Ich fahre weiter in 1. Samuel 15, Vers 30, und er sprach: „Ich habe gesündigt.“
Nochmals, Saul hat in Vers 24 gesagt: „Ich habe gesündigt, ich habe gesündigt.“ Es wäre so schön gewesen, wenn er hier aufgehört hätte. Stattdessen sagt er: „Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich vor dem Herrn, deinem Gott, anbete.“
Wie kann man sich über die Sünde demütigen und dann verlangen, vor den Leuten geehrt zu werden? Das macht deutlich, was im Herzen war.
Wenn jemand sagt: „Ich habe gesündigt“, sagt das allein noch nichts aus. Im Fall von David war das Herz jedoch wirklich zerbrochen. Deshalb konnte Nathan sagen, dass der Herr die Sünde auch vorübergehen ließ.
Aber er sagte ihm auch, dass es Folgen geben würde. Weil David den Feinden Anlass zur Lästerung gegeben hatte, würde er das Kind verlieren. In der Folge verlor David sogar insgesamt vier Kinder.
Das entspricht ganz dem Gleichnis, das Nathan erzählt hatte, von dem gestohlenen Schaf. David hatte auf die Geschichte reagiert: „Der Mann ist des Todes, und er soll das Vierfache erstatten!“ Nathan sagte: „Du bist der Mann!“ Und David musste tatsächlich vier Kinder verlieren.
Doch das geschah nicht, weil Gott nicht vergeben hatte. Es sollte uns lehren, dass man nicht denken kann: „Ich kann machen, was ich will, dann Buße tun, und dann ist alles wieder wie vorher.“ Nein, es kann schmerzhafte Folgen geben.
Nach seinem Ehebruch war David nicht mehr derselbe wie vorher. Er war ein gebrochener Mann.
Das ist eben die Zucht, man kann sagen die Erziehungswege Gottes. Diese sind notwendig. Man muss beides sehen: die völlige Vergebung, aber auch die Zucht und die Regierungswege Gottes.
Dann lesen wir in Vers 31: „Und Samuel kehrte um, Saul nach, und Saul betete an vor dem Herrn.“ Ja, er tut das, aber das Weitere zeigt, wie echt das alles war.
Denken wir an einen wichtigen Grundsatz aus 2. Korinther 7,10. Das ist ein Kernsatz der Bibel, der uns hilft, viele andere Bibelstellen besser zu verstehen. Dort heißt es: „Denn die Betrübnis gottgemäß bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil, zur Rettung.“ Das sehen wir bei David. Es war so.
Die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. Es gibt also zwei Arten von Betrübnis. Saul war betrübt, aber es war keine Buße gottgemäß. Das ist gefährlich, denn die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod.
Wenn wir dann weitergehen in den Kapiteln von 1. Samuel, kommen wir schließlich zu Sauls Selbstmord. Die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod.
Übrigens steht in 1. Samuel 26,21: „Auch da sagt Saul nochmals: Ich habe gesündigt.“ Aber auch das war Betrübnis der Welt gemäßen Typs.
Kurz darauf, am Ende des ersten Buches Samuel, erleben wir dieses schreckliche Ende. Ich sage bewusst nicht „tragisch“, sondern in Anlehnung an die Tragödien. Es war ja keine griechische Tragödie, bei der der Mensch einfach einem traurigen Schicksal übergeben ist und nicht verantwortlich ist. Saul war verantwortlich, und darum ist es ein schreckliches Ende.
Aber denken wir auch weiter an William. Er war so ein Vertreter, ein übler Mensch, der nicht wiedergeboren war. In 4. Mose 22,34 sagt er auch: „Ich habe gesündigt.“ Doch im Buch Josua wird gezeigt, wie er von Israel als Feind Gottes getötet wird.
Die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod. Schließlich können wir noch an Judas denken. Plötzlich reute es ihn, und er ging zu den Menschen, zu den Priestern, und sagte: „Ich habe gesündigt.“ Nein, er hätte zum Herrn gehen sollen, nicht zu den Priestern. Nicht die Priester geben Sündenvergebung, nicht einmal ein Samuel als Richter und Prophet.
Er ging zu den Menschen (Matthäus 27,3-4) und dann erhängte er sich. Die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod.
Und wie war das bei dem Pharao? In 2. Mose 9,27 sagt er: „Ich habe gesündigt.“ Doch man beachte genau 2. Mose 9, Vers 27: „Und der Pharao sandte hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Ich habe dieses Mal gesündigt. Der Herr ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen. Fleht zu dem Herrn, und es sei genug des Donners, Gottes und des Hagels, da will ich euch ziehen lassen.“
Da könnte man denken: Oh, jetzt tut er Buße. Und wie gesagt, das wiederholt sich in Kapitel 10, Vers 16: „Und der Pharao rief Mose und Aaron eilends und sprach: Ich habe gesündigt gegen den Herrn, euren Gott, und gegen euch. Und nun vergib doch meine Sünde nur dieses Mal und fleht zu dem Herrn.“
Aber das war zweimal. Nach Kapitel 9, Vers 12 heißt es nämlich: „Und der Herr verhärtete das Herz des Pharaos, und er hörte nicht auf sie, so wie der Herr zu Mose geredet hatte.“
Wenn man die Kapitel davor studiert, wird man feststellen, dass der Pharao sein Herz sechsmal verhärtete. Gott gab ihm Gnade, er hätte umkehren können.
Gott möchte, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, sagt 1. Timotheus 2,4. Das begreifen die Calvinisten nicht. Sie verdrehen das Wort. „Ja, alle Menschen“ heißt alle Arten von Menschen, also die aus dem Stamm der Lahu, die Thais, die Schweizer, die Helvetier und so weiter – alle Arten.
Gott möchte, dass alle Menschen zur Buße kommen. Das wird auch in 2. Petrus 3,9 formuliert: Gott will nicht, dass irgendjemand verloren geht, sondern dass alle zur Buße kommen. Es ist so klar.
Darum gibt Gott jedem Menschen Gnadenzeit. Er zieht auch jeden Menschen hin zur Buße. Deshalb sagt Römer 2,4: „Verachtest du den Reichtum der Güte Gottes, der dich zur Buße leitet? Nach deinem störrischen Herzen häufst du dir selbst Zorn auf am Tag des Gerichts.“ Das zeigt, dass Gott auch die, die ins Gericht kommen, zuvor gezogen hat.
Die Calvinisten sagen jedoch, nein, die zieht er nicht. Doch Römer 2,4 sagt ausdrücklich, dass er sie zieht. Wer hat Recht? Die Schrift. Das ist der Punkt.
Dann wird Römer 9 zitiert, wo der Pharao erwähnt wird. Natürlich wusste Gott im Voraus, dass er sich verhärten würde. Aber er gab ihm die Gnade. Durch diese Zeichen und Wunder und durch das Wort von Mose und Aaron wurde er zur Buße geleitet. Doch sechsmal hat er sich verhärtet.
In 2. Mose 9,12, beim siebten Mal, hat der Herr den Pharao verhärtet. Er verhärtet ihn auch weiter in den folgenden Kapiteln. Ab diesem Punkt konnte der Pharao sich nicht mehr bekehren, weil die Gnadenzeit vorbei war.
Die Gnadenzeit ist spätestens beim Tod vorbei. Darum sagt Hebräer 9,27: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach das Gericht.“ Es gibt also keine Reinkarnation und keine zweite Chance.
Einmal zu sterben, danach das Gericht – so ist es bestimmt. Deshalb hat Jesus in Markus 2 gesagt: „Der Sohn des Menschen hat Gewalt auf Erden, Sünden zu vergeben.“ Im Jenseits gibt es keine Sündenvergebung mehr. Die muss man hier auf der Erde bekommen. Darum sagt er „auf Erden“. Das ist ganz wichtig.
Der Pharao hatte sechsmal die Gelegenheit zur Buße. Beim siebten Mal wurde er verhärtet. Danach sagt er zweimal: „Ich habe gesündigt.“ Doch das war keine Buße gottgemäß, sondern eine Betrübnis der Welt gemäß – einfach, weil die Plagen für ihn so schlimm waren. So hat er quasi eine Art Buße getan.
Ähnlich war es auch mit Saul.
Ich lese weiter in Vers 32, 1. Samuel 15,32: Und Samuel sprach: „Bringt Agag, den König der Amalikiter, zu mir hier.“ Agag kam fröhlich zu ihm. Er sagte: „Gewiss, die Bitterkeit des Todes ist gewichen.“
Damit hatte er sich auf den ungehorsamen Saul verlassen. Doch Samuel entgegnete: „Wie dein Schwert Frauen kinderlos gemacht hat, so sei kinderlos unter Frauen deine Mutter.“
Agag hatte bereits viel Unrecht auf militärischem Gebiet begangen. Er hatte Frauen ihre Kinder genommen, sodass sie als Witwen allein waren und keine Nachkommen mehr hatten. Nun sprach Samuel, dass dasselbe Schicksal auch Agags Mutter treffen solle, die ihn nicht mehr haben würde.
Daraufhin hieb Samuel Agag vor dem Herrn in Gilgal in Stücke. Danach ging Samuel nach Rama, und Saul kehrte in sein Haus zurück, nach Gibeah. Diese Stadt ist uns bereits aus dem Buch der Richter bekannt, berühmt und berüchtigt.
Samuel sah Saul nicht mehr bis zu dessen Tod. Er trauerte um Saul, denn es kümmerte den Herrn, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte. Nun gab es einen endgültigen Bruch. Samuel machte sich nicht mehr eins mit Saul und unterstützte ihn nicht mehr, wie er es zuvor getan hatte. Alles hatte sich gewendet.
Und das führt uns nun zu 1. Samuel 16. Ich lese ab Vers 1:
Und der Herr sprach zu Samuel: „Bis wann willst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, sodass er nicht mehr König über Israel sei?“
Wir sehen, dass diese ganze Sache den Propheten sehr belastet hat. Der Herr muss ihm klarmachen: Jetzt musst du diese Sache ablegen und weitermachen. Samuel konnte das offenbar nicht von selbst. Deshalb sagt der Herr ihm: „Leg es ab, aber jetzt geht es einen Schritt weiter.“
Daraufhin kommt der Befehl: „Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen König ersehen.“
Jetzt rückt eine andere Ortschaft in den Fokus: Bethlehem.
Genauso wie Gibeah, Jabbes und Gilead eine wichtige Rolle im Buch der Richter spielten, spielte auch Bethlehem eine bedeutende Rolle in dieser Zeit. Ich habe bereits erklärt, dass das Buch Ruth ebenfalls von Samuel geschrieben wurde. Es beginnt in der Zeit, als die Richter richteten. Bethlehem ist wie eine Oase inmitten der Wüste, so wie die Richterzeit oft aussah – über lange Strecken geprägt von Schwierigkeiten.
Dort sehen wir eine moabitische Frau, die sich bekehrt und den Herrn sucht. Für sie ist es egal, welche Schwierigkeiten das Thema Heirat mit sich bringt, sie will einfach den Herrn finden. Sie kommt mit ihrer Schwiegermutter, einer verbitterten Israelitin, nach Israel. Sie tritt in das Volk Israel über, und der Herr führt sie wunderbar, sodass sie die Stammmutter des Erlösers wird – Ruth.
Und wohin geht sie? Sie geht nach Bethlehem. Der Name bedeutet „Haus des Brotes“, „Brothaus“, Beth = Haus, Lechem = Brot.
Schließlich sollte über diese Linie der Retter kommen. Über Ruth und ihre Nachkommen kam David. Jetzt steht Bethlehem im Fokus, die Stadt des Erlösers.
Micha, der im achten Jahrhundert vor Christus prophezeite, sagt in Micha 5,1:
„Und du, Bethlehem Ephratha, zu klein, um unter den Tausenden von Juden zu sein, eine an sich unbedeutende Ortschaft, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher in Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“
Der Herr sagt zu Samuel: „Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen König ersehen.“
Nun, es ist ein Horn, nicht mehr eine Flasche. Hier sehen wir ein Schofar-Horn, ein Wetterhorn, das für Stärke steht. Wenn man es auf den Boden wirft, bleibt es intakt. Die Ölflasche dagegen, die wir hier im Bild sehen, wäre zerbrochen, wenn man sie auf den Boden wirft. (Ich mache das natürlich nicht, weil es sich um ein wertvolles archäologisches Relikt aus meiner Sammlung handelt.)
So zerbrach schließlich das Königreich Sauls. Aber das Horn weist darauf hin, dass das Königtum Davids bis in Ewigkeit bestehen wird.
Und wirklich: Am Ende der Tage, im tausendjährigen Reich, wird ein Nachkomme aus dem Haus Davids über die ganze Welt herrschen. Er wird alle Probleme lösen, die die UNO und auch wir alle nicht lösen konnten: das Problem des Krieges, der Seuchen, der Naturkatastrophen und vieles mehr.
Jesus wird all diese Probleme lösen. Er kommt aus Bethlehem, aus dem Haus Davids, und sein Königtum wird ewig bestehen – auch über das tausendjährige Reich hinaus, in alle Ewigkeit, wie es in 2. Petrus 1 beschrieben wird: Das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.
Darum hier das Horn mit Öl.
Vers 2
Und Samuel sprach: „Wie kann ich hingehen? Wenn Saul es hört, so tötet er mich.“ Rem hatte noch Angst vor ihm, aber er sollte ihn ja nicht mehr sehen.
Und der Herr sprach: „Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: ‚Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern.‘ Lade Isai zum Schlachtopfer ein, und ich werde dir kundtun, was du tun sollst. Du sollst mir den salben, den ich dir nennen werde.“
Samuel tat, was der Herr geredet hatte, und kam nach Bethlehem.
Stellen Sie sich vor: Jetzt kommt der Prophet, der ständig in Gilgal, Mizpa und Rama gewirkt hat, nun nach Bethlehem, der Stadt des Erlösers.
Da kamen die Ältesten der Stadt ihm ängstlich entgegen und sprachen: „Bedeutet dein Kommen Frieden?“
Er antwortete: „Frieden! Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer!“
Er heiligt Isai und seine Söhne und lädt sie zum Schlachtopfer ein.
Dies sollte diesmal ein Schutz für Samuel sein, damit man nicht sofort erkennt: „Aha, der will einen anderen salben!“ Sondern der Herr hatte gesagt: „Schau, du kannst das Ganze in einen größeren Anlass mit dem Schlachtopfer einpacken.“
So merkt man nicht, dass es hier schließlich um die Salbung des neuen Königs geht.
Ich habe kürzlich erklärt, wie man früher Bibeln in die Sowjetunion schmuggelte. Man musste nicht sagen, warum man mit dem Wagen an die Grenze kommt, sondern man ging auf Besuch. Man musste nicht sagen: „Wir haben Bibeln und wollen sie bringen“, sondern: „Wir möchten gerne ins Land.“
So war es auch hier: Der Herr gab die besondere Einladung, und dann wird es zur Salbung kommen.
Vers 6
Als sie kamen, sah Samuel Eliab und sprach: „Gewiss vor dem Herrn ist sein Gesalter.“
Aber der Herr sprach zu Samuel: „Blicke nicht auf das Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses.“ Das spielte eine große Rolle bei Saul, denn ich habe ihn verworfen.
Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz.
Gott hatte ihn abgelehnt, Vater des Messias zu werden. Diese Verwerfung bedeutet jedoch nicht ewige Verdammnis.
Das ist ein Punkt, den die Calvinisten oft nicht verstehen: Auswählung bedeutet nicht die Verwerfung der anderen zum Gericht.
Gott hat aus der ganzen Welt ein einziges Volk auserwählt, um sein Volk zu sein: Israel.
Das bedeutet nicht, dass er die anderen Völker ablehnte.
Ich traf einen Mann, der einen tiefen Israelhass hatte. Später merkte ich, dass das damit zusammenhing, dass er den Gedanken nicht ertragen konnte, dass ein Volk auserwählt sei.
Ihm muss klar werden: Gott hat Israel erwählt, damit der Retter aus diesem Volk kommt – nicht aus einem anderen Volk, nicht aus der Schweiz, nicht aus Deutschland, nicht aus England, nicht aus Thailand und nicht aus Kambodscha, sondern aus Israel.
Aber dieser Retter aus Israel sollte ein Segen für alle Völker sein (1. Mose 12,3).
Gott erwählt Abraham und sagt: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Das ist nicht die Verwerfung der Anderen. Die Auserwählung ist gerade die Chance für alle anderen.
Hier war Eliab verworfen, um König und Stammvater des Messias zu sein – das sollte David werden.
Eliab konnte dann Untertan sein von diesem guten Hirten. David wurde nämlich ein König, der ein guter Hirte war.
Bach hat eine Kantate geschrieben: „Schafe können sicher weiden, weil ein guter Hirte wacht.“
Er komponierte sie für einen Fürsten zu seinem dreißigsten Geburtstag und wollte ihm damit sagen, wie er regieren soll.
David orientierte sich an dem guten Hirten aus Psalm 23, an dem er sich selbst auch orientierte.
Das Stück strahlt eine tiefe Ruhe aus. Ich empfehle, auf YouTube Leon Fleischer einzugeben. Es gibt eine Bearbeitung dieser Kantate für Klavier im romantischen Stil – so schön!
Leon Fleischer war ein jüdischer amerikanischer Pianist, der einer der Weltgrößten werden sollte.
Dann bekam er eine vokale Dystonie – eine Musikerkrankheit.
Das bedeutet, dass Musiker, die immer die gleichen präzisen Bewegungen machen müssen, gefährdet sind, eine solche Krankheit zu bekommen.
Bei ihm war die rechte Hand völlig verkrampft, und er konnte sie nicht mehr steuern.
30 Jahre lang konnte er die rechte Hand als Pianist nicht mehr benutzen.
Er hatte noch Ravels Klavierkonzert für die linke Hand – komponiert für einen Pianisten, dessen rechte Hand im Ersten Weltkrieg durchschossen war.
Ein Bekannter von mir, ein Professor aus Düsseldorf, ist einer der wenigen Ärzte, die Botulinumtoxin spritzen dürfen.
Das ist ein starkes Gift, das man nicht für kosmetische Zwecke oder Ähnliches verwenden darf.
Er spritzte es Leon Fleischer, und dieser konnte wieder spielen.
Die rechte Hand hatte zwar nicht mehr die Festigkeit, die für schnelle und schwierige Stücke nötig ist, aber er spielte noch schöne Stücke.
Man kann sie auf YouTube hören, zum Beispiel „Jesus bleibe meine Freude“.
Das Spiel ist wunderbar. Auch „Schafe können sicher weiden“, weil ein guter Hirte wacht.
Eliab war also vorgesehen als Untertan, aber er wurde nicht verworfen, um verloren zu gehen.
Er durfte von der guten Herrschaft König Davids, seines kleinen Bruders, profitieren.
Ich lese noch Vers 7:
„Aber der Herr sprach zu Samuel: Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz.“
Das lässt sich gut illustrieren an der Missionsgeschichte von Edward.
Sie war eine kleine Frau in England, galt als nicht sehr intelligent, wollte aber unbedingt in die Mission nach China.
Sie wurde von der Missionsgesellschaft abgelehnt, wusste aber, dass der Herr sie dorthin haben wollte.
Sie sparte alles zusammen und fuhr mit der Bahn durch ganz Russland nach China.
Sie lernte in kurzer Zeit Chinesisch und wurde ein großer Segen.
Ich sagte: Sie war eine kleine Frau und auch ein bisschen hässlich. Ja, ein bisschen hässlich, nicht schön.
Doch sie wurde ein Segen für unzählige Menschen in China und errichtete ein gewaltiges Werk.
Das zeigt: Der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht.
Der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz.
Schöne Menschen müssen deswegen nicht traurig sein.
Das ist ein anderer Punkt: Schönheit kann auch eine Rolle spielen.
Ein Elternpaar bekam ein Baby, das so schön war, dass in Apostelgeschichte 7 gesagt wird, es sei „schön für Gott“, also ausnehmend schön.
Das ist eine hebräische Ausdrucksweise, die in der Apostelgeschichte übernommen wurde.
Sie dachten: Das kann nicht sein, dass dieses Baby sterben soll, nur weil der Pharao befahl, alle Jungen zu töten.
Gott muss etwas mit diesem Kind vorhaben.
Das Baby war wirklich schön. Das gibt es manchmal.
Meistens sind Babys ziemlich hässlich, wenn sie geboren werden, weil sie beim Geburtsvorgang zusammengedrückt werden.
Die Haut muss sich erst noch erholen.
Aber dieses Baby war „wow“. Auch die Hebamme sagte: „So ein schönes Baby!“
Ich verrate nicht, welches von den sechs Kindern es war, um gerecht zu bleiben.
Aber das war für die Eltern ein Anlass zu glauben, dass Gott etwas mit diesem Kind vorhat.
Sie überlegten, wie sie es im Fluss aussetzen und doch am Leben lassen könnten.
So kam die Idee, ein Körbchen zu machen, ähnlich wie die Arche.
So wurde Mose bewahrt und von Gott gesegnet.
Er war schön. Das heißt, Gott benutzt auch schöne Menschen.
Aber entscheidend ist, dass Gott auf das Herz schaut.
Das muss stimmen.
Man kann schön aussehen oder nicht, aber der Herr kann jeden gebrauchen.
Vers 8
Da rief Isai Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen.
Samuel sprach: „Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.“
Dann ließ Isai Schama vorübergehen, und Samuel sprach: „Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.“
Isai ließ sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen.
Aber Samuel sprach zu Isai: „Der Herr hat diese nicht erwählt.“
Samuel fragte Isai: „Sind das alle Jünglinge?“
Isai antwortete: „Noch ist der Jüngste übrig, und siehe, er weidet das Kleinvieh.“
Das war der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt arbeitete – als guter Hirte.
Samuel sagte zu Isai: „Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierher gekommen ist.“
Sie fanden es nicht wichtig, dass der Jüngste, die Nummer acht, bei dieser besonderen Einladung dabei war.
Alles andere war ja geheim.
Manche denken abschätzig über Familien mit vielen Kindern: „Da können sie sich ja nicht richtig kümmern.“
Dabei sind es oft gerade die, die ihre Kinder nicht in die Krippe schicken, sondern sich ihnen hingeben.
Ich sage nichts gegen schwierige Umstände, aber es geht mir um die, die es anders könnten und die Kinder trotzdem in die Krippe geben.
Man denkt: „Die mit vielen Kindern kann man ja gar nicht richtig erziehen.“
Doch Beethoven war Nummer acht, und wer kennt noch etwas von seinem ältesten Bruder?
Man kennt nur Beethoven – er war die Nummer acht.
David war auch Nummer acht, je nach Bibelstelle wird er auch als Nummer sieben bezeichnet.
Manchmal fragen Leute, wie viele Kinder wir haben. Ich sage: sechs.
Wir sagen fünf auf der Erde und einen im Himmel.
Das verändert sich dann mit der Zahl.
So war es auch in der Familie von Isai.
David war einmal Nummer acht, aber durch einen Todesfall wurde er Nummer sieben.
Ich lese weiter Vers 12:
Er sandte hin und ließ ihn kommen.
David war rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Aussehen.
Heißt das, dass er rote Haare hatte?
Im Nahen Osten sind rote Haare nicht üblich.
Allerdings gibt es das Gen, das typisch ist für europäische Ethnizität.
Dieses Gen wird statistisch seltener und ist immer mehr etwas Besonderes.
Wir müssen nicht davon ausgehen, dass seine Haare rötlich waren.
Typisch sind dunkle Haare im Nahen Osten.
Sein Gesicht war gut durchblutet.
Das ist auch die Bedeutung bei Esau bei der Geburt: Er war rötlich, das waren nicht rote Haare.
Typisch ist, dass Menschen mit roten Haaren das bei der Geburt noch nicht zeigen.
Das „rötlich“ bezieht sich auf die gut durchblutete Haut.
Er war nicht bläulich.
Neugeborene werden oft blau durch Sauerstoffmangel beim Geburtsvorgang.
Aber Esau kam gut durchblutet zur Welt.
David war gesund, daher die Beschreibung „rötlich“.
So wie es in den Klageliedern von Fürsten heißt, die rötlich sind – gesunde, gut durchblutete Menschen.
David hatte auch einen angenehmen Blick.
Der Herr sprach: „Salbe ihn, denn dieser ist es.“
Samuel nahm das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder.
Der Geist des Herrn geriet über David von diesem Tag an und weiterhin.
Samuel machte sich auf und ging nach Rama.
Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist von dem Herrn ängstigte ihn.
Ein böser Geist ist ein gefallener Engel.
Hier heißt es: „Ein böser Geist von dem Herrn“, das heißt, Gott erlaubte in seinen Regierungswegen, dass ein böser Geist über Saul kam.
Ganz ähnlich wie in 2. Thessalonicher 2, wo es heißt, Gott sende eine wirksame Kraft des Irrwahns, damit sie der Lüge glauben.
Gott sendet!
Wenn die Gnadenzeit vorbei ist, wird Gott als Gericht den Antichristen kommen lassen – der Reiter auf dem weißen Pferd im ersten Siegel (Offenbarung 6).
Das ist ein Gericht von Gott.
Gott hätte es verhindern können, aber er hat es erlaubt.
„Ein böser Geist von dem Herrn ängstigte ihn.“
Der Heilige Geist kam auf David und blieb auf ihm.
Üblich war, dass der Heilige Geist zu Zeiten wieder wegging und dann wiederkam.
Bei Hesekiel lesen wir, wie der Geist auf ihn kam, später wieder ging und dann erneut kam.
David betet in Psalm 51: „Nimm den Geist der Heiligkeit nicht von mir.“
Er hatte Angst, dass Gott den Heiligen Geist wegen seiner Sünde wegnehmen würde.
Das war eine Ausnahme, dass der Geist auf ihm blieb.
Die Gläubigen der Gemeinde haben die Verheißung in Johannes 14, dass der Heilige Geist bei ihnen sein wird in Ewigkeit.
Vers 15
Die Knechte Sauls sprachen zu ihm: „Sieh doch, ein böser Geist von Gott ängstigt dich. Befiehl doch deinen Knechten, die vor dir sind, einen Mann zu suchen, der die Laute zu spielen versteht.
Und es wird geschehen, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, so wird er mit seiner Hand spielen, und es wird dir wohl werden.“
Das hebräische Wort, übersetzt mit Laute, ist „Kinnor“.
Wir sehen hier zwei ähnliche Instrumente: den Kinnor, hier in 1. Samuel 16, und den Nevel, der in der Elberfelder meist mit Harfe übersetzt wird.
Der Nevel hat zum Beispiel zehn Saiten und wird in den Psalmen erwähnt.
Im modernen Hebräisch heißt „Kinnor“ heute Violine, aber im Althebräischen sind das unterschiedliche Instrumente.
Man muss die Unterschiede lernen, dann weiß man, dass es hier nicht um Violine geht, sondern um den Kinnor.
Instrumentengeschichtlich kommt die Violine aus dieser Tradition heraus.
Die Idee war, dass ein Lautenspieler Saul in seiner dämonisch ausgelösten Schwermut helfen könnte.
Vers 17
Saul sprach zu seinen Knechten: „Seht mir doch einen Mann, der gut spielen kann, und bringt ihn zu mir.“
Einer der Knaben antwortete: „Ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemitters, gesehen, der zu spielen versteht.
Er ist ein tapferer Held und ein Kriegsmann, redegewandt, ein schöner Mann, und der Herr ist mit ihm.“
Saul sandte Boten zu Isai und ließ ihm sagen: „Sende deinen Sohn David zu mir, der beim Kleinvieh ist.“
Isai nahm einen Esel mit Brot, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und sandte sie durch seinen Sohn David zu Saul.
David kam zu Saul, stand vor ihm, und Saul liebte ihn sehr. Er wurde sein Waffenträger.
Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: „Lass doch David vor mir stehen, denn er hat Gnade gefunden in meinen Augen.“
Das heißt: „Er gefällt mir.“ Das ist eine hebräische Ausdrucksweise.
Wenn der Geist von Gott, also dieser böse Geist von Gott, über Saul kam, nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand.
Saul fand Erleichterung, es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.
Schon eigentümlich, wie Gott die Dinge führt.
Wie kam es zu einer Beziehung zwischen Saul und David?
Durch die Depression.
Es gibt etwa zwanzig verschiedene Arten von Depressionen, und eine ist dämonisch ausgelöst.
Also Vorsicht, wenn man Depression einfach als etwas Dämonisches erklärt.
Es gibt sie. Menschen, die okkulte Dinge betrieben haben, leiden oft an solchen Depressionen.
Wenn sie Sünde bekennen, bereuen und umkehren, gibt es Befreiung.
Es gibt aber auch andere Ursachen für Depressionen, zum Beispiel unregelmäßiger Lebensstil.
Das führt zu typischen Studentendepressionen.
Man muss den Leuten sagen: Ihr müsst schlafen, nicht immer bis spät aufbleiben, euch richtig ernähren usw.
Hier war es dämonisch.
Jetzt stellt sich die Frage: Kann man mit Musik Dämonen vertreiben?
Manchmal frage ich mich, wie das mit Rockmusik gehen soll, denn die entfesselt oft dämonische Aktivitäten.
Der Punkt ist: Die Kinnor hier mit drei Saiten (es konnten auch mehr sein) war kein Instrument nur zum Spielen, sondern ein Begleitinstrument.
Es betonte wichtige Töne beim Singen.
David sang Psalmen und lobte den Herrn aus echter Gottesfurcht.
Das ist schwer für Dämonen zu ertragen.
Darum heißt es: „Loben zieht nach oben, Danken schützt vor Wanken.“
Dämonen ertragen das nicht.
Ein alter Freund von mir, Paul Kiene, erzählte mir, dass er einmal zu einer Frau eingeladen wurde, die dämonisch besessen war.
Sie verlor plötzlich das Bewusstsein, und eine Männerstimme sprach durch sie.
Als sie wieder zu Bewusstsein kam, weinte sie und sagte: „Die Welt ist voller Teufel.“
Paul Kiene wollte sie befreien.
Er sagte dem Geist: „Das kannst du nicht, ich bin in Christus.“
Dann begann er, dem Herrn zu danken.
Die Frau kam wieder zu Bewusstsein.
Der Geist konnte das nicht ertragen.
Das ist genau das Prinzip hier: Der böse Geist geht von Saul weg.
Die Worte des Lobes und Dankes, wie in den Psalmen, führten dazu, dass der Dämon zeitweise ging.
Die dadurch ausgelöste Schwermut wurde gelindert.
Darum ist richtige Musik auch zur Linderung von Depressionen gut – nicht nur bei Typ eins, sondern auch bei den anderen 19 Typen.
Ich spreche hier schematisch, andere würden anders einteilen.
Bach sagte: Musik muss zwei Dinge erfüllen: Sie muss zur Ehre Gottes sein und zur Erquickung des Gemüts.
Dafür braucht es Prinzipien der Musik, wie sie in der biblischen Musik zu finden sind.
Diese Musik kam durch das frühe Christentum nach Europa, das Musik aus den Tempeln übernommen hat.
Dadurch wurde in Europa die heidnische, unruhige, zu allen Stammtakten neigende Musik verdrängt.
Aus dieser jüdischen Musik in Europa entwickelte sich im Mittelalter unter christlichem Einfluss die Mehrstimmigkeit.
Ursprünglich war Musik einstimmig, untermalt mit einzelnen Tönen.
Um das Lob Gottes zu erhöhen, überlegte man, zwei Stimmen zu machen, dann drei und vier.
So entstand die Grundlage für den Bachchoral, den vierstimmigen Choral.
Bach brachte das zur Vollendung.
Das ist die Basis für die klassische Musik in Europa.
Sie kommt aus einem jüdisch-christlichen Ursprung.
Darum strahlt sie Ruhe aus.
Das Tempo wird nicht einfach motorisch geführt.
Mich stört es, wenn in Gemeinden am Klavier Lieder begleitet werden und jeder Viertel genau gleich klingt.
Das ist wie eine Maschine, keine Musik.
Musik lebt davon, dass das Tempo entsprechend dem Satzbau geführt wird: bis zum Komma etwas verlangsamen, dann wieder a tempo bis zum Punkt.
Man atmet mit, das ist natürlich und gibt Ruhe.
Wer auf YouTube das Requiem von Bach hört, merkt, wie das Tempo geführt wird und warum diese Musik Ruhe und Würde ausstrahlt.
Das geht zurück auf die alttestamentliche Musik, die wohltuend für die Seele ist.
Aber in erster Linie soll Musik zur Ehre Gottes sein.
Das war bei David wirklich grandios der Fall.
David war ein musikalisches Phänomen.
Später war es ihm ein Anliegen, dass im Tempel das Lob gepflegt wurde.
Er baute ein riesiges Orchester und einen großen Chor auf.
In 1. Chronik lesen wir von viertausend Musikern, die nicht alle gleichzeitig spielten, sondern in Abteilungen.
Er setzte drei Dirigenten ein, einer war Asaf, der auch Psalmdichter war.
Er richtete eine Art Konservatorium im Tempel ein.
In 1. Chronik lesen wir von Lehrlingen und Kundigen – junge Leute aus dem Stamm Levi, die je nach Begabung im Gesang und in Instrumentalmusik unterrichtet wurden.
Das alles geht auf David zurück.
In Amos lesen wir, dass er Instrumente erfand.
Er ersann neue Instrumente, um das Lob Gottes zu erhöhen.
Das zeigt, dass es in der Musik eine Entwicklung gibt.
So kam das auch nach Europa.
Durch das Christentum wurde aus der einstimmigen Musik die vierstimmige Musik entwickelt – etwas, das es in keiner anderen Kultur gab.
In indianischen Kulturen findet man keinen vierstimmigen Gesang, auch in Afrika nicht.
Dort konzentriert man sich stark auf Rhythmus und Ekstase, was die Wiedel verbietet.
Auch in China gibt es das nicht.
Man kann betonen: Der vierstimmige Choral ist die Basis für die klassische Musik.
Ich wusste, als ich Komposition bei einem israelischen Komponisten, Yehushua Lackner, studierte, dass man als Basis den vierstimmigen Choral von Bach imitieren musste.
Wenn man dieses Werkzeug gelernt hat, kann man Sonaten, Konzerte und Sinfonien komponieren.
Das ist das Rüstzeug.
Ich möchte betonen: Das ist echt christlich.
Wenn man das vor Augen hat, geht man mit einer anderen Einstellung und Freude an die älteren Lieder heran.
Hier wollen wir schließen.
Ich lese noch Vers sieben:
Aber der Herr sprach zu Samuel: „Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz.“
Das lässt sich sehr schön an der Missionsgeschichte mit Edward illustrieren. Edward war eine kleine Frau in England, die als nicht besonders intelligent galt. Dennoch wollte sie unbedingt als Missionarin nach China gehen. Die Missionsgesellschaft lehnte sie ab, doch sie war überzeugt, dass der Herr sie dort haben wollte. Sie sparte alles zusammen, um mit der Bahn durch ganz Russland nach China zu reisen. Dort lernte sie in kurzer Zeit Chinesisch.
Sie wurde zu einem großen Segen. Ich habe gesagt, sie war eine kleine Frau und auch ein bisschen hässlich. Ja, sie war nicht schön. Dennoch wurde sie zu einem Segen für unzählige Menschen in China und gründete ein gewaltiges Werk. Das zeigt wirklich, dass der Herr nicht auf das Äußere schaut, sondern auf das Herz.
Aber diejenigen, die schön aussehen, müssen nicht traurig sein. Denn auch das Äußere kann eine Rolle spielen. Es gab ein Elternpaar, das ein Baby bekam, das so schön war, dass es in der Apostelgeschichte als „schön für Gott“ beschrieben wird – eine Ausdrucksweise aus dem Hebräischen, die dort übernommen wurde.
Diese Eltern dachten: „Das kann nicht sein, dass dieses Baby geboren wurde, nur um zu sterben, weil der Pharao von Ägypten befohlen hat, alle männlichen Kinder zu töten. Gott muss etwas mit diesem Kind vorhaben.“
Das Baby war wirklich außergewöhnlich schön. Das gibt es manchmal, denn meist sehen Babys bei der Geburt eher unschön aus – sie sind oft zerdrückt am Kopf, und die Haut muss sich erst erholen. Aber dieses Baby war etwas Besonderes. Auch die Hebamme sagte: „So ein schönes Baby!“
Ich verrate nicht, welches der sechs Kinder es war, das wäre nicht ganz gerecht. Doch für die Eltern war es ein Anlass zu glauben, dass Gott etwas mit diesem Kind vorhatte.
Dann überlegten sie, wie sie das Baby im Fluss aussetzen und dennoch am Leben lassen könnten. So entstand die Idee, ein Körbchen zu machen, ganz ähnlich wie die Arche. So wurde Mose bewahrt und schließlich von Gott gesegnet. Er war schön.
Das bedeutet nicht, dass Gott keine schönen Menschen benutzt. Aber es ist wichtig, dass Gott auf das Herz schaut – das muss stimmen. Man kann also schön oder nicht schön sein, aber der Herr kann jeden gebrauchen.
Vers acht:
Da rief Isai Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Doch Samuel sprach: „Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.“
Dann ließ Isai Schama vorübergehen, und Samuel sagte: „Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.“
Isai ließ sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen, aber Samuel sagte zu Isai: „Der Herr hat diese nicht erwählt.“
Samuel fragte Isai: „Sind das alle Jünglinge?“
Isai antwortete: „Noch ist der Jüngste übrig, und siehe, er weidet das Kleinvieh.“
Das war der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt arbeitete – und zwar als guter Hirte.
Samuel sagte zu Isai: „Sende ihn her, und lass ihn holen! Wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierher gekommen ist.“
Offenbar hielten sie es nicht für wichtig, dass der Jüngste, der achte Sohn, bei dieser besonderen Einladung dabei war. Um diese Einladung ging es zunächst. Alles andere war geheim.
Manche denken abschätzig über Familien mit vielen Kindern. Sie meinen, man könne sich nicht richtig um sie kümmern. Dabei sind es oft gerade diese Familien, die ihre Kinder nicht in die Krippe schicken, sondern sich selbst um sie kümmern.
Ich will nichts sagen, wenn die Umstände schwierig sind und es nicht anders geht. Aber ich meine die Leute, die es anders könnten und ihre Kinder trotzdem in die Krippe geben.
Dann denken manche: „Die mit vielen Kindern können sie ja gar nicht richtig erziehen, was soll das?“
Nebenbei bemerkt: Beethoven war Nummer acht in seiner Familie. Wer kennt noch seinen ältesten Bruder? Niemand. Bekannt ist nur Beethoven, der achte Sohn.
Auch David war Nummer acht. Allerdings wird er je nach Bibelstelle auch als Nummer sieben bezeichnet.
Manche fragen: „Wie sollen wir den Jüngsten bezeichnen? Ist er Nummer sechs oder Nummer fünf?“ Denn manchmal wird der älteste Sohn verloren. Das ist ein Problem.
Leute fragen mich: „Wie viele Kinder habt ihr?“ Ich antworte: „Sechs.“
Wir sagen: „Fünf auf der Erde und einen im Himmel.“ Aber die Zahl verändert sich dann.
So war das auch in Isais Familie. David war einmal der achte Sohn, wurde durch einen Todesfall aber zum siebten.
Ich lese weiter Vers 12: Und er sandte hin und ließ ihn kommen, und er war rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Aussehen. Bedeutet das, dass er rötliche Haare hatte? Im Nahen Osten sind rote Haare nicht üblich. Allerdings gibt es das Gen, das typisch ist für europäische Ethnizität, also völkerherkunftlich. Dieses Gen ist dort verbreitet, wobei es zurückgeht, also es wird immer seltener. Statistisch gesehen nimmt es ab und wird dadurch etwas Besonderes.
Wir müssen jedoch nicht davon ausgehen, dass seine Haare rötlich waren, denn typisch sind dunkle Haare im Nahen Osten. Wahrscheinlicher ist, dass sein Gesicht gut durchblutet war. Das ist übrigens auch die Bedeutung bei Esau bei der Geburt: Er war rötlich, aber das bezog sich nicht auf seine Haare. Außerdem ist es typisch, dass bei Neugeborenen, die später rote Haare entwickeln, diese noch nicht sichtbar sind.
Das macht deutlich, dass „rötlich“ sich auf die gut durchblutete Haut bezieht. Er war nicht bläulich, wie es bei Neugeborenen vorkommt, die beim Geburtsvorgang durch Sauerstoffmangel blau anlaufen, weil sie zusammengedrückt werden. Esau kam gut durchblutet zur Welt, ebenso David, der gesund war. Deshalb heißt es hier „rötlich“, genau wie bei den Fürsten in den Klageliedern, die ebenfalls als rötlich beschrieben werden. Das sind gesunde, gut durchblutete Menschen.
Dazu heißt es „schön von Augen und von gutem Aussehen“. Er hatte also auch einen angenehmen Blick. Der Herr sprach: „Salbe ihn, denn dieser ist es.“ Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist des Herrn geriet über David von diesem Tag an und blieb weiterhin bei ihm.
Samuel machte sich auf und ging nach Rama. Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist von dem Herrn ängstigte ihn. Ein böser Geist ist ein gefallener Engel. Hier heißt es jedoch „ein böser Geist von dem Herrn“, was bedeutet, dass Gott in seinen Regierungswegen erlaubte, dass ein böser Geist über Saul kam.
Ganz ähnlich ist die Formulierung in 2. Thessalonicher 2, wo es heißt, dass Gott ihnen deshalb eine wirksame Kraft des Irrwahns sendet, damit sie alle der Lüge glauben, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie gerettet würden. Gott sendet also!
Wenn die Gnadenzeit vorbei ist, mit der Entrückung der Gemeinde, wird Gott als Gericht den Antichristen kommen lassen. Dieser ist der Reiter auf dem weißen Pferd im ersten Siegel, Offenbarung 6. Das ist ein Gericht von Gott. Gott sendet den Antichristen.
Doch in der Offenbarung sehen wir, dass die Wirksamkeit des Feindes am Werk sein wird. Auch 2. Thessalonicher 2 sagt, dass der kommende Antichrist nach der Wirksamkeit Satans sein wird, aber eben als Gericht von Gott. Gott hätte es verhindern können, aber er hat es erlaubt. So heißt es: „Ein böser Geist von dem Herrn ängstigte ihn.“
Der Heilige Geist kam auf David und blieb auf ihm. Üblich war es, dass der Heilige Geist zu bestimmten Zeiten wieder wegging und dann wiederkam. So lesen wir bei Hesekiel zum Beispiel, wie der Geist auf ihn kam und später wieder wegging, um dann erneut zu kommen.
David betet deshalb in Psalm 51: „Nimm den Geist der Heiligkeit nicht von mir.“ Er hatte Angst, dass Gott ihm wegen seiner Sünde den Heiligen Geist wieder entziehen könnte. Das war eine Ausnahme, dass der Geist auf ihm blieb.
Die Gläubigen der Gemeinde hingegen haben die Verheißung in Johannes 14, dass der Heilige Geist bei ihnen sein wird in Ewigkeit. Der Herr sagt dort: „Er wird in euch sein.“
Vers 15
Und die Knechte Sauls sprachen zu ihm: „Sieh doch, ein böser Geist von Gott ängstigt dich. Es befehle doch unser Herr, deinen Knechten, die vor dir sind, dass sie einen Mann suchen, der die Laute zu spielen versteht. Und es wird geschehen, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, so wird er mit seiner Hand spielen, und es wird dir wohl werden.“
Das hebräische Wort hier, übersetzt in der Elberfelder Bibel mit „Laute“, ist Kinnor. Wir sehen hier zwei ähnliche Instrumente: Einerseits die Kinnor, in der Elberfelder mit Laute übersetzt, andere Übersetzungen sprechen von Harfe. Es ist egal, wie man es übersetzt. Man muss einfach wissen, dass es zwei verschiedene Instrumente gibt, die sehr ähnlich sind: den Kinnor, hier in 1. Samuel 16, und den Nevel, der in der Elberfelder jeweils mit Harfe übersetzt wird und zum Beispiel in den Psalmen an zwei Stellen erwähnt wird. Der Nevel hat zehn Saiten.
Im modernen Hebräisch heißt Kinnor heute Violine. Aber auch wenn man modernes Hebräisch kann, muss man die Unterschiede zum Althebräischen lernen. Dann weiß man: Ach, das war keine Violine, sondern eben der Kinnor. Allerdings kann man sagen, instrumentengeschichtlich stammt die Violine aus dieser Tradition heraus.
Sie hatten die Idee, dass ein Lautenspieler Saul in seiner dämonisch ausgelösten Schwermut helfen könnte.
Vers 17
Und Saul sprach zu seinen Knechten: „Seht mir doch einen Mann, der gut spielen kann, und bringt ihn zu mir.“ Einer der Knaben antwortete und sprach: „Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemitters, gesehen, der zu spielen versteht. Er ist ein tapferer Held und ein Kriegsmann, der redegewandt und ein schöner Mann ist, und der Herr ist mit ihm.“
Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: „Sende deinen Sohn David zu mir, der beim Kleinvieh ist.“ Isai nahm einen Esel mit Brot, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und sandte sie durch seinen Sohn David zu Saul.
David kam zu Saul, stand vor ihm, und Saul liebte ihn sehr. David wurde sein Waffenträger. Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: „Lass doch David vor mir stehen, denn er hat Gnade gefunden in meinen Augen.“ Das heißt, er gefällt mir – das ist die hebräische Ausdrucksweise.
Und es geschah: Wenn der Geist von Gott, also dieser böse Geist von Gott, über Saul kam, so nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand. Saul fand Erleichterung, es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.
Schon eigentümlich, wie Gott die Dinge führt. Wie kommt es, dass es dann zu einer Beziehung zwischen Saul und David kommt? Eben durch die Depression. Es gibt etwa zwanzig verschiedene Arten von Depressionen, und eine davon ist dämonisch ausgelöst.
Also aufgepasst, wenn man Depression einfach als etwas Dämonisches erklärt: Es gibt sie tatsächlich. Menschen, die okkulte Dinge betrieben haben, leiden oft an Depressionen. Wenn man die Sünde bekennt, bereut und umkehrt, gibt es Befreiung.
Aber es gibt auch andere Ursachen von Depressionen, wie zum Beispiel einen unregelmäßigen Lebensstil. Das führt zu einer typischen Studentendepression. Da muss man den Leuten sagen: Ihr müsst schlafen! Es geht nicht, immer bis so spät aufzubleiben und allerlei Dinge zu treiben. Man muss sich auch richtig ernähren usw. Aber hier war es dämonisch.
Jetzt stellt sich die Frage: Mit Musik kann man Dämonen vertreiben? Ich frage mich manchmal, wie man das mit Rockmusik machen sollte. Da entfesseln sich zuweilen richtig dämonische Aktivitäten.
Aber der Punkt ist: Die Kinnor hier hatte drei Saiten, es konnten auch mehr sein. Es war kein Instrument, das ausschließlich instrumental gespielt wurde, sondern in erster Linie ein Begleitinstrument, um die wichtigen Töne zu betonen, wenn man dazu sang.
So sang David Psalmen, wenn er den Herrn pries – und das aus echter Gottesfurcht heraus. Das ist schwierig für Dämonen. Darum heißt es: Loben zieht nach oben, Danken schützt vor Wanken. Dämonen ertragen das nicht.
Ein alter Freund von mir, der seit etwa 40 Jahren verstorben ist, Paul Kiene, erzählte einmal, er sei eingeladen worden in ein Haus von einer Frau, die dämonisch besessen war. Plötzlich verlor sie das Bewusstsein, und eine Männerstimme sprach aus ihr heraus.
Als sie wieder zu Bewusstsein kam, weinte sie und sagte: „Die Welt ist voller Teufel.“ Es ging darum, dass diese Frau befreit werden konnte. Paul Kiene kam hinzu, und die Frau verlor erneut das Bewusstsein. Die Männerstimme sagte: „Ich möchte dich quälen.“
Er antwortete: „Das kannst du nicht, ich bin in Christus“ und begann, dem Herrn zu danken. Dann kam er wieder zu Bewusstsein. Der Geist ertrug das nicht.
Das ist genau das Prinzip hier: Der böse Geist geht von Saul weg, und die Worte des Lobes und Dankes, wie die Psalmen so reichhaltig das Wort Gottes enthalten, führten dazu, dass der Dämon zeitweise ging und die dadurch ausgelöste Schwermut eine Linderung erfuhr.
Darum ist die richtige Musik auch zur Linderung von Depressionen gut – nicht nur bei dem Typ eins, sondern auch bei den anderen 19 Typen. Ich spreche hier ein bisschen schematisch, andere würden anders einteilen. Aber es ist etwas, was gut tut.
Bach hat gesagt, Musik muss zwei Dinge erfüllen: Sie muss zur Ehre Gottes sein und zur Erquickung des Gemüts. Dazu braucht es die Prinzipien der Musik, wie man sie in der biblischen Musik findet und wie sie nach Europa kam durch das frühe Christentum, das die Musik aus den Tempeln übernahm.
Dadurch wurde in Europa die heidnische, unruhige und zu allen Stimmungen neigende Musik verdrängt. Aus dieser jüdischen Musik entwickelte sich im Mittelalter unter dem Einfluss des Christentums die Mehrstimmigkeit.
Ursprünglich war Musik einstimmig, untermalt mit einzelnen Tönen. Um das Lob Gottes zu erhöhen, überlegte man in Europa, ob man nicht zwei Stimmen, dann drei und schließlich vier machen könnte. So entstand die Grundlage, die zum Bachchoral führte, dem vierstimmigen Choral.
Bach vollendete dies, und es wurde die Basis für die gesamte klassische Musik in Europa. Diese stammt aus einem jüdisch-christlichen Ursprung und vermittelt daher Ruhe.
Das Tempo wird nicht einfach mechanisch geführt. Es ärgert mich, wenn Leute in einer Gemeinde am Klavier Lieder begleiten und jeder Viertel genau gleich ist. Das klingt wie eine Maschine, das ist keine Musik.
Musik lebt davon, dass das Tempo geführt wird, entsprechend dem Satzbau: Bis zum Komma etwas verlangsamen, dann wieder a tempo bis zum Punkt des Satzes. Dabei atmet man auch – das ist natürlich und gibt Ruhe hinein.
Wenn man sich zum Beispiel das Requiem von Bach auf YouTube anhört, merkt man, wie das Tempo geführt wird. Man versteht, warum diese Musik Ruhe und Würde ausstrahlt. Das geht zurück auf die alttestamentliche Musik, die wohltuend für die Seele ist.
In erster Linie soll Musik zur Ehre Gottes sein, und das war bei David wirklich in grandioser Entfaltung der Fall. David war ein musikalisches Phänomen.
Später wurde es ihm ein Anliegen, dass im Tempel das Lob gepflegt wurde. Er baute ein riesiges Orchester und einen großen Chor auf.
In 1. Chronik lesen wir von viertausend Musikern. Diese wurden nicht alle gleichzeitig eingesetzt, sondern in Abteilungen. Er setzte drei Dirigenten ein, einer davon war Asaf, der auch Psalmdichter war.
David richtete eine Art Konservatorium im Tempel ein. In 1. Chronik lesen wir von Lehrlingen und Kundigen – junge Leute aus dem Stamm Levi, die dort, wo Begabungen vorhanden waren, herangezogen und im Gesang sowie in Instrumentalmusik unterrichtet wurden.
All das geht zurück auf David. In Amos lesen wir, dass er Instrumente erfand. Er ersonn neue Instrumente, um das Lob Gottes noch weiter zu erhöhen.
Das war der Anfang einer musikalischen Entwicklung, die bis nach Europa gelangte. Unter dem Einfluss des Christentums entwickelte sich aus der einstimmigen Musik die vierstimmige Musik – etwas, das es in keiner anderen Kultur gegeben hat.
In den indianischen Kulturen findet man den vierstimmigen Gesang nicht, auch nicht in Afrika. Dort konzentriert man sich stark auf Rhythmus, was Ekstase fördert, die die Wiedel verbietet. Auch in China gibt es das nicht.
Man kann nochmals betonen: Der vierstimmige Choral, der die Basis für die gesamte klassische Musik ist, ist ein genuin christliches Phänomen.
Als ich Komposition bei einem israelischen Komponisten, Yehushua Lackner, studierte, wurde ich darin unterrichtet, den vierstimmigen Choral von Bach imitieren zu können.
Wenn man dieses Werkzeug gelernt hat, kann man Sonaten schreiben, Konzerte komponieren und Sinfonien schaffen – man hat das Rüstzeug dafür.
Das möchte ich noch einmal betonen: Das ist echt christlich.
Wenn man das vor Augen hat, geht man auch an die älteren Lieder mit einer ganz anderen Einstellung und Freude heran.
Hier wollen wir schließen.
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