Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu diesem Abendvortrag mit dem Thema: Ist Gott eine Projektion des Gehirns?
Mein Referat ist wie folgt aufgebaut: Nach einer kurzen Einführung ins Thema geht es zunächst um die Frage, was das Gehirn ist. Anschließend bespreche ich Persingers Gotthelm.
Danach widme ich mich Andrew Newberg und der Meditation. Im vierten Teil geht es um Hoser und Pisciänen sowie um Gehirn und Ethik.
Im fünften Abschnitt behandle ich Wilder Penfield, das Gehirn und den Geist. Schließlich schließe ich mit dem mathematisch prophetischen Gottesbeweis ab.
Einführung in die Neurotheologie und die Fragestellung
Besonders seit den 1980er Jahren haben verschiedene Wissenschaftler versucht, den Zusammenhang zwischen Gehirn und Glauben zu erforschen. Natürlich gab es bereits früher Arbeiten zu diesem Thema, doch erst seit dieser Zeit rückte es verstärkt in den Fokus.
In der jüngeren Vergangenheit hat man diesem Forschungsgebiet einen besonderen neuen Namen gegeben: Neurotheologie. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Neurologie, Gehirnforschung und Theologie, also der Lehre von Gott.
Seit dem 11. September tritt die Bewegung der neuen Atheisten aggressiv auf. Zu ihren Vordenkern zählen unter anderem Richard Dawkins, Christopher Hitchens und weitere bekannte Namen. Besonders diese Atheisten möchten mithilfe der Neurotheologie beweisen, dass Gott lediglich eine Projektion des Gehirns sei.
Diese Thematik zwingt uns dazu, darüber nachzudenken, wer oder was Gott ist. Ist Gott Wirklichkeit oder nur eine Projektion unseres Gehirns?
Was ist das Gehirn? – Eine kurze Einführung in die Neurologie
Wenn wir die Frage stellen, wer Gott ist, müssen wir zunächst klären, was das Gehirn ist. Deshalb hier eine kurze Einführung in die Neurologie.
Was ist das Gehirn? Das menschliche Gehirn, wie Sie hier sehen, ist ein echtes Gehirn, keine Nachbildung. Es ist die komplexeste und komplizierteste materielle Struktur, die uns im gesamten Universum bekannt ist. Das, was Sie oberhalb des Halses und der Nase haben, ist wirklich etwas ganz Besonderes.
Das menschliche Gehirn übertrifft in Komplexität und Leistung alle Supercomputer der Welt, die mit höchster menschlicher Intelligenz entwickelt wurden. Mit Supercomputer meine ich nicht Ihren Laptop zu Hause – diese lahmen Geräte können Sie gleich vergessen.
Das Gehirn besteht aus etwa hundert Milliarden Neuronen, also Nervenzellen, das entspricht 10¹¹. Hier sehen Sie einige davon dargestellt. Jedes Neuron ist mit anderen Neuronen verbunden. Diese Verbindungen nennt man Synapsen. Jedes Neuron besitzt bis zu zehntausend Verbindungen zu anderen Neuronen.
Das bedeutet, dass der Mensch etwa eine Billiarde Synapsen hat, also 10¹⁵. Würde man alle diese Verbindungen aneinanderreihen, ergäbe das eine geschätzte Länge von etwa 1,5 Millionen Kilometern Neuronenleitung.
Zum Vergleich: Die Entfernung von der Erde zum Mond beträgt etwa 400.000 Kilometer. Das heißt, die Verbindungen könnten mehrmals hin- und zurückreichen.
Die Rechenleistung des menschlichen Gehirns liegt bei bis zu 10¹⁸ Rechenoperationen pro Sekunde. Damit haben Supercomputer in Deutschland oder der Schweiz kaum eine Chance.
Und das alles benötigt nur etwa zwanzig Watt Leistung. Das ist sensationell – auch aus ökologischer Sicht. Ihre Laptops zu Hause sind wahre Energiefresser, und erst recht die Supercomputer. Das Gehirn funktioniert ganz anders.
Die Rechenleistung des Gehirns im Alltag
Nun fragen Sie sich vielleicht, was wir denn da ständig berechnen. Schauen Sie: Das Auge nimmt bis zu zehn Millionen Impulse pro Sekunde auf. Diese Bildverarbeitung in Echtzeit erfordert eine enorme Rechenleistung.
Sie wissen ja, wie das am Computer ist: Man bearbeitet ein Bild etwas fortgeschrittener, und schon ist die Maschine überfordert. Aber sehen Sie, so viele Impulse werden durch die Augen aufgenommen und in Echtzeit verarbeitet. Gleichzeitig gehen wir und arbeiten mit dem, was wir durch die Augen wahrnehmen.
Das Ohr nimmt bis zu hunderttausend Impulse pro Sekunde auf. Sie erkennen also, welche Leistung das Gehör in Verbindung mit Musik und Sprache erbringt – das ist beeindruckend. Dabei werden nicht nur alle Impulse aufgenommen, sondern auch analysiert und sogar in Sprachverständnis umgesetzt.
Im Moment arbeitet dieser Bereich bei Ihnen auf Hochtouren, denn Sie müssen zuhören, während ich rede.
Die Haut nimmt etwa eine Million Impulse pro Sekunde über den Tastsinn auf. Und der Geschmackssinn verarbeitet bis zu tausend Impulse pro Sekunde. Während des Essens arbeitet unser Gehirn also auch in dieser Hinsicht auf Hochtouren.
Aufbau und Funktionen der Gehirnareale
Eine kurze Einführung in den Aufbau des Gehirns
Sie sehen hier gelb ganz vorne, direkt hinter unserer Stirn, den Frontallappen, auch Stirnlappen genannt. Dort lokalisiert man Selbstkontrolle, Disziplin, Motivation, Planen und Organisieren. Außerdem findet hier das Unterscheiden statt, auch in ethischer Hinsicht, also die Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Diese Funktionen werden hier ausgeführt, ebenso die Ausführung von Bewegungen, also die geplanten Bewegungen.
Die Sprachproduktion findet hier ebenfalls statt. Das Broca-Zentrum arbeitet bei mir jetzt auf Hochtouren, bei Ihnen ist es stillgelegt. Auch das Langzeitgedächtnis ist hier angesiedelt, und vieles mehr.
Seitlich finden Sie auf beiden Seiten den Temporallappen oder Schläfenlappen. Dort befindet sich das Hörzentrum, was ja auch logisch ist: Wo das Gehör kommt, kommen die Impulse rein, und dann werden sie gleich im Frontallappen verarbeitet. Im Temporallappen befindet sich auch das Wernicke-Zentrum, das für das Sprachverständnis zuständig ist. Im Moment arbeitet das Wernicke-System bei Ihnen im Bereich des Deutschen. Grammatik, Wortkunde und alles Weitere werden hier eingesetzt.
Das Kurzzeitgedächtnis ist ebenfalls hier angesiedelt. Es arbeitet bei Ihnen, und ich hoffe, dass das Wichtige dann in den Frontallappen ins Langzeitgedächtnis übertragen wird. Das geschieht oft nachts; es sind wichtige Prozesse, bei denen Informationen umgelagert werden – vergleichbar mit einem Computer.
Auch Abwehrreaktionen sind im Temporallappen angesiedelt und weitere Funktionen.
Weiter hinten, etwas versetzt, befindet sich der Parietallappen oder Scheitellappen. Dort ist die räumliche Wahrnehmung lokalisiert, ebenso die Wahrnehmung von Körperberührungen, Rechnen und Lesen. Übrigens kann es bei einer Hirnverletzung in diesem Bereich passieren, dass Betroffene sich im Raum nicht mehr orientieren können. Im Parietallappen ist nämlich die Fähigkeit angesiedelt, zwischen sich selbst und der Umwelt zu differenzieren.
Wer hier eine Verletzung hat, kann beispielsweise sein Bett im eigenen Haus nicht mehr finden. Wenn man solche Personen neben ihr Bett stellt, haben sie alle Mühe, sich korrekt darauf zu legen. Das ist ganz schrecklich. Vieles hat man durch Ausfälle herausgefunden, sodass man weiß, wo bestimmte Funktionen angesiedelt sein müssen. Man sieht: Das ist die verletzte Stelle, und jetzt haben wir diese Folgeschäden.
Ganz hinten, versetzt, befindet sich der Occipitallappen oder Hinterhauptlappen. Dort liegt das Sehzentrum, allerdings nicht einfach alles, was mit Sehen zusammenhängt, sondern die spezielle Unterscheidung von Formen. Das arbeitet bei Ihnen jetzt, wenn Sie diese Grafik anschauen. Auch die Unterscheidung von Farben, Linien und Kontrasten in den visuellen Sinneseindrücken findet hier statt.
Sie sehen also, was bei Ihnen arbeitet: vorne, hinten, an der Seite – fast alles benötigt diese Rechenleistung.
Dann sehen Sie noch einen weiteren Teil, der noch nicht besprochen wurde: das Kleinhirn. Dort ist die Motorik angesiedelt, ebenso Reflexe und automatisierte Bewegungen. Das ist wichtig beim Autofahren, nicht wahr? Dass man nicht mehr nachdenken muss, wann man bremsen muss und wie das mit dem Fuß und der Kupplung funktioniert. Das muss man in den ersten Stunden so richtig schön trainieren, und dann wird das im Kleinhirn gespeichert und läuft von selbst.
Das ist natürlich auch ganz wichtig in der Musik. Meine Auffassung ist die, dass man beim Üben möglichst nie Fehler machen sollte. Lieber ganz langsam üben, aber ohne Fehler, denn dreimal die gleichen Bewegungsabläufe werden schon hinten gespeichert. Das ist ganz toll eingerichtet, und wenn man weiß, wie man damit umgeht, kann man sehr, sehr viel erreichen.
Ja, das war jetzt diese Einführung ins Gehirn, und jetzt geht es so richtig los in der Neurotheologie.
Persingers Gotthelm – Experimente zur religiösen Erfahrung
Zweitens Persingers Gotthelm
Vielleicht haben Sie in den Medien der vergangenen Jahre davon gelesen: Der Psychologe Michael A. Persinger hat in den 1980er Jahren Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt. Er stammt von der Laurentian University in Ontario, Kanada.
Persinger berücksichtigte tausend Versuchspersonen. Diese mussten in einem schalldichten Raum einen umgebauten Motorradhelm oder Skifahrhelm tragen. Diesen Helm nannte er den „Gotthelm“. Anschließend behandelte er die Probanden mit TMS, der transkraniellen Magnetstimulation, und aktivierte damit den Temporallappen, also den Schläfenlappen.
Den Versuchspersonen sagte er nicht, was genau er tat. Er gab an, es handele sich um eine Entspannungsübung. Danach sollten sie beschreiben, was sie gefühlt hatten. Die Teilnehmer ließen sich auf diese Entspannungsübung ein, während Persinger die Behandlung durchführte.
Er hatte eine begründete Idee, warum er speziell den Temporallappen behandelte. Es gibt Fälle von Temporallappenepilepsie, bei denen Menschen religiöse Erfahrungen machen. So wurde beispielsweise bei Jeanne d’Arc vermutet, dass sie eine musikogene Epilepsie hatte. Wenn sie Kirchenglocken hörte, soll dies bei ihr epileptische Anfälle ausgelöst haben. Diese Anfälle führten dazu, dass sie Stimmen hörte und Visionen hatte. Diese Symptome werden mit einem bestimmten Bereich im Temporallappen in Verbindung gebracht.
Persinger vermutete, dass viel mehr Menschen als gedacht kleine, kaum wahrnehmbare epileptische Anfälle haben könnten. Diese könnten religiöse Erfahrungen auslösen. Er wollte daher untersuchen, was passiert, wenn er bei Menschen den Temporallappen stimuliert.
Etwa 80 Prozent der Probanden beschrieben nach der Behandlung ein Gefühl des Schwebens oder die Anwesenheit eines Engels. Einige berichteten, sie seien Gott begegnet. Andere sagten, sie fühlten sich mit dem Universum verbunden. Selbst Atheisten drückten dieses Gefühl so aus.
Aus diesen Ergebnissen entwickelte Persinger die Idee, dass es im Temporallappen ein sogenanntes „Gottesmodul“ gebe. Wenn man diesen Bereich aktiviert, entstehe beim Menschen das Gefühl, Gott zu erleben. Dieses Gefühl sei jedoch nur eine Einbildung, hervorgerufen durch die Aktivierung einer Gehirnregion. Diese Region habe sich im Lauf der Evolution von selbst entwickelt.
Seine Schlussfolgerung lautete, dass Gott eine Illusion des Gehirns sei. Durch zufällige Evolution habe sich im Temporallappen eine bestimmte Region gebildet, die das Gefühl von Gott vermitteln könne. Religion sei deshalb eine Folge der Evolution, die ohne Gott abgelaufen sei.
Diese Thesen wurden in den vergangenen Jahren breit über die Massenmedien verbreitet.
Kritische Betrachtung von Persingers Experimenten
Nun wollen wir das ein wenig kritisch betrachten. Der Psychologe Peer Granqvist von der Universität Uppsala hat diese Versuchsanordnung etwa zwanzig Jahre später wiederholt. Er sagte sich: Ich mache das bei gewissen Personen mit transkranieller Magnetstimulation (TMS) und ohne. Er berichtet, dass er bei den Personen mit und ohne TMS die gleichen Ergebnisse erzielt hat.
Persinger ist mit Peer Granqvist nicht zufrieden. Sie können im Internet verfolgen, wie die Diskussionen hin und her gehen. Persinger ist sehr enttäuscht von Peer Granqvist. Zudem bemängelt er, dass der Informationsaustausch per E-Mail sehr schlecht funktioniert. Außerdem hat Granqvist eine andere Versuchsanordnung gewählt, die nicht genau der von Persinger entspricht.
Lassen wir den Streit beiseite. Auf jeden Fall hatten bei Peer Granqvist auch Personen solche Erfahrungen ohne diese Stimulation, einfach indem man ihnen sagte, sie sollten jetzt eine Entspannungsübung machen. Dabei berichteten sie von eigenartigen Gefühlen.
Wichtiger ist folgende Kritik: Der Neurologe Wilder Penfield stimulierte bei einer Epilepsiepatientin an einer ganz bestimmten Stelle im Gehirn. Diese Patientin sagte: „I can smell the taste of burnt toast.“ Sie nahm also plötzlich den Geschmack von verbranntem Toast wahr, obwohl natürlich kein solcher Toast vorhanden war.
Nun könnte man mit der Logik von Persinger argumentieren: Man kann das Gehirn stimulieren, und es entsteht ein Geschmack, der gar nicht existiert. Folglich gibt es keinen verbrannten Toast.
Hier zeigt sich die Logik: Wenn jemand durch Stimulation oder eine Entspannungsübung sagt, er spüre Gott, ist das kein Beweis dafür, dass es Gott nicht gebe. Natürlich ist das eine Illusion, die ausgelöst wurde. Aber diese Illusion ist kein Argument für oder gegen die Existenz Gottes. Genauso wenig kann man sagen, wenn bei jemandem künstlich der Geschmack von verbranntem Toast ausgelöst wird, gebe es keinen verbrannten Toast.
Es gibt also das Gefühl von verbranntem Toast und die Wahrnehmung davon, wenn tatsächlich verbrannter Toast vorhanden ist. Es gibt aber auch eine Illusion dieses Geschmacks, ohne dass verbrannter Toast existiert. Das ist das Wesentliche.
Ich war wirklich erstaunt, wie leicht man diese Argumentation widerlegen kann. Es sind ganz einfache Denkfehler, die hier gemacht werden.
Sie wissen ja, dass durch Alkohol, Drogen, Hyperventilation, Sauerstoffmangel, Erschöpfung oder Salzverlust Halluzinationen entstehen können. Menschen hören plötzlich Stimmen, die gar nicht da sind. Sie sehen Dinge, die nicht existieren.
Es gibt auch Fälle, in denen Menschen in der Wüste am Verdursten sind und eine Halluzination haben. Sie meinen, Wasser zu sehen, obwohl keines vorhanden ist. Das ist keine Fata Morgana. Eine Fata Morgana entsteht durch Luftspiegelung. Ja, durch Luftschwankungen gibt es solche optischen Täuschungen. Aber Halluzinationen sind etwas anderes: Man nimmt etwas wahr, das nicht da ist.
Daraus kann man aber nicht folgern, dass es kein Wasser gibt, nur weil es Halluzinationen von Wasser gibt.
Oder denken Sie an das Delirium tremens. Das betrifft starke Alkoholiker, die plötzlich überall Mäuse sehen, weiße Mäuse. Ein Bekannter von mir war Polizist. Er erzählte mir von einem Mann im Gefängnis, der sagte, überall seien Käfer. Der Polizist gab ihm eine Schaufel und sagte, er solle die Käfer zusammenwischen. Der Mann ging tatsächlich hin und wischte die Käfer auf.
Natürlich war das eine schreckliche Halluzination. Aber man kann daraus nicht schließen, dass es keine Käfer gibt, nur weil das Gehirn falsche Eindrücke erzeugen kann. Wir wissen, dass es Käfer gibt, aber es gibt eben auch eingebildete Käfer.
Genauso kann man nicht sagen, weil es eingebildete Gotteserfahrungen gibt, existiere Gott nicht. Das ist unlogisch.
Die biblische Perspektive auf Projektionen und Götzenbilder
Übrigens sagt Persinger nichts anderes, als dass Gott eine Projektion des Gehirns sei. Das Gehirn projiziere ein Gefühl nach außen, dass es Gott gebe.
Die Bibel verbietet jedoch die Verehrung einer Projektion des Gehirns. In 5. Mose 4,15 sagte Mose zum Volk Israel: „So hütet eure Seelen sehr, denn ihr habt keinerlei Gestalt gesehen an dem Tag, da der Herr am Horeb, der Wüste Sinai, mitten aus dem Feuer zu euch redete, damit ihr euch nicht verderbet und euch ein geschnitztes Bild macht, das Gleichnis irgendeines Bildes, das Abbild eines männlichen oder eines weiblichen Wesens, das Abbild irgendeines Tieres, das auf Erden ist, das Abbild irgendeines geflügelten Vogels, der am Himmel fliegt, das Abbild von irgendetwas, das sich auf dem Erdboden regt, das Abbild irgendeines Fisches, der im Wasser unterhalb der Erde ist. Und dass du deine Augen nicht zum Himmel erhebst und die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehest und verleitet werdest und dich vor ihnen bückest und ihnen dienest.“
Die Bibel verbietet also, dass wir Projektionen oder Bilder unseres Gehirns, die wir auf die Umwelt projizieren, verehren. Ebenso dürfen künstlerische Darstellungen oder Dinge in der Natur nicht als göttlich verehrt werden.
Der Apostel Paulus war in Athen. Athen war in der Antike bekannt dafür, dass es dort einfacher war, einem Gott zu begegnen als einem Menschen. Überall waren hochentwickelte Statuen von Göttern zu sehen. Paulus wurde festgenommen und vor den Areopag, den obersten Gerichtshof in Athen, geführt. Dort musste er erklären, was er Fremdes in Athen verkündigte, denn es war verboten, einen neuen Gott nach Athen zu bringen. Die Stadt hatte ja schon genug Götter.
In Apostelgeschichte 17,29 sagt Paulus: „Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Golde oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei.“ Hier macht er ganz klar: Der biblische Gott hat nichts mit einer Projektion zu tun. Würde man eine Projektion verehren, so würde man nach der Bibel einen falschen Gott anbeten.
Die Bibel sagt, der Gott, der wirklich da ist, der unsichtbare Gott, von dem es heißt in 1. Timotheus 6, den keiner der Menschen je gesehen hat noch sehen kann, wollte sich dem Menschen offenbaren – durch die Schöpfung, durch die Bibel und durch Jesus Christus, der in unsere Welt gekommen ist.
Sie sehen also: Diese ganze Neurotheologie mit Persinger ist eigentlich nichts anderes als eine Neuauflage des alten Feuerbach. Feuerbach war einer der großen Atheisten im 19. Jahrhundert. Er erklärte, Gott sei eine Projektion des Menschen. Zwar hat er das Wort „Projektion“ nie benutzt, aber in der Philosophiegeschichte wird dieses Wort verwendet, um Feuerbachs Gedankenwelt zu beschreiben. Es ist korrekt, denn es entspricht dem, was er meinte.
Man muss wissen, dass Feuerbach zuerst Theologie studierte. Er kannte die biblische Religionskritik. Was bei ihm speziell war: Er kopierte die biblische Religionskritik und wandte sie auf den biblischen Glauben an. Das war neu. Seine Argumentation – das mit dem Projizieren – stammt aus der Bibel. Aber er behauptete auch, dass selbst der Gott der Bibel eine Projektion des Menschen sei.
Die Religionskritik der Bibel und die Verehrung der Schöpfung
Zur Religionskritik der Bibel
In Römer 1, Vers 18 schreibt der Apostel Paulus über die Völker der Welt, die keine Bibel haben, aber trotzdem den Schöpfer kennen könnten. Sie könnten ihn erkennen, weil sie in der Ordnung der Natur sehen, dass ein unendlich weiser Ordner dahinterstehen muss.
Römer 1,18: „Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen. Weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen geoffenbart. Denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten mit dem Verstand wahrgenommen werden wird, damit sie ohne Entschuldigung seien.“
Paulus schreibt weiter, dass diese Menschen Gott zwar kennen, ihn aber nicht als Gott verherrlichen oder ihm Dank darbringen. Stattdessen verfielen sie in Torheit und ihr unverständliches Herz wurde verfinstert. Sie hielten sich für weise, zum Beispiel als Philosophen oder Religionsstifter, wurden aber in Wirklichkeit zu Narren.
Sie haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes ausgetauscht gegen das Gleichnis eines Bildes von einem verweslichen Menschen, von Vögeln, von vierfüßigen und kriechenden Tieren.
Man sieht, dass in allen möglichen Religionen der Welt solche Bilder verehrt werden. Das sind menschliche Statuen, Bilder von Tieren oder Mischwesen zwischen Tier und Mensch. Beispiele sind auch die Ägypter, die Tiere wie Schakale oder Schlangen verehrten. Hier wird deutlich der Ausdruck „ausgetauscht“ verwendet. Das bedeutet, dass das Wissen um den ewigen, unsichtbaren Gott gegen etwas Sichtbares in der Natur getauscht wurde.
Anstatt den Schöpfer zu verehren, wurde die Schöpfung, die Natur, verehrt.
Es heißt weiter: „Darum hat Gott sie auch dahingegeben in den Gelüsten ihres Herzens, in Unreinigkeit ihre Leiber untereinander zu schänden, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge ausgetauscht und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst dargebracht haben als dem Schöpfer, welcher gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.“
Man erkennt hier, dass die Bibel die Verehrung der Natur oder von Dingen in der Natur anstelle des Schöpfers als eine Projektion des menschlichen Gehirns auf die Natur beschreibt. Die Bibel verurteilt diese Haltung sehr deutlich.
Die Religionskritik der Bibel ist hart, denn sie kritisiert alle Religionen der Welt. Schon die Zehn Gebote beginnen mit: „Ich bin der Herr, euer Gott, der ich euch aus Ägyptenland herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Das zweite Gebot lautet: „Du sollst kein Abbild machen, um es zu verehren.“
Im Hinduismus zum Beispiel wird die Natur verehrt, denn man sagt, das göttliche Brahma, das allumfassende Göttliche, sei identisch mit der Natur. Darum sei alles in der Natur göttlich, auch der Mensch, da er Teil des Universums ist. Man verehrt also die Natur anstelle des Schöpfergottes dahinter.
In Jeremia 2,27 heißt es über abgefallene Israeliten, die nicht mehr den Gott der Bibel, den Unsichtbaren, verehren wollten, sondern die Naturgötter der umliegenden Völker wie der Kananiter: „Sie sprechen zum Holz: ‚Du bist mein Vater‘, und zum Stein: ‚Du hast mich geboren‘; denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.“
Hier wird die Natur als Urheber des Lebens dargestellt. Der tote Stein, die tote Materie, wird als Ursprung des Lebens gesehen. Das heißt, aus toter Materie sei Leben entstanden.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Verehrung der Natur anstelle des Schöpfers eine Projektion des menschlichen Gehirns auf die Natur ist. Die Bibel kritisiert diese Haltung scharf und fordert zur Anerkennung des unsichtbaren, ewigen Gottes auf.
Kritik an der Evolutionslehre und dem Urknall aus biblischer Sicht
Die Evolutionslehre mit ihren grundlegenden Elementen wie der Urzeugung – der Entstehung von Leben aus Nichtleben – und der Urknalltheorie, die die Entstehung von Energie und Materie des Weltalls aus dem Nichts beschreibt, ist im Grunde eine Verehrung der Natur anstelle des Schöpfers.
Denn nach der Evolutionslehre hätte tote Materie vor etwa dreieinhalb Milliarden Jahren die ersten Lebewesen, Einzeller, hervorgebracht. Hier wird im Prinzip auch das Nichts verehrt, denn die Urknalltheorie besagt, dass die Welt nicht ewig ist, sondern vor etwa 13,7 Milliarden Jahren durch den Urknall begann. Alle Energie des gesamten Weltalls war damals in einem einzigen Punkt konzentriert.
Das Weltall war also unvorstellbar klein. Dann, mit einer unvorstellbaren Überlichtgeschwindigkeit, dehnte sich dieser kleinste Punkt aus – zunächst auf die Größe einer Orange und dann noch weiter. Das ist der Urknall gewesen. Nicht als Explosion im herkömmlichen Sinn, denn Zündstoff gab es nicht. Vielmehr hat sich der Raum selbst aufgespannt.
Doch in dieser Leere nehmen das Nichts und die Materie die Stellung Gottes ein. Verstehen Sie das? Aus dem Nichts sei plötzlich ohne Schöpfer alles entstanden, und aus toter Materie sei durch natürliche Prozesse das Leben entstanden.
Hier sehen Sie Stephen Hawking, einen der größten Astrophysiker der Gegenwart. Er hat den Lehrstuhl an der Universität in England inne, an dem früher Newton lehrte. Newton war ein tiefgläubiger Mann. Er, der die Gravitationsgesetze entdeckt und beschrieben hat, sagte einmal: Wer Physik betreibt, kann an Gott glauben. Wer Physik bis zum Ende durchdenkt, der muss an Gott glauben.
Stephen Hawking sieht das etwas anders. Sein Buch „Der große Entwurf – Eine neue Erklärung des Universums“ erschien im September 2010 in deutscher Übersetzung. Darin macht er klar, dass sich das Universum beim Urknall selbst aus dem Nichts erschaffen habe. Er sagt wörtlich, dass der Grund, warum es statt dem Nichts doch etwas gibt, spontane Schöpfung sei.
Hier erkennt man einen schweren Fehler in der Logik. Wenn er sagt, das Universum habe sich selbst erschaffen, dann setzt er Ursache und Wirkung gleich. Das Universum wäre entstanden, obwohl es vorher noch nicht existierte. In dem Zustand, in dem es noch nicht war, hätte es sich in den Zustand gebracht, in dem es wurde. Das verstößt gegen grundlegende Regeln der Logik.
Stephen Hawking ist hochintelligent und einer der besten Physiker. Was er rein physikalisch sagt, kann man vertrauen. Doch sobald er darüber hinausgeht, gerät er in Spekulationen, die gegen die Logik verstoßen.
Der ägyptische Schöpfungsmythos klingt ähnlich wie Stephen Hawkings Theorie. Der Schöpfungsmythos aus Heliopolis bei Kairo besagt, dass alles mit Atum, dem Sonnengott, begann, der sich selbst erschaffen habe. Atum wird im Altägyptischen auch Chepre genannt, was „von selbst entstanden“ bedeutet.
Diese Unlogik, dass ein Gott sich selbst erschafft, ist absurd. Ich habe einmal in Indien jemanden gefragt, warum die Gurus dort so widersprüchliche Aussagen machen, die sich total widersprechen. Wie können sie das ertragen? Es stört dort niemanden. Im Hinduismus empfindet man solche logischen Widersprüche sogar als Ausdruck echter Religiosität.
Die Aussage, ein Gott habe sich selbst erschaffen, oder dass das Universum sich selbst erschaffen hat, bedeutet, dass das Universum der Schöpfer ist. Anstelle von „Schöpfer“ kann man auch „Gott“ sagen. Oder man hört einfach auf, das Wort „Gott“ zu verwenden. Was heißt „Gott“ im Deutschen? Man kann auch „Schöpfer“ sagen. Das versteht jeder, denn Schöpfer kommt von „schaffen“. Aber woher kommt „Gott“? Das ist schwerer zu erklären.
„Schöpfer“ können wir verstehen: Er ist der Urheber aller Dinge. So sagt der Atheist Stephen Hawking, dass er nicht an Gott glaubt, aber dennoch an einen Gott. Nur ist sein Gott das Universum, beziehungsweise das Nichts oder die Naturgesetze.
Schauen Sie weiter nach Ägypten: Der Schöpfungsmythos von Hermopolis ergänzt den von Heliopolis. Dort gibt es acht Götterpaare, Mann und Frau, ganz am Anfang. Niau und Niaut sind das personifizierte Götterpaar des Nichts. Das Nichts wurde also von den Ägyptern als Götterpaar gesehen. Kuck und Kauket sind die Götter der Finsternis. Finsternis ist ja auch nichts anderes als die Abwesenheit von Licht.
Hu und Hauhet sind die Götter von Raum und Zeit. Ich habe bereits in einem anderen Vortrag erklärt, dass auch die Griechen Kronos kannten, den Gott der Zeit. Sie verehrten also auch eine Gottheit der Zeit.
Naunet war die Urmaterie. Sie sehen also, das Denken des Atheismus ist erstaunlich deckungsgleich mit der Religion der alten Ägypter und letztlich auch der Hindus. Denn wenn Sie sagen, das Göttliche ist Brahma, dann meinen Sie einfach das ganze Universum. Sie kennen keinen Gott jenseits des Universums.
Das ist aber der Gott der Bibel: der transzendente Gott, der nicht Teil der Natur ist und den man nicht sehen kann. Er ist ewig in sich selbst, allgegenwärtig und darum auch immanent. In Jeremia 23 sagt Gott: „Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde?“ Er ist also überall im Universum, aber auch jenseits davon und selbst nicht Raum und Zeit unterworfen.
Wenn man diesen Gott ablehnt, wird man Atheist. Man lehnt den transzendenten, unsichtbaren, nicht projizierten Gott ab. Dann verehrt man aber automatisch etwas anderes anstelle von Gott – auch wenn man sagt: „Ich bin Atheist.“
Die neue Atheistenbewegung und ihre Position
Richard Dawkins, einer der führenden Vertreter der Neun Atteste, ist in Bewegung. Das ist eine kleine Wiederholung für diejenigen, die schon heute Nachmittag dabei waren. Aber Sie kennen ja den Spruch der alten Römer: Repetitio mater studiorum est – die Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Und das brauchen wir manchmal. So wissen Sie bei der nächsten Diskussion das auswendig, weil es vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis übergegangen ist. Und das jetzt ohne eine Nacht dazwischen, nur ein paar Stunden und das Abendessen.
Richard Dawkins wird in dem Film von Ben Stein, Expelled, am Schluss interviewt. Sie müssen sich vorstellen: Ein amerikanischer Jude, etwas korpulent und zeigt kaum Gefühle. Ganz sachlich und trocken stellt er Richard Dawkins Fragen. Er fragt ihn, wie das war mit der Entstehung des Lebens.
Richard Dawkins antwortet: Es war der Ursprung des ersten sich selbst replizierenden Moleküls. Also plötzlich habe sich ein Molekül selbst kopieren können, und so sei allmählich das Leben entstanden.
Bernstein fragt: Genau, wie spielte sich das ab?
Richard Dawkins sagt: Ich sagte Ihnen, wir wissen das nicht.
Bernstein: Sie haben also keine Ahnung, wie es begann?
Richard Dawkins: Nein, niemand hat eine.
Wow, und diese Theorie sei bewiesen. Und er sagt, alle Leute, die heute nicht an Evolution glauben, seien eigentlich dumm. Das ist ja unglaublich. Niemand hat eine Ahnung, wie es ging, und dann sagt er, es sei bewiesen. Das können wir nicht akzeptieren.
Es ist eben so: Die Makromoleküle, diese riesigen langen Ketten, die es in den einfachsten Zellen gibt – ohne sie ist Leben gar nicht denkbar. Die Makromoleküle des Lebens, Proteine, Enzyme und Nucleinsäuren, sind riesige Ketten.
In der Natur müssten diese Ketten entstehen durch statistische Copolymerisation – so nennt man in der Chemie diese Art der Kettenverlängerung. Wir kennen diese Gesetze ganz genau, wie das funktioniert. Diese Gesetze sind so, dass es in der Natur nicht funktioniert.
Also wenn jemand sagt, solche Ketten könnten von selbst entstehen, muss man sagen: Das widerspricht der Chemie. Da müssen Sie nicht mit einem Biologen sprechen, sondern mit Chemikern, die davon Ahnung haben – dann werden Sie etwas erleben. Die sagen, dass es so nicht geht.
Aber die sagen doch, es sei gegangen.
Ja, aber nach den Gesetzen geht das gar nicht, denn die Ketten brechen gemäß den Naturgesetzen ständig ab. Das geht nur, wenn Intelligenz vorhanden ist.
Im Labor kann der Chemiker die Reaktion laufen lassen, und dann entfernt er alle Nebenprodukte, die die Ketten wieder abbrechen. Dann macht er den zweiten Reaktionsschritt. Das ist übrigens wichtig, denn normalerweise geschieht gar nichts – der Chemiker muss die Reaktion aktivieren. Dann geht es weiter, die Kette verlängert sich. Danach entfernt er wieder alle Moleküle, die die Kette abbrechen, und macht den nächsten Schritt.
So stellt man Nylon in der Industrie und andere riesige Ketten her, die eben durch statistische Copolymerisation entstehen. Ganz klar, das funktioniert absolut nicht von selbst. Wer das glaubt, spricht gegen die Naturgesetze der Chemie.
Professor Dr. Ernest Kahane, Biochemiker seiner Zeit an der Universität Montpellier, hat einmal in einem Vortrag am CERN gesagt – ich habe das Zitat schon öfter gebracht: „Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebende Zelle von selbst entsteht. Aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“
Er gibt zu, dass es absurd ist, weil er weiß, dass es nicht geht. Aber er sagt sich: Wir sind da, und an Gott glaube ich nicht, also muss es doch irgendwie gegangen sein.
Die Entstehung von Materie und Energie aus dem Nichts steht im Widerspruch zum ersten Hauptsatz der Thermodynamik, der ganz einfach bedeutet: Aus Nichts entsteht Nichts.
Was Stephen Hawking über die Entstehung der Welt sagt, widerspricht den grundlegenden Gesetzen der Natur.
Richard Lewontin, Genetiker seiner Zeit und Professor an der Harvard University, hat vor ein paar Jahren geschrieben: „Unsere Bereitschaft, wissenschaftliche Behauptungen gegen unseren gesunden Menschenverstand zu akzeptieren, ist der Schlüssel zum Verständnis des wirklichen Kampfes zwischen Wissenschaft und dem Übernatürlichen.“
Wir stellen uns auf die Seite der Wissenschaft, trotz der offensichtlichen Widersinnigkeiten einiger ihrer Konstrukte, weil wir uns a priori dem Materialismus verpflichtet haben.
Materialismus heißt: Die letzte Wirklichkeit ist die Materie. Es gibt keinen Gott, die Materie ist unser Gott.
Und wenn man sich dem verpflichtet hat, ist man bereit, auch widersinnige Konstrukte in der Naturwissenschaft zu akzeptieren.
Sie sehen, das hat nicht nur ein bisschen mit Religion zu tun. Das ist eine Religion, die aber nicht akzeptieren will, dass sie eine Religion ist.
Das ist eigentlich das Gefährliche.
Wenn die Atheisten sagen würden, wir seien religiös, wäre alles viel einfacher.
Die Atheismuskritik der Bibel
Nun zur Atheismuskritik der Bibel: Neben der Religionskritik finden wir auch eine Kritik am Atheismus. König David schreibt darüber in Psalm 14 und auch in Psalm 53. Der hebräische Begriff „Toa“ oder „Nawal“ bezeichnet dabei zugleich den Menschen, der das Gute ablehnt und eine innere Abneigung gegen das Göttliche hat.
Der „Toa“ spricht in seinem Herzen: „Es gibt keinen Gott.“ In Römer 1,22 lesen wir, dass Paulus sagt: „Indem sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“
Denn selbst sehr intelligente Menschen können plötzlich behaupten, das Leben sei von selbst entstanden. Sie sagen, das Universum habe sich selbst erschaffen. Es sei eine spontane Schöpfung, und deshalb gebe es etwas.
Andrew Newberg und Meditation – eine Entspannung
Kommen wir nun zum dritten Punkt: Andrew Newberg und Meditation. Unser Gehirn wurde gerade ziemlich stark beansprucht, deshalb brauchen wir jetzt etwas Entspannung.
Ich habe das heute schon einmal erwähnt, aber ich wiederhole es für diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind: Es wurde herausgefunden, dass klassische Musik die Gehirnaktivität deutlich steigern kann. Keine Sorge, ich spiele keine Rockmusik. Rockmusik würde den Frontallappen lähmen.
Das hat einen Grund: Bei Rockkonzerten verliert man oft die Selbstkontrolle, weil der Frontallappen nicht mehr richtig arbeitet. Bei klassischer Musik ist das anders. Ich werde auch nichts Schnelles oder Wildes spielen, denn das würde das Gehör zu stark aktivieren und zu viele Impulse liefern.
Stattdessen wähle ich etwas, das uns hilft, uns zu entspannen und den nächsten Teil gut anzugehen.