Einführung in die Fragestellung zur Erdgeschichte
Guten Morgen, meine Damen und Herren. Ich möchte Sie alle herzlich zu diesem Vortrag mit dem Titel „Ist die Erde ein junger Planet?“ begrüßen.
Auf dem Einladungsflyer wurde folgender Hinweis gegeben: Fast jeder lernt heutzutage in der Schule, dass die Erde circa 4,7 Milliarden Jahre alt sei. Das lässt sich mit der Bibel nicht vereinbaren. Welche Begründungen gibt es für eine alte Erde und welche für eine junge Erde? Weshalb werden wissenschaftliche Hinweise auf eine junge Erde zumeist unterschlagen? Dauerte die Steinzeit wirklich Hunderttausende von Jahren – und das alles ohne wirklichen Fortschritt? Wie historisch ist all das, was als prähistorisch oder vorgeschichtlich bezeichnet wird?
Das sind Fragen, mit denen wir uns in den nächsten 90 Minuten auseinandersetzen werden.
Die Bibel beginnt mit der Erschaffung des Weltalls und der Erde. Im ersten Satz heißt es in 1. Mose 1,1: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“
Im Hebräischen besteht dieser Satz im Original aus sieben Worten und viermal sieben Buchstaben: Bereshit bara Elohim et Haschamayim veta aretz. Die Zahl sieben ist in der Bibel die Zahl der Vollkommenheit. Die Zahl vier, multipliziert mit sieben Buchstaben, steht für die Welt.
Schon in diesem ersten Satz wird also die vollkommene Erschaffung des Weltalls und der Erde beschrieben. Dabei wird deutlich gemacht, dass das Weltall und die Erde Gottes Werk sind, Gottes Schöpfungswerk.
Gegensatz zwischen biblischer Schöpfung und Evolutionstheorie
Die Evolutionslehre besagt, dass die Erde etwa 4,7 Milliarden Jahre alt ist. Sie geht davon aus, dass die Erde ohne einen Schöpfergott entstanden ist, allein durch natürliche Prozesse. Diese Sichtweise steht im Gegensatz zur Bibel, die sich als Gottes Wort versteht. Die Bibel ist mit der modernen Evolutionstheorie unvereinbar.
Die moderne Evolutionstheorie geht auf Charles Darwin zurück, der seine Ideen zwischen 1859 und 1881 entwickelte. Die Bibel spricht in ihrem Schöpfungsbericht von Jahrtausenden, nicht von Jahrmillionen oder Jahrmilliarden. Die Evolutionslehre hingegen beschreibt die Entstehung der Welt über Jahrmilliarden.
Wenn man die vergangene Zeit wissenschaftlich betrachtet, unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Bereichen: der Vorgeschichte und der Geschichte. Diese Begriffe sollten klar verstanden werden.
Im Geschichtsunterricht, zum Beispiel am Gymnasium, beginnt man oft mit der Vorgeschichte. Anschließend folgt die Geschichte, die meist mit den Sumerern im Nahen Osten oder den alten Ägyptern beginnt.
Übergang von Vorgeschichte zu Geschichte in verschiedenen Kulturen
Die Geschichte beginnt mit den Ereignissen, die durch archäologisch aufgefundene schriftliche Quellen belegt sind. Hier sprechen wir von klar greifbarer Geschichte.
Die Geschichte des Nahen Ostens tritt im dritten Jahrtausend vor Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte hervor. Erst ab diesem Zeitpunkt wird Geschichte ganz konkret greifbar. Das erscheint zwar nicht sehr viel, aber es ist dennoch bedeutsam.
Wenn wir vom Nahen Osten sprechen, meinen wir die Länder rund um Israel, also die biblischen Länder und Israel selbst. Die Geschichte der Römer hingegen, wenn wir uns auf Europa konzentrieren, tritt erst im ersten Jahrtausend vor Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte hervor. Vielleicht haben wir in Geschichte oder Latein gelernt: „Sieben, fünf, drei – Rom schlüpft aus dem Ei.“ So kann man sich merken, dass die Gründung Roms durch Romulus und Remus im Jahr 753 v. Chr. stattgefunden haben soll.
Allerdings haben wir auch gleich gelernt, dass dieses Datum nicht exakt stimmt. Und natürlich ist die Geschichte von Romulus und Remus ein Mythos, eine erfundene Erzählung. In Bezug auf konkrete Geschichte sind wir in Europa also noch eingeschränkter.
Der erste wirklich greifbare deutsche Text ist ungefähr das Nibelungenlied aus dem Jahr 700 nach Christus. Glücklicherweise hat Julius Caesar im Lateinischen bereits die alten Germanen beschrieben. Er charakterisierte sie als ein sehr wildes Volk. Dazu gehörten natürlich auch die Helvetier in der Schweiz. Diese waren ebenfalls wild, aber keine Germanen, sondern Kelten – auch wenn man in der Schweiz heute einen alemannischen, prinzipiell germanischen Dialekt spricht.
Die Geschichte der amerikanischen Indianer wird noch deutlich später greifbar. Sie tritt erst ab 1492 nach Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte hervor, mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Alles, was davor liegt, bleibt nebelig und schwer fassbar.
Biblische Genealogien und ihre zeitliche Einordnung
Wir haben gesehen, dass, wenn wir uns wirklich mit konkreter Geschichte beschäftigen, wir im besten Fall bis ins dritte Jahrtausend vor Christus zurückgehen. Nach der Bibel ist das die Epoche von Noah bis Abraham, wie sie in 1. Mose 11 beschrieben wird. Dort finden Sie das Geschlechtsregister, die Genealogie, von Noahs Sohn Sem über Arpachsad, Selach, Eber, Peleg, Reu, Serug, Nahor, Terach bis hin zu Abraham. Sie alle lebten im dritten Jahrtausend vor Christus.
Das wäre also die Epoche, in der auch die säkulare Geschichte aus dem Nebel herauskommt. Die Vorgeschichte oder Prähistorie beschäftigt sich mit der Zeitspanne vor der Geschichte. Ihre Grundlage besteht aus archäologischen, geologischen und astronomischen Funden. Allerdings haben wir keine Texte, die wirklich konkret aus dem Nebel herausführen würden.
Ich habe hier beispielhaft oberhalb von En-gedi, dieser berühmten Oase am Toten Meer in der jüdischen Wüste, einen kalkolithischen Tempel fotografiert. Dieser wird in der säkularen Geschichte auf etwa 4000 bis 3000 vor Christus datiert. Sie merken, es kommt dabei nicht so sehr auf ein paar Wochen früher oder später an. Man ist da eher großzügig.
Aber was bedeutet das nun, ob etwa 4000 oder 3000 vor Christus? Wir sagen also ungefähr vier- bis dreitausend vor Christus.
Wenn wir nun in die Zeit vor Noah nach der Bibel zurückgehen, haben wir die Generationen von Adam bis Noah, die ab 4119 vor Christus leben. Das sind Adam, Seth, Enosch, Kenan, Mahalalel, Jared, Henoch, Methusalem, Lamech und Noah, der um 3063 vor Christus geboren wurde. Im Vergleich zur säkularen Geschichte befinden wir uns damit im Bereich des Prähistorischen.
Die Sintflut als historische Barriere zwischen Vorgeschichte und Geschichte
Nun ist Folgendes interessant: Nach der Bibel hat die Sintflut im dritten Jahrtausend vor Christus stattgefunden. Erstaunlicherweise finden wir genau dort die Grenze zwischen Vorgeschichte und Geschichte.
Nach der Evolutionslehre gilt die Sintflutgeschichte der Bibel jedoch als Märchen. Eine weltweite Flut, wie sie in der Bibel beschrieben wird, habe es demnach nie gegeben. Dabei ist bemerkenswert, dass bei den eingeborenen Völkern auf allen fünf Kontinenten Erzählungen von einer weltweiten Flut existieren.
Das ist ebenfalls interessant. Solche Überlieferungen finden sich nicht nur im Umfeld Israels oder Babylons, wie etwa in der Gilgamesch-Epoche, die ja bekannt ist. Auch bei den nordamerikanischen Indianern, den mittelamerikanischen und südamerikanischen Indianern, sowie in Schwarzafrika, vielen Teilen Asiens und Australien bei den Ureinwohnern gibt es Berichte von einer großen Flut.
Es fällt also auf, dass sich die beiden Bereiche, die wir in der Geschichte unterscheiden – Vorgeschichte und Geschichte –, gerade im dritten Jahrtausend vor Christus treffen. Und dort hat nach der Bibel die Sintflut stattgefunden.
Evolutionäre Zeitskalen und die Steinzeit
Nach der Evolutionslehre sieht die Darstellung der Zeit vor der Geschichte folgendermaßen aus: Alles habe mit dem Urknall vor etwa 13,75 Milliarden Jahren begonnen. Diese Angabe ist nur ungefähr und es kommt nicht auf einige Monate früher oder später an.
Die Erde habe sich dann erst durch natürliche Prozesse vor 4,7 Milliarden Jahren gebildet. Viel später, vor etwa drei Milliarden Jahren, hätte sich das Leben ebenfalls durch natürliche Prozesse entwickelt. Nach einer langen Entwicklungsgeschichte des Lebens sei der Mensch vor etwa 2,4 Millionen Jahren entstanden.
Dann folgten die Altsteinzeit, die Mittelsteinzeit, die Jungsteinzeit und das Chalkolithikum. Plötzlich spricht man in der Geschichte und Archäologie von einer Zivilisationsexplosion. Hochkulturen entstanden in Sumerien, etwas zeitversetzt in Ägypten und noch ein wenig später im Industal.
Das Erstaunliche dabei ist, dass es keine kontinuierliche, langsame Entwicklung zu diesen Kulturen gab. Stattdessen tauchen plötzlich Hochkulturen auf, die, gerade wenn man an die alten Sumerer denkt, bereits architektonische Fähigkeiten besaßen, die großen Leistungen im Mittelalter entsprechen.
Dieser Bereich, den man in der säkularen, weltlichen Geschichte als Vorgeschichte bezeichnet, entspricht nach der Bibel der biblischen Urgeschichte. Diese umfasst 1. Mose 1-11, mit Schöpfung, Sündenfall, den zehn Generationen von Adam bis Noah. Nach der Bibel ist diese Zeitepoche etwa 1.650 Jahre lang gewesen. Sie endete mit der Sintflut.
Darauf folgten der Turmbau von Babel und die Zerstreuung der Völkerstämme. Danach herrscht im Prinzip wieder Einigkeit zwischen biblischer und weltlicher Geschichte.
Kritische Betrachtung der langen Steinzeit und Bevölkerungsexplosion
Also, wie historisch oder geschichtlich ist all das, was als prähistorisch oder vorgeschichtlich bezeichnet wird?
Nach der Evolutionslehre gab es eine lange Steinzeit von etwa zweieinhalb Millionen Jahren. In dieser Zeit hätten die Menschen im Prinzip über Jahrtausende hinweg immer die gleichen oder ungefähr gleichen Faustkeile hergestellt. Das bedeutet, die Zivilisation lief auf Sparflamme – es ging einfach nicht wirklich weiter. Das ist schon seltsam, oder?
Wir wissen ja, dass um 1600 die wissenschaftliche Entwicklung etwa auf dem Niveau der alten Griechen und Römer war. Doch in nur 500 Jahren gelang es dem Menschen, auf den Mond zu fliegen und zuvor mit Flugzeugen in der Luft zu fliegen. Im Grunde reichen also 500 Jahre, um von einer mittelalterlichen Zivilisation ins moderne Atomzeitalter zu gelangen. Das ist wirklich erstaunlich. Diese Entwicklung war eine unglaubliche Explosion.
Nun gibt es aber große Probleme mit der Annahme einer zweieinhalb Millionen Jahre langen Steinzeit. Erstens: Es gibt viel zu wenige Steinwerkzeuge und viel zu wenige Gräber. Außerdem fehlt eine Bevölkerungsexplosion in der weit zurückliegenden Vergangenheit. Seltsam ist auch, dass über so lange Zeit hinweg die Kultur auf Sparflamme blieb, um dann plötzlich eine Explosion zu erleben.
Ein weiteres Problem ist die Entdeckung der mitochondrialen Eva, die vor etwa sechstausend Jahren gelebt haben soll.
Ich werde diese Punkte nun einzeln erklären. Das war nur eine Übersicht.
Besonders darauf hat Dr. Michael Brand in seinem Buch „Wie alt ist die Menschheit?“ hingewiesen, das bei Wort und Wissen erschienen ist. Dort zeigt er, dass man zum Beispiel in Deutschland und der Schweiz die Steinzeitkulturen und ihre Überreste ganz systematisch untersucht hat.
Probleme bei der archäologischen Evidenz der Steinzeit
Es ist sehr günstig, dass Steinwerkzeuge bei archäologischen Funden so gut erhalten bleiben. Sie verrotten nicht. Alles, was aus Holz, Fell oder Stoff besteht, hat hingegen kaum eine Chance, über viele Jahrhunderte hinweg erhalten zu bleiben. Wenn solche Materialien doch einmal über zweitausend Jahre erhalten bleiben, ist das ein besonderer Glücksfall.
Steinwerkzeuge hingegen bleiben erhalten. Man hat systematisch alle gefundenen Steinwerkzeuge untersucht. Doch das reicht nicht aus, um die Menschen über zweieinhalb Millionen Jahre auszurüsten. Jede Generation stellte ihre eigenen Faustkeile her. Aber wo sind all diese Werkzeuge geblieben? Das, was man gefunden hat, reicht nur für eine sehr kurze Steinzeit. Zudem gibt es viel zu wenige Gräber.
Auch die Menschen der Steinzeitkultur in Europa und anderswo haben ihre Toten bestattet. Diese Gräber sind heute noch sichtbar. Doch wenn man bedenkt, wie viele Menschen über zweieinhalb Millionen Jahre hinweg gelebt haben müssen, sind das unvorstellbare Mengen. Wo sind ihre Gräber geblieben? Man findet nur sehr wenige.
Vielleicht könnte man argumentieren, dass nur die Fürsten, Häuptlinge oder großen Leute begraben wurden, während die anderen einfach verrottet und verschwunden sind. Das mag bei den Gräbern zutreffen, aber das Problem bleibt bei den Steinwerkzeugen bestehen.
Ein weiteres Problem ist das fehlende Bevölkerungswachstum. Die heutige Bevölkerungswachstumsrate würde ausreichen, um von wenigen Menschen in 2000 Jahren auf sieben oder acht Milliarden Menschen zu kommen. 2000 Jahre reichen dafür aus. Selbst wenn man die Wachstumsrate noch niedriger ansetzt – heute ist sie ja künstlich niedrig gehalten – etwa auf vier Jahre, dann hätten wir heute Milliarden von Menschen auf der Erde.
Das Wachstum erfolgt mathematisch: Die Kurve ist lange Zeit sehr flach, doch irgendwann kommt die Explosion. Aber seit wann gibt es diese Explosion? Im Jahr 1900 lebten weltweit etwa 1,6 Milliarden Menschen. Im Jahr 2000 waren es bereits 6 Milliarden, und vor einigen Jahren waren es 7 Milliarden, inzwischen sogar deutlich mehr. Diese Explosion musste kommen – und sie kam im zwanzigsten Jahrhundert, trotz der zwei Weltkriege.
Ich sage nicht „trotz zweier Weltkriege“, sondern „trotz der zwei Weltkriege“, denn solche Kriege hat es zuvor nie gegeben. Der Erste und der Zweite Weltkrieg forderten etwa 70 bis 80 Millionen Tote. Hinzu kam die Spanische Grippe am Ende des Ersten Weltkrieges. Danach starben weitere 50 bis 100 Millionen Menschen, und im zwanzigsten Jahrhundert gab es etwa eine halbe Milliarde Pockenopfer. Trotz all dessen und trotz der Vernichtung von etwa hundert Millionen Menschen durch die Kommunisten kam es zur Bevölkerungsexplosion.
Die große Frage lautet: Warum gab es diese Bevölkerungsexplosion nicht schon vor hunderttausend Jahren? Wenn die Menschheit bereits zweieinhalb Millionen Jahre alt ist – oder, um etwas gnädiger zu sein, sagen wir vor 40.000 Jahren, oder noch gnädiger, vor 36.000 Jahren – dann ist das nicht geschehen.
Michael Brand behandelt dieses Thema in seinem Buch „Wie alt ist die Menschheit?“ Er weist darauf hin, dass man in der Fachliteratur argumentierte, die Ernährung in der Steinzeit sei schlecht gewesen. Doch die Steinzeitkulturen sind heute sehr genau untersucht, und es zeigt sich, dass die Fleischernährung sehr gut war. Es geht dabei nicht um die Frage, ob vegetarisch oder nicht, sondern darum, dass die Fleischernährung in der Steinzeit gut war.
Daher kann es nicht daran gelegen haben, dass die Menschen sich einfach nicht vermehrt hätten. Das führt zu dem Problem: Wie kann man sich vorstellen, dass über Hunderttausende von Jahren das Bevölkerungswachstum praktisch stagniert und erst im dritten Jahrtausend vor Christus eine richtige Explosion einsetzt?
Die mitochondriale Eva und ihre Bedeutung für die Altersbestimmung der Menschheit
Und nun noch ein letzter Punkt, den ich erwähnen möchte: die mitochondriale Eva. In der Genforschung hat man in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Man hat festgestellt, dass in all unseren Zellen, genauer gesagt in den Mitochondrien – das sind kleine Energiemaschinen – ein kurzer Abschnitt des Erbguts vorhanden ist, die sogenannte mitochondriale DNA.
Diese mitochondriale DNA wird ausschließlich von der Mutter an Söhne und Töchter weitergegeben. In den letzten Jahren wurde dieses kurze Stück Erbgut sehr gründlich erforscht, vor allem weil es für die Stammbaumforschung besonders interessant ist.
Im Laufe der Jahre entstehen Mutationen in unserem Erbgut. Mutationen bedeuten, dass die chemische Schrift im Erbgut durch Einflüsse wie kosmische Strahlung oder bestimmte Chemikalien verändert wird. Dadurch entstehen sogenannte Schreibfehler, bei denen ein chemischer Buchstabe ausgetauscht wird.
Bei der mitochondrialen DNA ist das oft kein großes Problem, da viele dieser Mutationen nicht sichtbar sind. Allerdings gibt es auch Krankheiten, die durch solche Mutationen entstehen können. Ein Bekannter von mir, ein Neurologe an einer deutschen Universität, hat sich auf diese Krankheiten spezialisiert, die durch mitochondriale Mutationen verursacht werden.
Abgesehen davon sind diese Mutationen sehr interessant, weil sie uns zeigen, welche Menschen nah miteinander verwandt sind. Wenn man diese Schreibfehler untersucht, entsteht ein Muster. Menschen mit denselben Mutationsmustern sind eng miteinander verwandt, während weit entfernte Menschen andere Muster aufweisen.
So kann man heute die Menschheit in sogenannte Haplogruppen einteilen. Man stellt sich das wie einen Baum vor: Alle Menschen haben einen gemeinsamen Ursprung, von dem verschiedene Äste ausgehen. Diese Äste entsprechen den unterschiedlichen Haplogruppen.
Zum Beispiel haben Menschen im Fernen Osten typischerweise Haplogruppen wie A, B, C und D. Diese Haplogruppen sind auch sehr verbreitet bei den Indianern in Nord-, Mittel- und Südamerika. Das zeigt, dass diese Gruppen eng miteinander verwandt sind.
In Europa gibt es wiederum andere Haplogruppen, die typisch für die Region sind, zum Beispiel H. So kann man die gesamte Menschheit in Haplogruppen einteilen und nachvollziehen, wie verschiedene Völker miteinander verbunden sind.
Zum Beispiel lässt sich zeigen, dass die Helvetier, obwohl sie Kelten sind, und die Germanen in Deutschland sehr eng miteinander verwandt sind – getrennt nur durch den Rhein.
Anhand der mitochondrialen Eva kann man auch belegen, dass die gesamte Menschheit auf eine einzige Mutter zurückgeht. Dabei muss ich mich sehr genau ausdrücken: Ein Evolutionist würde jetzt wahrscheinlich aufschreien, denn alle heute lebenden Menschen gehen auf eine Frau zurück. Nach der Geschwindigkeit der Mutationen, die man heute durch konkrete Messungen der Generationen bestimmen kann, muss diese Frau vor etwa sechstausend Jahren gelebt haben.
Das ist natürlich ein Schock. Das würde bedeuten, dass zum Beispiel die australischen Ureinwohner spätestens vor sechstausend Jahren mit uns verwandt sind und auf dieselbe Mutter zurückgehen. Wie passt das aber mit den zweieinhalb Millionen Jahren Steinzeit zusammen? Das wäre ein echtes Problem.
Für diejenigen, die das kritisch betrachten: 1997 veröffentlichte Thomas J. Parsons eine wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel „A High Observed Substitution Rate in the Human Mitochondrial DNA Control Region“. Diese Arbeit erschien in „Nature Genetics“, einem weltweit anerkannten wissenschaftlichen Journal.
Nach dieser Untersuchung lebte die mitochondriale Eva also vor etwa sechstausend Jahren. Die Steinzeit nach der Bibel war eine kurze Zeitspanne von schätzungsweise etwa fünfhundert Jahren. Das war nach der Bibel die schwierige Zeit nach der Sintflut und dem Turmbau von Babel, als sich die Völker trennten und auswanderten.
Diese biblische Zeitangabe stimmt übrigens sehr gut mit der Untersuchung der Haplogruppen der Menschheit überein. Man kann die Haplogruppen tatsächlich auf diesen gemeinsamen Ausgangspunkt zurückführen, von dem aus dann Asien, Europa, Afrika und später Amerika besiedelt wurden.
Fantastisch, nicht wahr?
Erdschichten, Fossilien und ihre Entstehung
Nun kann man natürlich sagen: Ja, aber gut, wir haben ja noch anderes. Wir haben auch Erdschichten und Fossilien, die uns ebenfalls weiter zurückführen.
Auch hier müssen wir zwischen Beobachtung und Interpretation unterscheiden. Es ist eine Tatsache, dass es weltweit Erdschichten gibt – auf allen fünf Kontinenten. Ebenso ist es eine Tatsache, dass es weltweit Milliarden von Fossilien gibt, versteinerte Pflanzen, Tiere und sogar Menschen. Nicht Millionen, sondern Milliarden.
Die Frage ist nun, wie man die Erdschichten erklären soll. Wie sind sie entstanden? Nach der Evolutionslehre geschieht das durch Ablagerungen. Es gibt Erosion durch Wind, Wetter, Bäche und Flüsse. Dabei wird Material abgetragen, mit dem Fluss oder Wind transportiert und an anderer Stelle wieder abgelagert. So entstehen heute Schichten Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter, über Jahrhunderte und Jahrtausende.
Die Evolution geht davon aus, dass dies über Jahrmillionen so ablief und deshalb diese Erdschichten entstanden sind, wie zum Beispiel hier in Spanien. Man sieht, dass eine Schicht über der anderen liegt.
Dieses Beispiel ist jedoch nicht so gut geeignet, um lange Zeiträume zu veranschaulichen. Denn diese Erdschichten sind erst kürzlich bei der Überschwemmung von New Orleans vor wenigen Jahren entstanden.
Man sieht also, dass in einer kurzen Überschwemmung bereits riesige Schichtpakete entstehen können. Ähnliches wurde im letzten Abschnitt des 20. Jahrhunderts beobachtet, als der Mount St. Helens ausbrach. Dort gab es eine Mini-Katastrophe mit enormen Überschwemmungen.
Beim Mount St. Helens konnte man sehen, wie Erdschichten bis etwa hundert Meter Dicke entstanden sind. Die Schichten lagen richtig übereinander, und innerhalb von fünf Jahren waren sie dann versteinert – zuerst noch weich, danach versteinert. Das geht also alles sehr schnell, wenn es sein muss.
Auch die übrigen Schichten, wie sie zum Beispiel in den Alpen in der Schweiz vorkommen, lassen sich als schnell gebildet erklären. Man findet dort Bäume, die aufrecht bis zu siebzehn Meter in den Erdschichten stecken.
Das zeigt ganz klar: Diese Erdschichten wurden schnell gebildet, nämlich noch bevor das Holz verfaulen konnte. Der Baum ist versteinert. Wäre die Ablagerung nur langsam über Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte erfolgt, wäre der Baum längst verrottet und nicht versteinert.
Es ist also klar, dass diese Schichten sehr schnell entstanden sind.
Nun ist es auch eine Tatsache, dass heute normalerweise keine Fossilien entstehen. Wenn Tiere sterben, etwa Rehe oder Hirsche im Wald, was passiert dann? Es entstehen keine Fossilien. Die Tiere sterben, wilde Tiere fressen das Aas, Bakterien zersetzen es, und nach einiger Zeit ist nichts mehr übrig.
Damit günstigerweise ein Fossil entsteht, ist es am besten, dass ein Lebewesen schnell verschüttet wird – etwa in Schlamm und fließendem Wasser. Wenn die chemische Zusammensetzung des Schlamms günstig ist, kann es dann versteinern. Wichtig ist auch, dass das Fossil luftdicht abgeschlossen wird.
Das Phänomen der Versteinerungen und sogar von riesigen Massengräbern, in denen Tausende von Tieren zusammen verschüttet und versteinert gefunden werden, weist auf eine unglaubliche Katastrophe hin. Dies passt sehr gut zur Sintflut.
Datierungsmethoden und ihre Herausforderungen
An dieser Stelle, wenn man das mit kritischen Zeitgenossen bespricht, kommt oft ein letztes Argument: Ja, aber es gibt Datierungsmethoden. Und da kann man physikalisch beweisen, dass es wirklich Millionen und Milliarden von Jahren gegeben hat.
Darauf gehen wir jetzt ein. Wir beginnen mit der C14-Methode. Warum? Weil das die bekannteste Methode ist, so landläufig. Ich erlebe es immer wieder, wenn ich mit Leuten über Bibel, Wissenschaft und Evolution spreche, dass sie mit C14 kommen. Da muss ich gleich erklären: Übrigens spielt die C14-Methode eigentlich keine Rolle im Zusammenhang mit Millionen und Milliarden von Jahren. Für solche Zeiträume braucht man die C14-Methode gar nicht.
Diese Methode, die am besten bekannt ist, hat vor allem mit Archäologie zu tun, ganz besonders mit der Prähistorie, der Vorgeschichte. Dort geht man zurück bis etwa 50 Jahren, im besten Fall bis 80 Jahren. Für Erdschichten, die angeblich Millionen Jahre alt sein sollen, kann man sie nicht verwenden. Trotzdem ist es gut, dass wir uns mit C14 beschäftigen.
Wir haben vielleicht in der Schule gelernt, dass Kohlenstoff chemisch C12 genannt wird. C14 ist nicht normaler Kohlenstoff, C12 ist der normale Kohlenstoff. Stickstoff haben wir vielleicht auch in der Chemie gelernt, das nennt man N14. Beides, Kohlenstoff und Stickstoff, gibt es in der Luft. Nun gibt es folgendes Phänomen: Wir werden ständig aus dem Weltall mit kosmischer Strahlung bombardiert. Glücklicherweise hat die Erde ein Magnetfeld, das viel kosmische Strahlung abschirmt, und auch die Atmosphäre wirkt als Schutz. Trotzdem trifft kosmische Strahlung auf die Erde.
Beim Beschuss von Stickstoffatomen in der Luft, also N14, wird durch die kosmische Strahlung N14 in C14 umgewandelt. C14 ist ein radioaktives Atom. Radioaktiv bedeutet, dass dieses Atom nicht stabil ist, sondern nach einer gewissen Zeit zerfällt. Dabei entsteht wieder N14, also Stickstoff.
Niemand kann sagen, wann genau so ein C14-Atom zerfällt. Man kann sich zwar anschaulich vorstellen, ich hätte ein C14-Atom auf meiner Hand. Niemand kann vorhersagen, ob es in den nächsten zwei Minuten zerfällt oder erst in zehn Jahren. Das ist völlig unvorhersehbar. Aber man kann das statistisch untersuchen.
Hätte man ein Kilogramm C14, dann kann man vorhersagen, dass in 5730 Jahren nur noch 500 Gramm C14 übrig sind. In dieser Zeitspanne zerfallen also die Atome zur Hälfte. Aber niemand kann sagen, welches Atom zerfällt – das ist statistisch.
Das ist ähnlich wie bei der Statistik, die wir aus dem Alltag kennen: 2015 sind statistisch etwa 500 Menschen im Straßenverkehr gestorben. Das ist ein Erfahrungswert. Aber niemand weiß, wer genau diese Personen sind. So ist es auch bei C14: Statistisch kann man sagen, dass in einer bestimmten Zeit nur noch die Hälfte übrig ist. Diese Zeit nennt man die Halbwertszeit.
Nun gehen wir noch einen Schritt weiter. Ich achte immer darauf, dass meine Vorträge für zwölfjährige Jungs und Mädchen verständlich sind, also auf Volksschulniveau. Dann erkläre ich Schritt für Schritt weiter, damit man keine Sprosse auf der Leiter überspringt und nicht fällt.
Pflanzen atmen CO2, so wie wir Menschen O2 (Sauerstoff) atmen. CO2 ist kein Gift, sondern ein ganz wertvoller Stoff, den Pflanzen weltweit brauchen. Glücklicherweise gibt es CO2 in der Luft. Pflanzen nehmen also CO2 auf.
Aber die Pflanzen können nicht unterscheiden, ob das CO2 aus Kohlenstoffatomen mit C12 oder mit C14 besteht. Es gibt also CO2 mit C14 und CO2 mit C12. Menschen essen ihr Leben lang Pflanzen. Dabei gelangt natürlich CO2 mit C12 und auch CO2 mit radioaktivem C14 in unseren Körper. Sobald wir sterben, hören wir auf, Pflanzen zu essen. Mit dem Tod endet also die Aufnahme von CO2, auch von radioaktivem CO2.
Das war die geniale Idee von Dr. Libby, dem Erfinder der C14-Methode: Man könnte messen, wie viel C14 noch in einem toten Körper vorhanden ist. Man kann davon ausgehen, wie viel C14 während eines Lebens aufgenommen wurde, sagen wir 40 oder 70 Jahre. Dann misst man bei Überresten aus der Vergangenheit, wie viel C14 noch vorhanden ist. Wenn es deutlich weniger ist, kann man mit der Halbwertszeit berechnen, wann das Lebewesen ungefähr gestorben ist.
Die Menge an C14 wird also immer kleiner, und wir können das Verhältnis von C14- zu C12-Atomen im Körper sehr genau messen. Daraus lässt sich eine Altersbestimmung machen. Eine geniale Idee, aber sie hat Schwierigkeiten.
Man muss davon ausgehen, dass das Verhältnis von C12 zu C14 in der Luft in der Vergangenheit immer gleich war wie heute. Wenn es früher viel weniger C14 in der Luft gab, erscheinen uns die gemessenen toten Körper aus früheren Zeiten viel älter, weil wenig C14 drin ist. Hier liegt ein Haken.
Das Problem ist, dass dieses Verhältnis offensichtlich nicht immer gleich war. Wovon hängt das ab? Es hängt von der kosmischen Strahlung ab. Wir wissen nicht, wie stark die kosmische Strahlung in der Vergangenheit auf die Erde einwirkte. War sie immer gleich? Das hängt auch von der Sonnenaktivität ab.
Was wissen wir über die Sonnenaktivität vor 4000 Jahren? Das ist schwierig zu sagen. Außerdem hängt es stark vom Erdmagnetfeld ab. War der Erdmagnetismus in der Vergangenheit stärker als heute, wurde mehr kosmische Strahlung abgeschirmt. Das bedeutet weniger C14. Wenn wir dann tote Tiere, Menschen oder Pflanzen messen, haben wir den Eindruck, sie seien viel älter, weil sie weniger C14 enthalten.
Das ist ein interessanter Punkt. Der große Spezialist für Veränderungen des Erdmagnetismus ist Dr. Barnes in den USA. Er hat die jährlichen Messungen des Erdmagnetismus seit dem 19. Jahrhundert untersucht und festgestellt, dass der Erdmagnetismus kontinuierlich abnimmt.
Wir können zwar nur bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen, aber von da bis heute nimmt er gleichmäßig ab. Man könnte denken, man könne zurückrechnen, wann der Erdmagnetismus doppelt oder vierfach so groß war. Doch das ist unklar. Wir wissen nicht genau, wie es früher war. Aber es gibt den Hinweis auf eine messbare, kontinuierliche Abnahme, die man berücksichtigen muss.
Man kann also nicht einfach sagen, die C14-Methode funktioniert bedenkenlos. Außerdem hängt das auch mit der Position der Erde in der Galaxie zusammen. Unsere Milchstraße dreht sich, und die Erde befindet sich nicht immer am gleichen Ort. Es gibt Bereiche im Weltall, in denen die kosmische Strahlung stärker ist. Das kann die C14-Menge in der Vergangenheit beeinflussen.
Ein weiterer Faktor ist der Vulkanismus. Vulkane stoßen enorme Mengen CO2 aus – viel mehr als der Mensch heute pro Jahr weltweit produziert. Aufgrund der Bibel müssen wir sagen, dass im Zusammenhang mit der Sintflut ein unvorstellbarer Vulkanismus stattfand, also katastrophale Vulkanausbrüche. Dabei wurden große Mengen CO2 mit C12 freigesetzt, denn Vulkane produzieren kein C14.
Das bedeutet, dass um die Zeit der Sintflut das Verhältnis von CO2 mit C12 zu C14 in der Luft ganz anders war als heute. Deshalb erscheinen Menschen aus dieser Zeit in der C14-Datierung deutlich älter, als sie wirklich sind.
Außerdem gab es durch die Sintflut einen Zusammenbruch der Flora weltweit, gefolgt von einem langsamen Wiederaufbau. Das beeinflusst den Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre, weil Pflanzen CO2 binden. Regenwälder sind riesige CO2-Reservoire.
Wenn wir an Kohle und Erdöl denken, weisen diese auf unvorstellbare Mengen von Pflanzen und Organismen hin, die in früherer Zeit, vor der Sintflut, Kohlenstoff gebunden haben.
Wir stellen also fest, dass es ein Ungleichgewicht gibt zwischen C14, das in der Luft entsteht, und C14, das zerfällt. Dieses Ungleichgewicht kann man messen.
Übrigens ging Dr. Libby bei der Erfindung der C14-Methode davon aus, dass es ein schönes Gleichgewicht gibt. Er war Evolutionist und nahm an, dass die Erde uralt ist. Rechenmodelle zeigen, dass sich innerhalb von 30 Jahren ein Gleichgewicht zwischen C14-Entstehung durch kosmische Strahlung und Zerfall einstellt.
Heute misst man jedoch ein deutliches Ungleichgewicht. Das wäre ein Argument dafür, dass die Atmosphäre jünger als 30.000 Jahre sein müsste. Das ist für viele schwer zu akzeptieren.
Noch etwas: Man hat Kohle mit der C14-Methode datiert. Jeder Evolutionist würde das für verrückt halten, denn C14 kann nur bis etwa 50 bis 80 Jahre zurück messen, danach ist nichts mehr nachweisbar. Kohle entstand aber vor Millionen von Jahren.
Bibelgläubige Wissenschaftler haben jedoch sehr sorgfältig Proben aus verschiedenen Erdschichten genommen – Kenozoikum, Mesozoikum und Paläozoikum – und diese durch offizielle Institute untersuchen lassen. Diese Erdschichten umfassen eine Zeitspanne von etwa 542 Millionen Jahren, grob auch 600 Millionen Jahre.
In allen Bereichen konnte man C14 nachweisen. Das ist verheerend für die lange Zeitrechnung, denn es würde bedeuten, dass die Kohle aus allen Bereichen jünger als 80 Jahre ist.
Das würde die gesamte geologische Zeittafel von Hunderten Millionen Jahren zerstören. Es würde bedeuten, dass alles etwa gleich alt ist. Das passt zur Sintflut, bei der diese Schichten in kurzer Zeit hintereinander gebildet worden sind.
Die verschiedenen Schichten stellen unterschiedliche Biotope dar. Im Kambrium findet man Meeresorganismen, später Säugetiere, dann Menschen, die bei der Flut auf Berge fliehen konnten.
Das ist eine Katastrophe für die Evolutionstheorie. Dagegen wurde argumentiert, dass die C14-Funde Verunreinigungen seien. Aber wenn es so starke Verunreinigungen gibt, selbst bei sorgfältig ausgewählten Proben, dann ist die Methode insgesamt fragwürdig.
Ein weiteres Beispiel: Diamanten bestehen aus Kohlenstoff und werden evolutionär auf ein bis drei Milliarden Jahre datiert. Nach 80 Jahren sollte kein C14 mehr nachweisbar sein. Doch man kann C14 sogar in Diamanten nachweisen.
Verunreinigung ist hier kaum vorstellbar, denn Diamanten sind der härteste Stoff auf Erden. Auch das bedeutet, dass Diamanten nur Jahrtausende alt sein können.
Aufgrund der Bibel kann man sagen, dass sich das C14-Verhältnis in der Atmosphäre etwa 1000 Jahre nach der Sintflut normalisiert hat.
Interessant ist, dass die C14-Methode bei Manuskripten von Qumran, die etwa 2000 Jahre alt sind, und bis zurück zur Zeit des Auszugs der Israeliten aus Ägypten angewandt wurde. Die Ergebnisse stimmen exakt mit der biblischen Chronologie überein.
Ein Beispiel: Tel Jericho, die Zivilisationsschutthaufen des alten Jericho. Die Mauern in Jericho aus der Mittleren Bronzezeit IIb sind nach außen gefallen, als Jericho durch Feuer verwüstet wurde und dann Jahrhunderte lang keine Stadt mehr war.
Der Mauerfall wird heute mit C14 auf etwa 1560 v. Chr. datiert. Das kann man leicht im Internet, zum Beispiel auf der Homepage sci.tech-archiv.net unter Archäologie, nachlesen.
In den vergangenen Jahren habe ich einen Durchbruch mit der biblischen Chronologie erreicht. Zum ersten Mal gehen alle Zahlenangaben der Bibel in einem geschlossenen System vollständig auf, ohne dass auch nur eine Zahl geändert werden muss.
Andere Chronologien enthalten oft kleine Korrekturen oder Abschreibfehler. Meine Ausarbeitung ist auf anfrage.info@rogelibi.ch erhältlich.
Der nächste Schritt war, diese Chronologie mit der Archäologie in Beziehung zu setzen. Dabei habe ich mich nicht von säkularen Datierungen leiten lassen, sondern die biblischen Zahlen in einem geschlossenen System angewendet.
Es gab Volltreffer nach dem anderen. Besonders für das zweite Jahrtausend vor Christus, wo säkulare Wissenschaftler oft sagen, die Bibel sei ein Märchen und passe nicht zur Archäologie.
Zum Beispiel Israel Finkelstein ist ein Vertreter, der solche Aussagen lautstark verkündet.
Mit einer falschen Chronologie gibt es Probleme. Aber wenn man die biblischen Zahlen ernst nimmt, passt alles schön zusammen.
Nach der konsequenten biblischen Chronologie war der Mauerfall von Jericho 1566 v. Chr. Die säkulare Archäologie datiert ihn mit C14 auf etwa 1560 v. Chr., mit einer Fehlerspanne von plus/minus 20 Jahren. Das ist ein Volltreffer.
Die Bibel sagt, unter Josua fiel die Mauer, Jericho wurde verbrannt, nicht geplündert. Bei keiner Ausgrabung in Israel fand man so viel Weizen wie in diesen Schichten. Weizen eignet sich gut für die C14-Methode. Das passt.
Ein weiteres Beispiel: Das kürzlich freigelegte Wassertor von Salomo in Ostjerusalem auf dem Ofel. Dort sind die Zellen für die Wächter. Mit C14 kann man das Wassertor auf 1015 bis 975 v. Chr. datieren.
Für die israelische Archäologin Elad Mazhar, die es ausgegraben hat, war das ein Problem, denn aus zwingenden Gründen muss es von Salomo stammen. David hatte nur die Stadt am Südabhang erobert, die Davidstadt, und seinen Palast gebaut. Erst Salomo baute weiter nach Norden, auf den Ofel und den Bergeshöhen den Tempel.
Nach der üblichen Datierung, die Fehler in der Bibel annimmt, liegt das Wassertor etwas später. Doch nach der strengen biblischen Chronologie passt es genau: Salomo lebte von 1016 bis 976 v. Chr.
Ein weiteres Beispiel: Der Hiskia-Tunnel, erwähnt in 2. Könige 20,20 als großes Lebenswerk von König Hiskia. Er ließ von der Gihon-Quelle, der Lebensader Jerusalems, einen 533 Meter langen Tunnel durch den Felsen schlagen.
Zwei Gräberteams begannen von beiden Seiten und trafen sich in der Mitte, horizontal und in der Höhe genau. Eine unglaubliche Leistung.
Nach der biblischen Chronologie lebte Hiskia von 727 bis 698 v. Chr. Der Tunnel wurde mit C14 auf etwa 700 v. Chr. datiert.
Man kann den Tunnel heute noch begehen. Es ist stockdunkel, was gut ist, damit sich keine Algen bilden. Man sieht Kalkablagerungen an den Wänden, und ganz unten findet man Holzreste, die man für C14-Datierungen verwendet hat.
Dann gehen wir nach Qumran. Zwischen 1947 und 1956 wurden in elf Höhlen bei Qumran am Toten Meer tausende Fragmente von Schriftrollen gefunden, darunter viele biblische Handschriften, zum Beispiel die vollständige Jesaja-Rolle mit allen 66 Kapiteln.
Man kann Schriften anhand des Schriftbildes datieren, weil sich die hebräische Schrift im Lauf der Jahrhunderte verändert hat. So wie man bei uns anhand der Handschrift eine Generation bestimmen kann, gilt das auch für Hebräisch.
Die Jesaja-Rolle wurde auf etwa 150 v. Chr. datiert, mit Fehlern nach oben und unten. Das hängt auch davon ab, ob der Schreiber jung oder alt war.
Ein Stück dieser Rolle wurde verbrannt und an der ETH Zürich mit C14 datiert. Das Ergebnis lag zwischen 100 und 50 v. Chr., also etwas grober als die Paläographie, aber gut passend.
Das ist interessant, weil die vielen Prophezeiungen auf Jesus Christus im Buch Jesaja eindeutig vor seinem Kommen geschrieben wurden und sich in seinem Leben erfüllten.
Besonders erwähnenswert ist Jesaja 53, das Kapitel, das prophetisch die Leiden und Verwerfung des Messias beschreibt.
Für orthodoxe oder säkulare Juden kann das ein Schock sein. Weltweit gibt es schätzungsweise 400 bis 500 Juden, die an Jesus als Messias glauben, vor allem in den USA und Kanada. Für die meisten spielt Jesaja 53 eine Schlüsselrolle.
Auch wenn Sie nicht jüdischer Herkunft sind, lohnt es sich, dieses Kapitel zu lesen. Es ist überzeugend und echt.
Wir haben also über die C14-Methode gesprochen, weil sie oft im Zusammenhang mit Millionen Jahren zitiert wird, obwohl sie damit gar nichts zu tun hat.
Es gibt aber andere Methoden, mit denen Millionen und Milliarden von Jahren ermittelt werden. Aus evolutionistischer Sicht beweisen sogenannte Langzeituhren, dass die Erde und ihre Schichten über Millionen bzw. Milliarden Jahre entstanden sind.
Schauen wir uns ein Beispiel an: die Uran-Blei-Methode. Radioaktives Uran 238 zerfällt zu Blei 206. Anhand des Verhältnisses von Uran 238 zu Blei 206 in einem Gestein kann man das Alter bestimmen, weil der Zerfall sehr langsam ist.
Mit dieser Methode kann man das Alter von magmatischem Gestein, also vulkanisch entstandenem Gestein, messen. Gemessen wird der Moment, wenn das flüssige Magma erstarrt.
Diese Methode führte zur Annahme, dass die Erde Milliarden Jahre alt ist. Es gibt noch weitere solche Methoden, aber wir bleiben bei diesem Beispiel.
Man kann den Zerfall mit einer Sanduhr vergleichen: Man kennt die Menge Sand oben und wie viel in zehn Sekunden herunterfällt. So kann man messen, wie lange die Sanduhr schon läuft, indem man misst, wie viel Sand oben und unten ist.
Genauso misst man im Gestein Uran 238 und Blei 206 und die Zerfallsgeschwindigkeit heute. Dann berechnet man das Alter.
Das ist eine sehr schlaue Idee. Aber es gibt Probleme.
Man spricht von der Zerfallskonstanten, aber es ist offen, ob der Zerfall immer gleich war. Man geht zwar davon aus, kann es aber nicht beweisen. Es gibt Argumente, dass Faktoren den Zerfall beeinflusst haben könnten.
Wenn man misst, geht man davon aus, dass die Annahme stimmt. Falls nicht, ist das Ergebnis falsch.
Außerdem ist eine Sanduhr ein geschlossenes System: Kein Sand wird hinzugefügt oder entfernt. Wenn das nicht gilt, ist die Messung kaputt.
Sind Gesteine geschlossene Systeme? Nein, sie sind offene Systeme. Dort kann etwas hinein- oder herausgespült werden.
Bei der Messung geht man davon aus, dass das Gestein weitgehend ein geschlossenes System war. Wenn das Ergebnis mit der Evolutionstheorie übereinstimmt, nimmt man an, dass das Gestein tatsächlich geschlossen war. Wenn das Ergebnis falsch ist, sagt man, dass das Gestein offen war.
Sie sehen: Die Theorie ist das Wichtigste, die Doktrin steht bei Evolutionisten fest und wird nicht hinterfragt. Wer das in Frage stellt, riskiert seine Arbeit.
Vor kurzem war ein Professor bei mir in der Seelsorge. Er erklärte, dass er sehr aufpasst, was er öffentlich über Schöpfung sagt, weil das seinen Job kosten könnte.
Ich kenne einen Bekannten an der ETH Zürich, der ebenfalls vorsichtig ist, seine Ansichten über Schöpfung und Evolution öffentlich zu äußern.
Ein anderer Bekannter in Frankreich, André Ecken, ein großer Naturwissenschaftler, der an der Entschlüsselung der Pferde-DNA mitarbeitete, bewarb sich an der ETH Zürich. Er bekam den Posten nicht, weil eine Sekretärin im Internet fand, dass er Kreationist ist.
Die Stelle blieb fünf Jahre vakant. Man fand keinen Ersatz, aber er bekam sie nicht, weil bekannt war, dass er die Evolution ablehnt.
Sie sehen, die Doktrin steht fest, und es ist gefährlich, anders zu denken.
Darum wird auch bestimmt, welche Proben als richtig gelten und welche nicht. Wir haben aber schwere Gründe, daran zu zweifeln.
Am besten macht man es so: Wir können nicht 4,5 Milliarden Jahre in der Vergangenheit zurückgehen, um zu sehen, was damals geschah. Es gibt keine Zeitmaschine und wird sie nie geben.
Aber wir können Gestein nehmen, das in unserer Zeit entstanden ist, und es messen. Zum Beispiel Gestein, das 1954 bei einem Vulkanausbruch entstand. Dann müsste es etwa mein Lebensalter haben.
Vom Mount Ngauruhoe in Neuseeland nahm man Gestein, dessen Ausbruchzeit genau bekannt war, und gab es an offizielle Labors zur Messung. Je nach Probe ergab die Messung 270 Jahre bis 3,9 Milliarden Jahre.
Verstehen Sie, dass man da Zweifel bekommt?
Ich sagte das einmal einem französischen Evolutionisten. Er meinte, man dürfe das nicht machen, weil die Methode nur für altes Gestein funktioniere.
Ich fragte, wie er denn wisse, dass das alte Gestein alt sei. Da war die Diskussion beendet.
Dieses Beispiel vom Mount Ngauruhoe steht in Donald de Jongs Buch "Thousands not Billions", erschienen 2005, Seite 126.
Ein zweites Beispiel: Man machte zwölf Datierungen von Gestein eines Ausbruchs 1800/1801 am Hualalai auf Hawaii. Die Ergebnisse reichten von 160 Millionen bis etwa 3 Milliarden Jahren. Das steht in Eduard Ostermanns Buch "Unsere Erde – ein junger Planet".
Ein weiteres Beispiel findet sich bei Coffall und Graves 1975: Mondgestein von Apollo 11 wurde mit verschiedenen Methoden datiert. Die Ergebnisse unterschieden sich um bis zu sechs Milliarden Jahre.
Noch schlimmer: Mondgestein von Apollo 16 ergab eine Datierung von 18 Milliarden Jahren. Das wäre 4,3 Milliarden Jahre vor dem Urknall, der auf etwa 13,75 Milliarden Jahre datiert wird.
Das kann nicht sein.
Dasselbe Gestein wurde mehrfach mit derselben Methode datiert und ergab verschiedene Ergebnisse. Man kann dann wählen, was am besten zur Doktrin passt, wenn man an Evolution glaubt. Ich glaube sie nicht.
Verschiedene Methoden liefern unterschiedliche Daten, und man wählt das Ergebnis, das zur Lehre passt.
Im Grand Canyon, einem wunderbaren Naturphänomen, datierte man Basaltgestein aus den jüngsten Schichten auf 1,34 Milliarden Jahre. Basalt aus den ältesten Schichten wurde auf 1,07 Milliarden Jahre datiert. Das bedeutet, dass das jüngste Gestein 270 Millionen Jahre älter ist als das älteste – das geht nicht.
Nach diesen Erschütterungen gibt es auch Methoden, die automatisch auf ein junges Alter der Erde kommen.
Das ist das Eigenartige und erklärt, warum wissenschaftliche Hinweise auf eine junge Erde meist unterschlagen werden.
Aus der Ozeanographie gibt es folgende Erkenntnis: Die Ozeane haben einen Salzgehalt von etwa 3,5 Prozent Kochsalz.
Wie kommt das Salz in die Meere? Die Flüsse bringen jährlich enorme Wassermengen in die Ozeane. Das Wasser verdunstet, regnet über das Festland und fließt über Flüsse zurück. Es ist ein wunderbarer Kreislauf.
Aber die Flüsse bringen auch ständig Kochsalz ins Meer, denn unser Süßwasser enthält kleine Mengen Salz.
Wenn man annimmt, dass es am Anfang kein Salz in den Ozeanen gab und dass die Flüsse seitdem Salz hineingebracht haben, ergibt das ein höchstmögliches Alter der Ozeane von 62 Millionen Jahren.
Es gibt eine kleine Menge Salz, die aus dem Meer entweichen kann, zum Beispiel schmeckt man salzige Luft am Ufer. Das ist bereits eingerechnet.
Wenn am Anfang Salz vorhanden war, ist das Alter natürlich noch kleiner. Das ist wirklich das Höchste, was man sich denken kann.
Man geht auch hier davon aus, dass die Zuflussrate der Flüsse in der Vergangenheit gleich war wie heute. Das ist dieselbe Annahme wie bei anderen Methoden.
Schülern müsste man erzählen, dass es diese verschiedenen Methoden gibt, mit denselben Voraussetzungen, aber sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Um das Ganze noch schlimmer zu machen: Die Flüsse bringen nicht nur Kochsalz, sondern auch Magnesium, Uranium, Kalium, Gold, Kupfer, Silber, Quecksilber, Nickel und Zinn.
Man hat auch dafür die Zuflussraten berechnet. Wenn man annimmt, dass es am Anfang kein Magnesium gab, ergibt das ein Höchstalter von 45 Millionen Jahren. Für Uranium 500 Millionen Jahre, Kalium 11 Millionen, Gold 560 Millionen, Kupfer 50 Millionen, Silber 2,1 Millionen, Quecksilber 42 Jahre, Nickel 18 Millionen, Zinn 100 Millionen.
Das muss man doch in der Schule auch bringen.
In England wurde beschlossen, dass Schöpfung nicht mehr in christlichen Privatschulen gelehrt werden darf, weder im Naturwissenschafts- noch im Religionsunterricht. Sonst erhalten die Schulen kein Geld vom Staat.
Dann sollen sie den Unterricht selbst bezahlen und einfach diese Dinge verschweigen.
Ich habe einmal an einem Podiumsgespräch teilgenommen. Dort war der Direktor eines Naturmuseums in der Schweiz – ich nenne keinen Namen zum Schutz – und ich wurde von den Freidenkern als Theologe eingeladen. Sie wollten ein Lachfest veranstalten.
Ich sagte zu dem Naturwissenschaftler: Schauen Sie sich diese Methoden an und die unterschiedlichen Alter an. Wie erklären Sie sich das?
Er antwortete: Es gibt meiner Meinung nach viel wichtigere Dinge, zum Beispiel das Problem des Klimawandels.
Ich sagte: Mir geht es nicht um den Klimawandel, sondern darum, wie Sie diese unterschiedlichen Zahlen erklären.
Er ging nicht darauf ein.
Das Gespräch wurde nicht aufgezeichnet. Ich hätte nichts dagegen gehabt, aber so konnten Sie es nicht nachhören.
Es waren genug Leute dabei.
Das ist doch der Hammer!
Zusammenfassung und Fazit
Ich komme zum Schluss.
Fazit: Die Beweise für eine alte Erde sind überhaupt nicht beweiskräftig. Wenn mir jemand sagt: „Das können Sie doch nicht glauben, eine Erschöpfung der Welt von Jahrtausenden, Millionen und Milliarden Jahre sind ja bewiesen“, dann antworte ich: Erstens sind die Beweise für eine alte Erde überhaupt nicht beweiskräftig. Sie zwingen mich nicht, die Bibel anders zu interpretieren.
Zweitens werden die Hinweise auf eine junge Erde normalerweise ausgeblendet und ignoriert. Die berechtigten Einschränkungen, die gemacht werden, sind Überlegungen mit denselben Voraussetzungen wie bei den anderen. Diese müssen aber auch berücksichtigt werden.
Drittens sollen wir die Bibel nicht durch die Brille atheistischer Forschung auslegen. Ich muss die Bibel nicht neu interpretieren wegen der Evolutionslehre. Und das muss man auch dem Papst sagen: Was er erzählt, geht so nicht. Er will modern wirken und sagt, dass Evolution und Bibel zusammengehen. Nein, das geht nicht! Es gibt andere Katholiken, die das Problem sehen, die die Bibel wirklich ernst nehmen und sagen, was der Papst heute sagt, passt nicht mit der Bibel zusammen. Aber er macht einen Kompromiss und macht sich damit bei vielen Atheisten beliebt. Das ist für bibeltreue Katholiken und Evangelikale ein echtes Problem.
Viertens sollen wir die Bibel das sagen lassen, was sie sagt, ohne Umdeutung. Wenn wir die Bibel lesen, sollten wir die Absicht haben, sie wirklich zu verstehen. Wir sollten hören, was in der Bibel steht, nicht, was wir hineininterpretieren wollen. Ich möchte wissen, was Gott uns Menschen durch die Bibel sagt.
Fünftens soll menschliche Forschung durch das Wort Gottes beurteilt werden. Eisen wird durch Diamant geschliffen, nicht umgekehrt. Für mich wäre das kein Beweis, wenn die C14-Methode ergeben würde, dass die Mauern von Jericho 1560 v. Chr. gefallen sind. Nein, die Bibel sagt das, und das bestätigt für mich, dass die C14-Methode ab dieser Zeit sehr gut funktioniert. Aber es gibt Unsicherheitsfaktoren.
Diese Methode funktioniert auch bei der Zeit von Salomo, bei Hiskia, bei Qumran, wie ich gezeigt habe. Aber eben: Eisen wird durch Diamant geschliffen, nicht umgekehrt. Die Bibel muss uns leiten, auch in der wissenschaftlichen Forschung, weil sie sich als Gottes Wort erweist. Die Bibel musste nie umgeschrieben werden. Bis heute steht sie da.
Sie sehen in der Ausstellung draußen, wo es um Bibel und Wissenschaft geht, dreißig Beispiele aus der Naturwissenschaft, in denen Entdeckungen gemacht wurden, die schon vor Jahrtausenden in der Bibel nachzulesen waren. Die Wissenschaft entwickelt sich, und Fehler werden leider nicht immer korrigiert. Das mit der Evolution ist schwierig zu korrigieren. Es ist eine Doktrin, eine Ideologie geworden, die sogar Wissenschaftler auf die eine oder andere Seite zieht.
So sehen wir nochmals das Schema: den Unterschied zwischen Vorgeschichte und Geschichte. Die evolutionistische Vorgeschichte ab Urknall, Erde und Lebensentstehung können wir aufgrund der Bibel abstreichen. Sie hat auch wissenschaftlich keine Basis.
Außerdem ist es so, dass, wenn man alles natürlich erklären will, der Urknall nicht natürlich erklärbar ist. Die Naturgesetze sagen: Aus nichts kommt nichts. Also ist man dort bereits übernatürlich. Der Urknall wäre etwas Übernatürliches. Aber die Atheisten sagen, sie seien Naturalisten und erklärten alles nur durch die Natur. Das stimmt nicht. Sie sind Supranaturalisten! Was heißt das? Sie glauben an das Übernatürliche – einfach ohne Gott.
Ja, aber wir sind auch nicht besser! Natürlich glauben wir an das Übernatürliche, weil es unmöglich ist, dass aus dem Nichts die Welt entsteht. Dafür braucht es einen unendlichen, ewigen Gott. Wir können nicht glauben, dass es ohne einen unendlichen, ewigen Gott geht. Aus Nichts kommt Nichts.
Auch die Lebensentstehung widerspricht der Naturwissenschaft. Sie widerspricht dem Massenwirkungsgesetz der Chemie. Diese langen Zellketten können in der Natur nicht entstehen, sie brechen früh ab. Das widerspricht sogar der Naturwissenschaft, und deswegen können wir das abstreichen.
Dann sieht man die biblische Urgeschichte mit ganz neuen Augen: 1. Mose 1,11 ist kein Mythos, sondern biblische Geschichte. Ich würde das nicht Prähistorie nennen, sondern Historie. Schöpfung, Sündenfall, Adam bis Noah, Sintflut, Turmbau von Babel – das stimmt auch mit den Überlieferungen überein, die wir weltweit bei eingeborenen Völkern finden.
Zum Beispiel in Kolumbien kam eine Gruppe der Embera-Todau, ein Indianerstamm aus dem Urwald, zu meinen Vorträgen nach Pereira. Ich habe sie gefragt: Kennt ihr eine Geschichte von einer weltweiten Sintflut? Ja, sagten sie. Ihre Sprache wird erst seit einigen Jahren erforscht, und die Bibel wird durch einen Wycliffe-Übersetzer übersetzt. Das ist ein Stamm, der erst in den 1990er Jahren mit der Bibel konfrontiert wurde. Sie kannten die Sintflut und wussten auch, dass es einen Schöpfergott gibt.
Dann habe ich gefragt: Was wisst ihr über den Schöpfergott? War er ewig, ohne Anfang? Die Menschen sind schüchtern, drängen sich nicht vor. Zuerst war Ruhe, dann sagte der Anführer: Wir wissen es nicht. Sie konnten nicht beantworten, wie Gott in Bezug auf sein ewiges Sein ist. Sie hatten darüber nicht nachgedacht. Aber sie wussten um den Schöpfergott und um eine weltweite Sintflut.
So können wir sagen: Aus biblischer Sicht gibt es Geschichte vor dem dritten Jahrtausend vor Christus und Geschichte nach dem dritten Jahrtausend vor Christus. Es gibt biblische Hinweise, dass Mose das erste Buch Mose abgefasst hat. Er hatte schriftliche Berichte, die auf Noah und offensichtlich sogar auf die Patriarchen vor Noah zurückgingen.
Dafür gibt es Hinweise im ersten Buch Mose, die der Archäologe und Spezialist für Assyriologie Weismann in seinem Buch Die Entstehung der Genesis wunderbar aufgezeigt hat. Die Geschichte beginnt mit schriftlichen Unterlagen, und über die Bibel kommen wir sogar auf ältere Quellen zurück, die Mose unter Inspiration des Heiligen Geistes zusammengefasst hat.
Die Evolution sagt, die Erde sei 4,7 Milliarden Jahre alt. Das können wir abstreichen. So kann man zu einer ganz schlichten, einfachen Lektüre zurückkehren. Die Bibel beginnt mit: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“ (1. Mose 1,1). Dann geht es weiter mit „Wüstheit und Leere“ (1. Mose 1,2). Gott spricht: „Es werde Licht“ (1. Mose 1,3). Auf Hebräisch heißt es: „Wejomer Elohim, jehi or, wehi or“ – „Es werde Licht, und es ward Licht.“ So beschreibt Gott, wie die Welt entstanden ist.
Wir können nicht zurückkehren in die Vergangenheit, aber wir haben ein Dokument, in dem Gott uns sagt, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Das war so eindrücklich, als die ersten Missionare um 600 n. Chr. vom europäischen Festland nach England gingen. Die englischen Heiden waren in einem Saal versammelt, Fackeln brannten, und plötzlich flog ein Vogel aus der dunklen Nacht in den Saal, flog herum und ging wieder durch ein Fenster hinaus.
Die alten Engländer sagten zu den Missionaren: „Wir sind wie dieser Vogel. Wir wissen nicht, woher wir kommen, und wir wissen nicht, wohin wir gehen. Wenn ihr uns sagen könnt, woher wir kommen und wohin wir gehen, dann wollen wir Christen werden.“ Die Missionare erklärten ihnen aufgrund der Bibel, dass die großen Fragen des Menschseins hier beantwortet werden: Woher kommen wir, und wohin gehen wir?
Diese Frage stellt Gott in 1. Mose 16 zu Hagar, der ägyptischen Magd: „Woher kommst du, und wohin gehst du?“ Diese Fragen müssen wir uns stellen.
Aber es gibt noch eine weitere Frage, die Gott Adam nach dem Sündenfall stellte. Die erste Frage nach dem Sündenfall war das Wort „Ayeka“ – „Wo bist du?“ auf Hebräisch. So stellt uns Gott die Frage: Wo stehst du in Bezug auf Gott? Was machst du mit der Schuld deines Lebens? Woher kommst du, und wohin gehst du?
Diese Fragen müssen wir unbedingt beantworten. Sie sind die wichtigsten Fragen. Wir können nicht einfach warten, bis wir gestorben sind – dann ist es zu spät.
Die Bibel sagt, dass wir, solange wir leben, die Möglichkeit haben, mit Gott versöhnt zu werden. Wir können mit unserer Schuld zu ihm kommen und sie im Gebet bekennen. Gott sagt, dass er seinen Sohn gesandt hat, der an unserer Stelle starb und die Strafe, die wir verdient haben, in Ewigkeit auf sich nahm.
Wer Gott seine Schuld bekennt und Jesus Christus als seinen Retter annimmt, dem vergibt Gott die ganze Last. Dann können wir diese Fragen beantworten: Wo stehe ich? Bin ich versöhnt mit Gott oder nicht? Woher komme ich? Bin ich ein Zufallsprodukt oder ein Geschöpf Gottes? Und wohin gehe ich? In die ewige Gemeinschaft mit Gott oder in die ewige Trennung und Verlorenheit, in die äußerste Finsternis, das ewige Weinen, so nennt es die Bibel.
Diese Fragen müssen wir klären. Wir können sie klären, weil die Bibel uns zeigt, woher der Vogel kommt und wohin er geht. Dann können wir alle drei Fragen beantworten: Woher komme ich, wohin gehe ich, und wo bin ich?
Vielen Dank fürs Zuhören.