Wir fahren weiter, nachdem wir gesehen haben – ich verweise nochmals auf das Skript –, zum vierten und letzten Punkt: Das Reich, das tausendjährige Reich, wird nach der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit beginnen.
Aber davor wird der Zorn Gottes über die Welt kommen. Dieser kommende Zorn, der jetzt noch nicht in Erfüllung gegangen ist, wird in vielen Stellen im Alten Testament beschrieben. In der Offenbarung wird dies zusammengefasst durch das Buch mit den sieben Siegeln. Dieses Buch findet sich nirgends im Alten Testament. Es wurde ergänzend im Neuen Testament geklärt, dass all diese Gerichte der Endzeit, die über die Welt hereinbrechen, im letzten Weltkrieg zusammengefasst sind – im Himmel als Buchbeschreibung im Buch mit den sieben Siegeln (Offenbarung 5).
Wenn Jesus Christus in der Zukunft das erste Siegel öffnet, dann das zweite, das dritte und so weiter, werden die Gerichte über diese Welt kommen. Diese sind beschrieben in Offenbarung 4 bis 19. Auf dem Skript habe ich die sieben Siegel, die sieben Posaunen und die sieben Schalengerichte notiert. Diese werden so nicht explizit im Alten Testament erwähnt. Aber all diese Gerichte, die im Alten Testament erwähnt werden, sind in diese sieben Siegel, sieben Posaunen und sieben Schalengerichte eingeordnet, wie sie in der Offenbarung beschrieben sind.
Wir sehen also, dass alles sehr chronologisch voranschreitet: Zuerst kommt der Zorn Gottes über die Welt (Offenbarung 4 bis 19, Vers 10). Dann, ab Vers 11, sehen wir den Herrn Jesus, der aus dem Himmel als König der Könige und Herr der Herren kommt. Danach folgt in Kapitel 20 das tausendjährige Reich, anschließend das Endgericht der Gottlosen und schließlich der neue Himmel und die neue Erde.
Aber gute Nachricht! Bevor der Zorn Gottes über die Welt kommt, findet die Entrückung statt. Zwei letzte Punkte hierzu auf dem ersten Blatt: Die Entrückung findet vor diesen Gerichten statt. Jesus rettet die Gemeinde vor dem kommenden Zorn.
In 1. Thessalonicher 1,9 lesen wir, dass die Erlösten heute eine tägliche Erwartung haben – das Kommen des Herrn Jesus. Sie warten nicht auf den Antichristen, sie warten nicht auf die große Drangsal, sie warten auf Jesus Christus.
1. Thessalonicher 1,9: „Denn sie selbst berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem kommenden Zorn.“
Der Mehrheitstext, also die Masse der griechischen Handschriften, bezeugt hier „Apo“. Und „Apo“ meint „weg“, also dass man in einen Bereich nicht hineinkommt. „Apo“ heißt nicht „vom Zorn“, sondern „vor dem Zorn“.
Jetzt kann aber jemand sagen: In meiner Bibel steht das ein bisschen anders, und überhaupt in meiner griechischen Bibel steht „ek“ und nicht „apo“ – „aus dem Zorn“. Das würde bedeuten, man geht zuerst in diese Gerichte hinein und wird dann gerettet.
Jetzt ist die Frage: Welcher Text stimmt? Der Mehrheitstext oder der Minderheitstext von Nestle-Aland? Ja gut, jetzt kann man wählen, was man lieber hat. Es kommt einem wirklich manchmal so vor. Aber die Sache ist viel einfacher.
Dieser Minderheitstext von Nestle-Aland weist wirklich einschneidende Fehler auf. Und Römer 5 gibt die Antwort. In Römer 5 sind nämlich Mehrheitstext und Minderheitstext einstimmig, wie meistens übrigens im Neuen Testament. Das meiste stimmt überein. Es gibt dann verschiedene Stellen, wo es Unterschiede gibt. Das meiste ist bei beiden abgedeckt.
Also Römer 5,9: „Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vor dem Zorn.“ Hier steht in allen Handschriften „Apo“, das heißt „vor dem Zorn“, sodass man nicht in den Zorn hineinkommt.
Und jetzt ist klar: Der Minderheitstext in 1. Thessalonicher 1,10 hat dort einen Fehler. Das war eine Abänderung von Schreibern. Denn hier ist es ja eindeutig „vor dem Zorn“.
Ja, das ist doch wunderbar! Man kann sagen: Aber warum? Weil Gott es so wollte. Da können wir nur Danke sagen. Das ist nicht, weil wir das irgendwie besonders verdient hätten.
Nachdem in Offenbarung Kapitel 2 und 3 die sieben Gemeinden angeschrieben und in Bezug auf ihr Zeugnis auf der Erde korrigiert werden, versteht man nun besser, dass diese Zeit unsere Gegenwart repräsentiert. Die Gemeinde trägt hier auf der Erde das Zeugnis für Gott.
In Offenbarung 4,1 wird beschrieben, dass Johannes gerade nach den sieben Sendschreiben in den Himmel hinaufgerufen wird. Dort sieht er den Thron Gottes und die vierundzwanzig Ältesten, die auf Thronen rund um den Thron Gottes sitzen.
Wer sind diese 24 Ältesten mit Königskronen und weißen Priestergewändern? In Offenbarung 1,5 spricht Johannes die Gemeinden an und sagt: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern für seinen Gott und Vater.“ Die Gemeinde ist also sowohl Priester als auch Könige.
Die 24 Ältesten in Offenbarung 4 repräsentieren die ganze Gemeinde im Himmel. Manche könnten sagen, dass es sich dabei einfach um diejenigen handelt, die bereits entschlafen sind und nun beim Herrn sind. Doch wir befinden uns jetzt auf der Erde und gehen möglicherweise noch in die Drangsal hinein. Dieses Bild hängt eng mit den 24 Ältesten zusammen.
In der ersten Chronik 24 wurden die Priester von König David in 24 Abteilungen eingeteilt. Jede Abteilung hatte Dienst im Tempel Salomos, jeweils von Sabbat zu Sabbat, unter der Leitung eines Ältesten. Am nächsten Sabbat trat die nächste Abteilung ihren Dienst an, sodass 24 Wochen abgedeckt waren.
Das Jahr hat jedoch mehr Wochen. Alle Priester mussten ein zweites Mal für eine Woche Dienst tun, sodass bereits 48 Wochen abgedeckt waren. Das ist noch nicht das ganze Jahr. An den Festen wie Passah, Pfingsten (Shavuot) und dem Laubhüttenfest (Sukkot) mussten alle Israeliten nach Jerusalem kommen. Diese Feste brachten viel Arbeit im Tempel mit sich, sodass alle 24 Priesterklassen zusammen Dienst tun mussten. So war das ganze Jahr abgedeckt.
Wenn man alle 24 Ältesten zusammen sah, wusste man, dass das ganze Volk Gottes versammelt war. Das ist die schöne Botschaft: Johannes wird in Offenbarung 4,1 entrückt. Er symbolisiert als Apostel, der entrückt wird, die Gemeinde.
Er sieht die 24 Ältesten mit Königskronen und Priestergewändern. Diese stehen für die ganze Gemeinde im Himmel. Erst danach, in Offenbarung 6, öffnet der Herr Jesus ein Siegel nach dem anderen, und der Zorn Gottes kommt über die Welt. Doch die Gemeinde wird vor diesem Zorn bewahrt.
Es gibt jedoch Menschen, die als Gläubige durch diese schwere Zeit hindurchgehen werden. Darum der letzte Punkt auf dem Blatt hier, Seite eins: Der Überrest aus Israel und aus allen Nationen wird durch die Drangsal hindurchgehen, um danach in das Friedensreich einzutreten.
Das wird beschrieben in Offenbarung 7. Zuerst werden dort die 144.000 aus Israel genannt, aus allen zwölf Stämmen. Dann folgt ein Überrest aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen, die sich bekehren werden. Diese werden durch die Drangsal hindurchgehen und ins Tausendjährige Reich eintreten.
Interessant ist, dass diese Gruppen klar getrennt sind: Israel mit Sonderstellung, die 144.000 Versiegelten, die als Vorhut gelten. Diese 144.000 werden in Offenbarung 14, Vers 5 als die Erstlingsfrucht, die Vorernte, bezeichnet.
Wir wissen aus Sacharja 13, Vers 8 und folgende, dass ein Drittel der Bevölkerung in Israel sich in der Drangsal bekehren wird. Nach den heutigen Zahlen wären das mehr als zwei Millionen Menschen, die sich in Israel bekehren werden.
Darüber hinaus gibt es weitere Stellen, die von solchen sprechen, die sich im Ausland bekehren und dann zurückkehren werden. Es gibt also einen Überrest aus Israel: die Vorhut im Land mit den 144.000, dann die Ernte im Land, bei der ein Drittel der Bevölkerung zum Glauben kommt, und schließlich den Überrest aus dem Ausland.
Diese Menschen werden durch die Drangsal hindurchgehen. Aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen werden sich in dieser Zeit noch Menschen bekehren. Manche haben das Evangelium heute noch nicht in Klarheit gehört. Solche werden sich verhärten, wie es in 2. Thessalonicher 2 beschrieben wird. Sie werden durch den Antichristen verführt werden, weil sie das Evangelium noch nicht gehört haben.
Eine unzählbare Schar wird zum Glauben kommen. Johannes sieht, wie sie aus der Drangsal herauskommen. Danach gehen sie zum Tempel in Jerusalem, wie wir noch sehen werden.
Die zwei Gruppen sind klar getrennt. In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig: Wer jüdischer Abstammung ist, soll sich niemals einbilden, eine Sonderstellung in der Gemeinde zu haben. Eine solche gibt es nicht. Darum sagt Galater 3, Vers 27: Da ist nicht Jude noch Grieche, sondern ihr seid alle eins in Christus.
Diesen Unterschied gibt es heute nicht. Aber nach der Entrückung beginnt eine andere Zeit, und dann ist der Unterschied wieder da – so wie es auch vor Pfingsten war. Israel hatte im Alten Testament eine Sonderstellung, und diese wird wiederkommen.
Doch sie gehen durch die Drangsal hindurch. Gott wird sie hindurchführen. Viele werden als Märtyrer sterben, das haben wir bereits gesehen, aber nicht alle. Eine unzählbare Schar aus allen Völkern wird diese Zeit überleben, sagt Offenbarung 7, und diese werden so ins Reich eingehen.
Dreißig Tage nach der Drangsal wird das beständige Opfer im Tempel zu Jerusalem wieder eingeführt werden (Daniel 12,11). Nun ist das tausendjährige Reich das Thema. Deshalb werde ich das, was eigentlich kurz davor liegt, nicht im Detail belegen, da ich das in anderen Vorträgen bereits getan habe. Ich erkläre es einfach, damit man gut folgen kann.
Sieben Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus in Herrlichkeit werden eine besondere Rolle spielen. Die zweiten dreieinhalb Jahre werden als die große Drangsal bezeichnet – der letzte, schrecklichste Weltkrieg. Die Gemeinde wird noch vor diesen sieben Jahren entrückt werden, weil sie den Zorn Gottes nicht erleben wird.
Dieser letzte Weltkrieg beginnt damit, dass der Antichrist auf dem Tempelplatz in Jerusalem sein Götzenbild aufstellt, das sprechen kann – den Gräuel der Verwüstung. Dadurch wird der dritte Tempel, der ja vorbereitet wird und dann stehen wird, entweiht. Der gläubige Überrest, zum Beispiel die 144.000, wird dann nicht mehr opfern können. Die Drangsal wird dauern, wie wir deutlich aus Offenbarung 11,2-3 sehen: dreieinhalb Jahre, das sind 42 Monate oder 1260 Tage.
Die prophetischen Jahre sind immer Jahre mit Monaten zu dreißig Tagen. Das ist einfach festgelegt. Daniel 12 sagt nun aber: Ab dem Moment, in dem das beständige Opfer abgeschafft wird – eben wegen des Gräuels des Antichristen – sind es 1290 Tage. Das ist länger als die 1260 Tage.
Deshalb habe ich hier diese einfache Rechnung: 1290 minus 1260 sind 30 Tage. Das steht so dort, weil dann der Tempel bereits gereinigt und neu eingeweiht wird. Die Opfer werden fortgesetzt. Also wird das Opfer nach 30 Tagen wieder da sein.
Nächster Punkt: In mehreren Schlachten wird der Herr alle Feinde besiegen. Die großen Schlachten finden in Harmagedon statt. Ich habe hier die entsprechenden Stellen aufgeschrieben: Offenbarung 16,13-16 und 19,11-21. Diese haben wir bereits gelesen.
Weitere wichtige Orte sind Jerusalem, wie in Sacharja 14 beschrieben. Auch dort haben wir einige Verse gelesen. Es gibt noch weitere Beispiele, in denen der Herr Jesus in Jerusalem als Richter erscheinen wird: Sacharja 30,27-33 und 31,4-5.
Dann ist da noch Edom, das südlich vom Toten Meer in Jordanien liegt. Dort wird er als Richter der Welt erscheinen. In Jesaja 63,1-6 wird beschrieben, wie er dort Völker besiegen wird.
In verschiedenen Schlachten wird der Herr also allen Widerstand gegen ihn besiegen.
Ein weiterer Punkt ist, dass man nach der Drangsal noch 75 Tage ausharren muss. In Daniel 12,12 heißt es: „Glückselig ist, wer ausharrt und die 1335 Tage erreicht.“ Die Drangsal dauert 1260 Tage. Eine einfache Rechnung zeigt: 1335 minus 1260 sind 75 Tage.
Wir wissen also, dass 30 Tage später das Opfer wieder eingeführt wird, aber man muss weiterhin ausharren, bis die 75 Tage vorbei sind. Das bedeutet, wenn der Herr kommt, ist das Tausendjährige Reich nicht sofort da.
Ich weiß nicht, ob man sich das so vorgestellt hat, aber es ist nicht so. Diese 75 Tage werden wirklich intensiv sein. Es wird gekämpft werden. Zum Beispiel sehen wir in Offenbarung 17, dass die Heere in Harmagedon mit dem Lamm Krieg führen.
Wenn man auf den Bergen rund um die Harmagedonebene steht und hinunterblickt, kann man sich vorstellen, dass der Herr hier kommen wird. Die versammelten Heere wollen mit dem Herrn kämpfen. Ob das jetzt Drohnen sind, Raketen oder Kanonen – sie wollen gegen ihn kämpfen. Natürlich ist das unsinnig, denn das Lamm wird sie besiegen, wie Offenbarung 17 sagt.
Aber all das wird noch 75 Tage dauern. Schließlich wird der Herr Jesus alle Kriege auf der ganzen Welt befrieden.
Lesen wir Psalm 46. Übrigens sprechen viele Psalmen vom Tausendjährigen Reich. Das muss man wissen. Ebenso sprechen viele Psalmen über die Drangsalzeit davor und die Nöte, die die Gläubigen in dieser Zeit erleben werden.
Die Psalmen zeigen, welche inneren, seelischen Kämpfe und Nöte die Gläubigen durchmachen. Darum sind die Psalmen so hilfreich. Auch wenn wir nicht durch die große Drangsal gehen, wer von uns kann schon sagen, dass er in seinem Leben nicht durch schwere Drangsal gegangen ist?
Diese Psalmen sind wertvoll, weil sie Ängste und Bedrängnisse der Seele sowie Gefühle von Verzweiflung zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig bringen sie diese Erfahrungen mit dem Herrn in Verbindung. Dort müssen wir immer wieder versuchen, unsere Lasten abzulegen.
All das finden wir im Buch der Psalmen. Nun lesen wir Psalm 46.
Ich weiß, das war so eine Bemerkung. Bis man die Stelle offen hat, haben wir die Zeit des Bibelöffnens auch noch ausgenutzt.
Psalm 46,9: Kommt, schaut die Großtaten des Herrn, der Verwüstungen angerichtet hat auf der Erde. Verwüstungen sind Zerstörungen. Er beschwichtigt die Kriege bis an das Ende der Erde, zerbricht den Bogen und zerschlägt den Speer, verbrennt die Wagen mit Feuer.
„Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin. Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf der Erde.“ Sehen wir, da sind wir im tausendjährigen Reich. Aber er wird die Kriege beschwichtigen bis an das Ende der Erde.
Wo ist das Ende der Erde? Ganz einfach: Hesekiel 5,5 sagt, Gott spricht: „Dies ist Jerusalem, ich habe es mitten gesetzt, und die Nationen und Völker um es her.“ Jerusalem, Israel liegt am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika. Für Gott ist das das geografische Zentrum.
Die Teile des Festlandes, die am weitesten entfernt sind von Israel, das sind die Enden der Erde. Wenn wir eine Weltkarte anschauen, was ist da in der Mitte? Europa. Weil die Europäer denken, sie sind das Zentrum der Welt. Aber man muss mal schauen, wie die das machen: In Fernost sieht man, die Karten sind ganz anders, und plötzlich ist da der Pazifik so wichtig. Die sehen sich natürlich als Zentrum der Welt und stellen Europa so ungefähr gegen die Mitte.
Für Gott ist es aber so, dass Israel in der Mitte sein muss. Und alle, ob das jetzt Thailand ist, Australien, Neuseeland, Argentinien, Chile, Peru, Kolumbien, USA – ja, ich meine natürlich die Festküste – das ist das Ende der Welt. Und der Herr Jesus wird alle Kriege beschwichtigen bis an das Ende der Welt.
Dann habe ich noch verwiesen auf Psalm 65,8. Das ist Hausaufgabe. Wir können ja nicht alle Stellen miteinander lesen, aber ich gebe Hinweise, wo man noch mehr findet.
Es kommt das Gericht der Lebendigen: Matthäus 25,31. Alle Überlebenden werden nach Jerusalem, ins Tal Josaphat – ein anderer Name für das Tal Kidron – vor Gericht gestellt werden. Nur die Bekehrten und Wiedergeborenen werden ins Reich eingehen.
Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Es wird eine längere Übergangszeit geben, bis das eigentliche Reich des Friedens beginnen wird. Die Ungläubigen werden gerichtet und sterben. Sie kommen nicht ins tausendjährige Friedensreich.
Nur der Überrest aus Israel, aus dem Land, und alle, die aus dem Ausland noch heimkehren werden, nachdem der Herr schon zurück ist, sowie der Überrest aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen, der sich in der Drangsal bekehren wird, werden eingehen.
Ich lese aus Matthäus 25,31: "Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm."
Man erkennt hier eine Anspielung auf Daniel 7,13, diese aramäische Stelle, in der der Menschensohn auf den Wolken kommt, um zu herrschen – und alle heiligen Engel mit ihm. Dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen, und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden.
Er wird sie voneinander scheiden, so wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Alle Nationen, alle, die überleben, werden nach Jerusalem kommen, und dort wird der Herr Jesus sie richten.
Das Bild ist wie bei einem Hirten, der zuerst die Geißböcke und die Schafe gemischt in der Herde hat und sie dann trennen muss. Die weiteren Verse zeigen, wie der Herr diejenigen zur Rechten haben wird, wenn er sagt: "Geht ein in das Reich und seid gesegnet meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an" (Matthäus 25,34).
Die zu Linken wird er anweisen, in das ewige Gericht zu gehen, für das sie bestimmt sind. Über ihr Leben wird er sprechen. Ein Beispiel dafür ist, wenn er denen zur Rechten sagt: "Ich war hungrig, ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, ihr habt mich getränkt; ich war ein Fremdling."
Diese werden antworten: "Wann haben wir dich so gesehen?" Dann sagt der Herr: "Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Die 144.000 werden am Anfang der letzten dreieinhalb Jahre, wenn sie das Götzenbild am Tempelplatz sehen – nach Matthäus 24 – alle, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen. Nach Jesaja 16 ziehen sie nach Moab, auf dieses Hochplateau auf der anderen Seite des Toten Meeres.
Dort werden sie dreieinhalb Jahre versorgt. Das heißt, Araber in Jordanien werden sich um sie kümmern, falls sie zum Glauben kommen.
Der Herr wird sagen: "Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Dies ist nicht Rettung aufgrund von Werken, sondern diese Werke zeigen, dass sie sich wirklich bekehrt haben.
Das ist auch eines der Kennzeichen der Wiedergeburt: dass jemand Israel liebt.
Das ist ganz erstaunlich: Leute, die Israel hassten. Noch gar nicht so lange her saß ich an einem Tisch mit einem Mann aus Hessen, der neben mir erklärte, dass er im Iran aufgewachsen sei.
Mit etwa dreizehn Jahren war ich sehr depressiv. Mein Lebenswunsch war damals, Schahid zu werden, ein Selbstmordattentäter. Ich empfand tiefen Hass gegen Israel. Doch dieser Mann hat sich bekehrt und liebt heute Israel. Das ist so bemerkenswert – wie kann das sein? Israel-Hass und Israel-Liebe – das ist etwas, an dem man neues Leben erkennen kann.
Nun wird der Herr sagen: „Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters, betretet das Reich!“ Und andere wird er verurteilen. Das bedeutet, einige werden sterben und nicht ins Reich eingehen.
Ich lese aus Joel 4,1: „Man hört die Stimme des Messias, also des Herrn Jesus: Siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden.“
Der Ausdruck „in jenen Tagen und zu jener Zeit“ kommt in der Bibel oft vor. Er ist ein typischer Ausdruck für die Endzeit. Hier wird gesagt, dass das Schicksal Judas und Jerusalems, also die Gefangenschaft Judas, gewendet wird.
Dieser Prozess begann 1882, als Tausende Juden begannen, ins Land ihrer Väter zurückzukehren. Das war die erste Heimkehrwelle, gefolgt von der zweiten und dritten. Schließlich wurde der Staat Israel gegründet, und bis heute kehren immer mehr Juden aus aller Welt zurück – etwa drei Millionen.
Jesus sagt: „In jener Zeit, wenn das Schicksal von Juda und Jerusalem gewendet wird“ – Jerusalem ist heute die Hauptstadt Israels, und die Altstadt mit dem Tempelberg ist seit 1967 wieder Teil Israels – „dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in die Talebene Josaphat hinabführen. Dort werde ich mit ihnen über mein Volk und mein Erbteil Israel richten, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Mein Land haben sie geteilt, und über mein Volk haben sie das Los geworfen.“
Ende meiner Teenagerzeit las ich diese Stelle, und sie hat sich tief in mein Bewusstsein eingeprägt. Da steht klar: In dieser Epoche, wenn das Schicksal von Juda, vom jüdischen Volk und von der Stadt Jerusalem gewendet wird, dann ist es auch die Zeit, in der der Messias im Tal Josaphat sein wird und mit den Völkern richten wird.
Das heißt: In der geschichtlichen Epoche, in der das Schicksal des jüdischen Volkes nach zweitausend Jahren Zerstreuung unter den Völkern und ohne Hoffnung auf einen Staat gewendet wird – ab 1882 begann dieser Prozess und setzte sich über Jahrzehnte fort – findet das Völkergericht im Tal Josaphat statt. Ein anderer Name für dieses Tal ist das Kidrontal, gelegen zwischen Ölberg und Tempelberg.
Das ist fantastisch! Wir können nicht genau berechnen, wann die Entrückung oder die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit ist. Das ist nicht möglich. Aber wir können die Zeichen der Zeit erkennen und wissen, dass diese Ereignisse in diese Epoche fallen.
Das heißt, das Tausendjährige Reich ist im Rückblick bereits Teil unserer größeren geschichtlichen Epoche. Die erste Einwanderungswelle begann 1882. In dieser Zeit wurde mein Großvater geboren. Drei Generationen – mein Großvater, meine Mutter und ich – leben bis heute in dieser Epoche.
Natürlich ist das eine Zeitspanne von weit über hundert Jahren, aber was ist das im Vergleich zu den vergangenen 1800 Jahren? Über diese Zeit waren die Juden zerstreut in der ganzen Welt, ohne Staat und ohne Hoffnung als Volk.
Ja, in dieser Epoche wird das Tausendjährige Reich stattfinden. Und in den weiteren Versen, etwa in Joel 4,12, heißt es: „Die Nationen sollen sich aufmachen und hinabziehen in die Talebene Josaphat, denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsum zu richten.“
Wir leben also in der Epoche, in der Jesus Christus im Tal Kidron sitzen wird. Alle Nationen werden kommen, wie auch Matthäus 25 sagt. Doch haben sie Platz im Kidrontal? Das ist kein Problem, denn sie werden nicht alle gleichzeitig kommen, sondern nach und nach.
Jetzt wird auch klar, warum zwischen der Drangsal und dem Beginn des Tausendjährigen Reiches eine längere Übergangszeit liegt. Wir gehen gleich weiter darauf ein.
Russland, in der Bibel als Rosch bezeichnet, wird mit seinen Verbündeten auf drei Kontinenten einen letzten Aufstand starten. Dieser wird auf den Bergen Israels durch Feuer vom Himmel gerichtet werden (Hesekiel 38,39). Das mag für manche eine Enttäuschung sein. In Vorträgen und Büchern hört man oft, dass als Nächstes Russland Israel angreifen wird und Hesekiel 38 in Erfüllung geht. Doch dem ist nicht so. Dieser Angriff wird das allerletzte Ereignis sein – und zwar nach der großen Drangsal.
Hesekiel 38 bedeutet, dass es in der Endzeit eine Großmacht im äußersten Norden von Israel geben muss, genannt Rosch. Diese Großmacht ist mit Nationen auf drei Kontinenten – Europa, Asien und Afrika – verbündet. Diese Großmacht gibt es heute, aber sie existierte nicht vor 2000 Jahren.
Im Mittelalter entstand ein islamisches Reich der Russ, das sich nach und nach ausdehnte. Dieses Reich wuchs im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein und reichte schließlich bis nach Alaska. Die Russen verkauften Alaska damals günstig an die Amerikaner, ohne zu wissen, dass dort Erdöl lag. So wurde ein großes Reich aufgebaut, und dieses muss es auch in der Endzeit geben.
Russland spielt heute schon eine bedeutende Rolle im weltweiten Geschehen. Doch der Schlusskampf aus Hesekiel 38 und 39 ist nicht etwas, das unmittelbar bevorsteht. Versteht man den Unterschied?
Ein wichtiger Hinweis findet sich in Hesekiel 39: Diese Armee wird gegen Israel kommen und auf den Bergen Israels – hauptsächlich im sogenannten Westjordanland – durch Feuer vom Himmel gerichtet werden. Hesekiel 39, Vers 5 sagt dies, und in Vers 7 spricht Gott: „Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen, dass ich der Herr bin, der Heilige Israels.“
Wenn also dieses Feuer vom Himmel kommt und die Heere Russlands mit ihren Verbündeten gerichtet werden, dann sagt Gott, dass von diesem Zeitpunkt an sein Name unter den Nationen der Welt nicht mehr entweiht wird.
Würde Russland also demnächst Hesekiel 38 und 39 erfüllen, dann würde die Offenbarung nicht mehr zutreffen. Denn dort lesen wir in den kommenden Gerichten, dass die Menschen den Namen Gottes lästern werden – immer wieder und immer wieder. Das wäre unmöglich, wenn Gott bereits verhindert hätte, dass sein Name entweiht wird.
In dieser Übergangszeit wird Russland sich mit seinen Verbündeten sammeln und einen letzten Aufstand wagen. Wie ist das möglich? Der Herr Jesus wird ja sichtbar sein, alle werden ihn sehen, und trotzdem werden sie versuchen, gegen ihn zu kämpfen.
In Offenbarung 17 wird beschrieben, dass sie auch versuchen werden, mit dem Lamm, mit dem, der auf den Wolken des Himmels kommt, mit den himmlischen Heerscharen Krieg zu führen. Sie meinen, ihre Waffen könnten etwas ausrichten, doch das wird nichts nützen. Keine Cruise-Missiles und keine anderen Waffen werden helfen.
Dann ist dieser letzte Aufstand beendet. Danach folgt in Hesekiel Kapitel 40 bis 48 die Beschreibung des ausgearbeiteten Tempels für das Tausendjährige Reich. Es wird die Neuverteilung des Landes Israel unter den zwölf Stämmen dargestellt – alles neu geordnet für das Tausendjährige Reich.
Das ist die Nahtstelle. Sieht man das? Darum muss Hesekiel 38 und 39 bis zum Äußersten hinausgezogen werden.
Weltweit wird abgerüstet werden, und es wird keine militärische Ausbildung mehr geben. Niemand muss mehr in die Rekrutenschule!
In Jesaja 2 steht: In der Rekrutenschule lernt man den Krieg. Dort heißt es weiter: „Und es wird geschehen am Ende der Tage“ – ein typischer Ausdruck für die Endzeit.
Am Ende der Tage wird der Berg des Hauses des Herrn – das ist in der Bibel der Name für den Tempelberg – fest auf dem Gipfel der Berge stehen und erhaben sein über die Hügel. Alle Nationen werden zu ihm strömen, und viele Völker werden hingehen und sagen: „Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn, zum Haus des Gottes Jakobs!“
Er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln. Denn von Zion, das ist der Tempelberg in Jerusalem, wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des Herrn von Jerusalem.
Er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Sie werden ihre Schwerter zu Flugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Keine Nation wird gegen eine andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.
Ist das nicht wunderbar? Das, was als Kunstwerk vor dem UNO-Gebäude in New York aufgestellt ist – das Umschmieden von Schwertern zu Pflugscharen und Speeren zu Winzermessern – wird sich erfüllen. Sie werden den Krieg nicht mehr lernen.
Es wird wirklich Frieden auf dieser Erde geben. Doch das kann nicht die UNO bewirken, auch wenn sie es möchte. Wir gehören ja auch zu diesem Verein und könnten es so sagen: Wir können das nicht bewirken. Aber der Herr Jesus wird es tun können – der Fürst des Friedens.
Der dritte Tempel wird nach den Plänen aus Hesekiel 40 bis 47 ausgebaut werden. Es wird ein Gebäude nach diesem Plan entstehen, bei dem der dritte Vorhof etwa 1,5 Kilometer mal 1,5 Kilometer misst.
Der Tempelberg wird geologisch gehoben werden, wie es Zacharier 14 beschreibt. Dies geschieht am Ende der Drangsal, wenn es geologische Katastrophen geben wird. Der Ölberg wird sich spalten. Man kann bereits heute in den Erdschichten diese Spaltung vorgezeichnet erkennen. All das wird geschehen, und dann entsteht die Plattform, auf der der Hesekiel-Tempel ausgebaut werden kann.
Der gereinigte dritte Tempel wird genau nach den Plänen von Hesekiel errichtet. Dort sind alle Details festgelegt: welche Maße, wie, was und wo. Warum braucht es einen so großen Tempel? Weil regelmäßig alle Nationen der Welt nach Jerusalem kommen werden – im Tausendjährigen Reich.
Es sind vorgeschriebene Festzeiten vorgesehen. Dann wird man nach Jerusalem gehen, um den Herrn anzubeten. Es wird gewaltige Festzeiten geben, und weltweit wird gereist werden. Wird es im Tausendjährigen Reich noch moderne Technologie geben? Ja, denn wenn Menschen regelmäßig aus aller Welt nach Jerusalem reisen müssen, ist das selbstverständlich.
Es gibt weitere Hinweise darauf, dass Technologie auch im Tausendjährigen Reich vorhanden sein wird. Schon in den Plänen von Hesekiel sieht man anhand der Geographie, dass offensichtlich auch Fahrzeuge benötigt werden, die an einem Tag viele Kilometer zurücklegen, um zum Tempel zu gelangen. Moderne Transportmittel werden also notwendig sein. Dies nur am Rande erwähnt.
Das Land Israel wird unter den zwölf Stämmen neu aufgeteilt werden. Vom Bach Ägyptens – das ist in der Bibel der Ausdruck für Elarisch, wo heute die Grenze zwischen Israel und Ägypten verläuft – erstreckt sich das Land in der Negevwüste von Elarisch bis zum Euphrat in Syrien.
Es wird noch mehr Neuordnungen geben als heute, denn Israel beherrscht im Süden bereits Teile Syriens und den gesamten Hermon mit seinem höchsten Punkt von 2814 Metern. Das Land Israel wird also neu aufgeteilt werden.
Man muss wissen, dass die Menschen, die heute weltweit als Juden bezeichnet werden, in ihren Genen alle zwölf Stämme tragen. Denn von den zehn Stämmen gab es immer wieder Überläufer ins Südreich, wie man in 2. Chroniker 10-12 sieht. Deshalb waren im Südreich über die Geschichte hinweg alle zwölf Stämme vertreten. Der Stamm Juda war der wichtigste und mächtigste, weshalb die Menschen dort Juden genannt werden.
Doch genetisch stammen sie von allen zwölf Stämmen ab. Darum sagt der Apostel Paulus vor Agrippa in Apostelgeschichte 26, dass unser zwölfstämmiges Volk Gott Tag und Nacht dient. Jakobus schreibt seinen Jakobusbrief an die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind, und sendet ihnen seinen Gruß.
Das Land wird dann neu aufgeteilt, und jeder Stamm erhält einen eigenen Landstrich. Später wird die Verheißung an Abraham Wirklichkeit werden. In 1. Mose 15,18 hat Gott gesagt, dass Israels Landbesitz vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat reichen wird.
In Hesekiel 47 wird vom Bach Ägyptens gesprochen, das ist Nachchall Mitzraim. In 1. Mose 15 wird hingegen vom Nachar Mitzraim gesprochen. Nachar ist der Nil, also vom Nil bis zum Euphrat.
Und weiter: Die Natur wird aufblühen und grünen. Petrus nennt das Reich die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge (Apostelgeschichte 3,21). Das heißt, paradiesische Zustände werden im letzten Zeitalter nach dem Vorbild des Ersten am Anfang wiederhergestellt werden.
Die Wüsten werden verschwinden, die Welt wird ein Paradies werden, alle Krankheiten werden geheilt, und wie wir schon gesehen haben, werden Menschen normalerweise nicht mehr sterben. Jesaja 35,1 beschreibt es so: Die Wüste und das Dürreland werden sich freuen, und die Steppe wird frohlockend und aufblühen wie eine Narzisse. Die Narzisse ist eine so liebliche Blume, sie wird in voller Blüte stehen und frohlockend, ja, frohlockend und jubelnd sein.
Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht des Karmel, das ist ein fruchtbares Gebiet, das Karmelgebirge, und Scharons, das ist die fruchtbare Ebene am Mittelmeer im Norden von Israel. Dort werden sie die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes.
Stärkt die schlaffen Hände und macht fest die wankenden Knie! Sagt zu denen, die zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! Siehe, euer Gott kommt. Und dann, in Vers 5: Dann werden die Augen der Blinden aufgetan, die Ohren der Tauben geöffnet werden, der Lahme wird springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln. So weiter. Alle werden gesund werden.
Die Zukunft ist grün – aber ohne die Grünen. Ja, zu grün sagen wir klar ja. Aber nicht zur bibel- und gottfeindlichen Ideologie der Grünen, die wirklich gar nicht grün ist, sondern rot – so wie eine Melone, außen grün, innen rot.
Doch die Wüste wird aufblühen. Die Negev-Wüste wird aufblühen, die Sinai-Wüste wird aufblühen, die Sahara-Wüste wird aufblühen, und in Asien die Gobi-Wüste. Ich muss ja nicht alle Wüsten aufzählen – alles wird aufblühen, es wird grün sein.
Ein besonders mir kostbarer Vers ist 2. Samuel 23,4. Dort beschreibt König David am Ende seines Lebens den kommenden Herrn und sagt: Es wird sein wie ein Morgen ohne Wolken, wie das Grün nach dem Regen der Nacht. Das bekommt also eine saftige grüne Farbe. Das ist die Zukunft des Tausendjährigen Reiches.
Es ist einfach nur schön. Nicht nur Schildkröten, Riesenschildkröten und das Reiten darauf, sondern wirklich eine Natur, die einfach nur schön ist für Auge und Herz. Die Natur wird paradiesisch verändert werden.
So wie Gott durch den Sündenfall die Tierwelt verändert hat, indem der Löwe als Fleischfresser umgeändert wurde – mit dem Gebiss, der Darmlänge und so weiter – und mit den Krallen ebenfalls. Auch viele Tiere wurden durch den Sündenfall verändert, durch einen schöpferischen Fluch.
Gott sagt nämlich zur Schlange, die ihre Beine verlor und auf dem Bauch kriechen sollte: Du bist mehr verflucht – so im Hebräischen, nicht „vor“, sondern „mehr verflucht“ – als alle Tiere des Feldes. Das heißt, die ganze Tierwelt kam unter einen Fluch, und Gott hat sie verändert. Darum stechen die Wespen.
Das ist ja nicht das Schlimmste, es geht noch anders. Aber alle diese Veränderungen waren Folgen des Sündenfalls, ein schöpferischer Fluch. Im Tausendjährigen Reich wird Gott das weitgehend rückgängig machen.
Auch Jesaja 11 und Jesaja 66 sprechen davon, wie der Löwe lieb wird und das Lamm nicht mehr vom Wolf bedroht wird. Dann wird der Löwe nicht mehr nach Fleisch verlangen. Wenn man ihm etwas hinhält, wird er Stroh nehmen.
Und dann muss man nicht mehr mit dem Zoowärter sprechen – kein Problem mehr.
Nächster Punkt: Die Gemeinde wird mit Christus regieren. Das haben wir bereits gesehen, zum Beispiel in Epheser 1,10-11. Die einzelnen Gläubigen werden je nach ihrer Treue in diesem Leben über mehr oder weniger Städte herrschen und richterliche Entscheidungen treffen.
Im Gleichnis der Pfunde in Lukas 19,11 und folgende sagt der Herr Jesus gewissermaßen: Wenn er zurückkommt, wird er den Gläubigen der Jetztzeit je nach Treue sagen: „Du bist über zehn Städte, du über fünf.“ Das bedeutet, wir werden ganz konkrete Regierungsaufgaben wahrnehmen.
Ich wurde wiederholt gefragt, ob ich nicht einer Partei beitreten möchte. Ich habe gesagt: Nein, ich habe jetzt einen anderen Auftrag. Später werde ich dann zwar keiner Partei beitreten, aber ich werde auch mithelfen wollen. Wie viele Städte ich bekomme, habe ich nicht gesagt – das wird der Herr dann für uns alle entscheiden. Aber es wird so konkret sein.
1. Korinther 6,2-3 sagt, dass die Gläubigen der Gemeinde in der Zukunft sogar Engel richten werden und ebenso Menschen im tausendjährigen Reich. Wir werden dann Entscheidungen treffen müssen. Paulus fragt, warum ihr jetzt in der Gemeinde bei Problemen nicht entscheiden könnt, wo ihr das doch in der Zukunft tun müsst.
Wir werden also kein nebliges Dasein führen, sondern ganz konkret handeln. Vielleicht bekommt Raffael, um das Beispiel zurückzunehmen, São Paulo und noch neun weitere Städte. Dann muss er wirklich dafür sorgen, dass die Probleme in São Paulo gelöst werden. Alle Probleme, die bis heute nicht gelöst wurden, werden dann gelöst werden.
Die Gemeinde wird im tausendjährigen Reich regieren und auch danach, in der Ewigkeit, über den neuen Himmel und die neue Erde. In Offenbarung 22,5 steht, dass sie von Ewigkeit zu Ewigkeit herrschen werden. Das geht also über das tausendjährige Reich hinaus.
Jetzt versteht man auch, warum in 2. Petrus 1,11 vom ewigen Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus gesprochen wird. Es sind nicht nur tausend Jahre auf dieser Erde, sondern es geht weiter in alle Ewigkeit, und dann ist es perfekt.
Im tausendjährigen Reich wird die Gerechtigkeit hier auf der Erde herrschen, aber auf der neuen Erde wird sie wohnen, weil kein Widerstand mehr da sein wird. In Lukas 1,33 sagt der Engel Gabriel zu Maria, dass der Herr Jesus auf dem Thron seines Vaters David sitzen und in Ewigkeit regieren wird – nicht nur tausend Jahre. Es geht also weiter.
Die Gemeinde hat den höchsten Platz in der ganzen Schöpfung. Sie wird in Hebräer 12,23 als die Gemeinde, die Ekklesia der Erstgeborenen, genannt. Warum? Das ist Gottes souveräne Auswahl. Er hat niemanden für die Hölle oder für die Außenseite bestimmt. Aber er hat bestimmte Menschen, die zur Gemeinde gehören. Diese werden auch in dieser Zeit geboren, sich bekehren und zur Gemeinde gehören. Sie haben den höchsten Platz, höher als Israel und höher als alle anderen Nationen.
Die Gemeinde wird als das neue Jerusalem die Herrlichkeit Gottes ausstrahlen. In Offenbarung 21,9 wird das neue Jerusalem erklärt – das ist die Gemeinde, die Braut des Lammes. Das ist eine symbolische Beschreibung der Gemeinde.
Warum als Stadt? Das griechische Wort dafür ist Polis, woraus auch das Wort Politik stammt. Politik bedeutet Stadtführung. Deshalb wird die Gemeinde, die herrschen wird, als eine Stadt dargestellt – das neue Jerusalem in Offenbarung 21.
Diese Stadt wird mit vielen Edelsteinen beschrieben, mit Straßen aus Gold, und Gott ist das Licht. Diese Stadt wird dieses Licht wieder ausstrahlen. Das bedeutet, wir werden nicht nur einfach sagen: „In São Paulo werden die Probleme so und so gelöst.“ Nein, wir werden die Herrlichkeit Gottes hineinbringen und zeigen, was Gottes Gedanken sind und wie er die Dinge sieht.
So werden wir die Herrlichkeit Gottes ausstrahlen – und das gilt auch für die Ewigkeit. Offenbarung 21,9 beschreibt das neue Jerusalem, das schon im tausendjährigen Reich erwähnt wird, aber auch bei der Beschreibung des neuen Himmels und der neuen Erde in Offenbarung 21,1-8. Dort wird das neue Jerusalem beschrieben, das aus dem Himmel herabkommt.
Die Gemeinde wird im Haus des Vaters wohnen (Johannes 14), aber auf der Erde arbeiten. Deshalb wird die Gemeinde dort auch beschrieben als „die Hütte Gottes bei den Menschen“. Was heißt das – eine Stadt oder eine Hütte? Beides sind symbolische Beschreibungen.
Eine Hütte ist das Wort für Stiftshütte. Diese wurde aufgestellt, wieder abgebrochen, an einem anderen Ort wieder aufgestellt und wieder abgebrochen. Das bedeutet Zeitlichkeit. So werden wir im Himmel wohnen, im Haus des Vaters (Johannes 14,1-3). Das ist der himmlische Tempel.
Aber arbeiten werden wir auf der Erde. Es wird nie langweilig werden, wir werden ständig wechseln. Himmel und Erde werden vollständig verbunden sein. In Johannes 1,51 sagt der Herr Jesus, dass die Engel im tausendjährigen Reich ständig auf und abfahren zum Sohn des Menschen.
Himmel und Erde werden so verbunden sein, dass es ein ständiges Wechseln gibt. In der Engelwelt ist das heute schon so: Engel werden ausgesandt für die Gläubigen (Hebräer 1,14). Aber nicht nur die Engel, auch die Gemeinde wird ständig vom Himmel zur Erde hin- und hergehen.
Ich erinnere mich an eine ältere Schwester, die bis ins hohe Alter ADHS hatte. Ich habe sie getröstet, dass es nie langweilig werden wird. Sie war sehr froh darüber, dass sie auch im Alter noch so viel Bewegung hatte. Es wird also spannend bleiben.
Himmel und Erde werden vollständig verbunden sein. Die Gemeinde wird im Himmel wohnen, im Vaterhaus (Johannes 14). Der Tempel in Jerusalem wird in Johannes 2 als das Haus des Vaters bezeichnet, und in Johannes 14 das himmlische Haus des Vaters – also der himmlische Tempel.
Dort werden sie anbeten (Offenbarung 4-5), wo wir den Thron Gottes im Allerheiligsten des Himmels sehen. Auf der Erde werden sie als Könige arbeiten (Offenbarung 5-10). Sie werden über die Erde herrschen – über den gläubigen Überrest aus Israel und aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen.
Über sie wird der Geist Gottes ausgegossen werden. Das steht in Joel 3,1. Nach der beschriebenen Drangsalzeit in Joel 2 wird diese Ausgießung stattfinden. Das wurde auch in Jesaja und Hesekiel wiederholt vorausgesagt.
Ein neues Pfingsten wird weltweit stattfinden. Jetzt versteht man Apostelgeschichte 2 besser. Der Heilige Geist wurde am Pfingsten ausgegossen und die Juden, die das erlebt haben, fragten: „Was ist das?“ Petrus sagte, dies sei das, was durch Joel vorausgesagt wurde.
Er sagte nicht, dass dies die Erfüllung von Joel ist. Sie fragten: „Was mag das sein?“ Und dann sagte er: „Dies ist es“ – das Phänomen der Ausgießung des Heiligen Geistes. Aber das war eine Vorwegnahme für die Gemeinde.
In Joel 3 wird das Wirklichkeit werden. Jetzt versteht man, dass der Heilige Geist an Pfingsten ausgegossen wurde, um in den Gläubigen zu wohnen – wie das früher nicht so war. Bei der Entrückung wird er weggehen und nicht mehr in dieser besonderen Weise das Böse zurückhalten. Es wird eskalieren.
Am Anfang des tausendjährigen Reiches wird der Heilige Geist wieder ausgegossen werden – über alles Fleisch, über den Überrest aus Israel und die Nationen. Dann wird Israel ein Segen inmitten der Welt sein und zur höchsten aller Nationen aufsteigen.
Micha 5,6-7 sagt, Israel wird wie Tau inmitten der Völker sein – ein Segen und eine Erfrischung für alle Völker. Auch Ägypten und Assyrien werden eine bedeutende Vorrangstellung einnehmen. Jesaja 19,23-25 beschreibt, dass Israel in der Mitte steht und Ägypten sowie Assyrien (der heutige Nordirak) eine Sonderstellung unter den Völkern einnehmen.
Es wird eine einzige Straße geben, eine spezielle Autobahn, könnte man sagen – eine große Straße von Ägypten nach Israel und dann weiter nach Nordirak. So etwas ist heute undenkbar. Das wird in Jesaja 19 beschrieben.
Die Menschheit wird durch die Drangsal massiv dezimiert werden. In Jesaja 13,12 heißt es, dass Gott den Menschen kostbarer machen wird als Gold und besonders kostbares Gold aus Ophir. Warum? Weil er die Menschen so stark dezimieren wird.
In Offenbarung 6,8, einem der ersten Siegelgerichte, kommt ein Viertel der Menschheit um. Später, in Offenbarung 9,15 und 9,18, stirbt ein Drittel der Menschheit. Man könnte diese Zahlen zusammenzählen und auf eine Hälfte der Menschheit kommen, also etwa vier Milliarden Tote. Doch so einfach lässt sich das nicht rechnen, da zwischendurch weitere Gerichte stattfinden, bei denen ebenfalls Menschen sterben, bevor der Drittel-Anteil eintritt. Daher kann man die Zahlen nicht einfach addieren.
Dennoch wird deutlich, dass die Dimensionen der Verluste in die Milliarden gehen. Zum Vergleich: Im Ersten Weltkrieg starben etwa 18 Millionen Menschen, im Zweiten Weltkrieg etwa 70 Millionen. In der Zukunft werden es jedoch Milliarden sein – eine schreckliche Vorstellung!
Der Mensch, der Jesus Christus als Friedensfürst ablehnt, bringt diese Welt ins Verderben. Doch dann wird der Friedensfürst kommen und echten Frieden bringen. Bereits jetzt wissen wir: Normalerweise wird niemand mehr sterben.
Der nächste Punkt: Jesus wird auf dem Thron Davids in Jerusalem regieren. Psalm 48,3 sagt: „Jerusalem, Zion wird erhaben dastehen, die Stadt des großen Königs.“ Jerusalem wird zur Hauptstadt der Welt werden. Die Menschen werden ihn sehen und immer wieder sehen können, wenn er in Jerusalem ist. Gleichzeitig wird er zwischen Himmel und Erde hin und her gehen.
Die Herrschaft des Herrn Jesus wird von Gerechtigkeit, Frieden und Wohlstand geprägt sein. Zuhause kann man Psalm 72 lesen. Eigentlich wollte ich ihn langsam und schön vorlesen, aber wir haben nicht genug Zeit. Psalm 72 fasst das Tausendjährige Reich sehr schön zusammen. Ebenso lohnt sich ein Blick in Jesaja 11,1-5. Dort wird beschrieben, dass alle Menschen den Herrn erkennen und anerkennen werden.
Jesaja 11,10 sagt, dass die Erkenntnis des Herrn die Erde erfüllen wird, so wie die Wasser den Meeresboden der Ozeane bedecken. Unglaublich: Alle werden Gott kennen. Gott kennen heißt leben. Gott wird mit Israel einen neuen Bund schließen, wie bereits in Jeremia 31,31 erklärt wurde.
Die himmlischen Menschen mit erneuerten Körpern werden im himmlischen Tempel wohnen. Magen 11,19 erwähnt den Tempel im himmlischen Jerusalem. Das himmlische Jerusalem ist eine wirkliche Stadt im Himmel und symbolisch für die Gemeinde. Diese Stadt kommt nicht auf die Erde herab, sondern bleibt im Himmel.
Die Gemeinde, das symbolische neue Jerusalem, wird jedoch auf die Erde herabkommen, um zu regieren und die Herrlichkeit Gottes auszustrahlen. Die himmlischen Menschen mit erneuerten Körpern werden im himmlischen Tempel im himmlischen Jerusalem wohnen. Darauf freute sich schon Abraham, wie in Hebräer 11,10 beschrieben.
Es ist wichtig, das neue himmlische Jerusalem von der Gemeinde als symbolischem neuen Jerusalem zu unterscheiden. Hebräer 12,22 spricht ebenfalls vom himmlischen Jerusalem und vom himmlischen Vaterland. In Hebräer 11 wird nicht nur die himmlische Stadt, sondern auch das himmlische Vaterland erwähnt. Es gibt also ein himmlisches Vaterland.
Was für eine wunderbare Erwartung, wenn wir einmal in diese Stadt eingehen: in den himmlischen Tempel und dann in das himmlische Vaterland!
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass diese himmlischen Menschen mit Auferstehungskörpern volle Gemeinschaft mit den Menschen auf der Erde haben werden, deren Körper noch nicht erneuert sind. Matthäus 8,11 sagt: „Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden im Reich der Himmel.“
Matthäus verwendet den Begriff „Reich der Himmel“, der bei den anderen Evangelisten dem „Reich Gottes“ entspricht. Dieses Reich ist das Tausendjährige Reich hier auf Erden. Die Söhne des Reiches, die nicht dazugehören, werden hinausgeworfen in die äußere Finsternis.
Die Menschen, die von Osten und Westen nach Jerusalem kommen, werden also mit Abraham, Isaak und Jakob zusammen essen und zu Tisch liegen, so wie die alten Römer es taten. Dabei werden sie wissen, wer Abraham ist. Wenn sie fragen, wie alt jemand ist, wird man nicht einfach sagen „sie“ – im Hebräischen gibt es keine Entsprechung für „sie“ in diesem Zusammenhang. Man wird sagen: „Wie alt bist du?“ – „Viertausend Jahre.“ So wird die Identität erhalten bleiben.
Übrigens bleibt auch die Geschlechtsidentität erhalten. Wir sind nicht einfach Menschen mit einem weiblicheren oder männlicheren Aspekt. Das gehört zu unserem Ich und unserer Persönlichkeit. Wir werden bleiben, was wir sind, und einander erkennen.
Natürlich werden diejenigen mit dem erneuerten Körper, die auferstanden sind, nicht mehr heiraten. Jesus sagt in Lukas 20, sie werden sein wie Engel, und Engel heiraten nicht. Dennoch sind sie nicht geschlechtslos. Der Engel Gabriel wird in Daniel 9 als „Mann“ bezeichnet, was auf eine Identität hinweist.
Das bedeutet aber nicht, dass keine tiefen, wunderbaren Beziehungen bestehen werden. Heiraten ist nur eine kurze Zeit in unserem Leben. Für die Ewigkeit ist eigentlich das Ehelossein die Norm. Das ist schon speziell, aber so ist es.
Diese himmlischen Menschen werden dennoch eine tiefe Gemeinschaft haben und miteinander essen. Ich freue mich darauf, Henoch zu treffen und ihm Fragen zu stellen, die ich bisher nie stellen konnte. Ebenso freue ich mich auf viele andere Begegnungen.
Wir werden uns immer besser kennenlernen, und neue Beziehungen sowie neue Freude werden entstehen.
Und dann sagt 1. Korinther 15,24-28: Am Ende des Reiches wird der Herr Jesus als Sohn dem Vater das ganze Reich übergeben. Der letzte Feind, der weggetan werden wird, ist der Tod.
Aber was geschieht mit denen im tausendjährigen Reich? Sie haben ja immer noch den alten Körper, und deshalb werden sie Nachkommen haben können. Ich habe auf dem Blatt auch noch Stellen angegeben, die zeigen, dass man sich im tausendjährigen Reich sehr stark vermehren wird.
Was passiert mit ihnen? Es gibt eine geheimnisvolle Stelle in Psalm 49, die ich zum Schluss noch lesen möchte. Dann werde ich wirklich fast pünktlich Schluss machen.
Psalm 49, Vers 15: „Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols, des Totenreiches; denn er wird mich aufnehmen.“ In der Fußnote der Elberfelder Übersetzung steht sehr nützlich, dass „aufnehmen“ auch „wegnehmen“ bedeuten kann, wie in 1. Mose 5,24. Das ist der Ausdruck für die Entrückung von Henoch.
Das heißt: Am Ende des tausendjährigen Reiches werden all die Menschen, die Gläubigen im tausendjährigen Reich, entrückt werden. Dann kommen sie in den neuen Himmel und die neue Erde.
Das ist ein feiner Hinweis auch für dieses scheinbar fehlende Bindeglied – „missing links“ gibt es nicht, es wird hier erklärt. So wird das tausendjährige Reich ein Vorgeschmack auf die Ewigkeit sein, die vollkommen sein wird.
Warum aber das tausendjährige Reich? Es wird zeigen, dass nur der Herr Jesus auf dieser Erde Frieden wirken kann. Frieden wäre möglich auf dieser Erde. Aber warum gibt es keinen Frieden? Weil man den Herrn Jesus nicht weltweit anerkennt. Er aber kann es auf dieser Erde.
Darum ist es wichtig: Auf der neuen Erde wird er Gerechtigkeit und Frieden wirken. Er wird alle sozialen Probleme lösen, alle Krankheiten heilen und alle Kriege beenden. Alles wird er lösen. Deshalb ist das tausendjährige Reich so bedeutend.
Dann gibt es Menschen, die sagen: „Ja, Hansli, das ist schon gut, aber die Umwelt ist schlecht. Menschen werden kriminell und böse nur wegen der Umwelt.“ Das ist sozialistische Lehre, nicht wahr? Man meint, wenn wir ein Paradies aufbauen, ein sozialistisches Paradies, gäbe es nur Frieden und alles würde gut gehen.
Es ist aber nicht so. Man kann nicht einfach alles auf die Umwelt abschieben, auf den Vater oder die Verwandtschaft. Die waren schuld, und es wäre ganz anders herausgekommen. Natürlich gibt es auch Verantwortung. Aber im tausendjährigen Reich wird es einen paradiesischen Zustand geben, und trotzdem wird es Menschen geben, die sich gegen Gott rebellieren.
Dann sagen manche: „Es ist alles nur wegen dem Teufel. Gäbe es den Teufel nicht, der uns versucht, wäre die Welt ein Paradies.“ Nein, auch wenn der Teufel gebunden ist, wird es Menschen geben, die rebellieren – einfach, weil sie nicht wollen.
Der Mensch ist von Natur aus böse. Das wird das tausendjährige Reich auch zeigen. Aber es wird zugleich die Herrlichkeit des Herrn Jesus zeigen: Er kann Frieden schaffen.
Ich schließe mit Hiob 19, Vers 25: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen.“ Das ist das tausendjährige Reich. Er wird das letzte Wort über diese Welt sprechen.
Danke fürs Ausharren über die Zeit hinaus.
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