Guten Morgen, ich begrüße alle ganz herzlich.
Wir haben heute ein besonderes Thema: Doppelnamen des Ewigen. Auf der Einladung wurde das Thema wie folgt beschrieben. Für diejenigen, die über den Livestream zugeschaltet sind: Sie können unterhalb des Bildes – von mir aus gesehen rechts, vom Betrachter aus links – einen Link anklicken und das Skript herunterladen und ausdrucken. Wir benötigen es wirklich während des Vortrags.
In der Einladung wurde das Thema so umschrieben: Gottes Eigenname wird im Alten Testament fast siebentausend Mal erwähnt – Yahweh. In deutschen Bibelübersetzungen wird dieser Name typischerweise mit „der Herr“, aber in Großbuchstaben geschrieben, wiedergegeben, damit man erkennt, dass es sich um den hebräischen Eigennamen Gottes handelt, Yahweh.
Auf Deutsch kann man diesen Namen mit „der Ewig Seiende“ oder „der Unwandelbare“ übersetzen. Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass an vielen Stellen der Name Yahweh mit einem anderen Namen zu einem Doppelnamen kombiniert wird. Das heißt also: zwei Wörter, Yahweh und noch ein Name dazu.
Da jeder Gottesname in der Bibel – und ich muss vielleicht noch hinzufügen: in der ganzen Bibel – vorkommt, findet man Hunderte von verschiedenen Namen Gottes. Ich habe das schon viele Male gesagt: In meiner Bibel markiere ich alle Namen Gottes besonders. Ich überfahre die Wörter mit einem orangen Farbstift. Wenn ich also die Bibel durchblättere, sehe ich auf einen Blick all die Namen Gottes. Jeder Name sagt etwas über das Wesen des Höchsten aus.
Es ist ein großer Reichtum, wenn man schnellen Zugriff auf die Hunderte von Namen Gottes hat, denn das hilft uns, zu erkennen, zu verstehen und zu begreifen, wer Gott ist. Ja, das war ein Einschub.
Auf der Einladung heißt es weiter: Da jeder Gottesname etwas über das Wesen des Höchsten offenbart, wird unser Studium der Doppelnamen dem Graben in einer Goldmine gleichen. Es geht also heute um zwanzig Namen, bei denen Yahweh mit einem weiteren Namen kombiniert in der Bibel vorkommt.
Deshalb wollen wir zuerst einmal die Bedeutung des Namens Yahweh miteinander genauer anschauen, so wie das auf dem Skript in Stichworten schon vorgezeichnet ist.
Vielleicht noch zur Aussprache: Manchmal werde ich gefragt, warum man „Yahweh“ sagt. Ich habe nicht „Jahwe“ gesagt, sondern „Yahweh“. Das bedeutet, es ist ein hörbares H.
Im Hebräischen gibt es viele Stellen, an denen ein H gar nicht ausgesprochen wird, nämlich am Ende eines Wortes. Meine älteste Tochter heißt Tirza. Auf Hebräisch schreibt man nur die Konsonanten T R Z H, aber das H wird nicht ausgesprochen. Sie heißt also nicht Tirza mit hörbarem H am Ende. Das H ist nur dazu da, um anzudeuten, dass das Wort auf dem Vokal A endet. Die Vokale schreibt man nicht, sondern sie werden beim Lesen eingesetzt. Das wird im Althebräischen eben so angedeutet.
Es gibt aber Wörter, bei denen das H ausgesprochen wird, nicht nur am Anfang, sondern auch im Wort. Yahweh ist so ein Beispiel. In meinem Skript habe ich erklärt, dass man es einfach J H W H schreibt. In der hebräischen Bibel wurden die Vokale erst später im masoretischen Text im Mittelalter durch Punkte und Striche hinzugefügt. Das diente dazu, denjenigen zu helfen, die nicht wissen, wie man die Wörter ausspricht. Wer die Sprache flüssig beherrscht, braucht diese Hilfsmittel eigentlich nicht.
Darum bestehen die Zeitungen heute in Israel nur aus Konsonanten. Trotzdem ist normalerweise klar, wie man die Wörter ausspricht. Im Alten Testament zum Beispiel, wenn ich Erste Mose Kapitel eins, zwei, drei oder vier lesen müsste, dann brauche ich nicht die Vokalzeichen. Die Konsonanten reichen aus.
Man schreibt also J H W H, aber wenn man es ausspricht, setzt man die Vokale A und E ein: Yahweh. Das kommt von einer Wurzel. Die meisten hebräischen Wörter kann man auf Wortwurzeln mit drei Konsonanten zurückführen. Deshalb sind die Wörter oft sehr durchsichtig. Man kann bei den meisten Wörtern sofort und einfach sagen, warum sie so heißen.
Zum Beispiel: Warum heißt ein Stier „Stier“? Auf Deutsch ist das nicht so klar, auf Hebräisch heißt er Par. Das kommt von der Wurzel P R R, Parar, was „niedertreten“ bedeutet. Ein Stier ist also ein nicht zimperliches Tier, das ziemlich alles niedertritt, wenn es in Rage gerät.
Yahweh hingegen kommt von der Wurzel H W H, Havah, und das bedeutet „sein“. Das J vorne, J H W H, ist eine Möglichkeit, im Hebräischen anzuzeigen, dass das Wort ein Nomen, also ein Hauptwort, ist. In meiner Kindheit sagte man dazu „Dingwort“. Es gibt noch andere Zeichen, aber das J macht das klar.
So ist sofort deutlich, wenn man dieses Wort im Bibeltext sieht, dass es um jemanden geht, der ist. Man kann es auf Deutsch mit „der Seiende“ übersetzen. Weil es jemanden bezeichnet, der einfach ist, ohne je entstanden zu sein, der von Ewigkeit her ist, heute ist und in Ewigkeit bleibt, übersetzt man es sehr korrekt mit „der Ewige“.
Weil er einfach ist und sich nie ändert, kann man es auch mit „der Unwandelbare“ übersetzen.
In 2. Mose 3,14 erscheint Gott, der Gott der Bibel, Mose im Dornbusch. Er sendet ihn nach Ägypten, um die Israeliten herauszuführen. Dabei hat Mose ein Problem.
In 2. Mose 3,13 lesen wir: Mose spricht zu Gott: „Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen sage: ‚Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt‘, und sie mich fragen: ‚Was ist sein Name?‘ – was soll ich ihnen antworten?“
Darauf antwortet Gott zu Mose: „Ich bin, der ich bin.“ Und er fügt hinzu: „So sollst du zu den Kindern Israel sagen: ‚Ich bin hat mich zu euch gesandt.‘“
Auf Deutsch klingt das zunächst fremd: „Ich bin, ja ich bin was, ich bin wer?“
Schauen wir uns das genauer an: Es ist eigentlich die Erklärung des Eigennamens Gottes, Yahweh. Der Ausdruck „Ich bin“ entspricht im Deutschen einem unregelmäßigen Verb, was für Ausländer schwierig ist. Die Grundform von „ich bin“ ist „sein“. Regelmäßige Verben sind einfacher zu erkennen. Wenn ich sage „ich gehe“, stammt das von „gehen“. Bei „sein“ ist es schwieriger, denn man sagt „ich bin“.
Aber für jeden, der Deutsch kann, ist klar, dass „ich bin“ von „sein“ kommt. Somit ist der Ausdruck „Ich bin, der ich bin“ nichts anderes als eine Erklärung dessen, was der Eigenname Gottes, Yahweh, bedeutet.
Ich habe mehrmals betont, dass es sich dabei um den Eigennamen Gottes handelt. Das ist wichtig, richtig zu verstehen. Zum Beispiel ist „Elohim“ im Hebräischen kein Eigenname, sondern eine Beschreibung des Wesens Gottes. Ich bin ein Mensch, aber mein Eigenname ist nicht „Mensch“, ich heiße Roger. Ich bin ein Mensch, aber mein Name ist Roger.
Gott ist von Ewigkeit her nicht ein Mensch, sondern er ist Gott. „Elohim“ bezeichnet also Gott, ist aber kein Eigenname, sondern eine Beschreibung seines Wesens.
Später wird Gott, der Sohn Gottes, Mensch. Doch von Ewigkeit zu Ewigkeit bleibt er Gott. Das ist jedoch kein Eigenname. Yahweh hingegen ist der Eigenname Gottes.
Nun wollen wir das genauer betrachten. Ich habe im Skript erklärt, dass „Ich bin, der ich bin“ auf Hebräisch „Echye, Ascher, Echye“ heißt. „Echye“ bedeutet „Ich bin“, „Ascher“ heißt „der“, und „Echye“ wieder „Ich bin“. Dieses Wort stammt vom Verb „Haja“ ab.
Man muss wissen, dass „Haja“ eine Variante von „Hava“ ist. Im Hebräischen gibt es also zwei Wörter für „sein“: „Hava“ und „Haja“. Hier wird „Haja“ verwendet.
Es ist jedoch wichtig zu erklären, dass Althebräisch nicht einfach dasselbe ist wie Neuhebräisch. Fast alle Wörter aus dem Alten Testament, also aus der hebräischen Bibel, kommen auch in der modernen Sprache vor, allerdings oft mit einer Bedeutungsverschiebung. Das ist sehr wichtig.
Wer Neuhebräisch kann, sollte nicht automatisch denken, dass er die alte hebräische Bibel ohne Probleme versteht. Man könnte sonst zum Beispiel annehmen, David habe Violine gespielt, doch tatsächlich spielte er eine bestimmte Form von Harfe. „Kinor“ im Althebräischen bezeichnet eine Harfe, eine Art Laute. Im modernen Hebräisch wird „Kinor“ für Violine verwendet. Natürlich gibt es eine historische Verbindung zwischen Violine und Kinor, aber solche Unterschiede sind vorhanden.
Hinzu kommen die Zeitformen. Im Neuhebräischen entsprechen die Zeitformen, wie „ich gehe“, „ich ging“, „ich werde gehen“, mehr den deutschen. Im Hebräischen hingegen ist das Zeitsystem der Verben ganz anders aufgebaut. Eine Verbform drückt besonders die Aktionsart aus, also den Aspekt. Das bedeutet, sie zeigt an, ob eine Handlung fortdauernd ist oder als einzelner Akt gesehen wird.
„Echye“ ist ein Durativ. Das heißt, es bedeutet nicht einfach „ich bin“, sondern „ich bin fortwährend“. Es muss aber nicht unbedingt mit der Gegenwart, also Präsens, übersetzt werden. Im modernen Hebräisch verstehen die Leute „Echye“, wenn man es auf der Straße sagt, als „ich werde sein“, also als Futur.
Im Althebräischen kann diese Form jedoch in der Zukunft, in der Gegenwart oder in der Vergangenheit verwendet werden.
Auf dem Skript habe ich nun neun verschiedene Übersetzungen von „Echye Ascher Echye“ aufgeführt. Das bedeutet „Ich bin, und zwar fortdauernd, der ich fortdauernd bin“. Man könnte es aber auch so übersetzen: „Ich bin, und zwar fortdauernd, der ich fortdauernd sein werde“ oder „Ich bin fortdauernd, der ich fortdauernd war“.
Es gibt also alle Möglichkeiten: „Ich werde sein, der ich sein werde“, „Ich werde sein, der ich bin“, „Ich werde sein, der ich war“, „Ich war, der ich war“, „Ich war, der ich bin“ oder „Ich war, der ich sein werde“.
Jetzt wird klar: Das bedeutet, derjenige, der einfach immer ist und immer derselbe bleibt – gestern, heute und in Ewigkeit.
Dazu passt das, was ich gerade aus Hebräer 13,8 zitiert habe: „Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ Das ist die Erklärung aus dem Neuen Testament, dass der Sohn Gottes, Jesus Christus, eben Yahweh ist.
An dieser Stelle eine wichtige Erklärung: Yahweh ist der Name des einen Gottes. Es gibt nur einen Gott; es gibt keine Götter. In der Bibel wird Yahweh jedoch für Gott, den Vater, für Gott, den Sohn, und für Gott, den Heiligen Geist verwendet.
Auf meinem YouTube-Kanal Roger Libby Live oder auf der Homepage, wo man sich das alles nochmals anhören kann, ohne durch Werbung belästigt zu werden, die wir einfach nicht mehr wegbringen, gibt es einen Vortrag mit dem Titel "Jesus Christus ist Gott" und einen weiteren mit dem Titel "Der Heilige Geist ist Gott". Dort zeige ich ganz ausführlich, dass eben nicht nur der Vater im Alten Testament Yahweh genannt wird, sondern auch der Sohn Gottes, der Messias, und eben auch der Heilige Geist.
Es gibt nur einen Gott, aber in der Gottheit gibt es eine Gemeinschaft von drei Personen. Wenn jemand sagt, so etwas gibt es doch nicht, dann ist das so zu verstehen: Neben Gott gibt es niemanden, der wie Gott ist. Gott ist einzigartig. Darum ist seine Dreieinheit etwas völlig Einzigartiges, weil Gott der ganz Andere ist, der Unvergleichliche.
Jesus Christus ist gestern, heute und in Ewigkeit.
Zum Schluss möchte ich noch Malachi 3,6 anführen. Dort lesen wir: "Denn ich, der Herr" – mit Großbuchstaben geschrieben, also Yahweh – "ich verändere mich nicht." Gott ist unwandelbar.
Und dann Offenbarung 4,8: Dort wird Gott folgendermaßen beschrieben. Johannes ist im Himmel und sieht den Thron Gottes sowie die vier lebendigen Wesen, das sind Cherubim, Engel, die um den Thron herumstehen. Jedes von ihnen hat sechs Flügel und ist ringsum und innen voller Augen. Sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: „Heilig, heilig, heilig, Herr Gott Allmächtiger!“
Jetzt kommt es: „Der da war und der da ist und der da kommt.“ Das ist genau die Umschreibung. Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Der da ist, der da war, der da ist und für die Zukunft der da kommt. Diese Formulierung macht klar, dass Gott nicht irgendein statisches Wesen im Jenseits ist, sondern ein Gott, der handelt und aktiv in diese Schöpfung eingreift. Darum heißt es nicht „der da war, der da ist und der da sein wird“, was auch richtig wäre, sondern „der da kommt“. Das zeigt, dass Gott aktiv eingreift. Das Buch der Offenbarung verdeutlicht dies sehr eindrücklich.
Dann möchte ich noch auf Kolosser 1,17 hinweisen. Im Zusammenhang, in den Versen davor, geht es um Jesus Christus, den Sohn der Liebe des Vaters. In Vers 16 wird gesagt, dass er der Schöpfer aller Dinge ist. In Vers 17 heißt es: „Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen durch ihn.“
Beim genauen Lesen der Bibel fällt auf, dass hier nicht steht: „Und er war vor allen“, was ja richtig wäre, denn er existierte schon, bevor die Schöpfung aus dem Nichts ins Dasein gerufen wurde. Aber hier steht nicht „und er war“, sondern „er ist“.
Als wir in der Primarschule waren und Aufsätze schrieben, wäre ein Satz im Bezug auf die Vergangenheit so grammatikalisch nicht korrekt gewesen und rot angestrichen worden. Das war gut für die Schule, aber im biblischen Griechisch gibt es grammatikalische Anomalien, die immer eine besondere Bedeutung haben – das ist gewollt.
Hier wird also gesagt: „Er ist vor allen“, um das ewige Sein auszudrücken. Er ist einfach, er ist nie entstanden. Darum wird er auch in Kolosser 1,15 am Schluss als „der Erstgeborene aller Schöpfung“ genannt. Das heißt nicht, dass er als Erster entstanden ist, sondern dass er als Erstgeborener den Vorrang, den ersten Rang in der Familie hat.
In der Bibel sehen wir, dass jemand nicht unbedingt zuerst geboren sein muss, um der Erstgeborene zu sein, wie Joseph. Es kann auch sein, dass ihm einfach dieser Rang zugesprochen wurde, wie damals von Vater Jakob. Also bedeutet „Erstgeborener“ den ersten Rang.
Der Herr Jesus hat den ersten Rang vor der ganzen Schöpfung, vor dem ganzen Universum. Warum? Weil er eben vor aller Schöpfung ist, der Seiende ist. Das ist eine Umschreibung dafür, dass er Yahweh ist.
Und dann noch Johannes 8,58 – auch hier ein wunderbares Beispiel für eine grammatikalische Anomalie, also eine Abweichung vom Normalen. Die führenden Juden sagten in Johannes 8,57, für sie war klar: Er ist ja noch nicht einmal fünfzig Jahre alt. Trotzdem sagte Jesus, Abraham habe sich gefreut, dass er seinen Tag sehen würde.
„Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ fragten sie ihn.
In Johannes 8,58 sprach Jesus zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“
Wenn man einen solchen Satz in einem Primarschulaufsatz schreiben müsste, hätte man wohl geschrieben: „Ehe Abraham wurde, war ich.“ Aber hier steht „bin ich“. Und sieht man den Unterschied? Nicht „wurde ich“, sondern „bin ich“.
Abraham kam ins Dasein; es gab eine Zeit, nämlich vor 2111 vor Christus, da gab es Abraham nicht. Wie wir alle waren wir einmal nicht existent. Erst im Mutterleib, im Zusammenhang mit der Befruchtung, kamen wir ins Dasein.
Der Herr Jesus sagt jedoch: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Damit ist klar, dass er der Ewigseiende ist, der nicht entstanden ist, sondern schon immer vordauernd war.
Natürlich müsste man das auf Hebräisch zurückübersetzen, denn damals sprach man in Jerusalem nicht Aramäisch, sondern Hebräisch. An anderen Orten wurde Aramäisch gesprochen.
Was hat der Herr hier offensichtlich gesagt? „Ech je“, also „Ich bin“. Ganz genauso wie in 2. Mose 3,14: „Echje hat mich zu euch gesandt“, sollte Mose sagen.
Jesus sagt also: „Ehe Abraham wurde, Echje.“ Und sie haben es verstanden.
In Johannes 8,59 hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.
Sie sagten sich: „Das ist Gotteslästerung, dann muss er sterben.“
Gotteslästerung? Ja, weil er sich hier als Yahweh bezeichnet hat.
Bitte haltet das fest: Wenn das nächste Mal jemand zu euch kommt und sagt, in der Bibel sagt Jesus Christus nirgends, er sei Gott – was ist das hier, wenn er sagt: „Ich bin“ und die Juden verstehen das und wollen Steine werfen?
Dann war klar, dass er gesagt hat: Nicht nur „Ich bin Gott“. Denn sonst würden die Zeugen Jehovas kommen und sagen, ja, Gott, der Teufel ist ja auch der Gott dieser Welt. Oder Richter werden ja auch in den Psalmen „Götter“, Elohim genannt.
Ja, natürlich, aber nirgends werden sie als „erhe“ bezeichnet. Und Jesus hat sich so genannt: „Ich bin.“
Also dramatisch: Jesus ist Jachwe. Und das ist übrigens heilsnotwendig.
Wenn jemand Ihnen sagt: „Ich glaube auch an Jesus, aber für mich ist er einfach die erste Schöpfung Jehovas“ oder „Für mich kam er irgendwann mal als Ausfluss aus der Gottheit heraus“, dann ist das eine Irrlehre.
Jesus sagte in Johannes 8,24, also noch im selben Kapitel, wo er sagte: „Ehe Abraham wurde, bin ich“: „Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet, wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin.“
So werdet ihr in euren Sünden sterben und ohne Vergebung in die Ewigkeit gehen. Da ist man verloren.
Man muss also glauben, dass „ich bin“. In der deutschen Bibel heißt es: „dass ich es bin“. Aber man muss wissen, dass das im griechischen Grundtext nicht so steht. Das hat man im Deutschen hinzugefügt, um es verständlicher zu machen.
Im Englischen ist es klar, dort heißt es „that I am“. Auf Englisch sagt man nicht „that I it am“, das ist kein Englisch. Also „that I am“ – und dort ist es sofort klar, dass es „ich bin“ heißt.
So steht es hier: „Ego eimi“ auf Griechisch, und das entspricht wieder dem „Echje“.
Es gibt noch eine andere Art, wie man es auf Hebräisch sagen kann, das Gleiche: „Ani Hu“. Das wäre auch klar und heißt: „Ich bin der fortdauernd Seiende.“
Das ist eine alternative Möglichkeit: „Echje“ oder „Ani Hu“, und das hat der Herr Jesus hier gesagt.
Wenn ihr nicht glaubt, dass „Echje“, werdet ihr in euren Sünden in die Ewigkeit gehen. Es ist heilsnotwendig.
Nun bedeutet Jachwe, der Seiende, wie ich hier auf dem Skript angedeutet habe, dass er auch der Ursprung des Seins ist. Er ist, und alles, was später entstanden ist, ist durch ihn entstanden.
Johannes 1,3 sagt, dass alles durch den Logos, das Wort, Jesus Christus, der Jahwe ist, entstanden ist. Damit ist er auch der Ursprung des Seins. Man könnte auch sagen, er ist die Quelle des Lebens. Anstatt Sein können wir auch Leben sagen.
Er ist die Quelle des Lebens, der Schöpfer alles Seins, und damit ist er der Höchste. Als der Höchste ist er eben der Herr.
Das war jetzt ein langer Weg. Warum steht in unserer Bibel der Herr mit Großbuchstaben, während im Hebräischen eben Yahweh steht? Und Herr ist – könnte jemand sagen – nicht sachlich. Wenn es doch heißt, der Ewige, der Unwandelbare, warum dann der Herr?
Weil er die Quelle alles Seins ist, ist er der Höchste und damit der Herr.
Aufgrund des dritten Gebots schlagen wir das in 2. Mose 20,7 nach: „Du sollst den Namen des Herrn, also den Eigennamen Jahwe, nicht zum Eitlen aussprechen. Denn der Herr Jahwe wird den nicht für schuldlos halten, der seinen Namen zum Eitlen ausspricht.“
Wenn man diesen Namen also unwürdig verwendet, macht man sich schwer schuldig. Das hat dazu geführt, dass im Judentum bereits in vorchristlicher Zeit, also in alttestamentlicher Zeit, aus Ehrfurcht begonnen wurde, diesen Namen beim Sprechen zu vermeiden. Man wollte sich nicht an diesem Gebot versündigen.
Wir wissen, dass dies schon im Alten Testament so war, denn die älteste griechische Übersetzung der Bibel, die Septuaginta, wurde von Juden in Alexandria im dritten Jahrhundert vor Christus angefertigt. Diese Übersetzung liegt uns noch heute vor. Typischerweise wird im hebräischen Alten Testament, wenn „Jahwe“ steht, im Griechischen „Kyrios“ verwendet, was „Herr“ bedeutet.
Daher ist es auch ganz in Übereinstimmung mit diesem Gebrauch, dass es in Synagogen weltweit üblich ist, beim Vorlesen den Namen Jahwe zu vermeiden. Ob in New York, im Iran, in Marokko oder anderswo – in den vergangenen zweitausend Jahren lesen die Vorleser, die Chasanim, immer „Adonai“, das heißt „Herr“, anstelle von „Jahwe“.
Dieser Brauch ist bis heute erhalten geblieben. Als Ersatzname wird beim Lesen in der Synagoge „Herr“ beziehungsweise „Adonai“ verwendet.
Dieser Gebrauch wird auch im Neuen Testament durch den Heiligen Geist bestätigt, der die Schreiber des Neuen Testaments inspiriert hat. Im griechischen Neuen Testament kommt der Eigenname Gottes, Jahwe, in seiner vollen Form kein einziges Mal vor. Dennoch ist er indirekt präsent.
Gerade bei Zitaten aus dem Alten Testament, in denen Jahwe steht, wird im Neuen Testament typischerweise „Kyrios“ verwendet. Wichtig ist, dass es sich dabei oft um „Kyrios“ ohne den bestimmten Artikel „ho“ handelt – einfach „Herr“. Damit wird deutlich: Der Heilige Geist hat das Neue Testament so inspiriert.
Wenn also jemand sagt, die Bibel sei falsch, weil der Eigenname Gottes nicht vorkommt, sondern nur „Herr“ mit Großbuchstaben steht, dann ist das korrekt so. Wenn Gott das auf diese Weise handhabt, sollen wir das auch akzeptieren.
Denn wenn „Kyrios“ in diesem Zusammenhang verwendet wird, ist damit tatsächlich Jahwe gemeint.
Ein konkretes Beispiel findet sich in Römer 10, Vers 13. Ich möchte nicht 150 Beispiele anführen, obwohl das möglich wäre. Wir beginnen mit Matthäus 1, aber betrachten zunächst Römer 10, Vers 13. Ich lese ab Vers 12:
Römer 10,12: „Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr ist reich für alle, die ihn anrufen. Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.“
Vers 13 ist ein Zitat aus Joel 3,5. Wenn man nun ins Alte Testament schaut, sieht man in der deutschen Übersetzung „Herr“ mit Großbuchstaben, und im hebräischen Text steht deshalb „Jahwe“. Hier jedoch steht „Herr“ ohne Artikel, was einfach kurios ist. In den Elberfelder Bibeln ist bei den Namen „des“ kleiner gedruckt. Das wurde gemacht, um dem deutschen Leser klarzumachen, dass der bestimmte Artikel im Deutschen hinzugefügt wurde, damit es der deutschen Sprache entspricht. Im Grundtext steht er aber nicht.
Jetzt wird umso mehr, wenn auch nicht unbedingt, aber besonders klar: Wenn der Artikel fehlt, ist der Name „Jahwe“ gemeint. Wer soll da angerufen werden? Als Herr? Ja. Dazu müssen wir noch Römer 10, Vers 9 lesen, um den Zusammenhang zu verstehen:
Römer 10,9: „Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst, Kyrios, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil.“
Weiter heißt es: „Denn die Schrift sagt: Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr ist reich für alle, die ihn anrufen. Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.“
Jetzt ist klar: Es geht hier um Jesus Christus im Zusammenhang. Den Namen des Herrn Jesus zu bekennen, ist heilsnotwendig. Das bedeutet, ihn als Jahwe zu bekennen. Das ist erforderlich, um errettet zu werden.
Wer glaubt, Jesus Christus sei irgendwie später entstanden, nicht absolut von Ewigkeit her, ohne Anfang, der kann nicht gerettet werden. Natürlich muss man dazu seine persönliche Schuld Gott bekennen und bereuen. Man muss im Glauben annehmen, dass dieser Herr Jesus Mensch geworden ist, um als Mensch für unsere Sünden zu sterben, als Mensch für Menschen zu sterben. Das muss man im Glauben in Anspruch nehmen, aber im Glauben, dass eben dieser Herr Jesus Jahwe ist. Nur so kann man gerettet werden.
Im Skript habe ich noch eine Statistik ergänzt: Yahweh kommt 628 Mal vor. Deshalb habe ich am Anfang gesagt, es sei fast siebenmal so häufig.
Es gibt jedoch eine Reihe von Stellen, an denen die Kurzform von Yahweh vorkommt, zum Beispiel in Jesaja 12. Um ein Beispiel zu nennen: Diese Kurzform lautet JAH, wobei das H hörbar ist. Es wird also nicht „Ja“ ausgesprochen, sondern „Jah“. Das H muss man hören, es ist kein stummes „ch“ oder ein „Jahwe“, sondern „Jah“. Diese Form ist einfach die poetische Kurzform von Yahweh.
Diese Kurzform kommt also zusätzlich zu den 628 Mal vor. Außerdem ist sie in vielen Eigennamen enthalten, zum Beispiel in Elija. „Eli“ bedeutet „mein Gott“, „Jah“ ist die Kurzform von Yahweh. Viele Namen in der Bibel enden auf „Jah“ oder beginnen damit. So gibt es viele weitere Male, in denen die Kurzform von Yahweh vorkommt. Damit kommt man natürlich weit über siebentausend Vorkommen.
Das Wort „Gott“, also „Elohim“, kommt nur 2.598 Mal vor. Im Vergleich dazu findet man Yahweh viel häufiger. Elohim ist jedoch nicht der Eigenname, sondern die Bezeichnung für das Wesen. Je nach Kontext wird Elohim auch für falsche Götter verwendet. Man muss also im Zusammenhang erkennen, ob der wahre Gott gemeint ist, also Yahweh, oder falsche Götter.
Es gibt auch Stellen, an denen die Richter, weil sie Gottes Autorität im Gericht vertreten, ebenfalls als Elohim bezeichnet werden. Die Einzahlform „Eloah“ findet sich 59 Mal. Elohim ist die Mehrzahlform, da das Suffix „-im“ im Hebräischen männlich und plural ist.
Beispiele für Mehrzahlformen sind „Cherubim“ (Mehrzahl von Cherub), eine Engelart, und „Seraphim“.
Eloah ist die Einzahl von Elohim. Besonders im Buch Hiob wird Gott oft in der Einzahlform „Eloah“ genannt.
Ein weiteres Wort, das üblicherweise mit „Gott“ übersetzt wird, ist „El“. Dieses Wort kommt 242 Mal vor.
Wichtig zu wissen ist, dass Elohim von der Wurzel „Allah“ stammt. Ich habe nicht „Allah“ gesagt, sondern „Allah“. Dieses Wort bedeutet „verehren“ oder „anbeten“. Das macht klar: Elohim bezeichnet Gott als den Verehrungs- und Anbetungswürdigen. Wir dürfen nur Gott anbeten, nicht Menschen oder Dinge.
Auch Eloah stammt genau von der Wurzel „Allah“ und bezeichnet den Anbetungswürdigen.
El ist jedoch nicht einfach eine Kurzform von Eloah oder Elohim, sondern stammt von der Wurzel „ul“. Wenn ich im Skript ein kleines Strichlein vor dem „U“ habe, ist das der Knacklaut. Im Hebräischen ist das der Buchstabe Aleph. Dieses „ul“ merkt man vor dem „U“ als Knacklaut.
Im Deutschen können wir zwischen „verreisen“ und „vereisen“ unterscheiden. Das ist nicht dasselbe. Wenn wir „vereisen“ sagen, knackt es vor dem „E“. Das ist vergleichbar mit dem hebräischen Aleph. Wir schreiben es nicht, wissen aber, dass man es so aussprechen muss. Wir sagen nicht „verreisen“, wenn wir „vereisen“ meinen.
Dieser Buchstabe „ul“ mit dem Knacklaut bedeutet „stark sein“ als Wurzel. El ist also Gott im Sinn von „der Starke“, der alles durch sein Wort ins Dasein rufen konnte.
Wir haben jetzt schon viel Zeit nur für Yahweh gebraucht. Was heißt „nur“? Das ist Gottes Eigenname.
Wir haben damit eigentlich schon die Hälfte der zwanzig Namen durchgenommen. Es war aber wichtig, zu verstehen, was hinter diesem wunderbaren Namen Yahweh steckt.
Jetzt geht es um die Doppelnamen, die mit Yahweh kombiniert sind.
Wie gesagt, hier eine Liste mit zwanzig Beispielen. Wenn man mit KI sucht – ich sage das nicht gern „künstliche Intelligenz“, weil es ja gar keine Intelligenz ist – die Maschine ist so dumm wie die Computer früher. Ich erinnere mich, dass ich das schon in meiner Jugend in Mathematik gelernt habe: Computer sind dumm. Und daran hat sich nichts geändert.
Wenn man mit KI sucht und zum Beispiel sagt: „Schreib mir die Doppelnamen mit Yahweh auf“, dann kommt eine Liste mit etwa sieben Beispielen. Wenn man dann sagt: „Schreib mir alle dreißig Beispiele auf“, gibt es dreißig Beispiele. Aber man muss dabei selbst Intelligenz anwenden. Dann sieht man nämlich, dass im hebräischen Text nicht immer ein zweiter Name steht, sondern oft ein Verb. Das stimmt also nicht ganz.
Ich möchte nicht behaupten, dass dies die vollständige Liste ist, denn es kommt ein wenig darauf an, wie man zählt. Vielleicht werden wir noch Gelegenheit haben, ein Beispiel zu bringen, bei dem ein Doppelname vorliegt. Dann könnten weitere Namen hinzugefügt werden. Sollen wir diese alle auch zu Doppelnamen kombinieren? Das könnten wir, und dann kämen wir auf noch viel mehr.
Schauen wir uns nun diese zwanzig Beispiele an. Schon im Schöpfungsbericht in 1. Mose 2,4 finden wir „Yahweh Elohim“. Yahweh ist also mit Elohim kombiniert. Dabei muss man Folgendes beachten: Im Schöpfungsbericht in Kapitel 1 wird Gott immer „Elohim“ genannt. Zum Beispiel heißt es: „Im Anfang schuf Elohim den Himmel und die Erde“; und dann immer wieder „Und Gott sprach“, oder „Elohim sprach“.
In Kapitel 2, das ebenfalls ein Schöpfungsbericht ist, heißt es ständig „Yahweh Elohim“, also „der Herr Gott“. Törichte Menschen haben daraus geschlossen: „Ach so, das ist ja ein Stilunterschied. Dann haben wir hier zwei Schöpfungsberichte: Kapitel 1 als erster Schöpfungsbericht, Kapitel 2 als zweiter Schöpfungsbericht.“ Das ist töricht.
Kapitel 1 gibt einfach eine Übersicht über das Sechstagewerk und den darauffolgenden Sabbat. Kapitel 2 geht auf die Details ein und kommt nochmals zurück, und zwar so, dass der Mensch ganz stark im Zentrum steht. Es wird beschrieben, wie Gott Adam im Detail schafft, wie Gott Eva im Detail schafft, wie Gott mit Adam einen Bund schließt, ihm Gebote gibt und mit ihm in persönliche Beziehung tritt. Das ist in Kapitel 2.
Und jetzt muss ich noch etwas ergänzen, was ich über Yahweh bisher noch nicht gesagt habe. Das war ja nur eine kurze Einführung von fast einer Stunde. Aber damit sind wir noch nicht am Ende. Wir haben bisher nur an der Oberfläche gekratzt.
Noch etwas: Yahweh ist in der Bibel ganz speziell der Name, mit dem Gott sich Mose und Israel in Ägypten geoffenbart hat. Das wird in 2. Mose 6 gesagt. Dort steht, dass Gott sich gegenüber den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob nicht auf diese Weise geoffenbart hat, obwohl sie den Namen schon kannten. Gegenüber Israel stellt sich Gott vor und auch am Anfang der Zehn Gebote heißt es: „Ich bin Yahweh, euer Gott.“
Das bedeutet also, Gott stellt sich Israel gegenüber als der, der am Sinai nach dem Auszug aus Ägypten einen Bund eingehen wollte. Sie sollten sein Volk sein, und er ihr König, ihr Gott. Yahweh wird in der Bibel ganz speziell in der Beziehung Gottes zum Menschen verwendet. Das kommt also noch zu diesem Namen hinzu.
Das wird auch deutlich aus dem Gebrauch, wie Gott sich mit diesem Namen offenbart: Gott in Beziehung. Und jetzt verstehen wir nicht, wie töricht liberale Theologen meinen, dass Kapitel 1 im ersten Buch Mose von einem Elohisten stammt, weil dort ja immer „Elohim“ verwendet wird, und Kapitel 2 von einem anderen Autor, der Gott immer „Yahweh“ nennt. Übrigens ist das falsch, denn dort heißt es „Yahweh Elohim“, also beides.
Warum? Weil es in Kapitel 2 um Gott in Beziehung zum Menschen geht. Da Gott dort aber auch als Schöpfer vorgestellt wird, heißt er auch Elohim. Elohim, ich habe schon gesagt, bedeutet „der Verehrungswürdige“. In der Bibel wird Elohim ganz speziell für denjenigen verwendet, der in seiner Verehrungswürdigkeit und Herrlichkeit über allem steht – als Schöpfer und Erhalter des Weltalls.
Darum hat das nichts damit zu tun, dass es zwei verschiedene Autoren für 1. Mose 1 und 2 gäbe. Das hat alles Mose geschrieben. Und Jesus Christus sagt ja in den Evangelien, dass Mose das geschrieben hat, bezugnehmend auf den Schöpfungsbericht. Wenn diese Liberalen behaupten, das habe nicht Mose geschrieben, dann meinen sie, wir seien weiser als der Sohn Gottes. Das ist so übel.
Also: Yahweh Elohim – Elohim als der, der als Schöpfer über allem steht, aber in der Kombination „Yahweh Elohim“ will der Unerreichbare erreichbar sein und eine Beziehung zu uns haben.
Und jetzt versteht man zum Beispiel auch, warum im Buch der Sprüche von Salomo Gott üblicherweise Yahweh genannt wird und fast nie Elohim oder Eloah. Warum ist das so?
Im Buch der Sprüche geht es um Gott, der in Beziehung zu den Menschen steht und ihnen seine Weisheit gibt. Es gibt dort einzelne Sprüche für jede Situation des Lebens, damit wir wissen, wie wir gottgemäß im Alltag leben können.
Salomo hat auch das Buch Prediger geschrieben. Dort findet man nie den Namen Yahweh, sondern etwa vierzig Mal Elohim. Warum? Weil Salomo im Buch Prediger beschreibt, wie er sich über Jahre hinweg von Gott entfernt hat. Er versuchte, sein Leben und sein Herz mit allen möglichen Dingen zu füllen – ohne die Beziehung zum Herrn.
Im Alter kehrt er zurück und schreibt das Buch Prediger, um uns zu warnen, dass wir diese Torheit bitte nie wiederholen. Es reicht, dass er das gemacht hat. Trotz all seines Reichtums wurde er nicht glücklich. Er konnte sich alle Vergnügungen leisten, die wir uns nicht leisten könnten – doch sie haben sich nicht gelohnt.
Darum beschreibt er Gott als Elohim, den Gott, mit dem er eben nicht in Gemeinschaft war. Man sieht, wie die Gottesnamen ganz gezielt vom Heiligen Geist verwendet werden. Das hat nichts mit verschiedenen Autoren zu tun.
Ich möchte nun noch ein einprägsames Beispiel aus dem 2. Chronik 18 hinzufügen, bevor wir eine Pause machen.
Dort sehen wir König Josaphat im Krieg zusammen mit Ahab, dem gottlosen König der zehn Stämme. Die feindlichen Soldaten greifen Josaphat an, diesen gottesfürchtigen König. In Vers 31 wird beschrieben, wie dramatisch die Situation war: „Als die Obersten der Wagen der feindlichen Armee Josaphat sahen und sagten: ‚Das ist der König von Israel!‘, umringten sie ihn, um zu kämpfen. Josaphat schrie, und der Herr half ihm. Gott lenkte sie von ihm ab.“
In diesem Vers werden zwei Gottesnamen verwendet: „Herr“ (Yahweh) und „Gott“ (Elohim). Warum wechselt der Autor, es war Esra, der das Buch der Chroniken geschrieben hat, in einem Vers zwischen diesen Namen? Nicht, weil es zwei verschiedene Quellen oder Autoren gäbe.
Josaphat, dieser gottesfürchtige König, schreit zu Yahweh, dem Gott, mit dem er in einer persönlichen Beziehung steht. Elohim hingegen ist der Gott, der Schöpfer und Erhalter des gesamten Universums. Er ist es, der die feindlichen Armeen von Josaphat wegdrängt.
Das ist der Grund für den Wechsel der Gottesnamen. Wenn man das nächste Mal die Begriffe „Herrgott“, „Yahweh“ und „Elohim“ liest, kann man diesen Vers ganz anders verstehen.
Jetzt machen wir eine Pause und fahren danach mit 2. Chronik 20 weiter.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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