Jerge Israel verbannte Joshua mit ihren Städten. Es blieben keine Enakim im Land der Kinder Israel übrig, nur in Gaza, Gad und Aschdod blieben einige zurück.
So nahm Joshua das ganze Land ein, genau wie der Herr es Mose gesagt hatte. Anschließend gab Joshua das Land Israel zum Erbteil, aufgeteilt nach ihren Abteilungen und Stämmen.
Das Land hatte daraufhin Ruhe vom Krieg.
Die Bedeutung der Enakim und ihre Herkunft
Hier haben wir noch eine ganz besondere Gruppe von Personen im Land Kanaan: die Enakim. Das sind Riesen. Wir erinnern uns vielleicht an die ganze Angelegenheit mit Kades-Barnea. In 4. Mose 13 berichten die Kundschafter, die zurückgekehrt sind, dass sie sich wie Nichtige fühlen in den Augen dieser Riesen im Land. Sie sagten, sie schaffen es gar nicht, das Land Kanaan einzunehmen.
Nur Josua und Kaleb blieben treu. Sie sagten ganz klar, dass es möglich sein wird, mit der Hilfe des Herrn das Land Kanaan zu erobern. Jetzt ist Josua hier konfrontiert mit diesen Riesen, den Enakim.
Warum handelt es sich bei diesen Riesen? Die Antwort finden wir in 1. Mose 6. Dort sind wir allerdings vor der Sintflut. Wir lesen etwas ganz Eigenartiges in Kapitel 6, Vers 1:
„Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu mehren auf der Fläche des Erdbodens und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Söhne Gottes, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sie sich zu Frauen, welche sie irgend erwählten. Und der Herr sprach: Mein Geist soll nicht ewiglich mit dem Menschen rechten, da er ja Fleisch ist. Seine Tage seien hundertzwanzig Jahre.“
In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde. Auch danach, jedes Mal, wenn die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen gingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, welche von alters her waren, die Männer von Ruhm gewesen sind.
Seltsam, warum handelt es sich bei diesen „Söhnen Gottes“? In Hiob 1 und 2 wird von den Söhnen Gottes gesprochen, die sich vor Gottes Thron im Himmel versammeln. Das ist eine ganz klare Beschreibung von Engeln.
Das bedeutet, Engel haben sich hier mit Menschen sexuell verbunden. Daraus sind diese Riesen entstanden.
Verschiedene Auslegungen zur Identität der Söhne Gottes
Es gibt jedoch Ausleger, die sagen: Nein, das ist gar nichts Besonderes. Diese „Söhne Gottes“ sind einfach die Verheißungslinie, also die Nachkommen aus der Linie von Adam über Seth. Diese Linie sollte zum Messias führen. Diese Nachkommen werden hier als „Söhne Gottes“ bezeichnet.
Sie sollen sich dann mit „diesen Frauen“ vermischt haben. Das ist eigenartig, denn die „Söhne Gottes“ und die „Töchter der Menschen“ werden unterschieden. Die Nachkommen von Seth waren normale Menschen, nicht „Söhne Gottes“ im Gegensatz zu den „Töchtern der Menschen“.
Die Sache wird jedoch definitiv durch den Judasbrief entschieden. Dort wird nicht der Ausdruck „Engel Söhne Gottes“ verwendet, sondern nur „Engel“. Ich lese aus Judas Vers 6: „Und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt.“
Weiter heißt es: „Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich gleicherweise wie jene der Hurerei ergaben und anderem Fleisch nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, in dem sie als ewige Feuerstrafe leiden.“
Die Verbindung zwischen Engeln und Sodom und Gomorra
Vers 6 spricht von Engeln, die ihren ursprünglichen Zustand verlassen haben. Vers 7 erwähnt Sodom und Gomorra, die fortschrittlichsten kanaanäischen Städte, die die Unmoral der Kanaaniter bis zur absoluten Spitze getrieben hatten. Diese Städte wurden durch Feuer vom Himmel vernichtet.
Es wird jedoch auch von den Menschen in Sodom und Gomorra sowie den umliegenden Städten gesprochen: Adama, Zeboim und Zoar – insgesamt fünf Städte, die sich ebenso der Hurerei hingaben. Wer sind diese Menschen? Die Aussage bezieht sich rückblickend auf die Engel in Vers 6. Es wird gesagt, dass sie sich der Hurerei, also der Unzucht des ausserehelichen Verkehrs, hingegeben und „anderem Fleisch“ nachgegangen sind.
Interessant ist, dass es im Griechischen grundsätzlich zwei Wörter für „anderes“ gibt: „heteros“ und „allos“. „Allos“ bedeutet „anders von gleicher Art“, während „heteros“ „anders von verschiedener Art“ bedeutet. Hier steht, dass sie „verschiedenem Fleisch“ nachgegangen sind. Das ist ein Hinweis auf Sodom und Gomorra, die sich so sehr der Hurerei hingegeben hatten, dass es sich um Sodomie handelte – die schrecklichste Vorstellung, nämlich die Verbindung von Menschen mit Tieren.
Die Engel haben sich also, ähnlich wie die Menschen von Sodom und Gomorra, anderem Fleisch, also von anderer Art, zugewandt. Diese Engel durchbrachen als Engel die Schöpfungsordnung und verbanden sich mit Wesen anderer Art, nämlich Menschen. Das war so schwerwiegend, dass Gott sofort eingriff.
Es heißt, dass diese Engel zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt sind. Gott warf sie sofort in den Tartarus hinab. Die Engel, die mit Satan gefallen sind, also die Dämonen, sind frei und aktiv. Doch die gefallenen Engel, die diese Sünde begingen, wurden sofort in den Tartarus geworfen und so blockiert, weiteres Unheil anzurichten.
Weitere biblische Belege für gefallene Engel und ihre Strafe
Ich lese noch aus 2. Petrus 2. Dort heißt es in Vers 4: „Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend – auf Griechisch heißt es dort ‚in den Tartarus‘ – hinabgeworfen hat, und Ketten der Finsternis überlieferte, um sie für das Gericht aufzubewahren.“
Weiter heißt es: „Und die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten erhielt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte, und die Städte Sodom und Gomorra einäscherte.“
Hier wird von Engeln gesprochen, die gesündigt haben, ohne dass genau erklärt wird, was sie getan haben. Interessant ist, dass zeitlich zuerst diese Engel erwähnt werden, die gesündigt haben und in den Tartarus geworfen wurden. Danach folgt die Sintflut, und anschließend werden Sodom und Gomorra genannt. Diese Reihenfolge entspricht der zeitlichen Abfolge.
Das passt auch zu 1. Mose 6, wo zuerst von den Söhnen Gottes und den Töchtern der Menschen die Rede ist. Danach kam die Sintflut, und anschließend Sodom und Gomorra.
Der Judasbrief verrät uns noch mehr: Die Engel sind anderem Fleisch nachgegangen, haben die Schöpfungsordnung durchbrochen und dadurch Hurerei begangen. Diese Engel wurden in den Tartarus geworfen. Ein anderes Wort für Tartarus in der Bibel ist übrigens Abyssos, der Abgrund.
Dieser Ort ist auch der Ort, an dem der Teufel gebunden wird, wenn Jesus in Macht und Herrlichkeit wiederkommt. In Offenbarung 19, ab Vers 11, wird beschrieben, wie Jesus zurückkehrt. In Kapitel 20 wird dann ein Engel eingesetzt, der den Satan ergreift und ihn im Abyssos, im Abgrund, für tausend Jahre bindet.
Im Moment sind Satan und die Dämonen, also die gefallenen Engel im Allgemeinen, noch frei und aktiv. Aber ein Teil von ihnen, nämlich diejenigen, die die Sünde aus 1. Mose 6 begangen haben, wurden bereits im Tartarus beziehungsweise im Abyssos gebunden.
Gefallene Engel fürchten diesen Moment, wenn sie gebunden werden.
Die Begegnung Jesu mit besessenen Dämonen
Nun versteht man auch, warum in Matthäus 8, als der Herr Jesus den besessenen Gadarenern begegnete, Folgendes steht: In Matthäus 8, Vers 28 heißt es: „Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen, sehr wütend, so dass niemand jenes Weges vorbeizugehen vermochte.“
Und siehe, sie schrien und sprachen: „Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, vor der Zeit uns zu quälen?“ Sie wussten, dass sie noch dran kommen würden, aber jetzt hatten sie Angst. Jetzt kommen sie schon dran und müssen in den Abyssos. Vorzeitig, denn sie kannten Jesaja 24, wo es eigentlich erst vor dem tausendjährigen Reich geschieht.
Doch jetzt kommt der Messias zum ersten Mal und richtet noch nicht das tausendjährige Reich auf. Darum fragen sie: „Bist du vor der Zeit gekommen?“
Schauen wir noch in Lukas in der Parallelstelle nach, dann wird das ganze Puzzle immer vollständiger. In Lukas 8, der Parallelstelle mit dem Gadarener, lesen wir in Vers 28: „Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, du Höchster, des Höchsten! Ich bitte dich, quäle mich nicht!“
Denn Jesus hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren.
Dann heißt es in Vers 31 – es war ja eine ganze Legion von Dämonen, siehe Vers 30 – „Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebieten möchte, in den Abyssos zu fahren, in den Abgrund zu fahren.“
Das ist das Wort Abyssos, das gleiche Wort wie in der Offenbarung für den Ort, an dem der Teufel während der tausend Jahre des Friedensreiches gebunden sein wird.
Die zukünftige Gefangenschaft der gefallenen Engel
Jesaja Kapitel 24 wird auch als die „kleine Apokalypse“ bezeichnet, weil hier die Gerichte der Offenbarung in konzentrierter Form dargestellt werden. Es geht um die Gerichte der großen Drangsal.
In Vers 21 heißt es: „Und es wird geschehen an jenem Tag“ – das verweist auf die Endzeit. „Da wird der Herr die Heerscharen der Höhe in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde heimsuchen. Sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker eingeschlossen.“
Nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden, und „der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden, denn der Herr der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.“
Hier ist klar die Rede vom tausendjährigen Friedensreich. Es wird gesagt, dass die Heerscharen der Höhe in der Höhe heimgesucht und in die Grube, den Kerker, eingesperrt werden. Dieser Ort wird als Abyssos bezeichnet. Vor diesem Ort fürchten sich die gefallenen Engel, wie man es im Gadarener Evangelium sieht. Sie wussten, dass dies erst geschehen wird, wenn der Messias kommt, um zu herrschen.
Der Messias kommt zuerst als leidender Messias, doch die Dämonen wussten mehr als die Amillenaristen. Sie wussten, dass es ein erstes Kommen gibt, das noch nicht das tausendjährige Reich ist. Danach folgt das zweite Kommen und das tausendjährige Reich, erst dann werden die Dämonen eingesperrt.
Darum hatten sie Angst vor diesem Zeitpunkt. Doch der Herr Jesus ließ sie damals in die Schweine fahren und schickte sie nicht sofort in den Abyssos. Die Schöpfungsordnung war durchbrochen, und die Dämonen kamen in den Tartarus, den Abyssos, das Gefängnis.
Dieser Ort ist im Prinzip derselbe, an dem die verstorbenen Ungläubigen sind. In 1. Petrus 3 wird gesagt, dass die Ungläubigen im Gefängnis sind – ein Ausdruck, der auch in Jesaja 24 verwendet wird. Bei den Menschen wird dieser Ort Hades genannt.
In der Geschichte vom reichen Mann und Lazarus heißt es, dass der verlorene reiche Mann im Hades ist, am Ort der Qual. Der Hades ist nicht die Hölle, sondern das Gefängnis, in dem die Ungläubigen auf das Gericht vor dem großen weißen Thron nach dem tausendjährigen Reich warten (Offenbarung 20). Erst dann werden die Ungläubigen in den Feuersee, also in die Hölle, geworfen.
Interessant ist, dass dieser Ort bei den Engeln nie Hades genannt wird, sondern nur bei den Menschen. Bei den Engeln wird er auch als Gefängnis bezeichnet, aber die Begriffe Abyssos, Abgrund oder Tartarus werden verwendet.
Warum? Weil Engel nicht sterben können. Engel sind unsterblich. Deshalb heißt es im Hebräerbrief 2, dass Jesus für kurze Zeit als Sohn des Menschen unter die Engel erniedrigt wurde, wegen des Leidens des Todes. Jesus hat sich so tief erniedrigt und ist Mensch geworden, um für uns zu sterben. Dadurch wurde er für kurze Zeit unter die Engel gestellt, denn Engel können nicht sterben.
Darum wird dieser Ort bei Menschen Hades genannt, als Ort des Todes, bei den Engeln aber Abyssos oder Tartarus.
Die materielle Erscheinung von Engeln und die Ehe mit Menschen
Ja, die Bibel verrät uns einiges über das Jenseits, und es gäbe noch viel mehr zu sagen. Bisher haben wir aber nur an der Oberfläche gekratzt. Hier ging es darum zu erklären, wer diese Söhne Gottes sind. Diese haben sich mit den Menschen verbunden.
Man könnte sagen, das geschah vor der Sintflut. Doch bei Josua sind wir nach der Sintflut. In 1. Mose 6,4 heißt es: „In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher.“ Mose schreibt, dass es diese Riesen auch nach der Sintflut noch gab. Wenn man den hebräischen Text genau übersetzt und dabei die Verbformen berücksichtigt, muss man es so verstehen: Jedes Mal, wenn die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese Kinder gebaren, wiederholte sich das sowohl vor als auch nach der Sintflut.
Mose erklärt weiter, dass diese Helden von Alters her waren und Männer von Ruhm. Von diesen Helden lesen wir auch in den Schriften der Heiden. Überall ist dieses Wissen von Riesen früher bekannt, auch in der griechischen Mythologie. Das ist also keine reine Erfindung, sondern hat tatsächlich existiert und sich in den Überlieferungen der Völker niedergeschlagen.
Diese Riesen gab es also vor der Sintflut, aber auch noch danach. Gegen diese Riesen ist Josua speziell vorgegangen. In Josua 11 sehen wir jedoch, dass es noch einen Überrest gab, zum Beispiel in Gad und in Aschkelon bei den Philistern. Nun wissen wir, wo wir Goliath und seine Brüder einordnen können. David ist dann massiv gegen sie vorgegangen, zusammen mit seinen Helden. Danach lesen wir nichts mehr von diesen Riesen. Das war also das letzte Mal vor etwa 3000 Jahren, zur Zeit Davids.
Ein weiterer Punkt ist mir wichtig: In 1. Mose 6 heißt es, dass diese Engel die Töchter der Menschen genommen haben. Das wirft eine Frage auf, denn Engel sind doch Geister. Wie kann das sein? Natürlich sind Engel Geister, aber sie können auch materiell erscheinen. Zum Beispiel bei Abraham kamen drei Männer, von denen einer Gott war. Er erschien in Menschengestalt; das ist der Sohn Gottes, der immer wieder als Bote des Herrn bezeichnet wird. Die anderen zwei waren Engel, und Abraham lud sie ein.
Was geschah? Es gab ein Kalb. Abraham ging, schlachtete es und bereitete es zu. Übrigens hat Abraham diese fremden Männer eingeladen, ohne zu sagen: „Sarah, ich habe Besuch!“ Er hat selbst gearbeitet. Das ist manchmal ein Problem, wenn Männer sagen: „Hallo, da ist Besuch“, und dann die Frau alles machen soll. Nein, Abraham hat das Essen zubereitet und geronnene Milch, also Frischkäse, gebracht und serviert. Diese Engel haben mitgegessen.
Das zeigt, dass Engel sichtbare Formen annehmen und sogar mitessen können. Deshalb ist es grundsätzlich kein Problem zu verstehen, wie die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen.
Engel werden in der Bibel immer männlich dargestellt. Zum Beispiel heißt es von Gabriel, diesem führenden Engel, in Daniel 9: „der Mann Gabriel“. Nicht „es Gabriel“ oder „die Gabriel“, denn sonst müsste es vielleicht „Gabriela“ heißen. Auf Hebräisch wäre es sowieso anders. Es ist aber ganz klar gesagt: der Mann Gabriel.
Darum sind es die Söhne Gottes, nicht die Töchter Gottes. Die Söhne Gottes sahen, dass die Töchter der Menschen schön waren, und nahmen sich Frauen. Der hebräische Ausdruck dafür ist „la kach le Ischa“, was „heiraten“ bedeutet.
In diesem Zusammenhang ist auch 1. Mose 16 wichtig. Dort heißt es, dass Abraham Hagar nahm. Auch das ist „l’akkach“, also „er hat sie geheiratet“. Hagar war nicht einfach eine Konkubine, sondern Abraham hat sie geheiratet. Das war jedoch falsch, denn in der Schöpfungsordnung hat Gott festgelegt: ein Mann und eine Frau, nicht ein Adam und zwei Evas – ein Mann und eine Frau, die ganze Bibel hindurch, ab der Schöpfung.
Abraham hat also gesündigt, indem er eine zweite Frau geheiratet hat. Aber es war eine zweite Ehefrau, und sie haben geheiratet. Interessant ist, dass im Judasbrief dies als Hurerei bezeichnet wird. Hurerei bedeutet illegaler, außerehelicher Geschlechtsverkehr. Man darf nicht meinen, wenn etwas Ehe genannt wird, sei es automatisch legal. Das müssen auch unsere Juristen wissen. Es ist ein Trick, etwas, was Gott in seinem Wort verurteilt, zu vertuschen und in einem guten Licht darzustellen. Das haben Menschen schon versucht.
Gott sagt, sie haben sich der Hurerei ergeben und sind anderem Fleisch nachgegangen. Das war so schrecklich, denn das Durchbrechen der Schöpfungsordnung gilt für Sodomie ebenso wie für Homosexualität. Beide sind Durchbrechungen der Schöpfungsordnung. So sieht Gott diese Sünde ein. Das müssen wir festhalten und uns nicht vom Zeitgeist beeinflussen lassen.
Aber es ist schon beeindruckend zu sehen: Sie nahmen sich Frauen, welche sie erwählten, Vers 2. Sie haben sie geheiratet, aber eine illegale Ehe ist keine Ehe.
Das war jetzt ein Exkurs. Wir kehren zurück zu Josua.
Die Eroberung Kanaans und die Ruhe im Land
Jetzt haben wir gesehen, dass Südkanaan erobert wurde, Kapitel 19, zusammen mit Kapitel 6 und 8.
Weiterhin haben wir in den Kapiteln 10, 11 und 12 die Eroberung von Nordkanaan betrachtet, insbesondere in Kapitel 11. Kapitel 12 enthält dann eine Königsliste aller eroberten Königreiche.
Wichtig ist noch der letzte Satz von Kapitel 11: „Und das Land hat die Ruhe vom Krieg.“ Das Volk Israel kommt zur Ruhe. Das ist etwas Wunderbares, was man als Gläubiger erfahren darf.
Wenn man sich nicht begnügt wie die zweieinhalb Stämme, die sich einfach mit dem Minimum zufriedengeben und denken: „Mehr brauche ich nicht, ich muss nicht über den Jordan und das verheißene Land in Besitz nehmen“, – im übertragenen Sinn sind damit die alten geistlichen Segnungen in den himmlischen Orten nach Epheser 1, das Reich, gemeint –, dann wird gesagt, dass sie das verheißene Land so weitgehend eingenommen haben und dann zur Ruhe kommen.
Das ist eine Verheißung, wenn wir begierig sind, diese Schätze Gottes im praktischen Glauben in Besitz zu nehmen, sodass wir sie auch im Herzen genießen können und unser Herz dadurch überströmt in Dank und Anbetung. Dann bringt uns das zur Ruhe.
Ich möchte das in Verbindung bringen mit einem Vers aus 1. Timotheus 3. Dort geht es zuerst um Älteste und ihre Anforderungen, dann um Diener, Diakone, und es wird erklärt, wie sie sein sollen. Zum Beispiel heißt es in Vers 12: „Die Diener seien Mann einer Frau, die ihren Kindern und den eigenen Häusern wohl vorstehen.“
Denn diejenigen, die wohl gedient haben, erwerben sich eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der an Christus Jesus ist. Das ist eine erstaunliche Aussage.
Durch Treue in der Hingabe an den Herrn und im Dienst an ihm kann man eine schöne Stufe in der Glaubensentwicklung erreichen. Diese schöne Stufe bedeutet viel Freimütigkeit im Glauben, der an Christus Jesus ist.
Freimütigkeit muss ich noch erklären, obwohl es ein deutsches Wort ist: Der griechische Ausdruck bedeutet, Freiheit zu haben, zu reden.
Wir werden zum Beispiel in Hebräer 10, Vers 19, aufgerufen, in die Gegenwart Gottes zu kommen, ins Heiligtum einzutreten mit Freimütigkeit. Das heißt, mit der Freiheit, in der Gegenwart Gottes zu sprechen.
Wie ist das möglich, wenn wir ständig an unserem Heil zweifeln und uns mit Ängsten quälen, die wir eigentlich gar nicht haben müssten? Dann bekommt man keine Freimütigkeit.
Aber wenn man mit Freimütigkeit in die Gegenwart Gottes kommen kann, dann heißt das, dass man innerlich zur Ruhe gekommen ist.
Und das wird hier von diesen Dienern gesagt: Sie erwerben eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ist. Diese Freimütigkeit hat man eben, wenn man innerlich wirklich zur Ruhe gekommen ist.
Es gibt ein Lied, das ist zu wenig bekannt, aber ein so schöner Choral. Dort heißt es: „Da, wo Gott mit Wonne ruht, bin auch ich zur Ruhe gebracht.“
Gott ist in dem Opfer des Herrn Jesus vollkommen beglückt und befriedigt. Das Blut, das er auf der Bundeslade im Allerheiligsten vor Gott gesprengt hat, spricht für uns in aller Ewigkeit.
Und Gottes Zorn hat sich von uns gewandt. Gott hat in dem Opfer des Herrn Jesus völlig Ruhe gefunden.
Wir, die wir aufgerufen werden, in Hebräer 10, Vers 19, mit Freimütigkeit in das Heiligtum hineinzutreten, dorthin, wo das Blut des Herrn gesprengt ist, können auch völlig zur Ruhe kommen und wissen: Es reicht aus für Zeit und Ewigkeit.
Es gibt jedoch Gläubige, die zum Teil durch falsche Belehrung ständig in Unruhe und Angst leben. Und das sollte man vermeiden.
Woher kommt diese Angst? Sie sind nicht zur Ruhe gekommen.
Aber der Herr möchte, dass wir diese Ruhe erreichen. Es braucht auch Kampf, bis man sich diese Wahrheiten angeeignet hat.
Das gehört zu den geistlichen Segnungen in den himmlischen Örtern, dieser Versicherung, die wir im Römerbrief, Kapitel 8, haben.
All diese Segnungen, die dort beschrieben werden, gehören zum Land.
Es beginnt damit: „Also ist keinerlei Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind.“
Und der Schluss: „Ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Gegenwärtiges noch Zukunftiges und so weiter noch irgendein Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist.“
Dann kann man zur Ruhe kommen und wissen: Nein, es kann mich nichts mehr trennen, in Zeit und Ewigkeit nicht, vom Herrn Jesus.
Das Heil in ihm ist sicher, und es ist sicher, weil er es auf Golgatha zustande gebracht hat, weil sein Blut genügt – nicht wegen meiner eigenen Treue.
Aber das ermutigt mich erst recht, ihm treu zu bleiben.
Und so ist es natürlich ein Kampf. Da kommt viel Widerstand: „Nein, das geht doch nicht, das kann doch nichts sagen.“
Ja, wir haben viele Feinde in Kanaan, nicht wahr? Es können sogar Riesen sein.
Nicht alle waren Riesen, aber es gab Riesen.
Nachdem Josua diese Riesen überwunden hat, heißt es: „Und das Land hat die Ruhe vom Krieg.“
Es ist manchmal ein Kampf, bis jemand an den Punkt kommt, diese innere Ruhe in dem Herrn zu finden.
Und dann dieses Lied: „Auf dem Lamm ruht meine Seele, betet voller Wunderung an.“
Und dann eben: „Da, wo Gott mit Wonne ruht, bin auch ich zur Ruh gebracht.“
Dorthin zu kommen – das wäre mein Wunsch für jeden, der hier ist oder auf dem Livestream zuhört.
Die Königsliste der eroberten Gebiete
Ja, wir gehen weiter zu Kapitel zwölf, und dort finden wir eine Königsliste. Ich möchte darüber einen Vers setzen, 2. Timotheus 4,7, und dann lese ich:
„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tag, nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.“
Das ist schon wunderbar. Der Apostel Paulus schreibt aus dem Gefängnis, aus der Todeszelle in Rom: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet.“ Hier sehen wir, was Josua in seinem Leben und im Alter erreicht hatte. Das Land kommt zur Ruhe, und jetzt wird gezeigt, worin dieser gewaltige Sieg bestand.
Dies sind die Könige des Landes, welche die Kinder Israel schlugen und deren Land sie in Besitz nahmen, jenseits des Jordans gegen Sonnenaufgang, vom Fluss Anon bis zum Berge Hermon und die ganze Ebene gegen Osten. In den Versen 1 bis 6 werden die Eroberungen beschrieben, die Mose noch gemacht hatte, auf der anderen Seite des Jordans.
Das ist also das Gebiet, das die zweieinhalb Stämme dann bekommen haben. Sion, der König der Amoriter, der zu Hesbon wohnte, ist alles im heutigen Jordanien. Er herrschte von Aroer an, das am Ufer des Flusses Anon liegt, und zwar von der Mitte des Flusstals an und über das halbe Gilead bis an den Fluss Jabok, die Grenze der Kinder Amon. Und über die Ebene bis an den See Kinnerod, das ist der See Genezareth. Er heißt im Alten Testament Kinnerod oder Kineret.
Kinnor heißt Harfe, und zwar die Harfe, die David spielte (1. Samuel 16). Das Wort für Harfe ist Kinnor. Es ist ein Instrument mit einem Resonanzkörper und Saiten darüber, die drei Seiten oder auch mehr sein können. Das Instrument trug man auf der Brust, links, und mit der rechten Hand, als Rechtshänder, zupfte man und sang dazu.
Die Form des Sees Genezareth entspricht einer solchen alttestamentlichen Harfe. Darum wird er auch der Harfensee genannt. Das Schöne ist, dass der Herr Jesus seinen Dienst, in dem er das Evangelium, die frohe Botschaft verkündigte, in Kapernaum am See Genezareth begann (Matthäus 4). Von diesem Harfensee aus verkündigte er diese wunderbare Botschaft des Friedens.
Wir müssen daran denken: Die Verkündigung des Wortes wird in 1. Korinther 14 mit Musikinstrumenten verglichen – mit Flöte, Harfe, Posaune. So ist es wichtig. Wir können das am Vorbild des Herrn Jesus sehen, wie er verkündigte. Das war nicht einfach ein trockenes Wort, das war Musik.
Er hat dieses wunderbare Wort eben verkündet, und das ist schon wichtig: Die Verkündigung sollte etwas Musikalisches an sich haben. Es gibt auch Verkündiger, die sprechen wie Holzhacken die ganze Zeit, und dass dann die Geschwister immer gedrückter werden, ist klar. Aber natürlich heißt das nicht nur immer schöne Melodien mit der Harfe, sondern es kann auch Posaune sein.
Das sind warnende, aufrufende Töne. Paulus sagt in 1. Korinther 14: Wenn man nicht klar den Tönen einen Unterschied gibt mit der Posaune, wer wird sich zum Krieg rüsten? Also das sind Aufrufe. Wie im Judasbrief, Vers 3 und 4: „Indem ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu ermahnen, für den ein für allemal den heiligen und überlieferten Glauben zu kämpfen.“
So hat Jesus also dieses Wort auf eine wunderbare, ergreifende Art verkündet. Das war nur eine Nebenbemerkung zum See Kinnerod.
Vers 3: Bis an den See Kinnerod gegen Osten und bis an das Meer der Ebene, also das Meer der Arawa, das Salzmeer, das Tote Meer, gegen Osten nach Beth-Jessimot hin und gegen Süden unter den Abhängen des Pisga und das Gebiet Ochs, des Königs von Baschan.
Von dem Überrest der Rephaim, das sind die Riesen dort – es gab Riesen – und Og war selbst ein Repha, ein Riese. Von dem Überrest der Rephaim, der zu Astaroth und zu Edrei wohnte. Er herrschte über den Berg Hermon, das ist der höchste Berg des Landes Israel im Norden, über den Berg Hermon und über Salka und über das ganze Baschan bis an die Grenze der Gesuriter und der Makathiter und über das halbe Gilead.
Übrigens gehören Baschan und dieses Gebiet heute zu den besetzten Golanhöhen. Diese Golanhöhen werden in der Bibel ausdrücklich auch für die Zukunft Israels zugesprochen. Das ist nützlich, wenn man mit Leuten über Politik spricht und die Bibel dazu nimmt.
Ich möchte darauf hinweisen: In Micha 7,14 steht Folgendes im Blick auf die Zukunft:
„Weide dein Volk mit deinem Stab, die Herde deines Erbteils, die abgesondert wohnt im Wald inmitten des Karmel, das ist das Gebirge bei Haifa. Lass sie weiden in Baschan und Gilead wie in den Tagen der Vorzeit, wie in den Tagen, da du aus dem Land Ägypten zogst. Ich werde es Wunder sehen lassen usw.“
Also Gott wird in Vers 14 als der gute Hirte angerufen, dass er Israel der Zukunft weiden soll, in Baschan. Dazu gehören die Golanhöhen.
Ich lese weiter in Josua 12,4 nochmals:
„Und das Gebiet Ochs, des Königs von Baschan, von dem Überrest der Rephaim, der zu Astaroth und zu Edrei wohnte, und er herrschte über den Berg Hermon und über Salka und über das ganze Baschan bis an die Grenze der Gesuriter und der Makathiter und über das halbe Gilead, die Grenze Sihons, des Königs von Heschbon.“
Mose, der Knecht des Herrn, und die Kinder Israel schlugen sie. Mose, der Knecht des Herrn, gab es als Besitztum den Rubenitern, den Gaditen und dem halben Stamm Manasse.
Jetzt sehen wir hier auf der Karte das Gebiet jenseits des Jordans. Hier der See Genezareth, Kinnerot. Dort bekam Ruben dieses Gebiet, dann der Stamm Gad und der halbe Stamm Manasse. Warum der halbe? Weil die andere Hälfte von Manasse das Gebiet im verheißenden Land bekam.
Das wurde unter Mose erobert und den zweieinhalb Stämmen gegeben.
Jetzt lesen wir aber weiter. Die Königsliste geht weiter mit dem, was auf der anderen Seite des Jordans erobert wurde, für die neun Halbstämme. Dies sind die Könige des Landes, welche Josua und die Kinder Israel schlugen, diesseits des Jordans, nach Westen hin, wie auf der Karte hier nach Westen.
Übrigens: Auf dem Büchertisch gibt es einen wunderbaren Atlas von Arnold Fruchtenbaum. Den zu kaufen würde sich lohnen, das sind echt gute Karten.
Man merkt, dass das Buch Josua einfach Präzision in der Geographie Israels erfordert. Dann kann man auch viel besser all die einzelnen Namen einordnen. Aber schon mal ist es wichtig, den groben Überblick zu bekommen von dem, was wir bisher gesehen haben.
Von Baal Gad in der Talebene des Libanon bis an das Kale-Gebirge, das gegen Seir aufsteigt, gab Josua es den Stämmen Israels als Besitztum nach ihren Abteilungen im Gebirge, in der Scheffela, in der Ebene der Araber, an den Abhängen, in der Wüste und im Negev.
Die Hethiter, die Amoriter, die Kananiter, die Perissiter, die Hewiter und die Jebusiter – das sind die Völker, deren Könige genannt werden:
Der König von Jericho, einer; der König von Ai, das zur Seite von Bethel liegt, einer; der König von Jerusalem, einer; der König von Hebron, einer; der König von Jarmut, einer; der König von Lachis, einer; der König von Eglon, einer; der König von Gezer, einer; der König von Debir, einer; der König von Geder, einer; der König von Horma, einer; der König von Arad, einer; der König von Libna, einer; der König von Adulam, einer; der König von Makeda, einer; der König von Bethel, einer; der König von Tapuach, einer.
Tapuach heißt übrigens Apfel, auch heute noch. Der Buach ist der Apfel, also Apfelstätten.
Weiter: Der König von Hebron, einer; der König von Afek, einer; der König von Lacharon, einer; der König von Madon, einer; der König von Hazor, einer; der König von Shimron, einer; der König von Achschaf, einer; der König von Taanach, einer; der König von Megiddo, einer.
Das ist Megiddo in der Hamagedon-Ebene. Auch dort hat Israel gekämpft, in Hamagedon.
Der König von Kedesch, einer; der König von Jognem am Karmel, einer; der König von Dor im Hügelgebiet, einer; der König von Gojim in Gilgal, einer; der König von Tirza, einer.
Alle Könige waren einunddreißig.
Eine wunderbare Liste am Ende dieser großen Eroberung, der hauptsächlichen Eroberung unter Josua.
„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet.“
Die noch zu erobernden Gebiete und die Bedeutung des Wortes Gottes
Aber jetzt kommt Kapitel 13, Vers 1, mit einer Überraschung. Da mein gewisser Gläubiger, also jetzt weiß ich so viel, jetzt brauche ich keine Lehre mehr. Und jetzt möchte ich mich mal mehr auf das rein Praktische beschränken. Ja, und den soll es dann so ergehen.
Kapitel 13: Und Joshua war alt, wohlbetagt, und der Herr sprach zu ihm: „Du bist alt, wohlbetagt, und vom Lande ist sehr viel übrig in Besitz zu nehmen.“ Also wenn man meint, jetzt habe ich schon so viel erkannt, darf man wissen: Nein, es gibt noch so viel mehr. Das Wort Gottes ist unerschöpflich.
Jetzt versteht man auch, warum in der Stiftshütte das Waschbecken vor dem Heiligtum ohne Maßangaben beschrieben wurde, während der Altar ganz detailliert angegeben ist: quadratförmig, fünf auf fünf Ählen, Höhe drei Ählen und so weiter – alles wird genau beschrieben. Das Waschbecken aber nicht. Warum? Weil das Waschbecken ein Bild des Wortes Gottes ist. Das haben wir ja schon diese Tage gesehen. Das Wasser, das reinigt, ist nach Epheser 5,26 ein Bild des Wortes Gottes.
Und welches Maß soll man für die Bibel angeben? Als Spurgeon sie zum hundertsten Mal gelesen hatte, da war sie noch schöner als beim ersten Mal. Stellen wir uns vor, jemand würde sagen, er hat diesen Roman schon hundertmal gelesen. Dann hätte er wohl ein Problem, oder? So etwas gibt es ja nicht. Aber beim Wort Gottes ist das anders, weil es nicht Menschenwort, sondern Gottes Wort ist. Es ist unerschöpflich, und die Reichtümer, die wir darin entdecken, sind gewaltig.
Ich habe das Buch von Arnold Fruchtenbaum über den Atlas angegeben. Aber das ist nur eines von vielen. Wenn man sich die Ortschaften gut merkt und wie das ganze Land aufgebaut ist, kann man daraus viel Geistliches lernen. Zum Beispiel sieht man hier, da oben im Norden, wo Dan steht, eine der Quellen des Jordans. In diesem Gebiet gibt es noch weitere Quellen, die zusammenfließen, und so entsteht der Jordan. Er fließt mit diesem wunderbaren, frischen Wasser hinunter in den See Genezareth.
Dieser See ist voll von Fischen, vor allem Süßwassersardinen, es wimmelt nur so davon. Dann gibt es den Petrusfisch, und diverse weitere Arten, wie Barben – nicht so gut – aber auch den Katzenfisch. Der ist gar nicht koscher, darum hat man von all dem hier nicht alles gegessen.
Der Herr Jesus beschreibt in Matthäus 13, im Gleichnis vom Fischernetz im See Genezareth, dass gute und schlechte Fische gefangen werden, und die schlechten wieder hinausgeworfen werden. Was sind schlechte Fische? Katzenfische! Sie haben keine Schuppen und sind deshalb nicht koscher, nach 3. Mose 11. Sie werden am Anfang des Flusses wieder zurückgeschickt.
Aber das soll nur zeigen, dass der See voll ist und die Menschen sich zu biblischen Zeiten hier von den Sardinen ernähren konnten. Denken wir noch an den Jungen, der eine achtsame Mutter hatte – sie wurde nicht genannt, aber es wäre wohl die Mutter gewesen. Sie gab ihm fünf kleine Fische, das waren Sardinen, und Brote mit. Die vielen Erwachsenen, die Tausenden von Männern und auch Frauen, hatten ihr Picknick vergessen.
Aber eine Mutter, die sagt: Mein kleiner Junge geht und hört diesen Mann aus Nazareth, der soll auch noch etwas mit dabei haben. So gab sie ihm diese Sardinen mit. Ja, also ein fruchtbarer See.
Nun fließt der Jordan weiter nach unten, und dort ist das Tote Meer. Dort ist alles tot, keine Fische. 30 Prozent Salzgehalt – alles tot. Was können wir aus dem Land Israel lernen? Hier ist das Rezept, wie wir ein totes geistliches Christenleben führen können: Wir müssen einfach immer konsumieren, konsumieren, aber nichts weitergeben. Dann geht es nicht weiter, und alles wird tot.
Aber wenn wir so sind wie der See Genezareth, da hat Herr Jesus das Licht des Evangeliums aufleuchten lassen. Da im Norden von Kapernaum aus gibt es einen See, der trinkt und trinkt dieses wunderbare Jordanwasser, aber gibt alles wieder weiter. Das, was wir vom Herrn empfangen an geistlichem Segen, an erfrischendem Segen, sollen wir anderen weitergeben. Dann haben wir ein reiches, fruchtbares Leben.
So kann man aus der Geographie ganz viel lernen.
Jetzt muss ich noch ein Buch empfehlen, wenn man es irgendwo noch auftreiben kann: Abraham Meister, Die Namen der Bibel. Dort werden alle Namen der Bibel übersetzt, also nicht nur Tapuach – das war jetzt nur ein Beispiel. Alle Namen kann man übersetzen, und sie haben eine geistliche Botschaft. Das sind die Reichtümer des Landes.
Ja, ich habe gesagt: Es ist noch sehr viel übrig in Besitz zu nehmen.
Vers 2: Dies ist das Land, das noch übrig ist: alle Bezirke der Philister und das ganze Geschuri, von dem Sihor, der vor Ägypten fließt, bis an die Grenze von Ekron gegen Norden, wird zu den Kanaaniter gerechnet. Die fünf Fürsten der Philister: die Gaziter, die Astroditer, die Askeloniter, die Gattiter und die Ekroniter sowie die Avim.
Also das wäre unter anderem das Gebiet des Gazastreifens und rundherum. Das gehört auch zu Israel.
Im Süden das ganze Land der Kanaaniter und Meara, das den Zidonitern gehört, bis Afek, bis an die Grenze der Amoriter, und das Land der Gibliter und der ganze Libanon gegen Sonnenaufgang von Baal Gad am Fuß des Berges Hermon bis nach Hamad. Hamad liegt oben in Syrien. Hamad ist dasselbe wie Hama, das man aus der jüngeren Kriegsgeschichte Syriens kennt.
Ja, bis dahin ist man in Israel!
Es gab mal früher eine Zeit, da habe ich noch gezählt, wie oft ich in Israel war. Einmal war ich dann im Libanon für Vorträge und bin auch in den Südlibanon gegangen bis nach Dschisin. Das war damals gerade das Gebiet, in dem Israel noch einen Sicherheitsstreifen im Libanon hatte, im Süden. Da habe ich mir gesagt: Ich bin in Israel. Ich zähle das auch zu meinen Israel-Reisen.
Ja, es war Libanon, aber das gehört eben auch dazu.
Die prophetische Bedeutung des Gazastreifens
Und jetzt möchte ich noch etwas zum Gazastreifen sagen. Ich erinnere mich, dass ich einmal mit einigen Brüdern im Libanon zusammen war. Wir haben dort gesprochen, und das Thema kam auf Prophetie sowie auf das ganze Problem mit den Palästinensern und Ähnlichem. Dann habe ich aus Zephanja vorgelesen. Ich sehe noch die Gesichter vor mir – entsetzte Gesichter, aber sie haben wirklich ernsthaft zugestimmt: Das ist Gottes Wort.
Zephanja 2,4: „Denn Gaza wird verlassen, und Aschkelon wird eine Wüste sein, Astot wird am hellen Mittag vertrieben, und Ekron wird entwurzelt werden.“ Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meer, der Nation der Keretiter! Ja, es geht hier um das Gebiet der Philister und des Gazastreifens: Gaza, Aschkelon, Astot, Ekron.
Dann heißt es: „Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meer.“ Der Gazastreifen ist heute genau dieser Landstrich am Meer. Weiter steht dort: „Das Wort des Herrn kommt über euch, Land der Philister, und ich werde dich vernichten, dass kein Bewohner mehr bleibt. Und der Landstrich am Meer wird zu Driften voll Hirten, Zisternen und Kleinviehhürden werden. Es wird ein Landstrich sein für den Überrest des Hauses Juda. Sie werden darauf weiden und am Abend sich lagern in den Häusern Aschkelons, denn der Herr, ihr Gott, wird sich ihr annehmen und ihr Schicksal wenden.“
Aus Hesekiel möchte ich ebenfalls etwas vorlesen, und zwar Hesekiel 25,15: „So spricht der Herr, der Ewige: Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt und Rache geübt haben, mit Verachtung des Lebens, zur Zerstörung in ewiger Feindschaft, darum spricht der Herr, der Ewige: Siehe, ich werde meine Hand wieder gegen die Philister ausstrecken und die Keretiter ausrotten, und den Überrest an der Küste des Meeres vertilgen. Ich werde durch Züchtigungen des Zorns große Rache an ihnen üben, und sie werden erkennen, dass ich Yahweh bin, wenn ich meine Rache über sie bringe.“
Man muss übrigens wissen: Auf Arabisch heißt Philister „Filastini“ und Palästinenser ebenfalls „Filastini“. Es ist also sprachlich dasselbe Wort. Philister und Palästinenser haben denselben Ursprung, aber im Arabischen ist es noch viel klarer. Heute benutzt man für Palästinenser dasselbe Wort „Filastini“ wie für die Philister in der Bibel.
Nun wird hier gesagt, dass dieses Gericht über das Land an der Küste des Meeres kommt, über den Überrest an der Küste des Meeres. In Vers 16 erklärt Gott, warum er dieses Gericht bringt: Weil sie mit Rachsucht gehandelt haben, Rache geübt haben, mit Verachtung des Lebens.
Von Gaza geht dieser beständige Hass gegen Israel, gegen die Juden aus. Es gibt den Aufruf, die Juden zu töten, umzubringen, zu vernichten, auszulöschen – die ganze Zeit. Und ständig gibt es Terror, Terror, Terror, mit Verachtung des Lebens. Es gibt keine Achtung vor dem Leben, nicht einmal gegenüber den eigenen Kindern und Söhnen und Töchtern. Es ist eine Kultur des Todes. Der Geschmack des Todes liegt über dem Gazastreifen.
Gott sagt: Dieses Gericht kommt deswegen. Es ist eindrücklich, wie Gott das Problem des Gazastreifens hier prophetisch vor fast 2600 Jahren vorausgesagt hat: Verachtung des Lebens, ständige Rachsucht, Zerstörung in ewiger Feindschaft – genau das, was dort vorhanden ist.
Aber es ist wichtig, für diese Menschen zu beten, damit sich noch so viele wie möglich herausretten lassen. Ich habe einen Bruder gekannt, den Bruder Nofel. Er war ein Druse aus Syrien, der später zum Glauben kam. Vor einigen Jahren ist er verstorben. Er ist immer wieder mit dem Taxi nach Gaza gefahren. Er wohnte in Qayasif, dem Ursprungsort von Josephus Flavius. Qayasif liegt nicht weit von Haifa entfernt.
Dorthin ist er also gefahren, um das Evangelium in den Häusern von Gaza zu verkündigen. Er war ein unerschrockener Zeuge, ein ganz einfacher Mann, und viele Menschen sind durch ihn zum Glauben gekommen.
Nofel hat als junger Mensch gedacht, er möchte sein Glück in Europa machen. Er ist von Syrien aus durch Palästina gegangen – damals gab es Israel noch nicht, der offizielle Name war Palästina. Zusammen mit anderen hat er die Sinaiwüste durchquert, wo viele gestorben sind, denn die Sinaiwüste ist sehr gefährlich.
Aber Nofel hat es bis nach Ägypten geschafft. Dort traf er auf die Alliierten, die ihm sagten, dass er nicht weitergehen könne, da Weltkrieg herrschte. Zu wissen, wann das war, hilft, die Zeit einzuordnen.
Nofel sagte sich, wenn sie ihn nicht durchlassen, macht er einen Umweg. Er ging nach Sudan, also nach Schwarzafrika. Niemand weiß genau, wie weit er dort hinuntergegangen ist. Er war nicht sehr gebildet und konnte es nicht genau sagen.
Bekannt ist, dass er während der Regenzeit an einem Ort war, an dem ihm langweilig wurde. Er ging auf den Markt und kaufte dort ein Buch – eine Bibel. So kam es, dass er diesen Umweg über Schwarzafrika machte, um dann bei Gibraltar nach Europa zu gelangen. Sein Wunsch, nach Europa zu gehen, war also schon ziemlich alt.
Doch er ging nicht mehr nach Europa, sondern kehrte nach Ägypten zurück. Dort kam er mit Gläubigen in Kontakt. Es gibt viele Brüdergemeinden in Ägypten, weit über hundert, mit vielleicht einigen Tausend Gläubigen. Mit ihnen kam er in Verbindung und ging dann wieder zurück.
Durch ihn entstand dann diese Versammlung in Qayasif. Er war ein Mann, der bis zum Schluss ein Herz für die Palästinenser hatte und ihnen das Evangelium bringen wollte. Sie müssen gerettet werden vor dem kommenden Zorn – das gilt genauso für Europa.
Jetzt habe ich über den Gazastreifen gelesen, aber die Katastrophe, die über Europa kommt, wird in der Offenbarung beschrieben und ist verheerend. Darum müssen wir die Menschen jetzt noch herausrufen, dass sie sich retten lassen vor dem Gericht.
So haben wir einen Bogen gespannt von Josua bis in die Endzeit.
Die Grenzen des eroberten Landes und die Verteilung an die Stämme
Wir gehen noch ein paar Minuten zurück zu Josua 13. Dort heißt es in Vers 6: „Alle Bewohner des Gebirges vom Libanon bis Misre Fodmaim, alle Zidonier.“ Die Zidonier sind Kanaaniter im Libanon, und die Libanesen sind ebenfalls Kanaaniter.
Übrigens haben wir das heute auch durch Gentests bestätigt: Es handelt sich tatsächlich um Kanaaniter. In der Zeitung erschienen daraufhin wirklich dumme Artikel, die behaupteten, die Bibel sei durch Gentests widerlegt worden. Dabei sind die Libanesen ganz eindeutig Kanaaniter. Die Bibel sagt aber, dass die Kanaaniter alle ausgerottet worden seien. Wie bitte?
Die Bibel sagt, es ist noch so viel vom Land in Besitz zu nehmen, sogar bis zum Libanon. Dieses Gebiet haben sie eben gerade nicht in Besitz genommen. Deshalb sind die Libanesen bis zum heutigen Tag Kanaaniter. Sie sprechen zwar heute Arabisch, aber warum? Früher sprachen sie Phönizisch, eine Sprache, die dem Hebräischen sehr ähnlich ist. Wenn man Hebräisch kann, kann man phönizische Inschriften lesen und verstehen.
Erst mit der Eroberung nach dem Tod Mohammeds durch die Muslime wurden sie muslimisch gemacht, also ab dem 7. Jahrhundert nach Christus. Dabei wurde ihnen die arabische Sprache aufgezwungen, und das kanaanäische Idiom ging verloren. Aber sie sind Kanaaniter.
Dann lesen wir weiter: „Ich selbst werde sie vor den Kindern Israel austreiben, nur verlose es Israel als Erbteil, so wie ich dir geboten habe. Und nun verteile dieses Land als Erbteil den neun Stämmen und dem halben Stamm Manasse.“
Mit ihm, das heißt mit dem halben Stamm Manasse, haben die Rubeniter und die Gaditer ihr Erbteil auf der anderen Seite des Jordans empfangen, das Mose ihnen gegeben hat – jenseits des Jordans gegen Osten, so wie Mose, der Knecht des Herrn, es ihnen gegeben hat. Von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon liegt, und zwar von der Stadt, die mitten im Flusstal liegt, und die ganze Ebene Medeba bis Dibon und alle Städte Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon regierte, bis zur Grenze der Kinder Ammon und Gilead.
Dazu gehören das Gebiet der Gesuriter und der Maachathiter, den ganzen Berg Hermon und das ganze Baschan bis Salka, das ganze Reich Ochs im Baschan, der zu Astarot und zu Edrei regierte. Er war von dem Überrest der Rephaim, der Riesen, übrig geblieben.
Mose schlug sie und trieb sie aus, aber die Kinder Israel trieben die Gesuriter und die Maachathiter nicht aus. Gesur und Maachath haben in der Mitte Israels gewohnt bis auf diesen Tag.
Nur dem Stamm Levi gab er kein Erbteil. Die Feueropfer des Herrn, Gottes Israels, sind sein Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat.
All diese Ortschaften befinden sich heute in Jordanien. Das ist das Gebiet des halben Stammes Manasse sowie der Stämme Gad und Ruben.
Die Gebiete der Stämme Ruben, Gad und Manasse
15 Und Mose gab dem Stamm der Kinder Ruben nach ihren Geschlechtern das Gebiet zugeteilt. Es reichte von Aroa, das am Ufer des Flusses Anon liegt, von der Stadt, die mitten im Flusstal liegt, und umfasste die ganze Ebene bei Medeba, Hesbon und alle seine Städte, die in der Ebene sind: Dibbon, Bamot Baal, Bet Baalmeon, Jadza, Kedemot, Mepha'at, Kirjataim, Sibma, Tzeret Schachar auf dem Berge der Talebene, Bet Peor, die Abhänge des Piska sowie Bet Jessimot und alle Städte der Ebene.
Dieses Gebiet war das ganze Reich Sihons, des Königs der Amoriter, der in Hesbon regierte und von Mose besiegt wurde. Er und die Fürsten von Midian – Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba –, die Herrscher Sihons und Bewohner des Landes, werden erwähnt. Das erinnert an traurige Geschichten, besonders wenn man von Ba'al Peor und den Fürsten der Midianiter liest.
Diese Geschichte spielt am Ende der Wüstenwanderung. Bileam wurde eingeladen, Israel zu verfluchen, denn er liebte Geld. Er sah darin eine Chance. Obwohl ihm klar war, dass Gott dies nicht wollte, ging er schließlich und versuchte, Israel zu verfluchen. Doch er konnte es nicht; stattdessen musste er Israel segnen. Diese Ereignisse kann man im vierten Buch Mose nachlesen, besonders in den letzten Kapiteln.
Das war natürlich ein Problem. Bileam sollte Geld bekommen, um Israel zu verfluchen. Da hatte er eine Idee: Er könne Israel nicht verfluchen, aber sie zur Sünde verführen. Dann würde Gott sie strafen und sie kämen unter den Fluch. Israel war ein Volk, das Gott gesegnet hatte, aber wenn sie zur Sünde verführt würden, könnten sie bestraft werden. So verführten die Midianiter Israel dazu, an einer Feier für den Baal teilzunehmen. Diese Feier war verbunden mit abscheulichster Unzucht, und ein Teil Israels ließ sich verführen. Daraufhin kam eine schreckliche Plage über Israel.
Bileam, dieser üble Mann, der aus Geldliebe Israel verführt hatte, wird nun in Vers 22 erwähnt: „Bileam, den Sohn Beors, den Wahrsager, töteten die Kinder Israel mit dem Schwert, nebst ihren Erschlagenen.“ Hier fand er sein Ende. Geldliebe und ein Herz für Verführung kosteten ihm das Leben.
Die Grenze der Kinder Ruben war der Jordan und das angrenzende Gebiet. Das war das Erbteil der Kinder Ruben nach ihren Geschlechtern, mit den Städten und ihren Dörfern. Auf der Karte sieht man hier unten nochmals Ruben.
Nun geht es weiter mit Gad. Mose gab dem Stamm Gad, den Kindern Gad, nach ihren Geschlechtern das Gebiet zugeteilt. Es umfasste Jaser und alle Städte Gileads sowie die Hälfte des Landes der Kinder Ammon bis Aroer, das vor Rabba liegt. Weiter reichte es von Hesbon bis Ramat Mizbe und Betonim und von Machanaim bis an die Grenze von Lidebir.
In der Talebene lagen Haram, Nimra, Sukkot und Zaphon – der Rest des Reiches Sihons, des Königs von Hesbon. Der Jordan und das angrenzende Gebiet reichten bis an das Ende des Sees Kineret. Dies stimmt schön mit der Karte überein. Das Gebiet lag jenseits des Jordans, gegen Osten.
Das war das Erbteil der Kinder Gad nach ihren Geschlechtern, mit den Städten und ihren Dörfern.
Mose gab auch dem halben Stamm Manasse nach ihren Geschlechtern ein Gebiet. Ihr Gebiet reichte von Machanaim bis zum ganzen Baschan, dem ganzen Reich Ochs, des Königs von Baschan, mit allen Dörfern Jairs, die in Baschan sind – sechzig Städte. Dazu gehörten das halbe Gilead sowie Astaroth und Edrei, die Städte des Reiches Ochs in Baschan. Diese wurden den Söhnen Machirs, dem Sohn Manasses, zugeteilt, der Hälfte der Söhne Machirs nach ihren Geschlechtern.
Das ist das, was Mose in den Ebenen Moabs als Erbe ausgeteilt hat, jenseits des Jordan von Jericho gegen Osten.
Dem Stamm Levi gab Mose jedoch kein Erbteil. Der Herr, der Gott Israels, ist ihr Erbteil, so wie er zu ihnen gesprochen hat.
Warum bekam Levi kein Erbteil? Das soll nur kurz erklärt werden. Sie waren auserwählt, den Dienst in der Stiftshütte und im Tempel auszuüben. Das war ihr Erbteil. Die anderen Stämme sollten sie mit Zehnten und Abgaben unterstützen. Die Leviten sollten im Land verteilt werden – darauf kommen wir noch zurück. Das ist nur eine kurze Vorwegnahme. Sie sollten in vielen Städten wohnen und ein wenig Land rundherum besitzen.
Das war eigentlich ein Fluch, den Gott in Segen verwandelte. Levi war an einer schrecklichen Aktion gegen die Leute von Sichem beteiligt. Das war Mord: Sie hatten den Sichemiten gesagt, sie könnten ihre Schwester heiraten, müssten sich aber zuerst beschneiden lassen. Als diese operiert und nicht kampffähig waren, fuhren sie im Zorn über sie her.
Diesen Zorn verfluchte Jakob in 1. Mose 49. Dort spricht man vom Segen Jakobs, aber er verflucht Levi und Simeon wegen ihres Zorns und dieser schrecklichen Tat. Er sagt, dass Levi zerstreut werden soll in Israel. Sie sollten kein kompaktes Erbteil im Land bekommen, sondern zerstreut sein.
Doch nach dem Auszug aus Ägypten, bei der Sache mit dem goldenen Kalb, versündigte sich Israel. Ein Stamm aber hielt Gott die Treue: der Stamm Levi. Dafür gab Gott ihnen das Priestertum.
So wurde der Fluch der Zerstreuung umgewandelt. Sie sollten kein Erbteil wie die anderen Stämme bekommen, sondern Städte zerstreut in ganz Israel. Sie durften den Tempeldienst ausüben. So kann Gott Fluch in Segen verwandeln.
Ganz ähnlich ist es mit dem, was wir heute erlebt haben – oder besser gesagt, wenn man lebendig mitgeht, erlebt man es. Die Gibeoniter wurden verflucht zu Wasser- und Holzträgern. Doch weil sie sich dem Herrn unterwarfen, wurde das zum Segen. Dieser Fluch wurde ihnen zum Segen, denn sie durften Wasserträger und Holzträger für die Stiftshütte und den Gottesdienst in Israel sein.
Schlussgebet
Wir wollen zusammen beten.
Herr Jesus, wir danken dir für dein wunderbares Wort, das uns die Gedanken Gottes zeigt und seine Wege von Anfang an bis in die Zukunft offenbart. Wir sind dir so dankbar, Herr Jesus, dass wir erkennen dürfen, dass es Wege des Heils sind.
Auch heute dürfen wir sehen, dass du ein Gott bist, ein Heilandgott, der will, dass alle Menschen gerettet werden. Gott muss richten, weil er heilig ist. Doch du, Herr Jesus, bist gekommen, um allen das Heil anzubieten, damit sie vor der Gerechtigkeit Gottes verschont werden können. Diese Gerechtigkeit muss einmal ausgeübt werden.
Herr Jesus, so bitten wir dich, dass du uns weiterhin Gnade schenkst, solange es Gnadenzeit ist. Gib uns die Kraft, all die Menschen, mit denen du uns in Kontakt bringst, auf dich, den einzigen Retter, hinzuweisen.
Amen.
