
Kapitel drei ist randvoll.
Wenn wir als gläubige Christen, als Kinder in Gottes Familie, Gottes Willen nicht kennen, was sind wir dann? Uninformiert? Nein. Suchend? Nein. Wir sind schlicht dumm.
Langsam, langsam, sagen sie vielleicht, so redet die Bibel aber nicht. Wirklich nicht? Dann lesen Sie einmal Epheser 5,17: „Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.“
Kennen Sie ein anderes Wort für unverständlich? Ein heißer Tipp: Es fängt mit D an. Nun ja, vielleicht ist „dumm“ wirklich etwas stärker, aber es meint dasselbe. Und der vorangehende Vers macht klar, dass wir nicht viel Zeit haben, Gottes Willen zu verstehen: „Kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse“ (Epheser 5,16).
Sie sagen: „Aber ich suche doch die ganze Zeit Gottes Willen, vielleicht bin ich wirklich dumm.“ Doch das ist nicht zu ändern? Doch, es ist zu ändern, sonst würde die Bibel uns nicht so ausdrücklich auffordern, nicht unverständlich zu sein.
Und gleich im nächsten Vers zeigt sie uns den Weg zu mehr Verstand: „Sauft euch nicht voll mit Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen“ (Epheser 5,18).
Wenn ich Gottes Willen erkennen will, muss ich erstens erlöst sein und zweitens vom Heiligen Geist erfüllt sein. So sagt es uns das Wort Gottes. Viele Christen sagen: „Ich begreife nicht, warum Gott mir nicht zeigt, wen ich heiraten soll.“ Andere beklagen sich: „Warum zeigt er mir nicht, welchen Beruf ich ergreifen soll, welchen Geschäften ich nachgehen soll, was ich kaufen soll, wohin ich umziehen soll? Warum tut Gott nicht endlich etwas und zeigt mir seinen Willen?“ Sie wollen Gottes Führung, aber vom Heiligen Geist erfüllt sind sie nicht.
Warum sollte Gott jemandem seinen Willen zeigen, der das, was er bereits als seinen Willen geoffenbart hat, nicht befolgt? Was heißt es, vom Heiligen Geist erfüllt zu sein? Lassen Sie mich Ihnen ein paar Sätze über die Theologie des geisterfüllten Lebens sagen, wie ich sie nennen möchte.
In dem Augenblick, in dem Sie Jesus Christus in Ihr Leben aufgenommen haben, hat der Heilige Geist in Ihnen Wohnung genommen. Es gibt keinen Christen, der nicht den Heiligen Geist hätte. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein (Römer 8,9). Vergleiche dazu 1. Korinther 6,19 und 1. Korinther 12,12-13. Aber es ist erstaunlich, wie viele Christen es gibt, die meinen, sie hätten nicht den Heiligen Geist.
Ich habe in Kirchen und Gemeinden gesessen und gehört, wie Menschen ehrlich beteten: „O Gott, sende deinen Geist!“ Und ich musste denken: Er ist doch schon längst da. Oder die Menschen beten: „Gott, gib uns mehr von deinem Geist“, so als ob er stückweise käme. Der Heilige Geist ist eine Person; er lebt in uns. Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist? (1. Korinther 6,19)
Wie oft bitten wir Gott um etwas, das wir längst haben! Wir bitten um den Heiligen Geist, und er ist doch schon längst da. Haben Sie schon einmal untersucht, wie Sie beten? Sie beten: „Gott, gib mir mehr Liebe für den und den Menschen.“ Die Bibel sagt, die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen (Römer 5,5). Sie sagen: „Gott, ich brauche mehr Gnade.“ Gott sagt uns, dass die Gnade, die er uns bereits gegeben hat, ausreicht (2. Korinther 12,9). Sie rufen aus: „O Herr, ich brauche mehr Kraft!“ Die Bibel versichert ihnen, dass sie alles durch den Vermögen, der ihnen Kraft gibt (Philipper 4,13).
„O Gott, führe mich“, sagen sie, und Gott denkt: „Das versuche ich doch die ganze Zeit. Warum folgst du mir nicht?“ „Gott, ich brauche Kraft“, bitten sie. Sie haben schon Kraft, seit der Heilige Geist auf sie gekommen ist (Apostelgeschichte 1,8) – die Fülle in ihm. Wann merken die Christen endlich, dass sie alles haben? Petrus schreibt: „Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt.“ Wir haben keinen Mangel, aber es laufen so viele ausgezehrt aussehende Christen herum und sagen: „Für das und das habe ich einfach keine Kraft.“
Der Apostel Paulus sagt den Kolossern: „Und ihr besitzt in ihm, Christus, die ganze Fülle“ (Kolosser 2,10). Die Fülle – worauf warten wir denn noch? Um was bitten wir noch? Jakobus verrät uns, um was wir bitten sollen: um Weisheit (Jakobus 1,5). Das heißt, um den Verstand, zu sehen, was wir schon haben, und nicht mehr darum zu bitten. Auch um den Heiligen Geist brauchen wir nicht mehr zu bitten, er wohnt bereits in uns. Und da wir den Geist haben, haben wir auch Kraft, denn Jesus hat gesagt: „Ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt“ (Apostelgeschichte 1,8).
Das griechische Wort für Kraft ist Dynamis, von dem unser Wort Dynamit abgeleitet ist. Christen haben diese Kraft empfangen. Sie sagen vielleicht: „Ach ja, dann bin ich mir nicht so sicher, ich habe diese Kraft nicht.“ Doch, so ist es. Die Kraft ist da, nur wird sie oft nicht freigesetzt.
Es ist eines, den Heiligen Geist in sich zu haben, es ist etwas anderes, von ihm erfüllt zu sein. Kennen Sie Brausetabletten? Eine Brausetablette ist eine kleine Energiebombe – Vitamine, Medizin, was auch immer – aber solange sie in ihrer Schachtel oder auf dem Boden eines leeren Glases liegt, nützt sie mir nicht viel. Erst wenn man sie in Wasser auflöst, wird ihre Energie frei und kann das Wasser in etwas anderes, zum Beispiel einen Vitamintrunk, verwandeln.
So ähnlich verhält es sich auch mit dem Heiligen Geist eines Christen. Er ist die ganze Zeit da, als konzentrierte Energietablette Gottes. Aber hat er diese Energie schon in Ihrem Leben freisetzen und Sie verwandeln können, so dass Sie ihm ähnlicher geworden sind? Ein Christ, der sich nicht dem Geist Gottes hingegeben hat, kann in seinem Leben nicht Christus ausstrahlen. Diese Ausstrahlung ist nur möglich, wo Gottes Geist einen Menschen durchdringt.
Wenn wir nicht vom Geist erfüllt sind, können wir nichts tun. Wenn ich meinen Handschuh nehme und ihm befehle, Klavier zu spielen, wird nichts passieren. Der Handschuh kann nicht Klavier spielen. Aber wenn ich meine Hand in den Handschuh stecke und ans Klavier trete, ertönt Musik. Der Handschuh bewegt sich, sobald ich meine Hand in ihn stecke. Er sagt nicht salbungsvoll: „Oh Hand, zeige mir den Weg“, er sagt gar nichts. Er geht einfach.
Menschen, die vom Geist erfüllt sind, stolpern nicht durch die Gegend und suchen Gottes Willen, sie tun ihn einfach. Oft höre ich die Frage: Wie erkenne ich, welche Geistesgabe Gott mir gegeben hat? Nun, die beste Methode ist, ein geisterfülltes Leben zu führen, zu sehen, wie Gott durch einen wirkt, und dann aus dem Rückblick zu sagen: „Aha, das tue ich also, wenn ich unter Gottes Herrschaft stehe, das ist meine Gabe.“
Wir brauchen hier nicht ins Detail zu gehen. Der springende Punkt ist, dass Gottes Geist mein Leben durchdringen muss, und dies ist schlicht Entscheidungssache. Wenn ich morgens aufstehe, entscheide ich mich, was ich anziehe. Danach entscheide ich, was ich frühstücke, und so geht es den ganzen Tag weiter – eine Entscheidung nach der anderen. Geist erfüllt leben bedeutet ganz einfach, dass ich mich bei jeder meiner Entscheidungen vom Geist lenken lasse.
Was Petrus erlebte, ist ein gutes Beispiel. Wenn Petrus nahe bei Jesus war, hatte er enorme Kraft. Kein Wunder, dass er gerne bei Jesus war. Einmal fuhren die Jünger in einem Boot über den See Genezareth. Ein heftiger Gegenwind kam auf, so dass sie nicht vorankamen. Windwirbel, die ein Boot im Kreis treiben lassen, sind auf dem See Genezareth recht häufig.
Plötzlich rief einer der Männer im Boot: „Da geht jemand auf dem Wasser!“ Und richtig, da kam mitten durch die Wellengischt Jesus auf sie zu. Petrus rief: „Bist du das, Herr?“ Der Herr antwortete: „Ja, ich bin’s.“ Petrus fragte: „Kann ich zu dir kommen?“ Sie mögen sich fragen, warum Petrus das fragte. Warum wartet er nicht einfach, bis Jesus bei dem Boot war? Aber dann wäre er nicht Petrus gewesen. Er sagte sich: „Da drüben ist Jesus, und ich bin hier, das ist nichts, ich muss zu ihm.“ Dass er selbst doch gar nicht auf dem Wasser gehen konnte, daran dachte er nicht. Er sah Jesus und er musste einfach zu ihm, und er stieg aus dem Boot.
Aber als er dann auf den schäumenden Wellen stand, schaute er plötzlich nach unten und dachte: „Was mache ich eigentlich hier?“ und er begann zu sinken. Doch Jesus zog ihn heraus. Beachten wir hier: Wenn er bei Jesus war, konnte Petrus Wunder tun. Zusammen mit Jesus ging er über das Wasser zurück zu dem Boot.
Etwas später fragte Jesus seine Jünger: „Was sagen die Leute eigentlich, wer ich bin?“ Sie antworteten: „Die einen sagen, du bist Jeremia, die anderen Elia, und wieder andere halten dich für einen der Propheten.“ Er sagte: „Und was sagt ihr?“ Petrus antwortete: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Matthäus 16,16).
Wahrscheinlich hat er sich selbst gefragt: Wie bin ich denn jetzt darauf gekommen? Jesus sagte: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (Matthäus 16,17). Wahrscheinlich hat Petrus darauf geantwortet: „Das glaube ich auch, ich selbst hätte das nicht gewusst.“ Wenn Petrus in Jesu Nähe war, konnte er sozusagen nicht nur Wunder tun, sondern auch Wunder reden. Kein Wunder, dass er so gerne bei Jesus war.
In Christi Nähe hatte Petrus einen wunderbaren Mut. Er war im Garten Gethsemane dabei, als ein ganzer Trupp Soldaten, möglicherweise fünfhundert, anmarschiert kam, um Jesus gefangen zu nehmen. Vorne gingen die Hohenpriester und vor ihnen ihre Diener. Petrus stand neben dem Herrn. Was dachte er in diesem Augenblick? Vielleicht dies: Die wollen mir Jesus wegnehmen? Nichts da, sie sollen ihn nicht bekommen!
Und er zog ein Schwert und stürzte sich auf den Erstbesten, Malchus, den Diener des Hohenpriesters. Die Bibel berichtet, dass er ihm das Ohr abschlug. Aber wie ich Petrus kenne, zielte er auf seinen Kopf. Er war bereit, sich mit der ganzen römischen Armee anzulegen. Wenn er bei Jesus war, hatte Petrus einen wunderbaren Mut.
Nur wenig später wird Jesus verhört, und Petrus steht draußen im Hof. Was geschieht mit diesem starken Mann, der auf dem Wasser laufen und von Gott inspiriert reden und einen übermenschlichen Mut zeigen konnte? Als er von Jesus getrennt ist, ist er prompt ein Versager. Dreimal verleugnet er Jesus. Ohne Jesus war er nichts. Unbrauchbar?
Dann kam der Tag, als Jesus zum Himmel auffuhr. Wir sagen vielleicht: Jetzt ist es aus. Wenn Petrus schon ein Feigling war, wenn er dreißig Schritte von Jesus entfernt war, was soll dann erst werden, wenn Jesus im Himmel ist? Vergiss Petrus, der Mann ist unbrauchbar. Aber nicht lange.
Nach Christi Himmelfahrt steht Petrus vor den Feinden Christi und sagt: „Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen“ (Apostelgeschichte 2,14). Und er nimmt einen Text aus dem Propheten Joel und legt los. Er sagt seinen Zuhörern, dass sie Jesus ans Kreuz geschlagen haben und verkündigt aus vollem Rohr das Evangelium.
Wo hat Petrus diesen Mut herbekommen? In Apostelgeschichte 3 lesen wir wieder von Petrus. Zusammen mit Johannes kam er an die schöne Tür des Tempels. An der Tür sitzt ein von Geburt an Gelähmter und bettelt. Petrus sagt zu ihm: „Sieh uns an!“ Der Mann tut das. Petrus fährt fort: „Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazaret, steh auf und geh umher“ (Apostelgeschichte 3,6).
Der Lahme steht auf und fängt an, umherzuspringen und Gott zu preisen. Petrus hat nicht nur das Wunderbare gesagt, er hat es auch getan. Im nächsten Kapitel wird Petrus verfolgt. Sein Mut ist bemerkenswert, es ist derselbe, den er im Garten Gethsemane zeigte.
Sie mögen sich denken: Das verstehe ich nicht. Erst hatte Petrus diesen Mut nur, wenn Jesus in der Nähe war, und jetzt ist Jesus wieder im Himmel, aber Petrus ist genauso mutig wie früher. Was ist da los? Nun, Apostelgeschichte 2,4 verrät uns das Geheimnis: Bevor Petrus diese Heldentaten vollbrachte, wurde er erfüllt von dem Heiligen Geist.
Lassen Sie mich eine Schlussfolgerung ziehen: Durch das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist bekam Petrus die gleiche Kraft, als ob er direkt neben Jesus Christus stand. Was heißt es also, im Geist zu leben beziehungsweise geisterfüllt zu leben? Es bedeutet, dass ich jeden Augenblick so lebe, als ob Jesus Christus bei mir ist – ganz einfach.
Nun mag jemand hier einwenden wollen, dass ich hier den Heiligen Geist und Christus durcheinanderwerfe. Aber wie nennt Paulus den Heiligen Geist? Er nennt ihn Christigeist (Römer 8,9). Jesus versprach seinen Jüngern, dass er, wenn er von ihnen gehen würde, einen anderen Tröster senden würde (Johannes 14,16).
Es gibt im Griechischen zwei Wörter für „anderer“: heteros und alos. Heteros bedeutet einen anderen von einer anderen Art, und alos einen anderen von genau der gleichen Art. Nehmen wir an, vor Ihnen liegt meine Bibel. Wenn ich Ihnen sagte: „Gib mir heteros Biblos“, könnten Sie mir irgendein beliebiges Buch geben. Sage ich dagegen: „Gib mir alos Biblos“, dann müssen Sie mir eine andere Bibel geben, die genauso aussieht wie meine, mit allen Unterstreichungen, Eselsohren usw. Das ist alos.
Als Jesus seinen Jüngern einen anderen Tröster versprach, sagte er alos. Der Tröster würde also jemand sein, der genau so wäre wie er. Im Geist zu leben heißt nichts anderes, als bewusst in der Gegenwart des in mir wohnenden Christus zu leben.
Wir machen so leicht eine Geheimniskrämerei aus dem geisterfüllten Leben. Paulus sagt einfach, dass wir uns vom Geist statt vom Alkohol füllen lassen sollen. Der Geist, nicht der Wein, soll uns kontrollieren (Epheser 5,18).
Wie äußert sich ein vom Heiligen Geist erfülltes Leben? „Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott dem Vater allezeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (Epheser 5,19-20).
Und dann geht Paulus Punkt für Punkt durch den Lebensstil des geisterfüllten Christen: Frauen ordnen sich ihren Männern unter, Männer lieben ihre Frauen, Väter erbittern ihre Kinder nicht, Kinder gehorchen ihren Eltern, Diener leisten gute Arbeit, und ihre Herren sind gerecht. So sollen Menschen, die vom Geist erfüllt sind, leben.
Vom Wort erfüllt
In Kolosser 3 finden wir die gleiche Liste wie in Epheser 5 bis 6: gegenseitige Liebe, Psalmen und Lobgesänge, Unterordnung der Ehefrau, Liebe des Mannes, Gehorsam der Kinder, die Kinder nicht erbittern, Diener und Herren. Doch hier verbindet Paulus diesen Lebensstil nicht mit dem Erfülltsein durch den Geist, sondern er bezeichnet es als Ergebnis davon, dass wir das Wort Christi reichlich unter uns wohnen lassen (Kolosser 3,16).
Sehen Sie, was ein geisterfülltes Leben ist? Es ist ein Leben, das gesättigt ist von Christus, von seinem Wort, von seiner Person. Sie sagen vielleicht: „Von Christus erfüllt sein, ja, das hätte ich gern. Was muss ich dazu machen?“ Der einzige Weg dahin ist, dass wir das Buch studieren, das uns Christus und alles, was er ist, offenbart.
Sie sagen: „Ich habe versucht, die Bibel zu lesen, aber es hat nichts gebracht.“ Ich will Ihnen sagen, wie ich die Bibel studiere und wie die Bibel für mich lebendig geworden ist. Ich fing an mit dem ersten Johannesbrief. Eines Tages setzte ich mich hin und las alle fünf Kapitel auf einmal. Es dauerte zwanzig Minuten, und es war ein tolles Erlebnis, ein ganzes biblisches Buch auf einmal durchzulesen.
Die Bücher der Bibel wurden ja nicht als Sammlung schöner kleiner Einzelferse geschrieben, sondern jeweils als Ganzes mit Hand und Fuß und Kontext. Am nächsten Tag setzte ich mich wieder hin und las den ersten Johannesbrief, am dritten Tag ebenso, am vierten und am fünften und so weiter – dreißig Tage hintereinander.
Wissen Sie, wie es mir am Ende der dreißig Tage ging? Ich wusste, was im ersten Johannesbrief stand. Jemand fragt Sie: Wo steht in der Bibel etwas darüber, dass wir unsere Sünden bekennen sollen? Sie sehen im Geist das erste Kapitel des ersten Johannesbriefs vor sich, zum Beispiel, je nachdem, was für eine Bibel Sie haben, die Mitte der rechten Spalte.
Wo steht, dass wir nicht die Welt lieben sollen? Sie sehen das zweite Kapitel vor sich, linke Spalte oben. Wo steht das mit der Sünde, die nicht zum Tode ist? Kapitel fünf, letzte Seite. Sie kennen den ersten Johannesbrief wie Ihre Westentasche.
Als Nächstes nahm ich mir das Johannesevangelium vor. Ich teilte es in drei Abschnitte, zu je sieben Kapiteln auf. Dreißig Tage lang las ich jeden Tag die ersten sieben Kapitel, die nächsten dreißig Tage die zweiten sieben und die nächsten dreißig Tage die letzten sieben Kapitel. Damit hatte ich in neunzig Tagen das gesamte Evangelium dreißig Mal gelesen.
Wo spricht Jesus über den guten Hirten? Kapitel zehn, rechte Spalte bis zum Beginn der folgenden Seite. Wo ist die Stelle mit dem Weinstock und den Reben? Kapitel fünfzehn. Wo spricht Jesus über seine Freunde? Kapitel fünfzehn, in der nächsten Spalte etwas weiter unten. Jesu Gefangennahme in dem Garten: Kapitel achtzehn. Die Wiederberufung des Petrus: Johannes 21. Die Frau am Jakobusbrunnen: Johannes 4. Das Brot des Lebens: Kapitel sechs. Die Hochzeit zu Kana: Kapitel zwei.
Vielleicht sagen Sie jetzt: „Mann, der hat was drauf.“ Nein, ich habe nichts drauf. Aber nach dreißig Mal lesen weiß selbst ich, was wo im Johannesevangelium steht. Wenn wir das Wort Gottes immer wieder lesen, haben wir es zum Schluss in unserem Herzen und sind keine Konkordanzkrüppel mehr.
Das Wichtigste zuerst: Je mehr Sie das Wort Gottes studieren, umso mehr wird es Ihr Herz und Ihr Leben durchdringen. Eine Violinvirtuosin in der New Yorker Carnegie Hall wurde einmal gefragt, wie sie zu solch einem Können gekommen war. Ihre Antwort: „Indem ich andere Dinge links liegen gelassen habe.“ Alles, was nicht zu ihrem Ziel gehörte, war nur noch Nebensache.
Sicher gibt es auch in Ihrem Leben Dinge, die Sie etwas links liegen lassen könnten, um mehr Zeit für das Studium des Wortes Gottes zu haben. Je mehr Sie die Bibel studieren, desto mehr wird sie Ihnen in Fleisch und Blut übergehen, bis Sie schließlich keine Probleme mehr haben, an Christus zu denken. Sie müssten die ganze Zeit an ihn denken.
Vom Geist erfüllt zu sein heißt, Christus bewusst zu leben. Und dahin gibt es keine Abkürzung. Es reicht nicht, sich ganz fest vorzunehmen: „Ab jetzt aber ganz und ganz bestimmt mit Christus zu leben.“ Die einzige Methode, meine Gedanken mit Christus zu füllen, besteht darin, dass ich mich mit dem Buch fülle, dessen großes Thema er ist. Denn das ist Gottes Wille, dass wir nicht nur gerettet, sondern auch von seinem Geist erfüllt werden.
Haben Sie schon einmal untersucht, wie Sie beten? Sie beten: „Gott, gib mir mehr Liebe für den und den Menschen.“ Die Bibel sagt, die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen (Römer 5,5).
Sie sagen: „Gott, ich brauche mehr Gnade.“ Gott sagt uns, dass die Gnade, die er uns bereits gegeben hat, ausreicht (2. Korinther 12,9).
Sie rufen aus: „O Herr, ich brauche mehr Kraft!“ Die Bibel versichert uns, dass wir alles durch den vermögen, der uns Kraft gibt (Philipper 4,13).
„O Gott, führe mich“, sagen sie, und Gott denkt: „Das versuche ich doch die ganze Zeit. Warum folgst du mir nicht?“
„Gott, ich brauche Kraft“, bitten sie. Dabei haben sie schon Kraft, seit der Heilige Geist auf sie gekommen ist (Apostelgeschichte 1,8). Die Fülle ist in ihm.
Wann merken die Christen endlich, dass sie alles haben? Petrus schreibt: Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt. Wir haben keinen Mangel.
Doch es laufen so viele ausgezehrt aussehende Christen herum und sagen: „Für das und das habe ich einfach keine Kraft.“
Der Apostel Paulus sagt den Kolossern: „Und ihr besitzt in ihm, Christus, die ganze Fülle“ (Kolosser 2,10).
Die Fülle – worauf warten wir denn noch?
Um was bitten wir noch? Jakobus verrät uns, um was wir bitten sollen: um Weisheit. In Jakobus 1,5 heißt es, wir sollen um den Verstand bitten, um zu sehen, was wir schon haben, und nicht mehr darum bitten.
Auch um den Heiligen Geist brauchen wir nicht mehr zu bitten, denn er wohnt bereits in uns. Da wir den Geist haben, haben wir auch Kraft. Jesus hat gesagt: „Ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt“ (Apostelgeschichte 1,8).
Das griechische Wort für Kraft ist „Dynamis“, von dem unser Wort „Dynamit“ abgeleitet ist. Christen haben diese Kraft empfangen. Manche sagen vielleicht: „Ach ja, dann bin ich mir nicht so sicher, ich habe diese Kraft nicht.“ Doch so ist es. Die Kraft ist da, nur wird sie oft nicht freigesetzt.
Es ist etwas anderes, den Heiligen Geist in sich zu haben, als von ihm erfüllt zu sein.
Kennen Sie Brausetabletten? Eine Brausetablette ist eine kleine Energiebombe – Vitamine, Medizin oder Ähnliches. Solange sie jedoch in ihrer Schachtel oder am Boden eines leeren Glases liegt, nützt sie wenig. Erst wenn man sie in Wasser auflöst, wird ihre Energie frei. Dadurch verwandelt sie das Wasser in etwas anderes, zum Beispiel in einen Vitamintrunk.
So ähnlich verhält es sich auch mit dem Heiligen Geist eines Christen. Er ist die ganze Zeit da, wie eine konzentrierte Energietablette Gottes. Doch hat er diese Energie bereits in Ihrem Leben freigesetzt und Sie verwandelt, sodass Sie ihm ähnlicher geworden sind?
Ein Christ, der sich nicht dem Geist Gottes hingegeben hat, kann in seinem Leben nicht Christus ausstrahlen. Diese Ausstrahlung ist nur möglich, wenn Gottes Geist einen Menschen durchdringt. Wenn wir nicht vom Geist erfüllt sind, können wir nichts tun.
Wenn ich meinen Handschuh nehme und ihm befehle, Klavier zu spielen, wird nichts passieren. Der Handschuh kann nicht Klavier spielen.
Aber wenn ich meine Hand in den Handschuh stecke und ans Klavier trete, ertönt Musik. Der Handschuh bewegt sich, sobald ich meine Hand in ihn stecke. Er sagt nicht salbungsvoll: „Oh Hand, zeige mir den Weg.“ Er sagt gar nichts. Er geht einfach.
Menschen, die vom Geist erfüllt sind, stolpern nicht durch die Gegend und suchen Gottes Willen. Sie tun ihn einfach.
Oft höre ich die Frage: Wie erkenne ich, welche Geistesgabe Gott mir gegeben hat?
Die beste Methode ist, ein geisterfülltes Leben zu führen und zu beobachten, wie Gott durch einen wirkt. Aus diesem Rückblick kann man dann sagen: Aha, das tue ich also, wenn ich unter Gottes Herrschaft stehe – das ist meine Gabe.
Wir müssen hier nicht ins Detail gehen. Der entscheidende Punkt ist, dass Gottes Geist mein Leben durchdringen muss. Dies ist schlicht eine Entscheidungssache.
Wenn ich morgens aufstehe, entscheide ich, was ich anziehe. Danach entscheide ich, was ich frühstücke. So geht es den ganzen Tag weiter – eine Entscheidung nach der anderen.
Geist erfüllt leben bedeutet ganz einfach, dass ich mich bei jeder meiner Entscheidungen vom Geist lenken lasse. Was Petrus erlebte...
Ein gutes Beispiel finden wir im Leben des Apostels Petrus. Wenn Petrus nahe bei Jesus war, hatte er enorme Kraft. Kein Wunder, dass er gerne bei Jesus war.
Einmal fuhren die Jünger in einem Boot über den See Genezareth. Plötzlich kam ein heftiger Gegenwind auf, sodass sie nicht vorankamen. Windwirbel, die ein Boot im Kreis treiben lassen, sind auf dem See Genezareth recht häufig.
Plötzlich rief einer der Männer im Boot: „Da geht jemand auf dem Wasser!“ Und tatsächlich, mitten durch die Wellengischt kam Jesus auf sie zu. Petrus rief: „Bist du das, Herr?“ Der Herr antwortete: „Ja, ich bin's.“ Petrus fragte: „Kann ich zu dir kommen?“
Man mag sich fragen, warum Petrus das fragte. Warum wartete er nicht einfach, bis Jesus bei dem Boot war? Aber dann wäre er nicht Petrus gewesen. Er sagte sich: „Da drüben ist Jesus, und ich bin hier. Das ist nichts, ich muss zu ihm.“ Dass er selbst gar nicht auf dem Wasser gehen konnte, daran dachte er nicht. Er sah Jesus und musste einfach zu ihm. Also stieg er aus dem Boot.
Doch als er dann auf den schäumenden Wellen stand, schaute er plötzlich nach unten und dachte: „Was mache ich eigentlich hier?“ Er begann zu sinken, doch Jesus zog ihn heraus.
Beachten wir: Wenn er bei Jesus war, konnte Petrus Wunder tun. Zusammen mit Jesus ging er über das Wasser zurück zu dem Boot.
Etwas später fragte Jesus seine Jünger: „Was sagen die Leute eigentlich, wer ich bin?“
Sie antworteten: „Die einen sagen, du bist Jeremia, die anderen Elia, und wieder andere halten dich für einen der Propheten.“
Jesus fragte weiter: „Und was sagt ihr?“
Petrus antwortete: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“
(Matthäus 16,16)
Wahrscheinlich hat er sich selbst gefragt: Wie bin ich denn jetzt darauf gekommen?
Jesus sagte: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“
(Matthäus 16,17)
Wahrscheinlich antwortete Petrus darauf: Das glaube ich auch, ich selbst hätte das nicht gewusst.
Wenn Petrus in Jesu Nähe war, konnte er sozusagen nicht nur Wunder tun, sondern auch Wunder reden. Kein Wunder, dass er so gerne bei Jesus war.
In Christi Nähe zeigte Petrus einen wunderbaren Mut. Er war im Garten Gethsemane dabei, als ein ganzer Trupp Soldaten, möglicherweise fünfhundert, herankam, um Jesus gefangen zu nehmen. Vorne gingen die Hohenpriester, und vor ihnen ihre Diener. Petrus stand neben dem Herrn.
Was dachte er in diesem Augenblick? Vielleicht dies: „Die wollen mir Jesus wegnehmen? Nichts da, sie sollen ihn nicht bekommen.“ Und er zog ein Schwert und stürzte sich auf den Erstbesten, Malchus, den Diener des Hohenpriesters. Die Bibel berichtet, dass er ihm das Ohr abschlug. Aber wie ich Petrus kenne, zielte er auf seinen Kopf. Er war bereit, sich mit der ganzen römischen Armee anzulegen.
Wenn er bei Jesus war, hatte Petrus einen wunderbaren Mut. Nur wenig später wird Jesus verhört, und Petrus steht draußen im Hof. Was geschieht mit diesem starken Mann, der auf dem Wasser laufen, von Gott inspiriert reden und einen übermenschlichen Mut zeigen konnte? Als er von Jesus getrennt ist, wird er prompt ein Versager. Dreimal verleugnet er Jesus. Ohne Jesus war er nichts.
Unbrauchbar? Dann kam der Tag, an dem Jesus in den Himmel auffuhr. Vielleicht denken wir jetzt: „Jetzt ist es aus.“ Wenn Petrus schon ein Feigling war, als er nur dreißig Schritte von Jesus entfernt war, was soll dann erst werden, wenn Jesus im Himmel ist? Vergiss Petrus, der Mann ist unbrauchbar.
Doch das änderte sich schnell. Nach Christi Himmelfahrt steht Petrus vor den Feinden Christi und sagt: „Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!“ (Apostelgeschichte 2,14).
Er nimmt einen Text aus dem Propheten Joel und legt los. Er sagt seinen Zuhörern, dass sie Jesus ans Kreuz geschlagen haben, und verkündet aus vollem Rohr das Evangelium. Wo hat Petrus diesen Mut herbekommen?
In Apostelgeschichte 3 lesen wir wieder von Petrus. Zusammen mit Johannes kommt er an die Schöne Tür des Tempels. Dort sitzt ein von Geburt an Gelähmter und bettelt. Petrus sagt zu ihm: „Sieh uns an!“ Der Mann schaut hin, und Petrus fährt fort: „Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazaret, steh auf und geh umher!“ (Apostelgeschichte 3,6).
Der Gelähmte steht auf, fängt an, umherzuspringen und Gott zu preisen. Petrus hat nicht nur Worte gesprochen, sondern auch gehandelt.
Im nächsten Kapitel wird Petrus verfolgt. Sein Mut ist bemerkenswert; es ist derselbe Mut, den er schon im Garten Gethsemane gezeigt hat.
Sie mögen sich denken: Das verstehe ich nicht. Erst hatte Petrus nur dann Mut, wenn Jesus in der Nähe war. Jetzt ist Jesus wieder im Himmel, aber Petrus ist genauso mutig wie früher. Was ist da los?
Nun, Apostelgeschichte 2,4 verrät uns das Geheimnis: Bevor Petrus diese Heldentaten vollbrachte, wurde er vom Heiligen Geist erfüllt. Lassen Sie mich eine Schlussfolgerung ziehen: Durch das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist erhielt Petrus die gleiche Kraft, als ob er direkt neben Jesus Christus stand.
Was heißt es also, im Geist zu leben beziehungsweise geisterfüllt zu leben? Es bedeutet, dass ich jeden Augenblick so lebe, als ob Jesus Christus bei mir ist – ganz einfach.
Nun mag jemand einwenden, dass hier der Heilige Geist und Christus durcheinandergeworfen werden. Aber wie nennt Paulus den Heiligen Geist? Er nennt ihn Christigeist, in Römer 8,9. Jesus versprach seinen Jüngern, dass er, wenn er von ihnen gehen würde, einen anderen Tröster senden würde (Johannes 14,16).
Im Griechischen gibt es zwei Wörter für „anderer“: heteros und alos. Heteros bedeutet einen anderen von einer anderen Art, alos einen anderen von genau der gleichen Art. Nehmen wir an, vor Ihnen liegt meine Bibel. Wenn ich Sie bitte, mir eine heteros Biblos zu geben, könnten Sie mir irgendein beliebiges Buch geben. Sage ich dagegen: „Geben Sie mir alos Biblos“, dann müssen Sie mir eine andere Bibel geben, die genauso aussieht wie meine – mit allen Unterstreichungen, Eselsohren usw. Das ist alos.
Als Jesus seinen Jüngern einen anderen Tröster versprach, sagte er alos. Der Tröster würde also jemand sein, der genau so wäre wie er. Im Geist zu leben heißt nichts anderes, als bewusst in der Gegenwart des in mir wohnenden Christus zu leben.
Wir machen oft eine Geheimniskrämerei aus dem geisterfüllten Leben. Paulus sagt einfach, dass wir uns vom Geist statt vom Alkohol füllen lassen sollen. Der Geist, nicht der Wein, soll uns kontrollieren (Epheser 5,18).
Wie äußert sich ein vom Heiligen Geist erfülltes Leben? Paulus schreibt: „Ermuntert einander mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern. Singt und spielt dem Herrn in euren Herzen und sagt Gott, dem Vater, allezeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (Epheser 5,19-20).
Dann geht Paulus Punkt für Punkt den Lebensstil des geisterfüllten Christen durch: Frauen ordnen sich ihren Männern unter, Männer lieben ihre Frauen, Väter erbittern ihre Kinder nicht, Kinder gehorchen ihren Eltern, Diener leisten gute Arbeit, und ihre Herren sind gerecht. So sollen Menschen leben, die vom Geist erfüllt sind.
Vom Wort erfüllt
In Kolosser 3 finden wir eine ähnliche Liste wie in Epheser 5 und 6: gegenseitige Liebe, Psalmen und Lobgesänge, Unterordnung der Ehefrau, Liebe des Mannes, Gehorsam der Kinder, Kinder sollen ihre Eltern nicht erbittern, Diener und Herren. Doch hier verbindet Paulus diesen Lebensstil nicht mit dem Erfülltsein durch den Geist, sondern bezeichnet ihn als Ergebnis davon, dass wir das Wort Christi reichlich unter uns wohnen lassen (Kolosser 3,16).
Sehen Sie, was ein geisterfülltes Leben ist? Es ist ein Leben, das gesättigt ist von Christus, von seinem Wort, von seiner Person.
Sie sagen vielleicht: Von Christus erfüllt sein – ja, das hätte ich gern. Was muss ich dazu machen? Der einzige Weg dahin ist, dass wir das Buch studieren, das uns Christus und alles, was er ist, offenbart.
Sie sagen: Ich habe versucht, die Bibel zu lesen, aber es hat nichts gebracht. Ich will Ihnen sagen, wie ich die Bibel studiere und wie sie für mich lebendig geworden ist.
Ich fing mit dem ersten Johannesbrief an. Eines Tages setzte ich mich hin und las alle fünf Kapitel auf einmal. Es dauerte zwanzig Minuten, und es war ein tolles Erlebnis, ein ganzes biblisches Buch auf einmal durchzulesen. Die Bücher der Bibel wurden ja nicht als Sammlung schöner kleiner Einzelferse geschrieben, sondern jeweils als Ganzes mit Hand und Fuß und Kontext.
Am nächsten Tag setzte ich mich wieder hin und las den ersten Johannesbrief. Am dritten Tag ebenso, am vierten und am fünften – und so weiter, dreißig Tage hintereinander.
Wissen Sie, wie es mir am Ende der dreißig Tage ging? Ich wusste, was im ersten Johannesbrief stand. Jemand fragt Sie, wo in der Bibel etwas darüber steht, dass wir unsere Sünden bekennen sollen? Sie sehen im Geist das erste Kapitel des ersten Johannesbriefs vor sich, zum Beispiel je nachdem, was für eine Bibel Sie haben, die Mitte der rechten Spalte.
Wo steht, dass wir nicht die Welt lieben sollen? Sie sehen das zweite Kapitel vor sich, linke Spalte oben.
Wo steht das mit der Sünde, die nicht zum Tode ist? Kapitel fünf, letzte Seite.
Sie kennen den ersten Johannesbrief wie Ihre Westentasche.
Als Nächstes nahm ich mir das Johannesevangelium vor. Ich teilte es in drei Abschnitte zu je sieben Kapiteln auf. Dreißig Tage lang las ich jeden Tag die ersten sieben Kapitel, die nächsten dreißig Tage die zweiten sieben und die nächsten dreißig Tage die letzten sieben Kapitel. Damit hatte ich in neunzig Tagen das gesamte Evangelium dreißig Mal gelesen.
Wo spricht Jesus über den guten Hirten? Kapitel zehn, rechte Spalte bis zum Beginn der folgenden Seite.
Wo ist die Stelle mit dem Weinstock und den Reben? Kapitel fünfzehn, in der nächsten Spalte etwas weiter unten.
Wo spricht Jesus über seine Freunde? Kapitel fünfzehn, ebenfalls in der nächsten Spalte.
Jesu Gefangennahme im Garten: Kapitel achtzehn.
Die Wiederberufung des Petrus: Johannes 21.
Die Frau am Jakobusbrunnen: Johannes 4.
Das Brot des Lebens: Kapitel sechs.
Die Hochzeit zu Kana: Kapitel zwei.
Vielleicht sagen Sie jetzt: Mann, der hat was drauf! Nein, ich habe nichts drauf, aber nach dreißig Mal lesen weiß selbst ich, was wo im Johannesevangelium steht.
Wenn wir das Wort Gottes immer wieder lesen, haben wir es zum Schluss in unserem Herzen und sind keine Konkordanzkrüppel mehr.
Das Wichtigste zuerst
Je mehr Sie das Wort Gottes studieren, umso mehr wird es Ihr Herz und Ihr Leben durchdringen.
Eine Violinvirtuosin in der New Yorker Carnegie Hall wurde einmal gefragt, wie sie zu solch einem Können gekommen war. Ihre Antwort: Indem ich andere Dinge links liegen gelassen habe. Alles, was nicht zu ihrem Ziel gehörte, war nur noch Nebensache.
Sicher gibt es auch in Ihrem Leben Dinge, die Sie etwas links liegen lassen könnten, um mehr Zeit für das Studium des Wortes Gottes zu haben.
Je mehr Sie die Bibel studieren, umso mehr wird sie Ihnen in Fleisch und Blut übergehen, bis Sie schließlich keine Probleme mehr haben, an Christus zu denken. Sie müssten die ganze Zeit an ihn denken.
Vom Geist erfüllt zu sein heißt, Christus bewusst zu leben. Und dahin gibt es keine Abkürzung.
Es reicht nicht, sich ganz fest vorzunehmen, ab jetzt aber ganz und ganz bestimmt mit Christus zu leben. Die einzige Methode, meine Gedanken mit Christus zu füllen, besteht darin, dass ich mich mit dem Buch fülle, dessen großes Thema er ist.
Denn das ist Gottes Wille, dass wir nicht nur gerettet, sondern auch von seinem Geist erfüllt werden.
Wir machen oft zu leicht eine Geheimniskrämerei aus dem geisterfüllten Leben. Paulus sagt einfach, dass wir uns vom Geist statt vom Alkohol füllen lassen sollen. Der Geist, nicht der Wein, soll uns kontrollieren (Epheser 5,18).
Wie äußert sich ein vom Heiligen Geist erfülltes Leben? Paulus schreibt: „Ermuntert einander mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern. Singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Gott, dem Vater, allezeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (Epheser 5,19-20).
Dann geht Paulus Punkt für Punkt den Lebensstil des geisterfüllten Christen durch: Frauen ordnen sich ihren Männern unter, Männer lieben ihre Frauen, Väter erbittern ihre Kinder nicht, Kinder gehorchen ihren Eltern, Diener leisten gute Arbeit und ihre Herren sind gerecht. So sollen Menschen leben, die vom Geist erfüllt sind.
Vom Wort erfüllt
In Kolosser 3 finden wir dieselbe Liste wie in Epheser 5 und 6: gegenseitige Liebe, Psalmen und Lobgesänge, Unterordnung der Ehefrau, Liebe des Mannes, Gehorsam der Kinder, die Kinder sollen ihre Eltern nicht erbittern, Diener und Herren. Doch hier verbindet Paulus diesen Lebensstil nicht mit dem Erfülltsein durch den Geist. Stattdessen bezeichnet er ihn als Ergebnis davon, dass wir das Wort Christi reichlich unter uns wohnen lassen (Kolosser 3,16).
Sehen Sie, was ein geisterfülltes Leben ist? Es ist ein Leben, das gesättigt ist von Christus, von seinem Wort, von seiner Person.
Vielleicht sagen Sie: „Von Christus erfüllt sein, das hätte ich gern. Was muss ich dazu tun?“ Der einzige Weg dahin ist, dass wir das Buch studieren, das uns Christus und alles, was er ist, offenbart.
Sie sagen vielleicht: „Ich habe versucht, die Bibel zu lesen, aber es hat nichts gebracht.“ Ich will Ihnen sagen, wie ich die Bibel studiere und wie sie für mich lebendig geworden ist.
Ich fing an mit dem ersten Johannesbrief. Eines Tages setzte ich mich hin und las alle fünf Kapitel auf einmal. Es dauerte zwanzig Minuten, und es war ein tolles Erlebnis, ein ganzes biblisches Buch auf einmal durchzulesen.
Die Bücher der Bibel wurden ja nicht als Sammlung schöner kleiner Einzelferse geschrieben, sondern jeweils als Ganzes mit Hand und Fuß und Kontext.
Am nächsten Tag setzte ich mich wieder hin und las den ersten Johannesbrief. Am dritten Tag ebenso, am vierten und am fünften – und so weiter, dreißig Tage hintereinander.
Wissen Sie, wie es mir am Ende der dreißig Tage ging? Ich wusste, was im ersten Johannesbrief stand.
Jemand fragt Sie: „Wo steht in der Bibel etwas darüber, dass wir unsere Sünden bekennen sollen?“ Sie sehen im Geist das erste Kapitel des ersten Johannesbriefs vor sich, zum Beispiel, je nachdem, was für eine Bibel Sie haben, die Mitte der rechten Spalte.
Wo steht, dass wir nicht die Welt lieben sollen? Sie sehen das zweite Kapitel vor sich, linke Spalte oben.
Wo steht das mit der Sünde, die nicht zum Tode ist? Kapitel fünf, letzte Seite.
Sie kennen den ersten Johannesbrief wie Ihre Westentasche.
Als Nächstes nahm ich mir das Johannesevangelium vor. Ich teilte es in drei Abschnitte zu je sieben Kapiteln auf.
Dreißig Tage lang las ich jeden Tag die ersten sieben Kapitel, die nächsten dreißig Tage die zweiten sieben und die nächsten dreißig Tage die letzten sieben Kapitel.
Damit hatte ich in neunzig Tagen das gesamte Evangelium dreißig Mal gelesen.
Wo spricht Jesus über den guten Hirten? Kapitel zehn, rechte Spalte bis zum Beginn der folgenden Seite.
Wo ist die Stelle mit dem Weinstock und den Reben? Kapitel 15.
Wo spricht Jesus über seine Freunde? Kapitel fünfzehn in der nächsten Spalte, etwas weiter unten.
Jesu Gefangennahme im Garten, Kapitel achtzehn.
Die Wiederberufung des Petrus, Johannes 21.
Die Frau am Jakobusbrunnen, Johannes 4.
Das Brot des Lebens, Kapitel sechs.
Die Hochzeit zu Kana, Kapitel zwei.
Vielleicht sagen Sie jetzt: „Mann, der hat was drauf.“ Nein, ich habe nichts drauf, aber nach dreißig Mal Lesen weiß selbst ich, was wo im Johannesevangelium steht.
Wenn wir das Wort Gottes immer wieder lesen, haben wir es zum Schluss in unserem Herzen und sind keine Konkordanzkrüppel mehr.
Das Wichtigste zuerst
Je mehr Sie das Wort Gottes studieren, desto mehr wird es Ihr Herz und Ihr Leben durchdringen.
Eine Violinvirtuosin in der New Yorker Carnegie Hall wurde einmal gefragt, wie sie zu solch einem Können gekommen sei. Ihre Antwort: „Indem ich andere Dinge links liegen gelassen habe.“ Alles, was nicht zu ihrem Ziel gehörte, war nur noch Nebensache.
Sicher gibt es auch in Ihrem Leben Dinge, die Sie etwas links liegen lassen könnten, um mehr Zeit für das Studium des Wortes Gottes zu haben.
Je mehr Sie die Bibel studieren, desto mehr wird sie Ihnen in Fleisch und Blut übergehen, bis Sie schließlich keine Probleme mehr haben, an Christus zu denken.
Sie müssten die ganze Zeit an ihn denken.
Vom Geist erfüllt zu sein heißt, Christus bewusst zu leben. Und dahin gibt es keine Abkürzung.
Es reicht nicht, sich ganz fest vorzunehmen, ab jetzt aber ganz und gar bestimmt mit Christus zu leben.
Die einzige Methode, meine Gedanken mit Christus zu füllen, besteht darin, dass ich mich mit dem Buch fülle, dessen großes Thema er ist.
Denn das ist Gottes Wille, dass wir nicht nur gerettet, sondern auch von seinem Geist erfüllt werden.
Sie sagen vielleicht: Von Christus erfüllt sein – ja, das hätte ich gern. Was muss ich dazu machen? Der einzige Weg dahin ist, dass wir das Buch studieren, das uns Christus und alles, was er ist, offenbart.
Sie sagen, Sie haben versucht, die Bibel zu lesen, aber es hat nichts gebracht. Ich möchte Ihnen erzählen, wie ich die Bibel studiere und wie sie für mich lebendig geworden ist.
Ich begann mit dem ersten Johannesbrief. Eines Tages setzte ich mich hin und las alle fünf Kapitel auf einmal. Es dauerte zwanzig Minuten, und es war ein tolles Erlebnis, ein ganzes biblisches Buch auf einmal durchzulesen. Die Bücher der Bibel wurden ja nicht als Sammlung schöner kleiner Einzelferse geschrieben, sondern jeweils als Ganzes mit Hand und Fuß und Kontext.
Am nächsten Tag setzte ich mich wieder hin und las den ersten Johannesbrief. Am dritten Tag ebenso, am vierten und am fünften – und so weiter, dreißig Tage hintereinander. Wissen Sie, wie es mir am Ende der dreißig Tage ging? Ich wusste, was im ersten Johannesbrief stand.
Jemand fragt Sie: Wo steht in der Bibel etwas darüber, dass wir unsere Sünden bekennen sollen? Sie sehen im Geiste das erste Kapitel des ersten Johannesbriefs vor sich, zum Beispiel, je nachdem, welche Bibel Sie haben, die Mitte der rechten Spalte.
Wo steht, dass wir nicht die Welt lieben sollen? Sie sehen das zweite Kapitel vor sich, linke Spalte oben.
Wo steht das mit der Sünde, die nicht zum Tode ist? Kapitel fünf, letzte Seite.
Sie kennen den ersten Johannesbrief wie Ihre Westentasche.
Als Nächstes nahm ich mir das Johannesevangelium vor. Ich teilte es in drei Abschnitte zu je sieben Kapiteln auf. Dreißig Tage lang las ich jeden Tag die ersten sieben Kapitel, die nächsten dreißig Tage die zweiten sieben und die folgenden dreißig Tage die letzten sieben Kapitel.
Damit hatte ich in neunzig Tagen das gesamte Evangelium dreißig Mal gelesen.
Wo spricht Jesus über den guten Hirten? Kapitel zehn, rechte Spalte bis zum Beginn der folgenden Seite.
Wo ist die Stelle mit dem Weinstock und den Reben? Kapitel fünfzehn, in der nächsten Spalte, etwas weiter unten.
Wo spricht Jesus über seine Freunde? Kapitel fünfzehn, ebenfalls in der nächsten Spalte etwas weiter unten.
Jesu Gefangennahme in dem Garten: Kapitel achtzehn.
Die Wiederberufung des Petrus: Johannes 21.
Die Frau am Jakobusbrunnen: Johannes 4.
Das Brot des Lebens: Kapitel sechs.
Die Hochzeit zu Kana: Kapitel zwei.
Vielleicht sagen Sie jetzt: Mann, der hat was drauf. Nein, ich habe nichts drauf. Aber nach dreißigmal Lesen weiß selbst ich, was wo im Johannesevangelium steht.
Wenn wir das Wort Gottes immer wieder lesen, haben wir es zum Schluss in unserem Herzen und sind keine Konkordanzkrüppel mehr.
Das Wichtigste zuerst: Je mehr Sie das Wort Gottes studieren, desto mehr wird es Ihr Herz und Ihr Leben durchdringen.
Eine Violinvirtuosin in der New Yorker Carnegie Hall wurde einmal gefragt, wie sie zu solch einem Können gekommen sei. Ihre Antwort lautete: Indem ich andere Dinge links liegen gelassen habe. Alles, was nicht zu ihrem Ziel gehörte, wurde für sie zur Nebensache.
Sicher gibt es auch in Ihrem Leben Dinge, die Sie etwas links liegen lassen könnten, um mehr Zeit für das Studium des Wortes Gottes zu gewinnen. Je mehr Sie die Bibel studieren, desto mehr wird sie Ihnen in Fleisch und Blut übergehen. Schließlich werden Sie keine Probleme mehr haben, an Christus zu denken. Sie müssten die ganze Zeit an ihn denken.
Vom Geist erfüllt zu sein bedeutet, Christus bewusst zu leben. Und dorthin gibt es keine Abkürzung. Es reicht nicht aus, sich fest vorzunehmen, ab jetzt ganz bestimmt mit Christus zu leben.
Die einzige Methode, meine Gedanken mit Christus zu füllen, besteht darin, mich mit dem Buch zu füllen, dessen großes Thema er ist. Denn es ist Gottes Wille, dass wir nicht nur gerettet, sondern auch von seinem Geist erfüllt werden.
Gelesen von Glaubensgerechtigkeit. Dieses Buch sowie viele weitere Hörbücher, Andachten und Predigten gibt es auf dem Youtube-Kanal von Glaubensgerechtigkeit