Gedanken zur Einteilung der Bibel
Das Alte Testament (Luk. 24, 25-27 & Luk. 24, 44)
- Gesetz
- Propheten
- Schriften (Psalmen)
Das Neue Testament(Joh. 14, 26; Joh. 15, 26 & Joh. 16, 12-13)
- Evangelien (Erinnerung)
- Apostelgeschichte (Zeugnis)
- Lehrbriefe (Wahrheit)
- Offenbarung (das Kommende)
Kurze Einführung in die 27 Bücher des Neuen Testaments
Das Matthäus-Evangelium betont, dass Jesus Christus der König Israels ist, der verheißene Messias des Alten Testaments. Deshalb wird viel Wert darauf gelegt, zu zeigen, dass sich in ihm die Voraussagen der Propheten auf den kommenden Erlöser hin nachweislich erfüllt haben. Dieses Buch stellt eine wunderbare Brücke vom Alten zum Neuen Testament dar.
Das Markus-Evangelium stellt Jesus Christus als den vollkommenen Diener Gottes vor. Es betont die Taten Jesu. Von allen Evangelien enthält es daher am wenigsten Worte Jesu. Markus lässt die Geburtsgeschichte weg, sowie auch das königliche Geschlechtsregister. Nach einer knapp gehaltenen Einleitung beginnt er sogleich mit der Beschreibung des öffentlichen Dienstes Jesu in Israel. Der nur in diesem Evangelium zu findende Vers aus Kap. 7,37 umschreibt treffend die Botschaft von Markus: "Er hat alles wohl gemacht."
Das Lukas-Evangelium beschreibt Jesus Christus als den vollkommenen Menschen. Es wurde von einem Arzt geschrieben. In diesem Buch wird am ausführlichsten über die wunderbare Geburt des Erlösers gesprochen. Nur hier wird die Abstammung Jesu bis auf Adam zurückgeführt (3,23-38), gewissermaßen, um zu zeigen, dass der vollkommene Mensch Jesus verwandt ist mit der ganzen Menschheit. Nirgends wird so betont, welch ein Mitgefühl Jesus Christus für die Menschen in der Not hat. Lukas betont sehr, dass die Gnade Gottes sich nicht auf Israel beschränkt, sondern den Menschen aus allen Völkern gilt.
Das Johannes-Evangelium zeigt auf einzigartige Weise, dass der Mensch Jesus Christus zugleich ewiger Gott ist (1,1-3). Es teilt uns mit, dass Gott sich in seinem Sohn vollkommen geoffenbart hat. Wer den Sohn Gottes kennt, darf Gott, den Vater, kennen und kann sich des ewigen Lebens als Kind Gottes erfreuen.
Die Apostelgeschichte beschreibt die ersten drei Jahrzehnte der Weltmission. Ausgangspunkt ist das Vier- Punkte-Programm des Messias in Apostelgeschichte 1,8: Jerusalem, Judäa, Samaria, bis an das Ende der Erde. Das Buch endet überraschend abrupt, um gewissermaßen anzudeuten: Hier endet nur der Bericht des Lukas. Die Mission sollte aber weiter gehen. Wie wir wissen: Bis heute noch fast 2000 Jahre.
Der Römerbrief ist eine umfassende Darstellung der Bedeutung des Kreuzestodes des Herrn Jesus im Blick auf die Menschen aus allen Völkern der Welt. Er zeigt zunächst, dass sowohl die Nicht-Juden, als auch die Juden ohne Ausnahme vor Gott schuldig sind. Im Anschluss daran wird die Befreiung von der Sündenlast und der Macht der Sünde im Menschen eindrücklich vor Augen gemalt (Kapitel 1-8). Ausführlich wird auch über Gott Plan mit Israel gesprochen (Kapitel 9-11). Der Schluss zeigt, welche praktischen Auswirkungen die Erlösung im alltäglichen Leben des Gläubigen hat bzw. haben muss (Kapitel 12-16).
Der 1. Korintherbrief beschäftigt sich mit den realen Problemen einer christlichen Ortsgemeinde. Er zeigt auf, wie konkrete Schwierigkeiten angegangen und gelöst werden müssen. Zudem gibt er viele detaillierte Anweisungen, die grundsätzlich wichtig sind, um an einem bestimmten Ort eine biblische Ortsgemeinde darstellen zu können.
Der 2. Korintherbrief spricht über den Dienst für Gott inmitten von vielen Schwierigkeiten und Nöten. Er ist voll praktischer und Mut machender Belehrungen für einen jeden, der sein Leben Gott ganz zur Verfügung stellen möchte. Ferner geht er nochmals verschiedene Missstände in der Korinther Gemeinde an, um seelsorgerlich zu helfen und diese z.T. schon im ersten Brief angesprochenen Probleme endgültig zu lösen.
Der Galaterbrief warnt vor der Irrlehre, die besagt, man könne durch eigenen Verdienst und durch das Einhalten der Gebote des Gesetzes Mose einen Beitrag zu seiner eigenen Erlösung leisten. Er betont daher die Vollgültigkeit des Erlösungswerkes Jesu Christi am Kreuz. Ferner warnt er prinzipiell ernstlich vor dem Irrweg, dass nicht-jüdische Christen beginnen, nach jüdischen Geboten zu leben.
Der Epheser-Brief beschreibt in den Kapiteln 1-3 die einzigartige Stellung der Christen als ein neues Volk, das weder jüdisch noch heidnisch ist. Es ist vielmehr ein himmlisches Volk mit himmlischen Segnungen (im Gegensatz zu Israel als irdisches Volk Gottes mit speziell irdischen Segnungen). Dieser Brief zeigt aber auch, wie dieser himmlische Charakter der Erlösten, die zur "Gemeinde Gottes" gehören, sich in den alltäglichen Beziehungen auf Erden (in der Gemeinde, in der Familie, in der Ehe und in der täglichen Arbeit) auswirken müssen (4-6).
- Der Ausdruck "Gemeinde Gottes" umfasst alle durch Jesus Christus erlösten Gläubigen aus der Heilsperiode zwischen Pfingsten (Apostelgeschichte 2) und der Entrückung bei der Wiederkunft Christi (vgl. 1. Thessalonicher 4,13-17).
Der Philipper-Brief, geschrieben aus dem Gefängnis in Rom, ist eine wunderbare Abhandlung über die Lebensführung der Christen als eine Schicksalsgemeinschaft. Er betont, dass die Christen durch Sinn für Mission, Demut, Zusammenhalt und Freude im Herrn ausgezeichnet sein sollen. Der Herr Jesus Christus, das Vollkommene Vorbild, soll den Christen stets als Ansporn vor Augen stehen. Der Weg des Christen ist ein Laufen in der Rennbahn, wobei Jesus Christus selbst das alleinige Ziel sein soll.
Der Kolosser-Brief ist eine Antwort auf die Gefahr der Verführung durch eine mystische Irrlehre mit griechischen und jüdischen Elementen. Er zeigt die überragende Herrlichkeit der Person Jesu auf. Wer ihn kennt und des Christen Stellung in ihm, darf deutlich feststellen, dass all die verführenden Angebote mystischer Bewegungen als völlig wertlos verblassen müssen, neben dem, was ein Gläubiger in Christus als reines Geschenk besitzt.
Der 1. Thessalonicher-Brief klärt eine junge, bereits durch manche Verfolgung erprobte Gemeinde über verschiedene Missverständnisse auf, insbesondere in Verbindung mit der Wiederkunft Christi. Er zeigt auf, dass der Herr Jesus Christus in der Zukunft alle Erlösten entrücken wird, um später mit Ihnen zusammen aus dem Himmel wiederzukommen als Richter der Welt. Dieser Brief ermutigt in den Nöten des Lebens durch die beständige Erwartung des Kommens des Herrn Jesus.
Der 2. Thessalonicher-Brief ist eine Antwort auf das Missverständnis, dass die Zeit der göttlichen Gerichte über die Welt schon gekommen sei. Paulus erklärt, dass die Verfolgungen und Nöte der Christen nicht mit dieser Zeit der Gerichte der Endzeit verwechselt werden dürfen. (Diese Gerichtszeit wird mit dem alttestamentlichen Ausdruck der "Tag des Herrn" bezeichnet). Die Endzeitgerichte können erst kommen, nachdem zuvor die Verführung durch den Antichristen, den "Sohn des Verderbens", stattgefunden hat. Dieser Brief warnt ferner ernstlich davor, dass die Erwartung der Wiederkunft Jesu niemals zu einer unnüchternen Lebensführung Anlass geben darf, bei der man die Verantwortung für die täglichen Belange und Verantwortungen vernachlässigt.
Im 1.Timotheus-Brief gibt Paulus dem jungen Mitarbeiter Timotheus Anweisungen für seine Aufgaben unter den Gläubigen in Ephesus. Man beachte in diesem Schreiben die vielen konkreten Befehle. Er zeigt auf, wie man ein gesundes Glaubensleben führen kann und wie krankhaften Entwicklungen entgegen gewirkt werden muss. Der Brief gibt ferner Anweisungen zu den Themen Gebet, Stellung der Frau, Leiterschaft in der Gemeinde und Diakonen-Dienst. Die Ausführungen über das "Geheimnis der Gottseligkeit" (1. Tim. 3,16) bilden einen besonderen Höhepunkt der Ausführungen in diesem Schriftstück.
Der 2. Timotheus-Brief trägt einen besonders feierlichen Charakter. Er ist das letzte Schreiben von Paulus im Neuen Testament. Verfasst wurde dieser Brief aus seiner Todeszelle in Rom. Paulus sah, wie sein Lebenswerk begann unter schlechten Einflüssen zu degenerieren, ohne dass er noch etwas dagegen durch persönliche Intervention hätte unternehmen können. Dies nimmt er zum Anlass, um die "letzten Tage", die Endzeit der Christenheit, zu beschreiben. Was in der Zeit des Paulus im Ansatz geschah, sollte in großem Masse die Christenheit in der Zeit vor der Wiederkunft Christi kennzeichnen. Dieser Brief gibt viele ganz konkrete und persönlichen Verhaltensanweisungen in einer Zeit des allgemeinen Abweichens von den Belehrungen der Bibel. Ein hochaktueller Brief in einer Zeit der Verführung und des unaufhaltsamen Niedergangs!
Im Titus-Brief gibt der Apostel Paulus Anweisungen an seinen Mitarbeiter Titus im Blick auf dessen Dienst unter den Gemeinden auf der Insel Kreta. Er betont die Wichtigkeit gesunder Leiterschaft unter dem Volk Gottes, um Irrlehren und krankhaften Entwicklungen wirksam begegnen zu können. Er spricht konkret über den christlichen Lebenswandel, unter besonderer Berücksichtigung der Alten und Jungen, der Frauen und Männer und der Sklaven. Ferner wird auch über die richtige Haltung gegenüber dem Staat und den ungläubigen Mitmenschen gesprochen.
Der Philemon-Brief ist ein herrliches Plädoyer von Paulus für einen davongelaufenen, einst unnützen Sklaven namens Onesimus (= "der Nützliche"). Dieser Sklave kam durch Kontakt mit dem in Rom fest gehaltenen Apostel zum Glauben. Paulus ermahnt Philemon, den Herrn von Onesimus, er solle den Davongelaufenen als seinen Bruder in Christus liebevoll wieder aufnehmen. Dieser Brief ist ein Juwel christlichen Takts und Feinfühligkeit für heikle Angelegenheiten.
Der Hebräer-Brief richtete sich an jüdische Christen. Er zeigt, dass das Alte Testament mit seinen vielen Riten und Opfer lediglich ein Schattenbild von dem ist, was jetzt durch das Kommen des Messias Jesus Wirklichkeit geworden ist. Eindrücklich und beredt stellt dieser Brief die Einzigartigkeit, Größe und Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus Christus dar.
Der Jakobus-Brief zeigt, dass sich der echte Glaube in konkreten Taten auswirkt. Ein Glaube, der nur ein Lippenbekenntnis ist, muss als tot bezeichnet werden. Dieser Brief zeigt sehr konkret, was in Gottes Augen gute Werke sind. Jakobus richtete diesen Brief an jüdische Christen in der Anfangszeit des Christentums. Diese Epoche war eine Übergangszeit in der die Judenchristen noch allgemein nebeneinander sowohl die Synagoge als auch die christliche Gemeinde besuchten.
Der 1. Petrus-Brief richtet sich an jüdische Christen, die lernen mussten, was es bedeutet, an einen unsichtbaren Messias, dessen Weltreich noch in der Zukunft liegt, zu glauben. Dieser Brief zeigt, wie Christen in der Zeitepoche zwischen dem Weggang des Herrn Jesus in den Himmel bis zur Aufrichtung des messianischen Reiches in der Zukunft bei der Wiederkunft Christi sich verhalten sollen. Immer wieder wird das Leben Jesu hier auf Erden als Vorbild dafür hingestellt.
Der 2. Petrus-Brief richtet die Blicke der Gläubige auf das kommende messianische Königreich und auf die damit verbundene Wiederkunft Christi. Das prophetische Wort, das diese Hoffnung nährt wird mit einer an einem dunklen Ort scheinenden Lampe verglichen. Das verderbliche Werk von Irrlehrern wird ausführlich beschrieben, um die Erlösten vor ihren Taktiken und Verführungen zu schützen. Petrus schrieb diesen Brief kurz vor seinem Märtyrertod. Er ist daher gewissermaßen sein Testament. Dies gibt diesem Schreiben einen besonders feierlichen Charakter.
Der 1. Johannes-Brief warnt vor gnostischen Irrlehren, die die Wahrheit der Person des Herrn Jesus Christus massiv angriffen und leugneten, das er wahrer Mensch und wahrer Gott in einer Person ist. Wer in dieser Weise den Sohn Gottes leugnet ist ein "Antichrist" (= einer, der sich gegen Christus stellt). Wer aber den wahren, biblischen Jesus kennt und Gemeinschaft mit ihm hat, hat auch Gemeinschaft mit Gott, dem Vater. Der wahre und unverfälschte Glaube an den Sohn Gottes wirkt sich aus durch Gehorsam gegenüber Gottes Wort und durch Liebe zu den Glaubensgeschwistern.
Der 2. Johannes-Brief wendet sich an eine Mutter und ihre Kinder. Der alte Apostel Johannes warnt sie vor Umgang mit als "Antichristen" bezeichneten Irrlehrern, die die biblische Lehre über die Person von Jesus Christus nicht bringen.
Der 3. Johannes-Brief richtet sich an einen Christen namens Gajus. Johannes erklärt ihm, wie wichtig es ist, Missionare, wenn sie vorbeikommen, zu unterstützen und sie für ihre Reisen auszurüsten. Während der 2. Brief gebietet, Irrlehrer konsequent abzuweisen, so ermahnt dieser Brief, bibeltreue Missionare aufzunehmen. Ferner warnt er vor Machtmenschen in der Gemeinde.
Der Judas-Brief spricht über die Infiltrierung der christlichen Gemeinde durch unechte Christen, durch Menschen, die keine persönliche Beziehung zu Gott haben. Er schildert eine total verkommene Christenheit, voll von Unmoral, Rebellion gegen Gottes Willen und offenem Abfall vom biblischen Glauben. Judas ermutigt die wahren Christen zu einem überzeugenden, christlichen Lebenswandel und schließt mit einem wunderbaren Lobpreis.
Die Offenbarung ist das einzige durchwegs prophetische Buch des Neuen Testaments. In Kapitel 1 erscheint Christus in seiner Herrlichkeit als Richter und Herrscher der Welt. Die Kapitel 2 und 3 enthalten Briefe an sieben Gemeinden. In der prophetischen Auslegung dieser Kapitel sieht man hier eine Beschreibung der gesamten Kirchengeschichte eingeteilt in sieben Zeitalter. Die Kapitel 4-22 beschreiben ausführlich die Gerichte, die in der Endzeit (d.h. in der Zeitepoche, in der das jüdische Volk aus der weltweiten Zerstreuung ins Land der Väter zurückkehrt) eintreffen und der Weltherrschaft von Jesus Christus den Weg bereiten werden.