Wir kommen heute zu einem ganz aktuellen Abschnitt in Hesekiel, nämlich Hesekiel 35 und 36. Peter, kannst du bitte Kapitel 35 vorlesen?
Herr Präsident, wir haben jetzt gesehen, dass mit Kapitel 33 ein neuer Teil in Hesekiel beginnt, der bis zum Schluss reicht. Es geht um die Wiederherstellung Israels in der Endzeit.
Die beiden Kapitel, aus denen wir gerade gelesen haben, gehören eng zusammen. Kapitel 35 richtet sich gegen ein Gebirge, und zwar gegen das Gebirge Seir (Vers 2). Kapitel 36 hingegen spricht zugunsten eines Gebirges, also nicht dagegen, sondern für die Berge Israels.
Die Berge Israels haben wir schon mehrfach in Hesekiel gefunden. Es ist ein typischer Hesekiel-Ausdruck, der vierzehnmal vorkommt. Er bezeichnet hauptsächlich die wesentliche Gebirgskette in Israel, die sich von Norden nach Süden erstreckt – Judäa im Süden und Samaria im Norden. Das ist die eigentliche, hauptsächliche Gebirgskette Israels.
Wie sagt man in diesem Gebiet heute in den Medien? „Besetztes Westjordanland“, „besetzte Gebiete“ oder „zum Teil autonome Gebiete“. Es sind also zumindest die umstrittenen Gebiete.
Das muss uns doch zu denken geben, dass Hesekiel vor etwa 2600 Jahren einen ganz speziellen prophetischen Ausspruch im Blick auf gerade dieses Gebiet getan hat. Und dass er 14 Mal immer wieder auf die Berge Israels Bezug nimmt.
Jetzt müssen wir noch klären: Was ist das Gebirge Seir?
Geographische und historische Einordnung der Gebirge
Ja, das ist schon die Erklärung, was ... wie? Nein, nördlich davon Jordanien, und zwar welches Gebiet von Jordanien? Südjordanien.
Man kann sagen, dass das Gebirge zwischen dem Toten Meer bis Eiland auf der jordanischen Seite Edom ist, das Land Edom in der Bibel oder eben das Gebirge Seir. In Vers 35,15 heißt es am Schluss: „Eine Wüste sollst du werden, Gebirge Seir und ganz Edom insgesamt.“
Edom war ursprünglich der Name von wem? Esau. Von Esau. Wir können das ganz kurz mal aufschlagen. In 1. Mose 25 haben wir die Geburt von Jakob und Esau. Können wir mal lesen, Verse 24 und 25?
„Und als ihre Tage erfüllt waren, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. Und der Erste kam heraus rötlich und ganz wie ein haariger Mantel, und man gab ihm den Namen Esau. Und danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus, da gab man ihm den Namen Jakob. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.“
Dann wachsen sie heran, und es kommt die Geschichte mit dem Linsengericht. Lesen wir gleich weiter in Vers 30:
„Und Esau sagte zu Jakob: Lass mich doch schnell essen von dem Roten da, denn ich bin total erschöpft; darum gab man ihm den Namen Edom. Da sagte Jakob: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht! Esau sagte: Siehe, ich gehe ja doch dem Sterben entgegen, was soll mir da das Erstgeburtsrecht? Jakob aber sagte: Schwöre mir heute! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.“
Ja, also da haben wir den Namen Edom in Vers 30 am Schluss. Wegen des Roten, das er da essen wollte, bekam er den Namen Edom, der Esau. Edom heißt auf Hebräisch „Rot“, wegen der roten Linsen.
Aber das hatte schon eigentlich eine frühere Bedeutung, denn in Vers 25 haben wir gelesen, der Erste kam heraus rötlich am ganzen Leib. Hebräisch Admoni. Admoni hängt zusammen mit Edom.
Und da haben wir auch noch einen interessanten Zusammenhang: Am ganzen Leib wie ein Haarmantel, und Haar heißt Seir. Das Gebirge Seir, ja, das heißt von der Wurzel her eigentlich „haarig“ oder „rau“ – beides. Also das Gebirge Seir ist nicht ein haariges Gebirge, sondern ein raues Gebirge.
Aber es gibt ein schönes Wortspiel dazwischen, denn dieses Gebiet sollte ja die Heimat Esaus werden, entsprechend dem Segen, wie man den Segen über Esau in Kapitel 27 von 1. Mose nennen kann.
Die Bedeutung der Segensworte für Jakob und Esau
Schauen wir uns zuerst den Segen an, den Jakob erhalten hatte, in Vers 27: Wer liest? Er trat hinzu und küsste ihn. Dabei roch er den Geruch seiner Kleider, segnete ihn und sprach: „Der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das der Herr gesegnet hat.
Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde, Korn und Wein in Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und die Söhne deiner Mutter sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht, gesegnet sei, wer dich segnet.“
So haben wir hier die Kornkammer Israels: Tau des Himmels, die Fettigkeit der Erde und Fülle von Korn und Most für Israel.
Für Esau blieb noch Vers 39: Da antwortete sein Vater Isaak und sprach zu ihm: „Sieh, fern von fetter Erde soll deine Wohnung sein und fern vom Tau des Himmels. Von deinem Schwert musst du leben. Deinem Bruder sollst du dienen, doch wird es geschehen, dass du dein Joch von deinem Hals reißen wirst.“
Jawohl, eine raue Gegend, genau wie das Gebirge, seht ihr eben. Das sollte der Wohnsitz für Esau werden.
Historische Feindschaft und prophetische Bedeutung
Aber die Feindschaft, die damals zwischen Jakob und Esau entstanden ist, hat sich über all die Jahrtausende hinweg gehalten.
Jetzt sehen wir, dass es für die Endzeit nochmals diesen Konflikt zwischen Jakob und Esau gibt. Dieser wird in unseren beiden Kapiteln anhand des Gebirges dargestellt: das Gebirge Seir, das Esau zugeordnet ist, und die Berge Israels. Diese beiden Gebirge sind sozusagen die Kernausdrücke. Die Berge Israels stehen letztlich für Israels Teil und seine Zukunft. Das Gebirge Seir hingegen symbolisiert nicht nur Südjordanien, sondern im weiteren Sinne das Los der Völker rund um Israel.
So finden wir das in Kapitel 36, Vers 4. Dort heißt es am Schluss: Die übrigen Nationen ringsum sind zur Plünderung und zum Spott geworden. Hier geht es also plötzlich um Edom und die übrigen benachbarten Nationen. In Vers 5 heißt es nochmals: Darum spricht der Herr, wahrlich im Feuer meines Eifers habe ich gegen den Rest der Nationen geredet und gegen Edom insgesamt, die sich mein Land zum Besitz gemacht haben. Mit der ganzen Schadenfreude des Erzes und mit Verachtung der Seele haben sie das Weideland zur Plünderung genommen.
Wir sehen also, dass dies einen weitergehenden Sinn hat. Im ersten Schritt geht es um Edom, aber Edom ist verbunden mit all den anderen Feinden Israels ringsum. Das macht die ganze Sache noch aktueller. Es geht nicht nur um Jordanien, sondern um die allgemeine Feindschaft der Völker rund um Israel.
Es geht um die Zeit, in der das jüdische Volk aus der weltweiten Zerstreuung zurückkehren soll in das Land der Väter. Das haben wir beim letzten Mal durchgenommen, in Kapitel 34, wo Gott sagt, dass er die zerstreuten Schafe Israels, die wegen der Gottlosigkeit der Volksführer überall zerstreut worden sind, wieder sammeln und zurückführen möchte in ihr Land.
Jetzt wird uns das Drama der Rückführung noch etwas deutlicher, besonders mit der Problematik der Berge Israels. Die Bibel spricht dabei speziell über die Westbank und die Vorwürfe gegenüber Edom beziehungsweise den Feinden Israels in diesen Kapiteln.
Die Vorwürfe gegen Edom und die umliegenden Nationen
Können wir das zusammentragen? Stets warst du ein erbitterter Feind der Israeliten. Wo steht das? In Vers 5, jawohl, eine beständige Feindschaft. Weil sie mein Land in Besitz genommen und es ausgeplündert haben, ab Vers 5. Jawohl. Und Schadenfreude dabei hatten. Also Schadenfreude ist hier mit „gute Nachricht“ übersetzt.
Sie lesen jetzt Vers 5 vor. Ja, etwas genauer ist es ja. Und die Kinder Israel hast du der Gewalt des Schwertes preisgegeben zur Zeit ihrer Not. Also die Kinder Israel zur Zeit der Not, zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes. Edom wird der Vorwurf gemacht, sie hätten die Israeliten dem Schwert preisgegeben in einer ganz schweren Zeit der Not. Ja, wir schauen uns an, was das bedeutet.
Aber weiter: Was gibt es für Vorwürfe? Sie haben Blut nicht gehasst. Wo steht das? In Vers 7 oder am Ende von Vers 6. Jawohl, also Blutvergießen haben sie nicht gehasst. Damit hatten sie kein Problem.
Und man merkt hier wieder das Wortspiel mit Edom. Übrigens heißt Blut auf Hebräisch „Dam“ und kommt von der Wurzel „Adam“, was auf Hebräisch „rot sein“ bedeutet. Davor kommt dann „Edom“, der Rötliche, und „Dam“, das Rote. Schauen wir mal, wie es in Vers 6 heißt: „Denn darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, der Ewige, werde ich dich zu Dam machen, und Dam wird dich verfolgen, weil du Dam nicht gehasst hast, so soll Dam dich verfolgen.“ Das sind alles Anspielungen auf Edom.
Ja, weiter? In Satz 10 heißt es: „Weil du sagst, die beiden Nationen und die beiden Länder gehören mir, und ich nehme sie in Besitz.“ Aha, also ein Anspruch auf das Land Israel. Ja, wie wir ja eben in Mose schon gelesen haben, ist das im Grunde genommen eine Verfolgung des Segens, der ausgesprochen wurde, oder des Unsegens wegen des Verkaufs des Erstgeburtsrechts. Ganz genau. So hat er ja das verheißene Land nicht bekommen. Erstens das nicht, und zweitens ist ihm ja gesagt worden, er müsse sich durch das Schwert seinen Lebensunterhalt verdienen. Richtig.
Aber hier eben versteht Edom, Adam, den Anspruch auf das Land Israel. „Beide Länder gehören mir.“ Ja?
Weiter? Ende von Vers 11: „Weil sie also Israel gehasst haben, mit denen du aus Hass gegen sie gehandelt hast.“ Stimmt. Im Vers 11, jawohl, handeln im Hass gegen Israel.
Weiter? Lästerungen, ja. Vers 12: „Und zwar Lästerung gegen die Berge Israels“, wieder speziell gegen die Westbank.
Weiter: „Sie haben gegen Gott Großes getan in den Worten.“ Jawohl, dieses Großtun gegen Gott steht gerade in Verbindung damit, dass sie eben Großes tun gegen die Berge Israels, also indem sie gegen Gottes Landverheißungen streiten und rebellieren.
Weiter die Schadenfreude, Vers 15: „Weil du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, darum, dass es verwüstet war.“ Jawohl, Schadenfreude am Los des jüdischen Volkes.
Und in Kapitel 36, Vers 5, wird wieder der Vorwurf gemacht, sie hätten sich mein Land zum Besitztum gemacht mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung des Lebens, um es zur Plünderung auszulehren.
Historische Hintergründe der Landkäufe und politische Entwicklungen
Ja, jetzt müssen wir das im Licht der Geschichte betrachten. Ich habe bereits mehrmals erwähnt, dass um 882 die erste jüdische Einwanderung stattfand, damals aus Russland. Zu dieser Zeit war der Nahe Osten unter der Herrschaft der Türken, also gehörte das Land Israel zum Osmanischen Reich.
In dieser Zeit begannen die Juden, Land zu kaufen. Oft handelte es sich um wertloses oder sogar verseuchtes Gebiet, das von türkischen Großgrundbesitzern zu oft völlig überhöhten Preisen verkauft wurde. Übrigens, wo steht das in der Prophetie, dass es so ablaufen soll? Mit dem Landkauf nämlich. Das gehört zwar nicht direkt hierher, aber wir können das kurz in Jeremia 32 nachlesen, um zu sehen, dass es um die Rückkehr der Juden ins Land geht.
Lesen wir dazu Jeremia 32, Verse 37: "Siehe, ich werde sie aus allen Ländern sammeln, wohin ich sie in meinem Zorn, in meinem Grimm und in großer Entrüstung zerstreut habe, und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie sicher wohnen lassen."
Weiter ab Vers 43 bis zum Schluss: "Es sollen Felder gekauft werden in diesem Land, von dem ihr sagt, es sei Ödland, ohne Menschen und ohne Vieh, es ist in der Hand der Chaldäer. Man wird Felder für Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben, sie versiegeln und Zeugen hinzunehmen, im Land Benjamin, in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens, das ist der Negev, ja, denn ich werde ihr Geschick wenden, so spricht der Herr."
Es geht also um die Wende des jüdischen Schicksals. Dort wird ausdrücklich erwähnt, wo überall Land gekauft wird – im Gebirge und in der Niederung. So wurde auch in Judäa und Samaria Land gekauft und dort gesiedelt.
Dann kam der Erste Weltkrieg dazwischen. Die Türken stellten sich auf die Seite Deutschlands, doch die Alliierten kamen und zerstörten das Osmanische Reich. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielten die Engländer vom Völkerbund das Mandat über Palästina. Dieses umfasste das gesamte heutige Land Israel, einschließlich der sogenannten besetzten oder umstrittenen Gebiete, sowie das heutige Jordanien. Das war Palästina.
Während des Krieges hatten die Engländer in der Balfour-Deklaration ihre Zustimmung gegeben, sich dafür einzusetzen, dass in Palästina eine nationale jüdische Heimstätte geschaffen wird. Allerdings begann in den 1920er Jahren der islamische Terrorismus gegen die Engländer, und diese bekamen kalte Füße.
Dann kam der Zweite Weltkrieg, in dem systematisch alle Juden in Europa ermordet werden sollten. Hitler hatte ein spezielles Abkommen mit dem Großmufti von Jerusalem, und sie waren auf einer Linie, die Juden zu vernichten. Übrigens war dieser Großmufti ein Großonkel von Yasser Arafat. Das hört Arafat aber nicht gerne, weshalb er sich nie mit dem Namen Husseini nennt, den dieser Großonkel trug. Allerdings taucht dieser Name in seinen vielen Namen auf.
Das war also die große Zeit der Not. Die Juden wollten nach Palästina einreisen, doch die Engländer hatten wegen des islamischen Terrors strenge Beschränkungen erlassen. Nur wenige Juden durften ins Land, viele wurden mit Schiffen zurückgeschickt und kamen später in den Konzentrationslagern ums Leben. Das war ein großes Drama.
Nach dem Krieg, unter dem Schock der geöffneten Konzentrationslager und nachdem man gesehen hatte, was geschehen war, stimmte die Mehrheit der UNO im November 1947 für die Schaffung eines jüdischen Staates in Palästina. Das führte dazu, dass am 14. Mai 1948 der Staat Israel gegründet wurde. Am 15. Mai begann jedoch der Krieg.
Wer griff Israel an? Jordanien, Irak, Syrien, Libanon und Ägypten. Außerdem waren Kontingente aus anderen Staaten wie Saudi-Arabien und Jemen beteiligt. Diese offiziellen Armeen griffen Israel an und konnten das gesamte Westjordanland besetzen. Alle Juden, die dort gesiedelt hatten, wurden entweder ermordet oder vertrieben, und ihr Besitz wurde konfisziert. Jordanien annektierte die Westbank, also nicht nur besetzt, sondern erklärt, das Land gehöre ihnen.
Die Erfüllung der prophetischen Vorwürfe in der Geschichte
Und jetzt, unter diesem Gesichtspunkt, müssen wir nochmals Hesekiel 35,5 lesen. Wer liest nochmals? Jetzt Hesekiel 35,5:
„Weil ihr ewige Feindschaft hattet gegen die Israeliten und sie dem Schwert preisgegeben habt, als es ihnen übel ging und ihre Schuld zum Ende führte, darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der Herr.“
Ja, genau. Also, die Kinder Israel habt ihr der Gewalt des Schwertes preisgegeben, zur Zeit ihrer Not. Das war die Shoah, die Zeit der Judenvernichtung.
Und da, in der Zeit, wo sie dort Zuflucht und Sicherheit gefunden haben, hat man sich gegen die Juden gewendet und schließlich sogar alle aus der ganzen Westbank vertrieben oder ermordet und ihren Besitz konfisziert. Was heute auch niemand mehr wahrhaben will. Ja, man spricht einfach nicht darüber. So einfach.
Die meisten wissen gar nicht, was da tatsächlich geschehen ist. In den folgenden Jahren durfte kein Jude in der Westbank wohnen. Heute regt man sich so sehr über jüdische Siedlungen im Westjordanland auf, aber weiß man noch: Solange Jordanien die Herrschaft darüber hatte, mussten alle Juden gehen und keiner konnte mehr zurück.
Vor allem ist im Anschluss Israel das Gebiet zugesprochen worden? Nein, das nicht. Man hat ja 77 Prozent von Palästina Jordanien gegeben. Das war zunächst nach den zwanzig Jahren Transjordanien. 1943 wurde es unabhängig als Jordanien.
Da blieben noch 23 Prozent auf der anderen Seite von Palästina. Aber die UNO hat das nochmals geteilt und hat nur 10 Prozent Israel gegeben. Und da war die Westbank nicht im Hoheitsgebiet enthalten.
Die begonnenen Siedlungen hätten ja bestehen können. Jordanien hat das Gebiet erobert und die Juden hinausgedrängt. Aber davon weiß man auch nichts mehr.
Wenn Israel 1967 die Westbank erobert hat, hätten sie dasselbe machen können – dann wären keine Araber mehr dort. Aber sie haben diese Araber dort stehen lassen.
Politische und rechtliche Aspekte der Gebietszuteilung
Mit welchem Argument hat die UNO das Gebiet von 1923 noch einmal geteilt? Das erscheint doch völlig unsinnig.
Ja, das würde ich auch sagen. Denn es war ja ohnehin nur ein Bruchteil des gesamten Gebietes, das als „Demokratistik“ bezeichnet wurde. Und dieses kleine Gebiet dann nochmals zu teilen, das macht wenig Sinn. Auch die Linienführung war sehr ungünstig. Es handelte sich um ein Gebiet, das kaum verteidigt werden konnte.
Denn es waren eigentlich drei Teile, die durch sehr schmale Korridore miteinander verbunden waren. Dann kam die Westbank hinzu, die quasi bedrohlich ins Zentrum hineinragte. Von der Westbank aus konnte man also hervorragend alles angreifen.
Natürlich, das ist genau das, was man will. Denn das ist der erste Schritt, um den Rest des Gebietes zu erlangen. War denn die Wahlführerklärung ein Vertrag? Oder war das nur eine Erklärung oder ein Vorschlag?
Nein, es war ein Versprechen. Nicht vertraglich geregelt, dass sie das Land so bekommen, wie es vorgesehen war, etwa mit Edom. Nein, es war auch unbestimmt formuliert. Dort heißt es einfach: „in Palestine“, also in Palästina, dass die königliche Regierung es mit Wohlwollen betrachtet, dass in Palästina eine jüdische Heimstätte geschaffen werde.
In diesem Sinn war es ein Versprechen, das aber keine klaren Konturen hatte – fast wie eine Sonntagsrede.
Gut, das war immerhin schon etwas, oder? Es war gewissermaßen ein Dankeschön an Weizmann für seine Leistungen während des Ersten Weltkrieges für die Engländer.
Weizmann war ein englischer Jude und Chemiker, der das TNT erfunden hat. Er trug wesentlich zur Wende im Ersten Weltkrieg bei. Denn die Engländer waren damals durch Deutschland stark in Bedrängnis geraten, und erst durch diese Erfindung kam es zur Wende.
Gut, also das nimmt mir doch schon ganz eindrücklich dieser Vers 5: Israel wird der Gewalt des Schwertes preisgegeben zur Zeit ihrer Not. Und das wird genannt „die Zeit der Ungerechtigkeit des Endes“. So steht es ganz wörtlich.
Es ist also die Endzeit, in der die Ungerechtigkeit überhandnimmt. Das ist die Zeit der Ungerechtigkeit des Endes.
Und dann weiter, Vers 10: „Weil du sagst, die beiden Nationen und die beiden Länder gehören mir, und ich nehme sie in Besitz.“
Ja, Jordanien sagt: „Das gehört mir.“ Aber auch die Westbank gehört ihnen. Beides gehört ihnen, und sie haben es dann in Besitz genommen.
Dann haben wir weiter gesehen, diesen Hass und diese Schmähung, Vers 13: „Ihr habt mit eurem Mund großgetan gegen mich und eure Worte gegen mich gehäuft.“
Ich glaube, hier gibt es ein Buch mit einigen Zitaten aus jordanischen Schulbüchern. Es ist interessant, einmal zu sehen, wie die Kinder in Jordanien unterrichtet wurden. Das Buch heißt „Moderne Weltgeschichte“, 1966. Das war also noch vor dem Sechstagekrieg.
Dort steht der Satz: „Die Juden in Europa wurden verfolgt und verachtet wegen ihrer Korruption, ihrer Niedrigkeit und ihrer Betrügerei.“ So lernte man, warum es in Europa eine Judenvernichtung geben musste.
Oder in einem anderen Buch von 1964, ebenfalls ein Highschool-Lehrbuch, gibt es eine Übung mit der Aussage: „Israel ist geboren, um zu sterben. Beweise es!“ – eine Schüleraufgabe.
Oder aus Syrien, ebenfalls ein Highschool-Buch von 1963/64: Auf Seite 138 heißt es: „Die Juden lebten im Exil und wurden verachtet, weil sie in ihrem Wesen böse sind, gierig und Feinde der Menschheit.“
Das ist ein Primarschulbuch für das fünfte Jahr. Dort geht es um Grundlagen des Satzbaus und der Aussprache. Es gibt eine Übung mit dem Titel „Wir werden alle Juden austreiben“. Zum Beispiel soll man die folgenden Sätze analysieren: „Wir werden alle Juden aus den arabischen Ländern austreiben.“
Solche Übungsbücher stammen also aus Jordanien und Syrien, als Beispiele.
Auch aus Ägypten, 1965, gibt es ein Highschool-Grammatikbuch. Auf Seite 244 gibt es eine Übung mit dem Satz: „Die Araber werden nicht aufhören, bis sie Israel völlig vernichtet haben.“
Das soll einfach illustrieren, was hier prophetisch gesagt wird: wie sie großtun, spotten und lästern.
Auch Vers 5 in Kapitel 36 spricht davon, dass es alle Nationen rundherum betrifft, zusammen mit Edom. Sie haben mit Verachtung der Seele, mit ganzer Herzensfreude, an der Plünderung des Landes Israel teilgenommen.
Gerade die Plünderung kann man in Verbindung bringen mit der Enteignung in der Westbank, wo alles Habengut der Juden konfisziert wurde.
Gott sagt aber in Kapitel 36, Vers 8, im Blick auf Israel: Wer liest das nochmals?
Die Verheißung der Wiederherstellung Israels
Ihr Berge Israels, ihr werdet für mein Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran, zu kommen. Siehe, ich werde zu euch kommen und euch wenden, damit ihr bebaut und bewohnt werdet.
Ich werde die Menschen auf euch vermehren, sodass das ganze Haus Israel insgesamt wieder in den Städten wohnen wird und die Trümmerstätten aufgebaut werden. Gott sagt ganz klar: Die Juden kommen, Israel kommt, sie kehren zurück und werden auf den Bergen Israels siedeln. Sie werden bebauen und bewohnen.
Wenn man bedenkt, wie sich die UNO als Weltorganisation ganz klar gegen Gottes Verheißung und Zusagen stellt, wird einem eigentlich angst und bange. Und das zu einer Zeit, als die sogenannten christlichen Nationen in der UNO noch die Mehrheit hatten, nämlich von 1945 bis 1948.
Heute hingegen hat der Islam die Mehrheit in der UNO. Und vor allem verfügen diese Länder über eine enorme Macht. Wenn man bedenkt, dass von etwa 300 UNO-Beschlüssen rund 200 sich mit Israel beschäftigen, ist das Wahnsinn. Eine Weltorganisation, die sich so intensiv mit einem so kleinen Land befasst, dessen Name man auf der Weltkarte oft neben das Land schreiben muss, weil es im Land selbst keinen Platz hat.
Es ist eben so, dass die Mehrheit der Erdölreserven in islamischen Ländern zu finden ist, und das verleiht ihnen politische Macht. Auch die westlichen Medien sind stark in islamischen Händen, wiederum wegen des Öls. Das beeinflusst die gesamte Berichterstattung, die heute erfolgt.
Doch das Schöne ist, dass man sich richtig freuen kann: Eines Tages wird es auch euch, arabische Nationen, treffen. Gegen Gottes Prophezeiung habt ihr keine Chance. Gott führt seinen Ratschluss aus, das ist klar.
Der nächste Punkt ist, dass auch das Gericht über jene Nationen gesprochen wird, die sich gegen Gottes Ratschluss stellen. Darum zurück zu Kapitel 35, Vers 3: „Siehe, ich will an dich, Gebirge, meine Hand ausstrecken und dich zur Wüste und Verwüstung machen.“ Das Gericht wird also über diese Länder kommen, hier speziell über Edom.
Aber es wird weiter gesagt in Kapitel 36, Vers 7. Das liest bitte jemand noch einmal vor.
Das kommende Gericht über die Feinde Israels
Darum spricht der Herr: Ich habe meine Hand zum Schwur erhoben, dass die Nationen, die links von euch liegen, ihre Schmach selbst tragen müssen. Ja, das Gericht wird über diese Völker rundherum kommen. Sie werden von Gottes Schmach getroffen werden.
Nun stellt sich die Frage in Kapitel 35, Vers 3: Dort heißt es, dass Seir zur Wüste werden soll. Aber wir haben doch gesagt, dass Seir sowieso schon eine Wüste ist. Wie soll man das verstehen? Das ist doch ein Problem, oder? Sie werden zur Wüste werden, aber sie sind ja bereits eine Wüste.
Es steht jedoch auch, dass die Städte zerstört werden. Das ist schon eine Erklärung. Vor allem war es immer eine Wüste, wie gesagt wurde. Dennoch schließt das eine gewisse Bewaldung oder Bewuchs nicht aus. Es ist so, dass es im Hebräischen mehrere Wörter für „Wüste“ gibt.
Zum Beispiel bezeichnet das Wort „Midbar“ speziell eine Wüste, die sich gut für die Zucht von Kleinvieh eignet, also für Schafe und Ziegen. Die Wüste Judäa im Land Israel wird „Midbar“ genannt. Wir wissen ja, dass David die Schafe seines Vaters in der Wüste weidete – das war eben in der Midbar.
Die judäische Wüste wird in der Regenzeit, im Winter, zu einem grünen Teppich, also zu einer sehr schönen, lebendigen Wüste.
Hier jedoch wird in Vers 3, Kapitel 35 ein anderes Wort verwendet: „Shemama“. Shemama bedeutet ein Gebiet, das beim Betrachter Entsetzen auslöst. Es ist also nicht einfach eine Wüste, sondern ein zerstörtes Land, das Schrecken verursacht.
Beide Wörter, die gebraucht werden – Wüste und Verwüstung – stammen von der Wurzel „charmem“, was „entsetzt sein“ bedeutet. Dieses Gebiet soll eine sehr schreckliche Verwüstung erleiden. Das steht im Einklang mit Zephanja 2,8-9. Kann das jemand vorlesen? Zephanja 2,8-9.
Parallelen in anderen prophetischen Schriften
Der Herr sagt: Ich habe gehört, wie mein Volk wieder verspottet und verhöhnt wird. Die Ammoniter prahlen damit, dass die Israelzerstörer die Oberhand gewinnen werden. Darum schwöre ich, der Herr der ganzen Welt, der Gott Israels, so wahr ich lebe: Moab und Ammon werden es wie Sodom und Gomorra ergehen. Für alle Zeiten soll ihr Gebiet zu einer großen Wüste mit vielen Salzgruben werden, überwuchert von Unkraut.
Die Überlebenden meines Volkes werden die Moabiter und Ammoniter ausplündern und ihr Land in Besitz nehmen.
Noch ein Vers: Denn diese Völker waren stolz und überheblich. Sie haben sich über das Volk des Herrn, des Allmächtigen Gottes, lustig gemacht. Und in Vers 11 heißt es: Angst und Schrecken wird sie packen, wenn er allen Göttern der Erde ein Ende bereitet. Schließlich wird jedes Volk in seinem Land den Herrn anbeten, selbst die Bewohner der fernsten Inseln.
Ja, hier haben wir das Tausendjährige Reich, in dem die ganze Welt Gott anbeten wird, die ganze Erde. Aber in diesem Zusammenhang geht es um Moab und Ammon, deren Gebiet wie Sodom und Gomorra werden soll.
Im Buch Hesekiel haben wir nur von Edom gelesen. Edom liegt in Südjordanien, während Moab und Ammon das restliche Jordanland ausmachen. Edom, Moab, Ammon – Amman, der Städtename, stammt sprachlich von Ammon ab.
Hier geht es also wieder um die Schmähung, die sie ausgestoßen haben. In Sacharja 2,8 heißt es: „Gegen mein Volk haben sie Großes getan, gegen ihr Gebiet.“ Es geht also um den Kampf um Gebietsansprüche.
Gott sagt deshalb, dass Jordanien wie Sodom und Gomorra werden wird. Das ist gemeint, wenn es heißt, ihr Gebiet werde ein Gebiet des Entsetzens, eine Wüste.
Die Reinigung und Wiederherstellung Israels
In Bezug auf Israel, in Kapitel 36 von Hesekiel, liest man in Vers 15: „Und ich will dich nicht mehr die Schmähung der Nationen hören lassen. Den Hohn der Völker sollst du nicht mehr tragen, und du sollst deine Nation nicht mehr strauchelnd machen, spricht der Herr der Ewigen.“
Hier spricht Gott das Land Israel an, das früher Israel zum Straucheln gebracht hat. Wie ist das geschehen? Wie hat das Land Israel Israel gewissermaßen zum Fall gebracht?
Besonders die Berge, die Berge Israels, sind hier gemeint. Denn all dieser Götzenkult wurde normalerweise immer auf den Berghöhen betrieben. So lastete ein spezieller Fluch Gottes auf den Bergen Israels. Das hatten wir bereits ausführlich in Hesekiel 6 gesehen.
Dieser Fluch soll nun in der Zukunft ganz von diesen Bergen genommen werden. Allerdings erst dann, wenn Gott die umliegenden Völker bestraft hat. Wir sind also noch nicht am Ende.
Viele der Aussagen in Hesekiel 35 und 36 können wir heute als erfüllte Prophetie ganz genau nachvollziehen. Gibt es bis dahin noch Fragen, bevor wir zur Pause gehen?
Diskussion über die politische Situation und Schulbücher
Eine Frage nochmals: Ich meine, genau das ist der Punkt, warum die Palästinenser heute sagen, sie hätten Recht bezüglich der Unverteilung von 1947. Sie behaupten, Israel habe den Teil des Landes genommen, den die UNO den Awaren zugesprochen hat. Und sie sagen, sie hätten ein Recht darauf. Da das Wort Gottes bei der UNO keine Rolle spielt, zählt nur dieser Beschluss. So konstruieren sie ihre Rechtsgrundlage.
Ja, klar, aber wenn man vom UNO-Beschluss ausgeht, dann wäre Israel ein sehr kleines Land. Dieses Land sollte 1948/49 jedoch total vernichtet werden, und die Nation sollte ausgerottet werden. Israel hat überlebt, und das Land war danach etwas größer. Aber man hat sich nicht begnügt.
1967, nachdem man stark aufgerüstet hatte, versuchte man erneut die Totalvernichtung. Im Sechs-Tage-Krieg nahm Israel die Westbank ein. Warum? Weil man Israel vernichten wollte. Das war gewissermaßen Selbstschutz, damit so etwas nicht wieder auf einfache Weise geschehen konnte.
Nun sagt die UNO, diese Gebiete seien besetzt und müssten zurückgegeben werden. Aber sie verlangt nicht, dass diese Länder auch bereuen, was sie getan haben.
Wenn man deutsche Schulbücher anschaut und sieht, wie die Zeit des Dritten Reiches verarbeitet wurde, könnte man als Außenstehender manchmal sagen, es sei fast zu viel – ja, zu viel und zu einseitig, wenn man an die Frage denkt. Immer wieder fast noch extra, um zu demütigen, was gar nicht mehr nötig wäre.
Ich meine insbesondere das, was jetzt der Gras aufgegriffen hat: die Vernichtung der Deutschen, insbesondere durch die Vertreibung, die nebenbei vier Millionen Deutschen das Leben gekostet hat.
Was wollen Sie damit sagen?
Ich wollte sagen, die Unterwerfung unter die Schuld des Dritten Reiches wird in den deutschen Schulbüchern immer nur einseitig dargestellt. Die gesamten Bestrafungen Unschuldiger durch Vertreibung und die Tötung von vier Millionen Deutschen durch die Vertreibung werden völlig offen gelassen.
Die Angriffe auf deutsche Städte, beispielsweise Dresden, werden heruntergespielt und als nur kleine Vorfälle dargestellt. Es heißt, es seien nur wenige Tote gewesen – 35, tatsächlich waren es aber 350. Zu diesem Zeitpunkt war die erste große Fluchtwelle aus Schlesien bereits dort eingetroffen. Die Menschen versuchten, Luft zu schnappen, um dann weiterverteilt zu werden. Die Leichenberge sind nie gezählt worden.
Ich war zu diesem Zeitpunkt gar nicht so weit entfernt. Natürlich ist das nicht aufgearbeitet worden, denn man befand sich in der Endphase des Krieges. Es wurde aber auch unterdrückt, weil es den Alliierten nicht gerade angenehm ist, zuzugeben, wie sie mit Spreng- und Phosphorbomben umgegangen sind.
Das müsste ja jetzt nicht unbedingt von den Deutschen aufgearbeitet werden, denn es ist ja deren Schuld. Wenn die Deutschen die Schuld an den Juden aufarbeiten, dann ist es unsere Schuld, also die deutsche Schuld.
Ja gut, aber was mir eigentlich wichtig war, ist zu sagen: In Deutschland ist das verarbeitet worden, und heute ist es normal, dass jeder das verabscheut. Wenn jemand die Judenvernichtung nochmals rechtfertigt, bekommt das rechtliche Konsequenzen.
Aber wo in den islamischen Ländern ist jemals verurteilt worden, was dort geschehen ist? Wo ist verurteilt worden, dass man wiederholt die Nation ausrotten wollte? Wo ist dieser Hass, dieser Antisemitismus verurteilt worden? Nie!
Man sagt, ja gut, sie sollen das Land wieder zurückgeben. Selbst Yassir Arafat sagt bei jeder seiner Bekundungen, dass die palästinensische Fahne über Jerusalem wehen soll. Auch die Satzung der PLO, die die Vernichtung Israels fordert, ist ja nie ersetzt worden.
Er hat immer den Trick gemacht zu behaupten, diese Paragraphen seien gestrichen. Aber sie sind nie durch das Gegenteil ersetzt worden, also durch eine Anerkennung des Existenzrechts Israels. Bis heute ist das nicht geschehen.
Da muss man diese Unterschiede sehen: Hier ist das Böse verurteilt worden, dort aber wirklich nie. Man kann in den Medien der islamischen Länder auf die schmutzigste Art über Juden herziehen. Das wird nie geahndet, sondern gehört dort scheinbar dazu.
Meinen Sie jetzt, es wird nicht von westlichen Ländern geahndet?
Nein, ich meine, es wird von den islamischen Ländern selbst nicht geahndet.
Aber sie können das doch eigentlich gar nicht, denn in ihrem Glauben ist verankert, dass alle Andersgläubigen, alle Feinde Allahs, als Feinde Allahs betrachtet werden.
Der Islam wird doch in den Medien als friedliebend dargestellt.
Nein, Sie haben Recht. Aber genau darin liegt das Problem. Antisemitismus kann in den islamischen Ländern nicht verurteilt werden, weil er letztlich im Islam begründet ist.
Andererseits nehmen die westlichen Länder nicht genügend Einfluss auf diese Art von Angriffen. Hier kommt wieder das Erdölthema ins Spiel, denn sie beziehen das Erdöl aus diesen Ländern. Das Geld ist wichtiger als die Moral – so ist es.
Gut, dann können wir mit diesem Thema in die Pause gehen. Gibt es noch Fragen zu dem Thema vor der Pause?
Fortsetzung nach der Pause: Gottes Plan der Wiederherstellung Israels
Werden diese Unterrichtsbücher heute noch in den arabischen Ländern verwendet? Das weiß ich nicht, das kann ich nicht sagen. Aber das wäre interessant zu wissen. Ich habe in der Zeitung eine Notiz gelesen, dass Bücher mit anti-israelischem Inhalt in arabischen Ländern eingesetzt werden. Teilweise oder sogar größtenteils werden diese Bücher auch aus europäischen Ländern finanziert, zum Beispiel von Finnland.
Ja gut, das bezieht sich auf die Palästinenser. Dort ist es so, oder? Bei den Palästinensern? Ich meine, die Frage bezieht sich auf Jordanien. Dort ist es natürlich sehr sensibel wegen des Friedensvertrags. Darum kann ich nicht sagen, ob dort irgendetwas geändert wurde. Aber im Allgemeinen ist es tatsächlich so, vor allem in den palästinensischen Schulbüchern. Und das wird aus der EU finanziert.
Ich habe im Fernsehen mal gehört, dass in Ägypten in den Schulen immer noch sehr anti-israelische Informationen verbreitet werden. Ja, das ist ganz normal und auch in den Medien dort sehr bissig und bösartig. Und selbst in den Medien hier, sogar in den deutschen Medien, gibt es das. Ja, sicher. Aber das Ganze ist bei uns noch viel subtiler. Dort ist es eine ganz offene Lästerung Israels. Bei uns ist das oft sehr subtil und hinterhältig, weil die Dinge nicht objektiv dargestellt werden.
Gehören wir eigentlich nicht auch zu den Nationen, die rings um euch herum sind und ihre Schmach nicht selbst tragen? Denn wir sind ja de facto Förderer der Palästinenser, der Edomiter. Ja, natürlich. Wenn man sich die Auslegung des Textes anschaut, geht es wörtlich um die Völker direkt rund um Israel herum. Aber in ihrer moralischen Anwendung trifft das natürlich auf jede Nation zu, die irgendwie förderlich mitarbeitet.
Für uns ist das in der Schweiz jetzt ein sehr aktuelles Thema im Hinblick auf die Abstimmung über den UNO-Beitritt zur politischen UNO. Die Schweiz ist ja neben Taiwan und dem Vatikan das einzige Land, das der politischen UNO nicht angehört. Das ist jetzt ein großes Thema bei uns.
Aber wenn man schon wählen kann: Wie kann man als Christ wählen, einer solchen Organisation anzugehören, die so bösartigen Antisemitismus betreibt, wie das in der UNO geschieht? Antisemitismus wird dort als Antiisraelismus getarnt. So wird Antisemitismus heute bei uns gemacht. Wer gegen Juden schimpft, das ist nicht akzeptabel, aber gegen Israel zu schimpfen, das kann man. Das ist dieser versteckte Antisemitismus, der sich als Antiisraelismus tarnt.
Noch etwas? Gut, dann gehen wir weiter im Programm Gottes der Wiederherstellung Israels. Wer liest? Kapitel 36, ab Vers 16 bis zum Schluss.
Peter, möchtest du noch etwas sagen?
Die Reinigung und Erneuerung Israels in Hesekiel 36
Und das Wort des Herrn geschah zu mir, also Menschensohn: Das Haus Israel wohnte in seinem Land, und sie verunreinigten es durch ihren Weg und durch ihre Handlungen. Ihr Weg war vor mir wie die Unreinigkeit einer unreinen Frau.
Darum goss ich meinen Zorn über sie aus, wegen des Blutes, das sie im Land vergossen hatten, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. Ich zerstreute sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut. Ich richtete sie nach ihren Wegen und nach ihren Handlungen.
Als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen, entweihten sie meinen heiligen Namen. Man sagte von ihnen: "Das ist das Volk des Herrn", und aus seinem Land sind sie gezogen. Doch ich habe meinen heiligen Namen verschont, den das Haus Israel unter den Nationen entweiht hat, wohin sie gekommen sind.
Darum spricht der Herr, der Ewige, zum Haus Israel: Nicht um eurer Tränen willen tue ich das Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr unter den Nationen entweiht habt, wohin ihr gekommen seid.
Ich werde meinen großen Namen heiligen, der unter den Nationen entweiht ist, den ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Die Nationen werden wissen, dass ich der Herr bin, spricht der Herr, der Ewige, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige.
Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern. Ich werde euch in euer Land bringen. Ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein von allen euren Unreinigkeiten. Von allen euren Götzen werde ich euch reinigen.
Ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen. Ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich werde meinen Geist in euer Inneres geben und bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahrt und tut.
Ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. Ich werde euch befreien von allen euren Unreinigkeiten. Ich werde das Getreide herbeirufen und mehren. Keine Hungersnot wird mehr über euch kommen.
Ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes mehren, damit ihr nicht mehr den Schimpf einer Hungersnot unter den Nationen tragen müsst. Ihr werdet an eure bösen Wege denken und an eure Handlungen, die nicht gut waren. Ihr werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen eurer Missetaten und eurer Gräuel.
Nicht um eurer Tränen willen tue ich das, spricht der Herr, der Ewige. Das sei euch kund: Schämt euch und werdet beschämt wegen eurer Wege, Haus Israel.
So spricht der Herr, der Ewige: An dem Tag, da ich euch von allen euren Missetaten reinigen werde, will ich die Städte bewohnt machen. Die Trümmer sollen aufgebaut werden. Das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste ist vor den Augen jedes Vorüberziehenden.
Man wird sagen: Dieses Land, das verwüstet war, ist wie ein Garten geworden. Die verwüsteten, verödeten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt. Die Nationen, die rings um euch übrig bleiben, werden wissen, dass ich, der Herr, das Zerstörte aufbaue und das Verwüstete bepflanze. Ich, der Herr, habe geredet und werde es tun.
So spricht der Herr, der Ewige: Auch um dieses werde ich mich vom Haus Israel erbitten lassen, dass ich es ihnen tue. Ich werde sie vermehren wie eine Herde, wie eine geheiligte Herde, wie die Herde Jerusalems an seinen Festen.
So werden die verödeten Städte voll Menschenherden sein, und sie werden wissen, dass ich der Herr bin.
Zusammenfassung und Ausblick
Das Thema behandelt ein erneuertes Land. Gott gibt Israel die Westbank, die besät und bebaut werden soll. Die Völker, die sich dagegenstellen, werden unter Gottes Gericht fallen.
In diesem Abschnitt geht es darum, dass das Herz Israels erneuert werden soll. Es wird nochmals daran erinnert, dass Gott Israel richten musste. Deshalb wurden sie unter die Völker zerstreut. In dieser Funktion oder in diesem Zustand als Verstreute haben sie Gottes Namen entweiht.
Vers 19: „Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut.“ Das war ein Gericht Gottes über ihre Wege. Er richtete sie nach ihrem Weg und nach ihren Handlungen.
Doch Gott verspricht in diesem Kapitel: „Ich bringe sie wieder zurück“ (Vers 24). Er sagt: „Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“
Gottes Beweggründe für die Rückführung Israels
Frage: Was sagt dieses Kapitel über Gottes Beweggründe, warum er Israel, die Juden, zurückführt ins Land? Wo steht das?
In Vers 22 lesen wir das nochmals, und es ist ganz, ganz wichtig: Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, der Ewige: Nicht um eurer Windeln halben führe ich das Haus Israel zurück, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, zu denen ihr gekommen seid.
Diese Stelle sagt nichts darüber aus, dass das jüdische Volk jetzt besonders gut geworden ist durch die Zerstreuung unter den Völkern oder durch die dauernde Verfolgung und dass Gott sie deshalb zurückführt. Vielmehr sagt Gott einfach: Um meinetwillen, wegen der Ehre des Namens Gottes führe ich euch ins Land zurück.
Das hilft uns zu verstehen, dass wir kein besonders geheiligtes Volk in Israel erwarten müssen. Damit nehmen wir gleich den Wind aus den Segeln von denen, die sagen: Ja, das kann doch nichts mit Prophetie zu tun haben, wenn man in Israel heute schaut, wie der Großteil der Bevölkerung gottlos lebt usw.
In Vers 21 steht: „Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel unter den Nationen entweiht hatte, wohin sie auch kamen.“ Es geht also nur um Gottes Ehre.
Ganz klar war, dass sie eigentlich nicht zurückgeführt werden, um ihrer selbst willen, weil sie so gut waren oder quasi als Belohnung für ihre Umkehr. Das ist nun ganz wichtig: Die Prophetie in Hesekiel 36 lehrt uns deutlich, dass ein unreines Volk zurückkommt.
Zeitliche Aspekte der Zerstreuung und Rückkehr
Ich habe noch einmal eine Frage zum zeitlichen Aspekt. Es geht dabei nicht um die Zerstreuung durch die Wegführung nach Babylon, sondern um die Zerstreuung, die nach der Zerstörung des Tempels erfolgte, also nach Jesu Tod. Die Zerstreuung nach Babylon, die Wegführung nach Babylon und die Zerstreuung nach der Kreuzigung hängen eigentlich eng zusammen.
Wenn wir uns überlegen: Die zehn Stämme wurden wegen ihres Götzendienstes nach Assyrien weggeführt, doch sie kehrten nicht mehr zurück. Dadurch sind sie auch verschollen. Ganz genau, sie kamen nicht mehr zurück. Aber die Stämme Juda und Benjamin im Süden kehrten sehr wohl zurück. Warum? Vielleicht waren sie besser als die zehn Stämme? Nein, Jeremia 2 sagt ganz klar, dass sie schlimmer waren als die zehn Stämme.
Warum kamen sie zurück? Der einfache Grund ist, dass Jakob bereits in 1. Mose 49,10 vorausgesagt hatte, dass der Messias aus dem Stamm Juda kommen würde. Der Messias sollte im Land geboren werden, nicht in der Diaspora, nicht in New York oder Marokko oder irgendwo anders, sondern im Land, in Bethlehem. Deshalb musste der Stamm Juda zurückkehren, um dem Messias zu begegnen.
Dann war es interessant, wie sie reagieren würden. Der Hohe Rat ließ ihn kreuzigen, und danach kam die Zerstreuung. Man kann also sagen, dass die Zerstreuung im Jahr 70 n. Chr. eigentlich wieder an die Zerstreuung durch die Babylonier anknüpft. Darum wird in der Prophetie oft die Wegführung nach Babylon und die spätere Zerstreuung unter alle Völker eng als eine Einheit gesehen.
Das eine geschah wegen Götzendienst, das andere wegen Blut, wegen Blutschuld. Schauen wir uns dazu Vers 18 an: "Da goss ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Land vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt haben." Das sind genau diese beiden Punkte. Der Götzendienst führte zur Wegführung nach Babylon, und die Blutschuld war die Hauptschuld, die zur weltweiten Zerstreuung führte.
Hier wird gewissermaßen die Rückführung aus allen Völkern berichtet. Dabei darf man nicht vergessen, dass viele Juden im zwanzigsten Jahrhundert aus Babylon, also aus dem Irak, zurückgekehrt sind, obwohl ihre Vorfahren nie zurückgekehrt waren. Zum Beispiel der Politiker Shlomo Hillel – heute kennt man ihn kaum noch –, der seine Linie bis zur Wegführung durch Nebukadnezar zurückverfolgen konnte. Seine Vorfahren blieben in Babylon, auch als die anderen Stämme zurückkehren konnten. Im zwanzigsten Jahrhundert kehrten allein 150 Juden aus dem Irak zurück.
So sehr diese beiden Zerstreuungen letztlich eine Einheit bilden, sind in unserer Zeit Juden sowohl aus der babylonischen Gefangenschaft als auch aus der weltweiten Zerstreuung seit dem Jahr 70 n. Chr. zurückgekehrt. Hier fließen gewissermaßen die Ströme zusammen.
Die Entweihung des Namens Gottes durch Israel in der Zerstreuung
Es wird nicht erwähnt, in welcher Form die Juden, die in der Zerstreuung lebten, den heiligen Namen entweiht haben. Eigentlich sind die jüdischen Familienbande gerade in der Zerstreuung immer sehr eng geblieben. Sie haben in Ghettos gelebt, um sozusagen aneinander Halt zu finden. In welcher Form genau dies geschah, wird hier jedoch nicht weiter erläutert.
Was könnte man dazu sagen? Liegt es vielleicht daran, dass viele zum Christentum zwangsweise teilweise übergetreten sind? Ja, aber jetzt wird der Gottesname durch sie entweiht. Vielleicht haben sie genauso liberal und gottlos gelebt wie ihre Umgebung. Das liberale und gottlose Leben begann eigentlich erst mit der Aufklärungszeit. Aber das ist auch schon einige Zeit her.
Man kann also sagen, dass schon seit dieser Zeit viele gottlos gelebt und auch viel Gottlosigkeit verbreitet haben. Denken wir an Marx, denken wir an Freud. Sie haben ja richtige ideologische Bomben platzen lassen, die die Welt verseucht haben.
Doch es heißt auch, dass die Menschen, die ihm begegneten, sagten: Sie sind das Volk des Herrn. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sie aus seinem Land vertrieben wurden. Das heißt, dadurch, dass sie so verstreut wurden, wurden erst viele Nationen überhaupt auf sie aufmerksam.
Genau. Und dadurch, dass sie verstreut waren, kam das Urteil, dass die Ehre des Wortes Gottes wieder angegriffen wurde. Er hat sie nicht bewahrt. Die Argumentation hier lautet, dass Gott sie zurückführt, um den Völkern zu zeigen: Es war nicht umsonst, dass ich dieses Volk ausgewählt habe. Ich kann es auch wieder zurückführen. Das ist also eine Antwort.
Weiterhin wird darauf eingegangen, wie viele durch diese zweitausend Jahre hindurch dem Evangelium verschlossen blieben. Die Zerstreuung kam wegen der Ablehnung des Messias. Und dann kam diese Verstocktheit, die nicht bei allen eintrat, wie in Römer 11 heißt: Israel ist zum Teil verstockt worden. Man muss jedoch sagen, es war der größere Teil.
Gerade diese Verstocktheit gegenüber dem Evangelium in zweitausend Jahren gehört mit zur Entweihung des Namens Gottes. Das Volk, das eine ganz besondere Chance hatte, den Messias aus seinen Schriften zu erkennen, hat eine solche Verstocktheit gezeigt.
Natürlich kann man die andere Seite zeigen: Diese Verstocktheit war oft auch eine Reaktion auf die Bosheit der sogenannten christlichen Länder gegenüber ihnen. Man bezeichnete sie einfach als Gottesmörder, obwohl es ja die Juden und das römische Reich waren, die den Messias kreuzigten.
Kann man sagen, es waren die Juden? Es war eine Kooperation zwischen dem ausgewählten Volk und den Heiden.
Wie der Name entweiht wurde, fällt mir besonders auf, wenn man sieht, wie sie die Gebote halten. Das ist sehr streng, aber gleichzeitig gibt es überall Schlupflöcher, um sie wieder zu umgehen.
Ja, und das hat auch viel Ärgernis unter den Völkern angerichtet. Diese Heuchelei zieht Gottes Namen in den Schmutz. Ganz genau.
Dieses übertriebene gesetzliche System und die Schlupflöcher – das macht es aus. Aber Gott sagt: Unabhängig davon führe ich sie zurück, um der Welt zu beweisen, dass ich meine Verpflichtungen an Abraham, Isaak und Jakob einhalte.
Ergänzende Prophetie in Jeremia 31
Wir können noch Jeremia hinzuziehen. Dort finden wir eine schöne Ergänzung, warum Gott sein Volk zurückführt. In Jeremia 31,3 heißt es: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir meine Güte fortdauern lassen.“
Um den Zusammenhang besser zu verstehen, schauen wir auch auf Vers 8: „Siehe, ich bringe sie aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde. Unter ihnen sind Lahme und Schwangere, Gebärende – alle zusammen. In großer Versammlung kehren sie hierher zurück.“
Es geht also um die weltweite Rückkehr des Volkes Israel. Besonders betont wird dabei die Herkunft „aus dem Land des Nordens“. Warum? Das Land des Nordens, aus der Sicht Israels, ist von großer Bedeutung, denn der größte Teil aller zurückgekehrten Juden seit 1882 stammt aus dem Land des Nordens.
Man darf nicht vergessen: Der größte Teil kommt aus dieser Region. Golda Meir war ja auch russischer Abstammung, beziehungsweise osteuropäisch, entweder russisch oder polnisch.
Nun stellt sich die Frage: Warum tut Gott das? Was ist die Begründung? Es ist die ewige Liebe Gottes zu Israel. Damit schließt sich der Kreis. Schon in 5. Mose 7 hat Gott zu Israel gesagt – dort kommt das Wort „Liebe“ zum ersten Mal in der Bibel vor: „Ich habe euch nicht auserwählt, weil ihr mehr wäret als alle anderen Völker, sondern wegen der Liebe des Herrn zu euch.“
Diese ewige Liebe ist die Liebe der Erwählung von Anfang an. Sie hat aber niemals etwas damit zu tun gehabt, dass Israel in sich etwas Besonderes wäre. Vielmehr ist es Gottes souveräne Liebe zu diesem Volk – und zu keinem anderen.
Hier gibt es noch einen zweiten Ausdruck: „Mit ewiger Liebe“ – und was noch? „Güte“. Was bedeutet Güte? Ist es Gnade? Unverdiente Gnade oder unverdiente Zuwendung?
Im Hebräischen ist das Wort „Chesed“ gemeint, nicht „Chen“. „Chen“ ist das typische Wort für Gnade, während „Chesed“ Güte, Loyalität und Bundestreue bedeutet.
Gottes Güte ist gewissermaßen seine Loyalität zu seinen Zusagen im Bund an Abraham, Isaak und Jakob.
So können wir sagen, dass es drei Gründe für die Wiederherstellung Israels in unserer Zeit gibt: Gottes Ehre (vgl. Hesekiel 36), Gottes ewige Liebe und Gottes Bundestreue (vgl. Jeremia 31,3).
Die Bedeutung der Rückkehr trotz Unvollkommenheit Israels
Ist es das etwa, was der Engländer mit „Right or wrong, my country“ meint? Also egal, wie sie sich ausgestalten, sie sind mein Volk?
Ja und nein, denn wir werden noch sehen, dass das, was gottlos bleibt, letztlich auch unter das Gericht kommt. Gott rettet aus Israel dann einen Überrest, der das eigentliche Israel der Zukunft sein wird.
Im Moment ist es so, dass Gott, ob recht oder falsch, das Volk zurückführt – wegen seiner nationalen Zusagen und wegen der Ehre seines Namens.
In Vers 24 sehen wir diese Rückkehr: „Ich hole euch aus den Nationen, aus allen Ländern.“ Und in Vers 25 heißt es: „Ich werde reines Wasser auf euch sprengen.“ Das kommt also erst im Anschluss.
Die Reinigung und geistliche Erneuerung Israels
Folgerung
Das Volk kehrt unrein zurück und wird in einer weiteren Phase von Gott gereinigt. Diese Reinigung umfasst, wie in Vers 26 beschrieben, ein neues Herz. Meinen Geist wird er in ihr Inneres leben lassen. Jawohl!
Weiter heißt es in Vers 27: Meinen Geist werde ich in ihr Inneres geben und machen, dass sie meinen Satz um den Wandel und meine Gesetze getreulich erfüllen. Also ein neues Herz, ein neuer Geist – nicht dasselbe, sondern meinen Geist, einen neuen Geist in ihr Inneres zu geben. Das bedeutet, dass ihr ganzes Denken neu wird. Meinen Geist bezeichnet hier die Ausgießung des Heiligen Geistes.
Am Anfang des Tausendjährigen Reichs geschieht das. Ein neues Herz bedeutet die Wiedergeburt, die fähig ist, nach Gottes Geboten zu leben. Ab Vers 33 steht, dass er sie von allen ihren Sünden reinigen wird. Das macht mir immer ein bisschen Mühe, denn dann folgt die Verheißung, dass das verwüstete Land wieder aufgebaut wird.
Wir haben jedoch gesehen, dass sich diese Verheißung bereits erfüllt hat: Das Land wird gebaut, wie der Tuchbar ist. Aber die Reinigung ist noch nicht geschehen. So wie der Text hier aufgebaut ist, könnte man annehmen, dass zuerst die Reinigung erfolgen müsste, damit sich diese Verheißungen erfüllen können. Doch wir sehen es gerade umgekehrt.
In Kapitel 37 werden diese verschiedenen Phasen deutlicher aufgefächert. Dort erkennen wir, dass die Reinigung und die geistliche Wiederherstellung die Schlussphase in einem ganzen Prozess sind. Hier werden gewissermaßen die Fakten zusammenfassend als Resümee dargestellt, ohne die verschiedenen Phasen klar zu unterscheiden.
Es kommt aber noch etwas dazu: Natürlich sehen wir heute, wie die Städte wieder aufgebaut werden und das Land wieder fruchtbar gemacht wird. So sind beispielsweise 800 Millionen Bäume durch den KKL gepflanzt worden.
Der KKL und der Wiederaufbau des Landes
Was ist das KKL? Das ist eine Organisation für die Erneuerung und den Wiederaufbau des Landes sowie für die Wiederaufforstung.
Ist das das, was in Deutschland „Bäume für Israel“ hieß? Ja, genau, richtig.
Das ist eine Sache, aber durch die große Drangsalzeit wird das Land nochmals massiv verwüstet werden. In Joel 2 heißt es, wenn diese Armee aus dem Norden mit all ihren Verbündeten kommt – eine so große Armee, wie es sie noch nie gegen Israel gegeben hat – dann ist vor ihr das Land wie der Garten Eden, und hinter der Armee ist alles verbrannt.
Der Wiederaufbau des Landes hat also eigentlich zwei Phasen: die momentane und dann die endgültige nach der großen Drangsal. Hier wird das alles schön zusammengefasst. Auch wird in Vers 30 wieder betont, dass dann überhaupt kein Leid mehr da sein wird; keine Hungersnot wird mehr möglich sein. Das ist alles die letzte Phase.
Auch die Reue, die Umkehr, wird in Vers 31 beschrieben: „Ihr werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen eurer Missetaten.“ Das ist alles noch nicht geschehen. Eine nationale Umkehr hat es bis heute noch nicht gegeben.
Aus Sacharja 13,8 wissen wir, dass zwei Drittel der Bevölkerung noch umkommen werden – zwei Drittel der Bevölkerung Israels im Land.
Und schön ist, in Vers 36 gibt es auch für die Nationen rundherum eine Verheißung. Wer liest nochmals?
Die Zukunft der Nationen rund um Israel
Und die Nationen, die rings um euch her üppig bleiben, werden erkennen, dass ich, der Herr, das Niedergerissene aufbaue, das Vermürbte bepflanze. Ich, der Herr, habe geredet, und ich werde es auch tun.
Es ist also nicht so, dass die umliegenden Völker eine Totalausrottung durch die Gerichte erleben würden. Auch dort gibt es Umkehr und einen Überrest, der schließlich erkennt und anerkennt, dass es Gottes Werk ist, die Wiederherstellung Israels.
Das ganze Kapitel endet mit den Worten: „Und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.“ Diesen Satz haben wir auch schon in den vergangenen Kapiteln wiederholt gefunden, etwa in Kapitel 35 und 36.
Diese ganze Wiederherstellung, die wir bereits bei Israel gesehen haben und die noch kommen wird, ist eine ganz wichtige Methode Gottes, um uns Menschen die Augen zu öffnen und die Existenz des Gottes der Bibel deutlich zu machen.
Gibt es dazu noch Fragen? Ansonsten kommen wir zum Schluss. Nächstes Mal fahren wir dann weiter mit Kapitel 37, mit der gewaltigen Vision Ezechiels von den Totengeweihen im Tal. Auch dieses Kapitel ist wieder dazu gegeben, um die phasenweise Wiederherstellung Israels noch deutlicher zu entfalten.
Wir werden wahrscheinlich einige Überraschungen erleben, wenn wir das mit der Geschichte vergleichen.
Gut, dann wollen wir zum Schluss noch beten.