Gottes Heiligkeit und der Missbrauch göttlicher Macht
Gott lässt sich nicht spotten und auch nicht für unsere Zwecke missbrauchen. Das Volk Israel musste diese Lektion immer wieder lernen – oft auf sehr schmerzhafte Weise. Letzte Woche haben wir davon gehört: Von dem furchtbaren Bericht, wie Israel im Kampf versuchte, die Bundeslade als Glücksbringer zu gebrauchen. Sie wollten Gottes Beistand für den eigenen Erfolg missbrauchen. Doch Gott spielt da nicht mit. Er zog sein Volk zur Rechenschaft – mit fatalen Folgen. 34 Männer verloren ihr Leben in der Schlacht, die Priester, die geistliche Elite, starben, und die Bundeslade, das sichtbare Zeichen von Gottes Gegenwart und seiner Bundestreue zu seinem Volk, ging verloren. Die Philister nahmen sie mit in ihr Land.
Ihr Lieben, so fern und fremd uns diese Ereignisse im ersten Buch Samuel auch erscheinen mögen, sie haben viel mehr mit unserer Zeit und unserem Leben zu tun, als wir vielleicht auf den ersten Blick denken. Unsere Zeit ist der damaligen ähnlicher, als wir vielleicht meinen. Wie wenig wird Gott heute in seiner Kirche und auch in den Gemeinden geehrt! Wie oft wird sein Wort verdreht, missbraucht und für unsere Zwecke angepasst, nur damit wir zu unserem Ziel kommen.
Um das noch ein bisschen unangenehmer für uns zu machen, sagen wir oft: „Na, das ist ja in anderen Gemeinden, in anderen Kirchen. Wir sind doch die Bibeltreuen, wir sind gut unterwegs.“ Doch wie oft leben auch wir Kompromisse, nehmen Gottes Wort nicht ernst und denken dann sogar: „Das passt schon, für Gott ist das okay, da hat er kein Problem damit.“ Vielen von uns fehlt ein tiefes Gespür für Gottes Heiligkeit.
Das ist anders als in früheren Zeiten. Wenn wir zum Beispiel an die Reformationszeit und an Martin Luther zurückdenken: Er konnte nachts nicht schlafen, weil ihn quälte, wie er vor dem heiligen Gott, dem gerechten Richter, bestehen könne. Es ließ ihn in seinem Dienst zittern, er konnte seine Arbeit lange nicht fröhlich tun. Er fürchtete diesen heiligen Gott und wusste nicht, wie er ihm begegnen sollte.
Für uns ist das anders. Wir sind so gewöhnt an Gottes Gnade und seine Liebe, dass sie uns selbstverständlich erscheinen. Deshalb verlieren viele von uns leicht die Heiligkeit Gottes und seine Gerechtigkeit aus dem Blick. Aber Gott hat sich nicht geändert. Er ist immer noch der heilige Gott. Es ist wichtig, dass wir seine Gnade und Liebe nicht von seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit trennen, sondern beides zusammen sehen und glauben.
Das Wort, das wir heute aus dem ersten Buch Samuel betrachten, kann uns helfen, den heiligen Gott besser zu erkennen und eine angemessene Gottesfurcht zu entwickeln – keine Angst und kein Zittern wie bei Martin Luther damals, aber eine ehrfürchtige Gottesfurcht, die Gott ehrt und die wir brauchen, um wirklich mit ihm und für ihn zu leben.
Ich möchte beten, bevor wir in den Text eintauchen: Vater im Himmel, wir kommen vor dich. Du kennst unsere Herzen und weißt, wie wenig wir oft erkennen, dass du ein heiliger und gerechter Gott bist. Wir beten, dass wir das in deinem Wort heute tiefer verstehen und dass du uns hilfst, eine gesunde Ehrfurcht vor dir zu entwickeln. Hilf uns, uns nicht in Kompromissen einzurichten, dich nicht für unsere Zwecke zu missbrauchen, sondern das zu suchen, was dich ehrt und dir gefällt – ganz für dich zu leben. Herr, rüste uns durch dein Wort, wir wollen auf dich hören. Amen.
Ich möchte den Text mit euch in vier Abschnitten anschauen und dabei vier Wahrheiten über Gottes Heiligkeit entdecken. Es ist ein langer Text, deshalb Abschnitt für Abschnitt.
Wir beginnen mit 1. Samuel 5,1-5:
„Die Philister aber hatten die Lade Gottes weggenommen und brachten sie von Eben-Eser nach Aschdod. Dann nahmen sie die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon. Als die Leute von Aschdod am nächsten Morgen früh in das Haus Dagons kamen, sahen sie Dagon auf seinem Antlitz liegen, auf der Erde, vor der Lade des Herrn. Sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz. Aber am nächsten Morgen fanden sie Dagon erneut auf seinem Antlitz auf der Erde vor der Lade des Herrn liegen. Sein Haupt und seine beiden Hände waren abgeschlagen auf der Schwelle, so dass nur noch der Rumpf dalag. Darum treten die Priester Dagons und alle, die in Dagons Haus gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod bis auf diesen Tag.“
Die Philister haben die Bundeslade mitgenommen in ihr Land und haben sie genauso missbraucht wie die Israeliten zuvor. Sie wollten sie für ihre Zwecke nutzen. Deshalb zerstörten sie sie nicht, sondern stellten sie in ihrem Tempel neben ihren Gott Dagon. Was für ein Gott war Dagon? Wir wissen nicht viel, aber es gibt Forschungen, die ihn als Meeres- oder Fischgott beschreiben. Es gibt Darstellungen aus dieser Zeit, die einen Gott mit Fischschwanz zeigen, ähnlich einem Wassermann. Vielleicht war Dagon auch der Gott der Ernte und des Getreides. Auf jeden Fall war er ein wichtiger Gott der Philister mit eigenem Tempel. Die Bundeslade wurde neben ihm platziert – vielleicht als Zeichen, dass Dagon mächtiger sei als der Gott Israels. Vielleicht dachten sie auch: „Viele Götter helfen viel.“ Auf jeden Fall stellten sie die Lade dort auf.
Doch Gott ließ sich auch hier nicht missbrauchen. Stattdessen nutzte er die Situation, um den Philistern eine Lektion zu erteilen. Am nächsten Morgen lag Dagon auf seinem Antlitz vor der Bundeslade – ein Bild der Unterwerfung, der Anbetung. Die Priester verstanden den Wink nicht und stellten Dagon wieder auf. Man kann sich vorstellen, wie der Schreiber dieses Berichts vielleicht schmunzelte: Ein Gott, der Hilfe von Menschen braucht, um wieder aufgerichtet zu werden, ist lächerlich.
Doch am folgenden Morgen war es noch schlimmer. Dagon lag wieder auf dem Boden, diesmal mit abgeschlagenem Haupt und Händen. Deutlicher kann man nicht zeigen, dass er seiner Macht beraubt ist. Der Kopf, als Sitz der Weisheit, und die Hände, als Zeichen der Kraft und Stärke, fehlten. Was für eine Machtdemonstration Gottes! Er zeigt den Philistern und den Dagon-Priestern, dass er nicht einfach größer oder mächtiger ist als andere Götter, sondern der einzige wahre Gott. Er teilt seine Macht mit niemandem. Er lässt sich nicht für eine Patchwork-Religion missbrauchen, in der man sich Götter und Philosophien zusammenbastelt.
Leider haben die Priester die Lektion nicht verstanden. Es heißt in Vers 5, dass die Priester Dagons und alle, die in Dagons Haus gehen, bis auf diesen Tag nicht mehr auf die Schwelle treten. Das bedeutet: Der Text wurde später geschrieben, aber die Philister machten einfach weiter. Sie schlossen den Tempel nicht, sondern huldigten Dagon weiterhin. Sie lernten ihre Lektion nicht.
Warum? Wir können sie nicht mehr fragen, aber es ist nicht schwer, sich einen Reim darauf zu machen: Sie suchten ihre Erfüllung, ihre Freude, ihre Identität und Sicherheit weiter bei Dagon. Sie konnten nicht loslassen, selbst als Gott ihnen mit diesem mächtigen Zeichen zeigte, dass Dagon machtlos ist. Sie hatten sich an ihn gehängt, ihm gedient und sich ihm verschrieben. Selbst als sie hätten erkennen müssen, dass er keine Macht hat, konnten sie nicht loslassen.
Wie viele Menschen machen heute denselben Fehler? Wir haben keinen Dagon-Tempel, aber wir haben Götter auch in unserer Zeit. Jesus selbst bezeichnet Geld als einen Gott, den Mammon, und sagt: „Du kannst nicht Gott und dem Mammon dienen.“ Was ist der Mammon? Geld – ein Gott, an den sich viele hängen, ihm vertrauen und ihr Herz darauf setzen. Ruhm, Anerkennung, Karriere, Sex, Schönheit – dein Gott ist das, was dein Leben bestimmt, woran du dein Herz hängst, wovon du dir das größte Glück versprichst. Wofür du bereit bist, alles stehen und liegen zu lassen, große Opfer zu bringen, viel Zeit, Geld und Kraft zu investieren – das ist dein Gott. Das, von dem du sagst: „Ohne das kann und will ich nicht leben.“
Oft zeigt uns Gott, dass unsere Götter keine Macht haben, dass sie falsch sind und enttäuschen – wie dieser Dagon. Er führt uns an Punkte, an denen wir das erkennen können. Sie tragen nicht, sie erfüllen nicht, sie halten nicht, was sie versprechen. Wenn das Streben nach Reichtum oder Geld deine Ehe ruiniert, deine Familie zerstört oder deine Gesundheit schädigt, ist das ein Weckruf Gottes: Es trägt nicht. Wenn Sex keinen Kick mehr gibt, zeigt das, dass auch das nicht trägt.
Ich finde das erstaunlich: Ich lese regelmäßig die Tageszeitung, und darin gibt es immer wieder Artikel über Menschen, die sich in Pornografie verloren haben. Das ist eine weltliche Zeitung. Sie berichten davon, dass sie davon loskommen wollen und merken: Es trägt nicht, es gibt keine Erfüllung. Wenn die äußere Schönheit vergeht, ist das ein Weckruf. Schönheit allein gibt keine Sicherheit, keine Freude, keine Erfüllung.
Doch so wenige erkennen dahinter Gottes Hand, dass Gott ihnen eine Lektion erteilen möchte. Sie wenden sich nicht ab von den falschen Göttern. Wie viele können wie die Dagon-Priester nicht loslassen – selbst wenn sie erkennen, dass diese Götter machtlos sind. Gott zeigt heute durch sein Wort: Ich bin der einzige Gott. Das zu erkennen ist so wichtig. Er ist der Einzige, der Macht hat, der tragen kann, der echte Erfüllung schenkt, den Frieden und die Freude, die wir suchen.
Es ist eine Einladung, ein Ruf an uns, das zu erkennen und uns von den falschen Göttern abzuwenden und zu ihm, dem heiligen Gott, zu kommen.
Wie viel daran hängt, sehen wir im nächsten Abschnitt. Es geht nicht einfach darum, dass wir ein besseres und schöneres Leben führen. Es ist eine Frage von Leben und Tod. Das ist die zweite Lektion: Den heiligen Gott zu erkennen heißt auch, zu erkennen, dass er gerecht ist und seine Feinde richtet.
Ich lese 1. Samuel 5,6-12:
„Aber die Hand des Herrn lag schwer auf den Leuten von Aschdod, und er brachte Verderben über sie und schlug sie mit bösen Beulen in Aschdod und seinem Gebiet. Als die Leute von Aschdod sahen, was geschah, sprachen sie: ‚Lasst die Lade des Gottes Israels nicht bei uns bleiben, denn seine Hand liegt zu hart auf uns und unserem Gott Dagon.‘ Sie sandten hin, versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: ‚Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen?‘ Da antworteten sie: ‚Lasst die Lade des Gottes Israels nach Gat tragen.‘ So trugen sie die Lade dorthin.
Als sie die Lade dorthin gebracht hatten, entstand in der Stadt großer Schrecken durch die Hand des Herrn, denn er schlug die Leute, klein und groß, mit Beulen. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Als die Lade Gottes nach Ekron kam, schrien die Leute: ‚Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir gebracht, damit sie mich und mein Volk töte!‘ Da versammelten sie alle Fürsten der Philister und sprachen: ‚Sendet die Lade des Gottes Israels zurück an ihren Ort, damit sie mich und mein Volk nicht töte. Denn ein tödlicher Schrecken kam über die ganze Stadt, die Hand Gottes lag schwer auf ihr, und die Leute, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen. Das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel.‘“
Gott schlug die Philister mit einer schweren Krankheit, vermutlich der Beulenpest. Vers 6 macht das deutlich, ebenso die folgenden Verse. Die Hand Gottes lag schwer auf den Leuten von Aschdod. Passt das zu deinem Bild von Gott? Manche Theologen sagten in der Corona-Zeit schnell: „Das hat nichts mit Gott zu tun. Gott bringt keine Pandemien über die Menschheit.“ Doch hier in Aschdod hat Gott Krankheit über Menschen gebracht.
Der Bericht zeigt deutlich: Es ist die Hand des Herrn, die wirkt. Kein Zufall, sondern Gott selbst. Die Bibel zeigt immer wieder, dass Gott Krankheiten, Kriege und Naturkatastrophen benutzt, um Menschen wachzurütteln und zu bestrafen. Wir müssen vorsichtig sein, nicht alles geistlich eindimensional zu erklären. Aber zu sagen, das könne nichts mit Gott zu tun haben, widerspricht der Bibel.
Gott ist heiliger Richter, der Menschen zur Rechenschaft zieht und bestraft. Hier hat er die Philister für ihren Umgang mit der Bundeslade bestraft und ihre Gottlosigkeit gerichtet.
Obwohl die Philister erkannten, dass Gott das Leid über sie brachte – sie sagen in Vers 7: „Seine Hand liegt zu hart auf uns und unserem Gott Dagon“ – kapitulierten sie nicht vor dem heiligen Gott. Stattdessen schickten sie die Bundeslade von Aschdod nach Gat, und dort geschah dasselbe. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Schließlich schickten sie die Lade nach Ekron, wo dasselbe geschah: Schrecken, Krankheit, Tod.
Was lernen wir daraus? Feindschaft mit dem heiligen Gott bedeutet Gericht und Strafe. Das gilt nicht nur im Alten Testament. Manche sagen: „Ich bin froh, dass wir heute den Gott des Neuen Testaments haben – den Gott der Liebe und Gnade – und dass der Gott des Alten Testaments für uns nicht mehr gilt.“ Aber das stimmt nicht. Wer das sagt, hat das Neue Testament höchstens oberflächlich gelesen.
Im Neuen Testament sehen wir das Gleiche: Jesus spricht mehrfach von der Hölle als Ort des Gerichts. Dort kommen verlorene Menschen hin, die vor Gott Rechenschaft ablegen müssen und nicht bestehen. Jesus beschreibt die Hölle als Ort, wo das Feuer nicht erlischt und der Wurm ewig frisst – furchtbare Bilder für Gottes Zorn.
Das darf uns erschrecken und zum Zittern bringen. Es ist nicht lustig, in die Hand des heiligen Gottes zu fallen ohne Schutz. Jesus rief die Menschen auf, Katastrophen als Weckruf und Bußruf Gottes zu verstehen.
In Lukas 13 wird Jesus nach der Deutung eines Massakers gefragt, das Pilatus an Galiläern verübte. Er antwortet (Lukas 13,2): „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle anderen, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein! Sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“
Das Neue Testament gibt uns einen Blick auf Gottes Gericht. Wenn wir Gottes Feinde sind, erwartet uns sein Gericht. Wir können uns das nicht schrecklich genug vorstellen. Berichte wie dieser in 1. Samuel 5 geben uns nur eine Ahnung davon, was es heißt, in die Hand des heiligen Gottes zu fallen.
Diese düstere Perspektive gilt uns allen, denn von Natur aus sind wir alle Feinde Gottes. Niemand kann sich herausnehmen. Wir stehen wie die Philister auf der falschen Seite, feindlich gegen Gott. Wir haben seinen Willen missachtet, ihn nicht geehrt, uns andere Götter gesucht und unsere Erfüllung an anderen Orten gesucht. Manche von uns tun das noch.
Du musst kein besonders schlimmer Mensch sein, um Feind Gottes zu sein. Du musst nicht über Gott spotten oder ihn lästern, niemanden umgebracht haben. Es reicht, seinen Willen zu verachten, nicht das zu tun, was ihm gefällt, ihm nicht die Ehre zu geben, die ihm gebührt. Das reicht, um Gottes Feind zu sein und sein Gericht zu erwarten.
Aber es gibt einen Ausweg. Wir müssen nicht Feinde Gottes bleiben. Und das bringt uns zum dritten Punkt, der das andeutet.
Denke daran: Auch Israel hat Gottes Gericht erlebt. Die Gottlosigkeit Israels wurde zur Rechenschaft gezogen. Nicht nur die Philister litten, auch in Israel starben 34 Männer, das Volk lag am Boden.
Die Frage ist: Was macht Gott damit? Zunächst sieht es nach einer großen Niederlage aus, aber wir sehen Hoffnung in 1. Samuel 6,1-18. Dort erkennen wir, dass der heilige Gott zu seinem Ziel kommt. Und es ist erstaunlich, was Gottes Ziel ist.
Es heißt:
„So war die Lade des Herrn sieben Monate im Land der Philister. Die Philister beriefen ihre Priester und Wahrsager und fragten: ‚Was sollen wir mit der Lade des Herrn machen? Lasst uns wissen, wie wir sie an ihren Ort senden sollen.‘ Sie sagten: ‚Wollt ihr die Lade des Gottes Israels zurücksenden, so sendet sie nicht ohne eine Gabe, sondern gebt ihm eine Sühnegabe. So werdet ihr gesund werden, und es wird euch kundwerden, warum seine Hand nicht von euch ablässt.‘ Sie fragten: ‚Was ist die Sühnegabe, die wir ihm geben sollen?‘ Sie antworteten: ‚Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, nach der Zahl der fünf Fürsten der Philister, denn es ist dieselbe Plage über euch alle und eure Fürsten gekommen. Macht Abbilder eurer Beulen und Mäuse, die euer Land zugrunde gerichtet haben, damit ihr dem Gott Israels die Ehre gebt. Vielleicht wird seine Hand leichter über euch, über euren Gott und euer Land. Warum verstockt ihr euer Herz wie die Ägypter und der Pharao? Als der Herr seine Macht an ihnen bewies, ließ er sie ziehen. Lasst einen neuen Wagen machen und nehmt zwei säugende Kühe, die noch kein Joch gesehen haben. Spannt sie an den Wagen, lasst ihre Kälber daheim. Nehmt die Lade des Herrn und stellt sie auf den Wagen. Legt die goldenen Dinge, die ihr ihm als Sühnegabe gebt, in ein Kästchen daneben. Sendet sie hin und seht zu, wie sie den Weg nach Bet-Schemesch geht. Dann wissen wir, ob uns dieses große Übel von Gott angetan wurde oder ob es uns zufällig widerfahren ist.‘“
Die Philister taten, wie ihnen gesagt wurde. Sie spannten zwei säugende Kühe an den Wagen, behielten die Kälber daheim, stellten die Lade des Herrn auf den Wagen und legten das Kästchen mit den goldenen Mäusen und Abbildern daneben. Die Kühe gingen geradewegs nach Bet-Schemesch, ohne abzubiegen. Die Fürsten der Philister begleiteten sie bis zum Gebiet von Bet-Schemesch.
Die Leute von Bet-Schemesch schnitten gerade den Weizen, als sie die Lade sahen und sich freuten. Der Wagen kam auf den Acker Joschuas von Bet-Schemesch und blieb stehen. Dort lag ein großer Stein. Sie spalteten das Holz des Wagens und opferten die Kühe dem Herrn als Brandopfer.
Die Leviten hoben die Lade des Herrn und das Kästchen herab und stellten sie auf den großen Stein. Die Leute von Bet-Schemesch opferten dem Herrn am selben Tag Brand- und Schlachtopfer.
Als die fünf Fürsten der Philister das sahen, zogen sie am selben Tag nach Ekron zurück.
Dies sind die goldenen Beulen, die die Philister als Sühnegabe dem Herrn brachten: eine für Aschdod, eine für Gaza, eine für Aschkelon, eine für Gat und eine für Ekron. Die goldenen Mäuse entsprechen der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten der festen Städte und Dörfer.
Der große Stein, auf den sie die Lade stellten, liegt bis auf diesen Tag auf dem Acker Joschuas von Bet-Schemesch.“
Was für ein erstaunlicher Bericht! Die Bundeslade kehrt nach Israel zurück, ohne dass auch nur ein einziger Israelit etwas dafür tun muss. Keine Spezialoperation, kein Krieg, um die Lade zurückzuholen. Obwohl Menschen beteiligt sind, sehen wir doch ein großes Wunder und Gottes mächtiges Wirken.
Zuerst die Plagen, die die Philister in die Knie zwangen, so dass sie erkannten: Diese Lade ist gefährlich für uns, wir müssen sie loswerden. Dann das erstaunliche Ereignis mit den zwei Milchkühen, die die Lade nach Israel ziehen.
Die Philister sagten immer wieder: „Das ist die Hand des Herrn.“ Doch sie waren sich nicht sicher und wollten es testen. Sie nahmen zwei Milchkühe, deren natürlicher Drang es ist, zu ihren Kälbern zurückzukehren. Wenn es Zufall wäre, würden sie ihren Instinkten folgen. Doch sie taten das Gegenteil: Sie gingen geradewegs nach Israel und zogen die Lade dorthin.
Wie mächtig ist Gott! Er bestimmt den Weg dieser Tiere und sagt: „Meine Bundeslade kehrt zurück nach Israel.“
Wir sehen, dass Gott zu seinem Ziel kommt. Und das Erstaunliche ist: Sein Ziel für Israel ist nicht in erster Linie Gericht, sondern Gemeinschaft – Gemeinschaft mit seinem Volk, Wiederherstellung der Beziehung.
Israel war untreu, furchtbar untreu. Doch Gott war treu und hielt seinen Bund. Er bestrafte sein Volk für die Gottlosigkeit, aber verworf es nicht. Was für ein bewegendes Zeichen! Obwohl es aussah, als sei die Beziehung zerbrochen, setzt Gott alles in Bewegung, um zu seinem Volk zurückzukehren. Er zeigt: „Ich bin da, ich bin für euch. Ich suche euch in eurem Zerbruch, in eurer Orientierungslosigkeit, in eurer Sünde.“
Das darf uns Hoffnung geben, denn der heilige Gott hat sich nicht verändert. Die Bibel zeigt, dass er nicht nur Israel die Hand reicht, sondern jeden Menschen ruft: Lasst euch versöhnen mit Gott!
Für diese Versöhnung braucht es eine Sühnegabe. Die Philister haben das in Ansätzen verstanden. Sie wussten, dass sie die Lade nicht einfach zurückschicken konnten, ohne eine Ausgleichszahlung zu geben. Sie machten goldene Abbilder von Beulen – eine seltsame Vorstellung, diese Geschwüre in Gold – und goldene Mäuse, vermutlich weil Mäuse die Plage übertragen haben. Das war Aberglaube, sie dachten, mit Gold könnten sie Gott gnädig stimmen.
Doch das bringt nichts. Sie erkannten nicht, dass kein Gold und keine Tat sie mit dem heiligen Gott versöhnen kann. Aber sie verstanden, dass eine Sühnegabe nötig ist, eine Ausgleichszahlung.
Was wirklich nötig ist, zeigt uns Gott in seinem Wort: Keine Gabe aus Gold oder Werken kann den Frieden mit Gott wiederherstellen. Es braucht die Sühnegabe seines Sohnes Jesus Christus. Er kam, wurde Mensch, suchte die Verlorenen, die Feinde Gottes. Er gab sein Leben am Kreuz von Golgatha als Ausgleich, als Sühneopfer, um die Beziehung zu Gott wiederherzustellen.
So heilig und gerecht ist Gott, dass es ein Leben braucht, das den Tod fordert, wenn man gegen ihn rebelliert. Und so gut, liebevoll und barmherzig ist er, dass er selbst diesen Preis bezahlt hat. Jesus hat die Sühnegabe gegeben.
Ich möchte dich persönlich fragen: Hast du das schon erkannt? Vertraust du Jesus Christus? Hast du ihm gesagt: Ich brauche dich, ich brauche deine Sühnegabe, die du am Kreuz gegeben hast? Ich brauche Frieden mit Gott. Ich kann es nicht selbst tun, aber ich vertraue darauf, dass du es getan hast.
Nur er rettet, nur das bringt Frieden. Ich möchte dich einladen, mit Gottes Wort in der Hand bei Jesus festzumachen. Er ist der Retter, die Sühnegabe, die dich mit Gott versöhnt.
Wenn du das glaubst, darf dich das Wort hier sehr ermutigen: Was haben wir für einen Gott, der die Beziehung zu uns sucht – zu seinen Feinden – und uns gefunden hat! Es war seine Initiative, nicht unsere. Er ist zu uns gekommen, er ist zu dir gekommen, weil er dich liebt. Er hat den Weg freigemacht, den du nicht selbst freimachen konntest.
Was für ein Geschenk, was für ein Segen, das zu erkennen: Der heilige und gerechte Gott ist zugleich liebend, gnädig und barmherzig. Er nimmt dich an, erspart dir das Gericht und schenkt dir stattdessen, was du nicht verdient hast: Freude, Fülle, ewiges Leben mit ihm in seiner Familie. Er wird dein Vater, wenn du auf Jesus vertraust.
Kannst du dich darüber freuen? Erkennst du, wie besonders es ist, dass Gott mit dir nicht so umgeht, wie du es verdient hast? Dass Jesus dich annimmt und sein Leben für dich gegeben hat?
Jetzt wäre es schön, wenn der Predigttext hier enden würde. Die Bundeslade ist zurück, das Volk Gottes bekommt neue Nähe zu Gott geschenkt – Frieden, Freude, Versöhnung.
Aber Gott hat noch eine Herausforderung für uns am Ende. Das möchte ich uns lesen. Es ist wichtig, das nicht auszublenden.
1. Samuel 6,19-7,1:
„Die Söhne Jehonjas freuten sich nicht mit den Leuten von Bet-Schemesch, als sie die Lade des Herrn sahen, und der Herr schlug unter ihnen siebzig Mann. Das Volk litt sehr, weil der Herr es so hart geschlagen hatte. Die Leute von Bet-Schemesch fragten: ‚Wer kann bestehen vor dem Herrn, diesem heiligen Gott? Und wohin wird er von uns wegziehen?‘ Sie sandten Boten zu den Bürgern von Kirjat-Jearim und ließen ihnen sagen: ‚Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht. Kommt herab und holt sie zu euch.‘ Die Leute von Kirjat-Jearim holten die Lade des Herrn herauf und brachten sie ins Haus Abinadabs auf dem Hügel. Seinen Sohn Eleasar weihten sie, dass er über die Lade des Herrn wache.“
Es ist nicht ganz einfach zu verstehen, was die Schuld oder Sünde dieser Söhne Jehonjas war, dass sie sterben mussten und warum Gott sie bestrafte. Luther sagt, sie hätten sich nicht gefreut. Andere Übersetzungen sagen, sie hätten die Lade nicht angemessen angeschaut. Manche sagen, sie hätten sogar in die Bundeslade hineingeschaut, was Gott verboten hatte.
Was klar ist: Gott zog diese siebzig Männer zur Rechenschaft, weil sie seine Heiligkeit missachtet hatten. Sie begegneten ihm nicht in angemessener Weise – und das hatte schreckliche Konsequenzen.
Sie hätten es besser wissen müssen. Gott hatte ihnen gesagt, wie sie mit der Bundeslade umgehen sollten. Man konnte nicht wie mit einem billigen Möbelstück umgehen. Die Lade war heilig. Sie sollten Ehrfurcht haben. Doch sie behandelten die Lade falsch und verachteten damit Gottes Gegenwart. Man kann sagen: Sie haben nichts gelernt.
Die Strafe mag uns sehr hart erscheinen, vielleicht zu hart. Musste es wirklich sein, dass siebzig Männer sterben? Den Menschen damals ging es nicht anders. Sie fragten entsetzt: „Wer kann bestehen vor dem Herrn, diesem heiligen Gott?“ Und sie wollten die Lade möglichst schnell loswerden, Abstand gewinnen. Sie merkten: Gottes Gegenwart ist gefährlich.
Hier ist die letzte Herausforderung für uns: Wenn wir Gottes Heiligkeit missachten, keine echte Beziehung zu ihm haben und ihn nicht wirklich anbeten, dann ist er auch gefährlich für uns. Auch wenn du zu einer Gemeinde gehörst, in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bist, Sonntag für Sonntag im Gottesdienst bist, deine Bibel liest, Dienste tust, getauft und Gemeindemitglied bist – trotzdem ist es gefährlich, wenn du ihn nicht anbetest und dein Herz ihm nicht wirklich gehört.
Mir ist bewusst, dass das manche verunsichern kann. Oft hören das gerade die, die ein seichtes Gewissen haben und sich fragen: „Gehört mein Herz wirklich Gott?“ Ich möchte sagen: Das ist ein gutes Zeichen. Es ist nichts Verkehrtes oder Schlimmes, sich das immer mal wieder zu fragen: Wo stehe ich in meiner Beziehung zu Gott?
Auch wenn uns das verunsichern kann und manchmal die Falschen verunsichert, müssen wir das sehen.
Das Neue Testament kennt auch falsche Anbetung. Das ist nicht nur ein Thema des Alten Testaments. Menschen, die zur Gemeinde gehören, aber keine echte Beziehung zu Gott haben, die ihn mit ihrem Leben nicht ehren und ihn in ihrem Herzen sogar verachten.
Jesus sagt in der Bergpredigt: „Nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr, werden in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun.“ Das ist eine Warnung: Ist er mein Herr? Vertraue ich ihm?
In Apostelgeschichte 5 lesen wir den dramatischen Bericht von Hananias und Saphira, einem Ehepaar, das zur Gemeinde gehörte. Sie verkauften einen Acker und gaben Geld an die Gemeinde, aber sie logen und behielten einen Teil für sich zurück. Die Strafe war fürchterlich – ähnlich wie im Alten Testament: Sie fielen tot um.
Warum? Petrus sagt zu Hananias: „Du hast den Heiligen Geist belogen.“ Spürt ihr Gottes Heiligkeit?
Wir dürfen dankbar sein, dass wir von manchem Betrug und Kompromiss nicht tot umgefallen sind. Die Präsenz Gottes in der Urgemeinde zeigt uns Gottes Heiligkeit.
Die Briefe des Neuen Testaments sind voller Aufrufe und Ermahnungen, dass Christen anders leben sollen. Gott ist heilig, und wir sollen heilig sein. Gottes Heiligkeit bedeutet, von falschen Göttern abzukehren, gegen sie zu kämpfen und für Gott zu leben.
Die Offenbarung enthält sieben Sendschreiben an Gemeinden, die oft zur Umkehr aufrufen. Jesus ermahnt Gemeinden, die Kompromisse eingehen. Er sagt: Wenn ihr nicht umkehrt und es ernst meint, bringt das Gericht. Er droht, den Leuchter wegzunehmen.
Das zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht mit Unheiligkeit und Kompromissen anzufreunden. Wir dürfen uns nicht bequem machen und sagen: Gottes Gnade deckt alles zu. So eine Sicht auf Gottes Gnade findet sich nirgends in der Bibel – weder im Alten noch im Neuen Testament.
Was aber machen wir mit der Sünde in unserem Leben, mit der Unheiligkeit, die jeder von uns trägt und erkennt? Niemand ist ausgenommen.
Die Leute von Bet-Schemesch wollten Abstand von Gott. Sie sagten: „Das ist uns zu gefährlich, die Bundeslade muss weg.“ Doch Jesus zeigt uns einen anderen Weg: Wir brauchen nicht Abstand, sondern Nähe zu ihm.
Was sagt Jesus den Gemeinden in der Offenbarung, die auf Abwegen sind? Er sagt nicht: „Haltet Abstand, lebt erst mal heilig, dann könnt ihr zu mir kommen.“ Nein, er ruft: „Kehrt um! Kommt zu mir!“
Die Gemeinde in Laodizea lebte Kompromisse, war lau. Jesus sagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Öffnet die Tür, lasst mich rein, sucht die Gemeinschaft mit mir!“
Das gilt für Gemeinden, die Gottes Heiligkeit aus dem Blick verloren haben, und für jeden von uns persönlich.
Wenn du erkennst, dass du Kompromisse gelebt hast, in Sünde verstrickt bist, dann kehre um! Du darfst kommen mit deiner Schuld, sie Jesus bringen. Er sagt: „Ich vergebe dir gern. Die Arbeit ist längst getan. Ich habe den Preis am Kreuz bezahlt. Deine konkrete Sünde hatte ich schon im Sinn. Dir ist vergeben.“
Jesus zeigt dir Gottes Willen: Wie es gut ist, wie es Gott ehrt, zu leben. Er zeigt es dir durch die Bibel, Predigten und Gemeinschaft mit Geschwistern, die dir helfen und denen du helfen darfst. Er gibt dir Kraft zur Veränderung durch den Heiligen Geist, der in dich eingezogen ist und das tut, was du in deiner Schwachheit nicht kannst. Jesus erneuert dich.
Jesus führt dich in die Gemeinschaft mit dem heiligen Gott. Deshalb brauchst du nicht Abstand. Die Gefahr in der Sünde ist, dass wir Abstand zu Gott und zur Gemeinde suchen und uns isolieren. Doch Gott ruft: „Kommt her zu mir!“
In der Vorbereitung auf die Predigt dachte ich an die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis. Dort macht er geistliche Wahrheiten anschaulich in Form eines Märchens. Es geht um Kinder, die in die Fantasiewelt Narnia kommen.
Im zweiten Teil lernen sie den Schöpfer Narnias kennen, den Löwen Aslan. Zuerst erfahren sie von einem liebenswürdigen Biberpaar etwas über Aslan. Der Biber sagt: „Aslan ist ein Löwe, der große Löwe.“ Susan antwortet: „Oh, das ist eines der Kinder, ich dachte, er sei ein Mensch. Ist man dann sicher vor ihm? Ich habe Angst vor einem Löwen.“ Der Biber sagt: „Sicher und ungefährlich? Wer hat das gesagt? Natürlich ist man nicht sicher vor ihm, aber er ist gut und er ist der König.“
Wir glauben an einen heiligen Gott, vor dem wir als Sünder nicht sicher sind, der uns gefährlich ist und gleichzeitig gut und König ist. Vertrau dich ihm an, dann bist du wirklich sicher, und er hilft dir, ein Leben zu führen, das ihn ehrt.
Ich lade uns ein, still zu werden vor ihm, und ich möchte mit uns beten:
Vater im Himmel, du hast uns heute einen Blick auf deine Heiligkeit und Gerechtigkeit geschenkt. Wir bekennen, dass wir das oft nicht sehen und deine Gnade und Liebe missbraucht haben, um uns in Kompromissen einzurichten und nicht das zu suchen, was dir gefällt und dich ehrt.
Wir danken dir, dass deine Einladung gilt, dein Ruf gilt: Wir können umkehren, Tag für Tag neu bei dir festmachen.
Danke, Jesus, dass du alle Sünden am Kreuz von Golgatha getragen hast und den Weg freigemacht hast in Gottes Gegenwart.
Hilf uns, die Zeit hier in dieser Welt zu nutzen, um für dich zu leben, dich zu ehren und das in alle Ewigkeit.
Heilige uns durch deinen Geist, verändere uns. Danke, dass du so gütig bist und uns immer wieder rufst, wenn wir Umkehr brauchen.
Du weißt, was wir durch dein Wort erkennen durften. Wir beten, dass du uns hilfst, überwunden zu werden, mehr und mehr ganz für dich zu leben.
Wir beten dich an. Amen.
Die Verstocktheit der Philister
Leider haben die Priester die Lektion nicht verstanden. Es heißt dann hier in Vers 5: „Darum treten die Priester Dagons und alle, die in Dagons Haus gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdort bis auf diesen Tag.“ Mit anderen Worten: Der Text wurde ja später geschrieben, doch sie haben einfach weitergemacht. Sie haben den Tempel nicht geschlossen. Stattdessen wurde dort weiterhin Dagon gehuldigt und angebetet. Nichts hat sich grundlegend verändert. Sie haben ihre Lektion nicht gelernt.
Warum? Wir können sie nicht mehr fragen, aber es ist nicht schwer, sich einen Reim darauf zu machen, warum sie einfach weitergemacht haben. Sie suchten ihre Erfüllung, ihre Freude, ihre ganze Identität und ihre Sicherheit immer noch bei Dagon. Sie konnten nicht loslassen, selbst als Gott ihnen dieses mächtige Zeichen gab: Dagon ist machtlos, er hat keine Kraft.
Sie konnten ihn nicht loslassen, weil sie sich so an ihn gehängt hatten. Er war alles für sie. Für ihn haben sie gelebt, ihm haben sie gedient, ihm haben sie sich verschrieben. Selbst als sie hätten erkennen müssen, dass er keine Macht hat und unendlich schwach ist, konnten sie nicht loslassen.
Wie viele Menschen machen heute genau diesen Fehler? Wir haben keinen Dagon-Tempel mehr, aber wir haben Götter auch in unserer Zeit. Jesus selbst bezeichnet das Geld, den Mammon, als einen Gott. Er sagt: „Du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Was ist der Mammon? Was ist das Geld für ein Gott in unserer Zeit, an den sich so viele hängen, dem sie vertrauen und auf den sie ihr Herz setzen?
Der Ruhm, die Anerkennung bei den Menschen, die Karriere, Sex, Schönheit – dein Gott ist das, was dein Leben bestimmt. Woran du dein Herz hängst, wovon du dir das größte Glück, echte Erfüllung und tiefen Frieden versprichst. Wofür du bereit bist, alles stehen und liegen zu lassen, große Opfer zu bringen, viel Zeit und Geld zu investieren und Kraft hineinzulegen – das ist dein Gott. Das, von dem du sagst: „Ohne das kann und will ich nicht leben.“
Oft zeigt uns Gott, dass unsere Götter keine Macht haben, dass sie falsch sind und enttäuschen – wie dieser Dagon. Er führt uns an Punkte, an denen wir das erkennen können: Sie tragen nicht, sie erfüllen nicht, sie halten nicht, was sie versprechen.
Wenn das Streben nach Reichtum und nach Geld deine Ehe ruiniert, deine Familie kaputtmacht oder vielleicht die Gesundheit zerstört, ist das ein Weckruf Gottes: Es trägt nichts. Wenn der Sex keinen Kick mehr gibt, ist das ein Zeichen.
Ich finde das ganz erstaunlich. Ich lese regelmäßig die Tageszeitung, und in der Zeitung, die ich lese, gibt es immer wieder Artikel über Menschen, die sich in der Pornografie verloren haben. Und es ist eine weltliche Zeitung. Sie berichten davon, dass sie davon loskommen wollen und merken: Es trägt nicht, es gibt keine Erfüllung.
Wenn die äußere Schönheit vergangen ist, ist das ein Weckruf. Die Schönheit ist es auch nicht, die dir Sicherheit, Freude und Erfüllung geben kann. Aber so wenige erkennen dahinter Gottes Hand – dass Gott ihnen eine Lektion erteilen möchte – und wenden sich ihm nicht zu. Sie wenden sich nicht ab von den falschen Göttern.
Wie viele können, wie diese Dagon-Priester, nicht loslassen, selbst dann nicht, wenn sie erkennen, dass es nicht trägt und diese Götter machtlos sind? Gott zeigt dir heute durch sein Wort: Ich bin der einzige Gott. Und das zu erkennen, ist so wichtig.
Zu erkennen, dass er der Einzige ist, der Macht hat, der Einzige, der tragen kann, der Einzige, der echte Erfüllung schenken kann – den Frieden, den wir suchen, und die Freude, die wir brauchen.
Es ist eine Einladung und ein Ruf an uns, das zu erkennen und uns abzuwenden von den falschen Göttern und uns ihm, dem heiligen Gott, zuzuwenden.
Gottes Gericht über seine Feinde
Und wie viel daran hängt, sehen wir im nächsten Abschnitt. Es geht nicht einfach darum, ein besseres und schöneres Leben zu führen, sondern tatsächlich um Leben und Tod.
Das ist die zweite Lektion, die wir lernen: den heiligen Gott zu erkennen. Das heißt, zu erkennen, dass der heilige Gott gerecht ist und seine Feinde richtet. Er richtet.
Ich möchte die Verse 6 bis 12 lesen:
„Aber die Hand des Herrn lag schwer auf den Leuten von Aschtot, und er brachte Verderben über sie und schlug sie mit bösen Beulen in Aschtot und seinem Gebiet. Als aber die Leute von Aschtot sahen, dass es so zuging, sprachen sie: 'Lasst die Lade des Gottes Israels nicht bei uns bleiben, denn seine Hand liegt zu hart auf uns und unserem Gott Dagon.' Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: 'Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen?' Da antworteten sie: 'Lass die Lade des Gottes Israels nach Gad tragen.' Und sie trugen die Lade des Gottes Israels dorthin.
Als sie aber die Lade dahingetragen hatten, entstand in der Stadt ein sehr großer Schrecken durch die Hand des Herrn, denn er schlug die Leute in der Stadt, klein und groß, so dass an ihnen Beulen ausbrachen. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron.
Als aber die Lade Gottes nach Ekron kam, schrien die Leute von Ekron: 'Sie haben die Lade des Gottes Israels hergetragen zu mir, damit sie mich töte und mein Volk.' Da sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: 'Sendet die Lade des Gottes Israels zurück an ihren Ort, damit sie mich und mein Volk nicht töte. Denn es kam ein tödlicher Schrecken über die ganze Stadt, die Hand Gottes lag schwer auf ihr, und die Leute, die nicht starben, wurden geschlagen mit Beulen, und das Geschrei der Stadt stieg auf gen Himmel.'“
Gott selber schlug diese Philister mit einer schweren Krankheit, vermutlich der Beulenpest. Vers 6 macht dies sehr deutlich, ebenso die folgenden Verse: „Die Hand Gottes lag schwer auf den Leuten von Aschtot.“
Passt das zu deiner Vorstellung von Gott, dass er so etwas tut? Ich muss an die Corona-Zeit zurückdenken, als manche Theologen sehr schnell sagten: „Das hat nichts mit Gott zu tun. Gott bringt keine Pandemien über die Menschheit. Gott ist keiner, der so etwas tut, der Menschen krank macht. Das tut Gott nicht.“
Damals in Aschtot hat er es getan und auch in den anderen Städten der Philister. Er hat Krankheit über Menschen gebracht.
Es zieht sich durch den ganzen Bericht, wenn man ihn noch einmal verfolgt: Vers 6, Vers 7, Vers 9, Vers 11 – immer wieder wird deutlich, dass es die Hand des Herrn ist, die hier wirkt. Kein Zufall, sondern Gott selbst, der handelt.
Wir sehen in der Bibel immer wieder, dass Gott Krankheiten, Kriege und Naturkatastrophen benutzt, um Menschen wachzurütteln und zu bestrafen.
Wir müssen sicher vorsichtig sein, dass wir nicht zu schnell Pandemien, Krankheiten und Naturkatastrophen geistlich eindimensional erklären. Aber wenn wir sagen, das kann nichts mit Gott zu tun haben oder Gott macht so etwas nicht, dann gehen wir an dem vorbei, was die Bibel sagt.
Die Bibel zeigt uns an vielen Stellen: Gott tut so etwas, weil er ein heiliger Gott ist, der Menschen zur Rechenschaft zieht und sie bestraft.
Hier hat Gott es offensichtlich getan, um die Philister für ihren Umgang mit der Bundeslade zu bestrafen und zur Rechenschaft zu ziehen. Er bestraft ihre Gottlosigkeit.
Und obwohl die Philister erkannten, dass Gott das Leid über sie gebracht hat – sie sagen das in Vers 7: „Seine Hand liegt zu hart auf uns und unserem Gott Dagon“ –, haben sie trotzdem nicht vor dem heiligen Gott kapituliert.
Stattdessen schickten sie die Bundeslade in eine andere Stadt, von Aschtot nach Gat. Dort geschah dasselbe.
Nur nebenbei bemerkt: Wer solche Freunde hat, solche Mitbürger, die einem so ein Geschenk machen, der braucht wirklich keine Feinde mehr.
Sie schickten die Lade weiter, und es passierte genau dasselbe. Dann sagten sie auch dort, sie wollten die Lade loswerden, und sandten sie nach Ekron. Dort wiederholte sich das Schrecken: Menschen starben, Menschen wurden schwer krank.
Die Bedeutung von Gottes Gericht heute
Was sollen wir daraus lernen? Feindschaft mit dem heiligen Gott bedeutet sein Gericht und seine Strafe. Das gilt nicht nur im Alten Testament. Manche sagen: „Ja, das hörst du immer wieder, ich bin so froh, dass wir heute den Gott des Neuen Testaments haben, den Gott der Liebe und der Gnade, und dass dieser Gott des Alten Testaments für uns nicht mehr der Gott ist.“ Aber das stimmt nicht.
Das kann nur jemand sagen, der das Neue Testament höchstens sehr oberflächlich gelesen hat. Denn im Neuen Testament sehen wir genau dasselbe. Jesus Christus selbst spricht mehrfach von der Hölle. Er sagt, dass dies der Ort von Gottes Gericht ist und dass dort verlorene Menschen hingehen, die vor Gott Rechenschaft ablegen müssen, es aber nicht können. Gott bestraft sie. Jesus beschreibt diesen Ort als den, „wo das Feuer nicht verlischt und wo der Wurm ewig frisst“. Das sind furchtbare Bilder für das, was jemand erleidet, der unter Gottes Zorn steht.
Es darf uns erschrecken, es darf uns erzittern lassen. Es ist nicht lustig, in die Hand des heiligen Gottes zu fallen – ohne Verteidigung. Jesus hat die Menschen dazu aufgerufen, Katastrophen ihrer Zeit als Weckruf zu sehen, als einen Ruf Gottes: „Kehrt um zu mir!“ – als Bußruf Gottes.
Sehen Sie zum Beispiel Lukas 13. Dort wird Jesus nach seiner Deutung für ein Massaker gefragt, das Pilatus an Galiläern verübt hat. Die Leute kommen und fragen Jesus: „Was sollen wir daraus machen?“ In Lukas 13,2 antwortet Jesus: „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle anderen Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein. Sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“
Das Neue Testament ist Jesus selbst, der uns hier einen Blick auf Gottes Gericht gibt. Wenn wir Gottes Feinde sind, dann erwartet uns Gottes Gericht. Und wir können uns das nicht schrecklich genug vorstellen. Berichte wie dieser geben uns nur eine Ahnung davon, was es heißt, in die Hand des heiligen Gottes zu fallen – wie hier in 1. Samuel 5.
Diese zunächst wirklich düstere Perspektive ist unsere aller Perspektive. Denn wir sind von Natur aus alle Feinde Gottes. Da kann sich keiner herausnehmen, keiner kann sagen: „Ich nicht.“ Wir stehen wie die Philister auf der falschen Seite – von Natur aus feindlich gegen Gott. Denn wir haben alle seinen Willen missachtet. Wir haben ihn alle nicht geehrt. Wir haben uns alle andere Götter gesucht, wir haben unsere Erfüllung an anderen Orten gesucht. Und manche von uns tun das noch.
Du musst kein besonders schlimmer Mensch sein, um ein Feind Gottes zu sein. Du musst nicht Witze über Gott machen, du musst keine Karikaturen über ihn zeichnen, du musst niemanden umgebracht haben. Es reicht, seinen Willen zu verachten, nicht das zu tun, was ihm gefällt, ihm nicht die Ehre zu geben, die ihm gebührt. Das reicht, um ein Feind Gottes zu sein – und um sein Gericht zu erwarten.
Gottes Gnade und die Einladung zur Versöhnung
Aber es gibt einen Ausweg. Wir müssen nicht Gottes Feinde bleiben.
Das bringt uns zum dritten Punkt, der das zumindest andeutet. Denken wir noch einmal daran: Israel hat Gottes Gericht erlebt. Die Gottlosigkeit Israels wurde zur Rechenschaft gezogen. Es waren nicht nur die Philister, die das erlebt haben, sondern in Israel sind 34.000 Mann gestorben. Das Volk lag am Boden.
Die Frage ist: Was macht Gott damit? Zuerst sieht es nach einer großen Niederlage aus. Doch in diesem Text, in Kapitel 6, Verse 1 bis 18, sehen wir Hoffnung. Der heilige Gott kommt zu seinem Ziel – und es ist erstaunlich, was Gottes Ziel ist.
So war die Lade des Herrn sieben Monate im Land der Philister. Die Philister beriefen ihre Priester und Wahrsager und fragten: „Was sollen wir mit der Lade des Herrn machen? Lasst uns wissen, wie wir sie an ihren Ort senden sollen.“ Sie sagten: „Wollt ihr die Lade des Gottes Israels zurücksenden, so sendet sie nicht ohne eine Gabe, sondern gebt ihm eine Sühnegabe. So werdet ihr gesund werden, und es wird euch kund werden, warum seine Hand nicht von euch ablässt.“
Die Philister fragten: „Was ist die Sühnegabe, die wir ihm geben sollen?“ Die Priester antworteten: „Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, nach der Zahl der fünf Fürsten der Philister. Denn es ist ein und dieselbe Plage über euch alle und über eure Fürsten gekommen. So macht nun Abbilder eurer Beulen und eurer Mäuse, die euer Land zugrunde gerichtet haben, damit ihr dem Gott Israels die Ehre gebt. Vielleicht wird seine Hand leichter werden über euch, über euren Gott und über euer Land.“
Sie fragten weiter: „Warum verstockt ihr euer Herz, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockten? War es nicht so, dass der Herr seine Macht an ihnen bewies und sie sie ziehen ließ, sodass sie gehen konnten?“
„So lasst nun einen neuen Wagen machen und nehmt zwei säugende Kühe, die noch kein Joch gesehen haben. Spannt sie an den Wagen und lasst ihre Kälber daheim bleiben. Aber die Lade des Herrn nehmt und stellt sie auf den Wagen. Die Dinge aus Gold, die ihr ihm zur Sühnegabe gebt, tut in ein Kästlein daneben. So sendet sie hin und lasst sie gehen. Und seht zu, ob sie den Weg hinauf nach Israel, zu Beth Shemesh, geht. Dann hat er uns dieses große Übel angetan. Wenn nicht, so wissen wir, dass nicht seine Hand uns getroffen hat, sondern es uns zufällig widerfahren ist.“
So taten die Leute. Sie nahmen zwei säugende Kühe, spannten sie an einen Wagen und behielten ihre Kälber daheim. Sie stellten die Lade des Herrn auf den Wagen, dazu das Kästlein mit den goldenen Mäusen und mit den Abbildern ihrer Beulen.
Die Kühe gingen geradewegs auf Bet Shemesh zu, immer auf derselben Straße. Sie brüllten unaufhörlich und wichen weder nach rechts noch nach links. Die Fürsten der Philister gingen ihnen nach bis zum Gebiet von Bet Shemesh.
Die Leute von Bet Shemesh schnitten gerade den Weizen im Feld. Als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie die Lade und freuten sich, sie zu sehen. Der Wagen kam auf den Acker Joshuas von Bet Shemesh und blieb dort stehen. Dort lag ein großer Stein. Sie spalteten das Holz des Wagens und opferten die Kühe dem Herrn als Brandopfer.
Die Leviten hoben die Lade des Herrn herab, zusammen mit dem Kästlein, das daneben stand und in dem die Dinge aus Gold waren. Sie stellten sie auf den großen Stein. Die Leute von Bet Shemesh opferten dem Herrn am selben Tag Brandopfer und Schlachtopfer.
Als aber die fünf Fürsten der Philister das gesehen hatten, zogen sie am selben Tag wieder nach Ekron.
Dies sind die goldenen Beulen, die die Philister dem Herrn als Sühnegabe erstatteten: für Aschtot eine, für Gaza eine, für Aschkelon eine, für Gad eine und für Ekron eine. Ebenso goldene Mäuse nach der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten der festen Städte und der Dörfer.
Und Zeuge ist der große Stein, auf den sie die Lade des Herrn gestellt haben. Er liegt bis auf diesen Tag auf dem Acker Joshuas von Beth Shemesh.
Gottes Treue trotz Israels Untreue
Was für ein erstaunlicher Bericht, oder? Die Bundeslade kehrt zurück nach Israel, ohne dass auch nur ein einziger Israelit etwas dafür tun muss. Keine Spezialoperation, kein Krieg, den sie führen, um die Bundeslade zurückzuholen.
Auch wenn die Philister diesen Vorgang veranlasst haben und hier zunächst Menschen am Werk sind, sehen wir doch, dass es ein großes Wunder ist und dass Gott selbst mächtig gewirkt hat. Zuerst die Plagen, mit denen er die Philister in die Knie gezwungen hat, sodass sie erkannten: Diese Bundeslade ist gefährlich für uns, die müssen wir wieder loswerden.
Dann folgt der erstaunliche Bericht von den zwei Milchkühen, die die Lade nach Israel ziehen. Die Philister haben immer wieder gesagt, das sei die Hand des Herrn, doch ganz sicher waren sie sich nicht. Deshalb dachten sie, vielleicht sei es ja doch nur Zufall. Sie machten einen interessanten Versuch und sagten: „Jetzt nehmen wir zwei Milchkühe. Der natürliche Drang einer Kuh, die noch Milch gibt, ist es, zu ihren Kälbern zurückzukehren.“
Sie sagten: Wenn es Zufall war, dann macht die Kuh genau das, was ihr natürlicher Drang ist, sie folgt ihrem Instinkt. Doch die Kühe machten genau das, was sie nicht erwartet hätten – das Wunder. Sie gingen nicht zu ihren Kälbern, sondern geradewegs, ohne nach links oder rechts abzubiegen, zurück nach Israel und zogen die Lade dorthin.
Wie mächtig ist Gott! Er bestimmt den Weg dieser Tiere und sagt: „Meine Bundeslade geht zurück nach Israel.“ Wir sehen hier, dass Gott zu seinem Ziel kommt. Das Erstaunliche ist, dass sein Ziel für Israel nicht in letzter Instanz Gericht war, sondern Gemeinschaft – Gemeinschaft mit seinem Volk, die Wiederherstellung der Beziehung.
Israel war untreu, so furchtbar untreu, und doch war Gott treu und hielt an seinem Bund fest, den er mit diesem Volk geschlossen hatte. Er bestrafte sein Volk zwar für die Gottlosigkeit, das hat er getan, aber er verwies sie nicht.
Was für ein bewegendes Zeichen! Nachdem es so aussah, als wäre diese Beziehung zerbrochen, setzt Gott selbst alles in Bewegung, um zu seinem Volk zurückzukehren. Er will ihnen zeigen: Ich bin da, ich bin für euch. Ich suche euch in eurem Zerbruch, in eurer Orientierungslosigkeit, in eurer Sünde. Ich komme wieder zu euch.
Das darf uns Hoffnung geben, weil der heilige Gott sich nicht verändert hat.
Die wahre Sühnegabe
Tatsächlich zeigt uns die Bibel, dass Gott nicht nur Israel die Hand gereicht hat, sondern jeden Menschen ruft: Lasst euch versöhnen mit Gott!
Für diese Versöhnung war eine Sühnegabe notwendig. Die Philister haben das in Ansätzen verstanden. Sie erkannten, dass sie die Lade nach allem, was geschehen war, nicht einfach zurückschicken konnten. Stattdessen mussten sie eine Ausgleichszahlung leisten.
Sie fertigten goldene Abbilder von Beulen an – eine seltsame Vorstellung. Man mag sich kaum vorstellen, dass diese Geschwüre in Gold dargestellt wurden, ebenso wie Mäuse, wahrscheinlich weil diese die Plage übertragen hatten. Zumindest weiß man, dass Mäuse und Ratten die Beulenpest übertragen können.
Das war Aberglaube, denn sie dachten, wenn sie Gott so mit Gold präsentieren, würde er ihnen wieder gnädig sein. Doch das brachte nichts. Sie erkannten nicht, dass all ihr Gold und alles, was sie taten, sie nicht mit dem heiligen Gott versöhnen konnte.
Aber sie hatten verstanden, dass eine Sühnegabe nötig ist, eine Ausgleichszahlung. Was es wirklich braucht, zeigt uns der heilige Gott in seinem Wort: Kein Gold und nichts, was wir tun, kann den Frieden mit ihm wiederherstellen. Wir können nichts tun, um das zu erreichen.
Stattdessen braucht es die Sühnegabe seines Sohnes, Jesus Christus. Er ist gekommen, der heilige Gott wurde Mensch und suchte uns, die wir verloren waren und Feinde Gottes. Jesus gab sein Leben am Kreuz von Golgatha als Ausgleichszahlung, als Sühneopfer, um unsere Beziehung zum heiligen Gott wiederherzustellen.
Gott ist so heilig und gerecht, dass ein Leben den Tod fordern muss, wenn man gegen ihn rebelliert. Gleichzeitig ist er so gut, liebevoll und barmherzig, dass er selbst diesen Preis aufbringt. Jesus bezahlt die Sühnegabe.
Ich möchte dich persönlich fragen: Hast du das schon erkannt? Vertraust du Jesus Christus? Hast du ihm gesagt: Ich brauche dich, ich brauche deine Sühnegabe, die du am Kreuz gegeben hast? Ich brauche den Frieden mit Gott. Ich kann es nicht selbst schaffen, aber ich vertraue darauf, Jesus, dass du das getan hast.
Nur er rettet, nur das bringt Frieden. Ich möchte dich einladen, mit Gottes Wort in der Hand, an Jesus festzuhalten. Er ist der Retter, die Sühnegabe, die du brauchst, der dich mit Gott versöhnt.
Wenn du das glaubst, darf dich das Wort hier wirklich sehr ermutigen. Was haben wir für einen Gott, der die Beziehung zu uns sucht – auch zu seinen Feinden – und uns gefunden hat! Es war seine Initiative, nicht unsere. Er ist zu uns gekommen, er ist zu dir gekommen, weil er dich liebt.
Er hat den Weg für dich freigemacht, den du nicht selbst freimachen konntest. Was für ein Geschenk, was für ein Segen, zu erkennen, dass der heilige und gerechte Gott zugleich der liebende, gnädige und barmherzige Gott ist, der dich annimmt, dir das Gericht erspart und dir stattdessen schenkt, was du nicht verdient hast: Freude, Fülle, ein ewiges Leben mit ihm in seiner Familie. Er wird dein Vater, wenn du auf Jesus vertraust.
Kannst du dich darüber freuen? Erkennst du, wie besonders das ist, dass Gott mit dir nicht so umgeht, wie du es verdient hast? Dass Jesus dich annimmt und sein Leben für dich gegeben hat?
Die Herausforderung wahrer Anbetung
Jetzt wäre es schön rund, wenn der Predigttext an dieser Stelle enden würde. Die Bundeslade ist zurück, das Volk Gottes bekommt neue Gottesnähe geschenkt. Friede, Freude, alle sind versöhnt.
Doch Gott hat am Ende noch eine Herausforderung für uns. Das möchte ich uns vorlesen, denn es ist wichtig, dies nicht auszublenden. Der heilige Gott fordert wahre Anbetung.
Kapitel 6, Verse 19 bis 21, der letzte kurze Abschnitt:
"Aber die Söhne Jehonjas freuten sich nicht mit den Leuten von Bet-Schemesch, da sie die Lade des Herrn sahen. Und der Herr schlug unter ihnen siebzig Mann. Da trug das Volk Leid, weil er das Volk so hart geschlagen hatte. Die Leute von Bet-Schemesch fragten: Wer kann bestehen vor dem Herrn, diesem heiligen Gott? Und zu wem soll er von uns wegziehen?
Sie sandten Boten zu den Bürgern von Kirjat-Jearim und ließen ihnen sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht. Kommt herab und holt sie zu euch hinauf!
Da kamen die Leute von Kirjat-Jearim, holten die Lade des Herrn herauf und brachten sie ins Haus Abinadabs auf dem Hügel. Seinen Sohn Eleasar weihten sie, damit er über die Lade des Herrn wache."
Es ist nicht ganz einfach zu verstehen, was genau die Schuld oder Sünde dieser Söhne Jehonjas war, dass sie sterben mussten und wofür Gott sie hier bestraft hat.
Bei Luther heißt es, dass sie sich nicht gefreut haben. In anderen Übersetzungen steht, dass sie die Lade nicht angeschaut haben, wie es angemessen gewesen wäre. Manche sagen, sie hätten sogar in die Bundeslade hineingeschaut, was Gott verboten hat.
Was auf jeden Fall klar ist: Gott hat diese siebzig Männer zur Rechenschaft gezogen, weil sie seine Heiligkeit missachtet haben. Sie sind ihm nicht in angemessener Weise begegnet. Das hatte schreckliche Konsequenzen.
Sie hätten es besser wissen müssen. Gott hatte ihnen gesagt, wie sie mit der Bundeslade umgehen sollten. Man konnte nicht einfach wie mit einem billigen Ikea-Möbelstück damit umgehen. Die Lade war heilig.
Sie sollten sie ehren und Ehrfurcht haben. Doch sie haben die Lade völlig falsch behandelt und damit nicht nur die Bundeslade verachtet – die war ja nur ein Zeichen, ein Symbol –, sondern Gottes Gegenwart selbst. Nach allem, was geschehen war, haben sie nichts gelernt, kann man sagen.
Die Strafe mag uns sehr hart erscheinen, vielleicht auch zu hart. Muss das wirklich sein, dass da siebzig Männer sterben? Den Leuten damals ging es nicht anders. Entsetzt fragten sie: Wer kann bestehen vor dem Herrn, diesem heiligen Gott?
Sie wollten die Lade möglichst schnell wieder loswerden, Distanz gewinnen zu der Bundeslade, Abstand von Gottes Gegenwart nehmen. Sie merkten: Gottes Gegenwart ist für uns gefährlich.
Die Gefahr falscher Anbetung heute
Hier ist die letzte Herausforderung für uns: Wenn wir Gottes Heiligkeit missachten, wenn wir keine echte Beziehung zu ihm haben und ihn nicht wirklich anbeten, dann ist er auch gefährlich für uns. Das gilt selbst dann, wenn du zu einer Gemeinde gehörst. Auch wenn du in einem christlichen Elternhaus aufwächst oder aufgewachsen bist, wenn du Sonntag für Sonntag im Gottesdienst bist, deine Bibel liest, Dienste in der Gemeinde tust, getauft bist und Gemeindemitglied bist – trotzdem ist es gefährlich, wenn du ihn nicht anbetest und ihm dein Herz nicht wirklich gehört. Dann bist du in Gefahr.
Mir ist bewusst, dass das manche von uns verunsichern kann. Oft hören das gerade diejenigen, die schon ein sehr seichtes Gewissen haben und sich ständig fragen: Gehört mein Herz wirklich Gott? Ich möchte sagen, das ist ein gutes Zeichen, wenn man sich das immer wieder fragt: Wo stehe ich eigentlich in meiner Beziehung zum Herrn? Es ist nichts Verkehrtes und nichts Schlimmes. Auch wenn uns das verunsichern kann und manchmal die Falschen verunsichert, müssen wir das trotzdem an dieser Stelle sehen.
Das Neue Testament kennt auch die falsche Anbetung. Das ist nicht nur etwas, was es im Alten Testament gibt. Menschen, die zwar zur Gemeinde gehörten, aber keine echte Beziehung zu Gott hatten, ihn mit ihrem Leben nicht geehrt haben und ihn in ihrem Herzen sogar verachtet haben. Jesus sagt in der Bergpredigt: Nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr, werden in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun. Das ist eine Warnung: Ist er mein Herr? Vertraue ich ihm?
Wir lesen in Apostelgeschichte 5 diesen dramatischen Bericht von Hananias und Saphira, einem Ehepaar, das zur Gemeinde gehörte. Sie hatten einen Acker verkauft und das Geld an die Gemeinde gespendet. Sie sagten, das sei alles, was sie für den Acker erlöst hätten. Doch sie haben gelogen und Geld für sich zurückbehalten. Die Strafe war fürchterlich, ganz ähnlich wie wir es im Alten Testament sehen: Sie sind tot umgefallen wegen dieses Betrugs. Warum? Petrus sagt es Hananias: Du hast den Heiligen Geist belogen.
Spürt ihr Gottes Heiligkeit? Wir können froh und dankbar sein, dass wir von manchem Betrug, manchem Kompromiss und mancher Halbherzigkeit nicht tot umgefallen sind bis zu diesem Tag. Diese Präsenz Gottes in der Urgemeinde – dass Menschen, die ihr Spiel mit Gott spielen, tot umfallen – soll uns etwas von Gottes Heiligkeit zeigen.
Die Briefe sind voller Aufrufe und Ermahnungen, dass wir als Christen anders leben sollen. Gott ist heilig, und wir sollen heilig sein. Gott zu kennen bedeutet immer wieder, von den falschen Göttern abzukehrten, gegen sie anzukämpfen und für Gott zu leben. Die Offenbarung enthält sieben Sendschreiben, von denen die meisten einen Ruf zur Umkehr beinhalten. Sie gehen an Gemeinden. Jesus spricht zu ihnen und ermahnt viele Gemeinden. Er sagt ihnen: Wenn ihr eure Kompromisse nicht ablegt und nicht die ganze Sache mit mir macht, dann wird das Gericht bringen.
Ihr habt gerade in einem Sendschreiben gehört, dass es sich lohnt, alle zu lesen: Die Gemeinde in Ephesus, die ihre erste Liebe verlassen hat, andere Gemeinden, die Kompromisse mit Irrlehren gemacht haben, eine Gemeinde, die in der Ethik Kompromisse lebte und sexuelle Unmoral in ihren Reihen duldete. Gott sagt: Ihr müsst umkehren, kein falsches Spiel, macht die ganze Sache. Und wenn ihr es nicht tut – das sehen wir in den Sendschreiben – erfahrt ihr mein Gericht. Dann nehme ich meinen Leuchter weg.
Seht ihr, wie wichtig es ist, dass wir uns nicht mit unserer Unheiligkeit und den Kompromissen anfreunden? Dass wir es uns nicht bequem machen im Kompromiss und sagen: Gottes Gnade deckt alles zu. Dass wir das als billige Rechtfertigung gebrauchen, um einfach so weiterzumachen wie bisher. Das wird Gottes Heiligkeit nicht gerecht. Eine solche Sicht auf Gottes Gnade finden wir auch nirgendwo in der ganzen Bibel – weder im Alten Testament noch im Neuen Testament.
Die Einladung zur Umkehr und Gemeinschaft
Aber was machen wir dann mit der Sünde in unserem Leben, mit der Unheiligkeit, die jeder von uns immer noch in sich trägt und die wir erkennen können? Davon kann sich ja niemand ausnehmen.
Die Leute von Bet Shemesh haben versucht, Abstand zu Gott zu gewinnen. Sie sagten, das sei ihnen zu gefährlich, und die Bundeslade müsse weg. Doch Jesus zeigt uns einen ganz anderen Weg.
Wir brauchen nicht Abstand, sondern viel mehr Nähe zu ihm. Was sagt Jesus den Gemeinden in der Offenbarung, die auf Abwegen sind? Er sagt ihnen nicht: Haltet Abstand, bringt euer Leben erst mal in Ordnung, lebt heilig, dann könnt ihr wiederkommen. Stattdessen ruft Jesus ihnen zu: Kehrt um! Wohin? Zu ihm, zu Jesus.
In seine Arme, in die Gemeinschaft mit ihm. Nicht Abstand, sondern Nähe brauchen wir. Die Gemeinde in Laodizea hat den Kompromiss wirklich gelebt. Wenn eine Gemeinde lau war, dann die in Laodizea. Sie haben keine klare Sache mit Gott gemacht.
Jesus sagt ihnen: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Öffnet die Tür, lasst mich rein, lasst mich neu in euer Leben. Sucht die Gemeinschaft mit mir!
Das gilt für ganze Gemeinden, die Gottes Heiligkeit aus dem Blick verloren haben, und es gilt für jeden Einzelnen von uns persönlich. Wenn du erkennst, dass du den Kompromiss gelebt hast, dass du in Sünde verstrickt bist, dann kehre um.
Du darfst umkehren. Du darfst kommen mit deiner Schuld und sie Jesus bringen. Jesus sagt dir: Ich vergebe dir gern. Die Arbeit ist längst getan. Ich habe den Preis bezahlt, am Kreuz von Golgatha. Ich hatte schon deine konkrete Sünde im Sinn. Dir ist vergeben.
Doch Jesus macht mehr. Er zeigt dir Gottes Willen. Er sagt dir, wie es gut ist, wie es Gott ehrt, zu leben. Er zeigt es dir durch die Bibel, durch Predigten und durch die Gemeinschaft mit anderen Geschwistern, die dir zu Recht helfen. Und du darfst ihnen helfen.
Ein Leben zu leben für Gott, ohne Kompromisse. Und er gibt dir die Kraft zur Veränderung durch seinen Heiligen Geist, der in dich eingezogen ist. Der tut das, was du in deiner menschlichen Schwachheit nicht tun kannst. Er lebt in dir, und Jesus erneuert dich.
Jesus ist es, der dich in die Gemeinschaft mit dem heiligen Gott führt. Deshalb brauchst du nicht mehr Abstand.
Das ist die Gefahr in der Sünde: Wir suchen Abstand zu Gott und zur Gemeinde, wir isolieren uns. Doch Gott ruft uns: Kommt her zu mir!
Die Heiligkeit Gottes in der Gemeinschaft mit ihm
In der Vorbereitung auf die Predigt musste ich an die Chroniken von Narnia denken. C. S. Lewis hat darin viele große geistliche Wahrheiten anschaulich in Form eines Märchens dargestellt. Es geht um Kinder, die in diese Phantasiewelt Narnia gelangen.
Im zweiten Teil der Serie lernen sie den Schöpfer von Narnia kennen, den Löwen Aslan. Zuerst begegnen sie einem liebenswürdigen Biber-Ehepaar, das ihnen von Aslan erzählt. Herr Biber sagt: „Aslan ist ein Löwe, der große Löwe.“
Susan antwortet: „Oh, das ist eines der Kinder, ich dachte, er sei ein Mensch. Ist man dann auch sicher vor ihm? Ist er ungefährlich? Vor einem Löwen habe ich Angst.“
„Sicher und ungefährlich?“, wiederholt der Biber. „Wer hat denn gesagt, er sei ungefährlich? Natürlich ist man nicht sicher vor ihm, aber er ist gut und er ist der König.“
Wir glauben an einen heiligen Gott, vor dem wir als Sünder nicht sicher sind, der uns gefährlich sein kann und gleichzeitig gut ist und König. Deshalb vertrauen wir uns ihm an. Dann sind wir wirklich sicher, und er wird uns helfen, ein Leben zu führen, das ihn ehrt.
Ich lade uns ein, still zu werden vor ihm. Dann möchte ich mit uns beten:
Vater im Himmel, du hast uns heute einen Blick auf deine Heiligkeit und deine Gerechtigkeit geschenkt. Wir wollen dir bekennen, dass wir das so oft nicht sehen. Wir haben auch oft deine Gnade und Liebe missbraucht, um uns in Kompromissen einzurichten und nicht das zu suchen, was dir gefällt und dich ehrt.
Wir wollen dir danken, dass deine Einladung gilt, dein Ruf gilt. Wir können umkehren und Tag für Tag neu bei dir festmachen. Danke, Jesus, dass du wirklich alle Sünden am Kreuz von Golgatha getragen hast und den Weg freigemacht hast in Gottes Gegenwart.
Hilf uns, die Zeit hier in dieser Welt zu nutzen, um für dich zu leben und dich zu ehren – jetzt und in alle Ewigkeit. Heilige uns durch deinen Geist, verändere uns. Danke, dass du so gütig bist und uns immer wieder rufst, gerade dort, wo wir Umkehr brauchen.
Du weißt, was wir durch dein Wort erkennen durften. Wir beten, Herr, dass du uns hilfst, wirklich Überwinder zu werden – mehr und mehr – und ganz für dich zu leben. Wir beten dich an. Amen.