Einführung: Jerusalem als Symbol und Konfliktpunkt
Guten Abend, meine Damen und Herren! Ich freue mich, heute Abend hier sein zu dürfen, um über ein hochaktuelles Thema zu sprechen.
Jerusalem – Hindernis für den Weltfrieden: das Drama des jüdischen Tempels. Jerusalem ist eine der ältesten Städte der Welt. Die Stadt ist über viertausend Jahre alt. Ihre Geschichte ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Herrlichkeit, Blut und Tränen. Diese Geschichte ist in der Menschheitsgeschichte absolut einzigartig.
Auch die geografische Lage Jerusalems ist außergewöhnlich. Die Stadt liegt am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika. Man könnte auch sagen, sie befindet sich an der Schnittstelle der drei antiken Zivilisationszentren: Sumerien in Asien, Ägypten in Afrika und Griechenland in Europa.
Vielleicht verstehen Sie jetzt besser, warum in Hesekiel 5,5 von Gott gesagt wird: „Dies ist Jerusalem, ich habe es mitten unter die Nationen gesetzt und Völker um es her.“ Der Name Jerusalem, auf Hebräisch „Jerushalayim“, bedeutet auf Deutsch so viel wie „Stadt des Friedens“.
Schon hier wird deutlich, wie groß das Spannungsfeld zwischen Name und Realität heute ist. Keine Stadt der Welt stellt den Weltfrieden mehr in Frage als gerade Jerusalem, die Stadt des Friedens.
Der heutige Kampf um Jerusalem konzentriert sich immer mehr auf den Tempelplatz im Ostteil der Stadt. Warum ist dieses kleine Stück Land derart begehrt und umstritten?
Ich muss Ihnen erklären: Hier stand etwa tausend Jahre lang der jüdische Tempel, das geografische Zentrum der jüdischen Religion. Das war vom zehnten Jahrhundert vor Christus bis ins erste Jahrhundert nach Christus. An der gleichen Stelle steht seit dem siebten Jahrhundert bis heute der Felsendom, die Oma-Moschee.
In der Hierarchie des Islam ist dieser Ort das drittwichtigste Heiligtum, direkt nach Mekka und Medina.
Sie merken: Hier treffen Welten aufeinander – auf nur wenigen Quadratmetern. Die Explosionskraft dieses Pulverfasses Nahost hat Bedeutung für die ganze Welt und stellt die Sicherheit der ganzen Welt in Frage.
Darum ist es ein Thema, dem sich niemand auf dieser Erde entziehen kann.
Historischer Überblick: Israels Ursprung und die Bedeutung der Tora
Nun, wenn man die Bedeutung der Ereignisse heute und das, was noch auf uns zukommen wird, wirklich gut verstehen möchte, sollte man diese in einen gesamtgeschichtlichen Zusammenhang stellen. Deshalb lade ich zu einer weiten Reise in die Vergangenheit ein.
In Gedanken drehen wir die Räder der Geschichte um etwa 3.500 Jahre zurück, nämlich auf das Jahr 1500 vor Christus. Zu dieser Zeit war das Volk Israel als Sklavenvolk in Ägypten. Dort begann das ganze Drama. Durch die zehn Plagen, die das ägyptische Reich zum Zusammenbruch führten, war es diesem leidgeplagten Volk möglich, aus Ägypten auszuziehen und in die Heimat nach Kanaan, ins Land Israel, zu ziehen.
Die Reise führte durch die Wüste Sinai. Eine ganz wichtige Station auf dem Weg ins verheißene Land war das Lager am Horeb, am Berg der Gesetzgebung. Denn hier erhielt Israel die Tora, das Gesetz Mose. Dieses bestand zunächst aus den zehn Geboten, später kamen weitere Hunderte von Geboten hinzu, die man in den fünf Büchern Mose, im Anfangsteil der Bibel, nachlesen kann.
Diese Gebote zeigten die göttlichen Anforderungen an Israel. Doch sehr schnell merkte man, dass es kaum möglich war, diese Gebote einzuhalten. Wenn man damals versuchte, diese Gebote streng zu befolgen, stellte man fest, dass man dazu nicht fähig war. Diesen Test kann man auch heute noch wiederholen: Versucht man wirklich streng nach diesen Geboten zu leben, merkt man, wie Israel damals, dass in uns eigenartigerweise sogar ein Verlangen besteht, genau das Gegenteil von dem zu tun, was die Gebote sagen.
So erwies sich die Tora als ein Spiegel. Ein Spiegel, der tiefer wirkt als unser Badezimmerspiegel, denn er bringt plastisch das Problem der Sündhaftigkeit des Menschen ans Licht. Interessant ist, dass Israel in Verbindung mit der Gabe der Tora auch die Anweisung zum Bau eines transportablen Tempels erhielt, der sogenannten Stiftshütte.
Bei dieser Stiftshütte spielte der Opferdienst eine zentrale Rolle. Im Zusammenhang mit dem Opferdienst lernte Israel, dass es auch dann eine Möglichkeit gibt, Vergebung zu erhalten, wenn der Mensch sich vor Gott schuldig gemacht hat. Wer die Gebote übertreten hatte, konnte ein unschuldiges Tier, zum Beispiel ein Lamm, nehmen und in den Vorhof des Tempels gehen, um dort Vergebung zu erlangen.
Ich erkläre gleich im Detail, wie das ablief: Der schuldige Mensch musste seine Hände auf das Opfertier legen, besser gesagt, mit seinem ganzen Gewicht aufdrücken. Dabei musste der Schuldige ganz konkret bekennen, was er begangen hatte, also welche Gebote er gebrochen hatte. Er musste es ernsthaft bereuen. Durch das Aufdrücken wurde bildlich die ganze Schuld auf das unschuldige Tier übertragen. Anschließend musste der Schuldige selbst das Tier schlachten, und so wurde das Tier geopfert.
Israel lernte in der Frühzeit seiner Geschichte drei wichtige Lektionen: Erstens, der Mensch ist schuldig vor Gott. Zweitens, es gibt eine Möglichkeit der Rückkehr zu Gott und der Vergebung. Drittens, diese Vergebung beruht auf Reue und Sündenbekenntnis gegenüber Gott sowie auf dem Tod eines unschuldigen Stellvertreters.
Erlösung durch Stellvertretung war eine der Grundlektionen in der Geschichte Israels.
Von Ägypten nach Jerusalem: Die Suche nach dem heiligen Ort
Nun fragen Sie sich vielleicht, was das alles mit Jerusalem zu tun hat. Ich erzähle jetzt gewissermaßen die Vorgeschichte – von Ägypten bis nach Jerusalem. Diese Vorgeschichte ist absolut notwendig und wichtig, damit wir alles Weitere richtig verstehen können.
Sie sehen hier zusammenfassend Israels Auszug aus Ramses Stadt und Pithom, den Durchzug durchs Rote Meer, hinab bis zum Horeb, dem Berg der Gesetzgebung. Danach folgt die Wanderung durch die Wüste. Nach 40 Jahren, also 40 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten, stand das Volk hier in den Gefilden Moabs am Eingang zum verheißene Land. Dies ist heute jordanisches Gebiet, gegenüber von Jericho.
Sie sehen hier eine Rekonstruktionszeichnung des letzten Lagers Israels vor dem Einzug ins verheißene Land. Das Volk umfasste vielleicht etwa vier Millionen Menschen. Rund um die Stiftshütte, ganz zentral in der Mitte, lag das Lager. Hier in den Gefilden Moabs hielt Mose, der Gesetzgeber, acht Abschiedsreden, die uns im fünften Buch Mose, dem Deuteronomium, überliefert sind.
Mose erklärte in diesen Reden, wie die Tora, die man in der Wüste kennengelernt hatte, nun auf die neue Situation des Landes anzuwenden ist. In unserem Zusammenhang ist besonders eine Anweisung aus 5. Mose 12,13-14 wichtig:
Nimm dich in Acht, dass du deine Brandopfer nicht an irgendeinem Ort, den du siehst, opferst. Nur an dem Ort, den der Ewige im Gebiet eines deiner Stämme erwählen wird, darfst du deine Brandopfer darbringen.
Damit wurde klar: Im verheißene Land sollte es einen Ort für die Opfer und den Gottesdienst geben. Dieser Ort ist einzig und ohne Alternative. Er wird in 5. Mose 21 Mal erwähnt, interessanterweise dreimal sieben. Aber der Name dieses Ortes wird nie genannt.
Israel nahm in der Folge das Land Kanaan, das Land der Verheißung, Stück für Stück ein. Sie sehen, es war ein Land, das von Milch und Honig floss, ähnlich wie die Schweiz.
Israel ging auf die Suche nach dem auserwählten Ort im Land. Sie sehen hier eine Zusammenfassung: Auszug aus Ägypten unter Mose, Wüstenwanderung von vierzig Jahren, dann die Einnahme des Landes unter Josua. Es folgte die Zeit der Richter und darauf die Zeit des ersten Königs Saul, sodann David und Salomo.
Jerusalem als Hauptstadt und Tempelstandort
Mit David erreichen wir eine ganz neue, entscheidende Etappe. Um 1004 vor Christus eroberte David die jebusitische Enklave Jerusalem, am Südabhang des Berges Zion oder Moria.
Unmittelbar nach der Eroberung machte David diese Stadt zur Hauptstadt des zwölfstämmigen Reiches Israel. Durch prophetische Offenbarung wurde ihm mitgeteilt, dass dies der auserwählte Ort für den Gottesdienst sei, von dem Moses gesprochen hatte.
Sie verstehen nun, warum man heute seit dreitausend Jahren Jerusalem als jüdische Hauptstadt feiert. Genau im Jahr 1004 vor Christus wurde die Stadt zur jüdischen Hauptstadt.
Sein Sohn Salomo baute die Stadt weiter aus, vor allem nach Norden. Auf der Bergspitze errichtete er den ersten Tempel aus Stein, den sogenannten salomonischen Tempel, der sprichwörtlich herrlich war.
Dieser Tempel ersetzte die Stiftshütte, die nach Jerusalem gebracht wurde. Nach rabbinischer Überlieferung zerlegte man die Stiftshütte in ihre Einzelteile und brachte sie in unterirdischen Gewölben auf dem Tempelberg unter. Die Stiftshütte ging also gewissermaßen im ersten Tempel auf.
Dieser Tempel war der einzige Ort für den Gottesdienst. Er sollte das Zeugnis dafür sein, dass es nur einen wahren Gott gibt. Die Heiden hatten viele Götter und entsprechend viele Tempel. Israel sollte einen Tempel haben, der als Zeugnis für den einen wahren Gott diente.
Am Ende seines Lebens wandte sich Salomo jedoch von dem einen Gott ab und begann, auch die Götter der umliegenden Völker zu verehren. Heute, im sogenannten New-Age-Jargon, würde man sagen, er begann, kosmische Kräfte in der Natur zu verehren, denn diese Götter waren Naturgottheiten.
Anstatt den Schöpfer zu verehren, begann er die Schöpfung anzubeten. Das klingt ganz nach Jean-Jacques Rousseau, nicht wahr? „Zurück zur Natur.“ Israel folgte dem König massenhaft auf diesem Weg.
Viele Propheten traten auf und warnten Israel vor schweren nationalen Konsequenzen. Sie malten diese im Detail aus und sagten voraus, dass die Assyrer kommen und das Reich Israels im Norden zerstören würden. Ebenso sagten sie voraus, dass die Babylonier das Südreich vernichten würden.
Doch die Masse hörte nicht auf diese mahnenden Rufe.
Exil und Zerstörung: Assyrer und Babylonier
Kulturgeschichtlich haben wir hier ein sehr interessantes Phänomen. Ein Volk, das den einen Gott der Bibel verehrte, wandte sich von ihm ab und begann, kosmische Kräfte in der Natur zu verehren.
Eine Parallele dazu gibt es heute in Europa. Jahrhundertelang verehrte man dort den Gott der Bibel. Heute hingegen sieht man eine Rückbesinnung auf die Natur und die Schöpfung. Dabei spricht man jedoch kaum noch über den Schöpfer. Es ist genau dasselbe Phänomen: eine Abwendung vom Schöpfer und eine Hinwendung zur Schöpfung.
Die Ereignisse kamen wie Donnerschläge. Im Jahr 723 vor Christus zerschlug die assyrische Armee das Nordreich der zehn Stämme. Samaria fiel, und die zehn Stämme wurden in die Verbannung nach Assyrien geführt – genau so, wie es die Propheten vorausgesagt hatten.
Hier sehen Sie eine originale assyrische Darstellung aus jener Zeit, die zeigt, wie Leute aus den zehn Stämmen in die Verbannung geführt werden. Die abgebildeten Soldaten sind Assyrer.
Übrig blieb das Südreich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Schon Mose hatte vorausgesagt, was geschehen würde, wenn Israel sich von Gottes Wort, dem Schöpfergott der Bibel, abwenden würde.
Bereits im Deuteronomium, im fünften Buch Mose, Kapitel 28, Vers 36, steht: „Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation führen, die du nicht gekannt hast. Du und deine Väter werdet dort anderen Göttern dienen, Holz und Stein.“
In den Jahren 605 bis 586 vor Christus zerschlug die babylonische Armee unter Nebukadnezar das Südreich Juda. Um 586 vor Christus ging Jerusalem in Flammen auf. Der prächtige salomonische Tempel wurde zerstört und zu Staub und Asche.
Ein Volk, das dem einen Gott der Bibel den Rücken gekehrt hatte, sollte auch nicht mehr das Symbol oder den Hinweis auf den einen Gott besitzen – den Tempel auf Zion, auf Moria. Alle Hoffnungen waren gewissermaßen am Boden zerschlagen.
Das jüdische Volk wurde in die Verbannung nach Babylon geführt, ins Gebiet des heutigen Irak.
Exil in Babylon und prophetische Verheißungen
Hier sehen Sie den Südpalast von Nebukadnezar in Babylon, wieder aufgebaut von Saddam Hussein zu dessen Ehren. Er betrachtet sich selbst als zweiten Nebukadnezar und sieht es als seine Lebensaufgabe an, den Judenstaat zu zerstören – so wie es damals Nebukadnezar getan hatte.
Unter den Weggeführten damals war auch ein Teenager namens Daniel. Er stammte aus adligem Geschlecht und wurde deshalb gezwungen, an der Universität in Babylon zu studieren – sechs Semester lang. In der Bibel steht zwar drei Jahre, aber das ist im Grunde dasselbe. Nach dem Studium sollte er in den Staatsdienst eintreten.
Daniel war jedoch auch als Prophet Gottes tätig und verfasste das Buch des Propheten Daniel. Er lebte zu einer Zeit, als Jerusalem in Staub und Asche lag, während Babylon sich in seinem Glanz sonnte. Daniel sprach über die Zukunft vieler Völker, aber auch über Jerusalem. Was er über Jerusalem sagte, wird uns noch sehr interessieren. Er sagte voraus, dass ab dem Moment, in dem ein Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems ausgehen würde, man berechnen könne, wann der verheißene Erlöser, der Messias, kommen werde.
Bevor wir das genauer betrachten, gehen wir der Reihe nach vor. Hier nochmals eine Zusammenfassung: Unter David und Salomo war Israel eine Einheit von zwölf Stämmen. Nach dem Tod Salomos wurde das Reich Israel aufgeteilt in das Südreich mit den Königen von Juda, dessen Hauptstadt Jerusalem war, und das Nordreich der zehn Stämme.
Ich habe erklärt, wie die zehn Stämme um 723 v. Chr. nach Assyrien weggeführt wurden und ab 605 v. Chr. das Südreich nach Babylon deportiert wurde. Babylon erlebte siebzig Jahre lang den Glanz seiner Macht, doch dann brach es zusammen.
Um 538 v. Chr. kamen die Perser und Meder und eroberten das babylonische Reich. König Kyros (Chores) gab den Juden die Erlaubnis, nach Jerusalem zurückzukehren, um den Tempel wieder aufzubauen. Der Prophet Jesaja hatte dies schon lange vorher vorausgesagt – sogar mit Namensnennung von Kyros. Hundertfünfzig Jahre bevor diese Ereignisse stattfanden, erwähnte Jesaja ihn bereits namentlich.
Zehntausende von Juden kehrten zurück ins Land ihrer Väter. Vor allem die Unterschicht kehrte zurück. Viele, die in der Gefangenschaft bereits durch Handel und andere Tätigkeiten wohlhabend geworden waren, blieben hingegen meist im Exil.
Die zurückgekehrte Unterschicht baute als erstes auf Zion den Tempel wieder auf, bevor sie die Stadt wieder aufbauten. Man verfügte damals über keine großen finanziellen Mittel. Es entstand ein bescheidener Tempel, doch immerhin konnten nach einigen Jahrzehnten Unterbrechung die stellvertretenden Opfer der Tora wieder dargebracht werden.
Sie sehen hier auf dieser Rekonstruktionszeichnung, dass der zweite Tempel genau am gleichen Ort errichtet wurde – auf dem 500 Ellen großen Quadrat des salomonischen Tempelplatzes, also auf den Spuren des Alten.
Um 445 v. Chr. gab der persische König Artaxerxes die Erlaubnis, die Stadt Jerusalem wieder aufzubauen. Dieses Ereignis ist für uns besonders wichtig, denn davon hatte Daniel in der Gefangenschaft bereits prophetisch gesprochen. Wir kehren später noch einmal darauf zurück.
Sie sehen hier auch den zweiten Tempel in Jerusalem. Er wirkt jedoch nicht gerade bescheiden. Was ist geschehen?
Im Jahr 19 v. Chr. wollte König Herodes sich beim jüdischen Volk beliebt machen. Er war ein Edomiter und investierte unvorstellbare Schätze und Reichtümer, damit das jüdische Volk den Tempel völlig umbauen konnte.
Es entstand ein gigantisches Bauwerk. Die Tempelplattform wurde auf die doppelte Größe erweitert – auf 144 Quadratmeter. Damit wurde das größte Heiligtum der gesamten Menschheitsgeschichte geschaffen, sogar größer als der Karnak-Tempel in Ägypten, der nur 80 Quadratmeter misst.
Im Norden wurde sogar das Bezethertal künstlich aufgeschüttet, um die Plattform erweitern zu können. Was schließlich um die Zeitenwende stand, war ein Tempel von solcher Ausstrahlung, Pracht und Herrlichkeit, dass er den salomonischen Tempel weit übertraf.
Die Prophezeiung Daniels und die Zeit des Messias
Nun möchte ich nochmals zurückkehren ins Jahr 445 v. Chr., als Artaxerxes die Erlaubnis gab, die Stadt Jerusalem wieder aufzubauen. Daniel hatte prophetisch von diesem Ereignis gesprochen, bereits im sechsten Jahrhundert vor Christus.
So lesen wir in Daniel 9, Vers 25 Folgendes: „Du musst wissen und verstehen.“ Auch wir wollen dies wissen und verstehen. Von dem Zeitpunkt an, da ein Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems herausgegeben wird, bis zum Zeitpunkt, da der Messias als Fürst auftreten wird, wird eine Zeitperiode von siebenundsechzig Jahrwochen vergehen.
Hier haben wir einen Anfangs- und einen Endpunkt: Der Anfangspunkt ist der Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems, der Endpunkt das Kommen des Messias, des verheißenden Erlösers als Fürst. Dazwischen liegt eine Zeitperiode von siebenundsechzig Jahrwochen.
Ich erkläre den Begriff „Jahrwoche“: Was eine Woche von Tagen ist, wissen wir – das ist eine Einheit von sieben Tagen. Eine Jahrwoche ist eine Einheit von sieben Jahren. Das hebräische Wort „Shavua“ bedeutet hier also eine Einheit von sieben Jahren. Ich kann hinzufügen, dass die prophetischen Jahre der Bibel 360 Tage dauern.
Nun rechnen wir im Kopf: 67 Jahrwochen ergeben 69 Jahrwochen. Jetzt wollen wir das in Jahre umrechnen: 69 mal 7 Jahre, das ergibt 483 Jahre. Und weil wir es sehr genau nehmen möchten, rechnen wir 69 mal 7 mal 360 Tage, das ergibt 173 Tage.
Der Erlass von Artaxerxes fand 445 v. Chr. statt, nach der Überlieferung im Buch Nehemia im Monat Nisan. Dieser jüdische Monat fällt auf unsere Monate März und April.
Falls Jesus, der Rabbi aus Galiläa, der Messias ist – wann ist er als Fürst in Israel aufgetreten? Nur einmal, am Palmsonntag, als er vom Ölberg her auf einem Esel nach Jerusalem einzog, zum Tempel ging und von der Volksmenge als Messias-König ausgerufen wurde.
Wann war das? Das war im Passamonat Nisan, also im März oder April, im Jahr 32 nach Christus.
Wie komme ich auf das Jahr 32? Ganz einfach: Im Evangelium nach Lukas, Kapitel 3, steht, dass Jesus Christus seinen Dienst als Prediger im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius begann. Tiberius herrschte ab 14 nach Christus. Fünfzehn Jahre dazu gerechnet ergibt das Jahr 29.
Jesus Christus wanderte ungefähr drei Jahre als Prediger in Israel umher, davon spricht Lukas 13, Verse 4 bis 6. Diese Jahre führen uns zum Jahr 32.
Wenn man sich die Mühe macht, wie ich es getan habe und viele andere auch, und die Anzahl der Tage zwischen diesen Daten berechnet, stellt man fest, dass diese 173 Tage wunderbar exakt hineinpassen.
Diese Prophetie hat sich mit einer derartigen Perfektion erfüllt, dass man tatsächlich sagen kann, es ist möglich, zu beweisen, dass Jesus von Nazaret der geweissagte Messias des Alten Testaments ist.
Die Kreuzigung und Folgen für Jerusalem
Aber wir sind noch nicht am Ende. Daniel 9 geht weiter. Übrigens sehen Sie hier, wie der Messias Jesus vom Ölberg her durch das Kidrontal nach Jerusalem einritt und dann auf den Tempelplatz ging. Von der Volksmenge wurde er mit den Worten „Baruch haba be-schem Adonai“ begrüßt, was bedeutet: „Willkommen, der kommt im Namen des Herrn“. Das ist die Begrüßungsformel des Messias aus Psalm 118.
Daniel 9 fährt fort: Jerusalem wird – und damit ist gemeint, dass im Verlauf der sieben ersten Jahrwochen, also der ersten 49 Jahre, die Stadt mit einem Straßennetz und mit Plätzen wieder aufgebaut werden wird. Dies wird jedoch eine schwere Zeit sein. Nur infolge des Erlasses von Artaxerxes wurde Jerusalem in der Folgezeit aufgebaut, in den folgenden 49 Jahren.
Darum war diese Einteilung in 67 und 62 Jahrwochen ganz wichtig, damit man wusste: Aha, das ist der Moment, in dem nach sieben Jahrwochen die Stadt wieder aufgebaut worden ist. Das war eine Zeit ständiger militärischer Bedrohung. Nachzulesen ist dies im Buch Nehemia.
Die Prophetie geht dann weiter: Nach Ablauf der 62 Jahrwochen, die auf die sieben ersten folgten, wird der Messias ermordet werden. Er wird nichts haben. Genau am Ende dieser 69 Jahrwochen kam Jesus als Fürst nach Jerusalem. Fünf Tage später wurde er vor den Toren Jerusalems gekreuzigt.
Es steht hier nicht, wie viel später genau, aber nach Ablauf der Zeit wird er ermordet werden. Jesus Christus hat kein Friedensreich auf dieser Erde errichtet. Viele haben gedacht, er habe versagt. In Wirklichkeit hat er einfach die Prophetie von Daniel erfüllt: Er wird nichts haben. Hätte er ein Friedensreich errichtet, wäre die Prophetie nicht in Erfüllung gegangen.
Auf dem Felsen Golgatha, draußen vor dem Gennad-Tor, wurde Jesus Christus durch Kreuzigung hingerichtet und ermordet – und zwar auf Veranlassung des obersten Gerichtshofs von Israel, des Sanhedrin. Er wird nichts haben.
Nun geht die Prophetie Daniels weiter. Daniel 9, Vers 26 sagt: „Nach diesem wird das Volk des kommenden Fürsten die Stadt und das Heiligtum zerstören.“ Bis in die Endzeit wird es Krieg und Verwüstungen geben. Es wird nicht gesagt, wie viel später genau. Der Text macht einfach deutlich: In der Folge der Ermordung des Messias wird ein Volk kommen, das die Stadt Jerusalem und den Tempel – also den zweiten Tempel – wieder zerstört. Von da an soll es bis in die Endzeit eine Kette von Krieg und Verwüstungen über Jerusalem geben.
Im Jahr 70 n. Chr. verwandelten die römischen Legionen Jerusalem in einem grausamen, brutalen Krieg in ein Blutbad. Nach Aussagen eines Augenzeugen aus dieser Zeit kamen mehr als eine Million Juden in diesem 140 Tage dauernden Krieg ums Leben. Tausende wurden anschließend rund um Jerusalem gekreuzigt, und fast hunderttausend wurden als Sklaven in die Gefangenschaft abgeführt.
Jerusalem wurde völlig zerstört, die Stadtmauern geschleift, und der zweite Tempel wurde in Staub und Asche gelegt.
Endzeit und die Rückkehr des jüdischen Volkes
Nun haben wir von der Endzeit gelesen. Was ist die Endzeit in der biblischen Prophetie?
Die Endzeit ist in der Bibel die Zeit, in der nach den Propheten das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung zurückkehren würde in das Land der Väter. Ich betone: weltweite Zerstreuung, nicht nur aus einem Land wie damals aus Babylon. Genau das haben wir im zwanzigsten Jahrhundert erlebt. Millionen von Juden kehrten nach 2000 Jahren Exil in aller Welt zurück ins Land der Väter. 1948 wurde der Staat Israel neu gegründet. Das heißt, unsere geschichtliche Zeitperiode hat etwas mit dem Begriff Endzeit in der Bibel zu tun.
Nun wollen wir schauen, ob es vom Jahr siebzig bis ins zwanzigste Jahrhundert tatsächlich eine Kette von Krieg und Verwüstung über Jerusalem gegeben hat. Hier die wichtigsten Ereignisse der Geschichte:
Im Jahr 70 nach Christus wurde Jerusalem durch die Römer zerstört. 132 nach Christus gab es eine jüdische Erhebung, eine Revolte gegen die Römer unter einem falschen Messias namens Bar Kochba. Diese wurde 135 nach Christus brutal durch Kaiser Hadrian niedergeschlagen. Jerusalem wurde erneut zerstört, und es gab mehr als eine Million Tote unter dem jüdischen Volk.
614 verwüsteten die Perser Jerusalem. 627 eroberte Byzanz Jerusalem zurück. 638 eroberten die Araber Jerusalem, die kurz zuvor Muslime geworden waren. Wir befinden uns zu dieser Zeit im Zeitalter von Mohammed. Die Araber errichteten daraufhin die Omar-Moschee auf dem Tempelplatz und auch die Al-Aqsa-Moschee. Von da an wurde dieser Ort das drittwichtigste Heiligtum im Islam.
1071 eroberten die Türken Jerusalem, 1099 die Kreuzfahrer, 1187 Sultan Saladin, 1244 die wilden Tataren. 1517 gelangten die Türken erneut in Besitz Jerusalems.
1917, mitten im Ersten Weltkrieg, eroberten die Briten unter Sir Alan B. von Armageddon Jerusalem.
1948, im Unabhängigkeitskrieg nach der Ausrufung des Staates Israel, konnte Israel Westjerusalem verteidigen. Ostjerusalem wurde jedoch von Jordanien besetzt. Jerusalem wurde durch eine Mauer getrennt, ähnlich wie Berlin. Es gab massive Verwüstungen in Ostjerusalem: Synagogen wurden in Kotstätten umgewandelt, und Tausende von Grabsteinen am Ölberg wurden geschändet.
1967, im Sechstagekrieg, eroberte Israel Ostjerusalem mit dem Tempelberg nach fast zweitausend Jahren zurück.
Wir sehen, dass sich Daniels Prophezeiung bis ins zwanzigste Jahrhundert mit einer Präzision erfüllt hat, die wirklich atemberaubend ist.
Mose und die Folgen der Missachtung Gottes Gebote
Jetzt folgt, wie in jedem guten Film, eine Rückblende. Wir blicken zurück auf die alte Zeit Israels in der Wüste Sinai. Moses sah die Zeit voraus, die auf das Jahr siebzig nach Christus folgen würde. Er sagte voraus, was geschehen würde, wenn Israel Gottes Wort missachtet.
Wir lesen aus dem Dritten Buch Mose, Levitikus 26, 31: Um 1500 vor Christus prophezeite Moses: „Ich lege eure Städte in Schutt und Asche und zerstöre euer Heiligtum. Eure Opfer werde ich nicht mehr annehmen, euer Land werde ich so verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen werden, sich darüber entsetzen werden. Euch werde ich in alle Welt zerstreuen, ich werde euch mit dem Schwert verfolgen, euer Land wird zur Wüste werden und eure Städte zu Trümmerhaufen.“
Jeder dieser Punkte hat sich in den vergangenen zweitausend Jahren erfüllt. Das jüdische Volk wurde wortwörtlich in einem jahrhundertelangen Prozess auf alle fünf Kontinente zerstreut. Zudem wurden sie durch alle Jahrhunderte hindurch bis ins zwanzigste Jahrhundert verfolgt.
Zustand Palästinas im 19. Jahrhundert und prophetische Hoffnung
Fazit
Von siebzig nach Christus bis heute sind dreizehn Millionen Tote zu beklagen. Das Land Israel, einst ein Land, das von Milch und Honig floss, sank in einem jahrhundertelangen Prozess zu einer unansehnlichen Wüste herab. Der Höhepunkt dieses Niedergangs lag im neunzehnten Jahrhundert.
Mark Twain besuchte 1867 das Land der Wevel. In seinem Buch „Innocence Abroad“ schreibt er: „Das Land hat nichts Liebliches für das Auge, es ist spärlich bewohnt, es hat keine Perspektive, es ist ein Land gebrochen ohne Hoffnung.“ So präsentierte sich Palästina im neunzehnten Jahrhundert.
Nun möchte ich noch auf eine Prophetie des Propheten Hosea aus dem achten Jahrhundert vor Christus verweisen. Hosea 3,4 lautet: „So wird es dem Volk Israel ergehen, sie werden lange Zeit keinen König, keine Fürsten und auch keine Opfer mehr haben. Zuletzt werden sie aber umkehren und sich dem Ewigen, ihrem Gott, zuwenden und auch David, ihrem König.“
In der Endzeit werden sie sich mit Ehrfurcht dem Ewigen zuwenden und ihre Erwartung auf seine Güte richten. Ist das nicht eindrücklich? Diese Beschreibung der zweitausend Jahre Staatenlosigkeit des jüdischen Volkes!
Lange Zeit, so heißt es, werden sie keinen König, keine Fürsten und auch keine Opfer mehr haben. Seit 1948 hat Israel wieder Fürsten, aber bis heute keine Opfer. Der Bibeltext sagt jedoch, dass dies nicht ewig so bleiben soll, sondern nur lange Zeit.
Verstehen Sie: Wenn die Bibel „ewig“ sagt, dann ist es ewig. Wenn sie „lange Zeit“ sagt, dann ist es lange Zeit. So einfach ist die Bibel.
Doch es soll eine Wende kommen in der Endzeit. Wir wissen, dass dies die Zeit ist, in der das jüdische Volk aus der weltweiten Zerstreuung zurückkehrt. In dieser Zeit soll eine Wende stattfinden – religiös, hin zu Gott und auch zu David, ihrem König.
In der rabbinischen Literatur wird der Ausdruck „David, ihr König“ aus Hosea als Bezeichnung für den Messias erklärt. Das berührt mich sehr, denn diese Stelle sagt aus, dass Israel als Nation in der Zeit vor der Endzeit offenbar ein Problem mit dem Messias haben muss. Andernfalls müssten sie ja nicht in der Endzeit zum Messias umkehren. Das ist doch logisch, oder?
Sehnsucht nach Zion und die Bedeutung des Tempelbergs
Zweitausend Jahre Geschichte voller Blut und Tränen brachten keine Lösung der Judenfrage. Was übrig blieb, war die Sehnsucht nach Zion – die Sehnsucht, einmal wieder zurückzukehren nach Jerusalem, in das Land der Väter, zum Ort des einstigen Tempels.
Jedes Jahr, wenn in den Familien Pessach gefeiert wurde, grüßte man sich am Ende des Festes mit den Worten: „Leschanah haba'a biruschalayim“ – „Nächstes Jahr in Jerusalem“. Beim Pessachfest gedenkt Israel des einstigen Auszugs aus Ägypten, aus der Sklaverei. Man dachte daran, dass Gott, so wie er damals Israel aus der Not befreit hatte, am Ende der Zeit Israel aus allen Völkern befreien und zurückführen werde in das Land der Väter.
Doch dann verging wieder ein Jahr, und man feierte erneut, sagen wir in New York, in Bern oder irgendwo in Marokko Pessach. In der Familie sagte man am Schluss wieder zueinander: „Leschanah haba'a biruschalayim“ – immer das Gleiche, und das Jahrhunderte lang. Doch es geschah nichts, gar nichts.
Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Nun verstehen Sie auch, was Zionismus eigentlich bedeutet: Es ist einfach die Sehnsucht nach Hause, die Sehnsucht nach Zion, dem Ort des einstigen Gottesdienstes.
Wir haben gesehen, dass das jüdische Volk ab dem Jahr siebzig nach Christus bis heute keine Opfer mehr darbringen konnte. Warum eigentlich nicht? Hier sind die äußeren historischen Fakten:
Vom ersten bis zum siebten Jahrhundert erlebte Jerusalem die sogenannte römisch-byzantinische Periode. Die Römer und Byzantiner hatten im Allgemeinen kein Interesse daran, dass die Juden wieder einen Tempel auf dem Zionsberg bauen.
Vom siebten bis zum zwanzigsten Jahrhundert herrschte in Jerusalem die islamische Periode. Sie verstehen, dass im Islam kein Interesse besteht, an einem der drittwichtigsten Orte des Islam einen jüdischen Tempel zu errichten.
So entstand eine Geschichte, die eisern gegen den Tempel war – obwohl seit dem Jahr siebzig bis heute im Judentum täglich dreimal für die Wiedererrichtung des Tempels auf Zion gebetet wird. Dieses Gebet wurde durch alle Jahrhunderte hindurch nie erhört.
Dies steht in Übereinstimmung mit Hosea 3, das von vielen Tagen ohne Schlachtopfer spricht.
Die zwei Perioden der jüdischen Geschichte und der Wendepunkt im 1. Jahrhundert
Nun sind wir an einem ganz entscheidenden Punkt des Vortrages angekommen. Wir können jetzt etwa 3500 Jahre jüdische Geschichte überblicken. Das ist eine große Reise, aber sie hat auch lange gedauert, oder?
Wir haben gesehen, wie der Tempel in Verbindung mit der jüdischen Geschichte von zentraler Bedeutung ist. Anhand der Geschichte des Tempels können wir die Geschichte des jüdischen Volkes in zwei Perioden teilen: eine Periode mit Tempel und Opfern und eine Periode ohne Tempel und Opfer.
Zunächst gibt es eine Periode von über 1600 Jahren, die Zeit der stellvertretenden Opfer – von Mose bis Titus, dem römischen Feldherrn, der im Jahr 70 nach Christus den zweiten Tempel zerstört hat. Von da an haben wir eine Periode von über 1900 Jahren bis heute, die Zeit ohne Opfer – vom Jahr 70 nach Christus bis heute.
Man erkennt unschwer, dass es einen fundamentalen Wendepunkt in der jüdischen Geschichte im ersten Jahrhundert nach Christus gegeben hat. Irgendwie muss in diesem Jahrhundert etwas so Grundlegendes geschehen sein. Wir fragen uns ja nach dem Sinn der Geschichte, dass diese Wende kommen konnte.
Diese Wende muss noch fundamentaler gewesen sein als damals, als unter Nebukadnezar der erste Tempel zerstört wurde. Damals war es nur ein Unterbruch von einigen Jahrzehnten, weil Israel anderen Göttern gedient hatte. Doch was ist im ersten Jahrhundert geschehen? Es war noch dramatischer, und wir können es noch tiefer beschreiben.
Im Talmud, dem wichtigsten theologischen Werk des Judentums, steht im Traktat Joma 39b, was die Rabbanim, die großen Lehrer Israels, gesagt haben: Arbaim Schana Kodemchurban habayit – vierzig Jahre lang vor der Zerstörung des Tempels. Dort wird erklärt, dass die Opfer am großen Versöhnungstag keine Akzeptanz mehr bei Gott fanden.
Es wird erklärt, dass das Los für den Bock für Gott nicht mehr in die rechte Hand gekommen war. Am Jom Kippur, gemäß 3. Mose 16, musste der Hohepriester zwei Ziegenböcke auf dem Tempelplatz aufstellen. Er musste herausfinden, welcher Bock für Gott geschlachtet werden sollte.
Er nahm mit einem Griff aus einer Box zwei Lose. Diese wurden auf die Köpfe der Böcke gelegt und dann in einem feierlichen Ritual geöffnet. Es waren so zuklappbare Goldlose: eins für den Herrn und eins für den Bock, der weggeht – also für den Sündenbock, der in die Wüste geschickt wird.
Die Rabbanim erklärten, dass, wenn das Los für den Herrn in die rechte Hand kommt, dies ein Vorzeichen dafür ist, dass Gott das Opfer akzeptieren will. Der Talmud sagt, dass 40 Jahre lang vor der Zerstörung des Tempels das Los am Jom Kippur nie mehr in die rechte Hand kam.
Versuchen Sie es zuhause mit einem 1-D-Mark-Stück 40 Mal hintereinander auf Zahl zu werfen – so unwahrscheinlich ist das. Und das bringt uns genau in die Zeit, als Jesus, der Rabbi aus Galiläa, aufgetreten war.
Schon in der Frühzeit seines öffentlichen Wirkens wurde er von führenden Leuten abgelehnt, und es wurden Mordkomplotte gegen ihn geschmiedet. Schließlich kam es im Jahr 32 zur Kreuzigung.
Das heißt also: Seit der Zeit, als man Mordkomplotte gegen den Messias Jesus schmiedete, kam das Los nicht mehr in die rechte Hand, die Opfer hatten keine Kraft mehr. Das sagen nicht nur Christen, das sagen auch die großen Rabbanim, die großen Lehrer Israels.
Der Wendepunkt lag also in den 30er Jahren des ersten Jahrhunderts.
Die Rolle des Neuen Testaments und die Hoffnung für Israel
Und so stellt sich die Frage: Was ist mit dem jüdischen Volk? Hat es keine Hoffnung mehr?
Man muss das Neue Testament lesen, das fast ausschließlich von Juden verfasst wurde. Lukas ist die einzige Ausnahme; wir wissen, dass er kein Jude war. Alle anderen Autoren waren Juden.
Paulus schreibt im Römerbrief, Kapitel 9 bis 11, dass Gott Israel nicht verworfen hat, sein auserwähltes Volk. Er liebt es nach wie vor.
Allerdings setzt Gott die Nation Israel vorübergehend auf die Wartebank. Stattdessen gibt er den Heidenvölkern jetzt die große Chance, die Botschaft vom Messias zu hören.
Nach dieser Zeit, in der die nichtjüdischen Völker die Botschaft empfangen haben, wird Israel wieder voll auf den Plan treten.
(Römer 9-11)Jesaja 53: Das Leiden des Messias
Was war die Bedeutung des Todes des Messias?
Der Prophet Jesaja, etwa siebenhundert Jahre vor Christus, hat dies in prophetischer Vergangenheitsform geschildert – ein Kunstgriff der hebräischen Propheten. In Jesaja 53 beschreibt er diese Ereignisse.
Die alten Rabbiner der Antike deuteten dieses Kapitel auf den Messias. An vielen Stellen in der rabbinischen Literatur, sogar im Talmud, im Traktat Sanhedrin, wird dieses Kapitel auf den Messias bezogen.
Was lesen wir dort? Der Prophet beschreibt die Dinge, als ob sie gerade vor ihm ablaufen würden, in einer Vision. Der Messias wurde misshandelt, doch er ertrug alles ohne zu klagen. Wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird, oder wie ein Schaf, das geschoren wird, duldete er alles schweigend.
Er wurde verhaftet, verurteilt und hingerichtet. Doch er starb wegen der Schuld meines Volkes. Weil er sein Leben als Opfer für die Schuld anderer hingab, wird er wieder leben. Er ging in den Tod und ließ sich unter die Verbrecher zählen. Dennoch trug er die Strafe für viele und trat für die Schuldigen fürbittend ein.
So detailliert war die Verwerfung des Messias offiziell beschrieben. Die Bedeutung ist klar: Der Tod des Messias sollte die Erfüllung der Opfer sein, der Tieropfer, die zuvor nur symbolisch waren. Der Messias würde einmal sein Leben als Opfer für die Schuld anderer einsetzen und dann wieder auferstehen, wieder leben.
Alttestamentlich war bereits erklärt, was die Symbolik der Tieropfer bedeutete. Die Tieropfer wiesen auf den hin, der einmal kommen sollte, um das Problem der Schuld des Menschen zu lösen. Der Mensch ist nicht fähig, die Tora einzuhalten und nach der Ethik der Bibel zu leben. Deshalb sollte diese Schuld durch ein Opfer weggenommen werden – als Stellvertreter, durch Erlösung durch Stellvertretung.
Früher wurde von kritischer Seite argumentiert, dass Jesaja 53 vielleicht später geschrieben und dem Propheten Jesaja eingefügt wurde. Doch seit 1947 ist dieses Argument widerlegt.
In Qumran, bei den Höhlen am Toten Meer, wurde in Höhle eins eine vollständige Jesajarolle gefunden, datiert auf das zweite Jahrhundert vor Christus. Sie können diese Stelle in Bibelausstellungen nachlesen, wo eine Kopie des Originals ausgestellt ist. Jesaja 53 ist vollständig enthalten.
Wir haben somit eine Abschrift aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Damit ist die Prophetie echt und wurde nachweislich erfüllt.
Die vollständige Jesajarolle aus Qumran spricht vom Tod des Messias und von seiner Auferstehung.
Es gab über 500 Augenzeugen, die Jesus Christus nach drei Tagen lebendig wiedergesehen haben. Er hat mit ihnen vierzig Tage lang gesprochen. Am Ende ging er auf den Ölberg, östlich vom Tempelberg, und gab dort das Mandat für die Weltmission.
Ein Vier-Punkte-Programm steht in Apostelgeschichte 1,8: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in Judäa und in Samaria und bis an das Ende der Erde.“
Auf dem Ölberg, gegenüber vom Tempelberg, gab er den Auftrag, die Botschaft des Friedens mit Gott und die Botschaft der Vergebung durch den gestorbenen und auferstandenen Messias in die ganze Welt hinauszutragen.
Die weltweite Verbreitung der Botschaft
Und Sie sehen, diese Botschaft wurde hinausgetragen. Von Asien her, von Jerusalem, der Stadt des Friedens, wurde die Botschaft des Friedens durch den Tod des Messias in die ganze Welt hinausgetragen.
Sehr früh kam die Frohe Botschaft, das Evangelium, nach Europa. Man erklärte den Europäern, die damals kosmische Kräfte in der Natur anbeteten, dass sie umkehren müssten von diesen Göttern, die keine Götter sind. Es ist die Schöpfung, die sie anbeten. Sie sollten zum Schöpfergott umkehren. Er hat seinen Sohn als Messias gesandt. Dieser ist für unsere Schuld stellvertretend gestorben. Die Strafe, die wir verdient haben, hat er getragen. Wenn man seine Schuld reuig und ehrlich Gott bekennt, erhält man Vergebung – Vergebung durch Stellvertretung.
Viele Europäer haben diese Botschaft angenommen. Durch alle Jahrhunderte hindurch bis ins zwanzigste Jahrhundert gab es viele Millionen Europäer, die nur äußerlich Christen waren. Sie sind reine Namenschristen und haben keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, dem Messias, dem Auferstandenen. Doch ich spreche nicht davon, sondern von dem Positiven: So viele Europäer, Millionen, haben durch die Jahrhunderte hindurch den Messias kennengelernt.
Die Botschaft wurde zu den entferntesten eingeborenen Stämmen gebracht. Wussten Sie, dass praktisch alle afrikanischen Stämme Wissen um einen Schöpfergott haben? In ihren Kultreligionen spielt dieser Gott allerdings kaum eine Rolle. Sie sagen, unsere Väter, unsere Vorfahren haben gegen diesen Gott gesündigt, und jetzt ist er zornig und weit, weit weg von uns. Doch dann kamen Botschafter, die sagten: Es gibt einen Weg zurück. Dieser Gott ist nach wie vor an uns interessiert und kann uns von der Angst vor bösen Geistern befreien.
So haben Millionen Afrikaner diese Botschaft des Friedens angenommen und sind frei geworden von der ständigen Angst vor den Geistern. Die Botschaft ist zu den Indianern gekommen, sie ist nach China gelangt. Wussten Sie, dass es heute 60 Millionen Christen in China gibt, die im Untergrund leben? Das sind übrigens mehr als die Mitglieder der Kommunistischen Partei, die nur 40 Millionen zählt.
Die Botschaft ist sogar bis zu den Eskimos am Ende der Welt gelangt. Selbst die Bibel ist in Eskimo-Sprachen übersetzt worden. In diesen zweitausend Jahren ist die Botschaft gewissermaßen auf alle fünf Kontinente gekommen. Es gibt die Bibel, wenigstens in Teilen, in 2200 Sprachen. Außerdem gibt es Botschaften des Friedens auf Kassetten in etwa 4700 Sprachen und Dialekten. Die Botschaft wird über das Radio selbst in geschlossene Länder hinein ausgestrahlt.
Während dieser Zeit der Verkündigung des Evangeliums in aller Welt war das jüdische Volk durch ein bestimmtes Bild gekennzeichnet: durch das von Getto zu Getto und von Stadt zu Stadt wandernde, gehasste und geächtete Volk. Aber das sollte nicht so bleiben, denn die Propheten haben es deutlich vorausgesagt.
Die Rückkehr und Wiederherstellung Israels im 20. Jahrhundert
Im Alten Testament, im Buch Amos, finden sich in den letzten zwei Versen folgende Worte: „Und ich werde das Schicksal meines Volkes Israel wenden, und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Frucht essen. Ich werde sie in ihrem Land pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.“ Diese Prophezeiung wurde vor weit über zweitausend Jahren gemacht.
Die Wende begann ab dem Jahr 1882. Merken Sie sich diese Zahl: Damals fand die erste Alija, eine Einwanderungswelle, statt. Sie kam aus Russland aufgrund der Judenverfolgung unter den letzten Zaren. So begann die erste Welle, und es folgten weitere. Im zwanzigsten Jahrhundert kamen dann Millionen weitere Einwanderer.
Eine weitere Stelle findet sich im Buch Ezechiel, Kapitel 36, Verse 24 und 28, im sechsten Jahrhundert vor Christus prophezeit: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. Ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.“ So klare und unzweideutige Aussagen.
In unserem Jahrhundert sind wir Augenzeugen, wie diese Prophezeiungen Realität geworden sind. 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Schauen Sie, wie in der Wiederherstellung des jüdischen Volkes, wie Amos es beschreibt, ab 1882 zwei der schrecklichsten Kriege der Menschheitsgeschichte Schlüsselrollen gespielt haben.
Als die ersten Einwanderer aus Russland nach Palästina kamen, wurden sie als verrückt angesehen. Palästina war damals Teil des großen osmanischen Reiches der Türken, ein muslimisches Reich. Die Muslime hatten kein Interesse daran, dass auf ihrem Boden ein Judenstaat entstehen würde. Das steht auch im Widerspruch zur islamischen Lehre. Der Islam lehrt, dass ein Gebiet, das einmal durch den Islam erobert wurde, nicht von Nicht-Muslimen beherrscht werden darf. Nicht-Muslime dürfen zwar dort wohnen, aber nicht herrschen. Dieses Gebiet wird Darul Islam genannt, Gebiet des Islams. Palästina ist Darul Islam, und dort darf kein Judenstaat entstehen.
Dann kam der Erste Weltkrieg. Deutschland stellte sich damals auf die Seite der Türken. Die Alliierten bombardierten Deutschland und die Türkei, was zum Zusammenbruch des Osmanischen Reiches führte. Palästina wurde englisches Protektorat.
Während des Krieges, 1917, versprach Lord Balfour im Namen der britischen Regierung den Juden eine nationale Heimstätte in Palästina. Doch nach dem Krieg kam alles anders. Die islamischen Völker waren völlig gegen eine jüdische Besiedlung Palästinas. Die Engländer zogen sich schließlich feige zurück.
Es folgte der Zweite Weltkrieg mit einer grausamen Judenverfolgung. Sechs Millionen Juden wurden ermordet. Nach dem Krieg weckte dies in der Mehrheit der Vereinten Nationen Mitleid mit dem jüdischen Volk. So stimmte die UNO im November 1947 mit Mehrheit für die Schaffung eines Judenstaates in Palästina. Heute wäre das unmöglich. Doch damals war das Mitleid so groß, dass die Drohungen der islamischen Nationen ignoriert wurden, die mit Vernichtung drohten.
Diese zwei Weltkriege, die verrücktesten und sinnlosesten Kriege der Weltgeschichte, spielten also Schlüsselrollen bei der Wiederherstellung des jüdischen Volkes und damit bei der Erfüllung alter biblischer Prophetien.
1948 war der Tempelberg bei der Ausrufung des Judenstaates nicht Teil des Staates. Die UNO hatte beschlossen, den Ostteil zu internationalisieren und schloss den Tempelberg ausdrücklich aus. Erklären Sie mir, was ein Zionismus ohne Zion ist – das ist wie eine schöne Frau ohne Augen, schrecklich.
Niemand wusste, wie es weitergehen sollte. Doch der Prophet Jeremia hatte um 600 vor Christus vorausgesagt: „Ihr Völker, hört, was der Ewige sagt, macht es auf den fernsten Inseln bekannt! Ich habe Israel zerstreut, ich werde es auch wieder sammeln. Sie werden zum Berg Zion kommen und Jubellieder anstimmen.“ (Jeremia 31,10-12)
Das bedeutet nicht nur die Rückkehr ins Land der Väter, sondern auch die Ankunft am Berg Zion. Niemand wusste, wie sich das jemals erfüllen sollte.
1967 wurde in der muslimischen Welt im Nahen Osten über die Medien breit verkündet: „Jetzt wird es zur totalen Vernichtung des Judenstaates kommen. Es wird ein Blutbad sondergleichen geben. Wir werden die Juden ins Meer treiben.“ Diese Drohungen waren so dramatisch, dass Israel zum Erstschlag gezwungen war. So begann der Sechstagekrieg.
An drei Fronten wurde ein Krieg geführt, in dem es um das Überleben der Nation ging. Im Westen glaubte man, das Ende des Judenstaates sei gekommen, gegen eine derart gewaltige Übermacht an drei Fronten. Doch schon in den ersten Stunden des Krieges wurde die Luftwaffe Syriens und Ägyptens weitgehend am Boden zerstört.
Israel flog mit Flugzeugen nach Syrien und Ägypten, überflog die Militärflughäfen im Tiefflug und zerstörte ein geparktes Flugzeug nach dem anderen.
Am dritten Tag, einem Mittwoch, gelang in einer sagenhaften Aktion der Fallschirmspringer die Eroberung von Ostjerusalem mit dem Tempelberg.
Damals telefonierte Nasser, der Präsident Ägyptens, mit König Hussein von Jordanien. Er sagte: „Die Anfangserfolge gegen Israel sind gewaltig. Du musst unbedingt von deiner Front aus in den Krieg eingreifen.“ Das war eine Lüge.
König Hussein glaubte Nasser jedoch. Israel warnte ihn, dass ein Angriff schwerste Konsequenzen haben würde. Dennoch schoss Jordanien mit schweren Waffen von Ostjerusalem aus. Die Antwort der israelischen Fallschirmspringer war die Eroberung von Ostjerusalem und des Tempelbergs.
Diese Fallschirmspringer stiegen die Treppen hinauf zur Plattform, zum einstigen Tempel des jüdischen Volkes, zurück in Zion. Das war ein dramatischer Moment: Nach zweitausend Jahren kehrten sie zurück an den Ort der Väter, zurück zum alten Tempel.
Zweitausend Jahre lang hatte man für Zion gebetet. Schauen Sie Psalm 126, das im Tempel auf Zion als Stufenlied vom Priesterchor gesungen wurde: „Als der Herr das Schicksal Zions wendete, waren wir wie Träumende. Da ward unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Jubels. Man sagte unter den Nationen: Der Herr hat Großes an ihnen getan, der Herr hat Großes an uns getan, wir waren fröhlich.“
Nach sechs Tagen war Ruhe, am Schabbat war der Krieg vorbei. Die ganze Welt sah, dass so etwas noch nie zuvor geschehen war: In sechs Tagen überlebte ein Volk.
Sie kehrten zurück zur Klagemauer, dem originalen Überrest der westlichen Stützmauer des einstigen Tempels. Zurück an der Mauer, in Jerusalem, überlebte eine Nation.
Es war so dramatisch, dass selbst Atheisten in den Sechzigerjahren spürten, dass hier mehr geschah. Es war der Arm des Ewigen in der Geschichte, spürbar und real.
Nach dem Sechstagekrieg erschien am Himmel der Davidstern, das Symbol des Messias, der einst Jerusalem völlig erlösen wird.
Moschidajan, der Oberbefehlshaber damals, befürchtete, dass die Kämpfe nach dem Krieg wieder aufflammen könnten. In einer Geste der Versöhnung sagte er den Muslimen, sie dürften den Tempelberg weiterhin verwalten.
So wurde zwar später Jerusalem, einschließlich Ostjerusalem, mit dem Tempelberg von Israel als ewige, unteilbare Stadt annektiert. Dennoch wird der Tempelberg bis heute von der islamischen Organisation Waqf beherrscht.
Hier, am Überrest des einstigen Tempels, an der Klagemauer, betet Israel für die Errichtung des dritten Tempels.
Sie sehen hier die Situation von heute. Immer mehr Juden empfinden seit 1967 eine tiefe Sehnsucht nach Zion und dem Tempel.
Die Vorbereitung auf den dritten Tempel
Das ist Rabbi Yisrael Ariel. Er war einer der Fallschirmspringer, die damals den Tempelberg eroberten. Dieses Ereignis hat sein Leben so geprägt, dass er 1988 das Mechon Hamikdash, das Tempelinstitut, gegründet hat. Dort werden Tempelgeräte bereits fixfertig für den Gebrauch im dritten Tempel hergestellt.
Das ist also kein Märchen ohne Quellenangabe. Ich selbst war mehrfach dort und habe es als Augenzeuge erlebt. Hier befinden wir uns in einem Gebäude der Atarale-Josna, einer anderen Tempelbewegung. Dort ist ein Modell des Tempels ausgestellt. Sie können es vielleicht lesen: „Dritter Tempel“, „dritter Tempel“, das ist das gembalische Modell des dritten Tempels.
Wenn Sie hier aus dem Fenster schauen, fallen Ihre Blicke auf den Tempelplatz, in dessen Mitte sich die goldene Kuppel der Oma-Moschee wölbt.
Hier stehen wir vor einem Gebäude der Ateret Kohanim, der „Krone der Priester“. Dort werden Israelis ausgebildet, die von Aaron, dem Hohen Priester, abstammen und aus dem Stamm Levi sind. Sie werden für den praktischen Priesterdienst im dritten Tempel vorbereitet.
Das sind Juden, die zum Beispiel die heißen Kohen. Kohen bedeutet auf Hebräisch Priester. Andere Namen wie Kon, Kahane, Kogut sind ebenfalls priesterliche Namen. Auch Levi ist ein solcher Name; er stammt aus dem Stamm Levi, dem Priesterstamm. Es gibt Variationen wie Lewin, Lewinsky und so weiter, wobei nicht alle Namen ganz passend sind.
Hier sehen Sie Salomon Gershon. Er wurde in einem Krieg in den fünfziger Jahren verwundet und wurde invalide. Normalerweise kann man dann aus der Armee ausscheiden, doch er wollte nicht. Deshalb kämpfte er im Sechstagekrieg in der Fallschirmspringer-Truppe mit und eroberte den Tempelberg.
Ich erwähne das, um den Charakter dieses Mannes zu verdeutlichen. Er hat die Getreuen des Tempelberges gegründet. Diese Gruppe stellte den ersten Baustein für den dritten Tempel bereit. Es handelt sich um einen vier Tonnen schweren Stein aus der Negevwüste, der ohne Metallgegenstände nur mit Kieselsteinen bearbeitet wurde.
Salomon Gershon wollte diesen Stein schon dreimal auf den Tempelplatz bringen, bisher jedoch ohne Erfolg. Das ist nicht so einfach. Aber ich kann Ihnen eines sagen: Die biblische Prophetie bezeugt an vielen Stellen ganz klar, dass ein Tempel neu auf Zion erstehen wird. Das können Sie in Joel 1 und 2, Offenbarung 11, 2. Thessalonicher 2 und weiteren Stellen nachlesen.
Es wird ein Tempel hier entstehen, ein dritter Tempel. Die Bibel sagt, dass dies die Zeit sein wird, in der der Antichrist auftreten wird. Ich erkläre das Wort: „Anti“ heißt gegen oder auch anstelle von. „Christ“ ist das griechische Wort für Messias. Der Antichrist ist jemand, der sich an die Stelle des wahren Messias stellt, also ein falscher Messias.
Der Antichrist wird kommen und die große Masse von Israel verführen, sodass sie glauben werden, er sei der Messias. Der Herr Jesus hat in Johannes 5,43 zu den damaligen Führern gesagt: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr lehnt mich ab. Doch wenn jemand anders in seinem Namen kommt, werdet ihr ihn mit offenen Armen aufnehmen.“
Es ist ein Prinzip: Wenn man die Wahrheit ablehnt, wird man automatisch offen für jede Form von Verführung. Das gilt nicht nur für Juden, sondern auch für Europäer allgemein.
Die Bibel sagt, dass dies auch die Zeit sein wird, in der es in Israel eine gewaltige Erweckung unter dem jüdischen Volk geben wird. Ein Überrest, der Sche'ar Israel, wird umkehren zu Gott. Sie werden durch das Lesen der Bibel erkennen, dass Jesus doch der Messias ist.
Ich habe in meinem Buch „Der verheißene Erlöser“ darauf hingewiesen, dass es im Alten Testament über dreihundert Prophezeiungen gibt, die sich in Jesus von Nazaret als Messias erfüllt haben. Ich habe das damals als Teenager erarbeitet, nachdem ich von einem Buch eines amerikanischen Juden überwältigt war. Das führte mich dazu, diese Prophezeiungen zu suchen.
Ich habe eine Liste angefertigt: erstens, zweitens, drittens, und das gesamte Alte Testament durchgearbeitet. Am Ende kam ich auf zweihundertneunzig, dreihundert, dreihunderteins, dreihundertzwei Prophezeiungen. Das hat mich damals als Jugendlichen sehr beeindruckt. Man kann wirklich beweisen, dass Jesus der Messias ist.
Dieser Überrest Israels wird das in dieser Zeit sehen. Nebenbei kann ich Ihnen sagen, dass man von dieser Entwicklung heute schon etwas sieht. Weltweit gibt es etwa 350.000 Juden, die glauben, dass Jesus der Messias ist. Seit den sechziger Jahren sollen sich fast hunderttausend Juden zu Jesus als dem Messias gewandt haben.
Rechnet man das auf die Zahlenverhältnisse von Deutschland um, sieht man, dass heute mehr Juden zum Glauben an den Messias kommen als Deutsche oder Schweizer. Das ist sehr eindrücklich und eine ganz neue Entwicklung. So etwas hat es seit dem ersten Jahrhundert nach Christus nicht mehr gegeben.
Die große Erweckung in Israel wird jedoch erst noch kommen. Wenn ein dritter Tempel auf Zion gebaut wird, wird das mehr als eine Milliarde Muslime weltweit in glühenden Zorn versetzen.
Die New York Times hatte daher Recht, als sie vor Jahren schrieb, dass der Tempelplatz die explosivsten Quadratmeter der Erde sind. Der dritte Tempel wird erstehen. Dieser Überrest aus Israel wird in den Opfern, die sie wieder einführen, erkennen, dass sie Hinweise auf den Opfertod des Messias sind.
Die Warnung vor voreiligen Berechnungen und die Rolle des Antichristen
Noch ein Wort: Wir haben doch über Daniel Kapitel neun und die Jahrwochen gesprochen. Einer der größten Rabbiner im Judentum, Mosche ben Maimon, der oft als zweiter Mose bezeichnet wird, hat im dreizehnten Jahrhundert in einem Brief an eine jüdische Gemeinde im Jemen geschrieben:
„Es hat uns Daniel die Wissenschaft der Zahlen mitgeteilt, doch diese sind uns verborgen. Die alten Weisen, gesegneten Andenkens, haben uns den Rat gegeben, dass wir diese Zahlen nicht nachrechnen sollen. Denn man legt sonst einem einfachen Erfolg einen Fallstrick, wenn man feststellt, dass diese Zeiten abgelaufen sind und der Messias doch nicht gekommen ist.“
Darum haben sie den Rat gegeben, darum haben sie gebetet, dass wer diese Zahlen nachrechnet, dessen Gemüt zerspringe und seine Rechnung zunichte gehe. Dramatisch, nicht wahr? Aber ich kann Ihnen sagen: Mein Gemüt ist immer noch gut, Gott sei Dank, und die Rechnung haben Sie heute Abend gesehen.
Dann wird man einfach feststellen: Die Zeiten sind abgelaufen, der Messias ist doch gekommen – wie das Hunderttausende von Juden heute bereits sehen.
Der Antichrist wird in den dritten Tempel gehen und ihn entweihen. Er wird ein Götzenbild aufstellen, das sprechen kann. Stellen Sie sich mal vor, was das für Magie ist! Er wird in das Allerheiligste hineingehen und sagen: „Ich bin Gott.“ Die Masse des jüdischen Volkes wird das akzeptieren.
Darum wird die schützende Hand über Israel weggehen, die da gewesen ist seit 1948. Es wird dazu kommen, wie Daniel es vorausgesagt hat: Der König des Nordens (Daniel 11,45) wird in der Endzeit einen Feldzug starten und ganz Israel überrennen.
Nebenbei gesagt: Der König des Nordens ist in der Bibel in der Vergangenheit immer ein Ausdruck gewesen für Großsyrien. Eine gewaltige Armee, sagt Joel 2, wird das ganze Land überrennen. Vor dieser Armee wird das Land sein wie der Garten Eden, und nach der Armee wird alles verbrannt sein. Israel wird überrannt werden.
Sacharja 12,2, um 520 v. Chr. geschrieben:
„Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum. An jenem Tag werde ich Jerusalem zu einem Laststein machen für alle Völker. Alle, die ihn aufladen wollen, werden sich ganz gewiss daran verwunden. Zu jener Zeit werde ich alle Völker vernichten, die gegen Jerusalem anrücken werden.“
Jerusalem wird wieder ein Blutbad werden, eine Taumelschale für alle Völker ringsum. Eine Taumelschale ist eine Schale mit Alkohol. Wer zu viel trinkt, verliert jegliches objektive Denken. So wird also Jerusalem den Völkern ringsum alles objektive Denken wegnehmen. Man wird nur noch sagen: Heiliger Krieg um Jerusalem.
Sie sehen, wie aktuell Sacharja ist. Dazu wird schon längst dauernd aufgerufen.
Sacharja 13,8:
„So wird es kommen mit der ganzen Bevölkerung des Landes. Zwei Drittel davon werden umkommen, aber der dritte Teil wird überleben. Ich werde die Überlebenden reinigen, wie man Silber im Schmelzofen reinigt und Gold auf seine Echtheit prüft.“
Das ist nicht angenehm, im Schmelzofen zu sein, ja? Sie werden zu mir um Hilfe rufen, und ich werde ihr Gebet erhören. Ich werde zu ihnen sagen: „Ihr seid mein Volk“, und sie werden sagen: „Du Ewiger bist unser Gott.“
Immer wieder, wenn ich nach Israel gehe und die Volksmassen sehe, denke ich manchmal: Wer gehört vielleicht zu den zwei Dritteln und wer zu dem einen Drittel? Das ist eine existenzielle Frage.
Die Endzeit und die Wiederkunft Jesu Christi
Jetzt folgen noch einige wenige Bilder. Israel wird überrannt, und Jerusalem befindet sich in größter und höchster Bedrängnis. Dies wird einen Weltkrieg auslösen. In Matthäus 24, in seiner Endzeitrede, sagt der Herr Jesus Christus, dass es so schrecklich sein wird, dass die Menschheit an den Abgrund der Selbstvernichtung geraten wird.
Sacharja 14,3 beschreibt, dass der ewige Herr gegen diese Völker kämpfen wird, so wie er in früheren Zeiten für sein Volk gekämpft hat. Mit seinen Füßen wird er an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, östlich von Jerusalem. Der Messias kommt zurück, vom Ölberg, als Richter der Welt. Dort, wo er vor zweitausend Jahren aufgefahren ist und das Mandat für die Weltmission gegeben hatte, kehrt er als Richter der Welt zurück.
Wir leben heute zwischen diesen beiden Ereignissen auf dem Ölberg. Alle sind aufgerufen, sich zu entscheiden: zwischen dem Heiland, dem Retter der Welt, oder dem Richter der Welt. Es ist dieselbe Person, Jesus Christus, aber wir müssen eine Wahl treffen. Jerusalem bietet die Chance zum Frieden mit Gott oder wird zum Hindernis, wenn wir diesen Frieden ablehnen.
Auf dem Ölberg, dem höchsten Punkt des Ölbergs, wird Jesus Christus zurückkehren. Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen. Das ist dramatisch, und die Welt wird sehen: Er lebt also doch. Der historische Jesus wird zurückkehren.
Sacharja 12 enthält eine Stelle, die im Talmud auf den Messias bezogen wird. Das ist sehr dramatisch: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn wehklagen, wie man um den einzigen Sohn wehklagt. Sie werden weinen und wehklagen, wie um einen Erstgeborenen.“ An jenem Tag wird die Wehklage groß sein in Jerusalem. Alle Sippen im Land werden an dieser Trauer teilnehmen, jede für sich, Männer und Frauen getrennt.
Sie werden auf den Messias blicken, den sie durchbohrt haben – und das soll vom Messias sprechen. Ich habe mit einem Taxifahrer in Jerusalem gesprochen. Dort kommt man viel schneller und ganz natürlich ins Gespräch über Glaubensfragen. Bei uns hingegen sprechen die Leute lieber über Sexualität als über Religion. Religion ist intim, Sexualität nicht.
Man kann anderer Ansicht sein, aber in Israel ist es so: Man spricht ganz natürlich über Glaubensfragen. Wir sprachen über den Messias, und ich sagte, dass ich glaube, dass der Messias kommen wird. Stellen Sie sich vor, ganz in der Nähe vom Ölberg. Dann sagte ich: „Aber ich glaube, dass er schon gekommen ist.“ Es ist ja so, wie in Sacharja 12: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“
Das bedeutet, er muss zweimal kommen: einmal, um durchbohrt zu werden, und ein zweites Mal, um hier beweint zu werden. Israel, ganz Israel, besonders Jerusalem, wird wehklagen. Man wird sagen: Er war der Messias, und wir haben ihn nicht erkannt. Alle Sippen werden an dieser Trauer über jemanden teilnehmen, der lebendig vor ihnen steht. Das ist dramatisch – das Alte Testament im Licht des Neuen Testaments. Männer und Frauen getrennt.
Warum getrennt? Jeder wird persönlich vor Gott stehen. Es gibt Ehepaare, in denen der Mann vielleicht im vollen Ernst meint, er könne auf das Konto des Glaubens seiner Frau leben – oder umgekehrt. Das geht nicht. Jeder Mensch muss sich ganz persönlich zu Gott hinwenden. Das kann die Ehefrau nicht für den Ehemann tun, und der Ehemann nicht für die Ehefrau. Eltern können es nicht für ihre Kinder tun. Jeder muss es selbst tun, brutal ehrlich aufräumen im eigenen Leben und Gott alles offenlegen, was wir verkehrt gemacht haben und wie wir gegen die Tora, gegen das Gesetz Gottes, gesündigt haben.
So wird man klagen! So klagt man übrigens Männer und Frauen getrennt auch heute schon an der Klagemauer in Jerusalem. Jeder steht persönlich vor Gott. Es ist wunderbar, eine Einheit von Mann und Frau zu sein, ganz eng, so tief, wie es keine andere Verbindung zwischen Menschen geben kann. Aber vor Gott steht doch jeder persönlich da – Männer und Frauen getrennt.
Persönliche Annahme der Erlösung
Und was können sie dann beten? Zum Beispiel Jesaja 53: „Wegen unserer Übertretungen wurde er verwundet, wegen unserer Missetaten wurde er zerschlagen. Die Strafe, die uns Frieden (hebräisch: Schalom) brachte, traf ihn, und durch seine Striemen sind wir geheilt worden. Wir irrten umher wie Schafe, ein jeder ging seinen eigenen Weg. Ihm aber hat der Herr unsere ganze Schuld aufgeladen.“
Ich war einmal in einem Jugendlager und habe über dieses Thema gesprochen. Dabei habe ich einen Jungen nach vorne geholt und gefragt: „Wie heißt du?“ Er hieß, glaube ich, Hermann. Dann sagte ich: „So ist es, nehmen wir das mal ganz persönlich. Wegen Hermanns Übertretungen wurde er verwundet, wegen Hermanns Missetaten wurde er zerschlagen. Die Strafe, die Hermann Frieden brachte, traf ihn, und durch seine Striemen ist Hermann geheilt worden. Hermann irrte umher wie ein Schaf, er ging seinen eigenen Weg. Ihm aber hat der Herr Hermanns ganze Schuld aufgeladen.“ So kann man die Bibel persönlich nehmen.
Ich habe einmal am Hauptbahnhof in Zürich als Teenager mit Leuten über Glaubensfragen gesprochen. Dabei kam ich mit jemandem ins Gespräch und fragte: „Glauben Sie, dass Jesus für Sie gestorben ist?“ Er antwortete: „Ja, er ist doch für alle gestorben.“ Ich fragte weiter: „Aber glauben Sie, dass er für Sie gestorben ist?“ Er sagte: „Ja, er ist ja auch für alle gestorben.“ Doch ich insistierte: „Sagen Sie mir, glauben Sie, dass er auch für Sie persönlich gestorben ist?“ Er konnte nicht Ja sagen. Er blieb nur in Allgemeinheiten stecken.
Das ist die große Frage: Glauben Sie, dass Jesus Christus für Sie persönlich und für das, was in Ihrem Leben geschehen ist, gestorben ist? Dann nehmen Sie dieses Jesaja-Kapitel ganz persönlich.
Ich kann Ihnen sagen, dass von den Hunderttausenden von Juden, die heute an Jesus, den Messias, glauben, für die meisten Jesaja 53 eine Schlüsselrolle gespielt hat. Sie sind dadurch zum Glauben an den Erlöser gekommen und haben erkannt, wie die Opfer, die es seit dem ersten Jahrhundert nicht mehr gibt, alle auf den Messias hingewiesen haben und in ihm ihre Erfüllung gefunden haben.
Das Prinzip blieb dasselbe: Erlösung durch Stellvertretung. Und das Prinzip ist das gleiche geblieben: Der reuige Mensch muss vor Gott seine Schuld ehrlich bekennen.
1. Johannes 1,9 sagt im Neuen Testament: „Wenn wir unsere Sünden eingestehen und Gott bekennen, so erweist er sich treu und gerecht. Er vergibt uns unsere Schuld und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“
Das ist eine gewaltige Botschaft: frei zu werden von Schuld, nicht nur von Schuldgefühlen, sondern von Schuld.
Was kann man mit Schuldgefühlen machen? Man kann das Gleiche tun wie mit meinem Mitsubishi-Bus. Das ist ein ganz guter Bus, denn da leuchtet plötzlich ein gelbes Lämpchen auf, wenn ich zu wenig Öl habe. Das kommt noch vor dem roten Lämpchen, glücklicherweise, sonst wäre mein Motor schon mehr als einmal kaputtgegangen.
Was kann ich mit dem orangen Lämpchen machen? Ich kann es mit dem Hammer zu Tode schlagen und weiterfahren – oder ich kann anhalten und Öl einfüllen.
Das ist das Gleiche mit den Schuldgefühlen. Sie können sie „zu Tode schlagen“, und Sie werden Spezialisten finden, die Ihnen dabei helfen. Sie sind geschult, professionell. Oder Sie können diese Schuld einfach Gott bekennen und die Vergebung in Anspruch nehmen – mit Dank. Und dann fahren Sie weiter.
Jesus Christus ist einmal gekommen, um das Problem der Schuld zu lösen. Er wird wiederkommen, um sein Friedensreich in dieser Welt aufzurichten.
Parallelismus der Prophezeiungen und die Friedensbotschaft
Es ist ganz interessant: Die Propheten haben gesagt, dass der Messias kommen und leiden wird. In der Folge wird das jüdische Volk zerstreut werden.
Die Propheten sagen auch, dass in der Zeit, in der der Messias kommen wird, um zu herrschen, das jüdische Volk aus allen Völkern in das Land der Väter gesammelt wird.
Das ist ein dramatischer Parallelismus!
In der Zeit dazwischen lag die große Chance für Europa, Amerika, Afrika, Asien und Australien. Sie hatten die Möglichkeit, die Friedenschance von Jerusalem, der Stadt des Friedens, für sich in Anspruch zu nehmen.
Das wünsche ich Ihnen. So verabschiede ich mich heute Abend mit dem hebräischen Gruß, der „Frieden“ bedeutet: Shalom.
