wenn ich das so sage, habe ich lange überlegt, ob ich es sagen soll. Ich will niemanden verunsichern. Viele haben mich darauf angesprochen, als wir in einer anderen Predigt gesagt haben, dass Freude eigentlich Pflicht ist. Und im Umkehrschluss, wenn Freudlosigkeit dauerhaft dein Leben bestimmt, dass das eine Sünde sein kann.
Dasselbe gilt hier: Wenn du keinerlei Freude an Jesus erlebst, dann solltest du dir überlegen, ob du Jesus wirklich schon begegnet bist. Denn Jesus sagt: Es geht nicht, dass du mir begegnest und keine Freude erlebst. Das ist unmöglich.
Ich weiß, wir neigen dazu, das zu relativieren und als optional zu sehen. Ich habe auch lange darüber nachgedacht und gehört: Manche haben einfach ein härteres Leben, es ist schwerer, und deshalb haben sie nicht so viel Freude. Ja, das kann sein. Aber was Jesus hier sagt, ist absolut: Sie kommt, Punkt.
Er sagt nicht: Wenn es dir gut geht, dann kommt sie. Sondern: Sie kommt.
Natürlich ist das bei jedem unterschiedlich. Manche sind extrovertiert und hüpfen vor Freude durch die Gegend. Für andere ist es mehr etwas Inneres, vielleicht so subtil wie das Wackeln des großen Zehs – das ist egal. Die Freude ist in dir, du erlebst sie.
Das ist einer der großen Aspekte des Christseins: Freude ist nicht optional. Sie kommt wie eine Geburt. Jesus sagt: Wenn ihr mich seht, werdet ihr euch freuen.
Ich möchte mit euch noch einige Aspekte des christlichen Glaubens beleuchten, warum Freude so wichtig ist. Oft haben wir ein falsches Bild davon. Am Anfang von Jesu Dienst geschah etwas Großes: Er ging auf eine Hochzeit, und der Wein war leer. Jesus reagierte nicht etwa mit einem „Haha, ihr seid ja eh schon alle voll hinüber“. Nein, er brachte 500 Liter besten Wein und hob die Feier auf ein neues Level. Vor lauter Freude könnte man fast sein iPad zerstören – so groß war die Freude!
Was Jesus damit sagte, war: „Ich bin der Herr des Festes, mit mir geht die Feier richtig los, Leute!“ Das ist kein Ausdruck dafür, dass man sich „abschießen“ soll, sondern ein Ausdruck von echter Freude. Wenn man im Alten Testament im Propheten Jesaja liest, steht dort, etwa 500 Jahre vor Christus, dass alle Nationen zum Berg des Herrn kommen werden. Und was wird es dort geben? Besten abgelagerten Wein. Das bedeutet, es wird eine Party geben, und wir werden uns freuen. Das ist eines der wichtigen Elemente.
Jesus geht zurück zu seinem Vater, und die Gemeinde entsteht. Es ist der Geburtstag der Gemeinde, als der Heilige Geist auf die Gläubigen kommt. Die Leute, die an diesem Tag die Fülle des Geistes sahen, sagten: „Die sind ja betrunken.“ Herzlich willkommen im Christentum! Da ist Freude da, und das ist ein Ausdruck von Freude. Wir unterscheiden hier sehr wohl zwischen „ich schieße mich ab“ und Wein als Ausdruck von Freude und Feier.
Es ist nicht nur der Anfang von Jesu Dienst oder der Kirche, sondern auch der Anfang eines jeden christlichen Lebens. Paulus schreibt an die Thessalonicher: „Ihr seid dem Herrn nachgefolgt, denn ihr habt die Botschaft mit der Freude des Heiligen Geistes angenommen.“ Auch hier ist Freude da. Das ist genau das, was Jesus sagt: Du begegnest Jesus, und du erlebst diese Freude – da muss Freude sein.
Was bedeutet es eigentlich, Christ zu werden? Wie wird man Christ? Ich hoffe, die meisten von euch sagen: Es geht darum, zu glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, dass er am Kreuz gestorben ist, von den Toten auferstanden ist und jetzt lebt und mich an seinem Leben teilhaben lässt. Das ist richtig. Aber Achtung: Die Dämonen glauben das auch. Sie wissen, dass Jesus als Sohn Gottes gelebt hat, dass er der Sohn Gottes ist, dass er am Kreuz gestorben ist und dass er jetzt lebt. Aber sie fürchten sich und haben keine Freude daran.
Das ist der Unterschied – der Unterschied zwischen einem Christen und einem Dämon, um es mal platt zu sagen, ist die Freude. Du freust dich über diesen Jesus und über die Begegnung mit ihm. Das ist es, was Christsein ausmacht. Es geht nicht nur darum, das im Kopf zu wissen, sondern es auch zu erleben. Im Kern deines Glaubens muss Freude enthalten sein, sonst stimmt etwas nicht.
Deshalb predigen wir auch oft über Freude. Manche fragen vielleicht: „Warum schon wieder Freude? Kann man nicht mal etwas anderes machen?“ Doch, das machen wir auch. Aber Freude ist ein elementarer Bestandteil des Glaubens und des Lebens mit Jesus. Mir ist es wichtig, dass wir das alle verstehen und darin wachsen. Ich habe den Eindruck, dass manche von uns diese Freude verloren haben oder sie vielleicht noch nie richtig erlebt haben.
Deshalb möchte ich Mut machen, Jesus zu begegnen und nicht nur einen Kopfglauben zu haben, sondern ihn ganz persönlich zu suchen. In unserer Vision sagen wir: Wir wollen Menschen, die Gott entdecken und genießen. Denn man kann diesen Gott genießen, und er will genossen werden. Er will uns Freude schenken.
Diese Freude ist so unvermeidlich, dass sie kommt, wenn du eine Begegnung mit Jesus hast. Du musst fast etwas tun, um sie zu verhindern. Die Freude ist wie ein Bach, der herunterstürzt und fließt. Du müsstest einen Damm bauen, um sie zu blockieren.
Natürlich gibt es Zeiten des Kummers und Leids, wir sind nicht immer fröhlich. Aber wir dürfen immer Freude haben. Tim Keller hat ein schönes Bild dazu gebracht: Freude ist wie ein Baum. Der Baum blüht nicht immer, aber er kann auch im Winter wachsen. So ist auch die Freude. Sie zeigt sich nicht immer in der Blütezeit, aber sie kann immer weiter wachsen.
Ich möchte euch fragen: Was blockiert die Begegnung mit Jesus in deinem Leben? Was hält dich davon ab, die Freude zu erleben? Ich habe hier Steine mitgebracht als visuelle Darstellung. Stellt euch einen rauschenden Gebirgsbach vor, in dem die Freude herunterplätschert. Plötzlich fliegt ein großer Felsbrocken hinein, und die Freude wird blockiert.
Das hier ist kein großer Felsbrocken, sondern ein kleiner Kiesel. Wofür steht dieser Kiesel in deinem Leben? Was blockiert die Freude in deinem Leben? Wenn du über deine Beziehung zu Jesus nachdenkst, warum kommt keine Freude? Was hält dich davon ab zu sehen, was du in Jesus hast? Über welche vergleichsweise kleine Sache bist du vielleicht so verärgert, dass sie dich davon abhält, die Freude zu sehen?
Irgendetwas muss die Freude blockieren, denn die Bibel sagt: Wenn es stimmt, was sie sagt, dann wird die Freude kommen. Sie muss kommen. Das ist der erste Punkt, den wir uns heute anschauen wollten.
Ich möchte jetzt noch kurz auf den zweiten Punkt eingehen. Wir haben gesagt: Freude entsteht in der Begegnung mit dem Sohn und auch in der Begegnung mit dem Vater. Jesus sagt, die Kraft, die Kummer in Freude verwandelt, ist die Kraft des Gebets. Er sagt: „Ihr habt bisher nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen wird.“
Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du mit Gebet gemacht hast, aber ich erlaube mir die Frage, ob Gebet für die meisten wirklich diese Quelle der Freude ist. Praktisch betrachtet, wenn dein Leben gerade so ist, wie es ist, ist es dann so, dass du sagst: „Ich muss jetzt mal wieder richtig ins Gebet gehen, Jesus suchen und diese Begegnung mit ihm erleben, die Freude bringt“? Viele von euch tun das, und das ist wunderbar, ich feiere das.
Oftmals erleben wir aber auch, dass wir sagen: „Mein Leben ist gerade so, ich brauche mehr Freude.“ Und wo suchen wir dann? Viele sagen: „Ich brauche unbedingt mal wieder Urlaub, um meinen Freudentank aufzufüllen.“ Oder: „Ich brauche mehr Freizeit.“ Oder: „Ich brauche besseres Essen.“ Oder: „Ich muss mal wieder shoppen gehen, dann wird mein Freudentank endlich wieder gefüllt.“ Oder: „Ich bestelle online, dieses gute Gefühl.“ Oder: „Ich brauche mehr Party, freundlichere Leute um mich herum, mehr Alkohol, mehr Selbstfindung“ – was auch immer.
Es gibt viele Bereiche, in denen wir nach Freude suchen. Wir haben viel darüber gesprochen, und in dieser Predigtreihe reden wir ja die ganze Zeit darüber: Wo suchst du nach Freude und Erfüllung? Ich will nicht sagen, dass es in all diesen Dingen keine Freude gibt, überhaupt nicht. Urlaub ist super, shoppen auch, aber es ist keine bleibende Freude. Das ist der Unterschied. Es ist nicht der Teppich, auf dem du dauerhaft gehst.
Jesus verspricht dir jetzt: „Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen sei.“ Jesus verspricht dir Freude im Gebet. So abstrus es auch klingen mag, er sagt: In dieser Beziehung zum Vater wirst du eine vollkommene Freude erleben.
Wir müssen jetzt aufpassen, wenn wir so einen Text lesen, dass wir ihn nicht mit unserer materialistischen Brille betrachten und sagen: „Cool, dann ist Jesus ja mein neuer Amazon-Account, ich kann jetzt sagen, was ich will, und bekomme es sogar umsonst.“ So ist es nicht, was Jesus hier meint. Er fügt einen wichtigen Zusatz hinzu: „An jedem Tag werdet ihr nichts mehr zu fragen brauchen. Ich versichere euch, wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird es euch gegeben.“
Wir wollen uns kurz anschauen, was es bedeutet, in Jesu Namen zu beten. Manche kennen das vielleicht, wenn sie mit anderen zusammen beten, sagen viele am Ende als Zusatz: „In Jesu Namen.“ Oder wenn Amerikaner beten, hört man oft: „We pray this in Jesus’ name, Amen.“ Es mag so aussehen, als wäre das eine Art Zauberformel. Du fügst es ans Ende deines Gebets und dann funktioniert es so: „Vater, ich bitte dich jetzt um den neuen A8 Sport Edition mit Vollausstattung und 450 PS Motor, das wäre richtig gut, in Jesu Namen, Amen!“ Aber du merkst schon, das passt nicht. Es passt nicht wegen Jesu Namen.
Es sind zwei Dinge, die es bedeutet, in Jesu Namen zu beten – wahrscheinlich noch mehr, aber ich nenne euch mal zwei wichtige: Zum einen hat es mit Autorität zu tun, zum anderen mit Vertrauen.
Vielleicht hat jemand von euch den Kriegsfilm „1917“ gesehen. Der ist richtig krass, sehr hart, aber auch richtig gut. Es geht um einen Meldegänger im Ersten Weltkrieg, der zu einem Colonel durchschlagen muss, um ihm einen Befehl zu überbringen, den Angriff abzubrechen, weil die Truppen in eine Falle laufen. Er kämpft sich durch, kommt am Kommandositz an, wird nicht reingelassen, muss sich durchkämpfen und schafft es schließlich, dem Colonel die Nachricht zu geben. Die Spannung ist, wie der Colonel reagiert – ich spoiler jetzt: Er bricht den Angriff ab.
Warum bricht er den Angriff ab? Es ist nicht die Autorität des Soldaten, der die Nachricht überbracht hat, sondern die Autorität des Hauptkommandos, die hier zu ihm spricht.
Jesus ist der Sohn Gottes, der König der Könige und Herr der Herren. Er lädt dich ein, er erlaubt dir – eigentlich fordert er dich geradezu auf –, in seinem Namen zu bitten, im Namen des Sohnes, im Namen des Herrn der Herren. Du kannst in keinem höheren Namen beten und bitten. Es ist der höchste Name.
Es ist, als würde der Vater dir diesen Siegelring an den Finger stecken und dich als Sohn einsetzen. Er gibt dir die Autorität des Sohnes. Jesus sagt: „Bittet in meiner Autorität.“ Im Endeffekt ist es so, als ob Jesus selbst den Vater bittet, aber du tust es in seinem Namen. Du kommst im höchsten Namen vor den höchsten Thron, im Namen Jesu.
Das ist der Aspekt von Autorität, den das mit sich bringt. Du machst dich mit dem, was Jesus möchte und tut, eins.
Das Zweite ist Vertrauen. In Jesu Namen zu beten hat viel mit Vertrauen zu tun. Aristoteles, der große griechische Philosoph, sagte einmal: Es ist möglich, die Götter zu besänftigen und zu verehren, aber eine richtige Freundschaft mit einem Gott ist unmöglich, weil „Freundschaft Gleichheit voraussetzt“. Ein Gott ist so viel größer als ein Mensch, dass eine Freundschaft nicht möglich ist.
In der Antike ging dieses Bild noch weiter. Es war so, dass du nicht einfach vor einen König treten konntest. Es gibt im Alten Testament die Geschichte von Esther. Sie war Königin von Persien und durfte nicht einfach zu ihrem Mann kommen. Es heißt, wenn sie ohne Einladung vor den Thron des Königs tritt, wird sie getötet. Selbst die Königin durfte nicht einfach so vor den König treten. Wie viel größer ist dann der Unterschied zwischen Mensch und Gott? Du kannst nicht einfach vor Gott treten, nicht einfach so erscheinen.
Jetzt kommt Jesus und lädt dich ein zu einer engen und tiefen Gemeinschaft mit Gott und mit ihm selbst. Eine Beziehung, die Freundschaft beinhaltet. In Jesus will Gott dir Freund sein. Er will dir nicht nur Gott sein, sondern auch Freund. Er lädt dich ein, er möchte Beziehung, deshalb will er dich zu seinem Kind machen. Das hat immer mit Beziehung zu tun.
Wie ist das möglich? Weil der Sohn Gott ist und weil Jesus einer von uns wurde. Er hat die große Kluft überwunden, die zwischen Gott und Mensch war. Jesus wurde sterblich, er war dem Leid ausgesetzt und er hat all das auf sich genommen, damit wir Vergebung unserer Sünden erhalten und durch ihn gerechtfertigt werden. Und allein durch unseren Glauben an ihn geschieht das, ohne eigene Verdienste oder Anstrengungen.
Wir werden Kinder Gottes, nur durch das, was Jesus getan hat, und indem wir uns ihm anvertrauen. Deshalb können wir, wie es im Hebräerbrief heißt, zuversichtlich vor den Thron der Gnade treten.
Das ist es, was Jesus für uns getan hat. Deshalb können wir jederzeit eine Audienz beim höchsten König haben. Du darfst einfach so vor diesen Thron treten – ohne Furcht, ohne Angst. Du brauchst keinen anderen Mittler, der für dich eintritt. Jesus ist dieser Mittler, und du brauchst niemand anderen.
Dieser Mittler lädt dich ein und sagt: „Bitte in meinem Namen. Wir sind eine Einheit, wir sind eins, wir gehören zusammen.“ Das heißt, wenn wir in Jesu Namen bitten, dann tun wir das in Autorität und Vertrauen – nicht als Zauberformel.
Und dieses Gebet bringt Freude, weil du dann den Vater bitten darfst und er erhört. Das ist das Versprechen. Das bedeutet nicht, dass du immer genau das bekommst, um was du bittest, aber Gott hört immer, was du bittest. Er wird jedes deiner Gebete erhören – in dem Sinne, dass er dir etwas schenkt, das noch viel besser ist, als du es dir vorstellen kannst.
Das ist manchmal schwer zu begreifen, aber Gott ist Gott, und er sieht weiter. Es ist unser Vertrauen, das wir haben dürfen.
Deshalb ist jedes Gebet, wenn du im Namen Jesu bittest, eine Gebetserhöhung. Gebet beinhaltet auch diese Beziehung zum Vater. Gott ist ein durch und durch freudiger Gott. Er ist der dreieinige Gott, der seit Ewigkeit in Gemeinschaft mit sich selbst lebt. Das ist für uns oft schwer zu fassen, fast „mind blowing“. Gott ist einer, aber gleichzeitig sind es drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Dieser eine Gott lebt seit Ewigkeit in liebevoller, genussvoller und freudiger Gemeinschaft. Er erlebt Liebe und Freude in unvorstellbaren und unendlichen Dimensionen, die wir uns nicht vorstellen können.
Gott ist glücklich, Gott ist freudig. Und Gebet ist die Eingangstür zu dieser Freude Gottes. Du öffnest quasi die Tür. Es ist, als würdest du ins Gebet gehen und die Trinität – Vater, Sohn und Heiliger Geist – in einer Runde zusammensitzen sehen. Jesus steht auf, rückt seinen Sessel zur Seite und sagt: „Bitte schön, herzlich willkommen, du gehörst hier dazu. Du darfst Gemeinschaft mit Gott haben. Du bist eingeladen in diese Gemeinschaft.“
Deshalb hat Gott auch diese Welt erschaffen. Er hat sie nicht erschaffen, weil er auf der Suche nach Liebe war oder weil ihm langweilig war. Gott war schon immer vollkommen zufrieden. Wenn er diese Welt geschaffen hat und sie nicht gebraucht hat, dann zeigt das, dass es ihm nicht darum ging, Freude zu bekommen, sondern Freude zu geben.
Gott möchte dir Freude schenken. Diese Freude findest du im Gebet.
Wenn ihr mehr über Gebet wissen wollt: Im Jahr 2020 hatten wir eine Predigtreihe mit dem Titel „Gott ganz nah“. Dort sind wir das Vaterunser Schritt für Schritt durchgegangen. Wir haben gezeigt, wie du dieses Gebet, das Jesus beigebracht hat, zu deinem persönlichen Gebet machen kannst und wie du lernen kannst zu beten.
Wenn du nicht genau weißt, wie du beten sollst, dann lerne es. Ja, Beten kann man lernen und sollte man lernen. Das Vaterunser ist eine großartige Möglichkeit, mit dem Vater zu beten.
Freude
Wir machen das Ende jetzt. Freude gehört zum Christsein so fest dazu wie der Deckel zum Topf. Du hast es mit dem glücklichsten Wesen zu tun, das es gibt und das du dir nur vorstellen kannst. Und was meinst du, was passiert, wenn du viel Zeit mit so jemandem verbringst? Du kannst nur freudig werden. Denn diese Freude wird überspringen. Deswegen sagt Jesus: Es geht gar nicht anders, die Freude wird kommen.
Wenn du das in der Form nicht erlebst, dann frag dich einfach: Was ist der Stein, der diesen Freudenstrom ausbremst? Was blockiert diese Beziehung? Jesus lädt dich ein in die Gemeinschaft dieser Freude, der Freude, die er erlebt. Gebet ist die Tür in diese Freude. Seht Gebet bitte nicht als fromme Pflicht, sondern als eine Einladung von Gott in die Freude. Er will seine Freude teilen und hat dafür alles gegeben.
Wir haben hier ein Kreuz stehen, und das ist das, was Jesus getan hat. Jesus ist gekommen, um dich einzuladen in diese Freude. Er ist nicht gekommen, damit wir sonntags in einem Gottesdienst sitzen und den Rest unserer Woche alleine leben, für uns leben und vor uns her leben. Nein, er ist gekommen, um uns Gott nahezubringen, damit wir mit Freiheit in den Thronsaal des gewaltigen Gottes kommen.
Jesus hat im Endeffekt die Mauer niedergerissen, die zwischen uns und Gott war. Er ist derjenige, der dich Gott nahegebracht hat. Jesus ist die Brücke zum Vater. Er ist der Weg, sagt er von sich selbst. Ohne ihn kannst du nichts machen, nichts tun. Aber mit ihm ist dir alles möglich, sagt Paulus.
Deswegen wünsche ich euch so sehr, dass ihr Gott immer mehr entdeckt, ihn immer mehr genießt und euch an ihm freut. Sucht die Freude in ihm, der die Quelle aller Freude ist. Ich wünsche mir von Herzen, dass ihr wirklich von Freude überrascht werdet und das erleben dürft.
Wir machen jetzt wie so oft eine kleine Zeit der Stille, in der ihr das noch einmal ein bisschen sacken lassen könnt. Ich habe euch hier diese Steine mitgebracht. Es sind keine schönen Steine, ganz bewusst nicht. Sie sollen überhaupt nicht schön sein. Ich möchte euch einladen, wenn ihr wollt, euch in dieser Zeit der Stille so einen Stein zu nehmen und euch zu überlegen: Was blockiert meine Beziehung zu Jesus? Was raubt mir die Freude? Was ist diese Sache, die ich zu wichtig nehme und die mich von dieser Beziehung abhält?
Dieser Stein soll euch ein Begleiter sein. Ich lade euch ein, diesen Stein die nächste Woche einfach in eurer Hosentasche zu tragen. Als kleine Erinnerung daran, dass es einen Gott gibt, der euch Freude schenken will. Und als Erinnerung daran, immer wieder in diese Freude und in diese Beziehung zu ihm einzutauchen, sie zu genießen und weiter zu überlegen: Was bremst die Freude in meinem Leben aus?
Aber dieser Stein soll kein dauerhafter Begleiter sein. Ich will nicht, dass ihr in einem Jahr sagt: „Hey, ich habe immer noch den Stein.“ Vielmehr sollt ihr über diesen Stein nachdenken. Wenn ihr merkt, dass das der Blocker in eurer Beziehung zu Jesus ist und ihr das loswerden wollt, dann tut vielleicht eine bewusste Buße an dieser Stelle. Sagt: „Ich kehre um von meinem Weg.“
Dann nehmt diesen Stein und versenkt ihn in einem Baggersee – als Zeichen dafür, dass die Sperre jetzt weg ist und ihr in diese Freude eintauchen wollt. Haut den Stein weg, aber macht das nicht gleich morgen. Nehmt euch Zeit, darüber nachzudenken, was das eigentlich in eurem Leben ist.
Das kann für euch so ein nächster Schritt in euer Neuland sein: Reflektiert, wo ihr Freude in der Beziehung zu Jesus erlebt. Dann könnt ihr euch auch Zeit zum Danken nehmen. Aber fragt euch auch: Wo ist der Blocker in meinem Leben? Was hält mich davon ab?
Ich möchte euch einladen, in der kommenden Woche ganz bewusst jeden Tag Zeit zu nehmen, um Gott zu begegnen. Damit das, was wir hier machen, keine Theorie bleibt.
Wir haben jetzt Zeit der Stille. Ihr könnt euch gerne – ihr müsst nicht, ihr dürft – so einen Stein mitnehmen. Danach wollen wir noch zusammen beten.
Das war der Predigt-Podcast von Neuland. Wir hoffen, du konntest dir gut etwas mitnehmen, einen Schritt in dein eigenes Neuland machen und Gott mehr entdecken. Wenn du Fragen hast oder einfach mal Kontakt zu uns aufnehmen möchtest, schreib uns eine Mail an hallo@neuland-church.de.
Bis zum nächsten Mal.