Einführung in die Landverteilung des Stammes Juda
Wir fahren weiter in Josua 15, und zwar ab Vers 20. Ich lese noch so beispielsweise weiter, wie das alles beschrieben wird.
Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Juda nach ihren Geschlechtern. Die Städte am Ende des Stammes der Kinder Juda lagen gegen die Grenze Edoms hin im Süden.
Es wird ganz genau auch geografisch angegeben, wie die verschiedenen Ortschaften hießen: Kapzeel, Eder, Jagur, Kina, Mona, Adada, Kedesch, Hazor und Jitnan. Das ist natürlich ein anderes Hazor als das, was wir in Josua 11 in Galiläa gefunden hatten. Dieses liegt im Süden.
Weiter folgen Jitnan, Sif, Telem, Bealot, Neu-Hazor, Keriot-Hetzron – das ist Hazor, Amam, Shema, Molada, Hazor-Gatta, Reschmon und Bet-Pelet. Man sieht, wie oft Hazor vorkommt. Das ist ganz normal, weil Hazor eigentlich ein eingezäuntes Gebiet bedeutet.
Gerade wenn man da in der Wüste viel mit Schafzucht zu tun hatte, hat man so eine Einzäunung gemacht. Das gab automatisch den Namen Hazor, ähnlich wie im Deutschen gewisse Ortsnamen typisch sind und sich an vielen Orten wiederholen.
In Vers 28 heißt es weiter: Sor, Schual, Beerscheba, Bislotja Ba'ala, Iyim, Edsem, El-Tolad, Kessil, Horma, Ziklak, Madmana, Sansana, Lebaot, Schilchim und Ayin.
Rimon, übrigens, im Hebräischen sind die Wörter meistens endbetont. Das ist komisch, weil im Deutschen oft die Betonung auf der ersten Silbe liegt, im Hebräischen jedoch typischerweise auf der letzten Silbe – aber nicht immer.
Ayin sagt man nicht einfach Ayin, sondern Ayin. Das heißt Quelle oder Auge.
Rimon bedeutet Granate, also vom Granatapfelbaum. Im modernen Hebräisch ist eine Granate in der Armee ebenfalls ein Rimon.
Alle Städte waren dreiundzwanzig samt ihren Dörfern.
Die Städte im Tiefland und Bergland von Juda
In der Niederung, das ist die Scheffila, also das Tiefland westlich der Berge Judäas, liegen die Orte Eshtaol, Zohar, Aschna, Sanoach und Ein Ganim. Dies ist die Quelle der Gärten.
Weiterhin befinden sich dort Tabuach, Apfel, Enam, die Doppelquelle, Yarmut und Adulam. Außerdem Socho, Azeka und Sha'araym. Sha'araym ist eine Ortschaft mit zwei Stadttoren, denn "Sha'ar" bedeutet Stadttor und "Sha'araym" Doppeltor. Daneben liegen Aditaim, Gedera und Gedrotaim.
Insgesamt umfasst diese Region vierzehn Städte und ihre Dörfer: Zenan, Hadascha, Migdalgad, Ilhan, Mizbe, Jogdöl, Lachis, Bozkat, Eglon, Kabbon, Lachmas, Kittlisch, Gederot, Beit Dagon, Naama und Makeda. Diese sechzehn Städte haben ebenfalls ihre Dörfer.
Weiterhin zählen dazu Libna, Eter, Aschan, Yiftach, Aschna, Netziv, Kehila, Achsif und Marischa. Diese neun Städte haben ihre Dörfer.
Ekron mit seinen Tochterstädten und Dörfern liegt ebenfalls in diesem Gebiet. Von Ekron aus westwärts befinden sich alle Orte, die an der Seite von Astot lagen, samt ihrer Dörfer. Dazu gehören Astot mit seinen Tochterstädten und Dörfern sowie Gaza mit seinen Tochterstädten und Dörfern bis an den Bach Ägyptens.
Hierbei finden wir den Nachhalt mit zwei, das große Meer und das angrenzende Gebiet.
Im Gebirge liegen Shamir, Yathir, Soho, Danna und Kiryat Sanna, das auch Debir genannt wird. Außerdem Anab, Eschdemo, Anim, Gossen, Holon und Gilo. Diese elf Städte haben ihre Dörfer.
Weitere Orte sind Arab, Duma, Esch Han, Janum, Beit Dapur (Apfelhausen), Afeka, Humta und Kiryat Arba, das ist Hebron. Dazu kommt Zio mit neun Städten und ihren Dörfern, nämlich Mahon, Karmel, Sif, Jutta, Jezreel, Yogteam, Sannoach, Kayin, Gebea und Timna. Diese zehn Städte haben ebenfalls ihre Dörfer.
Schließlich zählen Halchul, Bet-Zur, Gedor, Ma'arat, Bet-Anot und El Tekon mit ihren Dörfern dazu. Kiryat Ba'al, das ist Kiryat-Yarim, und Rappa sind zwei Städte mit ihren Dörfern.
Die Siedlung in der Wüste und die Bedeutung von Qumran
In der Wüste, Bet Arawa – das ist Arawa-Hausen. Arawa ist der Name der Tiefebene beim Toten Meer, und Bet Arawa bedeutet das Haus der Arawa, also Arawa-Hausen, Medin und Sechacha. Das ist interessant, weil man diese Ortschaft mit Qumran identifizieren kann.
Der Ort, an dem diese Siedlung entstanden ist, liegt im zweiten Jahrhundert vor Christus. Es handelt sich um eine Siedlung, die sich vom offiziellen Judentum abgesondert hat, weil im Tempel alles so durcheinander war. Die Hohenpriester waren nicht mehr legal, sie stammten nicht mehr aus der Linie von Zadok. Diese Linie war seit Salomo immer die legitime Priesterlinie, auch als der zweite Tempel gebaut wurde.
Jeschua, ein Sohn von Zadok, lebte zur Zeit von Esra. Doch diese legitime Linie wurde im Laufe der Zeit gebrochen, und das setzte sich bis ins zweite Jahrhundert vor Christus fort. Schließlich übernahmen die Makkabäer die Macht. Ursprünglich war es eine Erweckungsbewegung, doch dann griffen sie zur Macht, und die Hohenpriester wurden illegal. So ging es weiter, dass fast alle weiteren Hohenpriester illegal waren.
In diesem Sinn war auch der Hohepriester zur Zeit Jesu, Kajaphas, ein illegaler Hohepriester, der Jesus zum Tod verurteilte. Das bereitete vielen Treuen große Schwierigkeiten. Ein Nachkomme von Zadok entschloss sich deshalb, in die Wüste zu gehen. Dort gründeten sie die Siedlung in Qumran.
Sie sammelten Bibelhandschriften, so viele sie bekommen konnten. Da sie sich vom Tempel abgesondert hatten, waren die besten Handschriften im Tempel – die besten Vorlagen, nach denen alle Handschriften in den Synagogen immer wieder geprüft wurden. Da sie keinen Zugang mehr zum Tempel hatten, sammelten sie alles Material, das sie bekommen konnten, um es dort zu studieren.
Sie sagten sich: Wir warten, bis der Messias kommt. Sie wussten, dass die Zeit bald gekommen sein musste. Ihre Auslegung der Endzeitprophetie war in dieser Hinsicht absolut korrekt.
So gingen sie in die Wüste. In Jesaja 40 heißt es: „Stimme eines Rufenden in der Wüste, bereitet den Weg in der Arawa.“ Steppe heißt Arawa, und so gingen sie in die Arawa.
Es war ihnen wichtig, auf judeischem Boden zu sein, in der Arava – nicht irgendwo, sondern am Nordende des Toten Meeres.
Sie sagten sich: In Juda kommt der Messias aus dem Stamm Juda. Sie glaubten, dass der Vorläufer dort auftreten und das Kommen des Messias ankündigen würde. Dann würde seine Herrlichkeit offenbar werden.
Sie wählten den Ort beim Toten Meer, weil dort in der Endzeit ein geordneter Tempel vom Messias errichtet werden würde. Von diesem Tempel sollte eine Quelle entspringen, und ein Fluss würde vom Tempelberg bis ins Tote Meer fließen.
Darum wählten sie Qumran. Es ist also durchaus denkbar, dass Sechacha genau dieser Ort von Qumran ist.
Die Oase Engedi und die bleibenden Herausforderungen bei der Landnahme
Also, und jetzt? Zeige die Option, und wir haben es, ja!
Im Stamm Juda, nicht im Stamm Benjamin, aber am Nordende des Toten Meeres in der Arava. Das bezieht sich auf die Verse 61 und 62: Nipschan, Irhamelach und Engedi – sechs Städte und ihre Dörfer. Engedi, die Quelle des Böckleins, ist diese Oase.
Diese Oase liegt im mittleren Bereich des Toten Meeres und ist eine wunderbare grüne Insel inmitten der heißen Wüste mit unerbittlicher Sonneneinstrahlung. Dort hat König David Zuflucht gesucht, als er vor Saul floh. David versteckte sich dort und stieg dann hinauf bis zum Steinbockfelsen. Die Steinböcke sind heute noch dort zu sehen, ebenso wie Klippendachse. Das ist das Engedi.
Hier wird das einfach beschrieben, aber später in der biblischen Geschichte spielt Engedi wieder eine Rolle. Viele andere Ortschaften, die hier erwähnt werden, bekommen später in der Heilsgeschichte ebenfalls Bedeutung, wie ich an verschiedenen Beispielen versucht habe zu verdeutlichen.
Dann kommt Vers 68, ein trauriges Aber: Die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, konnten von den Kindern Judas nicht vertrieben werden. Die Jebusiter wohnten mit den Kindern Judas in Jerusalem bis zu diesem Tag.
Das ist ein dunkler Punkt in diesem Buch des Sieges, aber wir haben gesehen, dass es noch mehr dunkle Punkte gab. Es begann mit Ai, dann mit den Gibeoniten, und hier sieht man, dass sie es nicht schafften, diese Stadt zu erobern – die Stadt, die später die Hauptstadt Israels werden sollte, die Stadt des großen Königs.
Und hier hatte der Teufel ein ganz besonderes Interesse daran, diese Stadt nicht herzugeben.
Die Suche nach dem Ort, den Gott erwählen wird
Im fünften Buch Mose wird 21 Mal von Mose über einen bestimmten Ort gesprochen. Als Beispiel öffne ich die Schriftstelle, in der es heißt, dass der Herr einen Ort erwählen wird, und zwar in einem der Stämme Israels, damit er dort seinen Namen wohnen lassen kann.
Zum Beispiel heißt es in 5. Mose 12,4: "Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr nicht also tun, nämlich Götzendienst treiben, sondern den Ort sollt ihr aufsuchen, welchen der Herr, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, dass er dort wohne."
Auch in Vers 11 wird dieser Ort erwähnt: "Der Ort, welchen der Herr, euer Gott, erwählen wird, seinen Namen dort wohnen zu lassen."
Ebenso in Vers 14: "Sondern an dem Ort, welchen der Herr in einem deiner Stämme erwählen wird."
Und so geht es weiter in den Versen 18, 21, 26 und an insgesamt 21 Stellen im gesamten fünften Buch Mose. Immer wieder wird von diesem Ort gesprochen, den der Herr erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Er wird dreimal, siebenmal oder öfter erwähnt, doch der Name dieses Ortes wird nie genannt.
Nachdem Josua das Land erobert hatte, begann die große Suche nach diesem Ort, von dem Mose gesprochen hatte. Damals wusste man noch nicht, dass es Jerusalem ist. Doch genau dieser Ort bereitete Schwierigkeiten, denn man konnte ihn nicht vollständig erobern, sondern nur teilweise. Es gab eine Koexistenz zwischen den Kindern Judas und den Jebusitern.
Später hat Gott durch prophetische Offenbarungen in der Zeit Davids klargemacht, dass Jerusalem der Ort ist, an dem er seinen Namen wohnen lassen will. Deshalb ließ Salomo dort den Tempel bauen.
Aber wir sehen, dass der Teufel bereits im Voraus wirken wollte. Genau diesen Ort wollte er nicht hergeben. Wenn schon etwas anderes, aber nicht diesen Ort.
Neutestamentliche Perspektive auf den Wohnort Gottes
Neutestamentlich entspricht diesem Ort, an dem der Herr seinen Namen wohnen lassen will, eigentlich Matthäus 18,20. Dort sagt der Herr Jesus, indem er über die Gemeinde spricht, die im Alten Testament ein Geheimnis war:
Ab Vers 15 spricht er bereits über die Gemeinde und ihre Aufgabe in der Gemeindezucht. Außerdem betont er die Bedeutung des Gebets in der Gemeinde mit einer speziellen Verheißung. Dann fasst er zusammen in Vers 20: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind zu meinem Namen hin, da bin ich in ihrer Mitte.“
Das war eine Überraschung für die Jünger, denn sie dachten, für einen Gottesdienst braucht es mindestens zehn Männer. Die Rabbiner hatten festgelegt, dass man mindestens zehn Männer braucht, um an einem Ort eine Synagoge zu sein und dort offiziellen Gottesdienst zu feiern. Man nennt diese Zehnerzahl Minjan.
Diese Regel leiteten sie aus der Geschichte von Sodom und Gomorra ab. Abraham bietet Gott an: Wenn 50 Gerechte da sind, soll Sodom verschont werden. Der Herr geht darauf ein, dann vielleicht sind es nur 45, und der Herr geht ebenfalls darauf ein. Abraham geht schließlich bis auf zehn Gerechte herunter, und der Herr sagt, wenn zehn Gerechte in Sodom sind, werde er die Stadt verschonen. Aber die Stadt wurde zerstört, weil diese Zehnerzahl nicht erreicht wurde.
So haben die Rabbiner abgeleitet, dass es für ein Zeugnis in einer Stadt mit einem offiziellen Gottesdienst diese Zehnerzahl, den Minjan, braucht.
Jetzt kommt der Erlöser in diese Welt, der Messias, und lehrt seine Jünger: Wo zwei oder drei versammelt sind – wörtlich heißt es nicht „in meinem Namen“, sondern „zu meinem Namen hin“. Das bedeutet, dass sie auf ihn ausgerichtet sind. Er hat alle Autorität, nicht das, was Menschen an Statuten aufstellen oder organisatorischen Strukturen schaffen. Dort, wo sie zu seinem Namen hin versammelt sind, kann er den Gottesdienst führen und leiten.
Dort kommt die Verheißung: „Da bin ich in ihrer Mitte.“ Natürlich ist Gott allgegenwärtig. Aber was heißt es, wenn Gott an einem Ort wohnt, in der Mitte? Im Alten Testament war Gott auch allgegenwärtig. Trotzdem heißt es, dass er in Jerusalem im Tempel wohnte. Die Schechina, die Wolken- und Feuersäule, zeigte über dem Salomonstempel seine Gegenwart an.
Das war der Ort, an dem Gott sich auf besondere Weise offenbarte. Dort konnte man ihn besonders erleben und erkennen.
Die Königin von Saba kam aus dem Jemen – Sheba war nicht Äthiopien, sondern der alte Name für Jemen. Sie kam vom Südende der arabischen Halbinsel, etwa tausend Kilometer weit, um die Weisheit Salomos zu hören. Dort, wo der Tempel war, sagte sie: „Nicht die Hälfte hat man mir erzählt in meinem Land, du hast das Gerücht übertroffen. Glückselig sind diese Knechte, die deine Weisheit hier hören dürfen.“
Das war der Ort, an dem sich Gott auf besondere Weise zu erkennen gab.
Wenn der Herr Jesus sagt: „Wo zwei oder drei versammelt sind zu meinem Namen hin, da bin ich in ihrer Mitte“, dann ist das dieser Ort, wo Gottesdienst wirklich allein auf den Namen des Herrn Jesus ausgerichtet ist. Dort wird man seine Führung und seine Gegenwart auf besondere Weise erleben.
Das ist das neutestamentliche Gegenstück zu dem dreimal, siebenmal angekündigten Ort, den der Herr auserwählen wird, in einem deiner Stämme, wohin die Schlachtopfer gebracht werden sollen.
Aus dem fünften Mose kann man erkennen, dass man zu dem Ort hinaufgehen soll, an dem der Herr seinen Namen wohnen lassen wird. Es war also klar, dass dieser Ort nicht in der Scheffel da unten ist, nicht in der Scharon-Ebene, auch nicht im Negev bei Beerscheba. Sondern er wird irgendwo im Bergland sein.
Schließlich ist das zentrale Bergland das Gebiet von Issachar, Manasse, Ephraim, Benjamin und Juda, dort in Jerusalem.
Eine traurige Feststellung in Vers 68 ist, dass sie Jerusalem, das Herz des Landes Israel, nicht bekommen hatten. Aber König David eroberte später in einer gewaltigen Aktion die Stadt Jerusalem (2. Samuel 5,6-10).
Landverteilung für den Stamm Joseph und die Herausforderungen bei der Eroberung
Jetzt geht es um das Erbteil von Joseph. Das Los fiel für die Söhne Josephs am Jordan bei Jericho, am Wasser von Jericho, nach Osten hin zur Wüste, die von Jericho zum Gebirge von Bethel hinaufsteigt. Die Grenze verlief von Bethel nach Luz und führte weiter zur Grenze der Arkiter, nach Atterot. Von dort stieg sie westwärts hinab zur Grenze der Jaffetiter.
Die Grenze der Jaffetiter reichte bis an die Grenze von Unterbethoron und bis Gezer. Ihr Ausgangspunkt war das Meer. So erhielten die Söhne Josephs, Manasse und Ephraim, ihr Erbteil. Hier haben wir also Ephraim und Manasse.
Joseph wird als zwei Stämme gezählt. Die Grenze der Kinder Ephraim war nach ihren Geschlechtern festgelegt. Die östliche Grenze ihres Erbteils reichte von Aterot Adar bis Oberbethoron. Von dort verlief die Grenze gegen Westen nach Mikmetad, nördlich davon. Die Grenze wandte sich dann wieder nach Osten, führte an Ta'anat Silo vorbei und ging weiter nach Yanocha.
Von Yanocha stieg die Grenze hinab nach Atarot und Naarat, berührte Jericho und endete am Jordan. Von Tapuach aus verlief die Grenze gegen Westen zum Bach Kana, und ihr Ausgang war das Meer. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Ephraim, nach ihren Geschlechtern, zusammen mit den Städten, die für die Kinder Ephraim abgesondert wurden. Diese Städte lagen mitten im Erbteil der Kinder Manasse. Alle Städte und ihre Dörfer gehörten dazu.
Doch es gab noch eine dunkle Stelle: Sie vertrieben die Kanaaniter nicht vollständig, die in Gezer wohnten. Die Kanaaniter wohnten weiterhin mitten unter den Ephraimitern bis zu diesem Tag und wurden ihnen zur Fron verpflichtet. Auch hier gab es also keinen vollständigen Sieg.
Wir erkennen hier bereits eine Vorbereitung auf das Buch Richter. Dieses Buch zeigt, wie sich die Lage zunehmend verschlechtert und die Misserfolge zunehmen. Die Situation wird schlimmer und schlimmer. Schließlich beginnen die Feinde Israel zurückzudrängen. Das Volk verliert das, was es einst gewonnen hatte.
Das ist eine ernste Situation. Wenn Gläubige Dinge im Glauben erkannt und sich daran gefreut haben, aber später nicht den ganzen Glauben bewahren, sondern bestimmte Wahrheiten, mit denen sie verbunden sind, über Bord werfen, entspricht das genau der Situation in Richter 1. Dort drängt der Feind das Volk zurück.
Sie besitzen zwar noch Teile des Landes, doch sie verlieren das, worauf einst ihre Fußsohle gestanden hatte. Sie wurden zwar frondienstpflichtig gemacht und waren ihren Gegnern unterworfen, aber das war nicht Gottes Plan.
Die Landverteilung für den Stamm Manasse und das Erbrecht der Töchter Zelofchads
Kapitel 17: Das Los fiel auf den Stamm Manasse, denn er war der Erstgeborene Josephs. Für Machir, den Erstgeborenen Manasses und Vater Gileads, der ein Kriegsmann war, wurden Gilead und Basan zugeteilt. Für die übrigen Söhne Manasses wurde das Land entsprechend ihren Geschlechtern verteilt: für die Söhne Abiezers, die Söhne Heleks, die Söhne Asriels, die Söhne Sichems, die Söhne Hefers und die Söhne Shemidas. Das waren die Kinder Manasses, des Sohnes Josephs, männlich nach ihren Geschlechtern.
Zelowchad, der Sohn Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Hier ist wichtig, richtig zu betonen: Es waren nicht nur Töchter, sondern nur Töchter. Beim Lesen der Bibel muss man auf die richtige Betonung achten, da sonst der Sinn falsch verstanden werden kann. Allein durch das Lesen kann man schon viel erklären.
Diese Töchter hießen Machla, Noah, Chogla, Milka und Tirza. Sie traten vor Eleazar, den Priester, vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten und sprachen: „Der Herr hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Brüdern zu geben.“ Daraufhin erhielten sie gemäß dem Befehl des Herrn ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters. So fielen dem Stamm Manasse zehn Anteile zu, außer dem Land Gilead und Basan, das jenseits des Jordan liegt. Denn die Töchter Manasses erhielten ein Erbteil unter seinen Söhnen, das Land Gilead aber wurde den übrigen Söhnen Manasses zugeteilt.
Diese Töchter Zelofrats und ihre Rechte am auserwählten Land führen uns zurück zum Buch 4. Mose. Schlagen wir dort auf, wo die Töchter Zelofrats zum ersten Mal erwähnt werden: am Ende der Wüstenwanderung. Die meisten der Auszugsgeneration waren bereits verstorben. In 4. Mose 27,1 heißt es: „Und es nahten herzu die Töchter Zelofrats, des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, von den Geschlechtern Manasses, des Sohnes Josephs.“
Warum wird dieser ganze Stammbaum der fünf Töchter aufgezählt? Er soll zurückgeführt werden auf Joseph, diesen Mann nach dem Herzen Gottes, der so viel Schweres in seinem Leben erfahren hatte. Man muss sich vorstellen: Ein Siebzehnjähriger wird von seinen zehn älteren Brüdern abgelehnt und nach Ägypten verkauft – das muss eine enorme Belastung sein. Doch Joseph ging nicht in eine Klinik, sondern nach Ägypten. Dort erwies er sich treu als Diener im Haus Potiphars. Dann kam die Geschichte mit der Frau Potiphars, die ihn zur Unzucht verführen wollte. Joseph machte ihr klar, dass eine solche Sünde gegen Gott nicht in Frage kommt. Sie hörte nicht auf ihn, berührte ihn sogar, woraufhin Joseph floh und sein Kleid zurückließ.
Diese mutige Tat, in einer gefährlichen Situation zu fliehen, brachte ihm Verleumdung ein: Man beschuldigte ihn, der Frau etwas angetan zu haben, und er kam ins Gefängnis. Er hätte sagen können: „Was für ein Leben! Ich will dem Herrn treu bleiben, aber alles geht schief.“ Seine Brüder verkauften ihn, und dabei brachen sie dem Vater das Herz – mit Josephs blutgetränktem Leibrock. Das wusste Joseph damals nicht, aber er blieb treu.
Im Gefängnis bewies er sich erneut als Prophet, indem er zwei Mitgefangenen half, ihre Träume von Gott zu verstehen. Er bat sie, an ihn zu denken, doch sie vergaßen ihn. Joseph konnte immer noch nicht in eine Klinik gehen. Er hatte Zeit, über seine Verletzungen nachzudenken – und das waren tiefgehende Verletzungen. Doch er blieb dem Herrn treu. Mit dreißig Jahren kam er aus dem Gefängnis. Dieser Mann bewies große Treue. Er hätte sagen können, er habe die besten Jahre seines Lebens verpasst, von siebzehn bis dreißig, doch er blieb dem Herrn treu.
Gott erhob ihn aus der niedrigsten Position im Gefängnis zum Zweiten nach dem Pharao in Ägypten. Joseph ertrug diese Ehre, weil er gelernt hatte, mit Schmach und Schande zu leben. Das bewahrte ihn davor, hochmütig zu werden. Es ist gefährlich, berühmt zu werden, aber wenn der Herr andere Wege führt, hilft das, Bescheidenheit zu bewahren. Joseph war ein wunderbarer Mann, und es gibt viele Parallelen zwischen seinem Leben und dem des Herrn Jesus, wie bei keinem anderen Gottesmann im Alten Testament.
Diese Töchter Zelofrats waren Nachkommen Josephs. So wie er ein Gottesmann war, wollten auch sie Frauen Gottes sein. In Vers 2 heißt es: „Und sie traten vor Mose und vor Eleazar, den Priester, und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sprachen.“ Das waren mutige Frauen – unverheiratet – die vor Mose und das ganze Volk Israel traten, ein Millionenvolk.
Sie hatten klare Vorstellungen: Ihr Vater war in der Wüste gestorben, aber nicht unter den Rebellen der Rotte Korah, sondern in seiner Sünde. Das bedeutet, er starb in seiner Sünde wie alle anderen, die damals bei Kadesch-Ban-Eja nicht glaubten. Er war aber nicht Teil der Rebellion gegen Gott und sein Wort. Sie sagten: „Er hatte keine Söhne.“ Das gibt es tatsächlich. Von der Wahrscheinlichkeitsrechnung her sollte es etwa gleich viele Töchter wie Söhne geben, aber es gibt Familien mit nur fünf Töchtern und keinen Söhnen.
Nun die Frage: Warum soll der Name unseres Vaters aus dem Geschlecht abgeschnitten werden, weil er keinen Sohn hat? Gebt uns ein Erbteil unter den Brüdern unseres Vaters! Diese Worte sprachen sie vor ganz Israel. Sie baten Mose, ihnen ein Erbteil zu geben. Obwohl sie noch in der Wüste waren, glaubten sie fest daran, ins Land zu kommen und den Segen Gottes zu erhalten. Diese Frauen waren Frauen Gottes, die den Segen wirklich wollten – eine Vermehrung von Aksas.
Sie sagten: „Gib uns ein Erbteil unter den Brüdern unseres Vaters.“ Das war ein Rechtsfall, denn so etwas hatte es bisher nicht gegeben. Mose wusste nicht, was er antworten sollte. Wie sieht das erbrechtlich aus? Können Töchter erben? Sie wollten, dass die Familie nicht ausgelöscht wird, sondern dass sie ein Erbteil im Land erhält.
Mose brachte ihre Rechtssache vor den Herrn, und der Herr sprach zu Mose: „Die Töchter Zelofrats reden recht.“ Das war ein bedeutender Moment! Vor ganz Israel wurde bestätigt, dass sie keine frechen Feministinnen sind, sondern Frauen Gottes, die das Richtige wollen und dafür Energie zeigen. Der Herr befahl, ihnen ein Erbbesitztum unter den Brüdern ihres Vaters zu geben und das Erbteil ihres Vaters auf sie übergehen zu lassen.
Anschließend wurde erklärt, wie das Erbrecht aussehen sollte. Interessant ist, dass Mose hätte sagen können: „Ihr seid unverheiratet, vielleicht heiratet ihr später und bekommt das Erbteil durch euren Mann.“ Oder die Töchter hätten sagen können, dass sie heiraten und dann sowieso etwas bekommen. Doch für sie war das Erbteil wichtiger als die Heirat.
Es gibt Menschen, für die ist das Wichtigste, um jeden Preis zu heiraten. Das kann gefährlich sein, weil man dadurch geistlich gesehen das Erbteil verlieren kann, wenn man unüberlegt handelt. Für diese Töchter war das Erbteil aber das Wichtigste.
Später heirateten sie alle, wie wir in 4. Mose 36 lesen. Ab Vers 5 heißt es: „Da gebot Mose den Kindern Israel nach dem Befehl des Herrn und sprach: Der Stamm der Kinder Joseph redet recht.“ Hier erscheint wieder die Formulierung: „Die Töchter Zelofrats reden recht“, „der Stamm der Kinder Joseph redet recht.“ Das ist das Wort, das der Herr bezüglich der Töchter Zelofrats geboten hat.
Sie dürfen dem heiraten, der in ihren Augen gut ist, aber nur aus dem Geschlecht des Stammes ihres Vaters. So soll nicht ein Erbteil von einem Stamm auf einen anderen übergehen, sondern die Kinder Israels sollen an dem Erbteil des Stammes ihrer Väter festhalten. Jede Tochter, die ein Erbteil besitzt, soll einen Mann aus dem Stamm ihres Vaters heiraten, damit das Erbteil im Stamm bleibt.
In Israel war es möglich, dass eine Frau aus dem Stamm Dan einen Mann aus dem Stamm Levi heiratete, oder eine Frau aus dem Stamm Juda einen Mann aus dem Stamm Asser. Aber wenn Töchter erben, ist es wichtig, dass sie jemanden aus dem gleichen Stamm heiraten, damit das Erbteil nicht auf einen anderen Stamm übergeht.
Deshalb gab es diese Einschränkung: Sie dürfen nur jemanden aus dem Volk Gottes heiraten, natürlich keinen Kanaaniter oder Ungläubigen. Das Gebot ist klar, auch im Neuen Testament. Schauen wir zum Beispiel in 2. Korinther 6,11-15:
„Unser Mund ist zu euch aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit geworden. Ihr seid nicht verengt in uns, sondern ihr seid verengt in eurem Innern. Ich rede als zu Kindern: Werdet auch ihr weit, seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen! Denn welche Gemeinschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Übereinstimmung besteht zwischen Christus und Belial, oder welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang hat der Tempel Gottes mit Götzen?“
Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen! Das ist ein Befehl, keine Empfehlung. Das bezieht sich auf ein Gesetz in 3. Mose 19,19 und 5. Mose 22,10, das zum Beispiel verbietet, mit einem Esel und einem Rind zusammen zu pflügen, weil sie unterschiedliche Schritte haben und sich Schmerzen zufügen würden. Man muss zwei Rinder oder zwei Esel zusammenfügen.
Der Apostel Paulus benutzt dieses Gesetz geistlich übertragen, um zu zeigen, dass es nicht geht, dass ein Gläubiger und ein Ungläubiger zusammengejocht sind, besonders nicht in der Ehe, dem engsten Joch. Licht und Finsternis passen nicht zusammen.
So war es klar: Man musste jemanden aus dem Volk Gottes heiraten. Interessant ist, dass es heißt: „Sie mögen dem heiraten, der in ihren Augen gut ist.“ Das ist an die jungen Männer gerichtet, die sich überlegen: „Das ist sie.“ Zum Beispiel, ich hoffe nicht per WhatsApp, sondern mit einem schönen Brief. „Ich bin überzeugt, du bist die Richtige, aber wenn sie sagt, mir ist es nicht klar, dann sage ich, der Herr hat mir das so klar gezeigt, das ist der Weg.“ Das geht nicht. Beide müssen die Überzeugung haben. Wenn sie keine Freude an diesem Weg hat, muss man das in Frage stellen.
Ich habe das in der Verwandtschaft erlebt: Es kam zu einer Verlobung, doch die Brüder der jungen Frau merkten, dass etwas nicht stimmt. Sie sprachen mit ihr, und erst dann wurde klar, dass es nicht der richtige Weg für sie war. Sie stand unter falschem Zwang. Es ist schwerwiegend, eine Verlobung, die ein Eheversprechen ist, aufzulösen, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Dieser Grundsatz ist wichtig: Man soll heiraten, wen man in seinen Augen gut findet. Ich möchte noch aus 1. Korinther 7 lesen, dem bekannten Kapitel über Ehe und Ehelosigkeit. In Vers 39 heißt es:
„Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt. Wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im Herrn.“
Hier geht es um den Fall, wenn eine Frau verwitwet ist. Manche Männer wollen vorher ein Versprechen, dass sie nie wieder heiratet. Das ist nicht biblisch. Die Ehe gilt vor Gott, solange beide leben. Wenn einer stirbt, ist die Ehe vor Gott aufgelöst. Die Frau ist frei, sich wieder zu verheiraten – aber an wen? „An wen sie will, nur im Herrn.“ Das bedeutet, sie möchte diesen Weg gehen und hat die Freude daran, aber nur, wenn der Herr ihr zeigt, dass es sein Weg ist, nicht irgendeiner.
Es geht nicht darum, irgendeinen Partner zu haben. Ein Mann erzählte mir einmal aus Schwelm – das ist Jahrzehnte her, heute käme das nicht mehr vor –, dass er an die Tür einer Familie kam und fragte: „Ich würde gerne eine Ihrer Töchter haben.“ Die Antwort war: „Das geht so nicht. Irgendeine nicht, nur im Herrn.“ Es ist wichtig, dass dem jungen Mann klar ist, dass dies der Weg des Herrn ist, aber er darf es ihr nicht aufzwingen. Wenn es der Weg des Herrn ist, kann sie schreiben: „Wenn der Herr dir das gezeigt hat, wird er es auch mir zeigen.“ Das ist die Bestätigung, die es braucht.
Es ist interessant, dass das, was die gläubige Frau will, und das, was der Herr will, zusammenpasst.
Noch eine Stelle dazu aus Apostelgeschichte 15: Dort geht es um eine wichtige Besprechung der Apostel zu einer grundlegenden Lehrfrage, wie man gerettet wird. Die Sache wird geklärt, und es heißt in Apostelgeschichte 15,27:
„Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die euch selbst mündlich dasselbe verkündigen werden, denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Stücke.“
Das ist gewaltig: Es hat dem Heiligen Geist und den Aposteln gut geschienen. Es gibt Übereinstimmung zwischen dem Willen Gottes und dem Willen des Menschen.
Zuletzt möchte ich noch aus Esra 7,17 lesen. Dort gibt der König Artaxerxes dem Esra einen Brief mit, in dem steht:
„Kaufe mit Fleiß für dieses Geld Stiere, Widder, Lämmer und ihre Speisopfer und Trankopfer und bringe sie auf dem Altar des Hauses eures Gottes, das in Jerusalem ist. Und was dich und deine Brüder gut dünkt, sollt ihr mit dem übrigen Silber und Gold nach dem Willen eures Gottes tun.“
Hier wird beides zusammengebracht: Das, was sie für richtig halten, sollen sie in Übereinstimmung mit dem tun, was Gott als richtig darstellt, nach seinem Willen. Der Wille des Menschen und der Wille Gottes müssen nicht im Gegensatz stehen. Das ist es, was wir in unserem Glaubensleben suchen müssen, besonders bei wichtigen Entscheidungen.
Nun zurück zu den Töchtern Zelofrats. Es gibt noch eine Überraschung! In 4. Mose 36,10 heißt es:
„So wie der Herr dem Mose geboten hatte, so taten die Töchter Zelofrats. Machla, Tirza, Chogla, Milka und Noah, die Töchter Zelofrats, wurden den Söhnen ihrer Oheime zu Frauen. Männern aus den Geschlechtern der Kinder Manasse, des Sohnes Josephs, wurden sie zu Frauen. So verblieb ihr Erbteil bei dem Stamm des Geschlechts ihres Vaters.“
Das sind die Gebote und Rechte, die der Herr in den Ebenen Moabs am Jordan von Jericho den Kindern Israel durch Mose geboten hat. Sie haben alle geheiratet – Verwandtschaft geheiratet –, ein Verwandtschaftsgrad, der auch nach deutschem Recht möglich ist. Heute, dreieinhalbtausend Jahre später, würde man einen Gentest empfehlen, um mögliche genetische Defekte auszuschließen, da bei Verwandtschaft eine größere Wahrscheinlichkeit für doppelte Defekte besteht, die sich bei den Nachkommen als Schädigungen zeigen können.
Damals war das Erbgut noch viel besser, weniger degeneriert als heute. Diese Verwandtschaftsgrade waren möglich, und wir können sicher sein, dass sie den geheiratet haben, der in ihren Augen gut war – aber eben im Herrn, nach dem Weg des Herrn.
Jetzt fällt noch etwas auf: Die Reihenfolge der Namen hier lautet Machla, Tirza, Chogla, Milka, Noah. Aber wie war sie in 4. Mose 27? Machla, Noah, Chogla, Milka und Tirza. Tirza ist die Jüngste und steht am Schluss.
Beim Lesen der Bibel ist es wichtig, vor und zurück zu lesen. In Daniel 12 heißt es, dass man das Wort durchforschen wird und die Erkenntnis zunehmen wird. Das Wort „durchforschen“ bedeutet auf Hebräisch eigentlich „hin und her gehen“, nicht „hin und her Weltreisen machen“, wie manche meinen. Man liest also vor und zurück, vor und zurück. So studiert man die Bibel.
Weitere Landverteilungen und die ökologische Situation im Land
Ja, Vers 10: Gegen Osten liegt Issachar. Dort im Osten finden wir Issachar.
Manasse erhielt in Issachar und in Aser Bet-Schean und seine Tochterstädte. Bet-Schean ist eine Stadt. Wenn man vom See Genezareth dem Jordan entlang hinunterkommt, liegt genau dort Bet-Schean. Das ist übrigens die Stadt, an der der Leichnam von König Saul von den Feinden aufgehängt wurde, um ihn schändlich zur Schau zu stellen. Das ist dieses Bet-Schean.
Seine Tochterstädte sind Ibliam, und die Bewohner von Dor und seine Tochterstädte sowie die Bewohner von Endor. Endor ist bekannt durch die Hexe von Endor, die mit Sauls Geschichte verbunden ist. Warum endete Saul so traurig in Bet-Schean? Weil er sich vom Herrn abgewandt hatte und sich vom Okkultismus Antworten auf seine Fragen erhoffte.
Endor und seine Tochterstädte sowie die Bewohner von Taanach und seine Tochterstädte und die Bewohner von Megiddo mit seinen Tochterstädten – hier sind wir bei der Ebene von Har-Magedon, dem Dreihügelgebiet. Doch die Kinder Manasse konnten diese Städte nicht in Besitz nehmen. Die Kanaaniter wollten in diesem Land bleiben.
Was wollen sie? Sie wollen das Gegenteil von dem, was der Herr will. Wir merken, dass hier etwas beginnt, was sich dann im Richterbuch entfaltet – eine dunkle Phase. Ich habe in meiner Bibel das Wort „aber“ angestrichen, und zwar schon in der Ausgabe von 1568, bei 1. Chronik 16, Vers 10, damit man es schnell wiederfindet.
Hier heißt es: „Aber die Kinder Manasse vermochten diese Städte nicht in Besitz zu nehmen.“ Sie wollten nicht, sondern sie stellten sich gegen den Willen Gottes. Es geschah, als die Kinder Israel erstarkten, dass sie die Kanaaniter tributpflichtig machten, aber sie trieben sie keineswegs aus. Diese Formulierung finden wir dann wieder in Richter 1, wo es um den Abstieg geht.
Vers 14: Die Kinder Joseph redeten zu Josua und sprachen: „Warum hast du mir nur ein Los und eine Messschnur als Erbteil gegeben, da ich doch ein zahlreiches Volk bin, soweit der Herr mich bis jetzt gesegnet hat?“ Nun kommt eine Klage – der Stamm Joseph bringt eine Beschwerde vor.
Josua antwortete ihnen: „Wenn du ein zahlreiches Volk bist, dann ziehe in den Wald hinauf und haue dir dort im Land der Perisiter und der Rephaim ein Gebiet aus, wenn das Gebirge Ephraim zu eng ist.“ Die Kinder Joseph erwiderten, dass das Gebirge nicht ausreicht. Außerdem wohnen bei allen Kanaaniter, die im Tal leben, eiserne Wagen – besonders bei denen in Bet-Schean und seinen Tochterstädten sowie bei denen im Tal Israels.
Darauf sprach Josua zu den Häusern Joseph, zu Ephraim und Manasse: „Du bist ein zahlreiches Volk und hast große Kraft. Dir soll nicht nur ein Los zuteilwerden, sondern das Gebirge soll dir gehören. Da es ein Wald ist, so rodet ihn. Seine Ausläufer sollen dir gehören, denn du wirst die Kanaaniter austreiben, auch wenn sie eiserne Wagen haben und stark sind.“
Hier sehen wir, dass ein Problem erkannt wird, und Mose darauf eingeht. Man muss verstehen, wie das Land Israel damals ökologisch aussah. Die Hügelgebiete waren nicht kahl, sondern bewaldet. Es gab viel Wald im Land Kanaan. Die Kanaaniter wohnten meist in den Tälern.
Deshalb war es für die Israeliten möglich, die Kanaaniter im Tal nicht zu vertreiben, aber den Urwald auf den Hügeln zu roden. Das war eine mühsame Arbeit, bei der Holz abgeholzt wurde. Dann begann man mit dem Terrassenbau.
Das sieht man heute noch, wenn man zum Beispiel vom Flughafen Tel Aviv mit dem Auto oder Bus nach Jerusalem fährt. Bei Abu Ghosch sieht man die schönen judäischen Hügel mit Terrassenbau – das ist ganz typisch. Auch auf der Straße von Jerusalem nach Shiloh findet man viele Hügel mit Terrassenbau. Dieser Terrassenbau geht zurück bis in die Zeit Josuas.
Damals begann man, die Wälder zu roden und mit Terrassenbau nutzbar zu machen für die Landwirtschaft. Mose riet ihnen also, so vorzugehen. Dann würden sie zu ihrem Platz kommen. Außerdem sind sie ein starkes Volk, und der Herr wird ihnen auch in der Zukunft helfen. Obwohl sie jetzt Misserfolg hatten, wird er sie vorwärtsbringen und das Land mehr und mehr in Besitz nehmen.
Es ist halb acht, bald ist Abendessen. Wir wollen noch zusammen mit einem Gebet schließen:
Herr Jesus, wir danken dir, dass dein Wort so viele Belehrungen enthält für unser Leben, auch in ganz konkreten Fragen von Entscheidungen. Du siehst unser Herz und erkennst, ob es ganz auf dich ausgerichtet ist und ob du den ersten Platz hast.
Wir bitten dich, dass du uns allen die Gnade schenkst, dir den ersten Platz zu geben. Lass das, was wir wollen, auch mit dem übereinstimmen, was du willst. Hilf uns, unseren Willen in Übereinstimmung mit deinem Wort zu bringen und uns unter dein Wort zu stellen – nicht darüber.
Amen.
Wir können nun noch ein Lied singen.