Guten Abend, ich begrüße alle herzlich zu diesem zweitletzten Seminar über Lukas.
Danach werden wir ein ganz anderes Thema behandeln. Wir werden das Hohelied Vers für Vers durcharbeiten.
Jetzt geht es zunächst darum, die ersten fünf Kapitel von Lukas in der Übersicht anzuschauen und ihren Aufbau zu verstehen. Das hatte am Anfang noch gefehlt, und so ist es nun vollständig.
Einführung in die Struktur der ersten Kapitel
Wir haben uns beim letzten Mal bereits mit Teil I des Lukasevangeliums beschäftigt. Dieses besteht insgesamt aus zehn Teilen, die jeweils zu je fünf Abschnitten zusammengefasst sind. Teil I umfasst die Kapitel 1 und 2.
Dabei haben wir festgestellt, dass es einen Refrain gibt, der immer wiederkehrt und zeitliche Angaben enthält. Wir sind diese Verse Schritt für Schritt durchgegangen und haben gesehen, dass durch diese Angaben das Ganze in zehn Abschnitte unterteilt wird.
Dabei gehören die Abschnitte zwei und drei zusammen. Zwischen den Abschnitten eins und zwei gibt es eine Zeitangabe, danach folgen zwei Abschnitte, die inhaltlich klar voneinander getrennt sind, bevor erneut eine Zeitangabe erscheint. Dieses Muster setzt sich fort: Der erste Abschnitt steht für sich allein, dann werden jeweils zwei Abschnitte gruppiert, und der letzte Abschnitt, der zehnte, steht wieder für sich allein.
Diese Struktur ist keine menschliche Erfindung, sondern wurde vom Heiligen Geist so vorgegeben. Es ist wichtig, beim Lesen der Bibel auf solche Markierungen zu achten.
Wir können noch einmal die Markierung in Kapitel 1 aufschlagen, für diejenigen, die beim letzten Mal nicht dabei waren. Edmund, liest du bitte Lukas 1,24-25?
„Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, seine Frau, schwanger und zog sich fünf Monate zurück. Sie sagte: ‚So hat mir der Herr getan in den Tagen, in denen er mich angesehen hat, um meine Schmach vor den Menschen wegzunehmen.‘“
Das ist eine allgemeine zeitliche Bemerkung, die uns fünf Monate weiterbringt. Danach beginnt der nächste Abschnitt mit dem sechsten Monat, Vers 26.
Die zeitlichen Abschnitte und ihre Bedeutung
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa gesandt. Damit ist also eine Zeitspanne von sechs Monaten klar abgetrennt.
Dann kommen die Worte Gabriels an Maria, in denen angekündigt wird, dass sie die Mutter des Erlösers werden wird. Anschließend besucht sie ihre Verwandte Elisabeth und hört dort wunderbare Worte. Wir sehen, wie dies bei Maria zu Lob und Freude führt.
Danach folgt wieder eine zeitliche Angabe: In Kapitel 1, Vers 56 heißt es, dass sie zu ihrem Haus zurückkehrte. Hier wird erneut ein Zeitraum von drei Monaten abgesetzt.
Im Anschluss erfolgt die Geburt von Johannes dem Täufer, dem Boten und Vorläufer des Messias. Dieser Abschnitt ist besonders wichtig. Gleich im Anschluss an den Bericht über die Geburt von Johannes folgt das wunderbare Lob von Zacharias, der wieder sprechen konnte.
Zacharias war stumm geworden, weil er die Worte Gabriels, die im Tempel an ihn gerichtet wurden, nicht geglaubt hatte. Er hatte mit Unglauben reagiert, weshalb er stumm blieb. Nun aber wird sein Mund geöffnet, und es entsteht das beeindruckende Lob des Zacharias.
So geht die Erzählung weiter. Durch einen Refrain wird auf diese Weise eine Einteilung bewirkt.
Parallelen zwischen dem Anfang und dem Ende des ersten Teils
Wenn man diese Einteilung einmal beieinander hat, fällt ein interessanter Zusammenhang auf: Der erste Abschnitt steht in Beziehung zum zehnten Abschnitt. Hier zeigt sich ein deutlicher Kontrast.
Im ersten Abschnitt begegnet uns ein alter Mann im Tempel, der Priester Zacharias. Im zehnten Abschnitt hingegen sehen wir den Herrn Jesus als Zwölfjährigen im Tempel. Dieser Gegensatz – ein alter Mann im Tempel und ein junger Mensch im Tempel – ist bemerkenswert.
Wir haben bei der ersten Geschichte gesehen, dass Johannes' Vater Zacharias von Unglauben erfüllt ist. In der Geschichte des Herrn Jesus als Zwölfjährigem im Tempel begegnen wir hingegen dem Unverständnis von Maria und Joseph in dieser Sache.
Schauen wir uns das kurz an: Manche haben sich gefragt, warum in den Evangelien so wenig über das Leben des Herrn Jesus in den Jahren nach seiner Geburt bis zu seinem öffentlichen Wirken mit etwa dreißig Jahren berichtet wird. Eine Ausnahme bildet die Beschreibung als Zwölfjähriger im Tempel. Warum gerade diese Episode?
Diese Wahl ist bedeutend, denn sie unterstreicht den Kontrast zwischen dem alten Mann im Tempel und dem Jungen im Tempel. Außerdem spiegelt sich in dieser Geschichte der Unglaube des alten Zacharias im Unverständnis von Maria und Joseph wider.
In Lukas 2,50 heißt es: „Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sprach. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Seine Mutter aber bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen.“
Es wird also deutlich, dass Maria und Joseph nicht verstanden, was der Herr Jesus sagte. So wie der alte Mann, der ein langes Glaubensleben hinter sich hatte, verstand auch er nicht alles. „Alter schützt nicht vor Torheit“ – das trifft hier zu.
Die Bedeutung von Gewohnheiten im Glaubensleben
Und noch eine sehr auffällige Parallele: Als Zacharias in den Tempel ging, heißt es in Lukas 1, dass er dies nach der Gewohnheit des Priestertums tat. Genauer in Lukas 1, Vers 8: „Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete, traf ihn nach der Gewohnheit des Priestertums das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen und zu räuchern.“
Dass er also in den Tempel geht, hängt eng mit der Gewohnheit des Priestertums zusammen. Dabei ist zu sagen, dass es sich nicht um eine menschliche Gewohnheit handelt. Es gibt menschliche Gewohnheiten, gute und schlechte, aber diese Gewohnheit basierte auf den Geboten, die Gott für das Priestertum im Gesetz Mose gegeben hatte. Es war also die Gewohnheit, so zu handeln, wie es in der Bibel festgelegt ist.
Nun schauen wir auf den zwölfjährigen Jesus im Tempel, wie es dort beschrieben wird. Wir schlagen wieder auf, Kapitel 2, Verse 41 und 42: „Seine Eltern gingen alljährlich am Passafest nach Jerusalem, und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach der Gewohnheit des Festes. Und als sie die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Knabe Jesus in Jerusalem zurück.“
Hier wird genau der gleiche Ausdruck „Gewohnheit“ verwendet, nämlich die Gewohnheit des Festes. Auch hier handelt es sich nicht um eine menschliche Tradition, sondern um das, was die Bibel für Israel verordnet hatte. Alle mussten nach Jerusalem zu den drei Festen gehen: Passa, dann Schawott, das entspricht dem Pfingstfest, und das Laubhüttenfest. Für sie war das eine Gewohnheit, aber eine, die durch die Bibel bestimmt war.
Es ist also wichtig zu erkennen, dass wir auch Gewohnheiten haben können, die biblisch sind. Und dann sind diese nicht einfach nur Tradition. Über Tradition kann man diskutieren, ob sie gut ist, ob man sie weiterführen oder aufgeben soll. Aber wenn etwas nach der Gewohnheit des Wortes Gottes ist, dann sind das Gewohnheiten, die wir nicht aufgeben dürfen.
Jemand wollte etwas zum Jom Kippur, dem großen Versöhnungstag, fragen. Dieser fällt immer auf den zehnten Tischri, und das Laubhüttenfest beginnt am fünfzehnten Tischri, also fünf Tage später. Am Jom Kippur musste man nicht nach Jerusalem gehen. Dieser Tag konnte auch in den Synagogen im ganzen Land gefeiert werden. Zum Laubhüttenfest hingegen musste man nach Jerusalem gehen.
Wenn du das schon erwähnst: Jom Kippur kurz vor dem Laubhüttenfest hat eine besondere Bedeutung. Das Laubhüttenfest ist das siebte der Feste des Herrn, die in 3. Mose 23 aufgeführt sind. Es beginnt mit Passa und umfasst alle weiteren Feste. Das letzte Fest, das gewissermaßen alle Feste zusammenfasst, ist das Laubhüttenfest.
Von diesem Fest heißt es dreimal im Gesetz, dass man sich an diesem Fest freuen muss. Einmal steht sogar nur „freuen“. Wie kann man sich so freuen? Weil vorher Jom Kippur ist. An Jom Kippur mussten alle ihre Sünden bekennen, das ganze Volk musste aufräumen. Wenn wir das so tun, unser Leben persönlich ordnen und auch als Gemeinde ordnen, dann folgt im Grundsatz diese Freude des Laubhüttenfestes.
Ich fasse deine Frage zusammen: Warum mussten alle Israeliten nicht zum Jom Kippur nach Jerusalem kommen, obwohl dort doch das Opfer für ganz Israel dargebracht wurde? Der Hohepriester musste die Schuld Israels des vergangenen Jahres bekennen. Nicht die einzelnen Menschen mussten das im Zusammenhang mit dem Opfer tun, das machte der Hohepriester stellvertretend. Und das für alle, wo immer sie im Land verteilt waren.
Deshalb gab es keine Vorschrift, nach Jerusalem zu kommen. Man konnte es natürlich verbinden, indem man zum Laubhüttenfest ging und ein paar Tage vorher nach Jerusalem kam, um auch die Erfahrung von Jom Kippur dort zu machen. Das war möglich, aber eben nicht vorgeschrieben.
Wenn es also heißt „Gewohnheit des Priestertums“ oder „Gewohnheit des Festes“, dann geht es um die Dinge, die Gott in seinem Wort festgeschrieben hat. Für Zacharias war das eine klare Sache: Man macht es nicht einfach so, weil man es immer so macht, sondern weil Gott es so gesagt hat. Auch für Maria und Joseph war es klar: Zum Passafest gehen wir nach Jerusalem, weil Gott es so gesagt hat. Das war ihre ganz normale Gewohnheit.
Wenn biblische Dinge unsere Gewohnheit werden, ist das wohl für uns.
Die Verkündigung an Maria und der Glaube im Vergleich zu Zacharias
Aber es war natürlich dort so, dass es heißt: Als sie die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Knabe Jesus in Jerusalem zurück. Man kann das nachlesen in 5. Mose 16,7. Dort wird gesagt, dass man in Jerusalem sein musste, bis das Passa gegessen war. Am nächsten Morgen durfte man nach Hause gehen. Es heißt: „Magst du dich nicht solst, sondern magst du dich zu deinen Zelten wenden.“ Das bedeutet also, am Morgen nach dem Sederabend durfte man gehen.
Aber der Herr Jesus wollte nicht nur die obligatorischen Tage der Passawoche verbringen, sondern er wollte die ganze Woche bleiben. Darum ist er als junger Mensch dort im Tempel geblieben. Für ihn war es wichtig, in den Dingen seines Vaters zu sein. Seine Eltern reagierten jedoch mit Unverständnis.
Diese Parallele haben wir gesehen, und nun gehören zwei und drei zusammen. Da haben wir eben diese Worte von dem Engel Gabriel an Zacharias im Tempel, wo er ankündigt, dass seine Frau Elisabeth Mutter des Vorläufers des Messias werden wird. Was sage ich? Das war es hier, aber das sind jetzt die Worte von Gabriel an Maria, Verzeihung.
Vers 29: Sie aber wurde bestürzt über das Wort und überlegte, was für ein Gruß dies sei. Der Engel sprach zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königreichs wird kein Ende sein.“
Dann die Reaktion von Maria: Maria aber sprach zu dem Engel: „Wie wird dies geschehen, da ich von keinem Mann weiß?“ Der Engel antwortete und sprach zu ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. Siehe, Elisabeth, eine Verwandte, erwartet auch einen Sohn in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, die unfruchtbar genannt war. Denn kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein.“
Und jetzt ganz wichtig die Reaktion von Maria: Maria aber sprach: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, es geschehe mir nach deinem Wort.“ Und der Engel schied von ihr.
Es ist ganz wichtig, dass man, wenn man diese wunderbaren Strukturen in der Bibel entdeckt, nicht dabei hängen bleibt. Man muss auch schön verfolgen, wie der lineare, direkte Verlauf der Geschichten ist.
Hier haben wir einen alten Mann, der von dem Engel Gabriel besucht wird, und er glaubt seiner Botschaft nicht. Jetzt haben wir eine junge Frau, zu der auch der Engel Gabriel kommt und verkündet, dass sie die Mutter nicht nur des Vorläufers, sondern die Mutter des Messias werden wird.
Wie reagiert sie? Sie stellt auch eine Frage, wie Zacharias. Zacharias stellt die Frage in 1. Lukas 1,18, liest du, Edmund? Zacharias sprach zu dem Engel: „Woran soll ich dies erkennen, denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist weit vorgerückt in ihren Tagen?“ Ja, woran soll ich das erkennen? Ich möchte gerne noch ein Wunderzeichen, damit ich das glauben kann. Das ist seine Frage. Der Engel reagiert dann: „Du wirst stumm werden, weil du nicht geglaubt hast.“ Diese Frage war also nicht gut.
Bei Maria sehen wir, als der Engel verkündet, dass sie die Mutter des Messias werden wird, der König sein wird in Ewigkeit, Vers 34, liest du nochmals? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen.“ Maria aber sprach zu dem Engel: „Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Manne weiß?“ Sie stellt auch eine Frage, aber das war keine Frage des Unglaubens. Sie wollte wissen, wie das geht. Ich wäre die Mutter des Messias, aber ich bin gar nicht verheiratet. Wie geht das? Sie möchte wissen, wie das möglich ist, aber nicht: „Das ist ja gar nicht möglich, eine Jungfrau kann nicht schwanger werden.“
Darum sehen wir dann im Kontrast, dass es bei ihr keine Strafe Gottes gibt, dass sie verstimmt ist. Sie ist wirklich bereit und sagt in Vers 38: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Das war wirklich Glaube.
Beide haben also eine Frage gestellt. Fragen zu stellen ist gut, aber es kommt auch darauf an, wie man Fragen stellt, besonders Gott gegenüber. Wir dürfen Fragen stellen und sollen Fragen stellen, aber die Art und Weise, wie wir Fragen stellen, ist entscheidend. Das können wir auch hier erkennen.
Fragen zu stellen ist gut, aber sie müssen gut gestellt sein. Da gibt es ein Bibelbuch, das das wunderbar illustriert. Woran könnte ich wohl denken? Habakuk. Genau, Habakuk.
Es beginnt mit einer Frage: Wie kann es sein, dass das Böse so vorherrschen darf im Volk Gottes und Gott nicht eingreift? Er geht mit seinen Fragen zu Gott. Das Buch Habakuk zeigt also, dass wir unsere Fragen Gott stellen sollen.
Habakuk heißt übrigens „der Umarmer“. Luther hat sehr schön übersetzt „Herzer“, eben der Prophet, der sich an Gott klammert in seinen quälenden Fragen. Dann gibt Gott ihm Antwort in Habakuk 1,6 auf die Fragen von Versen 2 bis 5.
Nach dieser Antwort hat der Prophet wieder neue Fragen. Wie kann es sein, dass Gott Israel bestrafen wird, aber durch eine Nation, die noch schlimmer ist? Gott, du bist doch heilig. Er bringt das nicht zusammen. Wie kann ein heiliger Gott eine gottlose Nation benutzen, um das irdische Volk Gottes zu bestrafen? Er bekommt wieder Antworten.
So geht das: Es ist wie eine Spirale aus Fragen und Antworten. Es gibt neue Fragen und Antworten. Am Ende des Buches Habakuk kommt der Prophet völlig zur Ruhe. Das Buch endet mit einem Lobgesang, einem Propheten, der in Gott ruht.
Das ganze Buch ist ein Dialog zwischen dem Propheten und Gott. Andere Menschen kommen im Umfeld von Habakuk nicht vor. So sollen unsere Fragen wirklich in einem Vertrauensverhältnis sein.
Selbst wenn wir Zweifel haben, ist es schon ein kleines Zeichen von Glauben und Vertrauen, wenn wir das dem Herrn sagen. Ein Beispiel dafür ist auch das aus dem Markus-Evangelium, dieser Vater, der sagt: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“
Gut, jetzt gehen wir weiter.
Geburt Johannes und Lobgesang des Zacharias
In dem Zweiergespann Geschichte vier und fünf kommt es schließlich zur Geburt von Johannes, dem Täufer. In Folge davon äußert Zacharias diesen wunderbaren Lobgesang. Es ist ein Gedicht, das, wenn man es zurückübersetzt ins Hebräische, ein perfektes hebräisches Gedicht ist.
Man fragt sich jedoch, wie das geschehen ist. Hat er irgendein bestehendes Gedicht genommen und dieses nun gebetet? Dieselbe Frage könnte man schon vorher stellen, nämlich beim Lob von Maria im Abschnitt drei. Auch das ist ein Gedicht, aber es ist wirklich ein Gedicht, das Bezug auf die Situation von Maria nimmt. Es wird klar, dass das keine vorliegenden Gebete sind, sondern wirklich direkt so gebetet wurden. Aber wie kann das sein? Das ist ein bisschen schwierig.
Auf Deutsch spontan ein Gedicht zu sprechen, zum Beispiel im Versmaß eines Pentameters oder Hexameters, ist sehr selten. Es gibt zwar Menschen, die das können, die einfach so in Pentametern sprechen, aber das sind ganz, ganz seltene Ausnahmen. Der Punkt ist jedoch, dass hebräische Poesie speziell ist.
Dort kommt es nicht darauf an, wie viele Silben in einer Verszeile sind, sondern nur auf die Zahl der betonten Silben. Viele Gedichte im Alten Testament sind zum Beispiel aufgebaut mit drei und drei Betonungen. Das Hohelied, wenn es etwas Lyrisches ist, ist ganz typisch in zwei und zwei Betonungen verfasst. Die Klagelieder, diese traurigen Gesänge, sind ganz typisch im Versmaß eins, zwei, drei; eins, zwei; eins, zwei, drei. Dieses Versmaß bringt die Gebrochenheit und Trauer zum Ausdruck.
In dieser Art Poesie ist es nicht notwendig, dass die Betonungen immer genau gleich sind. Man hat also eine große Freiheit im Wechsel der Rhythmen. Außerdem muss sich am Ende der Verszeilen kein Reim finden. Das heißt, die Verszeilen müssen sich nicht reimen.
Noch etwas Wichtiges ist, dass eine Verszeile und die zweite entweder dasselbe mit anderen Worten sagen, oder die zweite Verszeile einen Kontrast zur ersten bildet. Eine dritte Grundform ist, dass die erste Zeile einen Gedanken einleitet und die zweite diesen weiterführt.
So ist es tatsächlich möglich, ganz spontan in Gedichtform auf Hebräisch zu beten.
Vielleicht wird dadurch auch eine weitere Frage beantwortet: Wie war das bei den Freunden von Hiob? Sie kamen auf Besuch, warteten sieben Tage, und dann begann die Diskussion. Alle sprachen poetisch, denn alles ist in Hiob ab Kapitel 3, wo Hiob beginnt, und dann bei Eliphas in Kapitel 4 usw. in Gedichtform verfasst.
Manche denken, dass sie bestimmt nie so gesprochen haben, sondern dass ein späterer Redaktor das einfach in Versform geschrieben hat. Das ist ein Irrtum. Sie haben tatsächlich so schön gesprochen. Das ist eben in der hebräischen Poesie möglich.
Das erklärt, dass Elisabeth, Zacharias, Maria und Zacharias wirklich spontan so beten konnten.
Was erstaunlich ist, wenn man das Gebet von Maria betrachtet: Es zeugt von einer solchen Reife, wie sie betet. Und sie war ja eine sehr junge Frau. Doch da war ein lebendiger Glaube mit Tiefgang. Man musste also nicht alt sein, um so zu beten. Das ist auch als junge Person möglich.
Geburt Jesu und die Reaktionen darauf
Nun haben wir also gesehen: die Geburt Johannes’, das Lob des Zacharias, und jetzt folgt wieder ein Zweiergespann, nämlich die Abschnitte sechs und sieben.
Abschnitt sechs beschreibt die Geburt Jesu, wie sie in Kapitel zwei erzählt wird – die Weihnachtsgeschichte. Eine Verordnung von Kaiser Augustus befiehlt, den Erdkreis einzuschreiben. Maria und Joseph gehen nach Bethlehem, und der Erlöser wird geboren.
Im nächsten Abschnitt sehen wir, wie die Engel den Hirten auf den Feldern von Bethlehem die frohe Botschaft verkünden: „Heute ist euch ein Retter geboren, welcher Christus, der Herr, ist.“ Die Engel loben Gott, und die Hirten loben ihn ebenfalls.
Hier erkennen wir eine Parallele: Die Geburt Johannes’ als Vorläufer steht der Geburt des Messias gegenüber. Das Lob des Zacharias, als er seinen Glauben neu fand, spiegelt sich im Lob der Engel und der Hirten wider.
Dann folgt ein weiteres Zweiergespann: Die Eltern, Maria und Joseph, bringen einige Wochen nach der Geburt das Kind Jesus von Bethlehem nach Jerusalem. Dort bringen sie es, wie das Gesetz vorschreibt, als erstgeborenen Sohn dar.
Im Tempel begegnet ihnen der alte Simeon, der das Kind in seine Arme nimmt. Seine Worte über den Erlöser sind so gewaltig und tief, dass wir daraus viel lernen können. In Kapitel 2, Vers 27 und folgende heißt es:
„Und er kam durch den Geist in den Tempel. Als die Eltern das Kindlein Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu handeln, nahm auch er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: ‚Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden, denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast im Angesicht aller Nationen, ein Licht zur Erleuchtung der Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.‘“
Seine Eltern wunderten sich über das, was über ihn gesagt wurde. Diese gewaltigen prophetischen Worte verkünden, dass dieses Kind der Messias ist, der Heil für alle Völker bringen wird.
In dieser Strukturierung gehen die Worte Simeons über Jesus parallel zu den Worten des Engels Gabriel, der Jesus als König und Herrscher auf ewig ankündigt. Ebenso spiegeln sich die Worte Elisabeths in denen der Prophetin Hanna wider.
Im Tempel, nachdem Simeon die Eltern gesegnet hat, beginnt auch Hanna, den Herrn zu loben, da sie erkennt, dass Jesus der Messias ist. So entsteht eine Parallele zwischen den Worten Elisabeths und denen der Prophetin Hanna.
Nach den Worten Elisabeths folgt das Lob Marias, das parallel zum Lob Hannas steht. Auffallend ist, dass hier zwei Frauen parallelstehen, während Simeon ein Mann ist. Doch was ist mit dem Engel Gabriel?
Gabriel bedeutet „Mann Gottes“. Schon in Daniel 9 erscheint Gabriel Jahrhunderte zuvor, um die Prophetie über den Messias anzukündigen und die Zeit seines Kommens zu berechnen. Dort wird er als „der Mann Gabriel“ bezeichnet.
Warum erwähne ich das? Engel sind Geistwesen, aber sie werden als Männer dargestellt, nicht als weiblich. Weibliche Engel, wie sie oft in der Kunst gezeigt werden, entsprechen nicht der biblischen Darstellung.
Obwohl ich persönlich weibliche Engel nicht mag, würde ich sie dennoch nicht entfernen, um den Religionsfrieden nicht zu stören. Interessant ist auch das Beispiel des Apostels Paulus in Ephesus, einer Stadt voller Götzenbilder.
Als dort ein Aufstand ausbrach, bezeugte der Stadtschreiber, dass Paulus und seine Begleiter die Göttin nicht gelästert und keinen Tempelraub begangen hatten. Paulus hat die Götzenbilder nie beleidigt und achtete darauf, wie er sich ausdrückte.
Er wollte nicht, dass die Heiden sagen konnten, er mache ihren Glauben nieder. Stattdessen verkündigte er einfach die Wahrheit. Die Leute hörten daraufhin auf, die Tempel als touristische Attraktionen zu nutzen. Das Geschäft ging kaputt, aber nicht durch Gewalt, sondern durch das Evangelium.
Es ist schön, dass sogar der Stadtschreiber bestätigte: „Diese Männer sind keine Lästerer und keine Tempelräuber.“ So ist es auch auf uns anzuwenden.
Weibliche Engel, wie sie oft in der Kunst oder im Kitsch dargestellt werden, gibt es nach der Bibel nicht. Es handelt sich um den Mann Gottes, wie bei Gabriel. Und Simeon ist ein Mann.
Gibt es bis hierhin noch Fragen? Wenn nicht, gehen wir zum nächsten Abschnitt in der Übersicht über.
Das klingt fast überwältigend. Ich drehe die Tafel, und nun kommen wir zu den Kapiteln drei und vier.
Zuerst lesen wir Kapitel 2, Vers 52: „Seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen, und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen.“
Vers 52 ist nochmals ein solcher Refrain, der sechste Refrain, welcher die Einteilung des Textes verdeutlicht, wie wir es gesehen haben. Dort wird allgemein gesagt, wie Jesus gewachsen und größer geworden ist.
Diese Aussage umfasst einen Zeitraum von achtzehn Jahren. Hier endet die Geschichte am Ende von Kapitel zwei und setzt die Erzählung nach einer Zeitspanne von achtzehn Jahren fort, die nun in Kapitel drei und vier als Teil zwei im Lukasevangelium erzählt wird.
Auftreten von Johannes dem Täufer und Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu
Jetzt liest du uns nochmals die ersten Verse.
Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war, Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus Vierfürst von Iturea unter der Landschaft Drachonitis und Lisanjas Vierfürst von Abilene, unter dem Hohenpriestertum von Hannas und Kaiphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste.
Und jetzt kommt Johannes und predigt in der Wüste. In Vers vier wird noch hinzugefügt, dass das alles entsprechend der Prophetie in Jesaja geschah.
Liest du Vers vier noch?
„Und er kam in die ganze Landschaft am Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Wie geschrieben steht im Buch der Worte Jesajas, des Propheten: Stimme eines Rufenden in der Wüste, bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade. Jedes Tal wird ausgefüllt, und jeder Berg und Hügel wird erniedrigt werden. Das Krumme wird zum geraden Weg und die holprigen zu ebenen Wegen, und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.“
Also ein ausführliches Zitat aus Jesaja 40, nämlich die Verse drei bis fünf.
Jetzt erkläre ich ganz kurz, wie dieser nächste Teil aufgebaut ist. Es sind vier Abschnitte, die zu unterscheiden sind.
Abschnitt eins ist Kapitel 3, Verse 1 bis 20. Hier haben wir das Auftreten von Johannes dem Täufer als dem Boten des Messias. Das wird hier beschrieben.
Im nächsten Abschnitt geht es darum, dass der Herr Jesus zu Johannes kommt und getauft wird. In der Wüste wird er dann vom Teufel versucht. Dort wird auch seine Vollmacht deutlich. Das ist alles Vorbereitung für das, was danach kommt.
Im nächsten Abschnitt, Kapitel 4, Verse 14 bis 30, wird ausführlich beschrieben, wie der Herr Jesus in der Synagoge von Nazaret predigte.
Im letzten Abschnitt, Kapitel 4, Verse 31 bis 44, wird beschrieben, wie Jesus in der Synagoge von Kapernaum predigt.
Jetzt merken wir schon etwas Interessantes: Das ist wieder harmonisch aufgebaut – 1,2 und hier auf dieser Seite 3,4.
Kapitel 1 und 2 befinden sich in der Wüste beim Jordan. Dort hat Johannes der Täufer gepredigt, und später wird Jesus dort getauft. Danach kommt die Versuchungsgeschichte, in der Jesus in der Wüste versucht wird. Dabei wird deutlich gemacht, dass er vollkommen ist und fähig, der Erlöser am Kreuz zu werden. Beide Abschnitte stehen in Verbindung mit der Wüste und dem Jordan.
Hier sind wir in Galiläa, also in Judäa Abschnitt 3 und 4 in Galiläa.
Es wird gesagt, dass der Herr Jesus ganz allgemein in den Synagogen von Galiläa gepredigt hat.
Liest du Kapitel 4, Vers 44, also den letzten Vers hier?
„Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden.“
Und er predigte in den Synagogen von Galiläa.
Der Herr Jesus hat also allgemein in den Synagogen gepredigt. Aber der Heilige Geist hat Lukas dazu geführt, dass er zwei Predigten besonders beschreibt: die Predigt in Nazaret und die Predigt in Kapernaum.
So sehen wir also: 1 und 2 gehören zusammen, ebenso 3 und 4.
Bedeutung der Orte Nazareth und Kapernaum
Das eine in Judäa, das andere in Galiläa. Nun kann man sich fragen, warum ausgerechnet Nazareth und Kapernaum ausgewählt wurden. Die Antwort darauf ist ganz einfach.
Warum Nazareth? Nazareth ist organisch gewachsen. Dort hat Jesus all die Jahre seiner Kindheit verbracht, bis er etwa dreißig Jahre alt wurde. Hier sehen wir ein Beispiel, wie er an dem Ort predigt, an dem er von klein auf bekannt war. Das ist ein sehr schwieriger Ort. Es ist viel einfacher, irgendwo weit entfernt zu predigen. Aber am eigenen Ort wissen die Leute, dass man auch mit normalem Wasser kocht. Das ist ja nicht schlimm. Trotzdem dachten sie, sie würden genau durchschauen, was der Dienst des Herrn Jesus bedeutet.
Sie sagten: „Das ist doch der Sohn von Joseph, dem Zimmermann, und die Geschwister kennen wir.“ Jesus sagte: „Ein Prophet ist nicht ohne Ehre außer in seinem Vaterland.“ Dort erlebte er Ablehnung, weil sie ihn von Kind auf kannten und dachten, sie hätten alles im Griff und verstünden es.
Aber warum wird die Synagoge von Kapernaum besonders als Beispiel herausgenommen? Hat das mit dem Namen zu tun? Sicherlich hat es mit dem Namen zu tun, aber noch grundsätzlicher.
Kapernaum war seine Wahlheimatstadt. In Matthäus 4 wird erklärt, dass der Herr Jesus Nazareth verlassen und sich nach Kapernaum begeben hat. Dort konnte er bei Petrus wohnen, der ein großes Haus hatte. Deshalb wird Kapernaum in Matthäus 9,1 auch „seine Stadt“ genannt, die Stadt des Erlösers. Er hat diese Stadt gewählt, um von dort aus seinen Dienst zu tun.
Nun zum Namen: Kapernaum heißt auf Hebräisch „Kfar Nachum“, das bedeutet „Dorf des Trostes“. Von dort aus begann Jesus, die Botschaft des Trostes zu verkünden. Doch auch dort erlebte er Ablehnung, allerdings aus einem anderen Grund.
Man muss sich noch Folgendes überlegen: Warum ist der Herr Jesus in Nazareth aufgewachsen? In Jesaja 9,1 finden wir eine wunderbare Prophetie über den Messias, dessen Licht in Galiläa aufgehen wird. Innerhalb dieses auserwählten Galiläas, wo der Messias seinen Dienst beginnen soll, werden besonders die Länder Sebulon und Naftali genannt.
Nazareth liegt im Stammesgebiet von Sebulon, und Kapernaum im Stammesgebiet von Naftali. Sebulon bedeutet „Wohnung“, und dort wohnte Jesus von seiner Kindheit bis etwa zum dreißigsten Lebensjahr. Naftali bedeutet „mein Kampf“, jedoch nicht im teuflischen Sinn, wie bei Hitler, sondern der Kampf, den Jesus neben der Verkündigung des Evangeliums führte.
Alles hat also seine tiefere Bedeutung: Warum Nazareth, warum Kapernaum, in welchen Stammesgebieten sie liegen. Darum hat der Heilige Geist Lukas geführt, dies so darzustellen.
Wir sehen also, wie alles zusammenhängt: Eins mit zwei, drei mit vier, aber auch eins mit drei. Hier wird beschrieben, wie Johannes der Täufer beginnt zu predigen und das Volk Israel auf den Messias vorbereitet. Dann sehen wir ein wunderbares Beispiel, wie der Herr Jesus selbst, der Messias, predigt. Dabei spielt Jesaja eine große Rolle.
Schlagen wir das auf: Lukas 4,16-18.
„Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war. Nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: ‚Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen die gute Botschaft zu verkündigen, Gefangene zu befreien, Blinden das Augenlicht zu geben, Zerschlagene in Freiheit zu setzen und ein angenehmes Jahr des Herrn auszurufen.‘
Als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich. Alle Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.“
Danke bis hierhin.
Die Reaktion des Volkes auf Jesu Predigt
Der Herr Jesus kommt nach Nazareth, geht in die Synagoge und liest aus Jesaja, und zwar eine Stelle, die ihn voraussagt – genauso wie Jesaja bereits Johannes den Täufer vorausgesagt hatte. Hier wird der Messias ebenfalls durch Jesaja angekündigt.
Damit man den Hintergrund besser versteht: In der Synagoge war es schon damals so wie heute. Zuerst kommt die Toralesung. Es wird ein bestimmter Abschnitt vorgelesen, der für jeden Sabbat genau festgelegt war – in allen Synagogen wurde derselbe Abschnitt gelesen. Danach folgt die Prophetenlesung. Damals kam man in einem Jahr, in drei Jahren durch die ganze Tora hindurch. Später wurde das im Judentum geändert, sodass man die Abschnitte verlängerte und so immer in jedem Jahr durch alle fünf Bücher Mose kam.
Zu den Propheten werden dann ebenfalls Abschnitte vorgelesen. Allerdings reicht die Zeit nicht aus, um alle Prophetenabschnitte zu lesen. Deshalb sind nur bestimmte Abschnitte vorgesehen, nicht alle. Im zweiten Teil übernimmt der Herr Jesus die Prophetenlesung und liest aus dieser Stelle. Das Grandiose ist, dass die Predigt in Vers 21 beginnt: "Ihr fingt aber an, zu ihm zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt." Eine unglaubliche Predigt! Jetzt ist Jesaja 61 erfüllt.
Das führt zu einer Reaktion des Volkes auf den Messias. In Lukas 4,22 heißt es: "Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen. Und sie sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs?" Die Reaktion des Volkes ist also, dass sie staunen über die Worte der Gnade, die er spricht. Doch dann kommt der Gedanke: "Aber das ist doch der Sohn Josephs." Etwas Besonderes scheint er daher nicht zu sein. Die Reaktion war zuerst Staunen über die Predigt des Messias.
In diesem Abschnitt, als es um Johannes den Täufer geht, beschreibt Lukas ebenfalls, wie das Volk auf ihn reagierte. In Lukas 3,15 heißt es: "Als aber das Volk in Erwartung war und alle in ihren Herzen wegen Johannes überlegten, ob er nicht etwa der Christus sei, antwortete Johannes allen und sprach: Ich zwar taufe euch mit Wasser; es kommt aber ein Stärkerer als ich, und ich bin nicht würdig, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen." Das Volk ist also auch überwältigt von Johannes' Auftritt und fragt sich, ob er der Messias sei. Johannes erklärt jedoch, dass er nur der Vorläufer sei, der Messias aber nach ihm komme.
Auch hier zeigt sich eine Parallele: Das Volk reagiert auf den Boten des Messias, und es reagiert auch auf den Messias selbst. Am Schluss dieses Abschnitts über Johannes wird er ins Gefängnis geworfen. In Lukas 3,20 heißt es: "Herodes Antipas, der von Johannes zu Recht gewiesen worden war, fügte allem auch dies hinzu, dass er Johannes ins Gefängnis einschloss." Dieser Dienst endet also mit der Gefangenschaft, was die Vorstufe zu seinem Mord ist.
Wir sehen den Jesus in der Synagoge in Nazareth, und das Ganze endet mit einem Mordversuch. In Lukas 4,28-30 steht: "Und alle in der Synagoge wurden von Wut erfüllt, als sie dies hörten, und sie standen auf, stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen. Er aber schritt durch die Mitte hindurch und ging hinweg." Sein Dienst wird also verworfen, und es kommt zu einem Mordversuch. Das ist nur der Anfang dessen, was am Ende des Lukasevangeliums zur Kreuzigung führt.
Lukas beschreibt sehr genau, dass Nazareth auf einem Berg erbaut war. Wenn man aus der Stadt hinausgeht, kommt man an einem imposanten Felsenabsturz vorbei. Auf Hebräisch heißt dieser Ort "Hagfiza", der Berg des Absturzes, auf Englisch "Mount Precipice". Genau dieser Berg ist gemeint. Der Absturz führt hinab in ein Tal, das "Hamakedan" heißt.
Das ist unglaublich, wenn man bedenkt: Nazareth liegt in Sebulon, dem Wohnort, in dem der Messias lange wohnen sollte. Die Stadt liegt auf dem Berg, aber direkt am Rand der Ebene Hamagedon. Das bedeutet, der Herr Jesus hat in all den Jahren seiner Kindheit bis zum Beginn seines Dienstes immer wieder dieses Tal gesehen, die weitläufige Ebene Hamagedon.
Er wusste, dass er einmal als König und Richter der Welt kommen würde. Dort wird die Schlacht von Hamagedon (Offenbarung 16) stattfinden, bei der er seine Feinde vernichten wird. Doch das erste Mal kam er nicht als Richter der Welt, sondern als Heiland und Retter der Welt.
So sehen wir, wie die Geographie der Bibel Nazareth geografisch mit der Ebene Hamagedon verknüpft. Hier wird also das erste und das zweite Kommen des Herrn Jesus geografisch verbunden. Das Unglaubliche ist: Damals wollten sie ihn von dem Berg hinunterstürzen in die Ebene Hamagedon. Doch er wird ein zweites Mal kommen und dann seine Feinde in Hamagedon besiegen.
Die Taufe Jesu und die Bestätigung seiner Sohnschaft
Schauen wir uns nun Abschnitt 2 etwas genauer an, Kapitel 3, Vers 22, beginnend ab Vers 21, wo dieser Abschnitt startet:
„Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, dass der Himmel aufgetan wurde. Und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg, und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“
Dieser Abschnitt beginnt also mit der Taufe. Bei dieser Taufe gibt Gott im Himmel ein Zeugnis, das für die Menschen hörbar ist. Er verkündet, dass dieser Mann aus Nazareth der Sohn Gottes ist, der geliebte Sohn des Vaters.
Interessant ist nun der Vergleich mit dem parallel gesetzten Abschnitt 4. Dort geht es ebenfalls darum, dass der Herr Jesus der Sohn Gottes ist. Man kann das in Kapitel 4, Verse 33 und 34 zusammen lesen. Edmund, kannst du das vorlesen?
„Und es war in der Synagoge ein Mensch, der einen Geist eines unreinen Dämons hatte, und er schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes.“
Und in Vers 41: „Auch Dämonen fuhren von vielen aus, indem sie schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes!“ Doch er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, dass er der Christus war.
Hier zeigt sich ein deutlicher Kontrast: Gott verkündet vom Himmel, dass Jesus der Sohn Gottes ist, während Dämonen oder ein Dämon dasselbe bekennen. Doch der Herr Jesus will dieses Zeugnis nicht annehmen.
Das erinnert uns an eine ganz andere Geschichte in der Apostelgeschichte. Du bist gleich dran, Heinz. Aber ich meine jetzt, man könnte sagen, diese Dämonen unterstützen ja die Botschaft, indem sie sagen, Jesus ist der Sohn Gottes. Doch der Herr will dieses Zeugnis nicht.
In der Apostelgeschichte, Kapitel 16, begegnen wir einer jungen Frau in Philippi, die einen Wahrsagergeist hatte. Sie verkündigte ständig:
„Diese Menschen sind Knechte Gottes des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen.“
Können wir das kurz aufschlagen? Ja, aber wartet noch, wir wollen alle mitlesen! Apostelgeschichte 16, Vers 17, liest Edmund gerade vor:
„Die Wahrsagerin folgte Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen.“ Dies tat sie viele Tage.
Paulus aber wurde unwillig, wandte sich um und sprach zu dem Geist: „Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren!“ Und er fuhr zu derselben Stunde aus.
Wir sehen also, Paulus lehnte dieses teuflische Zeugnis ab, ganz nach dem Vorbild des Herrn Jesus. Alles, was wir in den Evangelien finden, wie Jesus gehandelt und gesprochen hat, ist uns als Vorbild gegeben.
Man könnte sagen: Das war doch eine gute Botschaft, was sie verkündigt hat. Es ist ja nichts Falsches daran: „Diese Menschen sind Knechte Gottes des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen.“ Aber hier liegt der Punkt:
Du hast gelesen: „den Weg des Heils verkündigen.“ Je nach Ausgabe der Elberfelder Bibel ist der Artikel kursiv gedruckt. Was bedeutet das? Im Griechischen fehlt der bestimmte Artikel, was oft bedeutet, dass es sich um einen unbestimmten Artikel handelt, also „ein Weg“. Im Griechischen sagt man nicht „ein Weg“, sondern lässt den Artikel einfach weg, was dann „Weg“ bedeutet. Und das heißt hier: „einen Weg“.
Sie sagt also: „Diese Menschen sind Knechte Gottes des Höchsten, die euch einen Weg des Heils verkündigen“, nicht „den Weg“.
Jesus sagt in Johannes 14, Vers 6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Dort steht der bestimmte Artikel „der Weg“. Sie sagt aber „ein Weg“.
Das bedeutet, Satan kann akzeptieren, wenn man sagt, das Evangelium sei auch nur ein Weg. Und so ist es übrigens auch, wenn man Buddhisten das Evangelium bringt. Man muss sich im Klaren sein, dass sie schnell bereit sind, zu akzeptieren, dass Jesus Gott ist, ein Gott, und dass man ihn auch anbeten könnte. Sie wären auch schnell bereit, zu Jesus zu beten.
Aber man darf sich davon nicht beeindrucken lassen. Man muss erleben, was passiert, wenn man sagt: „Er ist der einzige Weg.“ Dann ist Schluss, dann kommt es zur Scheidung.
Das sehen wir hier ganz genau. Der Apostel Paulus wollte grundsätzlich nicht die Hilfe von Satan. Doch das war eine Irrlehre, und das hat ihn auch geschmerzt.
Es ist eben nicht einfach ein Weg. Hier muss man sich im Klaren sein.
Diese Frau hatte einen Geist – was für einen Geist? Einen Wahrsagegeist, wie in Vers 16 steht. Die Fußnote der Elberfelder Bibel erklärt, dass es eigentlich ein Pythongeist war.
Der Pythongeist ist ein Geist im Zusammenhang mit dem Apolloskult. Python ist eine Schlange, der Pythongeist steht in Verbindung mit dem Apolloskult.
Wenn sie sagt: „Diese sind Knechte Gottes des Höchsten“, woran dachte sie bei diesem Ausdruck „Gott der Höchste“? Man darf nicht einfach glauben, dass sie den Herrn, den Gott der Bibel meint, sondern vielmehr Zeus, den höchsten Gott. Zeus, dieser wilde, unmoralische Vatergott.
Darum denken manche: „Eigentlich hat sie da die Wahrheit gesagt.“ Ach wo!
So darf man nicht blauäugig sein, sondern muss die Dinge und die Quelle genau untersuchen. Dann wird manches klar.
Das Geschlechtsregister Jesu und seine Bedeutung
Jetzt möchte ich zum Schluss noch zwei Minuten nutzen, um Lukas 3 zu erklären, denn das ist unbedingt notwendig.
Zuerst wird hier vorgestellt, dass der Herr Jesus der Sohn Gottes ist. Gott verkündet ihn als solchen. Danach fügt Lukas ein Geschlechtsregister ein. Lies Vers 23: „Und er selbst, Jesus, war ungefähr dreißig Jahre alt, als er auftrat, und war, wie man meinte, ein Sohn des Josephs, des Eli, des Matat, des Levi, des Melchi, des Janai, des Joseph“ und so weiter. Nun geht die Linie zurück, zurück, zurück, bis auf Adam, Vers 38, „des Enosch, des Seht, des Adam, des Gottes“, weil Gott der Schöpfer von Adam war.
Interessant ist nun die Frage: Ist das das Geschlechtsregister von Joseph oder von Maria? In Matthäus 1 haben wir eindeutig das Geschlechtsregister von Joseph. Dort wird die Generationenfolge von Abraham, am Anfang Matthäus 1,1, bis auf Joseph beschrieben. Es heißt dort immer „X zeugte Y“, zum Beispiel in Vers 2: „Abraham zeugte Isaak, Isaak aber zeugte Jakob“ und so weiter. Ganz am Schluss heißt es in Vers 16: „Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria.“ Hier ist klar, dass der Vater von Joseph Jakob hieß. Das ist sein wirklicher Vater, der Jakob zeugte, nämlich Joseph.
Im Lukasevangelium ist es etwas anders. Dort wird kein einziges Mal „zeugte“ verwendet. Die Generationsfolge wird rückwärts beschrieben, aber immer mit dem Genitiv „des, des, des“. Übersetzt heißt es genau: „Und er, Jesus, begann ungefähr dreißig Jahre alt zu werden.“ Also war er etwa 29,5 Jahre alt oder ein bisschen mehr. „Und so begann er, dreißig Jahre alt zu werden.“
Dann heißt es oft „wie man meinte“, aber der Ausdruck kann auch übersetzt werden mit „und war, wie gesetzlich anerkannt, ein Sohn Josephs“. Dann folgen die Namen: „des Eli, des Matad, des Levi“ und so weiter. Joseph wird also als sein gesetzlicher Vater genannt, weil er als Mann der Maria den Herrn Jesus adoptiert hat. Darum war er gesetzlich als sein Vater anerkannt.
Aber wer ist Eli? Das ist nicht Jakob. Wer ist denn Eli? Ja, das ist der Vater von Maria. Sein Vater heißt zwar Jakob, aber wenn man verheiratet ist, hat man zwei Väter. Man lese nur 1. Samuel 24,17. Dort spricht König Saul zu David und nennt ihn „mein Sohn“. Das war sein Schwiegersohn, und der Schwiegervater ist auch ein Vater, nur eben nicht durch Zeugung. Hier wird also die Linie beschrieben: „Sohn Josephs, des Eli“, und das ist die Linie des Schwiegervaters. Eli war der Vater von Maria.
Somit wird uns hier die gesetzliche Linie beschrieben: von Joseph und dann über seinen Schwiegervater Eli zurück bis auf Adam und Gott.
Interessant ist, wenn man alle Generationen durchzählt, also Jesus (Vers 23, Nr. 1), dann Joseph (gesetzlich anerkannt, Nr. 2), Eli (Nr. 3) und so weiter – weiß jemand, warum das wichtig ist? Ich dachte, das wäre das erste Mal, dass ich das erzähle. Es sind genau 77 Generationen. Dabei muss Kenan mitgezählt werden, Vers 36. Kenan kommt im 1. Mose 10 in den zehn Generationen von Sem bis Abraham im Alten Testament nicht vor. Er ist nur in der griechischen Übersetzung enthalten. Dieser Kenan ist richtig und gehört dazu. Der Mehrheitstext der Handschriften bestätigt das.
Hier steht „des Sala, des Kenan, des Aparksat“, aber es heißt nicht „zeugte“ bei Kenan. Dieser Kenan wird hineingeschoben. Man kann sich vorstellen, dass ein Ehepaar war, der Vater starb, die Mutter heiratete erneut, und Kenan war dann der Stiefvater. Darum wird er eingefügt. Stiefvater ist eine Möglichkeit, die das Problem wunderbar löst.
Wichtig ist: Es heißt „des Sala, des Kenan, des Apaksat“, das hat nichts mit Zeugung bei Kenan zu tun, aber er gehört dazu. So gibt es elf mal sieben Generationen. Das ist die Abstammungslinie des Herrn Jesus als Mensch. Er wurde ein wirklicher Mensch, und das betont besonders das Lukasevangelium.
In Lukas wird der vollkommene Mensch beschrieben, und zwar von einem Arzt, der Spezialist für Menschen war. Wichtig ist die Linie von Maria, die zurückgeht bis auf Nathan, einen Bruder von Salomo (Vers 31). Nathan ist Sohn von David. Die Linie von Joseph geht auch auf David zurück, aber über Salomo, einen Halbbruder von Nathan.
Über all diese Generationen, tausend Jahre zurück, waren Maria und Joseph verwandt. Das ist keine nahe Verwandtschaft. Ich habe Tausende von Cousins dritten und vierten Grades, von denen ich sogar die Adresse wüsste – Tausende! Über die Generationen hinweg gibt es viele Verwandte. Maria und Joseph waren also nicht nahe verwandt, aber beide stammten tausend Jahre zurück von König David ab.
Ganz wichtig: Die Abstammungslinie von Joseph in Matthäus 1 war verflucht. Joseph hätte nie König werden dürfen. Der letzte König in dieser Linie war Jechonia, zu Beginn der babylonischen Gefangenschaft. Jechonia war so schlimm und gottlos, dass er verflucht wurde (Jeremia 22, letzter Abschnitt): „Nie wird ein Same von Jechonia auf dem Thron von David sitzen!“ Joseph war ein Same von Jechonia, und darum hätte er nie König werden dürfen.
Die Linie von Maria hat ebenfalls ein Problem. Sie geht zwar auf König David zurück, aber nicht über die königliche Linie. Wie kann ein Mensch ein Anrecht auf den Thron Davids haben, wenn er nicht aus der königlichen Linie stammt? Durch Adoption wird das gelöst. Joseph heiratete Maria, wurde gesetzlich als Pflegevater und Adoptivvater des Menschen Jesus anerkannt.
So hatte der Herr Jesus als Mensch gesetzlich Anspruch auf die Königslinie, war aber kein Same von Jechonia. Der Messias musste jedoch ein biologischer Nachkomme von König David sein. Deshalb heißt es in Jeremia 23,5, dass er der Spross von David sein wird – wie ein Spross, der aus einem Stamm herauswächst. Biologisch wird in Psalm 132 klar gesagt, dass der Messias ein Same Davids sein wird.
Maria stammte wirklich von König David ab. Da sie die wirkliche Mutter des Herrn Jesus war, stammte er aus dem Samen Davids, wie Römer 1 sagt. Damit wurde erfüllt, dass der Messias ein Sohn Davids sein muss. Gleichzeitig hatte er als Mensch rechtlichen Anspruch auf die Königslinie.
Darum braucht es die beiden Geschlechtsregister in Matthäus 1 und Lukas 3. Matthäus betont, dass Jesus der König ist, und bringt deshalb das königliche Geschlechtsregister. Lukas betont, dass Jesus wirklich Mensch wurde, und bringt deshalb die biologische Linie von Maria, also über ihren Vater Eli, zurück bis auf Adam.
Warum bis auf Adam? In Matthäus 1 geht die Geschlechterfolge nur bis Abraham zurück. Hier aber bis auf Adam, um etwas ganz Wichtiges zu zeigen: Jesus kam in diese Welt und ist verwandt mit der gesamten Menschheit. Manche denken, es ginge nur um Juden, aber es geht darum, dass wir Adamiter sind. Jesus kam in diese Welt und wurde ein richtiger Nachkomme Adams. Damit ist er mit jedem Volk auf Erden verwandt.
Das würde eigentlich schon reichen, wenn man bis Noah zurückginge. Aber die Bibel geht bis Adam zurück, um zu zeigen, dass Jesus gekommen ist, um dieser gefallenen Menschheit, den Kindern Adams, Errettung und Heil zu bringen.
Damit wollen wir hier enden. Beim nächsten Mal schauen wir uns die Struktur in Lukas 5 an. Dann sind wir mit dem Lukasevangelium fertig. Danach reise ich nach Israel, und nach dieser Reise beginnen wir mit dem Hohenlied.