Einführung in das Gebet und seine Bedeutung
Der Predigttext für diesen Gottesdienst sind die letzten Sätze des Vaterunsers. Wir hören Gottes Wort und erheben uns davor.
Jesus lehrt uns beten: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Ja, Herr, darum wollen wir Dich bitten, dass Du uns schützt, uns bewahrst vor der Versuchung und vor dem Bösen. Darum wollen wir Dich bitten, dass Dein Wort auch jetzt in diesem Gottesdienst an uns seine heilende, stärkende und verändernde Wirkung entfaltet. Herr, wir sind angewiesen auf Dein Erbarmen. Bitte hilf uns! Amen!
Nehmen Sie bitte wieder Platz!
Liebe Gemeinde, wer beim Sport gewinnen will, muss unter anderem einen Fehler vermeiden: Er darf den Gegner nicht unterschätzen. Das ist oft die Klage von Trainern, wenn ihre Mannschaft verloren hat. „Na ja, wir haben ja gar nicht so schlecht gespielt, aber wir haben den Gegner unterschätzt.“
So wie der Trainer seine Mannschaft warnt, warnt auch Jesus seine Mannschaft, nämlich die Christen. Er warnt sie davor, den Gegner zu unterschätzen.
Das werden wir heute sehen, wenn wir den Abschluss des Vaterunsers genauer in den Blick nehmen.
Das Vaterunser als Modellgebet und seine Bedeutung
Wir hatten ja schon bei den vorherigen Predigten über das Vaterunser gehört, dass das Vaterunser so etwas wie ein Modellgebet ist.
Beim Vaterunser zeigt Jesus uns, was wir unbedingt beten sollen und dürfen. Er macht deutlich, was wir brauchen und was Gott uns geben will.
Mancher fragt sich: Warum brauche ich unbedingt so ein Modellgebet? Ich kann Gott doch sowieso alles sagen, was mir auf dem Herzen liegt. Klar, das können wir und sollen wir auch.
Dann fragt er weiter: Ja, aber warum muss Jesus mich dann noch auf bestimmte Dinge hinweisen, die für mein Beten wichtig sind?
Die Antwort lautet: Weil Jesus den besseren Überblick hat – so wie ein Arzt normalerweise einen besseren Überblick hat als der Patient.
Sie kennen das vielleicht: Sie gehen zum Arzt und sagen: „Also, Herr Doktor, verschreiben Sie mir bitte die Medizin A und die Medizin B.“ Dann untersucht er Sie und sagt: „Wissen Sie, bei aller Liebe, Medizin A vertragen Sie gar nicht. Die bekommen Sie nicht von mir. Medizin B ist vernünftig, die können Sie gerne haben. Aber wissen Sie, noch viel dringender brauchen Sie die Medizin C. Die brauchen Sie unbedingt.“
Ganz ähnlich macht Jesus das mit unseren Gebeten. Er sagt also: Den Wunsch A erfülle ich dir nicht, denn wenn ich das täte, würde ich dir nur schaden. Die Bitte B ist okay, da sage ich ja dazu. Aber du hast noch C vergessen. Darum solltest du unbedingt auch noch beten, denn das ist auch noch wichtig. Und das will ich dir gerne geben. Bitte auch noch umziehen!
Sehen Sie, die beiden Bitten am Ende des Vaterunsers ähneln dieser Medizin C. Sie können leicht beim Beten vergessen oder übersehen werden. Oft denken wir gar nicht daran, diese Bitten an Gott zu richten, und doch sind sie ganz, ganz wichtig. So wichtig, dass Jesus sie an den Schluss des Vaterunsers stellt.
Es sind vertraute Worte, die Sie alle kennen: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“
Die Ausrichtung des Gebets auf die Zukunft
Vorher ging es um die alltägliche Versorgung in der Gegenwart: „Unser täglich Brot gib uns heute.“ Dann kam die Bereinigung der Vergangenheit dran: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
Jetzt, heute Morgen, richtet unser Predigttext den Blick in die Zukunft. Dabei sollen wir sowohl für die nahe als auch für die ferne Zukunft bitten: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!“
Damit macht Jesus uns auf zwei Gegner aufmerksam, die wir gern unterschätzen, die aber dennoch gemeingefährlich werden können. Deshalb lautet unser Motto heute Morgen: Nur nicht unterschätzen.
Der erste Gegner: Die eigene Schwäche
Der erste Gegner, den wir ernst nehmen müssen, ist erstens die eigene Schwäche. „Führe uns nicht in Versuchung!“ Auf den ersten Blick erscheint dieses Gebet merkwürdig, fast überflüssig. Gott wird doch niemanden in Versuchung führen, also niemanden dazu verleiten, etwas Böses zu tun.
Das steht auch im Jakobusbrief: „Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde; Gott versucht keinen.“ Wenn Gott also ohnehin nicht versucht, brauchen wir ihn nicht darum zu bitten. Das wäre unsinnig. Man könnte ja auch bitten: „Lieber Gott, bitte begehe keine Verbrechen.“ Das wäre ebenfalls Gotteslästerung.
Also muss Jesus hier etwas anderes gemeint haben. Worum sollen wir also bitten? Schauen wir uns das griechische Wort für Versuchung an. Dieses Wort ist zunächst gar nicht negativ gemeint. Versuchung bedeutet nicht unbedingt Verleitung zum Sündigen, sondern ist ganz wertneutral. Versuchung heißt eigentlich Test oder Prüfung.
Das griechische Wort bedeutet in seiner Grundbedeutung „Durchbohren, die Echtheit prüfen“. Heimwerker können sich darunter etwas vorstellen: Wenn sie ein Holzstück durchbohren, sehen sie, ob es nur eine Spanplatte ist oder echtes Holz. Genau das meint das Wort Versuchung zunächst – die Echtheitsprobe, die Echtheitsprobe für unseren Glauben. Eigentlich etwas Gutes.
Man könnte also glatt bitten: „Führe uns bitte in Versuchung, führe uns bitte in Tests, damit unser Glaube sich daran bewähren kann.“ Trotzdem sollen wir bitten: „Bring uns möglichst nicht in Situationen, in denen unser Glaube geprüft und getestet wird.“
„Herr, setze uns möglichst nicht diesem Test aus. Bewahre uns bitte vor der Versuchung, auch vor dieser Versuchung, in der wir uns bewähren könnten. Bewahre uns vor jeder Möglichkeit zum Sündigen.“ Das bedeutet es.
Warum, fragen wir, legt Jesus uns diese Bitte in den Mund? Weil er um unsere Schwäche weiß. Deshalb sagt er hier: Fühl dich nicht zu sicher, fordere es nicht heraus, verharmlose nicht die Gefahr der Sünde, unterschätze nicht die eigene Schwäche – deine eigene Schwäche.
Die Realität des christlichen Lebens und die innere Gefahr
Das Vaterunser richtet sich an bewusste Christen, also an Menschen, die ganz entschieden mit Jesus leben. Die Bibel macht deutlich: Wer anfängt, an Jesus zu glauben und mit ihm zu leben, wird verändert – wirklich verändert. Doch das bedeutet nicht, dass er automatisch ein perfekter, unangefochtener Mensch wird. Die Bibel sagt das ganz klar.
Im Gegenteil: Ein Christ hat viele Gegner, die ihn bekämpfen. Diese Gegner versuchen, sein Christsein zu lähmen und seine Glaubwürdigkeit zu untergraben. Sie wollen seine Freude trüben, seine Reinheit besudeln, seinen Mund zum Schweigen bringen, sein Denken verwirren und seinen Dienst für Jesus behindern.
Was für einzelne Christen gilt, trifft genauso auf die Gemeinde Jesu als Ganzes zu. Die Gemeinde hat genügend Gegner, die versuchen, ihre Ausstrahlung zu lähmen. Sie wollen ihre Glaubwürdigkeit untergraben, ihre Freude trüben, ihre Reinheit besudeln, ihr Evangelisations-Mund verschließen, ihr Denken verwirren und ihren Dienst für Jesus behindern.
Ein besonders wirkungsvoller Gegner sitzt laut der Bibel ganz nah bei uns – nämlich in unserem eigenen Herzen. Martin Luther sprach immer wieder vom „alten Adam“, also von dem Rest unseres alten Menschen, der noch da ist. Dieser alte Mensch ist geprägt von Habsucht, Ehrsucht, Geltungssucht, Stolz und Gleichgültigkeit.
Wir sind in guter Gesellschaft: Der Apostel Paulus beschreibt das in Römer 7 sehr deutlich. Er verzweifelte fast an sich selbst, weil er wusste, dass er Christus gehört. Doch wie oft passiert es noch, sagt er, dass ich das Gute, das ich eigentlich tun will, nicht tue, und dass ich das Böse, von dem ich weiß, dass es falsch ist, trotzdem tue.
Genau darauf weist Jesus uns mit dieser Bitte hin: Misstraue dir selbst! Misstraue dir, du Christ, und misstraue deiner eigenen Standfestigkeit. Wenn es nicht Jesus wäre, der uns so beten lehrt, könnte man fast beleidigt sein. Doch wir brauchen diese Erinnerung, sagt Jesus.
Denn sonst kann es uns leicht so ergehen wie jenem arabischen Kameltreiber.
Warnung vor Sorglosigkeit und die Gefahr der Sünde
Er schlief einmal in der Wüste in seinem Zelt. Draußen war eine bitterkalte Nacht. Mitten in der Nacht wachte er auf und sah, dass sein Kamel die Nase unter die Zeltklappe schob. Er wollte eigentlich aufstehen, um die Nase wieder herauszuschieben. Doch er dachte sich: Na ja, so ein kleines bisschen Kamel schadet ja nicht.
Als er etwas später wieder aufwachte, hatte das Kamel bereits den Kopf und den langen Hals in das Zelt hineingesteckt. Es fragte den Araber noch ganz freundlich: „Hast du etwas dagegen, wenn ich noch weiter reinkomme?“ Der Mann brummte etwas vor sich hin, schlief aber wieder ein.
Als er zum dritten Mal aufwachte, waren schon beide Vorderbeine des Kamels im Zelt. Stellen Sie sich das mal vor! Das Kamel sagte: „Ach du, ich verspreche dir, ich werde dir keinen Finger krümmen.“ Der Mann war misstrauisch, schlief aber erneut ein.
Kurze Zeit später erwachte er mit einem Schreckenschrei. „Hilfe!“, konnte er kaum noch rufen, denn das große Gewicht des Kamels lag ganz auf ihm. Das Kamel fragte noch ironisch: „Also, wenn du Platz brauchst, dann kannst du bitte rausgehen aus dem Zelt.“
Sorglosigkeit, die Sünde, kann uns ganz schnell erdrücken, wenn wir nicht aufpassen. Wir können uns so leicht in Schuld verstricken. Warum? Weil wir in die Zange genommen werden. Wir werden von innen in die Zange genommen, durch die bösen Restbestände in unserem Herzen. Und dann werden wir von außen in die Zange genommen. Das nennt die Bibel die Welt.
Also das, was in der Welt läuft, das ganz normale Leben, der stinknormale Alltag, zieht uns weg, als dass er uns zu sich hinzieht. Das war früher schon genauso. Jesus hat das immer wieder gesagt. Er sagte: „Wer diese normale Welt zu lieb hat, der wird mich irgendwann hassen.“
Sehen Sie, die Möglichkeiten zum Sündigen, die Möglichkeiten, gegen Gottes Willen zu leben, sind riesengroß. Das kann schon früh losgehen. Ich beginne den Tag und denke keine Sekunde lang an Gott. Beim Frühstück muffele ich vielleicht meine Frau an. Am Vormittag mache ich die erste kleine Krümeltour. Zwei Stunden später halte ich meine Zunge nicht im Zaum. Dann lache ich über einen dreckigen Witz – und so weiter und so weiter.
Der ganze Tag läuft so ab, Schritt für Schritt, das ganz normale Leben.
Die zerstörerische Kraft der Sünde und Jesu ernste Warnung
Was ist so schlimm an der Sünde? Die Bibel sagt: Sünde macht kaputt. Es gibt keine Sünde ohne Reue. Die Sünde zerstört das Verhältnis der Menschen untereinander und ebenso das Verhältnis zu Gott.
Und ihr da vorne, ihr seid jetzt auch schön leise, nehmt das gut mit: Sünde macht kaputt. Darum warnt Jesus uns vor einer Haltung des „Schaumermal“. So nach dem Motto: „Lassen wir die Sache mal auf uns zukommen, es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Nein, Jesus nimmt die Sünde ganz, ganz ernst.
Deshalb macht er uns ausdrücklich auf unseren Hang zum Sündigen aufmerksam. Darum legt er uns diese Bitte in den Mund: „Bitte bewahre uns vor jeder Situation, die uns auch nur im Entferntesten in die Gefahr bringen könnte, zu sündigen.“ Das ist hier gemeint.
Allerdings sagt die Bibel auch: Manchmal führt Gott uns doch in Versuchungen hinein, manchmal führt er uns in Prüfungen, wenn die Zeit gekommen ist und wenn er weiß, dass wir solche Tests brauchen. Für solche Tests, die er uns auferlegt, hat er zwei Dinge versprochen.
Erstens hat er versprochen: Wenn du scheiterst, kannst du dir bei mir wieder neu Vergebung holen. Und zweitens hat er versprochen: Ich werde dich nicht überfordern. Sei gewiss, ich werde dich nicht überfordern.
Die Tests kommen, sagt die Bibel. Und wenn sie kommen – das steht auch im Jakobusbrief – dann sollen wir sie dankbar annehmen: Gottes Test durch Krankheit, Gottes Test durch Nöte, Gottes Test durch unvorhergesehene Möglichkeiten, schuldig zu werden, Gott untreu zu werden oder unsere Mitmenschen Leid anzutun.
Wenn solche Tests kommen, durch Möglichkeiten zum Sündigen, dann sollen wir uns bewähren. Aber wir sollen um diese Tests nicht mutwillig bitten, sagt Jesus. Unsere normale Bitte sollte sein: „Führe uns nicht in Versuchung!“ So lehrt Jesus uns ein gesundes Misstrauen gegenüber unserer eigenen Festigkeit.
Der zweite Gegner: Die Stärke des Teufels
Also, erstens: Unterschätze deine eigene Schwäche nicht. Doch das ist noch nicht alles. Unsere eigene Schwäche – wir werden in die Zange genommen, eingeklemmt vom Bösen in unserem Herzen und von der Welt um uns herum – das ist nur der erste Gegner, den wir ernst nehmen müssen.
Dann legt Jesus uns heute Morgen gleich noch einen zweiten Satz in den Mund und auf das Herz. Er sagt: Es gibt noch einen zweiten Gegner, den du auf keinen Fall unterschätzen darfst. Nach deiner eigenen Schwäche ist das zweitens die Stärke des Teufels.
„Erlöse uns von dem Bösen.“ Die alte Übersetzung lautete „erlöse uns von dem Übel“, aber das war viel zu harmlos. Es ist richtig, dass das Wort, das hier für „böse“ steht, beides bedeuten kann: einmal ganz allgemein das Böse, aber dann auch ganz konkret den Bösen als Person. Und genau das ist hier gemeint.
Sowohl die griechische Grammatik, also die Präposition, die dort steht, als auch der Zusammenhang im Matthäusevangelium zeigen, dass Jesus hier von einer Person spricht: dem Bösen. Das ist die Person, die Jesus an anderen Stellen mit dem gleichen Ausdruck bezeichnet oder auch als Satan oder Teufel. Jesus selbst hatte ja die Stärke dieses Teufels erfahren.
Unseren ersten Gegner, die eigene Schwäche, kannte Jesus nicht. Die Bibel sagt, er war völlig ohne jede Sünde. Er hat gegessen wie wir, er hat geweint wie wir, er hat getrunken wie wir, er hat geschlafen wie wir, er wurde müde wie wir, aber er war ohne Sünde. Diese Schwäche kannte Jesus nicht.
Aber unseren zweiten Gegner hat er auch am eigenen Leib erfahren. Das wird zwei Kapitel vor dem Vaterunser deutlich berichtet: Wie der Teufel Jesus massiv in die Mangel genommen hat, wie der Böse versucht hat, mit allen Tricks zwischen Jesus und dem Vater im Himmel einen Keil zu treiben.
Sogar der Sohn Gottes wird vom Teufel angegriffen – wie viel mehr seine Leute. Und das hat Jesus den Christen auch immer wieder gesagt, schon den ersten Jüngern: Der Teufel will euch durcheinander schütteln wie den Weizen.
Ihr Christen, sagt Jesus, ihr seid das Lieblingsangriffsziel des Teufels, weil ihr zu dem lebendigen Gott gehört, weil ihr seine Kinder seid, weil ihr das Recht habt, „Vater unser“ zu beten, wenn ihr an Jesus glaubt.
Und seht, sagt Jesus, so wie der Teufel es bei mir versucht hat, den Keil zwischen meinem himmlischen Vater und mir hineinzutreiben, so versucht er es auch bei euch.
Unterschätzt diesen Gegner nicht! Rechnet mit der Stärke des Teufels und lasst das euer tägliches Gebet sein: „Erlöse uns von dem Bösen.“
Die Bedeutung des Wortes „erlösen“ und die Taktik des Teufels
Das Wort, das hier für „erlösen“ steht, ist ganz interessant. Es bedeutet eigentlich so viel wie umhüllen, bergen, schützen. Wenn Jesus dieses Gebet den Christen in den Mund legt – seinen Nachfolgern also, Leuten, die sich bekehrt haben, unter seiner Regie leben und ihre Schuld vergeben bekommen haben – dann sagt er das bewusst.
Jesus weiß, dass diese Menschen für den Teufel besonders interessant sind. Denn nur bei ihnen kann der Teufel noch einen Keil zwischen sie und den Vater im Himmel treiben. Bei den anderen Menschen ist dieser Keil ja schon längst da. Deshalb warnt Jesus die Christen, so wie ein Fußballtrainer seine leichtsinnigen Spieler warnt: Unterschätze nicht die Stärke des Teufels, werde nicht leichtsinnig.
Der Teufel tut alles, damit wir ihn unterschätzen. Und bei vielen Menschen ist diese Taktik voll aufgegangen. Wenn sie „Teufel“ hören, denken sie an mittelalterliche Bilder oder an ein komisches Monstrum mit ein paar Hörnern. Das kann man leicht beiseite schieben und darüber lächeln.
Jesus und die ganze Bibel haben den Teufel nie so harmlos oder lächerlich dargestellt. Vielmehr beschreiben sie ihn klar als eine Person, die Macht hat und ein klares Ziel verfolgt: dafür zu sorgen, dass wir dem lebendigen Gott nicht vertrauen und nicht gehorchen. Sein Ziel ist es, dass wir in der Verdammnis landen.
Martin Luther hat den Teufel immer wieder mit drastischen Worten beschrieben. Nicht, weil er ein mittelalterlicher Mensch war, sondern weil er ein Realist war. Er hat in die Bibel geschaut, in die Welt geschaut und begriffen, was los war.
So zeigt uns Jesus im Vaterunser, wie sehr wir Gottes Schutz brauchen. „Erlöse uns von dem Bösen“ – da steht ein Ausdruck, der eigentlich aus der Militärsprache kommt. Er bedeutet, in Bogenschussweite zu sein. Gott soll uns umhüllen, immer in Bogenschussweite sein, also einsatzbereit und in unserer Nähe, damit wir diesem Gegner nicht ausgeliefert sind.
Denn der Teufel hat ein gut gefülltes Waffenarsenal und eine ausgefeilte Taktik.
Die Taktik des Teufels anhand der Versuchung Evas
Wie der Teufel praktisch seine Stärke ausspielt, beschreibt die Bibel schon ganz am Anfang in einer kleinen Fallstudie. Dort wird berichtet, wie Adam und Eva von Gott weggezogen werden. Wir haben jetzt nicht die Zeit, das ausführlich durchzugehen, aber ich möchte einige kurze Hinweise geben, damit wir uns auf die Taktik des Teufels einstellen können.
Der erste Schritt in seiner Taktik ist Verstellung. Der Teufel erscheint vor Eva nicht mit einem Pferdefuß oder einer Gruselmaske. Stattdessen bedient er sich einer Schlange. Er missbraucht also ein Geschöpf Gottes. Eva hat die Schlange nicht ernst genommen. Natürlich dachte Eva nicht an ein Märchen, denn sie sah das Tier vor sich. Aber sie sah eben ein ästhetisches, geschmeidiges, schönes Tier.
Wäre der Teufel mit Donnergrollen gekommen, hätte Eva sofort abgelehnt. So aber lässt sie sich auf ein Gespräch ein. Das ist die Verstellung. Danach kann der Teufel seinen zweiten Trick in Anschlag bringen: die Verwirrung.
Wissen Sie, wie er Eva verwirrt? Er stellt eine Frage. Er sagt nämlich: „Sollte Gott gesagt haben, ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Sollte er das wirklich gesagt haben?“ Gott hatte klar geredet. Er hatte zu Adam und Eva gesagt, sie dürften von allen Bäumen im Garten essen. Es stünde ihnen alles zur Verfügung, nur von einem speziellen Baum in der Mitte dürften sie nicht essen. Gott hatte eine klare Erlaubnis gegeben und ein klares Verbot.
Und was macht der Teufel? Er stellt diese Klarheit in Frage. Er sagt, sollte Gott wirklich gesagt haben? Sollte er wirklich so engstirnig sein? Und Eva zeigt volle Wirkung. Die Frage nistet sich bei ihr ein: Sollte Gott wirklich gesagt haben? Dabei merkt Eva gar nicht, dass der Teufel falsch zitiert. Wie das im Wahlkampf auch manchmal passiert, wird auch hier falsch zitiert.
Der Teufel fragt: „Sollte Gott wirklich gesagt haben, ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ Das hatte Gott doch gar nicht gesagt. Gott hatte gesagt, ihr dürft von allen Bäumen essen, nur von dem einen nicht. Aber Eva merkt das gar nicht.
Und was macht sie? Sie zitiert selbst falsch. Hören Sie, was Eva dem Teufel antwortet: „Von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt, esst nicht davon, rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt.“ Merken Sie, was Eva hier macht? Sie schmälert Gottes Großzügigkeit und erweitert Gottes Verbot.
Sie lässt das Wort „alle“ weg. Gott hatte gesagt, ihr dürft alle anderen Sachen essen. Das sagt sie gar nicht mehr mit. Sie erweitert Gottes Gebot und sagt, Gott habe gesagt, rührt die Früchte an dem Baum in der Mitte auch nicht an. Das hatte Gott aber nicht gesagt. Er hatte nur gesagt, esst sie nicht.
Also, was macht Eva? Sie verändert, irritiert vom Teufel, das Wort Gottes durch ihre eigenen Gedanken. Schon hat der Teufel mehr als einen Fuß in der Tür. Wenn der Teufel uns dazu bringen kann, Gottes Wort zu ergänzen, zu erweitern, zu verkürzen oder zu verändern, dann kommen wir ins Schleudern. Dann wissen wir irgendwann nicht mehr, was gilt.
„Sollte Gott gesagt haben?“ – das ist das schleichende Gift der Teufelsfrage.
Als der Teufel merkt, dass das bei Eva wirkt, holt er zum dritten Schlag aus. Dann fällt seine Maske. Nach Verwirrung und Verstellung kommt nun als drittes die Verleumdung.
„Er hat gelogen“, sagt der Teufel. „Es wird euch doch gar nichts schaden, wenn ihr dieses Gebot übertretet. Gott ist doch nur kleinlich. Er will euch gar nicht lieben, er will euch einengen. Ihr müsst Gott nicht so ernst nehmen, ob man ihm nun so haarklein diese Sache da mit dem Baum abverlangt.“
„Also bitteschön, es gibt Sünde ohne Reue“, das ist die Botschaft der Schlange. „Es gibt Sünde ohne Reue. Gott ist ein kleinlicher Spielverderber und ein Papiertiger. Ihr könnt sündigen, solange ihr wollt. Er lässt euch machen, was ihr wollt.“
Verstehen Sie, warum Jesus uns warnt, die Stärke des Teufels zu unterschätzen? Weil der Teufel diese ausgefeilte Taktik immer anwendet. Er verstellt sich selbst: „Es gibt gar keinen Teufel“, lässt er uns denken. Er verwirrt uns. Er stellt Gottes Wort in Frage: „Sollte Gott gesagt haben? Sollte die Bibel wirklich Gottes Wort sein?“
Und er verleumdet Gott, verleumdet Gottes Liebe und Gottes Macht. Das ist seine Strategie.
Jesus sagt nun: Ihr seid diesen Angriffen ausgesetzt, aber ihr seid ihnen nicht ausgeliefert. Ihr könnt euch bergen, ihr habt eine Zuflucht. Unser Vater, berge uns vor dem Teufel. Erlöse uns vor dem Bösen.
Gottes Macht als dritte Kraft im Gebet
Ja, es ist wahr: Die Stärke des Teufels ist eine Realität in dieser Welt. Hinzu kommt unsere eigene Schwäche. Das ist eine ungute Kombination, ein gefährliches Gemisch. Die Stärke des Teufels und meine Schwäche können mein Leben zerstören.
Doch dann gibt es noch ein drittes und letztes Element, das wir ebenfalls nicht unterschätzen dürfen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Wissen Sie, was dieses Dritte ist, das wir nicht unterschätzen dürfen? Es ist Gottes Macht. Gottes Macht dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen. Gott wird sich durchsetzen. Gott spricht das letzte Wort. Gott verliert nie die Kontrolle. Das wird sich einmal sichtbar zeigen. Diese Macht Gottes kann niemand umstürzen – in Ewigkeit nicht.
Der Teufel ist nicht der große Gegenspieler Gottes. So viel Macht hat er gar nicht. Er ist eher, wie Luther sagte, der Kettenhund Gottes, der zwar an der Kette rasseln kann, aber nicht weiter darf, als die Kette reicht.
Das haben schon die ersten Christen gewusst. Deshalb haben sie höchstwahrscheinlich dieses Schlusslied an das Vaterunser angehängt – die letzten Worte: „Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Diese Worte stehen in den wichtigsten griechischen Handschriften des Neuen Testaments nicht drin. Ursprünglich waren sie also nicht in der Bibel enthalten. Deshalb sind sie in manchen Übersetzungen auch in Klammern gesetzt.
Aber seit dem zweiten Jahrhundert war dieser Schluss des Vaterunsers im Umlauf. Wahrscheinlich haben schon die ersten Apostel mit den ersten Gemeinden auf dieses Modellgebet von Jesus mit diesem Lob Gottes geantwortet.
So wie Jesus das Vaterunser begonnen hatte – „Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe“ – haben sie das am Schluss wieder aufgenommen: „Denn dein ist das Reich und dein ist die Kraft und dein ist die Herrlichkeit in Ewigkeit.“
Das war ganz im Sinne Jesu. Er hat die Macht Gottes immer wieder betont. Er sagte, der Teufel sei ernst zu nehmen, aber Gottes Macht sei unendlich viel größer.
Das können wir an der Auferstehung festmachen. Dort hat Gott bewiesen, wie die Machtverhältnisse wirklich aussehen. Deshalb legt das Neue Testament so großen Wert darauf, dass die Auferstehung wirklich passiert ist.
Jesus hat dem Tod ein Loch in die Pauke gehauen. Er hat dem Teufel seine stärkste Waffe aus der Hand gerissen. Seit der Auferstehung kann Jesus sagen: „Ich war tot, ich lach darin in diesem Grab. Und siehe, ich bin lebendig und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
So steht es in Offenbarung 1,18: „Ich war tot, aber ich bin lebendig und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
Das heißt: Seit Jesus auferstanden ist, ist der Teufel nicht einmal mehr Herr im eigenen Haus, nicht einmal mehr Herr in der Hölle oder im Tod. Jesus hat die Schlüssel.
Wer die Schlüsselgewalt hat, kann jederzeit aufschließen. Und wo Jesus aufschließt, da kann kein Teufel mehr zuschließen.
Die Macht Gottes als Schutz und Hoffnung
Deshalb wird die Macht Gottes an keiner Stelle so deutlich wie am Ostermorgen. Diese Macht, wissen Sie, kann man gar nicht überschätzen. Gottes Macht ist unermesslich, und darum sollten wir sie erst recht nicht unterschätzen. Sonst bekommt unsere Schwäche zusammen mit der Stärke des Teufels ein erdrückendes Gewicht, das ihnen nicht zusteht.
Allerdings ist diese Macht Gottes nur für den ein Trost und Schutz, der sich in Bogenschussweite von Jesus aufhält. Denn nur Jesus hat den Schlüssel.
Ich muss an ein Erlebnis vor vielen Jahren denken. Mein Vater hatte geschäftlich in Husum zu tun. Ich war kurz vor dem Abi, bin mitgefahren und hatte mal frei. So habe ich mir Husum angeschaut, unter anderem eine Kirche, eine ziemlich kleine Kirche.
Ich schaute mir alles ganz genau an und bestieg wahrscheinlich mal die Kanzel. Dort waren zwei kleine Jungs, wahrscheinlich so ähnlich alt wie ihr. Sie rannten in der Kirche herum. Plötzlich krachte die Kirchentür zu, und sie ließ sich nicht mehr öffnen. Ich klebte mit den beiden Jungs in der Kirche fest. Sie fingen an zu weinen, ich nicht.
Wir überlegten, was wir tun sollten. Schließlich kletterte ich hoch und klopfte von innen an die Scheibe. Draußen liefen Passanten herum. Wir waren eingeschlossen. Einer von ihnen ging zum Pfarrhaus. Nach einigen Minuten kam, glaube ich, die Tochter des Pfarrers mit dem Schlüssel und schloss die Kirche in Husum wieder auf.
So geht es uns Menschen. Wir sind eingeschlossen in dieser Welt, eingeschlossen in unserer Schuld und ausgesetzt der Stärke des Teufels. Wenn uns keiner aufschließt, gehen wir kaputt – in diesem Leben und erst recht am Ende, wenn Gott abrechnet.
Aber Jesus hat den Schlüssel. Wenn wir nach Jesus rufen, kommt er und schließt auf. Diese Macht hat er.
Sehen Sie, Christen sind Menschen, die irgendwann einmal an die Scheiben ihres Gefängnisses geklopft haben. Dann ist Jesus zu ihnen gekommen – vielleicht durch die Bibel, vielleicht durch einen Gottesdienst, der sie angesprochen hat, oder durch einen Christen, der ihnen weitergeholfen hat.
Jesus ist zu ihnen gekommen, und sie haben gesagt: „Ja, Jesus, bitte schließ auf, vergib mir meine Schuld.“ Und dann hat er sie herausgelassen. Da hatten Hölle und Tod ihre Macht verloren.
Die fortwährende Warnung und das Vertrauen auf Jesus
Und da können wir jetzt beten: Vater unser im Himmel, wir sind deine Kinder. So ist es mit den Christen. Aber noch leben wir in dieser Welt, noch sind wir nicht vollkommen.
Deshalb warnt Jesus uns: Unterschätze nicht deine eigene Schwäche, unterschätze nicht diesen Restbestand des alten Lebens, der noch in deinem Herzen steckt. Wir Christen können noch immer in Schuld fallen. Ich kann auch viele schwere Fehler machen und tue es bestimmt auch. Ich kann auch immer wieder Menschen enttäuschen.
So legt Jesus mir und auch Ihnen, wenn Sie ihm gehören, diese Bitte aufs Herz: Führe uns nicht in Versuchung, Herr. Führe uns nicht in Tests und nicht in Prüfungen, wo die Möglichkeit besteht, dass wir sündigen. Und wenn du es doch tust, dann lass mich gehorsam sein in dieser Prüfung. Und wenn ich durch meine eigene Schuld falle, dann vergib mir.
Dann legt er uns die zweite Bitte ins Herz: Erlöse uns von dem Bösen. Jesus, lass nicht zu, dass der Teufel mich in den Klammergriff kriegt. Bewahre mich vor Leichtsinn, bewahre mich vor Blauäugigkeit. Bewahre mich davor, die Stärke des Teufels zu unterschätzen, aber bewahre mich erst recht davor, deine Macht zu unterschätzen.
Denn dein ist das Reich, und dein ist die Kraft, und dein ist die Herrlichkeit. Das war das Dritte und Wichtigste: nur nicht unterschätzen – die Macht Gottes. Seitdem Jesus auferstanden ist, hat er die Schlüsselgewalt. Und seitdem kann uns kein Teufel mehr im Tod und in der Hölle festhalten, wenn wir unser Leben an Jesus binden.
So wie jenes kleine Mädchen das gemacht hat. Da kam der Tag, und da bat sie Jesus: Werde du der Chef in meinem Leben und vergib mir meine Schuld. Einige Tage später erzählte sie das in der Klasse. Der Lehrer fragte sie: „Sag mal, wo ist denn Jesus jetzt?“
Sie blickte den Lehrer mit strahlenden Augen an und sagte: „Jesus, Jesus ist in meinem Herzen.“ Das war keine kindliche Übertreibung. Das hatte der Apostel Paulus genauso gesagt. Er hat gesagt: Hier auf dieser Erde sehe ich Jesus noch nicht, aber er ist in meinem Herzen, er ist da. So hat es das kleine Mädchen auch gesagt: Er ist in meinem Herzen.
„Nun gut“, sagte der Lehrer, „Jesus ist in deinem Herzen, aber was machst du, wenn morgen der Teufel kommt und an der Tür deines Herzens anklopft?“ Sie überlegte eine Weile und antwortete dann: „Herr Lehrer, wenn der Teufel morgen an der Tür meines Herzens anklopft, ich würde Jesus an die Tür schicken.“
Und sehen Sie, genau das ist die Lösung für uns.
Die Kraft des Gebets und der Bibel im Kampf gegen den Teufel
Der Kampf mit unserer eigenen Schwäche und der Kampf mit dem Teufel überfordern uns oft. Wir reißen uns zusammen, geben uns alle erdenkliche Mühe und meinen es wirklich gut und ehrlich. Dennoch fallen wir immer wieder hinein, werden schuldig und lassen uns immer wieder entmutigen. Das ist so.
Wir haben nur eine Chance: Wenn Jesus in unserem Herzen wohnt, können wir ihn an die Tür schicken, wenn der Teufel kommt. Wie geht das? Wenn ich meine Frau bitte, zur Tür zu gehen, sage ich ihr: „Ich gehe, Liebling, bitte geh zur Tür, natürlich nur, wenn da jemand steht.“ So müssen wir es auch Jesus sagen.
Wir müssen sagen: Jesus, das und das ist das ungelöste Problem, das mich schon lange verfolgt – bitte nimm es. Jesus, da ist die Sünde, in die ich immer wieder hineinrutsche, und es ist immer wieder die gleiche Sünde. Bitte nimm sie mir ab. Jesus, du siehst diese Resignation, die mich lähmen will, und wo ich immer wieder vergebliche Anläufe mache. Es wird nicht besser, und ich verliere den Mut. Jesus, lass mich dranbleiben!
Und Jesus, da ist der Teufel, der mich zum Ungehorsam reizt und meinen Stolz kitzelt. Jesus, geh du an die Tür, nimm dich der Sache bitte selber an! Wenn wir so in dieser Verbindung mit Jesus stehen, dann wird er nicht nur den Teufel abschmettern. Sondern er wird uns auch beibringen, die eine Waffe immer wirkungsvoller zu benutzen – die Waffe, die Jesus selbst gegen den Teufel eingesetzt hat: die Bibel.
Er hat sie dem Teufel nicht über den Kopf gehauen. Als der Teufel Jesus in der Wüste von Judäa angriff und versuchte, ihn von seinem Weg wegzuzerren und gegen seinen Vater im Himmel aufzubringen, mit welcher Waffe hat Jesus sich gewehrt? Er hat sich mit dem Wort Gottes gewehrt, mit dem Wortlaut der Heiligen Schrift. Dreimal hat der Teufel versucht, ihn hereinzulegen – dreimal! Und dreimal hat Jesus dagegengehalten. „Es steht geschrieben“, sagte er und zitierte aus dem Alten Testament. So hat er den Teufel zurückgeschlagen.
Das ist unsere große Chance, als Einzelne und als ganze Gemeinde: dass wir alles, was uns gefährdet, immer wieder wirklich Jesus hinlegen. Dass wir es ihm sagen, zugeben, dass wir es nicht alleine schaffen. Und dann, dass wir uns von Jesus immer mehr beibringen lassen, wie man mit der Bibel in der Hand, im Kopf und im Herzen den Teufel erfolgreich in die Flucht schlägt.
Philipp Spitter hat den Glauben der Christen so beschrieben. Er sagte: Gott kennt seine Scharen am Glauben. Dann beschreibt er diesen Glauben als den Glauben, der nicht schaut, der noch nichts sieht. Wir sehen Jesus ja noch nicht mit unseren Augen. Gott kennt seine Scharen am Glauben, der nicht schaut und doch dem Unsichtbaren vertraut, als sähe er ihn.
Diesen Glauben, der aus dem Wort gezeugt und durch das Wort genährt wird, der sich vor dem Wort beugt und mit dem Wort sich wehrt – diesen Glauben schenke uns der auferstandene Jesus Christus. Sein Friede, der höher ist als all unser Denken und Versuchen, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.
Schlussgebet und Segen
Bitte geben Sie den zu überarbeitenden Text ein.