Einführung und Lesung von Offenbarung 20,1-15
Wir befinden uns in Offenbarung 20, im zweiten Abschnitt. Wegen des Zusammenhangs halte ich es jedoch für sehr sinnvoll, das ganze Kapitel noch einmal im Zusammenhang zu lesen.
Könnte uns jemand Offenbarung 20, Verse 1 bis 15 vorlesen?
Er hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand. Er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und band ihn tausend Jahre. Dann warf er ihn in den Abgrund, verschloss ihn und versiegelte ihn, damit er die Nationen nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesen muss er für eine kurze Zeit losgelassen werden.
Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben. Ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren. Ebenso die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet hatten und das Malzeichen nicht an ihrer Stirn und an ihrer Hand angenommen hatten. Sie wurden lebendig und herrschten mit Christus tausend Jahre.
Die übrigen Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. Glückselig und heilig ist, wer teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht. Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre.
Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden. Er wird hinausgehen, um die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, um sie zum Krieg zu versammeln. Ihre Zahl ist wie der Sand des Meeres.
Sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Doch Feuer kam aus dem Himmel herab und verschlang sie.
Der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind. Dort werden sie Tag und Nacht gepeinigt, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden.
Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das Buch des Lebens. Die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.
Das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken.
Der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.
Wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wurde, wurde er in den Feuersee geworfen.
Überblick über die Offenbarung und die Bedeutung des Tausendjährigen Reiches
Vielen Dank. In den vielen Videoklassen über die Offenbarung haben wir gesehen, dass die Offenbarung uns eine umfassende Übersicht gibt – von der Zeit des ersten Jahrhunderts nach Christus bis heute. Dabei reicht sie wesentlich über die Gegenwart hinaus, bis in das tausendjährige Friedensreich und sogar bis zum neuen Universum, dem neuen Himmel und der neuen Erde.
In den Kapiteln zwei und drei stellen die sieben Sendschreiben symbolisch sieben Abschnitte der Kirchengeschichte dar. Diese Kirchengeschichte hat sich tatsächlich entsprechend dem Ablauf der sieben Sendschreiben in Offenbarung 2 und 3 ereignet.
In Kapitel vier, Vers eins, wurde Johannes in den Himmel entrückt. Wir haben die Argumente dafür gesehen, dass die Entrückung von Johannes die Entrückung der Gemeinde symbolisiert. Nachdem Johannes im Himmel war, haben wir gesehen, wie der Herr Jesus, das Lamm Gottes, das Buch mit den sieben Siegeln nimmt. Dieses Buch enthält die Ratschlüsse Gottes, die Gerichte, welche nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden sollen.
Damit ist alles ab Kapitel vier für uns heute noch zukünftig. Wir haben gesehen, wie dieses Buch mit den sieben Siegeln ganz detailliert all die Katastrophen beschreibt, die über diese Welt kommen werden – ganz besonders über Europa. Europa ist der Kontinent, der in den vergangenen zweitausend Jahren am meisten von der Bibel gehört hat.
Das siebte Siegel stellt das schwerste Gericht in diesem Buch dar und ist sehr umfangreich. Es besteht aus sieben Posaunengerichten, und die siebte Posaune wiederum besteht aus sieben Schalengerichten. Schließlich beschreibt die Offenbarung die Wiederkunft Jesu.
Die Wiederkunft Jesu und das tausendjährige Reich
Kann nochmals jemand Offenbarung 19,11-12 lesen: „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig. Er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe. Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt, außer er selbst.“
Er ist Richter der Welt, der das tausendjährige Friedensreich aufrichten wird. Deshalb haben wir jetzt in Kapitel 20 beim Durchlesen sechsmal den Ausdruck „tausend Jahre“ gefunden. Damit wird auch klar, dass die weit verbreitete Lehre, wir würden heute schon im tausendjährigen Reich leben, vollkommen unbiblisch ist.
Das tausendjährige Reich kommt erst, nachdem der Herr Jesus als König der Könige wiedergekommen sein wird. Wir leben jetzt nicht im tausendjährigen Reich.
Wir haben auch in den verlesenen Versen gesehen: Der Teufel wird tausend Jahre gebunden werden, im Abgrund verwahrt. Dieser Abgrund wird auch „sein Gefängnis“ genannt. Das haben wir in den vergangenen Bibelklassen gesehen.
Der Abgrund, das Gefängnis, ist der gleiche Ort wie der Ort der Qual, an den die Ungläubigen nach ihrem Tod kommen. Das ist nicht die Hölle.
In Lukas 16, in der Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann, wird dieser Ort „Hades“ genannt. Das ist der Aufenthalt der Toten ganz allgemein. Für den reichen Mann, diesen verlorenen Mann, ist es der Ort der Qual.
Dieser Ort wird in 1. Petrus 3 auch „das Gefängnis“ genannt, also genau wie hier das Gefängnis, in das der Satan kommt.
Interessant ist, dass der Ausdruck „Abgrund“, den wir hier wiederholt gefunden haben, auch in Römer 10 für das Totenreich, den Hades, verwendet wird. Aus dieser Kombination wird klar: Der Ort der verlorenen Menschen wird genannt Hades, Ort der Qual, Gefängnis und auch Abgrund.
An diesen Ort kommt der Satan für tausend Jahre und kann keinen Einfluss mehr auf die Erde haben. Damit ist auch nochmals klar: Wir leben nicht im tausendjährigen Reich, denn der Teufel ist heute noch frei und nicht gebunden.
Die erste Auferstehung und das Mitregieren mit Christus
Aber diese Zeit wird kommen. Dann werden wir die gläubigen Menschen sehen, die nach der Entrückung der Gemeinde zum Glauben kommen. Sie müssen auch durch die Zeit der Gerichte hindurchgehen. Viele von ihnen werden als Märtyrer sterben. Doch sie werden noch zu Beginn des Tausendjährigen Reiches auferstehen und mit Christus mitherrschen.
Das wird hier die erste Auferstehung genannt, wie in Vers 6 steht: "Glückselig, wer teilhat an der ersten Auferstehung." Man muss wissen, dass die erste Auferstehung die Auferstehung zum Leben ist. Es ist die Auferstehung der Erlösten, die vier Phasen hat.
Christus wird als der Erstling bezeichnet, wie in 1. Korinther 15 beschrieben. Das ist die erste Phase. Seine Auferstehung ist die Grundlage für die Auferstehung der Erlösten.
Die zweite Phase findet bei der Entrückung der Gemeinde statt. Diese kann jederzeit geschehen; es müssen keine weiteren Voraussetzungen erfüllt sein.
Die dritte Phase sehen wir in Offenbarung 11: Die zwei Zeugen werden in der Mitte der letzten sieben Jahre vor der Wiederkunft Christi in Jerusalem getötet. Nach dreieinhalb Tagen werden sie auferstehen und in den Himmel aufgenommen werden. Auch dies ist eine Phase der ersten Auferstehung.
Die vierte Phase ist hier in Vers 4 beschrieben. Diese Märtyrer werden auferstehen und das Tausendjährige Reich ebenso miterleben wie alle anderen Gläubigen.
Der Aufstand am Ende des tausendjährigen Reiches
Aber auch tausend Jahre vergehen einmal. Danach wird der Teufel nochmals losgelassen werden.
Liest nochmals jemand die Verse sieben und acht? Dort heißt es: „Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden und wird hinausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, um sie zum Krieg zu versammeln. Derer Zahl ist wie der Sand des Meeres.“
Das ist doch eigenartig: Nach tausend Jahren gelingt es dem Teufel, eine große Menge erneut zum Aufstand und zur Revolution zu verführen. Dabei kommen ins tausendjährige Reich nur Wiedergeborene.
Der Überrest aus Israel – wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass sich ein Drittel von Israel in der Zukunft bekehren wird. Nach den heutigen Zahlenverhältnissen wären das zwei Millionen Menschen. Das ist beeindruckend, nicht wahr? Zwei Millionen werden sich in den schwersten Gerichtszeiten bekehren.
Aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen werden sich Menschen bekehren – solche, die das Evangelium bis zur Entrückung noch nicht richtig gehört haben. Eine unzählbare Schar wird sich bekehren. Viele werden durch die Drangsal gehen, manche werden als Märtyrer sterben, aber dann auferstehen. Andere werden direkt ins tausendjährige Reich eingehen.
Wenn der Herr Jesus wiederkommt, wird er all die überlebenden Menschen versammeln (vgl. Matthäus 25). Er wird auf seinem Thron hier auf Erden sitzen und die Nationen richten. Dabei wird unterschieden zwischen Schafen und Böcken.
Die Schafe sind alle Menschen, die sich bekehrt haben, und sie werden ins tausendjährige Reich eingehen. Den Böcken hingegen wird gesagt, dass sie in das ewige Gericht gehen müssen.
So kommen nur Gläubige, also Wiedergeborene, ins tausendjährige Reich.
Die Notwendigkeit der Wiedergeburt für das Reich Gottes
Dazu ein bekannter Vers, den man vielleicht nie in diesem Zusammenhang beachtet hat: Johannes 3, das Kapitel über die Wiedergeburt. Es handelt sich um das Gespräch des Herrn mit Nikodemus.
Der Herr geht auf die Lobrede in Vers 2 nicht ein, sondern kommt gleich zum Kernpunkt, Vers 3. Könnte uns jemand Johannes 3,3 vorlesen?
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Jawohl! Und noch Vers 5, bitte.
Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.“
Jawohl! Also: Das Reich Gottes sehen, in das Reich Gottes eingehen – dazu braucht es die Wiedergeburt aus Wasser, das ist ein Symbol für das Wort Gottes, das den Menschen zur Bekehrung führt, und durch den Heiligen Geist.
So kann man in das Reich Gottes, in das tausendjährige Reich, eingehen.
Die Frage nach dem erneuten Aufstand und die menschliche Natur
Wie kann es sein, dass sich am Ende des tausendjährigen Reiches so viele Menschen erneut zum Aufstand von Gog und Magog verführen lassen? Hat jemand eine gute Idee dazu?
Die Nachkommen, also die Menschen, die ins tausendjährige Reich hineinkommen und die Drangsal durchleben, haben keinen Auferstehungskörper wie die Gläubigen der Gemeinde und die Gläubigen des Alten Testaments. Diese begleiten Christus bei seiner Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit nach Harmagedon, auf den Ölbergen und so weiter. Sie werden das tausendjährige Reich ebenfalls mit einem erneuerten Körper erleben.
Alle, die durch die Auferstehung beziehungsweise durch die Umwandlung des Körpers hindurchgegangen sind, werden nicht mehr heiraten. Der Herr Jesus sagt in den Evangelien klar, dass sie sein werden wie Engel. Dabei ist nicht gemeint, dass sie Engel werden, aber in der Engelwelt gibt es keine Ehen. Die Auferstandenen werden also die Schöpfungsordnung der Ehe nicht mehr kennen, da diese zur ersten Schöpfung gehört.
Diese Auferstandenen werden jedoch voll teilhaben und mit Christus mitregieren. Lukas 19 beschreibt, dass gewisse, die treu waren, über zehn Städte regieren werden, andere über fünf, und wieder andere über eine Stadt, je nachdem.
Die Menschen, die durch die Gerichte hindurchgehen und ins tausendjährige Reich kommen, sind noch nicht erneuert. Sie können heiraten und Kinder bekommen. Aus den Verheißungen an Israel in Jesaja geht hervor, dass sie sich enorm ausbreiten werden. Es wird ihnen bald zu eng werden.
Darum werden auch die Grenzen Israels in Hesekiel 47 beschrieben: Die Südgrenze reicht bis zum Bach Ägyptens, El Arisch, und dann hinauf bis zum Euphrat in Syrien. Israel wird sich dort ansiedeln. Das bedeutet, dass das Gebiet die Westbank (Westjordanland), den Gazastreifen, die Golanhöhen sowie große Gebiete von Libanon und Syrien umfassen wird.
Die Ausbreitung Israels und die Verheissungen Gottes
Das wäre auch ein interessantes Thema für die UNO, für eine Ansprache, denke ich. Ja gut, aber das ist doch eigenartig: In 1. Mose 15 verheißt Gott Abraham das Land, seine Nachkommenschaft, vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat. Und das ist nicht dasselbe.
Der Bach Ägyptens, hebräisch Nachchall mit Schreim, ist ein Wadi. Das entspricht heute dem Wadi el-Arsch, wo heute ganz nahe die Grenze zwischen Israel und Ägypten verläuft. Aber Gott verheißt vom Strom Ägyptens, das ist der Nil. Das heißt, auch die ganze Sinai-Halbinsel gehört dazu.
Das Gebiet, das Israel im Sechstagekrieg vor 50 Jahren erobert hat – jetzt, in diesem Jahr, gibt es ja das 50-jährige Jubiläum im Mai, nach jüdischem Kalender, in unserem Kalender wäre es Juni, Ende Mai – umfasst die ganze Sinai-Halbinsel. Doch im Zuge der Friedensverhandlungen wurde alles wieder an Ägypten zurückgegeben. Aber das werden sie im Tausendjährigen Reich noch bekommen.
Man könnte sich sagen: „Ja, Sinai-Halbinsel, ja gut, interessant wegen des Öls.“ Aber wir lesen ja in Jesaja ganz ausführlich beschrieben, dass im Tausendjährigen Reich die Wüste aufblühen wird. So wird Gott dieses fruchtlose Gebiet der ganzen Sinai-Wüste und Negev-Wüste aufblühen lassen. Israel wird sich vermehren, so wie es in Jesaja heißt: „Du wirst sagen, es ist mir zu eng, wer hat mir diese geboren?“ Die sind fast selbst überrascht von den vielen Kindern. Das wird eine kinderfreundliche Zeit sein.
Israel wird sich ausbreiten, und auch die anderen Völker werden Nachkommen haben und sich wieder ausbreiten. Das ist auch nötig, denn in Jesaja 13 heißt es, dass durch die Drangsalzeit, durch die Gerichte der Offenbarung, der Mensch in seinem Wert steigen wird. Gott sagt: „Ich werde den Menschen kostbarer machen als Gold von Ophir.“
Das heißt: Wir haben ja gesehen in der Offenbarung, dass einmal ein Viertel der Menschheit umkommen wird. Und dann heißt es in Offenbarung 9, dass ein Drittel umkommt. Nur schon diese zwei Stellen zusammen – ein Viertel und dann ein Drittel – wie viel macht das absolut aus in Prozent? Ein Viertel wären 25 Prozent, und dann von 50 Prozent ein Drittel. Das ist doch einiges.
Insgesamt kommen wir auf etwa 50 Prozent. Aber es gibt ja noch mehr Gerichte als diese. Darum sagt die Bibel, die Menschheit wird wirklich ganz radikal zurückgestutzt werden. Also alle, die Angst haben vor Überbevölkerung: Das geht so nicht. Nein, es wird sich drastisch drehen.
Man darf ruhig Kinder haben. Aber es ist eben so, dass im Tausendjährigen Reich sie sich ganz massiv vermehren werden, ohne dass es ein Problem gibt. Es wird ein Reich sein, in dem alles im Segen stattfindet.
Aber eben: Von diesen Kindern werden sich viele gar nicht bekehren. Sie werden sich nur äußerlich der Herrschaft des Herrn Jesus unterstellen. Sogar unter den günstigsten Bedingungen zeigt sich, dass der Mensch böse ist, sein Herz böse ist.
Der Kommunismus, der Marxismus sagt im Grundansatz, der Mensch sei nicht im Kern böse, sondern man müsse einfach die Güter gleichmäßig verteilen, niemand dürfe in totaler Armut leben, und dann hätten wir eine gute Welt. Das ist falsch.
Denn das Tausendjährige Reich wird kein marxistisches Reich sein mit Umverteilung, so dass alle ein bisschen haben. Nein. Wir haben viele Stellen im Alten Testament, die das Tausendjährige Reich als ein Reich des Überflusses beschreiben. Es wird paradiesisch sein, und trotzdem bekehren sich viele nicht.
Diese Menschen werden Jesus Christus wirklich sehen, in Jerusalem, auf dem Thron Davids. Sie bekehren sich trotzdem nicht. Es gibt Leute, die sind wirklich überzeugt, dass alles in der Bibel stimmt. Aber sie bekehren sich nicht. Warum? Weil sie nicht wollen.
Das endgültige Gericht des Teufels
Ich hatte einen jüdischen Mitschüler, der zu mir sagte, ich würde auch dann nicht glauben, wenn alles stimmen würde. Nun gut, damit war alles klar. Unsere Diskussionen führten dazu, dass er erkennen musste, wie stark die Argumente für den Glauben sind. Trotzdem meinte er, er würde es auch dann nicht glauben, wenn es wahr wäre. Er wollte es einfach nicht.
So verhält es sich auch bei vielen anderen. Durch den letzten Aufstand, bei dem Satan nochmals losgelassen wird, wird das offenbar werden. Doch es endet mit dem Gericht Gottes. Feuer aus dem Himmel wird diesen Aufstand beenden. Der Teufel selbst wird, wie in Vers 10 beschrieben, in die Hölle geworfen.
Liest das noch jemand? Vers 10: „Und der Teufel, der sie verführte, wird in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind, und sie werden Tag und Nacht gepeinigt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Wir haben bereits gesehen, dass die Hölle heute leer ist. Dort ist niemand. Die verlorenen Menschen befinden sich im Gefängnis, dem Abyssos oder auch Hades genannt. Die Erlösten sind im Paradies, das auch als Schoss Abrahams bezeichnet wird. Dieser Ort wird ebenfalls Hades genannt.
Hades ist in der Bibel ein Oberbegriff für den Zustand des Todes. Für die Verlorenen ist es das Gefängnis, für die Erlösten das Paradies. Die Hölle ist hingegen leer.
Während der Tausend Jahre kommt der Teufel in den Abyssos, also an denselben Ort, an dem die verlorenen Menschen sind. Nach dem Tausendjährigen Reich wird er in den Feuersee geworfen. Das ist sein letztes Gericht.
Das Gericht des Teufels besteht aus verschiedenen Phasen. Das erste Mal wurde er während der Schöpfungswoche, ganz am Anfang, als Engelfürst, auf die Erde geworfen, weil er sich gegen Gott aufgelehnt hatte. So steht es in Jesaja 14, Vers 12: „Zur Erde gefallen, du Überwinder der Nationen.“
Der nächste Fall ist in Offenbarung 12 beschrieben. In der Mitte der sieben letzten Jahre vor der Wiederkunft Christi, kurz bevor die große Drangsal beginnt, wird er von Michael aus dem Himmel hinausgeworfen. Warum aus dem Himmel? Obwohl er gestürzt ist, hat er immer wieder Zugang zum Thron Gottes, um die Gläubigen dort anzuklagen. Offenbarung 12 sagt, dass er dann endgültig aus dem Himmel gestürzt wird und keinen Zutritt mehr hat.
Die dritte Phase ist am Ende der Drangsalszeit. Wenn Jesus da ist, wird ein Engel Satan binden und ihn im Abyssos festhalten. Das ist sein dritter Sturz. Nach dem Tausendjährigen Reich wird er dann in den Feuersee geworfen.
Sein Sturz hat also vier Phasen. Daraus sieht man, dass die mittelalterliche Vorstellung, der Teufel würde in der Hölle die Menschen quälen und sei dort quasi der Chef, völlig falsch ist. Die Hölle ist für ihn das ewige Gericht.
Wir sehen, dass er dort hineingeworfen wird und dort Kollegen hat. Zwei Kollegen sind bereits dort. Wie wir in Kapitel 19 gesehen haben, wird Jesus, wenn er als Richter der Welt kommt, den kommenden Diktator Europas, das Tier aus dem Meer genannt, sowie den falschen Messias, den Antichristen und falschen Propheten, sofort in den Feuersee werfen.
Jetzt kommt der Teufel ebenfalls dorthin. Gleich danach werden noch weitere dorthin kommen. Das ist ein ganz wichtiger Vers. Nun versteht man natürlich, warum der Teufel dieses Buch so sehr hasst – es enthüllt sein eindeutiges Ende.
Die Bedeutung der Offenbarung als Buch der Enthüllung
Ja, Offenbarung bedeutet Enthüllung, oder auf Griechisch Apokalypsis. Apo heißt „weg“ und Kalypsis „Decke“, also bedeutet es „Decke weg“ – das heißt Offenbarung.
Das ist nicht, wie viele denken, ein Buch mit sieben Siegeln, das niemand versteht und das man besser nicht lesen sollte, weil man daraus nicht schlau wird. Nein, es ist ein Buch, das uns gerade erklärt, was man vorher nicht wissen konnte. Es zeigt uns auch, wo der Teufel endet. Aber der Teufel hat kein Interesse daran, dass wir das wissen und darüber sprechen. Deshalb verschließt er den Menschen das letzte Buch der Bibel, indem man sagt, es sei mythisch, unverständlich, symbolisch und ein versiegeltes Buch.
Das Gleiche gilt natürlich für den ersten Mose, denn dort finden wir die erste Stelle, die das endgültige Gericht über Satan beschreibt. Gerade nach dem Sündenfall sagt Gott zur Schlange, dass Satan die Schlange als Medium missbraucht hat und sich mit ihr identifiziert. Darum spricht Gott Satan an, indem er zur Schlange spricht.
In 1. Mose 3,14-15 spricht Gott zur Schlange, und in Vers 15 heißt es: „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ Hier wird angekündigt, dass Eva einen Nachkommen haben wird. Dieser Same, also der Nachkomme von Eva, muss ein Mensch sein. Er wird einmal dem Satan den Kopf zertreten und ihn vollkommen besiegen.
Du hast ja die alten Elberfelder gelesen, oder? Dort steht: „Du wirst ihm den Kopf zermalmen und er wird dir den Kopf zermalmen.“ Die Schlange wird also dem Retter die Ferse zermalmen. Das ist ein Wortspiel. „Schuf“ heißt auf Hebräisch „zermalmen“, und es gibt ein anderes Wort, das ebenfalls „Schuf“ heißt, aber „schnappen“, „stechen“ oder „beißen“ bedeutet. Das klingt genau gleich. So wie der Erlöser den Kopf zermalmen wird, klingt es gleich wie „Die Schlange wird ihm in die Ferse stechen.“
Darum hat die Elberfelder Bibel das Wort zweimal mit „zermalmen“ übersetzt. Aber wir wissen ja, eine Schlange zermalmt nicht die Ferse, sondern sie sticht mit dem Giftzahn. Es ist nicht einmal wirklich ein Biss, sondern ein Stich mit dem Giftzahn.
Das war ein Hinweis darauf, dass einmal ein Retter kommen wird. Dieser Retter wird ein Mensch sein, der zu dieser Menschheit gehört – ein Nachkomme von Eva, wie wir alle. Aber er wird die Macht des Bösen, des Satans, vernichten und seinen Kopf zermalmen, dabei aber selbst eine Todeswunde erleiden.
Das Interessante ist, dass die Römer – das wissen wir heute durch Ausgrabungen der letzten Jahre in Jerusalem – beim Kreuzigen Nägel durch die Fersenknochen geschlagen haben, um die Füße am Holz zu fixieren. Also tatsächlich: „Du wirst ihm in die Ferse stechen.“ Gerade dadurch hat der Herr Jesus den Teufel entmachtet.
Der Sieg Jesu über den Teufel durch seinen Tod
Wir können das kurz in Hebräer 2,14 lesen. Dort wird erklärt, dass der Sohn Gottes in die Menschheit hineinkommen musste. „Er als der Ewige wurde Mensch – es musste sein, um als Mensch für Menschen zu sterben.“
Wer liest Hebräer 2,14? Dort steht: „Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel, und um alle zu befreien, die durch Todesfurcht und das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.“
Ja, genau. Die „Kinder“ sind im Zusammenhang die Kinder Abrahams, also die Menschen, die glauben – so wie Vater Abraham geglaubt hat. Um die Gläubigen zu retten, musste der Herr Jesus Fleisch und Blut annehmen. Er wurde ein Mensch, der Same der Frau. Das Ziel war, dass er durch den Tod den Teufel besiegen würde, der die Macht des Todes hat.
Hier sehen wir eine ganz interessante Parallele zu 1. Samuel 17, der Geschichte von David und Goliath. Goliath ist ein Bild für Satan, ein dämonisches Wesen. David, der auserwählte König nach Gottes Gedanken, ist ein Bild des Messias.
Wie hat David Goliath getötet? Mit einem Stein wurde er zunächst nur bewusstlos. Dann fiel Goliath um, und David nahm sein riesiges Schwert heraus und tötete ihn. Das heißt, er besiegte Goliath mit dessen eigener Waffe.
Ebenso lesen wir, dass der Herr Jesus gekommen ist, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hatte. Er hat ihn also mit Goliaths eigenem Schwert besiegt und dadurch alle befreit, die in Todesfurcht waren.
Genauso wie David damals die Israeliten befreite – sie waren alle voller Todesängste, als der Philister ständig im Tal Elah stand. Es lohnt sich, dieses Tal zu besuchen, wenn man nach Israel reist. Es ist ein sehr schöner, romantischer Ort, an dem die Schlacht stattfand. Das bildet also diesen Sieg voraus.
So hat der Herr Jesus durch sein Sterben am Kreuz die Macht des Satans gebrochen und die Gläubigen freigemacht. Das war eine erste Erfüllung des Zermalmens des Kopfes.
Wir wissen aber, dass Gott den Teufel noch weiter wirken ließ. Er war noch los – jetzt schon seit zweitausend Jahren bis heute. Dann wird er gebunden werden für eine bestimmte Zeit. Danach kommt er in den Feuersee. Dieses Gericht ist dann das endgültige Zerstampfen unter den Füßen des Sohnes Gottes.
Das erste Buch Mose ist also auch kein erfreuliches Buch für den Satan – genauso wenig wie die Offenbarung. Schon in 1. Mose 3,15 ist das ein Problem für Satan, und ebenso in Offenbarung 20,10.
Darum hat der Teufel versucht, das erste Buch Mose für die Menschen lächerlich zu machen. Er bezeichnet es als Märchenbuch, behauptet, die Schöpfung habe sieben Tage gedauert, und dass alle Menschen von Adam und Eva abstammen. „Das ist doch ein Buch ohne Relevanz“, sagt er.
So verschließt der Feind den Menschen den Zugang zum ersten Buch Mose. Auf ganz andere Weise verschließt er den Zugang zum letzten Buch.
Dagegen müssen wir uns wehren, und das tun wir auch durch die Offenbarung hindurch. Wir wollen alles wissen, was Gott geoffenbart hat. So wird uns hier dieses Ende ganz klar vorgestellt.
Fragen zur Bindung des Teufels und zum Mitregieren der Gläubigen
Ja, gibt es bis dahin noch eine Frage oder Ergänzung? Ich hätte eine Frage: Wenn der Teufel im tausendjährigen Reich gebunden wird und in den Abyssus geworfen wird, ist er dann isoliert und gebunden? Kann er die Menschen im toten Reich nicht quälen?
Ist der Teufel im Abyssus frei, die anderen dort zu quälen? Oder nicht? Die Antwort hast du eigentlich schon in deiner Formulierung gegeben. Er wird ja gebunden sein. Die große Kette, die in den Versen 1 und 2 erwähnt wird, macht deutlich, dass er wirklich inaktiv gemacht wird – inaktiv für tausend Jahre.
Darum wird er auch umso wütender sein, wenn er nach Gottes beschlossenem Programm Gog und Magog umsetzen kann. Ja, und deshalb wird das auch eine ganz massive Verführung sein.
Noch etwas? Die jetzigen Gläubigen, die dann entrückt sind, werden doch mit Christus mitregieren im tausendjährigen Reich. Ja, die Gläubigen, die entrückt werden, werden mit Christus mitregieren.
Wie sieht das ganz konkret aus? Ich habe schon Lukas erwähnt. Dort sagt der Herr Jesus in einem Gleichnis, dass treue Diener, also Gläubige, die dem Herrn treu nachgefolgt sind in der jetzigen Zeit, je nachdem über zehn Städte gesetzt werden. Wer weiß, vielleicht bekommen sie Bern und Berlin und noch ein paar Städte dazu, andere haben weniger Kompetenz.
Es heißt also: Die Gemeinde, die Gläubigen, werden politische Aufgaben wahrnehmen. Das bedeutet auch juristische Aufgaben. Das sehen wir in 1. Korinther 6, wenn wir kurz aufschlagen.
Dort gab es Probleme zwischen Gläubigen in der Gemeinde – wo gibt es die nicht? Streitigkeiten, und manche gingen sogar vor Gericht. Apostel Paulus sagt, das geht absolut nicht. Das muss die Gemeinde regeln. Die Gemeinde muss eine richterliche Funktion übernehmen, wenn es um Streitigkeiten unter Gläubigen geht.
Er fragt: Wie kann jemand, der Erste ist, König der Sechs und der Folgende, einen Rechtsstreit mit dem anderen haben und sich vor Ungerechten streiten, nicht vor den Heiligen? Die Ungerechten hier sind die ungläubigen Richter – nicht ganz schmeichelhaft, ja, die Ungerechten. Aber man muss mal schauen, was unter Juristen so läuft: Die Besten sind die, die die Schlimmsten zum Freispruch bringen.
Weiter heißt es: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr über Alltägliches? Wenn ihr nun über alltägliche Dinge Rechtshändel habt, so setzt ihr die zu Richtern ein, die in der Gemeinde nichts gelten. Zur Beschämung sage ich es euch.“
Es gibt also gar keinen Weisen unter euch, der zwischen Bruder und Bruder entscheiden kann, sondern es streitet Bruder mit Bruder und das vor Ungläubigen. Es ist schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtshändel miteinander habt.
Und so weiter. Paulus erklärt noch, dass ihr euch gar nicht vorstellen könnt, dass ihr euch lieber übervorteilen lasst. Aber nein, ihr geht vor Gericht und wollt um jeden Preis euer Recht durchsetzen. Man muss auch in gewissen Dingen zurückstehen können.
Hier wird ganz konkret darüber gesprochen, dass die Gemeinde fähig sein sollte, juristische Probleme zwischen Gläubigen zu lösen. Und zwar mit göttlicher Weisheit aus dem Wort Gottes.
Paulus sagt, kein einziger in Korinth ist in der Lage, solche Probleme zu lösen, und ihr werdet einmal in der Zukunft die Welt richten. Das hat sehr praktische Bedeutung, es ist nicht einfach Theorie. Die Gemeinde wird mit Christus richten und regieren.
Diese Würde verpflichtet dazu, dass man eben in der Gemeinde Probleme richtig, gut und gerecht löst. Und nun die Welt richten heißt, juristische Aufgaben auf der ganzen Welt zu übernehmen.
Ich habe ja erklärt, dass die Menschheit sich vermehren wird und nicht alle Gläubige sein werden. Es wird genügend Probleme geben, die gelöst werden müssen.
Dazu kommt noch, wie hier gesagt, dass Gläubige sogar gefallene Engel richten werden. Das zeigt, welche juristischen Funktionen die Gemeinde in der Zukunft übernehmen wird.
So ist dieses Regieren ganz konkret. Manche stellen sich vor, man sei irgendwie auf einer Wolke im Himmel, und das tausendjährige Reich sei auf Erden. Nein, das wird nie langweilig werden.
Das mit der Wolke ist langweilig, aber das steht nirgends in der Bibel. Wir wohnen im Haus des Vaters (Johannes 14) und werden immer wieder auf die Erde kommen, hier arbeiten, mit den Leuten Kontakt haben und je nachdem Aufgaben übernehmen.
Vielleicht ist es nicht so nah wie Bern, sondern vielleicht Sao Paulo oder La Paz oder ein bisschen höher gelegen. Das wird ganz konkret sein.
Die Zukunft der Gläubigen wird nie langweilig werden, sondern mit klaren Funktionen in Übereinstimmung mit dem Messias, der in Jerusalem in der Davidstadt – das ist Ostjerusalem – regiert.
Vor ein paar Tagen waren etwa siebzig Nationen in Paris zusammen und haben gesagt: Israel muss das mit Ostjerusalem vergessen! Dabei wird es das Zentrum der Weltregierung sein.
Der König aus dem Haus Davids, der Messias Jesus, wird von dort aus regieren. Die ganze Welt wird in Übereinstimmung mit seinen Beschlüssen und seiner Gerechtigkeit regiert werden – bis an die Enden der Erde, bis nach Brasilien, bis nach Bolivien, einfach überall.
Ist das ein bisschen klarer? Ja, da hinten, Reinhold!
Die Verbindung von Himmel und Erde im tausendjährigen Reich
Ich möchte mich noch an die Etats erinnern, was die Wohnung betrifft. Du hast einmal erklärt, dass wir rechnen, das ist keine einfache Arbeit. Dann sind wir im Hause des Vaters, Kapitel 14, in der offenen Mutti-Johanne-Symbolik. Präsidium und der weitere Punkt ist die Anbetung des Thronegottes.
Eben wollte ich sagen: Die Gläubigen sind in diesem Aspekt aus Kapitel 14 im Hause des Vaters. Das hast du einmal in drei Punkten erklärt.
Also bestell dir einfach noch einmal, was du fragst: Die Gläubigen werden ja an verschiedenen Orten sein. Wir werden im Haus des Vaters wohnen, das ist der himmlische Tempel. Dort, im Haus des Vaters, und zwar im Allerheiligsten, werden wir anbeten.
Ich erinnere mich an Offenbarung 5: Die 24 Ältesten, die um den Thron Gottes, um die Bundeslade her sind, symbolisieren die Gemeinde, die das Lamm Gottes anbetet. Das ist im Himmel.
Auf der anderen Seite, in 1. Korinther 6 und Lukas 19, wird klar, dass wir im tausendjährigen Reich hier auf der Erde regieren werden. So werden wir ständig vom Jenseits ins Diesseits und wieder zurückgehen. Echt spannend, oder?
Auch die Engel werden so eingesetzt und aktiv werden. Das ist ja der Traum von Jakob gewesen: In Bethel die Himmelsleiter, auf der die Engel auf- und absteigen, also vom Himmel auf die Erde und wieder hinauf. Das ist ein Hinweis auf das tausendjährige Reich.
Das sehen wir dann auch in Johannes 1, wo der Herr Jesus sagt, dass die Engel auf- und absteigen auf den Sohn des Menschen. Das ist eine Ergänzung zum Traum, denn beim Jakobstraum wird nicht erwähnt, dass unten an der Leiter der Messias als König hier auf Erden ist.
So wird also ein ständiges Zwitschern sein in der Engelwelt, aber auch bei den Erlösten. Man kann also sagen, dass Himmel und Erde so harmonisch miteinander verbunden sein werden.
Der Angriff Gog und Magog in Hesekiel und Offenbarung
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
41 Da sagt der Herr Jesus bei diesem Gericht der Lebendigen am Anfang des Tausendjährigen Reiches, wenn alle Menschen, die überleben werden, in Jerusalem im Tal Kidron versammelt sind. Dort wird der Herr dieses Gericht ausüben und die Böcke von den Schafen trennen. In 25,41 heißt es: Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: „Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln, denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen“, usw.
In diesem Moment, wenn der Herr Jesus zurückkehrt, sagt er: Diese Hölle ist bereitgestellt für den Teufel und seine Engel, nicht für die Menschen. Aber er sagt, sie ist bereitgestellt. Es wird nirgends in der Bibel genau gesagt, wann die Hölle erschaffen wurde, aber zu diesem Zeitpunkt wird man sagen können, sie ist bereitet für den Teufel und die Engel. Das könnte ein Hinweis sein, dass sie mit dem Fall Satans während der ersten Schöpfungswoche vorbereitet wurde.
Zum Vers 8, also Stoffebauung 20: Der Teufel wird die Nationen an den vier Ecken verführen, darunter Gog und Magog. Man muss sich vorstellen: Gog und Magog – das ist ja, darauf wollte ich unbedingt noch eingehen. Nein, schon gut, die Frage ist gut. Was hat es mit Gog und Magog auf sich? Das kennen wir doch schon von woanders, nämlich aus Hesekiel 38,39.
Dort wird der Angriff aus dem äußersten Norden beschrieben von einem Fürsten namens Gog vom Land Magog. Es werden Völker erwähnt wie Rosch, Mesech und Tubal. Wir können kurz Hesekiel 38 aufschlagen. Gott spricht diesen kommenden Herrscher von Magog, eben diesen Gog, an und sagt, dass er Israel in der Endzeit angreifen wird.
Kannst du uns vorlesen, Kapitel 38, Verse 1 und 2?
„Und das Wort des Herrn geschah zu mir: So, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Gog zum Land Magog, gegen den Fürsten von Rosch, Mesech und Tubal, und weissage über ihn und sprich: So spricht der Herr, Herr: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal, und ich lenke dich herum und lege Haken in deine Kinnbacken, und ich führe dich heraus mit deinem ganzen Heer, Pferde und Reiter, sie alle prächtig gekleidet, ein großes Aufgebot mit Langschild und Kleinschild, Schwert führend zu einem Heer.“
Wir müssen nicht alles lesen. Vers 8:
„Nach vielen Tagen sollst du aufgeboten werden, am Ende der Jahre sollst du in ein Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, und auf die Berge Israels, die für lange Zeit zur Trümmerstätte geworden waren. Aus den Völkern herausgeführt, wohnen sie in Sicherheit allesamt. Und du wirst hinaufziehen wie ein Sturm, herankommen, wirst sein wie eine Wolke, die das Land bedeckt, du und alle deine Scharen und viele Völker mit dir.“
Jawohl. Und dann noch Vers 16:
„Und du wirst gegen mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken. Ich lasse dich über mein Land kommen, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen als heilig erweise.“
Also, da wird eine Macht beschrieben unter dem Fürsten Gog vom Land Magog, die mit vielen Völkern kommen wird. Diese Völker werden übrigens in den Versen 4 und 5 aufgezählt: Perser, Kuschiter, Put. Persien ist klar, was das ist. Kusch wird oft mit Äthiopien übersetzt. Kusch meint immer das Land südlich von Ägypten, also Sudan und im weiteren Sinn dann Äthiopien. Put ist ein Gebiet von Nordafrika, westlich von Ägypten, im arabischen, nordafrikanischen Gebiet. Dann werden aber noch viele andere Völker erwähnt, auch aus allen drei Kontinenten: Asien, Europa und Afrika.
Wann wird dieser Angriff stattfinden? Es heißt, haben wir gelesen in Vers 8, „am Ende der Jahre“. Das „Ende der Jahre“ ist ein anderer Ausdruck für die Endzeit. Die Endzeit wird in der Bibel genannt: „am Ende der Tage“, „in den letzten Tagen“, „die letzte Stunde“, „am Ende der Zeit“ und eben auch „das Ende der Jahre“. Also in der Endzeit. Und das wird auch so gesagt. In Vers 16 haben wir gelesen: „Am Ende der Tage wird es geschehen, dass ich dich heranbringen werde, wieder mein Land.“ Es wird ein Angriff gegen Israel sein.
Jetzt ist es so, wenn dieser Angriff geschieht, dann ist Israel gerade aus aller Welt gesammelt worden. Nochmals Vers 8:
„Nach vielen Tagen sollst du heimgesucht werden, am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche ständig verödet waren, und es ist herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt.“
Also in einer Zeit, so sagt das Buch Hesekiel, geschrieben im sechsten Jahrhundert vor Christus, wenn das jüdische Volk aus allen Völkern wieder in ihr Land gesammelt wird, dann wirst du Israel angreifen. Sie kehren also in ein Land heim, das durch das Schwert zerstört war. Und so war es: Ab 1882 kam die erste jüdische Einwanderungswelle, dann die zweite, dritte, vierte und so weiter bis heute, 2017.
Drei Millionen sind aus allen Völkern heimgekehrt und haben das verwüstete Land wieder aufgebaut. Noch etwas: Es heißt, sie sind gesammelt auf die Berge Israels. Wenn man die Geographie Israels studiert, wo sind die meisten Berge Israels heute? Im Palästinenserland, Westjordanland. Das hat sich ganz besonders erfüllt seit 1967, als die israelische Armee das ganze Westjordanland eroberte, weil die Araber zum zweiten Mal versucht hatten, alle Juden umzubringen.
Dann kam die Eroberung, und die israelische Regierung sagte: „So, jetzt geht, wer will, und besiedelt die Berge Israels.“ Das ist genau das. Also, sie sind zurückgekehrt aus allen Völkern, auch gerade ins Westjordanland. Jetzt sehen wir: Die Stelle ist also schon sehr aktuell mit Gog.
Woher kommt dieser Gog, dieser Führer aus dem Land Magog? Dieses Land ist im äußersten Norden, so steht es zum Beispiel in Vers 39, Vers 2. Kannst du uns bitte Vers 39, Vers 2 vorlesen?
„Ich werde dich herumlenken, dich gängeln und dich heraufziehen lassen vom äußersten Norden her und dich auf die Berge Israels bringen.“
Aha, also die Auseinandersetzung wird speziell im Westjordanland stattfinden. Aber aus dem äußersten Norden, nicht nur aus dem Norden von Israel – das wäre Libanon, Syrien, Türkei –, sondern der äußerste Norden. Man muss von Jerusalem gerade auf der Landkarte nach oben gehen, knapp an Moskau vorbei und dann weiter bis zum Nordpol. Dort ist ja niemand. Man muss beim letzten bewohnten Land anhalten: Russland.
Jetzt wird es klar: Er wird genannt der Fürst von Rosch, Mesech und Tubal. Mesech und Tubal sind zwei Volksstämme, die vor zweitausend Jahren, sagt Josephus Flavius, ein Geschichtsschreiber aus jener Zeit, zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer siedelten. Diese beiden Völker sind wesentlich an der Wurzel der russischen, also europäisch-russischen Bevölkerung beteiligt.
Nicht die Ukrainer. Die Ukrainer sind Nachkommen von wem? Des Küten. In Kolosser 3 wird gesagt, in der Gemeinde kommt es nicht mehr darauf an, ob man Jude, Grieche, Barbar, Sklave oder Freier ist, oder Skyte. Die Skyten, dieses wilde Reitervolk, das sind die Ukrainer. Letztes Jahr, als ich in der Ukraine war, habe ich den Leuten dort erklärt, dass sie auch wissen, wo sie in der Bibel vorkommen. Das war gar nicht bekannt.
Also, es ist spannend, wenn man in der Bibel so konkret vorkommt. Aber eben Mesech und Tubal weisen klar auf das russische Gebiet hin und werden bestätigt durch die Angabe „aus dem äußersten Norden“, von Israel aus gesehen.
Manche Bibelausleger denken, das sei das Nächste, was kommen wird: Russlands Angriff auf Israel. Darum beobachten manche, was in Syrien geschieht, Russland ist dort involviert, schon früher führten die Russen Krieg in Afghanistan, bis Afghanistan die Russen besiegt hatte. Das war unglaublich. Afghanistan hat Russland, die Sowjetunion, besiegt. Und dann hat es der Westen versucht. Es ist ein Sumpf, den man nicht einfach besiegen kann.
Jetzt schauen viele auf Russland und denken, das ist das Nächste. Aber das ist nicht das Nächste. Wenn dieses Gericht über Rosch, Mesech und Tubal geschieht, dann wird das das Allerletzte sein.
Wer liest Hesekiel 39, Verse 7 und 8?
„Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Die Nationen werden erkennen, dass ich der Herr bin, der heilig ist in Israel. Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr, Herr, das ist der Tag, von dem ich geredet habe.“
Gott wird also diese versammelte Armee aus vielen Völkern unter Leitung von Gog vernichten mit Feuer vom Himmel. Das steht in 38, Vers 22:
„Und ich werde Gericht an ihm üben durch Pest und durch Blut, durch überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich regnen lassen auf ihn und seine Haufen und auf die vielen Völker, die mit ihm sind. Ich werde mich groß und heilig erweisen und mich kundtun vor den Augen vieler Völker, und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.“
Feuer vom Himmel. Gott sagt: Wenn das geschieht, werde ich meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen (Vers 7). Nun ist klar, das ist das Allerletzte, was geschehen wird. Die Drangsalzeit ist bereits vorbei, und der Herr Jesus ist zurück, denn in Hesekiel 37 wird der Messias bereits als König in Israel beschrieben.
Wer liest Hesekiel 37, Vers 24?
„Sie werden in meinen Rechtsbestimmungen leben und meine Ordnungen bewahren und tun.“
Danke.
„Mein Knecht David“ ist ein anderer Name für den Messias. David heißt übrigens „der Geliebte“. Im Neuen Testament wird der Herr Jesus siebenmal „der Geliebte“ genannt.
Es wird also beschrieben, der König ist da. Dabei muss man verstehen: Der dritte Teil des Hesekielbuches, Kapitel 33 bis 48, enthält eine klare Abfolge der Ereignisse, wie Gott Israel in der Endzeit wiederherstellt, aus allen Völkern sammelt, ins Land zurückführt. Das Land soll aufblühen bis hin zur Wiederkunft Christi, der als König David regieren wird.
Ab Kapitel 40 bis 48 wird der neue Tempel, der Hesekiel-Tempel, beschrieben, im Tausendjährigen Reich. Er wird gigantisch sein, eineinhalb Kilometer mal eineinhalb Kilometer. Es wird auch beschrieben, wie das Land neu aufgeteilt wird unter den zwölf Stämmen, von Elarisch bis hinauf zum Euphrat. So schließt das Buch ab.
Das Buch endet mit der Errichtung des Tausendjährigen Reiches. Gerade vor dieser Beschreibung des Tausendjährigen Reiches, Kapitel 40 bis 48, haben wir Kapitel 38 und 39. Dort wird beschrieben, wie noch ein Angriff von Norden her geschehen wird, aber Israel ist schon in Sicherheit.
38,8 haben wir gelesen:
„Du wirst in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche jahrhundertelang verödet waren. Es ist herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit, allesamt.“
Heute ist Israel nicht in Sicherheit, überhaupt nicht. Und auch wenn ein Mr. Pence sagt: „Wir stehen für Israel, wir stehen zu Israel“ – der Vizepräsident von Amerika, ein Mann, der sagt: „I took a decision for Christ when I was at college“ – „Ich habe eine Entscheidung für Christus getroffen, als ich Student war“ –, so stehen sie doch nicht in Sicherheit. Es herrscht ständig Unsicherheit.
Die ganze Politik sagt immer: „Peace and security“ – Friede und Sicherheit, Friede und Sicherheit. Aber da ist kein Friede, und da ist keine Sicherheit. Wenn Gog kommt, wird Israel in Sicherheit sein. Warum? Weil dann der Herr Jesus schon zurück sein wird.
Das wird das allerletzte Gericht sein, gerade vor dem Tausendjährigen Reich. Der König ist bereits zurück, und dann wird Russland mit all seinen Verbündeten sich noch einmal aufraffen, um die Regierung zu stürzen.
Die Abrüstung wird bereits stattgefunden haben. In Jesaja 2 heißt es entsprechend der künstlichen Darstellung vor dem UN-Gebäude in New York: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Speere zu Winzermessern.“
Darum wird dieser Angriff von Gog aus dem äußersten Norden mit konventionellen Waffen geschehen. Es wird auch gesagt, das haben wir jetzt nicht gelesen in Hesekiel 39, dass diese Waffen später zum Heizen benutzt werden, also Recycling. Das geht natürlich nicht mit den modernen Waffen von heute. Mit Panzern kann man nicht so recyceln, um Krankenhäuser zu heizen. Aber die Abrüstung wird schon stattgefunden haben.
Dann gibt es noch einen Aufstand. Man muss nicht denken, das sei nicht schlimm. Wenn wir uns konventionelle Waffen in der Vergangenheit anschauen, da haben Völker auch in kürzester Zeit hunderttausend Menschen getötet. Das ist von den Todeszahlen her gar nicht so anders als moderne Bomben.
Das zeigt uns: Das ist das Allerletzte, das ist bereits nach der großen Drangsal. Der Herr ist zurück, Kapitel 37, und dann kommt dieser Angriff aus dem äußersten Norden.
Es ist interessant, denn zur Zeit Hesekiels konnte man wissen, dass im äußersten Norden einmal eine Großmacht entstehen wird, die viele Völker im Tauzug haben wird und sich gegen Gott und sein Volk Israel wenden wird.
Tatsächlich ist in der Geschichte mit der Zeit ein russisches Großreich entstanden: ein Zarenreich, danach die Sowjetunion, dann ein Russland unter Putin, ein mächtiges Reich. Diese Gottfeindlichkeit wird bis zum Schluss von Bedeutung sein. Das ist das Ende von Russland.
Aber eben nicht als Nächstes, sonst würde das nicht stimmen. In der Offenbarung haben wir immer wieder gelesen, wie während der Drangsal die Menschen Gott lästern (Offenbarung 16, Offenbarung 9 und mehr). Gott sagt aber: Wenn dieses Gericht geschieht, werde ich meinen Namen nicht mehr entweihen lassen. Das ist das Letzte.
Dann kommt Kapitel 40, der neue Tempel, die neue Ordnung im Tausendjährigen Reich. Jetzt verstehen wir – und da gehen wir gleich in die Pause – folgendes:
Am Anfang des Tausendjährigen Reiches wird es einen Aufstand geben mit den Namen Gog und Magog, und er wird mit Feuer vernichtet werden. Aber Offenbarung 20 geht über das Tausendjährige Reich hinaus und sagt: Am Ende geschieht das nochmals. Da wird es nochmals einen Aufstand gegen die Regierung des Herrn Jesus geben, und auch dieser wird mit Feuer vom Himmel gerichtet werden.
Darum wird das auch Gog und Magog genannt. Es ist quasi das Spiegelbild am Anfang und am Ende des Tausendjährigen Reiches, aber man darf das nicht miteinander verwechseln. Es sind zwei Ereignisse: Hesekiel 38,9 ganz klar vor dem Tausendjährigen Reich, und Offenbarung 20 ganz klar danach.
Wir machen eine Pause und dann die Fragen danach.
Das ewige Gericht und die Bedeutung von „Ewigkeit“
Wir haben in Vers 10 gesehen, dass der Teufel in den Feuersee geworfen wird und dort von Ewigkeit zu Ewigkeit gepeinigt wird. Nun gibt es jedoch die Irrlehre der Allversöhnung, die besagt, die Hölle sei nicht ewig. Die Hölle sei quasi endlich. Es wird dann argumentiert, das Wort, das in meiner Bibel, der alten Elberfelder, mit „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ übersetzt ist, bedeute gar nicht Ewigkeit, sondern Zeitalter.
Die Wahrheit ist jedoch, dass „Aion“ sowohl Ewigkeit als auch Zeitalter bedeuten kann. Es ist also schon mal falsch, wenn jemand sagt, das bedeute gar nicht Ewigkeit, denn das Wort wird ja auch für Gott verwendet, der absolut ewig ist. Es gibt viele Stellen, an denen „Aion“ ein Zeitalter meint, zum Beispiel in Epheser 1,19-21. Dort wird von diesem Zeitalter und dem zukünftigen Zeitalter gesprochen. Das ist eine rabbinische Ausdrucksweise: Ha'olam Hazeh und Ha'olam Habar. Ha'olam Hazeh ist das gegenwärtige Zeitalter, in dem wir leben, während Ha'olam Habar das kommende Zeitalter bezeichnet.
Wir wissen, dass das tausendjährige Friedensreich nach Offenbarung zwanzigtausend Jahre dauert. Im Judentum war übrigens die Länge des tausendjährigen Reiches nicht genau festgelegt. Im Alten Testament wird dazu nichts Konkretes gesagt, es heißt lediglich im Psalm 72: solange der Mond besteht, solange die Sonne besteht. Doch diese werden nicht ewig bestehen, denn Gott spricht in Jesaja 65 davon, einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen.
Es war also klar, dass das Tausendjährige Reich bis ans Ende der Welt dauern wird. In den rabbinischen Schriften gibt es jedoch viele verschiedene Auffassungen darüber, wie lange das Tausendjährige Reich dauern wird. Aus Sicht des Neuen Testaments wird das Tausendjährige Reich so lange dauern, wie es dort offenbart ist. Ein bedeutender Rabbiner in der alten Literatur sagte, tausend Jahre seien richtig. Wir glauben das jedoch nicht, weil dieser Rabbi das gesagt hat, sondern weil es in der Bibel, im Neuen Testament, offenbart ist.
Die Wahrheit ist also: „Aion“ kann sowohl Zeitalter als auch Ewigkeit bedeuten. Nun wählen natürlich manche Lehrer gerne die Bedeutung Zeitalter, um zu sagen, die Hölle sei nur für eine gewisse Zeit, und dann hört sie auf. Übrigens, im Hebräischen sagt man Ha'olam Hazeh und Ha'olam Haba. Das Wort „Olam“ hat auch diese Doppelbedeutung. Es kann nämlich auch „ewig“ bedeuten. Zum Beispiel wird Gott in 1. Mose „El Olam“ genannt, was nicht „Gott des Zeitalters“, sondern „der ewige Gott“ bedeutet – absolut ohne Anfang und ohne Ende.
Jetzt ist das Problem: Wenn eine Sprache mehrdeutig ist, was macht man dann? Weltweit gibt es heute etwa siebentausend verschiedene Sprachen, ohne die Dialekte zu zählen. Das ist eigentlich schön, denn wir wissen aus Offenbarung 5 und 7, dass Menschen aus jedem Stamm, Volk, jeder Nation und Sprache gerettet werden. Das sind zum Teil Minderheitensprachen mit vielleicht nur 300 Sprechern. Das ist wunderbar.
Überall gibt es diese Mehrdeutigkeit der Wörter. Man könnte denken, es sei schade, dass es nicht für jeden Begriff ein eigenes Wort gibt. Doch wäre das so, könnten wir kaum noch miteinander sprechen. Dann müssten wir nämlich etwa siebzigtausend Wörter aktiv beherrschen. Ein Erwachsener beherrscht meist nur etwa achttausend Wörter aktiv, viel mehr passiv. Wenn man etwas liest, versteht man es, aber man käme nie auf die Idee, im Gespräch dieses Wort zu benutzen.
Wäre für jede Nuance ein anderes Wort vorhanden, hätten wir das gleiche Problem wie mit den chinesischen Schriftzeichen. Dort gibt es Zehntausende, die niemand alle kennt. Ein Arzt kennt vielleicht sechstausend Zeichen, die er benutzen, schreiben und verstehen kann. Das Problem ist, dass man dann nicht alles versteht, wenn plötzlich neue Zeichen auftauchen, die man nie gelernt hat.
So hat Gott die Sprachen eingerichtet, dass die Wörter Mehrdeutigkeit haben. Meistens wird die Mehrdeutigkeit durch den Textzusammenhang neutralisiert und klar. Nur in wenigen Fällen fragt man sich, was genau gemeint ist. Mit Google Translator einen Brief zu schreiben, ist etwas anderes. Dort kann man leicht Fehler machen, weil der Computer nicht weiß, welche Bedeutung er wählen soll. Man könnte einem Brasilianer in São Paulo einen Brief schreiben und denken, er freut sich, wenn man Portugiesisch schreibt, und doch Unsinn schreiben. Man muss also auch verstehen und nachdenken.
Warum hat Gott die Sprachen so geschaffen? Damit man mit einem begrenzten Wortschatz so ziemlich alles sagen kann. Das Neue Testament wurde mit einem Wortschatz von etwa 5.000 Wörtern geschrieben. Hätte Gott für jede Bedeutungsnuance ein eigenes Wort verwendet, würde niemand das griechische Neue Testament richtig verstehen, weil niemand einen so großen Wortschatz hätte. Das ist Gottes Weisheit, und meist wird die Mehrdeutigkeit durch den Zusammenhang neutralisiert.
Gott hat die Sprachen so geschaffen, dass man alles ausdrücken kann, was man will. Fehlt ein Wort, kreiert man ein neues, aber nicht willkürlich, sondern aus etwas Bestehendem heraus. Als der Computer erfunden wurde, musste man das Wort „Computer“ erfinden. Es stammt vom lateinischen Wort für „rechnen“ ab, und ein Computer ist eine Maschine, die rechnen kann.
Auch im Hebräischen ist das so. Wenn man ganz eindeutig „ewig“ sagen will, sagt man „le olmei olamim“. Man merkt, das Wort „olam“ ist darin enthalten, also „Zeitalter der Zeitalter“. Das bedeutet absolut ewig, ohne Ausnahme. Wenn man es eindeutig sagen will, sagt man es so, aber nicht einfach nur „olam“, denn das ist nicht ganz klar.
Im Neuen Testament ist es ähnlich. In Offenbarung 20, Vers 10 heißt es: „Und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden, eis aionas ton aionon.“ Das heißt wörtlich „in die Zeitalter der Zeitalter“ und ist damit eindeutig absolut ewig. Da können die Gegner toben, wie sie wollen, man kann ganz ruhig sein: Das bedeutet überall, wo es vorkommt, „Zeitalter der Zeitalter“ ist es absolut.
Wenn es einfach „Zeitalter“ heißt, kann es das eine oder das andere sein. Der Zusammenhang macht meistens klar, aber nicht immer. Ein weiteres Argument, das man als Munition zum Argumentieren braucht – nicht um andere zu beschießen, sondern um zu erklären – findet sich in Matthäus 25,46:
„Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.“
Hier haben wir zweimal das Wort „ewig“ als Eigenschaftswort: „Ionios“. „Ion“ ist das Hauptwort, „Ionios“ das Adjektiv. Wenn man nicht genau wüsste, was „Ionios“ bedeutet, weiß man zumindest, dass es so lang dauert wie das Leben der Erlösten. Das ewige Leben und im gleichen Satz als Kontrast die ewige Pein.
Wenn jemand sagt, die ewige Pein sei nicht ewig, müsste er konsequenterweise auch sagen, dass das ewige Leben nicht ewig ist. Dann wären wir so hoffnungslos wie die Animisten. Animisten sind Stammesreligionen weltweit, mit erstaunlichen Übereinstimmungen, egal ob Indianer, Animisten in Thailand oder Afrika. Sie glauben, man lebe nach dem Tod weiter, aber nur so lange, bis der Letzte im Stamm den Namen noch kennt.
Darum bemühen sie sich, die Vorfahren nicht zu vergessen. Sobald die Zeit kommt, nach Generationen, in denen man sie nicht mehr kennt, werden sie ausgelöscht. Für Animisten ist das hoffnungslos. Man muss ihnen nicht beibringen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt – das wissen sie – sondern die gute Nachricht bringen, dass es ewiges Leben in Gemeinschaft mit Gott gibt. Und es ist wirklich ewig. Auf der anderen Seite gibt es auch die ewige Pein.
Dieser Kontrast macht das sehr klar und deutlich. Ich möchte noch kurz anführen, dass es bei manchen Wörtern, deren Bedeutung man vergessen hat, möglich ist, sie herauszufinden. Zum Beispiel in 2. Korinther 4,17-18:
„Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit. Da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.“
Hier heißt es, wir schauen nicht auf das, was zeitlich ist, sondern auf das, was „Ionios“ ist. „Ionios“ ist das Gegenteil von zeitlich, also ewig. Diese Zweideutigkeit gibt es nur beim Hauptwort „Aion“ und „Olam“. Das Adjektiv „Ionios“ bedeutet im Neuen Testament immer absolut ewig. Dort gibt es eigentlich keine Zweideutigkeit.
Daher ist auch schon von daher klar, dass in Matthäus 25,46 das ewige Leben und die ewige Pein „Ionios“ sind – ewig, ohne Ende. Das wird hier noch bestätigt: „Ionios“ ist wirklich das Gegenteil von zeitlich, es ist ewig.
Das widerspricht allen logischen Versuchen, die Hölle nicht ewig sein zu lassen. Ich betone das auch so sehr, weil die Bewegung der Emerging Church heute, die in viele Freikirchen einzieht, stark von der Irrlehre der Allversöhnung geprägt ist. Dort wird verbreitet, die Hölle sei nicht ewig, es gebe sie gar nicht, Gott sei ganz anders und so weiter. Man muss also wirklich Argumente bereit haben, um das kurz und knapp zu erklären. Man braucht gar nicht gleich ein ganzes Buch zu schreiben.
Jetzt gab es noch Fragen. Zum Beispiel: „Ich war etwas verwirrt, weil ich dachte, wenn Jesus kommt, wird Frieden sein. Jetzt gibt es noch einen Krieg, oder wie? Habe ich das falsch verstanden?“ Also nochmals zu Gog und Magog:
Wenn Jesus wiederkommt, habe ich gedacht, dann ist Frieden. Wenn der Herr Jesus wiederkommt als Richter der Welt, wird zuerst Krieg sein. Zum Beispiel werden sie in Harmagedon gegen das Land Krieg führen, sagt Offenbarung 17. Und das Land wird sie überwinden.
Dann wird der Herr in mehreren Phasen Feinde vernichten, nicht nur in Harmagedon, sondern auch in Jerusalem beim Ölberg, dann in Edom, im heutigen Südjordanien, an verschiedenen Orten. Schließlich werden alle Kriege beschwichtigt sein, wie wir in den Psalmen lesen, bis an die Enden der Erde.
Dann wird abgerüstet. Danach wird Gog vom Land Magog noch einen Aufstand starten. Dieser Aufstand wird mit Feuer vom Himmel vernichtet. Dann kommt der totale Frieden. Dann kommt der ideale Zustand, wie in Ezechiel 40 bis 48 beschrieben, nachdem Kapitel 38 und 39 vorbei sind.
Man muss sich das nicht so vorstellen, dass der Herr kommt und sofort alles Paradies ist. Nein, es muss aufgeräumt werden, wie nach jedem Krieg. Der Schutt muss weg, alles muss neu aufgebaut werden. Auch der Tempel in Jerusalem wird nach den Plänen von Ezechiel neu aufgebaut. Das braucht Zeit.
Dann haben wir den idealen Zustand von tausend Jahren. Danach kommt ganz parallel nochmals ein Aufstand gegen den Herrn, der da auf Erden ist. Darum werden beide – Gog und Magog – genannt. Wir müssen Ezechiel 38 und 39 von Offenbarung 20 unterscheiden. Ist das so klar?
Gut, gehen wir zu Offenbarung 20, Vers 11.
Das Endgericht vor dem grossen weissen Thron
Und ich sah einen großen weißen Thron, und den, der darauf saß. Vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen.
Jetzt wird das Endgericht beschrieben, und zwar die Toten, die auferstehen. Das sind alle Ungläubigen, also Menschen, die im Unglauben gestorben sind, von keinem an. Diese werden das tausendjährige Reich nicht miterleben. Sie werden im Hades, im Abyssus, im Gefängnis sein.
Nach dem tausendjährigen Reich werden sie auferweckt, denn es gibt eine Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten, sagt uns die Bibel. Hier wird die Auferstehung der Ungerechten beschrieben. Das ist nicht die erste Auferstehung, bei der jemand glücklich ist. Wenn man daran teilhat, haben wir in Vers 4 und Vers 6 gelesen. Ja, Vers 6: Diese werden auferweckt und dann vor dem großen weißen Thron erscheinen.
Frage: Der, der darauf saß, wer ist das? Jesus Christus. Warum sagst du nicht Gott, den Vater, oder den Heiligen Geist? Warum sagst du so bestimmt Jesus Christus? Weil dem Sohn das Gericht übergeben worden ist. Genau, wo steht das? Jawohl, Johannes 5. Wir helfen einander. Also liest du uns vor, Kapitel 5, Vers 22:
„Niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren.“
Das Gericht ist ausdrücklich dem Sohn übergeben. Das hat einen bestimmten Grund: Der Sohn ist Mensch geworden, nicht der Vater und auch nicht der Heilige Geist. Der Herr Jesus hat als Mensch auf dieser Erde gelebt und gezeigt, was es heißt, ein Mensch zu sein, nach Gottes Gedanken.
Darum, wenn er auf dem großen weißen Thron sitzen wird, wird er als Mensch die Menschen richten. Der Maßstab, nach dem gerichtet wird, ist das Leben des Menschen Jesus Christus. Das muss man den Leuten auch erklären, zum Beispiel auf der Straße. Dann heißt es oft: „Ja, wissen Sie, ich bin schon so enttäuscht von der Religion. Ja was, ja wissen Sie, ich kenne so fromme Leute, furchtbar, die haben mich enttäuscht, ich will nichts wissen.“ Aber das haben wir auch erlebt, dass Menschen uns enttäuschen. Das ist ja nicht der Punkt. Es ist ganz normal, dass Menschen enttäuschen, aber Jesus Christus enttäuscht nie.
Der Maßstab sind nicht die Leute, die enttäuscht haben, sondern das Leben des Herrn Jesus. Wenn man die Evangelien liest: Wer ist Jesus Christus? Da muss man sich im Klaren sein: Das ist der Maßstab, nach dem ich einmal gerichtet werde. So werden die Menschen vor dem Menschen Jesus Christus einmal stehen im Gericht.
Dann sehen wir im gleichen Zeitpunkt, als er auf diesem großen weißen Thron sitzt, was geschieht: Die Erde flieht weg im Weltall, und nicht nur die Erde, sondern auch der Himmel, das ganze Universum, kommt in Bewegung. Das ist der Moment, von dem Petrus schreibt in 2. Petrus 3. Könnte uns jemand ein paar Verse vorlesen? 2. Petrus 3, Verse 7 und folgende:
„Die jetzigen Himmel und die jetzige Erde aber sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. Dies aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass beim Herrn ein Tag ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst, und die Erde und die Werke werden im Gericht gefunden werden. Da dies alles so aufgelöst wird, was für Leute müsst ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit, indem ihr die Ankunft des Tages Gottes erwartet und beschleunigt, um dessen Willen die Himmel in Feuer geraten und aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmelzen werden. Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“
Das Universum wird aufgelöst am Tag Gottes beziehungsweise am Tag des Herrn. Die Himmel werden vergehen mit gewaltigem Gekrache – Geräusch meint Lärm. Die Elemente werden im Brand aufgelöst, und alles wird verbrannt werden. Vers 11 sagt nochmals: Alles wird aufgelöst werden. Vers 12 betont dann auch, dass der Himmel in Feuer gerät, aufgelöst wird, und die Elemente werden im Brand zerschmelzen. Danach macht Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde, so wie er es in Jesaja 65 und 66 verheissen hat.
Ich höre förmlich die Philosophen von damals lachen über den Fischer aus Galiläa, Petrus, der schreibt: Die Elemente werden aufgelöst werden im Brand! Das ist doch unmöglich. Wie nannte man im Griechischen die kleinsten Teile der Materie? Atome, ja, To atomon (sächlich) oder Ho atomos – beide Formen waren möglich.
Und das Wort Atomon oder Atomos, was heißt das? Unzerteilbar. A für nicht, atomos heißt unteilbar. Die griechischen Philosophen lehrten, alles bestehe aus kleinsten Einheiten, den Atomen, die nicht weiter aufgeteilt werden können. Sie überlegten: Wenn man so ein Kugelstück hat, kann man es in zwei schneiden? Ja. Und das, was übrig bleibt, kann man wieder in zwei schneiden, und so weiter, bis man zum allerletzten kleinsten Teilchen kommt. So sei die ganze Natur aus Atomen aufgebaut.
Jetzt schreibt Petrus, die Elemente werden aufgelöst werden. Das geht doch nicht! Natürlich glaubte man das auch in den Jahrhunderten danach. Die Atome seien die letzten Einheiten und könnten nicht weiter aufgelöst werden. Bis das zwanzigste Jahrhundert kam und einige wirklich schlaue Physiker zeigten, dass man Wasserstoff spalten kann. Dabei kommt es zu einer Entfesselung von Feuer und Gekrache.
Das ist genau das, was Petrus beschreibt: Wenn die Atome aufgelöst werden, geraten sie in Brand, und die Himmel werden untergehen in gewaltigem Gekracher. Unglaublich, woher wusste er das vor zweitausend Jahren, entgegen der damaligen Wissenschaft? Das zeigt uns, er war inspiriert.
Die Bibel sagt, die Schreiber des Alten und Neuen Testaments waren vom Heiligen Geist inspiriert.
Noch etwas: Wenn man die Bibel genau liest – nicht wie einen Roman –, heißt es in Vers 12, die Elemente werden im Brande zerschmelzen. Zerschmelzen ist nicht dasselbe wie Auflösen. Jetzt wissen wir: Die Atome können aufgelöst, gespalten werden. Aber da steht auch, sie werden im Brand zerschmelzen.
Das war eine weitere gewaltige Erfindung, die erst im zwanzigsten Jahrhundert gemacht wurde. Einige kluge Köpfe kamen auf die Idee, dass man Atomkerne zerschmelzen kann. So gewinnt man Energie durch Kernfusion. Man kann auf diese Weise auch eine Bombe herstellen, die im zwanzigsten Jahrhundert zum ersten Mal gezündet wurde.
Petrus schreibt von beidem: Auflösung der Elemente und Fusion, also Zerschmelzung. Das zeigt die Inspiration der Bibel in solchen Details.
Noch etwas Schönes: Wir modernen Menschen sprechen oft falsch. Was muss man Leuten sagen, die behaupten, es gebe Fehler in der Bibel, zum Beispiel bei Zahlen? Zuerst sollte man richtig sprechen.
Wir sprechen ständig von Atombomben oder Atomenergie. Das gibt es ja gar nicht: Atomenergie wäre Energie aus unauflösbaren Teilchen. Das stimmt nicht, denn die Atome sind nicht unauflösbar.
Jedes Mal, wenn wir das Wort Atom benutzen, sprechen wir falsch und sagen „unteilbar“. Dabei wissen wir, es ist teilbar.
Petrus benutzt aber nicht das Wort Atomos hier, obwohl er es hätte nehmen können. Er gebraucht das Wort Stoicheion, ein anderes altgriechisches Wort, das man benutzen konnte. Stoicheion bedeutet einfach das grundlegende Element, also das letzte Teilchen.
Man konnte es auch für Buchstaben verwenden. Buchstaben sind die kleinsten Teile, die Elemente der Sprache, und dann eben die Elemente der Materie. Dieses Wort hat nicht den falschen Nebensinn, dass es unteilbar sei.
Wir kennen das Wort vielleicht von der Stöchiometrie. In der Chemie muss man ja die Atome zusammensetzen, zum Beispiel Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O), um Wasser zu bilden. Die Lehre, wie man Stoicheion zusammensetzt, heißt Stöchiometrie.
Petrus benutzt also das richtige Wort, das nicht wissenschaftlich falsch ist, um das zu beschreiben. So wird Gott das ganze Weltall auflösen, sogar die Atome. Aber nicht in Nichts verwandeln.
Zum Schluss noch Hebräer 1, das spricht übrigens Gott, der Vater, zu seinem Sohn. In Hebräer 1, Vers 10: Könntest du das noch am Mikrofon vorlesen?
„Und du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände; sie werden untergehen, du aber bleibst. Sie alle werden veralten wie ein Kleid, und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen wie ein Kleid, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.“
Der Vater spricht zum Sohn: Du hast damals im Anfang alles erschaffen, du wirst ewig bleiben. Aber die Himmel und die Erde werden veralten. Das ist das Gesetz der Chemie, die thermodynamischen Hauptsätze beschreiben, wie das Universum altert und vergänglich ist.
Dann heißt es, sie werden zusammengewickelt wie ein Kleid, das man nicht mehr braucht. Sie werden verwandelt – verwandelt in einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Darum beginnt dann Offenbarung 21, Vers 1, darauf werden wir nächstes Mal eingehen:
„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“
Im Moment, wenn der Herr Jesus das letzte Gericht hält und die verlorenen Toten aus der ganzen Menschheitsgeschichte auferstehen, wird dieser Thron nicht auf der Erde stehen. Der Text sagt, die Erde wird entfliehen, und dort ist der Thron. Er ist also nicht an die Erde gebunden.
Auch der Himmel entflieht. Dann geschieht das: Das ganze Universum wird aufgelöst, dieses Endgericht wird gehalten, und Gott macht aus dem aufgelösten Universum ein Neues.
Von der neuen Schöpfung kann man nicht sagen, sie sei eine creatio ex nihilo – das ist der Fachausdruck für Erschaffung aus dem Nichts. In 1. Mose 1 finden wir, dass Gott alles aus dem Nichts erschaffen hat. Aber die Neuschöpfung wird eine Erschaffung aus Vorhandenem sein.
Ich sage jetzt nicht Stoff, nicht Atome, aber es wird aufgelöst, und wir wissen: Auch wenn man Atome auflöst, ist immer noch etwas da.
Gott wird daraus einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen.
Das ist dasselbe wie mit dem Auferstehungskörper der Erlösten. Wenn man bei der Entrückung einen neuen Körper bekommt, ist das nicht ein Körper, der vorher nicht da war.
In 1. Korinther 15,51 heißt es: Wir werden verwandelt werden, und der sterbliche Körper wird verwandelt werden in einen unsterblichen Körper.
Die verstorbenen Gläubigen werden aus den Gräbern auferstehen. Die Substanz – sie sind verwest, klar – aber kein Atom, um es falsch zu sagen, ist verloren gegangen. Kein Element ist verloren gegangen.
Auch für die, die denken, sie lassen sich kremieren: Was ist schon Kremation? Kein einziges Atom wird durch die Verbrennung zerstört. Wasser geht in die Luft, aber die Atome, die Elemente, sind immer noch da.
Der Herr der Elemente wird sie sammeln und so die Körper auferwecken.
Es ist wichtig, daran zu denken: Die Substanz ist identisch. Der Körper, der ins Grab gelegt wurde, wird eine Auferstehung erfahren, aber dann als perfekter, vollkommener Körper.
Dasselbe Wort für „verwandeln“ in 1. Korinther 15, bei der Entrückung, finden wir auch in Hebräer 1, Vers 10 und folgende: Sie werden verwandelt werden, das Universum in einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Nächstes Mal werden wir das letzte Gericht ganz genau anschauen, auch das Buch des Lebens und die anderen Bücher, die aufgetan werden. Danach gehen wir weiter zum neuen Himmel und zur neuen Erde.
Anschließend kommt das neue Jerusalem mit den Edelsteinen. Ich werde eine Projektion machen, um euch die Edelsteine zu zeigen und auch die symbolische Bedeutung all dieser Edelsteine im neuen Jerusalem zu erklären.
Wir haben also noch einiges vor uns, bevor wir uns für ein neues Thema entscheiden.
Schlussgebet
Wir wollen noch gemeinsam beten.
Unser Gott und Vater, wir preisen Dich für Deine wunderbaren Ratschlüsse. Von Ewigkeit her hast Du Deine Pläne gefasst und sie in dem Herrn Jesus, Deinem ewigen Sohn, zur Ausführung gebracht.
Wir preisen Dich für Deine Weisheit und Deine unergründlichen Gedanken. Wir danken Dir, dass Du sie uns in Deinem Wort offenbart hast. So dürfen wir wissen, woher wir kommen, wohin wir gehen und auch, wo wir jetzt stehen.
Wir bitten Dich, dass Du unsere Blicke auf die Zukunft richtest. Danke, dass wir in diesem Chaos, in dem wir leben, in dem die Völker nicht mehr wissen, was zu tun ist, Deinen Sohn, den Herrn Jesus, erwarten dürfen.
Herr Jesus, wir möchten rufen mit den letzten Worten der Offenbarung: Komm, Herr Jesus! Und Dir damit antworten auf Deinen Zuruf: Ich komme bald.
Amen.