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Die Bedrohung durch den IS - Stehen wir vor einer großen Katastrophe?

06.01.2015Matthäus 24,15

Meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem sehr aktuellen Vortrag begrüßen.

Wir stehen vor einer großen Katastrophe durch die Bedrohung des IS. Dieses Thema wollen wir aus der Sicht der biblischen Prophetie betrachten.

Dazu werde ich Ihnen zunächst eine kurze Einführung in die biblische Prophetie geben. Dies dient als Grundlagenunterricht, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen.

Grundzüge der biblischen Prophetie und die Rolle Jesu Christi

Ganz zentral in der biblischen Prophetie, die einen großen Teil des Alten und Neuen Testaments ausmacht, steht eine Person im Mittelpunkt: Jesus Christus, der Messias. Das heißt, der verheißene Erlöser, den Gott für Israel und alle Völker der Welt angekündigt hat.

Die Propheten im Alten Testament, also im ersten Teil der Bibel, der lange vor Christi Geburt geschrieben wurde, haben den verheißenden Erlöser für Israel und alle Völker auf zwei verschiedene Arten angekündigt: als leidenden Messias und als herrschenden Messias. Schon das Alte Testament macht deutlich, dass der Messias zweimal in diese Welt kommen soll.

Das erste Mal sollte er als leidender Messias kommen. Er würde von seinem eigenen Volk, von der Mehrheit, verworfen werden. Er sollte sterben, und zwar als Opfer für uns Menschen – der Gerechte für uns Ungerechte – um uns zu Gott zurückzuführen.

In Verbindung mit den Prophezeiungen über den leidenden Messias haben die Propheten gesagt, dass infolge der Verwerfung des Messias durch die Mehrheit seines Volkes das jüdische Volk aus dem eigenen Land herausgerissen und unter alle Völker der Welt zerstreut werden würde.

Dies habe ich hier mit einem Pfeil angedeutet: das Kommen von Jesus Christus in diese Welt vor etwas mehr als zweitausend Jahren und dann die Zerstreuung der Juden, die ab 70 nach Christus mit der Zerstörung Jerusalems stattfand. In einem jahrhundertelangen Prozess wurde das jüdische Volk aus dem eigenen Land herausgerissen und über alle fünf Kontinente zerstreut.

Die Propheten haben vorausgesagt, dass es eine lange Zeit der Staatenlosigkeit des jüdischen Volkes geben wird – heimatlos unter den Völkern. Doch nach dieser langen Zeit werden sie zurückkehren ins Land der Väter und den Staat wieder gründen.

Diese Rückkehr markiert die Epoche, in der der herrschende Messias kommen wird. Derselbe Messias, der kam, um zu leiden, gestorben und auferstanden ist und in den Himmel aufgefahren ist, wird wiederkommen – aber in der Epoche, in der das jüdische Volk heimkehrt ins Land der Väter.

Darum habe ich hier diesen umgekehrten Pfeil gezeichnet: Er steht für die Rückkehr der Juden. In dieser Epoche wird der herrschende Messias erscheinen, der Frieden und Gerechtigkeit in diese Welt bringen wird.

Die Endzeit als Epoche der jüdischen Rückkehr

Nun, diese Epoche der Rückkehr der Juden ist sehr interessant, weil wir genau in dieser Zeit leben – der Rückkehr der Juden aus aller Welt.

Hier sehen Sie einen Zeitstrahl, der die lange Zeitspanne zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Messias darstellt. Man kann sagen, dass die Zeit mit dem Kommen des leidenden Messias die Anfangszeit dieser Periode war. Der Abschluss dieser langen Zwischenzeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen wird in der Bibel als die Endzeit bezeichnet.

Dabei hat der Begriff Endzeit nichts mit einem Weltuntergang zu tun. Vielmehr bedeutet er, dass diese lange Zwischenzeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen von Jesus Christus, dem Messias, zu ihrem Ende kommt. Diese Epoche der Rückkehr der Juden ist nach der Bibel die Endzeit.

Die Rückkehr der Juden begann im Jahr 1882 und dauert bis heute an. Bis jetzt sind etwa 3 Millionen Juden aus rund 130 verschiedenen Ländern von allen fünf Kontinenten zurückgekehrt ins Land ihrer Väter.

Sie sehen also, die Endzeit ist eine Periode von bereits 132 Jahren – im Jahr 2015 wären es dann bald 133 Jahre. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch die Rückkehr der Juden. Über all die Jahre und Jahrzehnte kehren die Juden aus der weltweiten Zerstreuung nach Hause zurück. Schließlich wird der Messias kommen, daher der rote Pfeil hier.

Mit den grün markierten Linien habe ich symbolisch all die Prophezeiungen über die Endzeit dargestellt, die sich seit 1882 bis heute erfüllt haben. Es sind bereits mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen.

Ich habe hier in Memmingen auch schon über dieses Thema gesprochen. Das ist also eine kleine Wiederholung von früher, um eine Grundlage für das heutige Thema zu schaffen.

Wir leben nach der Bibel in der Endzeit, und das lässt sich durch diese über 175 erfüllten Prophezeiungen beweisen. Ich habe darüber ein Buch geschrieben mit dem Titel „Leben wir wirklich in der Endzeit? Mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen“. Darin behandle ich alle diese Einzelaussagen. Ich habe sie auch in Listen durchnummeriert: P1, P2, P3 und so weiter bis P175, 176, 177.

Beispiele erfüllter Prophetien in der Endzeit

Nun einige Beispiele für diejenigen, die noch nie davon gehört haben: eine erste Prophetie lautet, dass die Juden aus aller Welt zurück ins Land ihrer Vorfahren kehren. Wir sind heute Zeugen davon. Diese jahrtausendealte Prophetie erfüllt sich vor unseren Augen.

Zweitens: Die Wüste blüht wieder auf. Auch das können wir beobachten. Das Land Israel, das lange Zeit Palästina genannt wurde, war eine unansehnliche Wüste. Heute ist daraus ein Garten geworden, und Israel exportiert sogar Schnittblumen.

Drittens: Alttestamentliche Städte werden wieder aufgebaut. Heute sind daraus moderne Städte mit pulsierendem Leben entstanden.

Viertens: Der Staat Israel wird wieder gegründet. Dies geschah nicht sofort 1882, sondern erst 1948. Die umliegenden Völker wollten Israel auslöschen. Auch das hat sich erfüllt. Drei Vernichtungskriege gab es mit dem Ziel, Israel vollständig zu vernichten – nicht nur zu besiegen, sondern zu vernichten.

Sechstens: Europa vereinigt sich wieder, indem das römische Reich wieder aufersteht. Das wussten unsere Vorfahren schon lange aus der Bibel. Europa wird sich wieder vereinigen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Winston Churchill nach Zürich und hielt eine berühmte Rede an der Universität mit dem Titel „Let Europe Arise“ – „Lasst Europa aufstehen“. Er erklärte, dass wir eine Art Vereinigte Staaten von Europa schaffen müssen und erläuterte, wie das gelingen könne. Daraufhin begann die europäische Integration ab den 1950er Jahren.

Schon lange hatten Europavisionäre erklärt, was das Ziel sei. Zum Beispiel Emil Lussu, der in den 1950er Jahren schrieb, dass die europäische Einheit nicht neu geschaffen, sondern lediglich wiederhergestellt werden müsse – das römische Reich, das wiederkommen soll.

Einer unserer ehemaligen Staatssekretäre in der Schweiz, Dr. Franz Blancard, sagte als Europabefürworter im Blick auf das neue Europa: „Ein heiliges römisches Reich europäischer Nationen soll gezimmert werden.“ So wörtlich. Wir sehen, wie sich ein Reich erhebt, mit all den Problemen, die die Bibel angekündigt hat. Es wird verglichen mit einer Mischung aus Ton und Eisen.

Das Buch Daniel sagt, dass es zum Teil stark sein wird und zum Teil zerbrechlich wie Ton. Das muss man den Griechen nicht speziell erklären.

Siebtens: In dieser Epoche der Endzeit werden große Massen vom christlichen Glauben abfallen. Das hat es in zweitausend Jahren Geschichte der Christenheit nie gegeben, dass Massen freiwillig vom Glauben wegkommen. Aber genau das war in der Bibel vorausgesagt. Wir sind Zeugen, wie Millionen Menschen in dem einst christlichen Europa und auch in christlichem Nordamerika bewusst und freiwillig vom Glauben abfallen.

Das ist Nummer sieben. Wir sind noch nicht bei hundertfünfundsiebzig. Aber das war ja nur ein Beispiel. Wir befinden uns ja noch in einer Einführung.

Die Entrückung der Gemeinde und die Endzeitkatastrophe

Jetzt muss ich noch etwas erklären. Das ist allerdings ein Familiengeheimnis. Wenige Jahre vor der Wiederkunft von Jesus Christus als König der Welt, der Ordnung in das Chaos dieser Welt bringen wird, wird dieses Ereignis stattfinden – vor allem nach oben, vor allem nach unten. Das ist die Entrückung der Gemeinde.

Die Bibel sagt, dass in der Epoche nach der Entrückung der Gemeinde bis zur Wiederkunft von Jesus Christus der schrecklichste Weltkrieg der Geschichte stattfinden wird. So schlimm war es vorher nie und wird danach nie mehr sein.

Diejenigen, die wirklich an Jesus Christus glauben, also ihren persönlichen Erlöser haben, eine persönliche Beziehung zu ihm pflegen und sagen können: „Meine Sünden sind vergeben, weil Jesus Christus als der leidende Messias für mich am Kreuz gestorben ist“, diese Menschen werden evakuiert, sie werden entrückt vor dem Schlimmsten bewahrt.

Warum habe ich von einem Familiengeheimnis gesprochen? In 1. Korinther 15,51 sagt der Apostel Paulus: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune.“ Die Posaunen sind ein bekanntes Bild, das viele vielleicht aus dem Messias von Händel kennen. Dort singt der Tenor ein wunderbares Rezitativ, und der weitere Text wird dann in einem Duett von Frauen- und Männerstimme gesungen – eine herrliche Musik und zugleich Gottes Wort.

Dieses Familiengeheimnis wird dort vorgetragen: Es ist die Entrückung der Gemeinde.

Nun schauen wir uns den prophetischen Plan der letzten sieben Jahre an. Die Entrückung der Gemeinde ist noch zukünftig und kann nach der Bibel jederzeit stattfinden. Wir kennen den Tag nicht, aber es wäre keine Überraschung, wenn es heute geschehen würde, denn es muss prophetisch nichts mehr vorher stattfinden. Es kann noch einiges geschehen, aber es ist nicht zwingend.

Dann folgt die Wiederkunft von Jesus Christus als König und Richter der Welt. Hier habe ich symbolisch den Ölberg in Ostjerusalem angedeutet. Sacharja 14 sagt, dass Jesus Christus, der Messias, auf dem Ölberg erscheinen wird.

Die siebzigste Jahrwoche Daniels und der kommende Bund

Und jetzt dazwischen liegt eine Epoche, die prophetisch sehr, sehr wichtig ist: eine Epoche von sieben Jahren, das ist die siebzigste Jahrwoche Daniels. Neunundsechzig Jahrwochen von Daniel haben sich schon längst erfüllt. Davon werde ich heute Abend noch etwas berichten.

Aber jetzt spreche ich über die siebzigste Jahrwoche. Das ist also eine Periode von sieben Jahren. Eine Woche ist eine Periode von sieben Tagen, eine Jahrwoche ist eine Periode von sieben Jahren. Diese letzte Jahrwoche wird nach der Entrückung stattfinden. Die Bibel sagt jedoch nicht, wie lange nach der Entrückung. Diese sieben Jahre werden beginnen mit einem entscheidenden Ereignis, das in Daniel 9,27 beschrieben wird.

Dort wird von dem kommenden Diktator des widerständigen römischen Reiches gesprochen. Er wird mit den Vielen – ein in Daniel typischer Begriff für die Masse des jüdischen Volkes – einen Bund schließen für eine Jahrwoche. Das heißt, ich habe jetzt übrigens schon ein bisschen einen Sprung gemacht. Für manche habe ich gesagt, das römische Reich muss wiederkommen. Es wird sich so entwickeln, dass schließlich eine schreckliche Diktatur entstehen wird. Eine gewisse Demokratiefeindlichkeit ist heute schon erkennbar, zum Beispiel in Europa.

Ja, ich meine, wir Schweizer: Wenn uns etwas nicht passt, was machen wir? Eine Volksinitiative. Und dann ist wieder etwas vom Tisch. Aber wenn ihr das mal machen würdet, ja, ihr könnt das schon machen, aber es nützt nichts. Wir haben eine wirklich direkte Demokratie, aber wir haben keinen Sendungsauftrag. Wir wollen nicht die Demokratie der Welt verbreiten. Es wird aber eine Diktatur werden.

In der langen Rede kurzer Sinn: Dieser Diktator wird mit Israel einen Bund schließen für sieben Jahre. Dann beginnt diese prophetische Uhr zu ticken. Diese sieben Jahre sind in der Bibel zweigeteilt in dreieinhalb und dreieinhalb Jahre.

Aber sehen Sie, um ganz präzise zu sein in der Bibelauslegung, habe ich hier ein X eingesetzt: die Drückung X. Das ist eine Übergangszeit, natürlich. Sie kann ganz kurz sein, theoretisch aber auch ein bisschen länger. Sie ist in der Bibel nicht festgelegt. Dann kommt der Bundesschluss, gefolgt von dreieinhalb Jahren und nochmals dreieinhalb Jahren.

Wichtig ist: Die zweiten dreieinhalb Jahre sind wirklich die Katastrophe schlechthin. Jesus Christus nennt diese Zeit in Matthäus 24 in der Endzeitrede die große Drangsal. Er sagt, es wird so schrecklich sein, wie es von Anfang der Welt bis jetzt nie gewesen ist und auch nie mehr so sein wird.

Wir können heute sagen, das muss schrecklicher sein als der Zweite Weltkrieg. Ja, das ist die Zeit der Apokalypse. Dann werden diese apokalyptischen Gerichte in ihrer vollen Stärke über diese Erde kommen – die große Drangsal.

Nun, diese dreieinhalb und dreieinhalb Jahre sind zweigeteilt. Und was ist das Signal für die zweite Hälfte? Der Antichrist entweiht den jüdischen Tempel in Jerusalem. Er stellt ein Götzenbild auf (Matthäus 24,15) und setzt sich in den Tempel (2. Thessalonicher 2,4).

Der Antichrist und seine Bedeutung

Jetzt habe ich natürlich auch wieder für manche eine Überraschung vorgetragen. Heute habe ich zum ersten Mal das Wort Antichrist erwähnt. Ich werde noch mehr dazu erklären, aber vorab: Das wird der schlimmste falsche Messias sein.

Im Judentum sind in den vergangenen zweitausend Jahren mehr als fünfzig Männer aufgetreten, die im Laufe der Jahrhunderte innerhalb des Judentums behauptet haben: „Ich bin der Messias.“ Ich glaube, Jesus Christus hat das vorausgesagt, schon in Matthäus 24, dass nach ihm viele kommen werden, die sagen: „Ich bin’s“, und sie werden viele verführen.

Es ist eine furchtbare Geschichte, diese 50 falschen Messiasse. Auf Sermon Online sollte es einen Vortrag von mir geben über die 50 falschen Messiasse. Dort erzähle ich ein bisschen von diesen Horrorstorys – nein, es sind keine Geschichten, es sind Horrorgeschichten, wirklich schlimm. Hoffnung – ja, es ist er! Und dann wieder ein totaler Betrug und Hoffnungslosigkeit, ganz schlimm.

Ja, aber der schlimmste falsche Messias kommt noch. Der letzte war Menachem Mendel Schneerson, dieser Rabbi aus New York. Er hat zwar schlauerweise nie gesagt: „Ich bin der Messias“, aber seine Anhänger – etwa 300 bis 400 – haben gesagt, er sei der Messias. Und den sehen Sie heute noch auf vielen Plakaten öffentlich in Israel. Dort steht auf Hebräisch „Melech Maschiach“, König Messias. Er ist schon gestorben, aber sie warten darauf, dass er aufersteht.

Sie sagen, es steht ja von dem Messias in Jesaja 53, dass er sterben wird und wieder auferstehen wird. Das Kapitel Jesaja 53 spricht tatsächlich vom Messias, das haben auch die alten Rabbiner so erkannt. Aber dort wird gesagt, dass er stirbt wie ein Opfer für unsere Sünden, nicht als alter Mann, der einfach stirbt. So gewalttätig wird er umgebracht werden und als Opfer für unsere Sünden sterben.

Jetzt sagen Sie vielleicht, das ist der Menachem Mendel Schneerson. Aber der Schlimmste kommt noch. Dieser falsche Messias wird ein Götzenbild aufstellen und sich in den jüdischen Tempel setzen. Ich komme auf dieses Thema noch zurück.

Die Erweckung Israels nach der Entrückung

Aber jetzt muss ich noch etwas Schönes erklären: Nach der Entrückung der Gemeinde wird es in Israel eine Erweckung geben. Zunächst werden sich 144.000 in Israel bekehren und Jesus Christus als Messias akzeptieren. Das ist fantastisch.

Heute rechnen wir etwa mit – niemand weiß es genau – 15 Messiasgläubigen Juden in Israel. Das ist schon allerhand, wenn man bedenkt, dass es bei der Staatsgründung 1948, so sagt man, nur eine Handvoll bekennender Juden gab. Heute sind es 15 – nicht schlecht. Doch wenn man die Diaspora, die Zerstreuung, und besonders die USA und Kanada betrachtet, dann gibt es dort, niemand weiß es genau, aber wir schätzen etwa 400 bis 500 bekehrte Juden, die glauben, dass Jesus Christus der Messias ist.

Sie sehen, oft werde ich gefragt: „Ja, Herr Liby, aber warum glauben denn die Juden nicht, dass Jesus der Messias ist?“ Das ist falsch, so kann man das nicht sagen. Es gibt Juden, die glauben. Prozentuell auf 14 Millionen sind das auch nicht so wenige – eine halbe Million. Wenn wir das auf Deutschland übertragen, gibt es auch Deutsche, die an Jesus Christus glauben, und solche, die es nicht tun. Aber wahrscheinlich kommen wir nicht auf einen so hohen Prozentsatz von wirklich von Herzen überzeugten Deutschen, die an Jesus Christus als ihren Erlöser glauben, wie es heute unter den Juden der Fall ist.

Es ist so: Nach der Bibel werden auch diese Juden entdrückt werden. Dann wird es in Israel eine ganz neue Erweckung geben. 144.000 werden zum Glauben kommen, das wird in Offenbarung 7 und Kapitel 14 beschrieben. Danach, während der großen Drangsalzeit, wird sogar ein Drittel der Bevölkerung Israels zum Glauben an Jesus Christus kommen, den Messias Israels, wie er im Alten Testament vorausgesagt ist.

Wir können jedem orthodoxen Juden und auch jedem Liberalen beweisen, dass sich über 300 Prophezeiungen auf den Messias im Alten Testament, in der jüdischen Bibel, in Jesus Christus erfüllt haben. Jesus war ein Jude, und er hat diese Prophezeiungen über den Messias Israels und aller Völker erfüllt.

Ein Drittel wird dann zum Glauben kommen, und das wird in Jesaja 10,21 so beschrieben: „Der Überrest wird umkehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott.“ In dieser Stelle wird gesagt, dass, wenn Israel so zahlreich wäre wie der Sand am Meer – das ist eine ziemlich hohe Zahl –, nur ein Überrest errettet wird. Wir schätzen, es gibt etwa 10 hoch 22 Sandkörner weltweit. Das entspricht ungefähr der Schätzung der Sterne im bekannten Universum, also eine Eins mit 22 Nullen.

Jesaja sagt: Wenn die Zahl der Israeliten wie der Sand am Meer wäre, wird nur ein Überrest errettet werden. Aber dieser Überrest wird umkehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott.

Es ist übrigens interessant, dass hier Gott als „der starke Gott“ genannt wird, auf Hebräisch El Gibbor. Das kommt noch einmal in der Bibel vor, und zwar in der Weihnachtsbotschaft von Jesaja 9, Vers 6: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Man nennt seinen Namen …“ Kennen Sie das noch aus Händels Messias? Dann kommen die Pauken. Wunderbar: Berater, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst!

Jedes Mal, wenn ich das höre, bekomme ich eine Gänsehaut. Ich kenne das gut. Jedes Mal, wenn ich das höre, ist es wunderbar, und da kommen mir auch zuweilen die Tränen. Man nennt seinen Namen: wunderbarer Berater, starker Gott, El Gibbor.

Die alten Rabbiner haben gesagt: Dieses Kind, das geboren wird, der Sohn, der gegeben wird, das ist der Messias. Ja, das ist der Messias, und er heißt El Gibbor.

Und was wird mit dem Überrest geschehen? Der Überrest wird umkehren zu El Gibbor. Sie werden den Messias erkennen, dass er Gott und Mensch in einer Person ist.

 Jesaja 37,32 sagt: „Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen, ja, ein Entronnener vom Berg Zion. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird solches tun.“ Das ist eine ganz interessante Stelle, denn sie besagt, dass die Erweckung nicht von San Antonio in Texas ausgeht. Dort war ich vor kurzem bei einem jüdisch-messianischen Seminar bei Aerial Ministries. Dort kamen Leute aus ganz USA und Kanada zusammen. Das ist ein messianisches Zentrum, aber es könnte auch New York sein.

Hier steht jedoch: Von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen. Diese Erweckung wird also nicht in Amerika geschehen, sondern im Land Israel.

Und jetzt wird es noch politischer und ein bisschen brisanter: Ein Entronnener vom Berg Zion. Der biblische Berg Zion ist immer der Tempelberg in Ostjerusalem. Das ist der Tempelberg in Ostjerusalem, der erst seit dem Sechstagekrieg 1967 in jüdischer Hand ist. Von dort aus wird die Erweckung ausgehen.

So steht es in der Bibel, und die Welt kann sagen, was sie will: Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird solches tun. Gott bewirkt das!

Der dritte Tempel und die Vorbereitungen

Hier sehen Sie den dritten Tempel. Den gibt es natürlich noch nicht. Ich war auf dem Tempelplatz in Jerusalem, dort, wo der erste und der zweite Tempel in biblischer Zeit standen. Einen dritten Tempel gibt es dort bisher nicht. Die Bibel sagt jedoch, dass der dritte Tempel in der Endzeit gebaut wird.

Seit der Eroberung des Berges Zion, auch Moria genannt, wird in Israel auf diesen Tempel hingearbeitet. Ich habe einmal mit einem Rabbiner des Tempelinstituts in Jerusalem gesprochen und ihn gefragt, ob das nicht ein Problem sei. Schließlich stehen dort der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee, das drittwichtigste Heiligtum im Islam nach Mekka und Medina.

Der Rabbiner antwortete mir, dass sie keine politische Organisation seien. Sie wissen einfach aus der Bibel, dass sie sich auf den dritten Tempel vorbereiten müssen. Sie bereiten die Tempelgeräte vor, den Rest überlassen sie Gott. Das hat mich beeindruckt, denn es kam nichts Aggressives rüber.

Gott sagt es in der Tora, 2. Mose 25,8: „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, auf das ich in ihrer Mitte wohne.“ Sie sagen, sie stellen sich unter die Tora, die immer noch gilt. Wenn menschliche Hindernisse da sind, übergeben sie das Gott.

Was Sie vorhin gesehen haben, war ein Modell der Adarale Yoshna, einer Organisation, die sich ebenfalls auf den dritten Tempel vorbereitet. Es ist klar: 2000 Jahre lang hat das jüdische Volk sich nach dem dritten Tempel gesehnt. Im Judentum war es in den vergangenen 2000 Jahren normal, täglich dreimal für die Wiedererrichtung des Tempels zu beten. Auch für die Rückkehr aus aller Welt ins Land Israel wurde gebetet.

Doch in den vergangenen Jahrhunderten war das einfach nicht möglich. Die technischen Möglichkeiten fehlten. Eine Rückkehr aus aller Welt nach Israel war undenkbar. Schon in frühen Jahrhunderten versuchte man das. Zum Beispiel wollten 500 Juden gemeinsam zurückkehren, doch viele starben unterwegs. Damals gab es keine Flugzeuge oder andere moderne Transportmittel. Es war einfach nicht machbar.

Trotzdem wusste man, dass Gott verheißen hat, eines Tages in der Endzeit werden wir wieder heimkehren und dann wird der dritte Tempel gebaut.

Seit dem Sechstagekrieg hat sich die Situation verändert. Die Umwelt rund um Israel versuchte zweimal, Israel auszulöschen – erstmals 1948 und dann 1967. Doch der Krieg war nach sechs Tagen vorbei. An allen drei Fronten herrschte Ruhe, und der Tempelberg war nach fast zweitausend Jahren wieder in jüdischer Hand.

Diese Sehnsucht nach dem Tempel trat in eine neue Phase ein. Hier sehen Sie Israel Ariel. Damals war er ein junger Mann und gehörte zu den Fallschirmspringern, die den Tempelberg erobert haben. Das hat ihn so bewegt, dass er sich entschied, eine Biedelschule, heute eine Jeschiwa, zu besuchen. Er wollte Bibel und Judentum studieren und sich dafür einsetzen, die Geräte für den kommenden Tempel wiederherzustellen.

Sie sehen hier den siebenarmigen goldenen Leuchter. Das ist der erste, den Israel seit dem Jahr 70 nach Christus, als der Tempel zerstört wurde, wieder besitzt. Viele der Tempelgeräte sind wiederhergestellt. Ich habe sie selbst in den Händen gehalten. Das ist kein Märchen, das sich jemand erzählt.

Man muss aber auch kritisch sein, vor allem im Internet. Dort werden viele Geschichten erzählt, oft Verschwörungstheorien. Leute sagen: „Schau mal auf YouTube, was da alles steht.“ Doch wenn man nach Fakten und Beweisen fragt, gibt es keine. Manche sind richtig krank von solchen YouTube-Filmchen mit Gerüchten. Wenn man nach Fakten fragt, können sie keine liefern.

Mir ist es wichtig, in meinen Vorträgen keine Verschwörungstheorien zu verbreiten. Das ist das Dümmste, was man machen kann. Wenn Leute dann fragen, woher ich meine Quellen habe, sage ich oft: „Das hat mir jemand gesagt, der es von jemand anderem gehört hat.“ Aber ich kann Ihnen sagen, ich habe die Tempelgeräte selbst in den Händen gehalten. Das ist wirklich so.

Der Beginn der siebzigsten Jahrwoche und der kommende Bund

Nun kommen wir zum Beginn der siebzigsten Jahrwoche. Daniel 9,27 spricht von diesem kommenden Fürsten aus dem römischen Reich. Er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Jahrwoche. „Rabbin die Vielen“ ist ein Ausdruck, der wiederholt im Buch Daniel verwendet wird und speziell die Masse des jüdischen Volkes bezeichnet.

Der Text geht weiter: Zur Hälfte der Jahrwoche, also nach dreieinhalb Jahren, wird das Schlachtopfer und Speisopfer aufgehoben. Dazu muss jedoch ein Tempel stehen. Im Moment steht noch keiner; er wird vorbereitet. Aber zur Hälfte der Jahrwoche wird der Opferdienst im dritten Tempel gestoppt werden. Nach dreieinhalb Jahren wird wegen der Beschirmung der Gräuel ein Verwüster kommen. Über das Verwüstete wird Vernichtung und Festbeschlossenes ausgegossen werden.

Das klingt zwar klar, ist aber nicht auf Anhieb verständlich. Wir werden darauf zurückkommen und Schritt für Schritt darauf aufbauen.

In der Zeit, in der der kommende Diktator von Europa einen Bund mit Israel schließen wird, wird Israel vom Antichristen geführt werden, von diesem falschen Messias.

In 1. Johannes 2,18 im Neuen Testament heißt es: „Kindlein, es ist die letzte Stunde. Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, ho Antichristos!“ Die Bibel sagt ganz klar, der Antichrist kommt. Aber wer oder was ist das?

„Antichristos“ bedeutet auf Deutsch „der, welcher gegen den Christus ist“. Ich muss noch erklären: „Christus“ (griechisch Christos) ist das griechische Wort für das hebräische „Messias“, also der verheißene Erlöser, der Gesalbte. „Anti“ bedeutet im Griechischen nicht nur „gegen“, sondern auch „anstelle von“. Wenn ein Königssohn sich anstelle seines Vaters auf den Thron setzt, steht „anti“ so, zum Beispiel in Matthäus 2. Als Herodes starb, kam sein Sohn an die Stelle seines Vaters.

Der Antichrist ist also der, der sich an die Stelle des Christus, des Messias, setzt und sagt: „Ich bin der Messias.“

Es gibt viele Stellen im Alten und Neuen Testament, die vom Antichristen sprechen, zum Beispiel Daniel 11,36-39, Jesaja 30, Sacharja 11, Johannes 5, 2. Thessalonicher 2, 1. Johannes 2 (das habe ich schon gelesen) und Offenbarung 6,1-2, Kapitel 13,11-18 sowie Kapitel 16 und 19. Dort wird er auch als der falsche Prophet oder das Tier aus der Erde bezeichnet, im Gegensatz zum kommenden Diktator Europas, der in Offenbarung 13,1 und folgenden als das Tier aus dem Meer genannt wird. Die zwei werden Freunde sein. Ja, der kommende Diktator wird ein Freund des Antichristen sein.

Die Haltung Europas zu Israel ist gespalten und hat zwei Gesichter. Wenn ein Ministerpräsident sich auf die Bibel beruft, erfährt er in Europa viel Ablehnung. Ist er dagegen ein liberaler oder atheistischer Mann, bekommt er viel Unterstützung aus Europa.

Europa kann also gegenüber Israel mal ganz positiv, dann wieder ganz negativ sein. Diese Spaltung wird eine Freundschaft mit dem falschen Messias nicht verhindern.

Der Herr Jesus Christus sagte damals zu den jüdischen Führern: Johannes 5,43: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.“ Das ist ein Prinzip: Wenn man die Wahrheit ablehnt, wird man anfällig für Verführung.

Das sehen wir an über 50 falschen Messiasen in den letzten 2000 Jahren im Judentum. Und der Schlimmste kommt noch.

Ich habe bereits Daniel 9,27 erwähnt: Es wird ein Bündnis zwischen Europa und Israel geben. Man kann das gut mit einem NASA-Bild darstellen. Er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Jahrwoche.

Von Ostjerusalem aus wird diese Erweckung kommen. Der Überrest kehrt um und wird sehr verbunden sein mit dem künftigen Tempel. Aber der Antichrist wird ihr Feind sein.

Israel wird gespalten sein. Der Antichrist wird der Feind der Tempelbewegung sein. Auch der kommende Diktator Europas wird ein Feind dieser messiasgläubigen Juden sein.

Nach dreieinhalb Jahren, also zur Hälfte der Jahrwoche, wird dieser kommende Diktator aus Europa, in Zusammenarbeit mit dem Antichristen, Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Der Dienst im dritten Tempel wird eingestellt werden, und das hat Konsequenzen.

Wir werden das gleich sehen. Wegen der Beschirmung der Gräuel – das erkläre ich später – wird der Antichrist laut Offenbarung 13,14 der größte Esoteriker aller Zeiten sein. Er wird zum Beispiel Feuer vom Himmel herabkommen lassen, also einen Blitz vom Himmel holen.

Im Alten Testament war ein Blitz vom Himmel auf Gebet hin ein Beweis für den wahren Gott. So war es beim Gottesbeweis auf dem Karmel: Elija auf der einen Seite, die Baalspriester auf der anderen. Baal war der Gott des Blitzes und Donners. Die Baalspriester, abgefallene Israeliten, riefen zu Baal, er solle Feuer vom Himmel schicken. Es geschah nichts. Statuen können keinen Blitz herabholen.

Elija betete schlicht, ohne Ekstase, im Gegensatz zu den Baalspriestern, die sich sogar ritzten, um sich in Ekstase zu versetzen. Nach kurzem Gebet kam Feuer vom Himmel. Ganz Israel sah, dass der Herr, der Gott der Bibel, der wahre Gott ist.

Das Alte Testament betont das, zum Beispiel in Psalm 115: Die Götter der Heiden haben Augen, aber sie können nicht sehen.

Wie oft habe ich das in Indien und Thailand gesehen: All diese Götterbilder haben Augen, doch keines kann sehen. „Ich sehe euch, ihr seht mich nicht“, könnte man sagen. Es wird auch gesagt, sie haben Füße, können aber nicht gehen, und sie haben einen Mund, können aber nicht reden.

Der Antichrist wird jedoch ein Götzenbild machen, das spricht, sagt Offenbarung 13. Dieses Götzenbild wird er auf dem Tempelplatz in Jerusalem aufstellen, wenn der dritte Tempel dort stehen wird.

Jesus Christus sagt in Matthäus 24,15: „Wenn ihr nun das verwüstungbringende Götzenbild, von dem durch Daniel der Prophet geredet ist, stehen seht an heiligem Ort…“ Und er fügt hinzu: „Wer es liest, der beachte es.“

Der Antichrist wird dieses Götzenbild auf dem Tempelplatz sichtbar für alle aufstellen. Ich habe mit einem Pfeil genau die Stelle angedeutet, wo früher der Altar im jüdischen Tempel stand, östlich außerhalb des Felsendoms. Dort wird er das Götzenbild aufstellen.

Dann ist der Tempel entweiht. Die Juden, die dann opfern wollen, können nicht mehr opfern. Aber sie brauchen es auch nicht mehr.

Jesus Christus sagt in Matthäus 24, und das macht klar, dass diese messiasgläubigen Juden das Neue Testament lesen werden. Das ist alles schön vorbereitet: Das Neue Testament ist ins Hebräische übersetzt, es gibt verschiedene Übersetzungen. Die beste ist die von Franz Delitzsch, einem deutschen Gelehrten und einem der größten Hebräischkenner des 19. Jahrhunderts.

Franz Delitzsch hat zusammen mit Keil auch eine Kommentarreihe über das Alte Testament in zehn Bänden herausgegeben, die ich heute noch als Referenzwerk benutze. Sie bieten viele Einsichten ins Hebräische.

Delitzsch hat im 19. Jahrhundert, als Hebräisch keine gesprochene Sprache mehr war, das Neue Testament neu ins Hebräische übersetzt – im Stil des Alten Testaments, also in Althebräisch.

Deshalb wird in messiasgläubigen Gemeinden und Kirchen in Israel heute noch an verschiedenen Orten aus dieser Delitzsch-Übersetzung gelesen. Gerade für orthodoxe Juden ist diese Sprache angenehm, weil sie ihnen vertraut ist, auch vom Alten Testament.

Alles ist also vorbereitet, und dieser Überrest wird das Neue Testament studieren – und wie!

 Matthäus 24,16 sagt: Wenn dieses Götzenbild steht, sollen die in Judäa auf die Berge fliehen. Etwas weiter heißt es: „Denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird.“

Dann kommt die Katastrophe mit der Entweihung des Tempels. Wir werden gleich sehen: Die Masse in Israel wird diese Entweihung akzeptieren, aber der Überrest, die 144.000, weiß, dass sie sofort aus dem Land fliehen müssen.

Sie fliehen auf die Berge in Israel und gehen dann über den Jordan nach Moab.

In Jesaja 16 ruft Gott Moab, das ist die Gegend auf der anderen Seite des Toten Meeres, auf, die Flüchtlinge aus Israel aufzunehmen: „Sei, o Moab, ein Schutz, nimm meine Flüchtlinge auf.“

Das bedeutet ganz konkret, dass Araber aus dem heutigen Jordanien Juden aufnehmen werden, um sie vor der Katastrophe zu schützen, die dann kommt.

Unser Thema heißt ja: Stehen wir vor einer großen Katastrophe? Wir werden gleich sehen, dass das so ist, und auch, warum heute der IS wichtig wird.

Die Flüchtlinge werden dort untergebracht, so wie viele Holländer, Deutsche und andere Menschen im Zweiten Weltkrieg Juden aufgenommen und versteckt haben.

So werden sie in Moab in der Wüste unterkommen.

Aber warum kommt dann ein Weltkrieg? Warum kommt diese Katastrophe? Eins nach dem anderen.

Der König des Nordens und der König des Südens in der Endzeit

In Daniel 11 habe ich das bereits ausführlich behandelt, aber Sie haben sich das wahrscheinlich nicht gemerkt. In Daniel 11,36-39 wird der Antichrist beschrieben. Er ist der Herrscher, der König in Israel sein will und sich über alles erhebt, was Gott heißt.

Dann heißt es in Daniel 11,40: „Und zur Zeit des Endes“, also in der Endzeit, wenn die Juden aus aller Welt heimkehren ins Land ihrer Väter, wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Dieses „ihm“ bezieht sich auf den König, den Antichristen aus den Versen 36 bis 39. Der König des Nordens wird gegen ihn, den Antichristen, anstürmen.

Auf den ersten Blick klingt das ziemlich vage und nebelig: der König des Südens, der König des Nordens. Aber ich kann Ihnen genau sagen, was das bedeutet – und zwar aufgrund erfüllter Prophetie. Daniel 11,1-35 enthält ausschließlich erfüllte Prophetie. Ab Vers 35 macht der Text klar, dass es von dort in die Endzeit springt. Ab Vers 36 ist alles zukünftig, hier erscheint der Antichrist.

In den Versen Daniel 11,1-35 habe ich nachgezählt: Dort gibt es tatsächlich über 150 Prophezeiungen, die sich alle in der Geschichte erfüllt haben – und zwar genau in der Reihenfolge, wie sie berichtet werden. Das ist phänomenal! Wenn Sie einem Atheisten mit einem Kapitel zeigen wollen, dass die Bibel Gottes Wort ist, dann nehmen Sie Daniel 11. Wir können beweisen, dass es vorher geschrieben wurde und sich genau so erfüllt hat.

Immer wieder wird vom König des Südens und vom König des Nordens gesprochen. Der König des Südens war immer Ägypten, südlich von Israel gelegen, und der König des Nordens war immer Syrien. Klartext: Zur Zeit des Endes wird Ägypten mit dem Antichristen aus Israel zusammenstoßen, und der König des Nordens, Syrien, wird gegen ihn anstürmen.

Jetzt kommt eine interessante Pointe: In der erfüllten Prophetie war der König des Nordens zwar Syrien, aber immer Großsyrien. Hier auf einer historischen Karte sehen Sie Ägypten als König des Südens und Syrien als König des Nordens – aber ein etwas größeres Gebiet, das bis nach Pakistan bis zum Indus reicht. Das ist der König des Nordens.

Das Kerngebiet ist Syrien, aber alles andere gehörte einfach dazu. In der üblichen Ausdehnung in der Antike umfasste der König des Nordens Syrien, Libanon, Teile der Türkei, Irak, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Iran und Pakistan. Das Interessante ist: All diese Gebiete sind heute islamisch.

Die Bibel macht klar, dass der Todfeind Nummer eins Israels in der Endzeit der König des Nordens, also Großsyrien, ist. Schon vor Jahrzehnten haben wir in unseren Kreisen die Prophetie studiert und immer wieder über den König des Nordens gesprochen. Wir wussten, dass Syrien einmal der Todfeind Israels sein wird. Allerdings war Syrien damals kein besonders starkes Land. Trotzdem war für uns klar: Von dort kommt die größte Bedrohung für Israel – und schließlich für die ganze Welt.

Wir kommen damit immer mehr zum Thema islamischer Staat. Die Tatsache, dass gerade dieses Gebiet des Königs des Nordens heute islamisch ist, erklärt die Kraft, mit der gegen Israel vorgegangen wird. In der islamischen Welt gibt es ein Problem mit Israel. Wenn ich das so sage, will ich niemanden verletzen, aber es ist nun mal so.

Ein Pass mit einem israelischen Stempel ist für die meisten arabischen Länder ungültig. Ich wollte einmal über ein arabisches Transitland nach Zentralasien fliegen und fragte nach. Ich habe einen israelischen Stempel im Pass, aber ich werde den Flughafen nicht verlassen, nur Transit, erklärten sie. Nein, geht nicht. Das ist nur eine kleine Bagatelle im Vergleich zum eigentlichen Problem, das man mit Israel hat. Das erklärt die Ablehnung Israels und die Kraft, die gegen Israel mobilisiert wird.

Jetzt muss ich noch etwas erklären: In Daniel wird Großsyrien, der Todfeind Israels in der Zukunft, als König des Nordens bezeichnet. In den Prophetenbüchern Jesaja und Micha wird derselbe Todfeind ebenfalls beschrieben, aber unter einem anderen Namen: Assyrien. Assyrien war in der Antike das Gebiet des Nordiraks und Teile Syriens. Darum passen die Begriffe König des Nordens und Assyrien so gut zusammen.

Im Buch Joel im Alten Testament wird dieser Feind als der von Norden Kommende genannt. Diese künftige Katastrophe für Israel und die ganze Welt wird ausführlich in der Bibel behandelt. Das Feuer kommt von dort.

Für diejenigen, die etwas von Prophetie verstehen, noch eine Nebenbemerkung: Den König des Nordens, Assyrien, den von Norden Kommenden, darf man nicht verwechseln mit Rosch aus Hesekiel 38,39. Auch dort wird ein Feind beschrieben, der aus dem Norden kommt, aber Hesekiel 38,39 macht klar, dass dieser Feind aus dem äußersten Norden kommt. Er wird in Verbindung mit Israel eine Rolle spielen, aber das geschieht später, ganz am Schluss.

Was ist Rosch aus dem äußersten Norden? Man muss immer von Israel aus schauen. Der König des Südens ist von Israel aus im Süden, nicht von Deutschland aus. Wenn Sie von Israel aus nach Norden gehen, kommen Sie am Ende zum Nordpol, dort wohnt aber niemand. Stoppen Sie dort, wo es noch Menschen gibt – das ist Russland. Rosch ist, wie die Amerikaner sagen würden, Russia, Russland.

Dieser Angriff erfolgt jedoch erst nach dem Kommen des Messias als König. Das wird der allerletzte Angriff sein. Der herrschende Messias ist dann schon da, und von dort wird noch ein Angriff kommen, der in Hesekiel 39,7 beschrieben wird. Gott wird diesen Feind dann bestrafen, und danach wird es keine Unordnung mehr auf Erden geben. Dann kommt wirklich die Ordnung.

Ich habe gesagt, in Jesaja und Micha wird dieser Feind aus dem Norden Assyrien genannt. Historisch war Assyrien ein Königreich in der Antike, dessen Kerngebiet heute im Nordirak liegt. So sah das Reich im 10. Jahrhundert vor Christus aus. Im 9. Jahrhundert vor Christus dehnte es sich über große Teile Syriens aus und später über den gesamten Nahen Osten.

Jetzt kommt die Pointe: Das Gebiet, das Sie hier sehen, ist heute das Gebiet des IS. Der Islamische Staat wurde vor wenigen Jahren im Nordirak, im Gebiet Assyriens, gegründet und hat sich dann über Teile Syriens ausgebreitet. Das dunkelrote Gebiet auf der Karte ist der Islamische Staat heute. Das hellrote Gebiet ist das, was sie als Nächstes erobern wollen.

Sie sehen, sie kommen bis zu den Golanhöhen. Ich war kürzlich dort an der Grenze zu Syrien. Es war erstaunlich ruhig. Je nach Zeit konnte man Explosionen in Syrien hören und Rauch sehen, aber es war relativ ruhig. Man sagt nichts von der Armee. Alles richtig, um Ruhe zu bewahren, keine Provokation. Aber es ist ein ganz gefährlicher Bereich, besonders mit dem Golan.

Das Gebiet wollen sie als Nächstes erobern. Über Twitter haben sie ihre weiteren Ziele bereits bekannt gegeben. Sie wollen wirklich das ganze Gebiet des Königs des Nordens von früher. Sehen wir uns das an: Bis nach Pakistan und über all diese ehemaligen islamischen Satellitenstaaten der Sowjetunion – Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan, Usbekistan. Das wollen sie alles.

Sie wollen auch die Hälfte Afrikas, also Nordafrika, das ist klar, da ist es islamisch: Ägypten, Libyen bis nach Marokko. Aber sie wollen auch Schwarzafrika bis hinunter. Sie wollen natürlich auch die Gebiete Europas, die in der Vergangenheit schon einmal islamisch waren: Spanien, den Balkan und dann bis nach Wien. Aber das fällt sofort auf: Sie wollen nicht nur bis nach Wien, sondern fast bis nach Memmingen und Bregenz. Da sind wir auch an den Toren der Schweiz! Ja, das wollen sie.

Am Ende wollen sie die ganze Welt. Das ist die islamische Lehre. Das ist nicht extrem, das ist die islamische Lehre, dass schließlich die ganze Welt unter die Herrschaft des Islams kommen soll – aber eben in Etappen.

Gerade die Gebiete, die einmal islamisch waren oder ein bisschen islamisch sind, sollen richtig islamisch werden. Darum hat man einen islamischen Staat ausgerufen, ein Kalifat. Das ist ein wichtiges Stichwort.

Nach dem Tod von Muhammad gab es einen Nachfolger, den Kalifen. Er sollte den Propheten ersetzen und war der oberste Führer aller Muslime. Dem Kalifen müssen alle gehorchen.

Im 7. und 8. Jahrhundert nach dem Tod Muhammads haben die Muslime ausgehend von der Arabischen Halbinsel den ganzen Nahen Osten und schließlich ganz Nordafrika erobert. In der frühen Zeit des Islams gab es ein Kalifat, eine Art Weltreich, das zentral von einem Kalifen geführt wurde.

Dieses Kalifat ging jedoch unter. Das hat man im Islam nie richtig verkraftet. Im Islam denkt man nicht in Nationalstaaten, sondern alle Muslime zusammen bilden ein Volk, eine Gemeinschaft, die Ummah. Eigentlich wäre richtig, wenn die ganze Ummah zentral von einem Kalifen regiert würde.

Darum hat Abu Bakr sich als Kalif ausgerufen. Jetzt hat man mit Syrien und Nordirak begonnen. Sie fordern Gehorsam von allen Muslimen. Gerade junge Leute versuchen sie radikal zu machen.

Sie haben auch Freunde in Afrika. Dort gibt es Boko Haram, eine abscheuliche Gruppe, die Menschen in Schwarzafrika massakriert, zum Beispiel in Nigeria. Jetzt wollen sie nach Kamerun. Es ist furchtbar, was sie tun. Sie sind Freunde des IS und gehören zusammen. Sie machen ihren Teil in Afrika.

Es gibt noch weitere Gruppen, auch im Sinai in Ägypten, die mit dem IS zusammenarbeiten. Sie arbeiten schon an Nordafrika, andere an Schwarzafrika, und der IS arbeitet hier. Das Ziel ist, weiter vorzurücken.

Damit ich Sie nicht zum Einschlafen bringe, mache ich wie gewohnt eine musikalische Unterbrechung. Sie können einfach sitzen bleiben und sich trotzdem etwas entspannen. Es ist keine billige Unterhaltung, hoffe ich, sondern ich komme gleich zurück.

Ich spiele am Klavier die Choralfantasie Eduhr über den Choral „Herr Jesu, du, den unsere Seele liebt“.

Nun gehen wir weiter in der biblischen Prophetie, und zwar noch einmal zu Daniel 11,40. Der Bibeltext sagt: „Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm, dem Antichristen, zusammenstoßen.“

Es wird also eine Konfrontation geben zwischen Ägypten und Israel unter dem Antichristen. Wohlverstanden: Nicht Benjamin Netanjahu, sondern der Antichrist, der in der Zukunft kommen wird.

Es wird eine Konfrontation geben. Dadurch wird Israel im Süden abgelenkt sein. Das ist der Moment für die Macht aus Syrien und Irak, um zuzuschlagen. Sie werden wirklich kommen.

Das, was sich hier im islamischen Staat vorbereitet, wie es sich entwickelt und verschiebt, ist offen. Aber genau von dort muss die Bedrohung kommen.

Darum ist es keine Überraschung, was heute geschieht. Es muss genau in diese Richtung gehen. Die Beschreibung des Königs des Nordens, seine Taktik, Kampfart und Ziele entsprechen genau dem, was der IS heute schon will.

Das macht das Ganze so interessant. Aber man muss sich im Klaren sein: Wir stehen mitten in den Ereignissen der biblischen Endzeit. Man muss immer aufpassen, wenn man eine Entwicklung sieht und Übereinstimmung mit der Bibel erkennt, nicht zu schnell zu sagen: „Das ist es!“

Das Ganze ist eine Entwicklung. Daniel 11,1-35 ist alles erfüllte Prophetie, beginnend mit König Kyros, dem Perserreich, über Alexander den Großen und die ganze Generationenfolge der Könige von Ägypten und Syrien. Es wird schön Generation für Generation beschrieben.

Die Juden in Israel konnten im Alten Testament vorchristlicher Zeit Daniel 11 lesen und sagen: „Oh, jetzt sind wir bei Vers 5.“ Natürlich haben sie nicht von Versen gesprochen, denn die Versaufteilung ist später entstanden. Aber sie konnten sagen: „Bei diesem Satz, der bei uns Vers 5 ist, jetzt Vers 6, und so weiter, das ist genau Vers 20.“ So konnten sie die Ereignisse verfolgen.

Das Buch Daniel macht klar, dass gläubige Menschen in der Endzeit die Bibel studieren müssen. In Daniel 12 steht sogar, dass die Erkenntnis über die Prophetie gerade in der Endzeit zunehmen wird. Man muss wachsam die Entwicklungen verfolgen und sagen: „Ja, da ist es.“

Aber nicht so: „Jetzt steht es in der Zeitung, wo finde ich den Bibelvers dazu?“ So geht das nicht. Wenn man Prophetie studiert, muss man die ganze Bibel studieren – von 1. Mose 1 bis Offenbarung 22.

Man muss sich im Laufe der Zeit aneignen, wann Jesaja gelebt hat, wie die Zeit damals war, zu wem er sprach, wie das Buch eingeteilt ist und auf welche Zeit sich welches Kapitel bezieht. Dasselbe gilt für Jeremia, Hesekiel, alle zwölf kleinen Propheten. Man muss sich eine Übersicht über die ganze Bibel verschaffen.

So entgeht man dem Vorwurf, man picke nur einen Vers heraus und schaue dann in die Zeitung, ob es irgendwie passt. Nein, so geht das nicht. Es ist jahrelanges, ja jahrzehntelanges Studium und Beschäftigung mit der Heiligen Schrift – und das jeden Tag. Aber es lohnt sich.

Jetzt sehen wir: Es ist keine Überraschung, was sich da tut. Genau in diese Richtung muss es gehen.

Hier habe ich den Kampfplan eingezeichnet: Die Angreifer kommen von Norden, sogar über jordanisches Gebiet. Ich werde gleich erklären, warum ich das weiß. Sie kommen auch am Mittelmeer an.

Es gibt viele Stellen über diesen Angriff, nicht nur Daniel 11,40-45, sondern auch Daniel 8,23-25; Daniel 9,27; Joel 1,2; Joel 4; Jesaja 10; Jesaja 14,28-30,33; Micha 4; Micha 5; Sacharja 12-14 und noch mehr.

All diese Stellen sprechen über diesen katastrophalen Angriff. Das wird der Auftakt für die große Drangsal sein, die sich zu einem Weltkrieg ausweitet und die Apokalypse bringt.

Darum lautet der Titel: Die Bedrohung durch den IS – stehen wir vor einer Katastrophe? Ja, wir stehen vor der größten Katastrophe überhaupt. Aber der Auslöser ist dort im Nahen Osten.

Der Angriff des Königs des Nordens und seine Folgen

Nun wenden wir uns erneut Daniel 11,40-41 zu: „Der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen, mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen.“ Das bedeutet, dass er vom Mittelmeer aus vordringen und in verschiedene Länder eindringen wird. Er wird sie überschwemmen und überfluten. Besonders wird er in das „Land der Zierde“ eindringen. Dieser Begriff bezeichnet in der Bibel das auserwählte Land, das Heilige Land, Israel.

Dieser Angriff aus dem Norden wird zentral sein. Psalm 83 macht deutlich, dass das Ziel dieses Angriffs die Rückeroberung des Tempelbergs ist. Dort heißt es: „Lasst uns die Wohnungen Gottes in Besitz nehmen.“ Damit ist der jüdische Tempel in Jerusalem gemeint. Das ist die Absicht dieses Angriffs.

Interessanterweise macht die Bibel klar, dass es in der Zukunft einen dritten Tempel geben wird. Man könnte sagen, das sei eine dumme Idee, denn ein solcher Bau könnte einen Weltkrieg auslösen. Doch die Bibel sagt, dass erst dann ein weltweiter Krieg entsteht, wenn der Antichrist diesen Tempel entweiht und die Mehrheit des jüdischen Volkes diesen Götzendienst und diese Entweihung akzeptiert. Wenn sie den Antichristen als ihren Messias anerkennen, wird die schützende Hand Gottes von Israel abgehen – und dann kommt die Katastrophe.

Bis dahin aber hat Gott Israel immer bewahrt. In Sacharja 2 heißt es: „Wer euch Israel antastet, tastet meinen Augapfel an.“ Wenn jemand den Augapfel Gottes angreift, wird Gott aktiv zum Schutz Israels. Das ist eine sehr ernste Sache.

Ich hatte viel Kontakt mit ägyptischen Christen, die in den Kriegen wie dem Sechstagekrieg und dem Jom-Kippur-Krieg eingezogen wurden. Sie wussten, dass ein Angriff auf Israel ein Angriff auf den Augapfel Gottes wäre. Ähnlich war es bei deutschen Christen im Zweiten Weltkrieg. Ein Freund von mir, der in Stalingrad kämpfte, erzählte, dass er dort „Theologie bei Gott direkt“ studierte. Er wurde mit 17 Jahren eingezogen und betete, dass er niemanden erschießen müsse. Er konnte sagen, dass er immer daneben schoss. Das zeigt, wie tiefgreifend die inneren Konflikte sind, wenn man in solchen Kriegen steht.

Israel wurde in den Vernichtungskriegen 1948/49 bewahrt, dann im Sechstagekrieg 1967 und im Jom-Kippur-Krieg 1973. Jedes Mal überlebte Israel, obwohl es oft militärisch unterlegen war. Die Waffen waren damals schlecht, und die Übermacht war groß. Trotzdem blieb Israel bewahrt – durch Gottes Hand.

Diese schützende Hand Gottes wird jedoch von Israel weggehen, wenn die Mehrheit den Antichristen als falschen Messias akzeptiert und seinen Götzendienst annimmt. Deshalb heißt es, dass der König des Nordens in die Länder eindringen, sie überschwemmen und überfluten wird. Viele Länder werden zu Fall kommen.

Der IS verfolgt einen Kampfplan, der auf viele Länder gleichzeitig abzielt. Die Taktik ist es, nicht nur an einem Ort zuzuschlagen, sondern möglichst viele Anschläge gleichzeitig durchzuführen, ähnlich wie Al-Qaida. So werden sie in viele Länder eindringen und viele Länder werden fallen.

Doch es gibt eine Ausnahme: Edom, Moab und die vornehmsten der Kinder Ammon werden seiner Hand entgehen. Edom liegt südlich vom Toten Meer im Süden Jordaniens, Moab auf der anderen Seite des Toten Meeres und Ammon im Norden Jordaniens. Der Städtename Amman stammt vom Volk der Ammoniter.

Genau dort, in Moab, werden die 144.000 verschont bleiben (Jesaja 16). Sie müssen jedoch sofort fliehen, wenn das Signal auf dem Tempelplatz gegeben wird. In Ammon werden nur die Vornehmsten verschont. Das erklärt, warum ich den Pfeil auf der Karte noch weiter über Nordjordanien hätte ziehen können.

Es ist erstaunlich, wie all diese geografischen Angaben der biblischen Prophetie am Ende wie ein Puzzle zusammenpassen. Wer sich eine Übersicht über die gesamte Prophetie der Bibel verschafft, kann nur staunen. Wenn jemand die Bibel als Märchenbuch abtut, lache ich nicht zurück. Es ist mir ein Anliegen, auch den Spöttern zu zeigen, wie wunderbar die Bibel zusammenpasst.

Weiter zu Daniel 11,42: „Er wird seine Hand an die Länder legen, und das Land Ägypten wird nicht entrinnen.“ Die ägyptische Regierung und Armee haben zwar nichts mit dem IS zu tun, doch der IS hat bereits Anhänger in Ägypten. Ägypten ist ein klares Ziel des IS. Er wird Ägypten einnehmen und die Schätze an Gold, Silber und Kostbarkeiten in seine Gewalt bringen. Libyer und Sudaneser werden mit ihm verbündet sein.

Libyen ist seit dem Arabischen Frühling ein Land, das in die Hände der Schlimmsten gefallen ist. Es wird ein Bundesgenosse sein, zusammen mit Syrien, Assyrien und dem Sudan (im Hebräischen Kusch genannt). Kusch ist in der Bibel immer das Land südlich von Ägypten, also der Sudan. Der Nordsudan ist ein islamisches Land. Diese Länder werden zusammenarbeiten.

Nun wird es spannend mit Daniel 11,44: „Gerüchte von Osten und von Norden werden ihn erschrecken, und er wird ausziehen in großem Grimm, um viele zu vernichten und zu vertilgen.“

Ein Gerücht aus dem Norden wird ihn erschrecken. Dieses neue Europa, das sich ausdehnen will und Machtgelüste hat, bis in die Ukraine und darüber hinaus, um den russischen Bären herauszufordern, spielt hier eine Rolle. Der Zugang zum Schwarzen Meer über die Krim ist für Europa strategisch sehr wichtig, um Zugang zum Nahen Osten zu haben. Die Ereignisse dort sind interessant und müssen beobachtet werden.

Er wird Gerüchte aus dem Norden und Osten hören. Das neue Europa wird unter einem kommenden Diktator mit Israel und dem Antichristen für sieben Jahre verbündet sein. Dieses Bündnis ist ein Militärbündnis, um sich gegen den Assyrer zu schützen. Jesaja 28 beschreibt, wie die Führer Jerusalems sagen: „Wir haben einen Bund geschlossen, damit der Assyrer nicht an uns herankommt.“ Doch Gott sagt, dass dieses Bündnis zunichtegehen wird und ihnen nichts nützen wird.

Trotzdem wird Europa zugunsten Israels unter dem Antichristen eingreifen. Daraus entsteht ein weltweiter Krieg, ähnlich einem Dominoeffekt, bei dem eine Nation nach der anderen in den Konflikt hineingezogen wird.

In Offenbarung 16,16 wird von einem kommenden römischen Reich gesprochen. Dort heißt es: „Und er versammelte die Heere des römischen Reiches an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.“

Harmagedon liegt in Nordisrael im Hinterland von Haifa. Vom Berg Tabor aus sieht man in diese große Ebene hinein. Harmagedon umfasst etwa 740 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das Bundesland Bremen umfasst 404 Quadratkilometer, und der Kanton Solothurn in der Schweiz hat 791 Quadratkilometer.

Diese Ebene ist ein idealer Aufmarschplatz. Haifa, mit seinem großen Militärschiffshafen des Mittelmeers, liegt hier. Früher war der Hafen bei Jaffa südlich von Tel Aviv, heute ist er in Haifa. Wenn die Kriegsschiffe des Westens nach Harmagedon müssen, dann gehen sie nach Haifa, und dahinter liegt die Ebene. Johannes wusste vor fast 2000 Jahren nicht, dass der Hafen in Haifa sein würde, als er über Harmagedon schrieb.

Vom Berg Karmel aus sieht man am Rand der Jezreel-Ebene einen der größten Militärflughäfen Israels, ebenfalls in der Nähe von Harmagedon. Das ist ideal für Flugzeuge und Schiffe, die dort aufmarschieren werden.

In Offenbarung 16,12 heißt es weiter: „Und der sechste Engel goss seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat, und sein Wasser vertrocknete, damit der Weg der Könige bereitet würde, die von Sonnenaufgang kommen.“

Hier wird angedeutet, dass Armeen aus dem Osten, jenseits des Euphrat, kommen werden. Im Altertum endete die bekannte Welt oft am Euphrat. Wenn das Wasser vertrocknet, wird der Weg frei für diese Könige aus der Ferne.

Welche Armeen das genau sind, sagt die Bibel nicht präzise. Es könnten China, Japan, Indien oder andere sein. Ich bleibe bei den genauen Angaben der Bibel und spekuliere nicht weiter.

Der König des Nordens, den wir mit dem IS und seiner Entwicklung vergleichen können, wird vor Europa und den westlichen Mächten zittern. Europa wird dabei die Hauptrolle spielen, Amerika ist ebenfalls beteiligt.

Dann berichtet die Bibel, dass Assyrien aus Ägypten zurückkehrt ins Land Israel, um seine Position am Tempelberg zu festigen. Das war das Kernziel: den Tempelberg aus jüdischer Hand zu schlagen.

Weil er die Gerüchte aus Norden und Osten hört, wird er in großem Grimm ausziehen, um viele zu vernichten und zu vertilgen. Das Ziel ist, so viele wie möglich zu töten. Dieses böse Gesicht zeigt sich heute bereits beim IS, und es wird das Gesicht des Königs des Nordens sein.

Er wird sein Palastzelt zwischen dem Meer und dem Berg der Heiligen Zierde aufschlagen. Das Meer ist hier das Mittelmeer, und der Berg der Heiligen Zierde ist der Tempelberg in Jerusalem. Dort will er seine Stellung sichern.

Wenn ich mit Besuchern nach Israel reise, erkläre ich oft, dass die Straße vom Flughafen Tel Aviv nach Jerusalem das Aufmarschgebiet des Königs des Nordens bei seiner zweiten Belagerung Jerusalems sein wird.

Die Bibel fährt fort: „Und er wird zu seinem Ende kommen, und niemand wird ihm helfen.“ Dann wird Jesus Christus auf dem Ölberg, gegenüber vom Berg der Heiligen Zierde, östlich vom Tempelberg, erscheinen und den Überrest Israels befreien.

So liegen die Fronten: Harmagedon im Norden und der König des Nordens im Süden. Geographisch passt das genau zusammen.

Diese Zeit wird schrecklich sein. Wir müssen die gesamte Offenbarung studieren, insbesondere die apokalyptischen Gerichte der dreieinhalb Jahre, oder 1260 Tage, wie die Bibel es genau angibt.

Jesus Christus sagt in Matthäus 24,22: „Wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch überleben.“ Wörtlich heißt es, „kein Fleisch“ würde gerettet werden – kein Mensch würde überleben. Jesus wird die Menschheit gerade noch vor der Selbstvernichtung stoppen.

Die Waffen sind heute schon in der Lage, die Welt mehrfach zu vernichten, doch Jesus Christus wird dieses Massaker beenden.

 Jakobus 4 fragt: „Woher kommen Kriege?“ Die Antwort lautet: „Nicht aus Gottes Willen, sondern aus unseren eigenen Lüsten.“

Wir Menschen sind streitsüchtig und können Gott nicht die Schuld für all die Kriege geben. Auch wenn wir hier keinen Krieg führen, fangen Konflikte oft in Familien an.

Jesus Christus wird kommen und ein Ende setzen.

 Sacharja 12,2 sagt: „Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum.“ Eine Taumelschale ist eine Schale mit Alkohol; wer zu viel trinkt, verliert das objektive Denken. Jerusalem wird im Zentrum einer berauschten Stimmung aller Völker stehen.

Schon heute schreien viele nach dem Heiligen Krieg um Jerusalem und die al-Aqsa-Moschee, das Ziel ist der Tempelberg. Jerusalem steht im Zentrum dieses Konflikts, wie die Bibel sagt: „Jerusalem eine Taumelschale für alle Völker ringsum.“

Der Angriff aus Syrien, Irak und ihren Verbündeten wird eine Katastrophe für Israel sein. Die Bibel sagt, dass zwei Drittel der jüdischen Bevölkerung ums Leben kommen werden, und nur ein Drittel in größter Not zum Glauben kommen und umkehren wird (Sacharja 13,8).

Im Land Israel werden zwei Drittel ausgerottet, aber ein Drittel wird übrig bleiben. Gott wird diesen Drittel ins Feuer bringen, um sie zu läutern wie Silber und Gold. Sie werden seinen Namen anrufen, und er wird ihnen antworten: „Es ist mein Volk,“ und sie werden sagen: „Der Herr ist mein Gott.“

In dieser größten Not wird Israel erkennen, dass es sich nicht auf seine Armee verlassen kann. Die israelische Armee verfügt heute über unglaubliche Möglichkeiten, die fast wie Science Fiction erscheinen. Doch viele vertrauen mehr auf die Armee als auf Gott – das ist gefährlich.

Wenn die Katastrophe kommt, werden zwei Drittel umkommen, aber ein Drittel wird umkehren. Es ist traurig, dass viele Menschen oft erst in großen Krisen zu Gott finden, ihre Schuld bekennen und seine Vergebung durch Jesus Christus annehmen.

Dabei müsste das nicht so sein. Man könnte auch aus Dankbarkeit für Gottes Güte umkehren. Die Psalmen rufen auf: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Wenn man bedenkt, wie viel Schönes man im Leben erhalten hat, hätte man viel Grund, Gott zu danken und sich ihm zuzuwenden – einfach aus Dankbarkeit für seine Freundlichkeit.

Es gibt auch Menschen, die zum Glauben an Jesus Christus kommen, weil sie seine Liebe und Güte erkennen. Große Not kann Gott zum Guten wenden. Viele könnten von schweren Erlebnissen erzählen, doch Gott kann das Böse und Schwere zum Guten nutzen und uns zu sich ziehen.

Jesus Christus wird auf dem Ölberg zurückkehren. Von dort aus wird er seine Herrschaft des Friedens und der Gerechtigkeit aufrichten.

 Sacharja 14,3 sagt: „Und der Herr wird ausziehen und gegen jene Nationen streiten, und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt.“

In dieser Zeit wird der Überrest der 144.000 aus Moab ins Land zurückkehren und sogar in die Schlusskämpfe eingreifen. Der Herr selbst wird eingreifen.

Wie werden die 144.000 und der umkehrende Drittel im Land reagieren? Das steht im Alten Testament, in Sacharja 12,10: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und über ihn wehklagen wie über den Erstgeborenen.“

Sie werden Jesus Christus erkennen, den sie damals am Kreuz durchbohrt haben. Nun steht er lebendig da und bringt Frieden, Gerechtigkeit und Ordnung in diese chaotische Welt.

Sie werden erkennen, dass der Messias von damals derselbe ist wie der triumphierende Messias.

 Jesaja 53 beschreibt dies eindrücklich: „Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut. Wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. Doch er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir hielten ihn für bestraft und von Gott geschlagen. Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“

Man kann diese Worte beten und dabei den eigenen Namen einsetzen: „Ich irrte umher wie ein Schaf, wandte mich auf meinen Weg, wollte mein Leben selbst führen. Doch der Herr hat mich getroffen wegen meiner Ungerechtigkeit.“

So kann man Frieden mit Gott finden – jetzt schon. Man muss nicht unbedingt eine Kirche aufsuchen, denn beten kann man überall.

 Sacharja 14,9 sagt: „Und der Herr wird König sein über die ganze Erde.“ Von Jerusalem aus wird Jesus Christus seine Herrschaft des Friedens und der Gerechtigkeit für tausend Jahre aufrichten.

Der Feind aus dem Norden spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Wir leben in einer dramatischen Zeit. In den vergangenen Jahrzehnten sehen wir, wie sich die biblischen Prophezeiungen erfüllen.

Unser Leben ist nicht blindem Schicksal ausgeliefert. Gott hält die Welt in seiner Hand, lässt Menschen handeln und Kriege zu – doch wir tragen die Verantwortung.

Vor kurzem fragte mich ein Mann bei einer Beerdigung, ob ich nicht manchmal an Gott zweifle angesichts dessen, was in der Welt geschieht. Ich kannte ihn nicht, er mich auch nicht. Ich antwortete: „Nein, ich zweifle an uns Menschen.“

Dieser Mann versucht, gerecht zu leben – doch genau darin liegt das Problem. Wir Menschen sind nicht gut im Kern. Wenn wir unser Leben betrachten, müssen wir alle zugeben, dass wir schuldig geworden sind – in Familie, Ehe, am Arbeitsplatz und überall.

Doch es ist so schön, dass wir diese Schuld abgeben können.

Wir dürfen sie nicht mit in die Ewigkeit nehmen, denn dann ist es zu spät, und es folgt die ewige Katastrophe.

Wir können die Schuld loswerden, wenn wir Jesaja 53 zu unserem persönlichen Gebet machen. Das wünsche ich jedem. Vielen Dank.

Die späte Wahrnehmung der Bedrohung durch den IS

Warum hat es offensichtlich niemand bemerkt? Warum wurde das Wachstum von ISIS nicht verhindert? Und warum erfahren wir erst so spät aus der Presse von ISIS, also erst vor ein paar Monaten?

ISIS wurde nach dem Gedächtnis 2006 gegründet, und zwar im Nordirak, im Gebiet des alten Assyriens. Was die Informationen betrifft, kommt es immer darauf an, woher man sich informieren lässt. Welche Zeitung liest man? Welche Informationskanäle nutzt man? Das ist ein großes Problem. Je nachdem hört man über bestimmte Dinge nichts oder erst sehr spät davon.

Es gibt jedoch Informationsquellen, über die man solche Dinge auch früher erfahren kann. Es ist wirklich so, dass unsere unabhängige Presse nicht wirklich unabhängig ist. Das ist ein ernstes Problem. Das sieht man auch an der gesamten Berichterstattung über den Nahen Osten.

Wenn man einfach nur den Mainstream-Medien folgt und gleichzeitig, wie ich, auch direkte Quellen aus dem Nahen Osten hat, muss man sich immer wieder Mühe geben, ruhig zu bleiben. Es nützt nichts, wenn Leute am Stammtisch lautstark über die da oben schimpfen, die angeblich in Berlin oder Bern alles falsch machen. Nein, wir müssen ruhig bleiben.

Aber ich sage Ihnen, es ist schon schwierig zu sehen, dass die Masse so falsch informiert wird. Wichtige Dinge werden einfach nicht gesagt. Natürlich ist es heute ein Vorteil, wenn man weiß, wo man im Internet nachschauen kann. Dann bekommt man die Informationen.

Die meisten Menschen wissen das aber nicht. Ich habe Kontakt zu Leuten, die ständig auf falsche Quellen hereinfallen. Sie sind wie ein Magnet für genau die falschen Informationen und werden ständig belogen. Das gilt für alle Themen.

Das Internet ist ein Sumpf, eine Falle. Man kommt nur dann an den Nutzen, wenn man gelernt hat, wie man damit umgeht. Sonst ist es wirklich gefährlich und schädlich. Aber wenn man es weise, nüchtern und mit Disziplin nutzt, kann man solche Informationslücken füllen – noch bevor man die Dinge erst im Nachhinein erfährt.

Fragen zum dritten Tempel und seine Realisierung

Eine andere Frage, bitte. Also, es ist so: Ich wiederhole die Frage, weil das Mikrofon nicht da war. Der dritte Tempel soll ja nach der Bibel gebaut werden. Aber dort steht der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee. Die Fragestellerin sagt: „Weiß man, wie das gehen soll, dass trotzdem ein dritter Tempel gebaut wird?“

Nun, es ist so: Die Bibel sagt, dort wird der dritte Tempel wieder stehen. Aber die Bibel sagt nicht, wie das genau kommen wird. Darum sage ich es auch nicht.

Ich war deshalb so erfreut über Rabbi Chaim Richman aus Jerusalem, der gesagt hat: Wir tun einfach das, was Gott uns in der Bibel aufgetragen hat, aber den Rest überlassen wir Gott. Nicht aggressiv etwas erzwingen. Es gibt nämlich auch Leute, die versuchen, aggressiv etwas zu erzwingen, bevor die Zeit da ist. Und das ist sehr, sehr schade, nicht wahr?

Es ist so, dass Gott das in der Hand hat. Eine Möglichkeit, wie das gehen könnte, kann man aus der Vergangenheit ableiten. Die Bibel sagte voraus, dass die Juden wieder zurückkehren werden zum Tempelberg Zion. Dort wird auch die Erweckung ausgehen.

1948, als der Staat Israel gegründet wurde, hatte die UNO zuvor ganz klar gesagt: Ostjerusalem mit dem Tempelberg soll ausgeklammert werden. Das soll nicht zu Israel gehören, sondern eine internationale Stadt werden. Dann hat Jordanien im Krieg das an sich gerissen. 19 Jahre lang war Ruhe, die Welt hat sich nicht interessiert. Die Jordanier sollten das zurückgeben, den Palästinensern, aber das geschah nicht.

Dann kam der Sechstagekrieg. Man hat zum zweiten Mal versucht, Israel auszurotten. Das hat eine Reaktion ausgelöst und Israel die Legitimation gegeben, jetzt den Tempelberg zurückzuholen. Jordanien wurde entrissen. Seitdem sagt man, die Juden sollen das zurückgeben, die Juden sollen das zurückgeben. Früher, als Jordanien dort war, hat man so etwas nicht gesagt.

So ging das. Jetzt ein Szenario – aber sagen Sie niemandem, ich hätte gesagt, das steht in der Bibel: Stellen Sie sich vor, Israel würde ein viertes Mal in seiner Existenz durch äußere Umstände total bedroht werden. Dann könnte das eine Legitimation sein, jetzt den dritten Tempel zu bauen. Das ist ein mögliches Szenario.

Die israelische Regierung hat in den vergangenen Jahren versucht, die Situation immer abzudämpfen und Ausgleich zu schaffen. Sie versucht, die Lage nicht weiter aufzuheizen. Das ist das Traurige.

In den Medien liest man dann ständig, die Israelis provozieren und provozieren. Wenn man aber vor Ort wüsste, was wirklich gemacht wird und wie versucht wird, zu beruhigen, müsste man sagen: Es ist traurig, was da in den Medien ständig verkündet wird. Aber wenn man wissen will, was die Wahrheit ist, kann man sie erfahren.

Die Rolle Amerikas und das zukünftige römische Reich

Welche Rolle spielt dabei Amerika? Welche Rolle spielt Amerika?

Amerika ist im Grunde genommen eine Expansion von Europa. Es waren gottesfürchtige Menschen aus Europa, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und deshalb nach Amerika gingen. Gleichzeitig gingen auch viele Kriminelle dorthin. Diese Kriminellen waren oft diejenigen, die mit dem Colt schneller schießen konnten als ihr eigener Schatten.

Diese doppelte Natur Amerikas – ein Volk von Gottesfürchtigen und Kriminellen – muss man im Hinterkopf behalten. Ist Amerika deshalb christlich? Nein, ganz und gar nicht. Aber es gibt dort dennoch viel Christlichkeit. Amerika zeigt eine Doppelgesichtigkeit.

Man kann Amerika auch als eine Expansion des römischen Reiches betrachten. Wenn in der Bibel von einem Reich die Rede ist, das es in der Vergangenheit gab und das in der Endzeit wiederkommen wird, dann müssen die Grenzen nicht genau gleich sein.

Was waren die Grenzen des Römischen Reiches? Das lässt sich schwer genau sagen, denn die Grenzen des Römischen Reiches waren in der Geschichte ständig in Bewegung – bis hin zu Zeiten, in denen es sogar bis nach Mesopotamien reichte. Das Gebiet wechselte also ständig, doch das Kerngebiet ist klar definiert.

Wenn in der Bibel vom wiederkehrenden Römischen Reich die Rede ist, dann muss das Kerngebiet des alten Römischen Reiches dabei sein. Aber nicht unbedingt genau die gleichen Grenzen. So kann der Westen auch dazugehören. Die Bibel macht jedoch deutlich, dass die Führung letztlich auf einen kommenden europäischen Herrscher übergehen wird.

Amerika ist, wie wir alle merken, höchst instabil. Die Schulden sind astronomisch hoch. Es ist wie ein Luftballon, in den man nur eine Nadel stechen muss, damit alles platzt und zusammenbricht. Es ist ein Kartenhaus.

Der Führungsanspruch wird sich aber durch einen kommenden starken Mann völlig verändern. Die Bibel macht klar, dass vorher noch sehr viel Chaos in diesem widerständigen römischen Reich entstehen muss, damit die Masse schließlich diesen starken Mann will.

Zurzeit wollen viele ihn noch nicht. Aber schauen wir zurück in die Vergangenheit: Während der Weltwirtschaftskrise war man plötzlich bereit, die Demokratie der Weimarer Republik, eine große Errungenschaft, aufzugeben, wenn nur jemand aus dem Schlamassel heraushelfen konnte.

Dann hat sich gezeigt, dass das alles ein Betrug war. Aus der Geschichte lernt man, dass die meisten Menschen nichts daraus lernen. Ein noch schlimmerer Herrscher wird kommen.

Dabei wird nicht immer gesagt, dass es Deutschland sein wird. Nein, es wird Europa sein, das diesen starken Mann will. Das muss uns klar sein.

Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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