Eröffnung und Einführung ins Thema
Wir wollen zum Beginn noch miteinander beten.
Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du uns dein Wort gegeben hast. Wir wissen, dass es die Wahrheit ist. Du hast es so wunderbar überliefern lassen durch die Jahrhunderte und Jahrtausende. Dieses Wort ist mächtig vor uns.
So möchten wir dich bitten, dass du uns auch heute Nachmittag nicht nur die Schriften öffnest, sondern auch unsere Herzen, damit wir dein Wort empfangen können als diesen guten Samen, der Frucht bringt – dreißig-, sechzig- und hundertfältig. Wir bitten dich um deine Hilfe und deinen Segen. Amen.
Liebe Geschwister, liebe Freunde, heute Morgen haben wir uns mit dem ersten Teil des Themas „Der Untergang Babylons, Israel und das Schicksal des Irak“ beschäftigt. Wir haben uns dabei einen Überblick über die Geschichte Babyloniens und Israels von der Zeit nach der Sintflut bis 1979 verschafft.
Jetzt fahren wir weiter, und zwar mit dem Thema „Saddam Hussein und das neue Babylon“.
Saddam Hussein als moderner Nebukadnezar
1979 ergriff Saddam Hussein im Irak zusammen mit der Baath-Partei die Macht. Er identifizierte sich mit Nebukadnezar, dem König von Babylon. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu kennen, um die Zukunft besser zu verstehen.
Saddam betrachtete sein Lebensziel als dasselbe Ziel, das Nebukadnezar verfolgt und erfüllt hatte: die Vernichtung des Staates Israel, die Vernichtung Israels. In der Stadt Babylon im Südirak ließ er über dem Stadttor eine riesige Attrappe aufstellen. Damit wollte er deutlich machen: „Ich bin der zweite Nebukadnezar, der König von Babylon in der modernen Zeit.“
Einige biografische Angaben zu Saddam Hussein: Seine Mutter war schwanger mit ihm in einer sehr schwierigen familiären Situation. Sie wollte Selbstmord begehen und warf sich vor ein Auto. Doch ein Iraker konnte sie im letzten Moment noch zurückhalten. So rettete er nicht nur ihr, sondern auch Saddams Leben. Dieser Retter war ein irakischer Jude.
Als das Kind geboren wurde, gab man ihm den Namen Saddam, was auf Arabisch „Stoßstange“ bedeutet. Dies geschah in Erinnerung an die Lebensrettung durch diesen Juden. Der Name hängt zusammen mit dem arabischen Wort „Sadma“.
Das Baby wuchs auf und beging mit vierzehn Jahren seinen ersten Mord. Einige Jahre später folgte der zweite. Schließlich führte er ein Leben, das von Strömen von Blut gekennzeichnet war.
Saddam Husseins Wiederaufbau Babylons und Kriege
Saddam Hussein begann, die alte Stadt Babylon neben der modernen Stadt Al Hella neu aufzubauen.
Links sehen Sie die Stadtmauern, die wieder errichtet werden, und rechts den Südpalast von Nebukadnezar. Auf zahlreichen Steinen findet sich die Inschrift „Erbaut in den Tagen Saddam Husseins“. Damit wollte er nicht nur den Irakern, sondern auch der ganzen Welt demonstrieren, dass er der zweite Nebukadnezar, König von Babylon, sei.
Saddam war ein überaus aggressiver Mensch. 1979 kam er an die Macht. 1980 begann er den grauenhaften Stellungskrieg gegen den Iran – also gegen das Land, das einst Babylon, Nebukadnezar und seine Nachfolger besiegte.
Die Folge dieses Krieges, der bis 1988 dauerte, waren 1,2 Millionen Tote sowie Hunderttausende Verstümmelte und Verkrüppelte. Durch diesen Krieg wurden die Staatskassen des Irak geplündert. Der Irak war mit Abermilliarden von Dollar im Ausland verschuldet.
Die Invasion Kuwaits und die Reaktion der Weltgemeinschaft
Nun, was tut ein großes Land, dessen Kassen leer sind? Fragen Sie Herrn Schröder. Da gibt es ein kleines Land im Süden, mit wenig Militärmacht, aber viel Geld – ich meine im Süden des Irak. Das bot sich irgendwie als Lösung an.
Tatsächlich war am 25. Juli 1990 die US-Botschafterin April Glasby zu Besuch bei Saddam Hussein. Sie sagte ihm: „Wir sehen gleich bei ABC News, sie gibt ihm die Hand: Amerika interessiert sich nicht groß für Ihre Streitigkeiten mit Kuwait.“ Das können Sie nachlesen in Time, Nummer 10, 1990, Seite 60.
Saddam Hussein hat das ein bisschen anders verstanden, als es wohl gemeint war. Die Botschafterin wollte signalisieren – so muss man das verstehen –, dass Amerika als Weltpolizei sich natürlich nicht mit allen Problemen in der Welt beschäftigen kann. Deshalb sollten einzelne Staaten ihre Probleme selbst lösen und schlichten.
Saddam Hussein interpretierte das jedoch anders. Der Beweis dafür ist, dass eine Woche später, am 2. August, die irakische Invasion in Kuwait stattfand. Er betrachtete das als Freibrief der USA: Wenn nicht Kuwait angreift, wird Amerika nichts unternehmen.
Nun lesen wir die Bibel im Zusammenhang mit dieser Verlockung Kuwait. In Jeremia 50,24 spricht Gott zu Babylonien: „Ich habe dir eine Falle gelegt, und du wurdest auch gefangen, o Babylonien, ohne dass du es erkannt hattest. Du bist ertappt und auch gefasst worden, weil du gegen den Herrn Krieg geführt hast.“
Kuwait war wie eine Falle. Babylonien unter Saddam Hussein ging in diese Falle hinein. In der Folge wurde Babylonien durch die Weltgemeinschaft gefasst. Es kam zum Golfkrieg I und danach zu den grausamen Sanktionen der Weltgemeinschaft gegen den Irak, die unzähligen Menschen in den vergangenen zwölf Jahren das Leben gekostet haben.
Man hat dieses Land nicht mehr losgelassen. Doch Babylon hatte nicht gedacht, dass es so herauskommen würde. „Ohne dass du es erkannt hattest, bist du ertappt und auch gefasst worden.“ Die Begründung lautet: „Weil du gegen den Herrn Krieg geführt hast.“
Iraks Kriege gegen Israel und die biblische Perspektive
Wann hat Babylon jemals gegen den Herrn Krieg geführt?
Wir müssen das Prinzip aus Sacharja 2,8 beziehungsweise 2,12 vor Augen haben. Gott sagt zum jüdischen Volk: „Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an.“ Wer sich an dem jüdischen Volk vergreift, vergreift sich damit direkt an Gott. Denn es ist das auserwählte Volk, und diese Berufung Gottes ist unberührbar.
Der Text fährt fort: „Weil du gegen den Herrn Krieg geführt hast.“
Betrachten wir die Kriege des Irak gegen Israel:
1948, im Unabhängigkeitskrieg, war das Ziel die Vernichtung, die Auslöschung Israels. Der Irak war damals mit dabei.
1967, im Sechstagekrieg, war das Ziel ebenfalls die Auslöschung Israels, und auch hier war der Irak beteiligt.
1973, im Jom-Kippur-Krieg, unternahm die islamisch-arabische Welt einen dritten Versuch mit dem Ziel, Israel zu vernichten. Auch hier war der Irak mit beteiligt.
Hinzu kommt, dass der Irak das einzige Land der Welt ist, das seit 1948 in einem dauernden Kriegszustand mit Israel steht. In dieser ganzen Zeit bis 2003 hat der Irak niemals einen einzigen Waffenstillstand unterzeichnet.
Ich spreche hier nicht von einem Friedensvertrag, sondern von einem Waffenstillstandsabkommen. Ein permanenter Kriegszustand besteht nur im Fall des Irak.
Die Invasion Kuwaits und der Beginn des Golfkrieges
Am 2. August 1990 begann die Invasion Kuwaits durch einen Überfall mit 95.000 Soldaten. Kuwait wurde sofort annektiert und zur neunzehnten Provinz des Irak erklärt. Dies war genau umgekehrt zu dem, wie wir Schweizer es ausdrücken: Im Norden haben wir den größten Kanton, doch hier wurde das Land im Süden zur Provinz des Irak.
Dieses Ereignis wurde von furchtbaren Massenabschlachtungen und Gräueltaten in Kuwait begleitet. Die Folge war ein Aufmarsch von Armeen aus 28 Ländern der Welt. So etwas hat die Weltgeschichte bisher noch nie erlebt.
1990, während der Zeit der Golfkrise, marschierten über einen Zeitraum von sechs Monaten mehr als eine halbe Million Soldaten aus aller Welt auf. Die Welt versammelte sich gegen die Wiege der Menschheit. Diese Armee war eine Hightech-Armee, wie es sie in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hatte. Das Ganze wurde durch ein Ultimatum der Weltgemeinschaft unterstützt.
Die Rebellion Babylons und die internationale Reaktion
Wir mögen uns vielleicht an diese dramatischen Tage erinnern: Babylon trotzte der ganzen Weltgemeinschaft mit einem Stolz und einer Rebellion sondergleichen.
Ich denke noch an das Gespräch zwischen Tariq Aziz in Genf und James Baker. Ich erinnere mich, wie James Baker sagte: „Wenn ihr die UNO-Bedingungen nicht erfüllt, wird das sehr schwere Konsequenzen für den Irak haben.“ Doch Tariq Aziz, als Stellvertreter von Saddam Hussein, trotzte ihm mit entschlossener Stirn.
In Jeremia 50,21 wird Babylon, von Jeremia genannt, das Land Merataim genannt – das Land der doppelten Widerspenstigkeit. Ein treffender Name. Dieser Name ist im Hebräischen eine Anspielung auf die babylonische Bezeichnung Südbabyloniens mit all den vielen Kanälen und Sümpfen zwischen den zwei Strömen Euphrat und Tigris.
Im Akkadischen, im Babylonischen, nannte man dieses Land das Land Muratti, das Land der Lagunen. Jeremia spielt jedoch auf poetische Weise mit dem Ausdruck „Land Merataim“, das nicht das Land der Lagunen, sondern das Land der doppelten Widerspenstigkeit bedeutet, an.
Der Golfkrieg 1991 als biblische Erfüllung
Nun führte all dies schließlich zum Golfkrieg, der vom 17. Januar bis zum 28. Februar 1991 dauerte. Zunächst handelte es sich um einen vierzig Tage andauernden Luftkrieg. Es gab hunderttausend Luftangriffe. Wir können uns kaum vorstellen, wie schrecklich das war und wie sehr das Land dadurch zerstört wurde.
Der Krieg fand unter Zensur statt, sodass wir nur einen kleinen Teil davon mitbekamen. Unvorstellbar! Auf diesen 40-tägigen Luftkrieg folgte ein 100 Stunden dauernder Bodenkrieg. Das Ziel war, gemäß der Verordnung der Weltgemeinschaft der UNO damals, die Befreiung Kuwaits – nicht mehr und nicht weniger.
Der gesamte Krieg war ein Luftlandseekrieg mit Infanterie, Panzerverbänden, amphibischen Truppen, Kampfhelikoptern, Erdkampfflugzeugen sowie Luftverteidigungs- und Höhenaufklärungsflugzeugen. Hinzu kamen Überwachungs- und Navigationssatelliten im erdnahen Weltraum bis zu einer Höhe von 36.000 Kilometern.
Der Krieg endete exakt am Purimfest 1991, dem 27. Februar. Nach dem jüdischen biblischen Kalender war dies das Purimfest im Jahr 1991. An diesem Tag hörten auch die Raketen aus dem Irak, aus Babylonien, auf Israel zu treffen. Israel konnte überleben und wieder aufatmen. Ausgerechnet an den Purim-Tagen, dem Estherfest, das an die Befreiung der Juden unter den Persern im fünften Jahrhundert vor Christus erinnert.
Wir lesen in Jeremia 50,22-23: Kriegslärm im Land und große Zertrümmerung. Wie ist Babylonien zum Entsetzen geworden unter den Nationen? Dies beschreibt genau, was hier geschehen ist.
Der Golfkrieg als Krieg gegen Israel
Nun, der Golfkrieg im Irak war eigentlich auch ein Krieg gegen Israel. Bereits im Frühjahr 1990 drohte Saddam Hussein, Israel mit Giftgas halb zu verbrennen, falls man ihn angreifen würde. Das war also noch vor der Golfkrise.
Im Golfkrieg selbst wurden schließlich 39 Skud-Raketen gegen Israel abgefeuert. Israel durfte sich jedoch nicht verteidigen, um die Koalition der Weltgemeinschaft gegen Babylonien nicht zu gefährden. Auf dem Bild sehen Sie Hawk-Raketen, die in Israel nach Osten gerichtet aufgestellt waren, um Flugzeuge abzufangen.
Tatsächlich versuchte Saddam Hussein durch Luftangriffe mit Flugzeugen, einen biologischen Angriff gegen Israel zu starten. Diese Angriffe mit biologischen Waffen wurden jedoch noch in der Golfregion von den Alliierten abgeschossen. Hier sehen Sie eine Patriot-Rakete zum Abschuss der Skud-Raketen, die Amerika zur Verfügung gestellt hatte.
Im Golfkrieg konnte man nachts die Skud-Raketen als kleine Lichter am Himmel sehen. Man musste dann immer auf dem freigeschalteten Radiosender hören. Kam das Codewort „Nachascewa, Nachascewa, Giftschlange, Giftschlange“, musste man in die Schutzräume gehen und eine Gasmaske aufsetzen, denn es konnte sich um einen Gasangriff handeln.
In Israel entstanden durch die Angriffe Milliardenschäden an Gebäuden. Es muss jedoch als Wunder Gottes bezeichnet werden, dass durch den direkten Einschlag einer Skud-Rakete nur ein Mensch ums Leben kam. Die Schäden waren dennoch enorm. Zum Beispiel schlug eine Skud-Rakete im Einkaufszentrum Mifraz in Haifa ein, explodierte jedoch nicht. Man baute sie zusammen und hängte sie im Einkaufszentrum auf. Darauf stand geschrieben: „Lamrott, Atil, trotz der Rakete gehen unsere Geschäfte weiter.“ Ob das ein weiser Spruch war, ist eine andere Frage.
Ein besserer Spruch war dann schon: „Tehillim“ – Psalmen gegen Raketen. Denn „Tehillim“ klingt ganz ähnlich wie „Tillim“, was an „Raketen“ erinnert.
Eindrücke aus der Kriegszeit
Ein paar Eindrücke aus dieser Zeit: Eine Mutter mit Baby, ausgebombt, beide tragen eine Gasmaske.
Nachdem wir nun einiges gesehen haben, auch heute Morgen, möchte ich mich aus Jeremia 50 und 51 besonders Jesaja zuwenden. Und zwar zunächst den ersten fünf Versen aus Kapitel 13. Dort finden wir eine prophetische Beschreibung der Befreiung Kuwaits.
Ich habe Verständnis, wenn Sie jetzt sagen: „Oh, was kommt jetzt? Das geht mir ein bisschen zu weit.“ Wahrscheinlich.
Zuerst eine Erklärung: Jesaja Kapitel 1 bis 12 bildet einen Block. Das Thema ist die Zukunft Jerusalems und Israels. Ab Kapitel 13 beginnt ein neuer Block, der bis Kapitel 27 reicht. Er enthält Prophezeiungen über nichtjüdische Völker und Städte.
Dieser Block beginnt mit der Prophetie Jesajas über Babylonien, die Wiege der Völker dieser Welt. Wenn wir hier die Beschreibung des Endes des Golfkrieges finden – des ersten Golfkrieges –, dann müssen wir uns im Klaren sein, dass genau das Ziel der Weltgemeinschaft war: nicht mehr und nicht weniger als die Befreiung Kuwaits. Und genau das wird uns hier vorgestellt.
Falls Sie einem liberalen Skeptiker begegnen, der sagt: „Ja, wahrscheinlich ist diese Babylon-Prophezeiung aus Jesaja nach dem Golfkrieg geschrieben worden“, dann können Sie ihn beruhigen. Wir haben eine vollständige Jesajarolle aus Qumran. Sie datiert aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus und enthält selbstverständlich Jesaja 13 und 14 vollständig.
Ja, das war ein Witz – denn so denken ja die liberalen Theologen. Überall, wo Sie erfüllte Prophetie finden, der Sie nicht widersprechen können, sagen sie: „Es ist nachher geschrieben worden.“ Aber hier ist das ein bisschen schwieriger.
Jesaja 13: Die Befreiung Kuwaits als Erfüllung
Wir lesen in Vers 1 den Ausspruch über Babylonien, den Jesaja, der Sohn des Amots, in einer Vision gesehen hat.
Dort steht: Auf kahlem Hügel richtet jemand eine Fahne auf, ruft mit lauter Stimme und winkt mit der Hand. Sie sollen einziehen durch die Tore der Edlen.
Früher stellte sich die Frage: Wer soll diese Fahne aufrichten, mit lauter Stimme rufen und mit der Hand winken? Wer soll einziehen – und in welche Stadt der Edlen? Durch die Tore der Edlen?
Am 27. Februar, als die Alliierten in Kuwait City einmarschierten, konnte man genau das beobachten. Die Kuwaitis empfingen die Befreier mit Fahnen, wie Sie es hier auf dem Bild sehen. Sie schrien, winkten mit den Händen und hupten in den Autos. So zogen die Alliierten ein – durch die Tore der Edlen, nämlich in die Stadt des Emirs, der adligen Familie des Emirs von Kuwait, Saba es Dschaber.
In Vers 3 spricht Gott: „Ich, ich habe meine Geweihten entboten, ja, ich habe meine Helden gerufen zu meinem Zorngericht, meine Stolzverlockenden.“ Hier sehen Sie die Amerikaner, die am 27. Februar 1991 als Stolzverlockende in die Stadt der Edlen eingezogen sind. Wir können jedes Wort nachvollziehen.
Vielleicht denken Sie nun: Warten wir mal ab, was noch in den nächsten Versen kommt. Aber genau darum geht es.
Vers 4: „Horch, ein Lärm auf den Hügeln wie von einem großen Volk! Horch, ein Kriegslärm von Königreichen, versammelten Nationen!“
Es waren 600.000 Soldaten aus 28 Nationen von vier Kontinenten – Amerika, Europa, Afrika und Asien –, die gegen die Wiege der Menschheit kamen.
Der Krieg verlief so: Die Weltgemeinschaft versammelte ihre Soldaten zunächst in Saudi-Arabien. Sie bildeten mehrere Fronten und stießen hauptsächlich durch südirakisches Gebiet vor. Einige Fronten gingen direkt nach Kuwait hinein, doch die südirakischen Fronten drehten dann ab nach Süden und drangen schließlich bis nach Kuwait City vor.
Sie zogen in riesigen Militärkolonnen über die Hügel des Südirak. „Horch, ein Lärm auf den Hügeln wie von einem großen Volk! Horch, ein Kriegslärm von Königreichen, versammelten Nationen!“ Stellen Sie sich all diese Panzerkolonnen vor, die da über die südirakischen Hügel eindrangen, nach Babylonien und dann nach Kuwait.
Wir lesen weiter: „Der Herr der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. Aus fernem Land kommen sie, vom Ende des Himmels. Der Herr und die Werkzeuge seines Grimms, um das ganze Land zugrunde zu richten.“
Sie kamen aus Kanada, den USA, Honduras, Senegal, Marokko, Frankreich, England, Norwegen, Bangladesch und vielen anderen Ländern. Der Großteil kam aus den USA, und das ist wirklich „am Ende des Himmels“.
Ich war vor ein paar Tagen in San Francisco, dort in der Nähe am Strand am Pazifik. Ich schaute hinaus und wusste: Jetzt bin ich am Ende der Welt. Hätte ich ein Schiff genommen und wäre weitergefahren, wäre ich schon auf dem Heimweg nach Erlinsbach gewesen. Meine Kinder hätten sich gefreut.
Das ist das Ende des Himmels. In der biblischen Sicht ist Israel der Nabel der Welt (Hesekiel 38,39). Von dort aus muss man das beurteilen. Da ist man wirklich am Ende der Welt.
Ich dachte auch an Psalm 139: „Nehme ich die Flügel der Morgenröte und wiese mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten.“ Schön, oder?
Bemerkenswert ist auch, dass sie „vom Ende des Himmels“ kommen – der Herr und die Werkzeuge seines Grimms. Diese Waffen werden besonders betont.
Das war absolut einzigartig im Golfkrieg. Das Ziel war nicht die Eroberung, sondern das ganze Land zugrunde zu richten – mit Hunderttausenden von Luftangriffen.
Der Tag des Herrn als zukünftiges Gericht
In den folgenden Versen, nachdem die Beschreibung gegeben wurde, die das Ende des Golfkrieges gemäß dem UNO-Ultimatum darstellte, folgt eine Einschiebung. Jesaja 13,6-16 spricht über den Tag des Herrn.
Der Tag des Herrn ist der Tag des Gerichts, an dem der Herr Jesus Christus als König über alle Könige und Herr über alle Herren kommen wird, um die ganze Welt zu richten. Nicht nur die Wiege der Menschheit, sondern die ganze Welt, die einst von Babylonien ausgegangen war, wird gerichtet werden.
Am Tag des Herrn wird der Herr Jesus erscheinen als die Sonne der Gerechtigkeit, mit Heilung in ihren Flügeln – so wird seine Wiederkunft in Maleachi 4, dem letzten Kapitel, beschrieben. Doch bevor die Sonne direkt über dem Horizont erscheint, kommt zuerst die Morgenröte.
Man kann also sagen, dass auch schon die Drangsal, die große Drangsal davor, zum Tag des Herrn gehört. Der eigentliche Beginn, wenn die Sonne der Gerechtigkeit über dem Horizont aufgeht, ist dann der Tag des Herrn, der an vielen Stellen im Alten Testament beschrieben wird.
Lesen Sie zum Beispiel Zephanja 1, dort finden Sie mehrfach den Ausdruck „der Tag des Grimms“, „der Tag des Wolkendunkels“ und Ähnliches.
Der Tag des Herrn ist für uns Erlöste auch ein Trost. Wenn es um die Entrückung der Gemeinde geht, spricht die Bibel nicht vom Kommen der Sonne der Gerechtigkeit, sondern vom Aufgehen des Morgensternes (2. Petrus 1, Offenbarung 22).
Der Morgenstern ist bekanntlich die Venus, und der Morgenstern geht in der dunklen Nacht auf – deutlich lange bevor die Morgenröte erscheint. So wird die Entrückung der Gemeinde vor der Morgenröte des Tages des Herrn stattfinden. Dies sei als Trost verstanden.
Jesaja 13,6-16: Warnung vor dem nahenden Gericht
Ich lese jetzt Jesaja 13,6: „Heult, denn nahe ist der Tag des Herrn, er kommt gleichsam als Verwüstung vom Allmächtigen.“ Dieser Vers steht in engem Zusammenhang mit den Dingen, die in den Versen 1 bis 5 beschrieben sind.
Wir können bekanntlich nicht berechnen, wann die Wiederkunft Christi stattfindet – weder die Entrückung noch sein Kommen in Herrlichkeit. Doch wir wissen, dass es nahe ist. Im Zusammenhang mit dem Golfkrieg, dem ersten Golfkrieg, können wir sagen: Der Tag des Herrn ist nahe, und die Entrückung ist natürlich umso näher.
Darum werden alle Hände erschlaffen, und jedes Menschenherz wird zerschmelzen. Sie werden bestürzt sein, Wehen und Schmerzen werden sie ergreifen. Sie werden sich winden wie eine Gebärende, und einer starrt den anderen an. Ihre Angesichter glühen.
„Siehe, der Tag des Herrn kommt grausam mit Grimm und Zornblut um die Erde.“ Hier muss „Erez“ mit „Erde“ übersetzt werden, nicht nur als Land. Der Tag des Herrn kommt, um die Erde zur Wüste zu machen, und ihre Sünder wird er von derselben vertilgen.
Nun verstehen wir: Der Golfkrieg ist ein Vorgeschmack auf das weltweite Gericht bei der Wiederkunft von Jesus Christus. Der Irak, als Ursprungsgebiet der Menschheit, ist eine Warnung. Denn wir alle haben dasselbe Gericht verdient. Schweizer und Deutsche sind nicht besser als Iraker.
Ja, das ist eine der letzten Warnungen Gottes an eine gegen Gott rebellierende Welt.
Persönliche Anwendung: Wie dem Gericht entgehen?
Und wir werden jetzt ganz persönlich, wenn wir diese Dinge sehen – diese Endzeitzeichen in Verbindung mit dem Irak und dann das Kommen des Herrn Jesus als Richter der Welt – dann fragen wir ganz persönlich: Wie kann ich dem Gericht Gottes entgehen?
In Römer 3,23 wird über die ganze Menschheit gesprochen. Dort heißt es: Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes. Das ist Gottes Urteil über uns. Wir sind vor Gott schuldig, ohne Ausnahme. Wir können uns nicht zu Gott hinaufarbeiten und werden auch mit allen Methoden, die es gibt, nicht die Herrlichkeit Gottes erreichen.
Ein Mann, der innerlich völlig zerbrochen war, fragte den Apostel Paulus: „Was soll ich tun, meine Herren, damit ich gerettet werde?“ Paulus antwortet: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden.“ (Apostelgeschichte 16,36)
Im ersten Thessalonicherbrief 1,10 ermutigt Paulus die Erlösten und richtet unsere Blicke auf ihn, den Erlöser Jesus, der uns rettet vor dem kommenden Zorn.
Es gibt eine Möglichkeit, wie wir den kommenden Ereignissen entgehen können. Das ist möglich durch echte, reuige Umkehr zu Gott. In 1. Johannes 1,9 heißt es: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er, Gott, treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Es braucht wirklich Ehrlichkeit, dass wir die Schuld unseres Lebens, so wie wir sie noch kennen, im Gebet ehrlich aufdecken. Dann dürfen wir gewissermaßen nach Golgatha schauen und Gott danken für das Opfer seines Sohnes.
Wir dürfen den Namen des Herrn Jesus Christus anrufen, ihn um Vergebung bitten, und er spricht sie uns so frei zu. So bekommen wir ewiges Leben und ewige, bleibende Vergebung.
Wir brauchen uns auch nicht vor dem Tag des Herrn zu fürchten, denn wir warten auf den Morgenstern, der in der Dunkelheit – der moralischen Dunkelheit dieser Welt – aufgeht.
Jeremia 50: Erfüllung der Prophetie in Etappen
Wir betrachten weiterhin Jeremia Kapitel 50 als eine Prophetie, die sich in mehreren Etappen erfüllt hat.
Heute Morgen haben wir über die jüdische Flucht aus dem Irak gesprochen, die sich zwischen 1941 und 1950 ereignete. Diese Erfüllung der Prophetie ist sehr eindrücklich. Konkret ging es um den Auszug der Juden aus dem Irak, der sich in den Jahren 1950 bis 1952 vollzog.
Nach dieser Zeit des Auszugs folgte jedoch erneut eine Phase der Flucht, die von 1952 bis 1951 andauerte. Zu diesem Zeitpunkt lebten noch etwa 150 Juden im Irak.
Schließlich kam der Golfkrieg 1991. Danach vergingen weitere zwölf Jahre, bis der Zweite Golfkrieg 2003 als eine weitere Phase der Erfüllung von Jeremia Kapitel 50 bis 51 eintrat.
In einer noch späteren Phase wird es zur totalen Verwüstung Babyloniens im Südirak kommen. Dieses Gebiet wird so stark zerstört, dass es für immer unbewohnbar bleibt – und zwar während des gesamten tausendjährigen Reiches.
Nach dieser Verwüstung erfolgt die Wiederkunft Christi als Richter der Welt. Die Entrückung könnte zu diesem Zeitpunkt bereits geschehen sein. Über die Entrückung spricht Jeremia jedoch nicht, da dieses Ereignis im Alten Testament ein Geheimnis war.
Vergleich Erster und Zweiter Golfkrieg
Nun wollen wir den Golfkrieg von 1991 mit dem von 2003 vergleichen.
Ich habe deutlich gemacht, dass das Ende des Golfkrieges genau auf den 27. Februar fiel. Das heißt, genau auf das Purimfest, das Fest der Befreiung. An diesem Tag hörten die Skattraketen auf. Das Ziel des Krieges war die Befreiung Kuwaits gemäß Jesaja 13,1-5 und eine massive Erschütterung sowie Bombardierung des Iraks, um das ganze Land zugrunde zu richten.
Es vergingen zwölf Jahre. Dann kam es zum Zweiten Golfkrieg, und zwar am 18. März. Dieses Datum war in jenem Jahr ebenfalls das Purimfest. Genau in diesen Tagen fiel auch das Ultimatum von Herrn Bush an Saddam Hussein: "Geh, verlass den Irak, sonst gibt es Krieg." Hussein ging jedoch nicht, und so begann der Krieg in den frühen Morgenstunden des 20. März, also unmittelbar am nächsten Tag nach dem Purimfest.
So sehen wir, dass gemäß dem jüdisch-biblischen Kalender zwischen dem Ersten und dem Zweiten Golfkrieg auf den Tag genau zwölf Jahre lagen. Das ist doch verblüffend, meine ich.
Besonders bemerkenswert ist, wie sich die Weltgemeinschaft wochen- und monatelang darüber stritt, ob und wann der Krieg beginnen sollte. Schließlich setzten sich die Amerikaner gegen den Rest der Welt durch. Und das Ganze ereignete sich so, dass dieser Judenhasser Saddam Hussein, der die Juden vernichten wollte, genau am Purimfest zum Verlassen des Landes aufgerufen wurde – und dann folgte sein Sturz.
Diese beiden Kriege waren also eigentlich zwei Phasen, die zusammengehören.
General Schwarzkopf und die Ironie der Geschichte
Und noch etwas: General Schwarzkopf, der US-General im ersten Golfkrieg, wollte nach der Eroberung und Befreiung Kuwaits den Sturm auf Bagdad beginnen. Vater Bush sagte jedoch: „Kommt nicht in Frage.“ Es gab ein Zerwürfnis zwischen den beiden, das später wieder geklärt wurde.
Bush sagte: „Halt, Stopp, die UNO hat gesagt, bis hierher und nicht weiter.“ Der Plan von Schwarzkopf wurde schließlich im Zweiten Golfkrieg mit der Eroberung Bagdads umgesetzt.
Dabei ist Schwarzkopf auch interessant: Sein Name ist jüdisch. Ein Jude stand an der Spitze der Weltgemeinschaft im Kampf gegen Babylonien. In diesem Kampf waren auch islamische Armeen eingebunden. Das ist eine ganz eigenartige Ironie der Geschichte.
Der Fall Babylons und die Folgen
Im Zweiten Golfkrieg kam es zur Eroberung des Landes, wie in Jeremia 51,30-32 beschrieben. Danach folgte der Sturz Saddam Husseins. Nun können sich die Feinde an Babylonien bereichern, gemäß den Kapiteln Jeremia 50 und 51.
Ich lese noch einmal den Vers aus Jeremia 50,22-23: „Wieder Zehntausende von Luftangriffen kamen über Babylonien, Kriegslärm im Land und große Zertrümmerung.“ Wie ist Babylonien zum Entsetzen unter den Nationen geworden? Tatsächlich gingen Millionen Menschen weltweit auf die Straßen. Sie waren entsetzt über das, was hier geschieht, und bis heute protestieren sie in aller Welt. Babylonien ist zum Entsetzen unter den Nationen geworden.
Zunächst dachte man, das werde ein zweites Vietnam. Man glaubte nicht, dass die Eroberung von Bagdad gelingen würde. Doch nach einigen Wochen kam plötzlich die Mitteilung: Die irakischen Heere leisten keinen richtigen Widerstand mehr oder überhaupt keinen Widerstand. Sie sind verschwunden. Ein hoher Offizier aus dem Irak beschrieb die Lage so: Am Anfang waren seine Soldaten noch bei ihm, am nächsten Tag wurden es weniger, dann noch weniger, bis er schließlich ganz allein war – alle anderen waren verschwunden.
In Jeremia 51 heißt es: „Babyloniens Helden haben aufgehört zu streiten, sie sitzen in den Festungen, versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Frauen geworden. Man hat ihre Wohnungen, das sind die Kasernen, angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.“
Sie mögen sich noch an den Tag erinnern, als plötzlich die Mitteilung kam: Die Alliierten haben ganz Bagdad umkreist und sogar einen Vorstoß ins Zentrum geschafft. In Vers 31 heißt es: „Ein Läufer läuft dem anderen entgegen und erbietet dem Boten, dem König von Babylon die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten eingenommen ist.“
Die Stadt Babylon, seine Stadt, ist von allen Seiten eingekesselt, und die Übergänge sind besetzt. Die Amerikaner haben die Übergänge des Tigris in Bagdad kontrolliert. Die Paläste wurden in Brand gesetzt, und die Soldaten waren erschrocken.
Hier sehen wir einen Palast von Saddam Hussein in Bagdad in Flammen. Die Übergänge sind besetzt, die Paläste wurden mit Feuer ausgebrannt, und die Soldaten sind erschrocken. Das haben wir alles gesehen.
Falls in Ihrer Bibel steht „man hat die Teiche mit Feuer ausgebrannt“, gibt es dafür eine sprachliche Erklärung. Das hebräische Wort kann Festungen, Paläste oder Teiche bedeuten. Im Zusammenhang macht es jedoch wenig Sinn, „Teiche“ zu übersetzen. Deshalb heißt es hier: „Und die Paläste hat man mit Feuer ausgebrannt.“ So hat sich die Prophezeiung erfüllt.
Die Rolle der Kurden und Medien
Im Norden gab es eine Kurden-US-Allianz, die den Nordirak eroberte. Die Kurden wissen, dass sie Nachkommen der Meder sind. Kurdistan liegt im Gebiet des alten Medien, ganz im Nordwesten des Iraks, sowie im Nordosten des Iraks und im Nordwesten des Irans. Das ist das medische Gebiet.
Nun lesen wir in Jeremia 51,11: "Schärft die Pfeile, fasst den Schild! Der Herr hat den Geist der Könige von Medien erweckt, denn gegen Babylon ist sein Vorhaben, es zu verderben. Es ist die Rache des Herrn, die Rache seines Tempels." Medien wurde erweckt.
Die Kurden sind ab den Zwanzigerjahren wach geworden, weil man sie betrogen hatte. Die Weltgemeinschaft oder die wichtigen Nationen der Weltgemeinschaft hatten ihnen versprochen, dass sie bei der Neuordnung nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches ein eigenes Land bekommen würden. Doch sie erhielten nichts.
So begannen sie in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts ihren Widerstandskampf, der bis heute andauert. Die Meder sind erwacht. Die Ausdrücke "Pfeile" und "Schild" stammen zwar aus der Zeit Jeremias, sind aber in ihrer Grundbedeutung auch heute noch anwendbar: als Schusswaffen und Schutz.
Der Raub Babylons und der Reichtum des Iraks
Nun ist das Land erobert worden. Damit kann sich erfüllen, was in Jeremia 50,10 steht. Chaldea ist ein anderer Name für Babylonien.
„Wird zum Raub werden, alle, die es berauben, werden satt werden, spricht der Herr.“ (Jeremia 51,13)
Die Stelle „Die du an vielen Wassern wohnst“ bezieht sich auf die vielen Lagunen und Sümpfe im Südirak. Dort bist du reich an Schätzen, ja, du hast wirklich viel Öl – das wissen wir.
Dein Ende ist gekommen. Das Maß deines Raubes ist noch nicht die Totalverwüstung, denn dann wäre es schwierig, das Öl im Süden an sich zu reißen. Jetzt erleben wir die Phase, in der der Reichtum Babyloniens in die Hände der Feinde fällt – zusammen mit dem irakischen Öl.
Der letzte Herrscher Babylons in Jesaja 14
Einige Bemerkungen zum Herrscher von Babylon in der Endzeit gemäß Jesaja 14,3-23. Ich betone ausdrücklich, dass ich nicht definitiv behaupte, dieser Herrscher sei Saddam Hussein. Im Studium der Prophetie müssen wir stets vorsichtig sein und nicht zu schnell sagen: „Das ist die Erfüllung dieser Stelle.“ Denn es kann sehr ähnlich sein, aber noch nicht dasselbe.
Eine Erfüllung gilt erst dann als solche, wenn eine hundertprozentige Übereinstimmung zwischen Prophetie und dem, was tatsächlich geschieht, vorliegt. Es reicht nicht, nur ähnliche Ausdrücke zu finden. Zum Beispiel: Zwei Flugzeuge fliegen in zwei Türme, und dann wird gesagt: „Oh, Offenbarung 18, Babylon ist in einer Stunde gefallen“, nur weil die Flugzeuge innerhalb einer Stunde in die Türme geflogen sind. Das ist natürlich Unsinn. So darf man die Bibel nicht auslegen.
Ich möchte nun zeigen, dass wir uns in einem Prozess befinden, in dem wir das, was geschieht, mit dem Bibeltext vergleichen müssen. Dabei möchte ich erstaunliche Übereinstimmungen bis zum heutigen Zeitpunkt aufzeigen.
In der Beschreibung des letzten Königs von Babylon geht der Prophet plötzlich über den König hinaus und beschreibt die böse Macht, die ihn beseelt. So beschreibt er den Sturz Luzifers:
„Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Zur Erde gefallen, Überwältiger der Nationen! Und du sprachst in deinem Herzen: Zum Himmel will ich aufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron erheben und mich niedersetzen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen und mich gleichmachen dem Höchsten.“
Warum spricht der Prophet hier nicht mehr über den König von Babylon, sondern über Luzifer – übersetzt als „Glanzstern“ auf Lateinisch? Weil der König von Babylon von Satan besessen ist. So kann der Prophet sowohl vom König sprechen als auch von Luzifer, der Gott sein wollte.
In einem der Saddampaläste sahen Inspektoren vor dem Zweiten Krieg eine Inschrift in Goldbuchstaben, die als Lobrede auf Saddam Hussein lautete: „Du bist die Herrlichkeit.“ Das ist Gotteslästerung in höchster Form. So etwas kann nur von Gott gesagt werden, doch Saddam Hussein verehrte sich selbst als Gott in diesem Sinn.
Jesaja 14 beschreibt, dass dieser letzte Herrscher schließlich im Kampf fallen wird und dann ins Totenreich kommt. Die Toten werden unruhig fragen: „Ist das der Mann, der die Erde aufbeben ließ, Königreiche erschütterte?“
Von 1980 bis 1988 führte Saddam Hussein Krieg gegen den Iran, bei dem 1,2 Millionen Menschen starben. Die Welt war erschüttert, die Erde bebte. Ein erstes Königreich wurde erschüttert. 1990 folgte die Eroberung Kuwaits mit schrecklichen Massakern. Ein zweites Königreich wurde erschüttert, und die ganze Welt bebte erneut.
1991, am Ende des Golfkrieges, verursachten die brennenden Ölfelder Kuwaits eine ökologische Katastrophe. Die ganze Erde, die ganze Welt war entsetzt und bebte auf.
Jesaja 14,20 wird zu dem letzten Herrscher gesagt: „Du hast dein Land zugrunde gerichtet.“ 1988 zerstörte Saddam Hussein 4500 kurdische Dörfer. Damit vernichtete er die ländliche Region der Kurden zu 90 Prozent – die wesentliche Lebensgrundlage der irakischen Kurden.
Von 1993 bis 1999 verwüstete Saddam Hussein zu 90 Prozent den Südirak durch austrocknende Kanäle und Sümpfe sowie durch das Abbrennen dieser wunderbaren Vegetation. Dort gab es eine reiche Tierwelt. Er vernichtete dies weitgehend, um den Schiiten im Süden ihre Zuflucht zu nehmen, denn die Schiiten waren stets Gegner Saddam Husseins.
1985 und 1986 ließ er etwa tausend irakische Kurden hinrichten. 1988 folgten Massenerschießungen und Vergasungen von zehntausenden irakischen Kurden.
Jesaja 14,20 sagt auch: „Du hast dein Volk hingemordet.“ 1991, nach dem Golfkrieg, schlug Saddam Hussein den schiitischen Aufstand mit möglicherweise über hunderttausend Toten nieder.
Man sieht, wie gewalttätig die Schiiten sein können. Saddam Hussein hatte sie mit seiner Gewalt nicht wirklich unter Kontrolle. Niemand sollte glauben, mit Demokratie könne man sie zügeln.
Seit 1997 sind mehrere hunderttausend Iraker verschwunden. Wo waren die Protestierenden auf den Straßen der Welt? Das ist eine schlimme, ich sage nicht peinliche, sondern viel schlimmere Sache – die Doppelmoral unserer Welt.
Sie sehen hier einige typische schiitische Behausungen im Land Muratti, im Land der Lagunen im Südirak. Doch diese wurden weitgehend durch Saddam Hussein verwüstet. Er hat sein Land zugrunde gerichtet.
Die Söhne Saddam Husseins und ihre Vernichtung
Und dann gibt es etwas ganz Eigenartiges. In Jesaja 14,21 heißt es: "Bereitet seinen Söhnen die Schlachtung, nicht sollen sie aufstehen und die Erde in Besitz nehmen."
Saddam hatte zwei Söhne, die in seine Fußstapfen traten: Uday und Kussay. Man weiß, dass sie vor kurzem von den Amerikanern getötet wurden. Danach zeigte Saddam die toten Körper den Irakern, was normalerweise nicht erlaubt oder üblich ist.
Er erklärte: "Ich möchte den Irakern zeigen, dass diese Leute nie mehr, nie mehr, nie mehr aufstehen werden, um über den Irak zu herrschen."
Diese Parallelen zum Jesaja-Text sind unglaublich, auch wenn wir sie weiterhin mit Vorsicht betrachten sollten.
Die endgültige Verwüstung Babylons
Dann kommen wir zur letzten Phase: Babylon wird endgültig fallen (Jeremia 51). Da erbebt und erzittert die Erde, denn die Gedanken des Herrn erfüllen sich gegen Babylonien, um das Land Babylonien zu einem Ort des Schreckens ohne Bewohner zu machen.
Das Gericht soll in Phasen erfolgen. Babylon wird verglichen mit einer Tenne, die man zuerst flach stampfen muss. Erst danach kommt die Ernte, bei der das Korn gedroschen wird (Jeremia 51,33). Babylonien sei eine solche Tenne, die man stampft. Noch eine kurze Zeit, so wird die Zeit der Ernte für sie kommen. Die Ernte ist in der Bibel oft ein Bild des Gerichts: zuerst das Flachstampfen und dann einige Zeit später die Ernte, das endgültige Gericht.
Jeremia 50 beschreibt: „Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen Babylonien eine Versammlung mächtiger Nationen aus dem Land des Nordens, und sie werden sich gegen es aufstellen. Von dort aus wird es eingenommen werden.“ Es wird also wieder zu einer Koalition von vielen Nationen kommen. In der letzten Phase werden diese jedoch nicht von Süden herkommen, sondern von Norden. Irgendwie erhalten sie dann den Zugang von Norden her.
In Verbindung mit dem endgültigen Fall beschreibt die Prophetie einen besonderen Rachefeldzug der Meder, der Kurden. Nach diesem Einschub in Jesaja 13,6-16 kehrt die Prophetie zurück auf Babylon. In Vers 17 spricht Gott: „Siehe, ich erwecke gegen sie die Meder.“ Weiter heißt es: „Sie haben kein Gefallen an Silber und Gold, sie kommen nicht, um sich zu bereichern, sondern sie kommen in Rache.“
Wir können verstehen, warum sie diese Rachegelüste haben. Dabei werden auch noch die Gebiete erwähnt (Jeremia 51,27-28): die Gebiete von Ararat, Mini und Aschkenas. Das sind Gebiete in der heutigen Türkei, den heutigen Kurdengebieten in der Türkei. Das überschneidet sich also sogar mit dem Gebiet, von dem her es in der letzten Phase kommen wird, zusammen mit den Herrschern von Medien (Jeremia 50,39).
Es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Niederlassung mehr sein von Generation zu Generation – wie nach Gottes Umsturz von Sodom und Gomorra und ihren Nachbarstädten. Der Herr wird niemand mehr dort wohnen lassen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten.
Die Parallelstelle Jesaja 13,19 beschreibt Babel oder Babylonien als die Zierde der Königreiche, den Stolz des Hochmuts der Chaldäer. Diese wird gleichgesetzt mit der Umkehrung von Sodom und Gomorra durch Gott. Es wird in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Niederlassung mehr sein von Geschlecht zu Geschlecht. Der Araber wird dort nicht zelten, und Hirten werden dort nicht lagern.
Was haben sich Jeremia und Jesaja vorgestellt? Man kann nicht einmal mehr durch dieses Gebiet hindurchziehen. Man wusste damals noch nichts von chemischen und atomaren Waffen.
Jeremia 51,8 sagt: „Diese letzte Phase wird überraschend kommen. Plötzlich ist Babylonien gefallen und zertrümmert worden.“
„Jammert über dasselbe, holt Balsam für seinen Schmerz, vielleicht wird es geheilt werden.“ Und jetzt spricht die internationale Hilfe: „Wir haben Babylonien heilen wollen. Aber es ist nicht genesen. Sie wollten Demokratie und Aufbau bringen.“
„Ja, wir haben Babylon heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasst es und lasst uns an jeder in sein Land ziehen, denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken.“ Das steht in unserer Bibel.
Ich überspringe das, weil wir am Ende sind mit unserer Zeit.
Schlusswort und Ermutigung zum Glauben
Und so möchte ich nach dieser Übersicht der biblischen Prophetie betreffend Babylonien sowie Jesaja und Jeremia zu dem Schluss kommen: Herr Jesus.
In Johannes 17,17 sagt er zum Vater: „Dein Wort ist Wahrheit.“ Wir haben wirklich Grund, der Bibel ganz zu vertrauen, denn sie ist Gottes Wort.
Alle unter uns, die noch nicht wirklich Frieden mit Gott haben durch unseren Herrn Jesus Christus, möchte ich ermutigen mit dem Wort aus Amos 5,6: „Suchet den Herrn und lebt.“
Gott möchte nicht den Tod des Sünders, weder den Tod hier noch den ewigen Tod. Er bietet uns das Leben an, aber wir müssen heute kommen. Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht.
Wir wissen nicht, ob wir uns morgen noch bekehren können. Jetzt ist der Moment: Suchet den Herrn und lebt (Amos 5,6).