Ich begrüße alle ganz herzlich zu dieser Bibelklasse. Es geht weiter mit der Endzeitrede des Herrn Jesus auf dem Ölberg in Matthäus 24. Die parallelen Stellen sind Markus 13 und Lukas 21, aber wir konzentrieren uns auf Matthäus 24.
Beim letzten Mal haben wir das Kapitel bis Vers 22 studiert. Nun lesen wir ab Matthäus 24, Vers 23.
Des Zusammenhangs wegen schlage ich jedoch vor, dass wir nochmals ab Vers 15 lesen. So wird klarer, was ab Vers 23, den wir heute betrachten, gesagt wird. Darf ich bitten, Max? Wir lesen bis Vers 31.
Zeichen der großen Drangsal und Fluchtbefehl
Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, der achte darauf –, dann flieht auf die Berge, wer in Judäa ist. Wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinab, um etwas aus seinem Haus zu holen, und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, um seine Kleider zu holen.
Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Bittet, dass eure Flucht nicht im Winter noch am Sabbat geschieht, denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird.
Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden. Aber um der Auserwählten willen sollen jene Tage verkürzt werden.
Wenn dann jemand zu euch sagen wird: „Siehe, hier ist der Christus“ oder „dort“, so glaubt es nicht. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.
Wenn sie nun zu euch sagen werden: „Siehe, er ist in der Wüste“, so geht nicht hinaus. „Siehe, er ist in den Kammern“, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.
Denn wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.
Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben. Die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen. Alle Geschlechter der Erde werden sich an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.
Überblick über die große Drangsal und das Zeichen des Gräuels
Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass ab Vers 15 das Thema „die große Drangsal“ behandelt wird. Diese beschreibt die dreieinhalb letzten Jahre vor dem Wiederkommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit. Die Wiederkunft wird in Vers 30 beschrieben: „Wenn der Sohn des Menschen kommen wird auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.“
Bereits in Vers 14 kündigte der Herr Jesus an, dass das Evangelium verkündigt werden wird – allen Nationen als Zeugnis. Wir haben beim letzten Mal festgestellt, dass sich dies in unserer Zeit erfüllt hat. Das Evangelium ist tatsächlich zu allen Nationen gelangt. Dabei haben wir genau betrachtet, was das Wort „Ethnos“ bedeutet. Es bezeichnet die größten Einheiten, also Nationen. Nicht alle Stämme, aber alle großen Völkergruppen sind heute mit dem Evangelium erreicht worden.
Daraufhin sagte Jesus: „Und dann wird das Ende kommen.“ Das bedeutet, dass es nun eigentlich Zeit für die große Drangsal wäre.
Das Zeichen für die große Drangsal wird in Vers 15 angekündigt. Wir können das noch einmal wiederholen: Was sagt der Herr Jesus als Zeichen? „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht…“ Wer es hört, der achte darauf.
Was ist also das Zeichen? Das Zeichen, das darauf hinweist, dass die große Drangsal beginnt. Auslegen bedeutet nicht, einfach das Gleiche noch einmal zu sagen, sondern mit anderen Worten zu erklären, was der Bibeltext meint.
Das Zeichen ist: Dem Heiligtum wird entweiht. Das Heiligtum wird entweiht.
Was ist damit gemeint? Der „Gräuel der Verwüstung“ ist ein anderer Ausdruck für…?
Diese Antichriststatue, die sprechen kann. Genau. Mit „Gräuel“ ist ein Götzenbild gemeint, das der Antichrist, das Tier aus der Erde, also der falsche Prophet, nach Offenbarung 13,11 und folgende machen wird. Ein Bild, das sprechen kann.
Dieses Bild wird an heiligem Ort aufgestellt, das heißt auf dem Tempelplatz in Jerusalem. Man wird es dort sehen können.
Darum sagt der Herr Jesus: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, das heißt das Götzenbild, von dem durch Daniel den Propheten geredet ist (Daniel 9,27), an heiligem Ort stehen seht, dann soll der Überrest, wie wir beim letzten Mal gesehen haben, in die Berge fliehen.“
Historischer Hintergrund und prophetische Erfüllung
Nun mag sich noch jemand erinnern, warum wir so genau sagen konnten, dass der Gräuel der Verwüstung ein Götzenbild ist. Wie ist die Argumentation? Es ist wichtig, dass man nicht einfach irgendetwas behauptet, sondern es herleitet und belegt.
Für uns ist es ja sehr ungewöhnlich, in der deutschen Sprache von „dem Gräuel der Verwüstung“ zu sprechen. Wir hatten das ja schon einmal bei Antiochus Epiphanes. Genau das ist der Punkt. In Daniel 11 – ich gebe nur die Stelle an, wir wollen uns jetzt nicht an dem aufhängen, was wir eigentlich schon betrachtet haben, sondern wir wollen weiterkommen – ist alles erfüllte Prophetie. Die Zeit, die dort beschrieben wird, handelt davon, wie der Syrerkönig Antiochus Epiphanes in der Makkabäerzeit, im zweiten Jahrhundert vor Christus, den Tempel in Jerusalem entweihte und dadurch den Opferdienst stoppte. Das geschah durch einen Gräuel.
Man kann sich das notieren: Daniel 11,31. Dort wird gesagt: Er wird das Heiligtum entweihen, das beständige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen. In der erfüllten Prophetie ist dieser verwüstende Gräuel ein Götzenbild, ein Zeusbild, das die Gesichtszüge von Antiochus trug. Damit war der Tempel unrein, und man konnte nicht mehr opfern.
Das genau Gleiche haben wir beim letzten Mal gesehen: Das wird der Antichrist machen. Aber das ist nicht hier in Daniel 11,31 prophezeit, sondern in Daniel 9,27, wo es um die letzten sieben Jahre vor dem Kommen des Messias, Jesus, als König geht. Das lesen wir auch noch in Daniel 9,27.
Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang, und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen.
Stopp mal hier! Ich erkläre gleich: Er wird einen Bund schließen. Dieser „Er“ ist der kommende Fürst, der in Vers 26 erwähnt wird. In Vers 26 wird nämlich gesagt: In der Mitte – in der Mitte – das ist die Prophetie über den Untergang des Tempels im Jahr 70 nach Christus. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören. Das hat sich im Jahr 70 erfüllt. Das Volk des kommenden Fürsten war in der erfüllten Prophetie das römische Volk, die Römer. Aber es war eben das Volk des kommenden Fürsten.
Der kommende Fürst war damals noch nicht da, aber das Volk. Der kommende Fürst wird dann in Vers 27 erwähnt. Dort wird gesagt: Wenn das Heiligtum der Stadt zerstört ist, dann geht es weiter, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein. Bis ans Ende, bis in die Endzeit, gibt es Krieg und fest beschlossene Verwüstungen.
Da wird also klargemacht: Ab der Zerstörung Jerusalems geht es noch bis in die Endzeit so weiter, dass eine Kette von Krieg und Verwüstung über Jerusalem kommt. Und das war so durch die vergangenen zweitausend Jahre, in denen Jerusalem ständig von heidnischen Völkern verwüstet wurde – bis in die Endzeit.
Die Endzeit ist die Zeit, in der das jüdische Volk wieder heimkehrt ins Land. Das haben wir schon vielfach gesehen.
Der kommende Fürst und der Bund mit Israel
Und nun heißt es also, dass wir in der Endzeit angekommen sind. Im Vers 27 steht: „Er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen.“ Wer ist „er“? Um das zu verstehen, muss man im Text zurückgehen.
Die letzte Person, die erwähnt wird, ist der kommende Fürst, also ein Herrscher aus dem römischen Reich. Genauer gesagt, aus dem wiedererstandenen römischen Reich. Die Offenbarung macht deutlich, dass das römische Reich dargestellt wird durch ein Tier mit zehn Hörnern. Dies entspricht auch der Prophetie im Buch Daniel, wo die vier Weltreiche Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom beschrieben werden. Das römische Reich wird durch ein Tier mit zehn Hörnern symbolisiert.
In der Offenbarung taucht dieses Tier mit den zehn Hörnern erneut auf. Dort heißt es in Offenbarung 17,8: „Das Tier war, ist nicht und wird wieder heraufkommen.“ Das bedeutet, dass das römische Reich drei Phasen hat: Es gab es einmal, dann eine Zeit ohne römisches Reich, und schließlich wird es wiederkommen.
Seit dem Zweiten Weltkrieg hat das zersplitterte Europa begonnen, wieder zur Einheit zu finden. Das ist das römische Reich der Endzeit. Ein kommender Fürst, ein zukünftiger Diktator, wird erscheinen. Er wird mit Israel einen Bund schließen – einen Militärbund für eine Woche. Dabei ist mit „Woche“ eine Jahrwoche gemeint, also sieben Jahre.
Ich habe gesagt „Israel“, aber im Text steht „den Vielen“. Im Buch Daniel ist „harabim“ ein Ausdruck, der häufig für die Masse des Volkes Israel verwendet wird. Wenn man alle Stellen betrachtet, an denen „die Vielen“ vorkommen, ist stets Israel gemeint. Daher wird klar: Der kommende Fürst schließt einen festen Bund für sieben Jahre mit der Masse Israels.
Zur Hälfte der Jahrwoche, also nach dreieinhalb Jahren, wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Der Opferdienst des künftigen dritten Tempels, der bereits vorbereitet wird – das haben wir in der Vergangenheit schon genauer besprochen – wird dann gestoppt.
Und wodurch? Durch den verwüstenden Gräuel. Das wird hier erwähnt: Wegen der Beschämung der Gräuel wird ein Verwüster kommen. Es sind also Gräuel und Verwüster, die in diesem Zusammenhang genannt werden.
Der Verwüster und die Folgen für Israel
Und darum sagt der Herr Jesus in Matthäus 24: Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung sehen werdet, wie es durch den Propheten Daniel vorausgesagt ist, dann bezieht sich der Herr auf diese noch zukünftige Stelle.
Wie sagt Daniel 11, wo wir gelesen haben, dass es erfüllt ist, aber Daniel 9,27 ist noch nicht erfüllt. Jetzt muss man vielleicht noch erklären: Toewa heißt auf Hebräisch Greuel, und das wird im Alten Testament oft gebraucht. Viele Stellen kann man da zitieren, man kann sie mit der Konkurrenz heraussuchen. Es werden ganz schwere Sünden wiederholt als Gräuel bezeichnet, und eben auch Götzen.
Und da geht es also, wie in Daniel 11, bei dem Gräuel der Verwüstung um ein Götzenbild, das aufgestellt wird auf dem Tempelplatz, einem heiligen Ort. Der Herr Jesus sagt: Wenn ihr das seht, dann müsst ihr fliehen, alle, die in Judäa sind!
Aber noch etwas: Hier sieht man, wie wertvoll es ist, wenn man eine genaue Übersetzung hat. Ich habe jetzt vor mir die Elberfelder CSV, diese sanfte Revision. Man kann auch die alte Elberfelder nehmen, und das ist so präzise übersetzt. Gerade dieser Text ist sehr schwierig. Die Bedeutung ist also die: Wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen.
Die Masse in Israel wird sagen: Wenn der Antichrist das macht, das ist toll, was er macht, das ist richtig. Die werden das beschirmen. Wörtlich steht da Flügel, aber es sind quasi schützende Flügel. Man wird sagen, das ist richtig.
Und weil es eben beschirmt wird, weil das eben gedeckt wird, dieser Gräuel, nimmt Gott seine schützende Hand von Israel weg. Dann wird der Verwüster kommen. Das ist der König des Nordens, der Israel von Norden her überrennen und das ganze Land verwüsten wird.
Daniel 11,40 beschreibt das, wie der König des Nordens gegen Israel anstürmen wird und das ganze Land überschwemmt. Man kann für sich auch Joel 1, besonders Vers 2, lesen. Da sieht man eine Armee von Norden, so groß, wie noch nie in der Vergangenheit eine Armee gegen Israel kam. Die Armee durchzieht das Land Israel, und überall, wo sie durchgeht, wird alles verbrannt, alles verwüstet. Das ist der Verwüster.
Und warum wird das möglich sein? Nicht, weil Israel in Zukunft den dritten Tempel bauen wird. Das wird keine Katastrophe bringen. Die Katastrophe kommt erst dann, wenn die Masse in Israel die Entweihung des Tempels akzeptiert. Dann nimmt Gott die Hand weg, und der Verwüster wird kommen.
Dieser Angriff von Norden her – ich habe das auch schon ein paarmal gesagt – der König des Nordens in der erfüllten Prophetie, dann in Daniel 11,1-35, war immer das Gebiet von Syrien, heute mit Libanon, Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan, Iran, Irak. Dieses islamische Gebiet ist eben darauf aus, Israel zu vernichten.
Und das wird erst dann möglich sein, wenn Gott die Hand wegnimmt wegen der Beschirmung der Gräuel.
Unterschied zwischen Einzahl und Mehrzahl bei „Gräuel“
Aber jetzt noch ein kleines Detail: Beschirmung der Gräuel ist nicht dasselbe wie Beschirmung des Gräuels. Man merkt, dass es sich bei „Gräuel“ hier um die Mehrzahl handelt. In Matthäus 24,15 haben wir jedoch nur gelesen: „wenn ihr den Gräuel der Verwüstung seht“. Bitte, wie erklärt man diesen Unterschied? Einzahl dort, Mehrzahl hier. Gibt es eine Erklärung?
Sehr gut! Der Zweite Thessalonicherbrief Kapitel 2 erklärt ja, dass, wenn der Antichrist kommt – der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens –, der genau in Daniel 11,36-39 beschrieben wird, und zwar mit denselben Ausdrücken wie im Zweiten Thessalonicherbrief Kapitel 2, er sich über alles erheben wird, was Gott ist.
Der Zweite Thessalonicherbrief sagt, dass er sich in den Tempel Gottes setzen und sagen wird, er sei Gott. Er wird ins Allerheiligste gehen und sagen: „Ich bin Gott“ und den Tempel so entweihen.
Jetzt haben wir also zwei Gräuel, aber einen davon kann man nicht sehen, weil niemand ins Allerheiligste hineingehen darf, um zu sehen, wie der Antichrist dort sitzt. Aber wenn er, wie Antiochus Epiphanes, das Götzenbild im Vorhof beim Altar aufstellt, dann kann man das sehen.
Darum sagt der Herr Jesus: „Wenn ihr den Gräuel seht, von dem durch Daniel gesprochen ist, dann müsst ihr fliehen.“ Dann kommt die große Trübsal.
Also bedeutet die Beschirmung der Gräuel, dass die Masse in Israel sagen wird: „Jawohl, der Antichrist ist der Messias. Er darf sich ins Allerheiligste setzen“, wie Psalm 110 sagt: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.“ Das ist Psalm 110, und das wird akzeptiert.
Sie werden das beschirmen. Wir werden sagen: „Das ist kein Götzenbild. Götzenbilder können nicht sprechen.“ Psalm 115 sagt: „Die Götzen der Heiden haben einen Mund und können nicht sprechen.“ Aber dieses Götzenbild kann sprechen, es lebt, es ist kein Götzendienst. Da ist eine göttliche Kraft drin, und das verehren wir.
Das klingt wie die orthodoxe Kirche: Wenn man ihnen sagt, dass das, was sie tun, Götzendienst ist, weil sie Ikonen verehren, dann sagen sie: „Nein, das ist kein Götzendienst.“
Ja, aber das sind doch Bilder, und die verehrt ihr. – Ja, aber es ist eben so, dass der Geist dieser Märtyrer und Heiligen in der Ikone drin ist. Wir verehren nicht die Bilder, sondern über die Bilder haben wir Zugang zu diesen Märtyrern, die dann im Himmel wieder für uns bei Gott eintreten. Wir beten sie nicht an, wir verehren sie. Das sind also Wortspiele.
Echt wahr? Wenn jemand sagen würde: „Ich bete Vishnu nicht an, sondern ich verehre ihn nur“, dann würde man sagen: „Das ist kein Götzendienst. Er betet ja Vishnu nicht an, sondern verehrt ihn nur.“ Natürlich ist das Götzendienst. Aber eben werden sie auch sagen können: „Dieses Bild lebt, da ist wirklich der göttliche Geist drin.“
Sie werden das beschirmen, aber dann wird ein Verwüster kommen, und wie wir weiterlesen, wird dieser Verwüster bis zur Vernichtung gehen, und es wird festbeschlossenes Gericht über das Verwüstete ausgegossen werden. Alles wird verwüstet, wie ich gesagt habe, Joel 2: Das ganze Land wird überrannt werden vom König des Nordens, und das wird den Weltkrieg auslösen.
Denn der Westen und der Diktator, das vereinigte Europa, natürlich verbündet mit all den Ländern, in die sich das römische Reich in der Zwischenzeit ausgedehnt hat. Aus Europa sind die Leute nach Kanada und Amerika gegangen, und sie sind heute durch die NATO eingebunden. Nordamerika besteht zu einem großen Teil aus Leuten aus Europa, vor allem diejenigen, die das meiste Sagen haben. Sie sind über den Pakt von Rio mit fast allen Nationen aus Südamerika und einigen aus Mittelamerika verbunden.
Das heißt, wenn die USA angegriffen werden, müssen praktisch alle Staaten Südamerikas in den Krieg ziehen. Man hat sofort den Weltkrieg. Wenn die USA angegriffen werden, muss auch Europa in den Krieg ziehen. Das ist die Konsequenz, wenn man in der NATO ist. Und dann ist der Weltkrieg perfekt.
Aber jetzt besteht eben ein Bündnis für sieben Jahre mit Israel unter dem Antichristen. Darum müssen die Heere des Westens gegen den König des Nordens intervenieren. Wenn sie mit ihren Kriegsschiffen über das Mittelmeer kommen, wohin gehen sie? Wo ist der große Schiffshafen in Israel? Haifa.
Und was ist im Hinterland von Haifa? Harmagedon, die große Ebene. Dort werden sie aufmarschieren, wie das in Offenbarung 16 beschrieben ist.
Schließlich wird der Herr Jesus kommen, und Offenbarung 17 sagt, dass diese Heere des Westens, des kommenden Diktators, des Tieres aus dem Meer, mit dem Lamm Krieg führen werden. Das Lamm wird sie überwinden.
Jetzt sehen wir, dass dieser Angriff auf Israel den ganzen Weltkrieg auslöst. Dann muss der Westen mit all seinen Verbündeten kommen, und auch die Könige von Sonnenaufgang werden kommen, wie in Offenbarung 16 beschrieben.
Natürlich werden auch die militärischen Mächte im Orient kommen. Darum rüstet China auf – und das ist nicht die einzige Atommacht.
Das erklärt, warum der Herr Jesus sagt, es wird eine so schreckliche Drangsal geben, wie es sie nie zuvor gegeben hat. Wenn Gott diese Zeit nicht auf dreieinhalb Jahre verkürzt hätte, würde niemand überleben.
Aber der Überrest wird fliehen und so in der Drangsal verschont werden.
Warnung vor falschen Messiasse und Propheten
Und jetzt gehen wir zu Matthäus 24 und fahren weiter, und zwar ab Vers 23. Lies du nochmals? Bis? Einfach Vers 23. Nur Vers 23.
Wenn dann jemand zu euch sagen wird: „Siehe, hier ist der Christus“ oder „dort“, so glaubt es nicht.
Jawohl. Warum sagt der Herr Jesus das? Weil auch in der Zeit werden noch falsche Messiasse auftreten, so wie es auch früher war. Der Herr Jesus will hier erklären: Wenn er wiederkommt, wird seine Wiederkunft so offensichtlich sein. Denn er wird nach Vers 30 auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit kommen.
Also, wenn man dann sagt: „Da ist der Messias, da ist der Messias“, glaubt es nicht. Es ist ein Befehl. Es ist wichtig: Man muss nicht alles glauben. Und es ist sogar ein biblischer Befehl: Glaubt es nicht!
Es gibt Leute, die denken, man müsse alles glauben. Ich habe das wirklich mal erlebt. Da hat einer mich angelogen, und dann habe ich ihm das schließlich gesagt: „Du hast mir ja doch so und so gesagt.“ Und dann sagt er: „Hast du nie gelesen, die Liebe glaubt alles?“ (1. Korinther 13). Das war jetzt aber nicht gerade die richtige Bibelstelle.
Der Herr Jesus sagt: Glaubt es nicht! Das ist ein Befehl. Wir müssen verdrehte Sachen nicht einfach glauben, ja nicht.
Aber weißt du, es wird mehr Antichristen geben, mehr Antichristen. Wie? Es wird einen großen Antichrist geben, aber viele kleine Falsche, auch Antichristen. Und natürlich auch in früheren Zeiten, nicht nur in der Drangsal.
Der Herr Jesus zählt hier ganz viele Endzeitzeichen auf, über fünfundzwanzig. Diese Endzeitzeichen vergleicht er in Vers 8 mit Wehen. Und Wehen kommen ja nicht einmal, und dann ist das Baby da, sondern Wehen wiederholen sich. Darum sind diese Dinge aktuell für die Zeit der Drangsal, aber auch schon jetzt, weil diese Wehen im Gang sind und sich wiederholen, wie wir das letzte Mal ausführlich betrachtet haben.
Das ist wichtig, auch für den nächsten Vers, Vers 24: Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn es möglich ist, auch die Auserwählten zu verführen.
Jetzt hat mich auch schon jemand gefragt: „Aber das steht ja hier in den großen Zeichen und Wundern, gerade im Zusammenhang mit der großen Drangsal. Wie kann man diesen Vers schon auf die heutige Zeit beziehen?“
Ganz einfach: Der Herr Jesus zählt viele Zeichen der Endzeit auf in Matthäus 24, und das sind Wehen. Wehen sind zyklisch, sie kommen immer und immer wieder. Natürlich werden auch in der großen Drangsal große Zeichen und Wunder getan, aber nicht nur dann. Die Wehen haben wir schon jetzt.
Denn wir haben ja letztes Mal gesehen: Diese Endzeit begann mit der Rückkehr von Juden ins Land Israel ab 1882. Ab 1914 kam das Zeichen, das der Herr Jesus nennt: Massenkriege, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich. Wir hören von Kriegen und Kriegsgerüchten weit weg.
Das begann mit dem Ersten Weltkrieg, einem neuen Phänomen, dem Weltkrieg. Das war schon Endzeit. Einige Jahre später folgte der Zweite Weltkrieg, und hier der letzte Weltkrieg.
So ist es eben auch mit diesen großen Zeichen und Wundern: Die haben wir schon durch die ganze Zeit hindurch.
Wenn man sich überlegt: 1882 begannen die Juden heimzukehren, und jeder aufmerksame Bibelleser hätte wissen können: Jetzt sind wir in der Endzeit. Das haben auch viele damals erkannt, sogar noch vor 1882.
Wenn das jüdische Volk heimkehrt, ist das die Endzeit. Dann begannen sie zurückzukehren, und 1901, 1906 gab es diesen Aufbruch mit Zeichen und Wundern in Amerika. Das führte zur Pfingstbewegung, die sich weltweit ausbreitete.
Aber das war nur die erste Welle. Dann kam wieder eine: In den 1960er Jahren entstand die sogenannte charismatische Erneuerungsbewegung. Die war noch stärker und hat fast alle Kirchen erreicht mit Zeichen und Wundern und gefälschten Zungenreden.
Ich glaube, die können ja nicht. Wenn man jetzt zum Beispiel 100 Zungenredner nimmt, so ausgewählt, etwa einen Tamilen, dann können die nicht Tamilisch sprechen. Sie sprechen nur etwas, was niemand versteht, und sie selbst auch nicht.
Ja, aber nur um zu sagen: Das hat sich weltweit ausgedehnt. Dann, ab den 1980er Jahren, eine dritte Welle, die sogenannte Power-Evangelism, Machtevangelisationsbewegung, mit Zeichen und Wundern. Ganze Stadien werden gefüllt, Heilungsveranstaltungen – so etwas hat man in zweitausend Jahren Kirchgeschichte noch nie erlebt. Das ist ohne Parallele.
Heute gibt es etwa 600 Millionen Christen, die auf neue Propheten hören und Zeichen und Wunder erwarten. Und da geschehen wirkliche, übernatürliche Dinge.
Der Herr Jesus sagt nicht, das sei alles vorgetäuscht. Er sagt, es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun.
Natürlich gibt es auch Fälschungen (2. Timotheus 3), aber lassen wir Matthäus offen.
In 2. Timotheus 3 wird ausdrücklich ab Vers 1 über die Endzeit gesprochen: „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden“ – oder gefährliche Zeiten, kann man auch übersetzen.
Und jetzt bitte, Max, lies uns vor, was da steht in Vers 8:
„Auf dieselbe Weise aber, wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, so widerstehen auch diese Leute der Wahrheit. Es sind Menschen mit völlig verdorbener Gesinnung, untüchtig zum Glauben. Aber sie werden es nicht mehr weit bringen, denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.“
Böse Menschen und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, indem sie verführen und sich verführen lassen.
Jawohl!
Beispiele für falsche Propheten und Zeichen
Jetzt zu Jannes und Jambres: Wer waren sie? Das ist eine jüdische Überlieferung. In der jüdischen rabbinischen Tradition, genauer gesagt im aramäischen Targum, der aramäischen Übersetzung des Alten Testaments, wird erklärt, dass die Magier in Ägypten, die Mose widerstanden, ebenfalls Jannes und Jambres hießen.
Diese Magier vollbrachten tatsächlich Zeichen, die unglaublich waren. Sie konnten Frösche vermehren und Wasser in Blut verwandeln. Aber sie konnten keine toten Dinge wie Staub in Insekten verwandeln. Dennoch konnten sie einiges. Mit ihren Zeichen und Wundern leisteten sie Mose Widerstand.
Es wird hier gesagt, dass in der Endzeit ein Widerstand gegen die Wahrheit der Bibel, gegen das gesunde Wort der Bibel, durch Zeichen und Wunder geschehen wird.
Weiterhin heißt es in Vers 13 – und darauf möchte ich hinaus –: „Böse Menschen aber und Betrüger.“ Das Wort „Betrüger“ heißt auf Griechisch „Goes“ und bezeichnet auch einen Wundertäter, aber einen, der trickst. Es wird also auch solche geben, die Wunder vortäuschen.
Diese Betrüger werden fortschreiten, also eine Entwicklung durchmachen, und sie werden verführen. Dabei sind sie selbst ebenfalls verführt. Nicht alle Verführer handeln wissentlich; manche sind blind und verführen andere, weil sie selbst verführt sind.
Damit will ich sagen: Es gibt auch gefälschte Zeichen und Wunder, bei denen mit Tricks nachgeholfen wird. Zum Beispiel hat ein solcher Wundertäter aus der charismatischen Bewegung in einem Raum ein Feld abgesteckt und erklärt, dort sei ein Energiefeld. Sobald Leute in dieses Energiefeld traten, fielen sie um.
Ich fragte einen, der dabei war: „Haben die nichts gemacht?“ Die Antwort war: „Ja, natürlich schon!“ Man müsste ja sonst fliegen, oder? So kann man also auch noch nachhelfen.
Aber wenn man denkt, alles sei nur getrickst, irrt man sich. Der Herr Jesus sagt, dass sie große Zeichen und Wunder tun werden. So etwas hat man in zweitausend Jahren Kirchengeschichte nie erlebt; es ist einzigartig. Da geschieht wirklich etwas.
Doch der Herr Jesus spricht von falschen Propheten. Man kann sie testen, nämlich nach 5. Mose 18: Ein Prophet, der einmal etwas Falsches sagt, ist ein falscher Prophet.
Schon zu Beginn der Pfingstbewegung, etwa ab 1901, wurde prophezeit, Jesus Christus komme in zwei Jahren. Das war falsch. Man hätte sagen müssen: falscher Prophet, aus dem Verkehr ziehen. Doch das geschah üblicherweise nicht.
Dann kam der Winter, und man sagte, Jesus Christus komme bald – er kam nicht. Große Führer in der charismatischen Bewegung sagten vor dem Jahr 2000, im Jahr 2000 käme die größte Erweckung aller Zeiten über Europa und Nordamerika. Das geschah nicht.
Es waren alles falsche Propheten, doch sie wurden nicht aus dem Verkehr gezogen. Es ging weiter. Kürzlich ging es um die Wiederwahl von Trump. Solche Propheten sagten, Trump werde wiedergewählt. Er wurde es nicht. Trotzdem machen diese Leute weiter.
Das können keine echten Propheten sein, das sind falsche Propheten.
Man denke auch an Paul Cain. Er war einer der größten neuen Propheten. Man sagte, eine solche Treffsicherheit bei Prophetie wie bei Paul Cain finde man kaum woanders. Doch dann kam heraus, dass der Mann jahrelang in schwerster Perversion gelebt hatte.
Er war ein Mann, der in schwerer Sünde lebte, und dennoch einer der besten Propheten.
Falsche Propheten werden große Zeichen und Wunder tun, und zwar so nahe am Original, dass Jesus sagt, sie könnten, wenn möglich, auch die Auserwählten verführen.
Der Ausdruck „die Auserwählten“ bezeichnet in der Bibel die Menschen, die sich von Herzen bekehren. Diese dürfen wissen, dass der Herr sie vor Ewigkeit gesehen und beschlossen hat: „Ich will sie.“ Das ist Auserwählung.
Natürlich ist dies nicht unabhängig davon, dass der einzelne Mensch auf den Ruf Gottes verantwortlich antworten muss.
Ich will sagen: Die Auserwählten sind die wahren Gläubigen. Doch diese Verführung ist so gefährlich, dass der Herr sagt, sie könnte sogar die Auserwählten verführen.
Es ist wirklich möglich, dass Auserwählte verführt werden. Aber der Herr sagt dann: „Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.“ Es ist ein Befehl. Sie wissen es, ja tatsächlich.
So ist es gekommen, und die Masse ist sogar auf solche Leute hereingefallen. Wirklich schlimm.
Wenn ich Paul Cain namentlich erwähnt habe – was ich fast nie tue –, dann nur, damit man es an einem Beispiel festmachen kann. Sonst steht das irgendwie in der Luft.
Es ist ein gutes Beispiel, wenn man sieht, wie viele den Mann bewunderten und es doch die totale Verführung war.
Darum sagt der Herr: „Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.“
Warnung vor falschen Messiasse und das wahre Kommen Christi
Und jetzt weiter, nochmals Vers 26, Max:
Wenn sie nun zu euch sagen werden: „Siehe, er ist in der Wüste“, so geht nicht hinaus. „Siehe, er ist in den Kammern“, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.
Das reicht schon, danke. Denn es geht jetzt darum: Herr Jesus macht klar, dass sein Kommen als Messias in der Zukunft nicht mehr so versteckt sein wird wie beim ersten Mal, als er unter den Menschen stand, mit ihnen sprach, predigte und heilte.
Damals haben sich die Menschen gefragt: Ist er der Messias oder nicht? Es war nicht für alle sofort klar. Aber der Herr Jesus sagt, wenn er das zweite Mal kommt, dann ist es sofort für alle klar. Denn er wird auf den Wolken des Himmels kommen, mit großer Macht und Herrlichkeit.
Und nun, wenn aber wieder Verführer kommen, die so tun, als wären sie der Messias – in der Art, wie der Herr Jesus das erste Mal kam –, etwa „Siehe, er ist in der Wüste“, so wie Johannes der Täufer. Dieser hat in der Wüste gepredigt (Matthäus 3). Die Leute sind zu ihm in die Wüste hinausgegangen und haben sich gefragt: Wer ist dieser Johannes? Ist er von Gott oder nicht? Ist diese Taufe berechtigt für Juden oder nicht?
Er sagte, Juden müssten sich taufen lassen, ein Reinigungsbad durchmachen. Aber wir Juden sind doch rein. Warum sagt er das? Ja, das war eben so ein Auftreten in der Wüste.
Oder wenn man sagt: „Siehe, er ist in den Gemächern“, dann würde das bedeuten, zum Beispiel: Da, dieses Kind im Kinderbettchen, das ist der Messias. Jetzt ist er gekommen. Der Jesus sagt: Nein, da muss man sich gar nicht damit beschäftigen. Also, da muss man gar nicht in die Wüste gehen, um das zu kontrollieren. Es ist eh falsch.
Und das zeigt auch, dass wir nicht alles kontrollieren müssen. Wo wir merken und wissen aus dem Wort, dass etwas gegen das Wort ist, müssen wir gar nicht darauf eingehen. Wir können die Zeit sparen, wirklich.
Wir haben nur eine beschränkte Lebenszeit. Wir können nicht alles machen und müssen unsere Zeit wirklich für das Richtige einsetzen. Darum sagt der Herr: Geht nicht hinaus! Das ist ein Befehl. „Er ist in den Gemächern“ – glaubt es nicht. Es kann nicht sein, das ist ja gegen das Wort.
Darum ist es wichtig, dass wir auch, wenn Dinge gesagt werden, die der Bibel widersprechen, nicht glauben müssen und gar nicht darauf eingehen. Das schützt uns.
Der Herr sagt: Wenn er kommt, dann ganz offensichtlich. Denn ebenso wie der Blitz ausfährt vom Osten und leuchtet bis in den Westen, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.
Ganz wichtig: Wenn die Bibel über das Kommen des Herrn Jesus als Sohn des Menschen spricht, dann meint das ganz speziell sein Kommen in Macht und Herrlichkeit und nicht etwa die Entrückung.
Auf welche Stelle geht das zurück? Der Sohn des Menschen, Wolken des Himmels – an welche Stelle kommt das? Daniel 7 kann das sein. Natürlich, Daniel 7.
Das war mein Prüfungstext, unter anderem bei der Aramäisch-Prüfung. Daniel 2, Verse 4 bis 7 am Schluss sind ja auf Altaramäisch geschrieben. Auch hier wird das Kommen des Messias im Original aramäisch beschrieben.
Liest uns aber auf Deutsch bitte Daniel 7,13-14:
„Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen, und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen.“
Sieht man, wenn der Messias auf den Wolken des Himmels kommt, dann ist da die Rede vom Ausdruck „Menschensohn“ und „Sohn des Menschen“. Das bedeutet, er kommt auf den Wolken und wird weltweit die Herrschaft übernehmen über die Völker.
Also ganz wichtig: In den Evangelien spricht der Herr Jesus immer wieder über sein zukünftiges Kommen als Sohn des Menschen. Dann ist das ein Rückbezug auf Daniel 7,13-14 – sein Kommen, um das Friedensreich, das tausendjährige Reich, aufzurichten.
Bild vom Aas und den Geiern als Symbol für das Gericht
Nun sagt der Herr in Vers 28 noch einen überraschenden Satz. Liest du den auch? Dort heißt es: „Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.“ Sehr gut, bei dir steht Geier. Es gibt auch Übersetzungen, zum Beispiel Schlachter 2000.
Das liegt daran, dass das griechische Wort sowohl „Adler“ als auch „Geier“ bedeuten kann. Hier sieht man, dass ein Bibelübersetzer auch Biologie, Geographie, Geschichte und weitere Aspekte berücksichtigen muss, um richtig zu übersetzen.
Wenn man übersetzt: „Wo das Aas ist, da werden auch die Adler sein“, ist das grammatikalisch korrekt. Doch es ist falsch, weil Adler kein Aas fressen. Das Wort bedeutet auch Geier, und hier muss man es als Geier übersetzen.
Was machen Geier? Sie sind sozusagen Gesundheitspolizisten. Sie kommen vom Himmel herunter und kreisen zuerst. Dabei scannen sie mit ihren unglaublichen Augen die Landschaft. Sie können aus Kilometern Entfernung die kleinsten Einzelheiten erkennen. Plötzlich fliegt ein Geier nach unten. Und was machen die anderen? Sie schauen ebenfalls nach unten und folgen ihm, um das Aas zu holen.
Sie holen nicht lebende Babys – außer ein Baby wäre gestorben, dann schon. Sie holen das Aas, also nicht das Lebendige, sondern das Verrottete. Das, was lebt, bleibt auf der Erde, und das, was verrottet ist, wird weggenommen. Die Lebenden werden gelassen, die Verrotteten werden entfernt.
Das hilft uns, das Weitere ab Vers 36 besser zu verstehen. Darauf kommen wir später noch einmal zurück, wenn wir Vers 36 betrachten.
Zeichen am Himmel vor der Wiederkunft Christi
Jetzt gehen wir noch ein bisschen weiter, Vers 29: Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels erschüttert werden.
Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen. Alle Geschlechter der Erde werden sich an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen, auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Ja, also die große Drangsal dauert dreieinhalb Jahre, und dann kommt die Wiederkunft Christi. Diese ist aber verbunden mit einem ganz besonderen Zeichen. Die Sonne verdunkelt sich, der Mond verdunkelt sich, und die Sterne fallen vom Himmel. Damit ist nicht gemeint, dass die Sterne, also Sonnen, herunterfallen. Der Ausdruck „Sterne fallen vom Himmel“ ist ein Bild für Meteore, die zur Erde stürzen.
Übrigens sagt man im Tadschikischen, das ist ein Farsi-Dialekt, heute noch, dass die Sterne vom Himmel fallen, wenn Meteore herunterfallen. Farsi ist Persisch und wird im Iran gesprochen. In Afghanistan spricht man Dari, eine Variation von Farsi. In Tadschikistan spricht man Tadschikisch, das ist ein weiterer Dialekt, aber die Sprecher verstehen sich untereinander. Die Tadschiken sprechen einfach ein bisschen „uriger“, so wie Schweizerdeutsch. Die Iraner haben einen sehr vornehmen Dialekt, der mehr vorne im Mund gesprochen wird. Das ist typisch für das Hochdeutsche, weshalb es vornehmer klingt. Die Schweizer wirken ein bisschen „elblerisch“ – versteht man das Wort? Das bedeutet, wir wissen etwas von Kühen und so. Im Tadschikischen sagt man heute noch, dass die Sterne vom Himmel fallen, wenn Meteore herunterfallen. Diese können natürlich verheerende Katastrophen auslösen.
Der Herr Jesus nennt dies hier als Zeichen und erwähnt dann noch ein ganz spezielles Zeichen. Zeitlich versetzt zur Sonnenverfinsterung wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen. Die Jünger hatten ja in Kapitel 24, Vers 3 unter anderem gefragt: „Was ist das Zeichen deiner Ankunft? Was wird das Zeichen sein, unmittelbar bevor du kommst?“ Dieses spezielle Zeichen am Himmel wird unabhängig von der Sonnen- und Mondverfinsterung sowie den Meteoren erscheinen.
Wenn dieses Zeichen sichtbar wird, werden alle Stämme der Erde wehklagen. Sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen. Dieses ganz spezielle Zeichen am Himmel kündigt die Ankunft des Herrn Jesus an, und alle werden wissen: Er ist es. Es wird nicht mehr so sein wie damals, als viele sich fragten, ob er der Messias sei. Er heilte zwar Aussätzige – das hatte niemand mehr in Israel seit Mose getan. Man hätte denken können, er müsse der Messias sein. Doch er heilte am Sabbat, und das führte zu Zweifeln und Gedanken.
Wenn er dann kommt, wird es für die ganze Welt klar sein. Es wird ein Schrecken sein für die Welt. Alle Stämme der Erde werden wehklagen. Dabei handelt es sich nicht nur um die Stämme Israels, sondern um alle Stämme der ganzen Welt, alle Volksstämme und Völker.
Woher nehme ich das Recht für diese Aussage? Ich kann das kurz erläutern: Es geht um die Berufung Abrahams. Gott ruft Abraham aus Ur in Chaldäa, um Stammvater Israels und des Messias zu werden. So soll er ein Segen für alle Völker sein.
Lies mal, Max, nicht alle drei Verse, sondern nur Vers 3 in 1. Mose 12: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen, und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde.“
Dieser Ausdruck „alle Geschlechter der Erde“ wurde in der griechischen Übersetzung, der Septuaginta, mit dem gleichen Ausdruck übersetzt, den wir auch in Offenbarung 1, Vers 7 finden.
Schlag dort mal auf und lies uns vor, Offenbarung 1,7: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde.“
Ja, Amen!
Dieser Ausdruck „alle Geschlechter der Erde“ ist genau derselbe wie in der Septuaginta-Übersetzung von 1. Mose 12, Vers 3. Es geht darum, dass alle Völker der Welt einmal durch Israel, nämlich durch den Messias, der aus Israel kommen sollte, unter seinen Segen kommen werden. Menschen aus allen Völkern, Stämmen und Sprachen sollen errettet werden, wie das in Offenbarung 7 und Offenbarung 5 klar gesagt wird. So bezieht sich das eben auf die ganze Welt.
Sie werden also sehen: Das ist er! All jene, die das Evangelium abgelehnt haben, bleiben nur noch das Weinen. Es wird ein Schrecken sein, wenn er kommt. Man muss sich vorstellen, wie das für alle Agnostiker und Atheisten in der Schweiz, in Deutschland, in ganz Europa und Nordamerika sein wird. Sie waren sich so sicher, dass die Fundamentalisten einfach schräge Leute sind. Und plötzlich kommt er auf den Wolken, und sie wissen: Das ist der Nazaräer. Der muss doch tot sein – er lebt!
Wir können uns nicht vorstellen, was für ein Schrecken das sein wird. Sie werden sich an die Brust schlagen und wehklagen. Das wird unerfreulich sein. Darum wird in der Bibel das Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit immer wieder mit „wie ein Dieb in der Nacht“ verglichen.
Das ist nicht die Entrückung. Auch das ist ein wichtiger Schlüssel: Immer wenn es um das Kommen „wie ein Dieb in der Nacht“ geht, ist es nicht die Entrückung. Wenn es um den Sohn des Menschen auf den Wolken geht, ist es nicht die Entrückung. Warum? Bei der Entrückung wird es eine Freude für die Gemeinde sein, wenn der Herr Jesus kommt. Für diese Welt aber wird es so sein, als würde jemand unerwartet einbrechen.
Man kann sich das so vorstellen: Ich schlafe im ersten Stock unseres Hauses, und um 4:36 Uhr bricht jemand unten ein. Es ist ja so, dass wir auch gerne Leute einladen. Aber diese Person war gar nicht eingeladen und ist wirklich unerwünscht. Es gibt Leute, die kommen einfach so, und dann laden wir sie spontan ein. Aber das hier ist wirklich schlimm. Man weiß ja nicht, dass er um 4:36 Uhr kommt, sonst hätte man an der Tür gewacht und gesagt: „Hallo, was wollen Sie?“ Das ist auch ein bisschen gefährlich, je nachdem.
Ich will nur sagen: So unerfreulich und so wird es für die Welt sein – schrecklich! Sie werden ihn auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
Ja, jetzt machen wir zwanzig Minuten Pause.