Einführung in die Bibelwoche und das Buch Joshua
Guten Abend, ich möchte alle ganz herzlich begrüßen. Wir haben eine besondere und intensive Zeit vor uns in dieser Woche – von Sonntagabend bis Freitag, zwölf Uhr. Dann ist wirklich Schluss, Mittagessen und dann ist fertig.
In dieser Zeit haben wir vor, uns etwa fünfundzwanzig Stunden mit dem Buch Josua zu beschäftigen. Dabei werden wir nicht nur einfach das Buch Josua durchstudieren, sondern wir gehen durch die ganze Bibel hindurch und beschäftigen uns mit allen möglichen Themen. Wir bringen das Buch Josua in Beziehung zu dem, was vorhersteht, zu den fünf Büchern Mose, zur Tora davor, aber auch zu dem, was danach im Alten Testament kommt.
Ganz wichtig ist auch der Bogen hinüber zum Neuen Testament. Wir werden das Buch Josua im Licht des Neuen Testaments betrachten und natürlich den Bezug zu unserem persönlichen Leben herstellen. Dabei werden wir viele lehrmäßige Themen anschneiden.
Es ist also eine Woche über ein biblisches Buch, aber zugleich auch eine Bibelschule, im Sinne davon, dass alle möglichen Themen behandelt werden. Das Buch Josua habe ich mit dem Titel „Sieg und Reichtum im Messias Jesus“ versehen.
Übrigens sieht man hier auf dem Bild einen Blick auf die Palmenstadt Jericho. Das war die erste Festung, die Israel unter Josua einnehmen musste, als es darum ging, das verheißene Land in Besitz zu nehmen. Wir schauen dort rüber nach Osten zu den Bergen Moabs. Auf der anderen Seite, in den Gefilden Moabs, hatte Mose seine letzten Reden vor seinem Tod gehalten – acht Abschiedsreden, die alle im fünften Buch Mose aufgeschrieben sind. Dann starb Mose, und Josua führte das Volk in den Segen hinein.
Verbindung zwischen Tora und Buch Joshua
Nun möchte ich den Zusammenhang zwischen der Tora – so heißt das Gesetz auf Hebräisch, die fünf Bücher Mose – und dem Buch Josua aufzeigen. Das Buch Josua ist die geschichtliche Fortsetzung der fünf Bücher Mose.
Das fünfte Buch Mose bringt das Volk Israel an den Eingang des verheißenden Landes, nämlich in die Gefilde Moabs, jenseits des Jordans auf dem heutigen jordanischen Boden, direkt gegenüber von Jericho. Noch einmal: Das fünfte Buch Mose führt das Volk Israel an den Eingang zum verheißenden Land, während das Buch Josua die darauf folgende Landnahme, also die Eroberung des verheißenden Landes, beschreibt.
Somit schließt das Buch Josua die Bücher Mose ab und stellt zugleich den Beginn der langen Geschichte Israels in seinem Land dar. Es ist die Erfüllung der vielen Landverheißungen, die in den Mosebüchern gegeben wurden.
Das beginnt zum Beispiel in 1. Mose 12,7: Abraham, der aus Ur in Chaldäa ausgezogen ist, kommt endlich ins verheißene Land. Die erste Ortschaft, die erwähnt wird, ist Sichem. Dort erscheint ihm der Herr und sagt: „Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben.“ Sichem, heute Nablus, ist eine der größten palästinensischen Städte im sogenannten Westjordanland – oder, wie die UNO sagt, im besetzten Westjordanland. Ausgerechnet dort verheißt Gott: „Deiner Nachkommenschaft“, also Israel, „werde ich dieses Land geben.“
Dann in 1. Mose 17,8 folgt die Verheißung, dass dieses Land ewig gegeben wird. Es ist sehr wichtig, die biblischen Aussagen möglichst selbst im Wort Gottes nachzulesen, denn das prägt sich besser ein. Dort sagt Gott in der Erweiterung seines Bundes mit Abraham: „Ich werde dir und deinem Samen, deiner Nachkommenschaft nach dir, das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan zum ewigen Besitztum.“
Das ganze Land Kanaan – das bedeutet übrigens auch das sogenannte besetzte Westjordanland, von dem die Weltgemeinschaft, die UNO, sagt, die Juden hätten dort nichts verloren und sollten alle Siedlungen räumen. Doch hier sagt Gott vor über 4000 Jahren: das ganze Land Kanaan. Und es gibt sogar besondere Schlaumeier, die behaupten, das gelte damals, heute aber nicht mehr als ewiges Besitztum. Das ist jedoch auch heute noch gültig.
Dann in 2. Mose 3,8 sagt Gott zu Mose aus dem Dornbusch, dass er Israel in ein Land bringen wird, das von Milch und Honig fließt. Ebenso finden sich Verheißungen in 5. Mose 6,18-19, in den Abschiedsreden von Mose kurz vor seinem Tod.
Das Buch Josua zeigt, wie das in Erfüllung gegangen ist, was Gott versprochen hat. Es zeigt uns die Treue Gottes. Er sagt nicht nur etwas, wie wir Menschen oft tun, sondern er hält es auch ein und erfüllt es.
Die Mosebücher stehen zum Buch Josua im gleichen Verhältnis wie das Alte Testament zum Neuen Testament. Dieses Verhältnis lässt sich mit den Begriffen Verheißung und Erfüllung umschreiben. In der Tora haben wir die Verheißung, und Josua zeigt die Erfüllung. Im Alten Testament finden wir die Verheißung auf den kommenden Erlöser, im Neuen Testament die Erfüllung: Der Erlöser ist gekommen.
Die Bedeutung der fünf Bücher Mose im Überblick
Ganz wichtig im Zusammenhang mit der Tora, dem Gesetz: Das erste Buch Mose ist das Buch der Anfänge. Im Hebräischen ist das nicht so langweilig benannt wie in der deutschen Sprache. Im Deutschen sagt man Erste Mose, dann Zweite Mose, anschließend Dritte Mose, Vierte Mose und Fünfte Mose. Wer merkt’s nicht, das ist sehr nüchtern.
In der hebräischen Bibel heißt das erste Buch Mose Bereshit. Das ist einfach das erste Wort des Bibeltextes. Es bedeutet auf Deutsch „im Anfang“, auf Hebräisch ein einziges Wort: Bereshit – „im Anfang“. Wenn man in Israel in messianischen Gemeinden predigt und möchte, dass die Leute Erste Mose 1,1 aufschlagen, sagt man: „Bitte aufschlagen, Sefer Bereshit, Buch im Anfang, Berek Aleph, Kapitel eins, Pasuk Echad, Vers eins.“ Dann wissen alle Bescheid. Man muss einfach „Bereshit“ sagen, und sie wissen, dass es Erste Mose ist.
Das erste Buch Mose ist wirklich das Buch der Anfänge. Es zeigt uns den Ursprung des Universums, der Erde, der Pflanzen, der Tiere, des Menschen, der Ehe und der Familie. Außerdem wird der Ursprung des Bösen, der Sünde in dieser Welt, sowie der Ursprung von Leid, Schmerz und Tod dargestellt. Schließlich zeigt es auch den Ursprung der Völker und Sprachen. Und noch wichtiger: ab Kapitel zwölf wird die Berufung Abrahams als Stammvater Israels beschrieben – der Ursprung des auserwählten Volkes Israel.
Im ersten Buch Mose wird auch gezeigt, dass der Mensch völlig verdorben ist. Das Buch beginnt mit der wunderbaren Schöpfung von Himmel und Erde. Das ist eigentlich die Verkündigung der Herrlichkeit Gottes, wie es in Psalm 19,1 heißt: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.“
Schon in Kapitel 3 rebelliert der Mensch gegen Gottes Wort, und damit kommt das Böse in die Welt und zerstört alles. Man kann sagen, der Sündenfall ist der große Wendepunkt im ersten Buch Mose. Alles beginnt so schön mit Leben: Gott haucht dem ersten Menschen den Odem des Lebens ein und setzt ihn in einen weiten Garten. Wir alle hassen enge Räume; man kann nur atmen, wenn es Luft gibt. Gott setzt ihn also in einen weiten, herrlichen Garten, in seiner Gemeinschaft – so beginnt das alles.
Wie endet das erste Buch Mose? Es endet mit einem Leichnam in der Enge eines Sarges in der Fremde Ägyptens. Der letzte Vers handelt vom Leichnam Josephs. Der Grund für dieses Ende ist die Rebellion des Menschen gegen Gott (Kapitel 3).
Dann kommt das zweite Buch Mose, das genau dort beginnt, wo das erste endet. Es beschreibt das Volk Israel in der Sklaverei, in der Enge Ägyptens, in der Fremde, unter dem Verhängnis des Todes. Alle männlichen Kinder sollten in den Nil geworfen werden.
Doch dann kommt die große Wende in diesem Buch: Zweite Mose 12, das Passah, das Blut des Lammes an den Türpfosten, an der Oberschwelle. Gott sagt: „Sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen.“ Das bringt die Wende. Israel geht aus der Enge Ägyptens in die Freiheit und kehrt wortwörtlich heim, nach Hause.
Das zweite Buch Mose endet mit dem Bau der Stiftshütte, des transportablen Hauses Gottes am Fuß des Sinai. Im letzten Kapitel erfüllt die Schechina, die Herrlichkeit Gottes, das Haus Gottes. Ein Volk ist eingekehrt, und es endet mit Herrlichkeit – so wie das erste Buch Mose begonnen hat: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.“ So endet es mit einem Volk, das eingekehrt ist.
Übrigens heißt das zweite Buch Mose auf Hebräisch einfach Schmott. In den Gemeinden sagt man: „Schlagt auf, Sefer Schmott,“ und alle wissen, dass Zweite Mose gemeint ist. Schmott bedeutet „Namen“. Das Buch beginnt mit „Dies sind die Namen“. Das erinnert an Jesaja 43,1: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Das zweite Buch Mose ist das Buch der Erlösung und zeigt die Wende durch das Passah-Lamm.
Dann folgt das dritte Buch Mose, das mit Vayikra beginnt, was auf Hebräisch „Er rief“ bedeutet. Alle in den Gemeinden wissen das. Man sagt: „Schlagt auf, Dritte Mose 1, Vayikra, Berek Aleph, Kapitel eins.“ Das ist das dritte Buch Mose.
Dieses Buch ist besonders, denn Gott ruft. Normalerweise heißt es in der Tora: Gott spricht, der Herr redet zu Mose und Aaron. Aber hier heißt es: Er rief. Wenn Gott ruft, ist das besonders wichtig.
Eine kleine Hausaufgabe für die Bibelschule ist es, die vier Evangelien durchzugehen und etwa zwanzig Stellen herauszusuchen, in denen der Herr Jesus ruft. Normalerweise hat er nicht gerufen, und schon gar nicht auf der Straße. Das machen Revolutionäre, die in den Straßen schreien und das Volk aufstacheln – wie die Kommunisten, die das Proletariat mobilisieren. Ich bin in der Sowjetunion aufgewachsen und kenne das.
Aber in Jesaja 42 heißt es vom Messias: Er wird nicht schreien, nicht seine Stimme auf den Straßen erheben. Dennoch hat er an ganz besonderen Gelegenheiten gerufen, und das bedeutet etwas sehr Wichtiges.
Im dritten Buch Mose ruft Gott sein erlöstes Volk: „Kommt her!“ Er zeigt ihnen die Opfer in 3. Mose 1-7, wie man ihn anbeten kann, zur alttestamentlichen Zeit. Gott möchte, dass sein erlöstes Volk kommt und Gottesdienst feiert in seiner Gemeinschaft. Er legt genau fest, wie Gottesdienst zu feiern ist. Das ist nicht der Fantasie der Menschen überlassen.
Zum Beispiel wird in 3. Mose 1 erklärt, wie ein Brandopfer vom Rindvieh darzubringen ist.
Das vierte Buch Mose heißt im Hebräischen Bemidbar, was „in der Wüste“ bedeutet, nach dem ersten Vers benannt. Es ist das Buch der Wüstenwanderung. Es beschreibt ausführlich, wie Israel nach dem Auszug aus Ägypten durch die Wüste zog, mit der Stiftshütte, und dort 40 Jahre Gottesdienst feierte.
Es ist das Buch des Wandels. In Epheser 4 wird uns gesagt: „Schlagt auf Epheser 4, Vers 1.“ Nachdem der Apostel Paulus in drei Kapiteln die herrliche Berufung der Erlösten beschrieben hat, ermahnt er im zweiten Teil des Briefes: „Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene des Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit welcher ihr berufen worden seid.“
Im dritten Buch Mose ruft Gott sein Volk, und im vierten Buch Mose wird gezeigt, dass sie entsprechend diesem Ruf ihr Leben führen und wandeln müssen.
So zeigt uns das vierte Buch Mose den Wandel durch die Wüste.
Bleibt noch das fünfte Buch Mose, das einfach Dwarim heißt, „Worte“. Es beginnt mit „Und dies sind die Worte“, den acht Abschiedsreden von Mose. Er zeigt noch einmal, wie wichtig es ist, als erlöstes Volk auf Gottes Wort zu hören.
Anhand eines Rückblicks auf 40 Jahre wird deutlich: Jedes Mal, wenn Israel gehorsam war, bedeutete das Segen. Jedes Mal, wenn sie rebellierten – ausführlich in Vierter Mose beschrieben –, kam Fluch.
Die Vergangenheit zeigt, dass dieses Prinzip Wahrheit ist.
In den letzten Kapiteln des fünften Buches Mose gibt Mose ab Kapitel 28 eine prophetische Gesamtschau der kommenden Geschichte Israels. Er zeigt, dass bei Ungehorsam gegenüber Gottes Wort der Fluch Gottes kommen wird. Israel wird das Land verlieren, in das es hineingeht, weltweit zerstreut werden und keine Ruhe mehr als Volk haben.
Wir wissen, wie schrecklich sich das erfüllt hat, zum Beispiel in 5. Mose 28,64 und folgende. Das ist furchtbar.
Aber es wird auch gezeigt, dass bei Gehorsam Segen über Israel kommen wird.
Das ist eine Übersicht über die fünf Bücher Mose.
Nun kommen wir zum Buch Josua.
Die besondere Bedeutung des Namens Joshua und seine Verbindung zu Jesus Christus
Und da ist etwas ganz Kostbares, schon allein der Name des Buches, das Buch Joshua. Hier müssen wir Folgendes wissen: Nicht Mose führte das Volk in den verheißenden Segen Kanaans, sondern Joshua. Und das hat eine tiefere Bedeutung.
Natürlich wissen wir, dass das so war, weil Mose in einem ganz entscheidenden Moment die Beherrschung verloren hatte und ungehorsam war. Es war hart für ihn, denn er durfte deswegen nicht ins verheißene Land. Aber Gott wollte uns damit etwas ganz Besonderes lehren.
Während Mose das Gesetz vom Sinai verkörpert und das Gesetz Israel geben musste, weist Joshua hin auf Jesus Christus. Jesus ist die griechische Form des Namens Joshua. Darum wird im Neuen Testament, zum Beispiel in Hebräer 4,8, von Joshua gesprochen, aber im griechischen Text steht Jesus. Auf Griechisch sagt man für Joshua Jesus.
Darum heißt die älteste Bibelübersetzung der Welt, die Septuaginta, die von Juden im dritten Jahrhundert vor Christus in Alexandria in Ägypten übersetzt wurde, das Buch Joshua „Buch Jesus“. Dort steht dieser Name, Jesus.
Joshua heißt auf Hebräisch Jehoshua. Jeho ist die Kurzform des Namens Gottes, Yahweh, der Ewigseiende, der Unwandelbare. Shua bedeutet Rettung. Also bedeutet Jehoshua „Der Ewige ist Rettung“. Die Kurzform von Jehoshua ist Jeschua, was im Hebräischen ganz üblich ist. So wie wir im Deutschen Markus zu Mark oder Johannes zu Joe verkürzen, machen das auch die Hebräer. Im Englischen ist das noch häufiger, und wir haben es von den Engländern und Amerikanern übernommen.
In der Bibel findet man oft den langen Namen und dann auch die Kurzform, zum Beispiel Elijah. Im hebräischen Text steht Elija, manchmal auch Eliyahu. Elija ist einfach die Kurzform von Eliyahu, was „Mein Gott ist der Ewige“ bedeutet. Jehoshua ist die Langform, Jeschua die Kurzform.
Ich habe im Skript hingeschrieben, dass man in Ezra 2,2 einen Mann namens Jeshua findet, der im Prinzip das gleiche ist wie Jehoshua, also Jeshua.
Als der Herr Jesus, der Messias, in diese Welt kam, gab man ihm bei der Beschneidung am achten Tag den Namen Jeshua. Im Griechischen ist das eben Jesus. Das ist keine Übersetzung. Wie sollte man auf Griechisch Jeshua schreiben? Das geht gar nicht, denn im griechischen Alphabet gibt es den Laut „Sch“ nicht.
Man muss sich das so vorstellen: Wenn man einem Griechen das Wort „Fisch“ sagt, sagt er „Fiss“, weil es im Griechischen kein „Sch“ gibt. Deshalb wird aus Jeshua „Jesu“. Im Altgriechischen hat man dann noch ein „S“ an den Schluss eines Namens gesetzt, was typisch für männliche Eigennamen ist.
Darum sagt man im Altgriechischen nicht „Mose“ oder hebräisch „Mosche“ mit „Sch“, sondern „Mose“ mit „S“ und am Schluss noch ein „S“, also „Moses“. So kommt diese Form zustande. Ebenso heißt es nicht Jesaja, sondern Jesajas, nicht Jeremias, sondern Jeremias, und nicht Jesu, sondern Jesus als männlicher Name.
Nun ist also ganz klar: Das Buch Joshua weist schon mit dem Namen auf den Messias, den Erlöser Jesus, hin. Allerdings wird im Alten Testament nie verraten, wie der Messias als Mensch hier auf Erden heißen würde.
Viele Zusatznamen wurden verraten, zum Beispiel: Er wird genannt „Wunderbarer Berater, Starker Gott, Ewig-Vater, Fürst des Friedens“ (Jesaja 9,6). Das sind vier Doppelnamen: Wunderbarer Berater, Starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. In Jesaja 7 wird er „Immanuel“, Gott mit uns, genannt.
Aber den eigentlichen Namen, den er bei der Beschneidung bekommen sollte, verriet man nicht.
Schlagen wir mal auf in Sprüche 30,4. Dort spricht Agur, der Sohn Jakes, über Gott, den Schöpfer. Er fragt in Vers 4 in der Mitte: „Wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt? Wer hat die Wasser in ein Tuch gebunden? Wer hat alle Enden der Erde aufgerichtet? Was ist sein Name und was der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?“
Die erste Frage könnte man beantworten. In Vers 9 im gleichen Kapitel heißt es, in einem bestimmten Zusammenhang: „Damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche, wer ist der Herr?“ Jahweh. Der Name Jahweh war im Alten Testament bekannt.
Aber die zweite Frage: „Was ist sein Name und was der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?“ konnte im Alten Testament keiner beantworten.
Nun schlagen wir auf Jesaja 49, ein weiterer messianischer Abschnitt im Alten Testament, eine Prophetie auf den kommenden Erlöser, den Messias. Dort hören wir ihn selbst sprechen:
Jesaja 49,1: „Hört auf mich, ihr Inseln, und merkt auf, ihr Völkerschaften in der Ferne! Der Herr hat mich berufen von Mutterleib an, hat von meiner Mutter Schoß an meines Namens Erwähnung getan.“
Also in Verbindung mit seinem Kommen in diese Welt, in Verbindung mit der Empfängnis im Mutterleib, sollte von Gott sein Name kundgetan werden. Und das ist so geschehen in Matthäus 1 und gegenüber Joseph und noch etwas früher gegenüber Maria in Lukas 1, da offenbarte Gott durch einen Engel, dass er Jesus heißen soll, Jeschua.
Übrigens ist man auch nicht besser, wenn man von Jeschua statt von Jesus spricht. Wenn ich in Israel predige, sage ich natürlich ganz normal, wie man auf Hebräisch sagt: Jeshua Hamashiach, Hu Adonino. Auf Deutsch wäre das Jesus Christus, er ist unser Herr.
Wenn ich Englisch predigen muss, sage ich Jesus Christ. Ich war auch schon in messianischen Gemeinden, und je nachdem wurde ich gebeten, doch bitte Jeshua zu sagen – auf Englisch. Ja, ich kann mich anpassen und auch auf Englisch Hebräisch aussprechen.
Aber eigentlich sagt man im Englischen Jesus, in Italien Jesu und in Frankreich Jésus. Das ist alles entsprechend der Aussprache in der jeweiligen Sprache. Und eben auf Griechisch ist es Jesus, und das hat man auch so im Deutschen übernommen.
Darum ist es auf Deutsch die normale Art, von ihm zu sprechen, wenn man Jesus sagt. Wenn man auf Hebräisch spricht, sagt man Jeschua. Es bedeutet genau dasselbe. Man ist also keinen Millimeter besser, wenn man auf Deutsch Jeschua sagt.
Das ist ganz wichtig zu wissen, denn es gibt Leute, die spielen sich damit auf und verdrehen dann andere Dinge.
Nun haben wir festgestellt: Joshua weist ganz direkt mit dem Namen auf den Messias Jesus hin. Dies beinhaltet einen bildlichen Hinweis auf eine fundamentale Wahrheit.
Durch das Einhalten der Gebote Gottes kann sich niemand Gottes Gunst und Segen erwerben. Allein Jesus Christus kann uns in Gottes Verheißungen einführen. Nicht Mose führte in die Erfüllung, in den Segen, sondern Joshua. Mose vertritt das Gesetz.
Die Bedeutung des Gesetzes und der Unterschied zu Jesus Christus
Und warum hat Gott eigentlich Israel das Gesetz gegeben? Man kann sich drei Gründe gut merken: Die Tora, das Gesetz, ist ein Spiegel, ein Siegel und ein Riegel.
Ein Spiegel: Es sollte Israel zeigen, dass sie Sünder sind, verlorene Sünder, und dass sie gar nicht in der Lage sind, Gottes Gebote wirklich im Leben umzusetzen. Das Gesetz war also da, um zu beweisen, dass wir Menschen Sünder sind und einen Erlöser brauchen. Das Gesetz sollte Sehnsucht nach einem Erlöser wecken. Wenn man mit Leuten spricht und sagt, Jesus Christus sei gekommen, um für unsere Sünden zu sterben, dann fragen sie je nachdem: Was ist Sünde? Wer ist ein Sünder? Sie verstehen das oft gar nicht. Und dann kann man natürlich gar nicht über Erlösung sprechen, weil sie ja gar nicht wissen, wovon sie erlöst werden sollen – sie fühlen sich doch frei.
Also muss der Mensch zuerst merken, dass er ein Problem hat. Ich weiß, es gibt Leute, die haben ein Problem, aber sie wissen es nicht. Das ist der Punkt: Die Menschheit hat ein riesiges Problem, und viele wissen das nicht. Das Gesetz ist ein Spiegel, der das zeigt.
Aber es ist auch ein Siegel der Heiligkeit Gottes. Wenn wir diese Gebote lesen, diese gerechten Gebote des Gesetzes, dann lernen wir, wie Gott ist und wie er denkt. Zum Beispiel, wie denkt Gott über Tätowierungen? Wenn man sich ein Tattoo machen will, dann ist das in der Tora verboten. Gott hat zu Israel gesagt, sie sollen keine tätowierten Schriftzeichen haben. Das steht im 3. Buch Mose. So merkt man, wie Gott denkt und was er empfindet – und das in allen Hinsichten. Man lernt also, wie Gott ist. Das Gesetz ist ein Siegel seiner Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Und es ist ein Riegel. Ein Sklavenvolk wurde frei gemacht aus Ägypten – und das ist ein Problem. Was machen Menschen, wenn sie plötzlich frei werden? Sie drehen normalerweise durch, weil sie mit der Freiheit nicht umgehen können. Nach der Wende, als Gorbatschow nach Israel kam, hat man ihm gesagt: „Herr Gorbatschow, Sie haben etwas Ähnliches gemacht wie Mose, als er uns aus Ägypten befreit hat. Aber Mose hat uns eine Tora gegeben, und Sie haben den Menschen der ehemaligen Sowjetunion nichts gegeben, woran sie sich orientieren konnten.“ Darum haben die Menschen massenweise die Orientierung verloren.
So war die Tora ein Riegel, damit Israel ein normales Leben als Volk führen konnte – als Volk, das frei geworden ist. Aber Freiheit bedeutet nicht, uneingeschränkt tun zu können, was man will. Das geht gar nicht. Das Gesetz Moses sollte deutlich machen: Auch durch das Einhalten dieser Gebote kann ein Mensch nicht gerettet werden. Denn das Gesetz zeigt vielmehr, dass wir ein Problem haben, dass wir Sünder sind. Niemand kann sagen, er habe das wirklich eingehalten.
Darum konnte das Gesetz Mose keinen Menschen in den Segen Gottes bringen. Und deshalb musste Mose vorher sterben. Er konnte das Volk nicht in das verheißene Land führen. Natürlich war das wegen seines Ungehorsams. Aber sehen wir, wie souverän Gott ist: Mose hat damals aus eigener Entscheidung falsch gehandelt, aber Gott hat das so geführt, um uns gerade diese Wahrheit zu zeigen. Das Gesetz bringt uns nicht zur Vollendung, aber wir brauchen einen anderen Jeschua, Jesus. Er führt in den Segen hinein.
In Johannes 1,17 erklärt uns der Apostel Johannes ganz grundsätzlich in seiner Einleitung zum Evangelium: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Dieser Kontrast – das Gesetz durch Mose – war gut, als Spiegel, Siegel und Riegel. Und dann bringt der Herr Jesus Gnade und Wahrheit und führt uns ans Ziel, in den Segen Gottes hinein.
Übrigens habe ich gesagt, Gott habe den Namen des Messias im Alten Testament geheim gehalten. Aber es ist so: Für das Herz des Vaters ist der Herr Jesus von Ewigkeit her. So wunderbar! Der Vater ist von Ewigkeit her erfüllt von seinem Sohn. Darum wird Gott in 1. Timotheus 1 und auch in Kapitel 6 der „selige Gott“ genannt. Das heißt eigentlich „der glückselige Gott“. Gott ist in sich von Ewigkeit her völlig glücklich und bräuchte uns Menschen nicht, auch die Engel nicht. Er, der Vater im Sohn und der Sohn im Vater.
Nun erfüllt der Sohn das Herz des Vaters so, dass der Vater selbst im Alten Testament viele bildliche Hinweise auf den Herrn Jesus gegeben hat. Auf Dinge, die im Alten Testament noch verborgen waren, gerade die Geheimnisse der Gemeinde. Trotzdem hat Gott im Voraus viele Bilder gegeben und auch den Namen seines Sohnes – ganz oft.
Ich möchte nur ein Beispiel zeigen. Schlagen wir Jesaja 12 auf. Dort heißt es in Kapitel 12, Vers 1: „Und an jenem Tag wirst du sagen: Ich preise dich, Herr, denn du warst gegen mich erzürnt, dein Zorn hat sich gewendet, und du hast mich getröstet. Siehe, Gott ist mein Heil, Gott ist mein Heil.“
„Heil“ heißt auf Hebräisch „Jeshua“ – also nicht „Jeschua“, ein bisschen anders ausgesprochen, aber man schreibt es genau gleich wie Jeshua hier, und am Schluss noch ein „H“ dazu. Im Wort „Heil“ ist also der Name des Erlösers versteckt. Man muss nur das „H“ am Schluss abdecken, und dann hat man den Namen.
Wenn ich das lesen würde: „Siehe, Gott ist mein Heil, Gott ist mein Jeshua. Ich vertraue und fürchte mich nicht, denn der Ewige ist meine Stärke und mein Gesang, und er ist mir zum Heil geworden.“ Er ist mir zum Jeshua, zum Jesus geworden – versteckt drin. Ja, es ist Jeshua, noch mit dem „H“ hinten dran.
Das ist einfach so eine kleine Perle noch dazu. Und es gibt viele andere Stellen im Alten Testament, wo dieses Wort Jeshua vorkommt.
Autorenschaft und Entstehungszeit des Buches Joshua
Jetzt möchte ich etwas über den Autor unseres Buches Josua und über die Entstehungszeit sagen.
Das Alte Testament wurde verfasst von der Zeit Mose bis zum letzten Propheten Maleachi. Der Auszug aus Ägypten fand nach strikter biblischer Chronologie im Jahr 1606 vor Christus statt. Maleachi, der letzte Prophet, wirkte etwa um 400 vor Christus. Danach folgte das lange Schweigen der Schriftpropheten, bis Gott im Neuen Testament wieder Propheten und Apostel inspirierte, um die letzten Bücher der Bibel, das Neue Testament, zu verfassen.
Mose schrieb das erste Buch Mose, ebenso das zweite, dritte, vierte und fünfte Buch Mose. Außerdem hat er noch das Buch Hiob geschrieben. Natürlich handelt es sich bei Hiob um eine ältere Geschichte, die auf einer älteren Vorlage beruht. Im Talmud, dem wichtigsten theologischen Werk im Judentum, finden sich viele Informationen. Der Talmud enthält sowohl gute als auch schlechte Sachen. Viele, die ihn einfach so studieren wollen, gehen darin unter, weil er so umfangreich und umfassend ist.
Allein meine deutsche Ausgabe des Talmuds umfasst zwölf dicke Bände, die Goldschmidt-Ausgabe. Auch die hebräische Ausgabe besteht aus vielen Bänden, und man kann sich darin leicht verlieren. Orthodoxe Juden studieren täglich nicht so sehr die Bibel, sondern den Talmud, und sie sind wirklich darin versunken. Doch wenn man den Talmud richtig nutzt, ist er eine Fundgrube. Man muss nur das Richtige herausfiltern – ähnlich wie beim Internet. Viele gehen darin unter, aber andere wissen genau, wo sie suchen müssen, und finden dort wertvolle Informationen.
Im Traktat Baba Batra 15a sind viele Informationen überliefert, wer welches Bibelbuch geschrieben hat. Dort wird erklärt, dass Josua das Buch Josua schrieb. Das Buch Richter stammt vom Propheten Samuel, ebenso das Buch Ruth. Es wird auch erklärt, dass das letzte Kapitel von 5. Mose (Kapitel 34), das nach dem Tod Moses verfasst wurde, bereits von Josua geschrieben wurde.
Daraus können wir festhalten, dass das Buch Josua von Josua selbst geschrieben wurde. Ich habe viele Einzelheiten im Buch zusammengestellt, die zeigen, dass das Buch Josua ein sehr altes Buch ist – nicht etwa, wie liberale Theologen meinen, die alles jung machen wollen. Das ist wirklich merkwürdig. Sie können es nicht ertragen, dass ein Bibelbuch alt ist. Es muss für sie jung sein oder gefälscht, um keine Autorität zu besitzen.
Wir sehen in Kapitel 5, Vers 1, dass Josua in der Wir-Form spricht: „Wir“. In Kapitel 6, Vers 25, ist zu erkennen, dass das Buch zu Lebzeiten von Rahab geschrieben wurde. Es muss also vor der Entmachtung der Jebusiter in Jerusalem verfasst worden sein, wie man in Kapitel 15, Vers 63, und Kapitel 18, Vers 28, sieht. Das war sicher vor der Eroberung Jerusalems durch König David.
Auch werden in Josua noch ganz altertümliche Namen verwendet, die ich als achaische Namen bezeichnet habe (Kapitel 15, Verse 9, 13, 49). Tyrus hatte Sidon noch nicht erobert (Kapitel 11, Vers 8; Kapitel 13, Verse 4 bis 5; Kapitel 19, Vers 28). Das weist darauf hin, dass das Buch vor dem zwölften Jahrhundert vor Christus geschrieben wurde.
Nur ganz wenige Verse stammen natürlich aus der Zeit nach dem Tod Josuas. Kapitel 24, Verse 29 bis 30 beschreiben seinen Tod. Wie bei Mose hat danach jemand anderes den Schluss geschrieben. Es wird auch berichtet, dass die Ältesten noch lange über Josuas Tod hinaus lebten (Kapitel 24, Vers 31). Dort wird außerdem die Auswanderung des Stammes Dan vom Süden in den Norden beschrieben, wie später auch im Buch der Richter.
Josua hat also dieses Buch verfasst. Mose wurde als von Gott inspiriert anerkannt durch all die Zeichen und Wunder, die in Ägypten geschahen, während der Wüstenwanderung und durch die Erscheinung auf dem Berg. Man hörte sogar die Stimme Gottes akustisch, als er die Zehn Gebote verkündete. Das gab Israel die Bestätigung, dass Mose ein inspirierter Prophet war.
Deshalb nahm man die fünf Bücher Mose sofort als Gottes Wort an. Es war nicht nötig, später ein Konzil abzuhalten, das darüber entscheidet. Das war von Anfang an klar.
In 5. Mose 34 sehen wir, dass Mose von Gott den Auftrag erhielt, Josua als Nachfolger einzusetzen. Er legte Josua die Hände auf und übertrug ihm so seine Autorität.
Im Buch Josua werden wir sehen, dass das Volk mit einem Wunder – der Trocknung des Jordans – genau im richtigen Moment ins Land eingezogen ist. Ab diesem Wunder war Josua absolut anerkannt. Deshalb wurde auch das Buch Josua sofort als Teil der Bibel akzeptiert.
Natürlich gehörte auch das Buch Hiob dazu. Bis dahin hatte man bereits sieben Bücher. Auch Psalm 90 wurde von Mose geschrieben, am Ende der Wüstenwanderung. Das war ein Psalm, der von Mose verfasst wurde.
So sah die Bibel bis zur Zeit Josuas aus. Danach kamen noch weitere Bücher hinzu.
Das Buch Joshua als Buch des Sieges und Gottes Kampf für Israel
Ja, der Titel unserer Bibelstudie sagt es ja: Das Buch Josua ist das Buch des Sieges. Es ist das Buch des Krieges und des Sieges. Hier in diesem Buch offenbart sich der Herr als Kriegsmann.
So finden wir diesen Ausdruck in Josua 10,14. Schlagen wir auf: „Und es war kein Tag wie dieser vor ihm und nach ihm, dass der Herr auf die Stimme eines Menschen gehört hätte. Denn der Herr stritt für Israel.“ Das können wir über das Buch Josua schreiben: Der Herr streitet für Israel, er kämpft für Israel.
Es ist also so, der Herr ist hier der Kriegsmann und zwar auch der Fürst über das Heer des Herrn. Wir werden das noch sehen in Josua 5,14. Plötzlich hat Josua eine ganz geheimnisvolle Erscheinung. Ein Mann erscheint, und Josua realisiert, dass das nicht irgendein Mann ist. Er fällt vor ihm nieder auf sein Angesicht.
Gott erscheint in Menschengestalt und stellt sich vor, dass er der Fürst ist über das Heer des Herrn. Das heißt, Gott selbst hat die Armee Israels damals geführt. Davon legt das Buch Josua Zeugnis ab.
Der Kampf in Kanaan war der Kampf des Herrn. Das ist ganz wichtig: Das war Gottes Kampf und nicht Israels Privatangelegenheit. Nur wenn Israel von Gott abhängig blieb, war ihnen der Sieg gewiss. Sonst ging es schief.
Das werden wir jetzt sogar im Buch Josua sehen und dann im Buch der Richter, das auf Josua folgt. Dort geht ja alles bergab, weil sie sich eben vom Herrn entfernt haben nach Josua.
Ein weiterer Punkt: Der Erlöste heute kann dem Buch Josua viel Belehrung über seinen Kampf des Glaubens entnehmen. Dieser Kampf richtet sich zwar nicht gegen Fleisch und Blut, jedoch gegen die Mächte der Finsternis.
Wählen wir Epheser 6,10 und folgende: Die Waffen sind geistlich, und der Sieg ist gewiss, solange man in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und im Gehorsam ihm gegenüber den guten Kampf des Glaubens kämpft.
Schlagen wir auf Epheser 6,10: „Übrigens, Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke! Zieht an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut.“
Aha, also neutestamentlich ist völlig klargestellt: Wir haben nichts damit zu tun, dass wir Menschen irgendwie bekämpfen. Wir haben kein Recht, zur Waffe zu greifen als Christen.
Der Staat hat das Schwert von Gott bekommen, sagt Römer 13, aber nicht die Gemeinde. Man muss ganz klar trennen zwischen dem Staat, der das Schwert bekommen hat (Römer 13), und der Gemeinde, die keinen Kampf gegen Fleisch und Blut hat.
Aber wir müssen gegen die Listen des Teufels bestehen. Für „Listen“ steht im Griechischen „methodia“. Das sind strategische Kniffe und Tricks, hinterhältige strategische Tricks.
Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.
Deshalb nehmt die ganze Waffenrüstung Gottes auf, damit ihr am bösen Tag widerstehen und nachdem ihr überwältigt habt, stehen könnt.
Also es ist ein geistlicher Kampf gegen Satan und gegen alle Engel, die mit ihm gefallen sind. Das sind zum Teil ganz hohe Engel, wie gesagt Fürstentümer und Gewalten, also führende Engelmächte, die gefallen sind.
Da haben wir einen Kampf auszurichten, aber eben die Waffen sind nicht menschliche Waffen, sondern geistliche Waffen.
Dazu lesen wir aus 2. Korinther 10,3: „Denn obwohl wir im Fleisch wandeln“, das heißt, obwohl wir mit einem menschlichen Körper hier leben, „kämpfen wir nicht nach dem Fleisch.“
Also nicht in menschlicher Art und Weise, heißt das hier in diesem Zusammenhang. Fleisch kann manchmal die sündige Natur des Menschen bedeuten. Hier bedeutet Fleisch einfach den normalen menschlichen Körper.
Man muss immer entscheiden, je nach Bibelstelle, was gemeint ist.
Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich, mächtig zur Zerstörung von Festungen. Da kommen wir wieder darauf zurück, wenn wir bei Jericho sind.
Indem wir Vernunftsschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes. Da haben wir schon Hinweise auf die Mauern von Jericho und was das bedeutet.
Das sind Gedankengebäude, wie zum Beispiel die Evolutionslehre, und das muss alles zum Einsturz gebracht werden. Vernunftsschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes.
Und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus.
Dann wollen wir noch lesen in 1. Timotheus 6,12, damit wirklich klar wird, wie wir das Buch übertragen auf unser Leben als Gläubige heute.
1. Timotheus 6,12: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“
Und dann noch Judas Vers 3: „Geliebte, indem ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen.“
Gott hat uns einmal die Bibel gegeben. Er wird keine neuen Propheten schicken, die uns nochmals etwas mitteilen.
Darum müssen wir für den einmal den heiligen überlieferten Glauben jetzt hinstehen und kämpfen.
Besitznahme des verheißenen Landes als Bild für den Glaubensweg
Das Land Kanaan gehörte Israel aufgrund der Zusagen Gottes. Dennoch musste das Land Schritt für Schritt erobert werden. Das ist interessant, und ich möchte das anhand des Bibeltextes ganz klar zeigen.
In Josua 1,3 sagt Gott: „Jeden Ort, auf den eure Fußsohle treten wird, euch habe ich ihn gegeben, so wie ich zu Mose geredet habe.“ Das bedeutet, dass sie das Land wirklich Schritt für Schritt einnehmen mussten. Sobald die Fußsohle auf dem Land war, war das das Zeichen: Das Land gehört jetzt uns. Ganz praktisch und konkret.
Schauen wir aber noch in 4. Mose 27,12, also etwas früher, was dort steht: „Und der Herr sprach zu Mose: Steige auf dieses Gebirge Abarim und sieh das Land, das ich den Kindern Israel gegeben habe.“ Man merkt, Gott sagt hier, bevor Josua das Land ausgeteilt hat, dass das Land den Kindern Israel bereits gehört. Die Vergangenheitsform zeigt, das Land gehörte ihnen, bevor sie hineingingen.
Ich glaube, das steht auch noch auf dem Skript, nämlich 4. Mose 32,7 und 4. Mose 33,53. Ganz klar sagt Gott im Voraus: Das Land gehört euch. Aber was nützt es, ein Land zu haben, das man gar nicht in Besitz nimmt?
Das ist ähnlich wie bei einer Witwe in Holland, die sehr arm war. Die Brüder der Versammlung kamen zu ihr und fragten: „Du hast doch einen Sohn in Amerika, schickt er dir nicht ab und zu etwas?“ Sie antwortete: „Nein.“ Die Brüder gingen dann zu ihr und sagten: „Doch, er schickt dir ab und zu Bildchen.“ Sie zeigten ihr die Bildchen – es waren Dollarscheine. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Sie hatte genug, aber für sie waren das nur Bildchen.
Was nützt es also, viele Bilder zu haben und trotzdem armselig zu leben? Gar nichts. So ist es auch in Epheser 1,3, wo der Apostel Paulus sagt: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus, wie er uns vorherbestimmt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und unsträflich vor ihm sein sollen.“ Das ist ein Satz, der sich bis Vers 13 oder 14 zieht. Paulus übersprudelt förmlich und zeigt, dass all diese Segnungen bereits gegeben sind. Es heißt nicht, Gott wird uns segnen, sondern er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung. Dann zählt er auf, was das alles beinhaltet.
Viele Gläubige leben armselig dahin, aber das Land gehört ihnen. Sie sind reich, aber sie wissen es nicht. Es geht darum, das Land konkret in Besitz zu nehmen. Das ist eine Entwicklung im Glaubensleben. Nach der Bekehrung beginnt man, die Bibel zu lesen, und der Herr öffnet immer mehr. Aber der eine macht mehr Fortschritte, der andere weniger. Nach zehn Jahren ist bei manchen noch keine Veränderung zu sehen. Warum? Weil jede Fußsohle, auf die geschrieben steht „euch habe ich es gegeben“, das Land konkret in Besitz nehmen muss.
Noch ein Beispiel: Jemand beschließt in seinem Testament, weil er keine Kinder und Verwandten hat, eine Million einer bestimmten Person zu vermachen. Er hat dieser Person nichts davon erzählt. Über Nacht wird diese Person Millionär, weiß aber nichts davon. So ist es auch bei Gläubigen: Sie wissen oft gar nicht, wie reich sie sind, aber sie sind es.
Dieses Buch zeigt uns, dass wir die einzelnen Segnungen in Christus nach und nach aus dem Wort Gottes verstehen und im Glauben ergreifen müssen. Sobald wir fähig sind, von Herzen dafür zu danken und uns darüber zu freuen, haben wir es in Besitz genommen. Solange wir nicht dafür danken können, haben wir es nicht in Besitz genommen.
Zum Buch Josua: Kein anderes biblisches Buch enthält eine so detaillierte Beschreibung der Geografie Israels und des Nahen Ostens mit Städtenamen, Dörfernamen, Flüssen, Seen, Meeren, Stammgebieten, Bergen, Tälern und Grenzverläufen. Manchmal sagen Gläubige, das sei langweilig, zum Beispiel Kapitel 15 und 16, weil es nur Geografie und Namen sind. Aber das ist ein Reichtum in geografischer Hinsicht.
Das Buch Josua ist eine Fundgrube, um die geografischen Angaben in anderen Bibelbüchern gut einordnen und verstehen zu können. Natürlich fragt man sich bei so vielen Namen, was das soll. Wir werden noch sehen, was dahintersteckt. Ein wichtiger Punkt ist, dass es uns hilft, die Geografie in anderen biblischen Büchern zu verstehen.
Das Land Israel ist das wunderbarste Land, das es gibt. Das sage ich als jemand, der einen Schweizer Pass hat und das Matterhorn liebt. In der Bibel wird es das Land der Zierde genannt (Hesekiel 20, Daniel 11). Es ist ein einmaliges Land, klein, aber mit großen Kontrasten auf wenigen Quadratkilometern.
Die Schweiz ist zwar auch klein, aber Israel ist noch viel kleiner. Hier sieht man eine Übersicht aus dem Weltall: Das Mittelmeer, die Küste Israels, den See Genezareth, den Jordan, der ins Tote Meer fließt, und das tief eingeschnittene Tal, das zum tiefsten Ort der Welt führt. Darum wird Israel auch „der Nabel der Erde“ genannt (Hesekiel 38 und 39).
Der Nabel ist ja eine Vertiefung, und das ist wirklich der Nabel der Erde. Die Amerikaner sind stolz auf das Death Valley, den tiefsten Ort der nördlichen Hemisphäre Amerikas, aber das Tote Meer ist viel tiefer. Das Land hat gewaltige Kontraste: Der höchste Punkt, das Hermon-Gebirge, ist über 3.000 Meter hoch, der tiefste liegt 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Unterschiede sind vergleichbar mit denen in der Schweiz, wo das Mittelland auf etwa 400 Metern liegt und die Viertausender bis über 4.000 Meter reichen.
Die Schweiz braucht diese Berge, weil das Land so klein ist. Würde man die Schweiz ausbreiten, wäre sie so groß wie Deutschland, aber dafür fehlt der Platz.
Zurück zum Buch Exodus 3,8: Es sagt, dass dieses Land, das Josua so detailliert beschreibt, ein Land ist, das von Milch und Honig fließt. Das bedeutet nicht, dass man ständig von Bienen gestochen wird. Keine Angst, das ist nicht das Normale. Auf dem NASA-Bild sieht man das grüne Gebiet, das ideal für Ackerbau ist. Daneben gibt es die Wüste Judäa beim Toten Meer und im Süden die Negev-Wüste, die auch zu biblischen Zeiten schon Wüste war.
Im Nahen Osten gibt es ein EU-Papier, das auf die ökologischen Herausforderungen der Länder rund ums Mittelmeer hinweist. Dort wird betont, dass man strikt zwischen Ackerbau und Kleinviehzucht mit Ziegen und Schafen trennen muss. Wenn man mit Ziegen und Schafen über fruchtbares Ackerland geht, kann man es in kurzer Zeit in Wüste verwandeln. Das ist tatsächlich geschehen.
Gott hat Israel gesagt, dass sie zerstreut werden und das Land zur Wüste wird. Ab dem Jahr 70 wurde das jüdische Volk weltweit zerstreut. Im 7. Jahrhundert kamen dann Muslime mit ihren Schafen und Ziegen aus der arabischen Halbinsel. Sie betrieben keinen Ackerbau, sondern zogen mit ihren Tieren umher. Dadurch wurden fruchtbare Landstriche zerstört. Das ist ein Grund, warum das Land zur Wüste wurde, es gibt noch weitere Gründe.
Das Land Israel ist so aufgebaut, dass das fruchtbare Ackerland und die Wüsten Judäa und Negev klar getrennt sind. Die Wüsten sind ideal für Kleinviehzucht, weil es dort über einen großen Teil des Jahres genug Futter gibt. Die Regenzeit ist von Oktober bis April, dann grünt es, und auch Blumen wachsen in der Wüste.
König David, als er noch ein Junge war, hütete seine Schafe in der Wüste Judäa. Das Land, das von Milch floss, war die Milch von Ziegen und Schafen. Das fruchtbare Ackerland war das Land, das von Honig floss. „Dwasch“ meint nicht nur Bienenhonig, sondern auch Fruchtsäfte, die man aus Datteln und anderen Früchten herstellen kann. Auf dem israelischen Markt gibt es wunderbare Produkte davon.
So hat Gott das Land in zwei Gebiete eingeteilt. In der Bibel findet man oft den Ausdruck „von Dan bis Beerscheba“, um das ganze Land Israel zu bezeichnen. Ich habe hier Stellen aufgeführt, wo dieser Ausdruck vorkommt. Im Buch Josua wird beschrieben, wie der äußerste Punkt Dan in Besitz genommen wurde. Das war der nördlichste Punkt des Landes Israel, und der südliche Punkt war Beerscheba. Danach beginnt die Wüste, in der kaum noch Menschen lebten.
Die Kontraste im Land sind groß. Das Hermon-Gebirge, wie schon erwähnt – meine Frau hat mir gesagt, ich übertreibe gerne, aber der Gipfel ist tatsächlich 2.814 Meter hoch. Verglichen mit dem Toten Meer auf minus 400 Metern ergibt sich ein Höhenunterschied von deutlich über 3.000 Metern.
Hier sieht man das Hermon-Gebirge, das heute ein Skigebiet in Israel ist. Man erkennt sogar den Skilift. Das ist vergleichbar mit der Schweiz. Der Hermon liegt auf dem Plateau der Golanhöhen, einer herrlichen Gegend. Den Golan liebe ich sehr. Dort versteht man, warum die zweieinhalb Stämme, auf die wir noch zu sprechen kommen, viel Vieh hatten – nicht nur Ziegen und Schafe, sondern auch Kühe. Sie sagten: „Könnten wir nicht hierbleiben?“ Das war fantastisch. Jeder Bauer versteht, was dahintersteckt.
Im Buch Josua wird an verschiedenen Stellen die Scheffela erwähnt. Oft wird in Bibelübersetzungen einfach „die Niederung“ geschrieben, zum Beispiel auch in den alten Elberfelder Übersetzungen. Das muss man gut verstehen: Die Übersetzungen aus dem 19. Jahrhundert haben die Namen übersetzt, weil die Leser damals mit den Begriffen nichts anfangen konnten. Scheffela und Arawa sind geografische Namen.
Als wir das Alte Testament für die Schlachterbibel bearbeiteten, musste ich unter anderem das Buch Josua überarbeiten. Im Übersetzungskomitee habe ich darauf bestanden, dass diese Namen erhalten bleiben, denn heute weiß man in Israel, was die Scheffela und die Arawa sind. Früher war das anders. Deshalb wurden diese Begriffe in der Schlachterbibel eingeführt.
Die Scheffela bedeutet Niederung und bezeichnet das Tiefland westlich der jüdischen Berge. Diese Niederung wird oft erwähnt und ist ein geografischer Begriff, der tief im Buch Josua verwurzelt ist. Danach folgen weitere Bücher wie Richter, Könige, Chroniken, Jesaja, Jeremia, Obadja, Sacharja, in denen auch die Scheffela vorkommt.
Dann gibt es die Scharon-Ebene, eine Ebene entlang des Mittelmeers nördlich der Scheffela. Sie wird in der Bibel gepriesen als fruchtbares und herrliches Gebiet.
Das Jordantal ist ein besonderes Phänomen. Es ist ein Grabenbruch, an dem zwei Kontinentalplatten aufeinandertreffen oder sich sehr nahekommen. Die Schichten sind eingesackt. Das beginnt in der Türkei, verläuft durch Israel, dann durch das Rote Meer am Meeresboden und zieht sich bis nach Südafrika. Das ganze Grabenbruchsystem ist etwa 8.000 Kilometer lang. Am dramatischsten ist es in Israel.
Das Jordantal ist tief eingeschnitten. Der See Genezareth liegt schon 200 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Jordan fließt aus dem See Genezareth ins Tote Meer, wo der tiefste Punkt erreicht wird. Das ist etwas ganz Grandioses.
Dann gibt es die Ebene Jezreel, die auch schon im Buch Josua erwähnt wird. Sie ist eine fruchtbare Ebene im Norden Israels, gerade im Hinterland von Haifa, das heute Haifa heißt. Die Ebene Jezreel ist die Kornkammer Israels auch heute noch. „Jezreel“ bedeutet „Gott sät“.
Im Buch Josua, aber auch in den Büchern Richter, Samuel und Hosea wird Megiddo erwähnt, eine Ortschaft in der Ebene Jezreel. Im Neuen Testament wird daraus „Har-Magedon“, der Berg von Megiddo, ein Name für diese Ebene, die prophetisch eine wichtige Rolle spielt.
In der Endzeit wird dort ein großer Aufmarsch stattfinden, und der Herr Jesus wird in Macht und Herrlichkeit erscheinen. Der Herr Jesus ist am Rande dieser Ebene in Nazareth aufgewachsen. Dort, wenn man aus Nazareth hinausgeht, gibt es einen imposanten Bergabsturz in die Ebene Jezreel.
Als Jesus in Lukas 4 so wunderbar über die Gnade für die Völker gepredigt hatte, wollten die Menschen ihn dort hinunterstürzen und töten. Er ging aber weg. Er wusste, dass er einmal kommen wird, um die Gottlosen in Har-Magedon zu richten.
Im Buch Josua geht es auch um unseren Kampf gegen die Angriffe Satans. Die Bibel sagt, wir müssen widerstehen. Ich möchte ganz kurz erwähnen, dass die Bibel vier verschiedene Arten von Versuchungen zeigt. Bei jeder Art muss man anders reagieren. Im Lauf des Buches Josua werde ich darauf zurückkommen.
Hier nur eine kurze Übersicht: Versuchungen durch Satan – wir müssen ihm widerstehen (vgl. Epheser 6). Versuchung durch das eigene böse Verlangen – wir müssen verleugnen, also gar nicht darauf eingehen. Versuchung durch die Welt von außen – hier heißt es, wir müssen fliehen, zum Beispiel „flieht die Hurerei“ (1. Korinther 6). Wenn man in gefährliche Orte kommt, muss man sich örtlich entziehen. Und wenn Gott uns prüft – auch das wird Versuchung genannt, allerdings im Sinne von Testen –, dann müssen wir uns Gott unterwerfen und sagen: „Ja, Vater.“ Also: widerstehen, verleugnen, fliehen, unterwerfen. Wir werden noch sehen, wie man praktisch damit umgeht.
Ich möchte auch etwas zur modernen Militärstrategie im Vergleich zur Bibelkritik sagen. Aus Sicht der modernen israelischen Militärstrategie sind die in der Bibel beschriebenen Kriege, insbesondere im Buch Josua, so realistisch und stimmen mit der Geografie und Topografie überein, dass die bibelkritische Behauptung, es handele sich um Schreibtisch-Erfindungen, wie Seifenblasen verplatzen.
Kein Geringerer als Chaim Herzog hat zusammen mit Mordechai Gichon ein Buch geschrieben: „Battles of the Bible“ (Schlachten der Bibel). Chaim Herzog hat entscheidend beim Aufbau der israelischen Armee mitgewirkt. Er war vor der Staatsgründung im englischen Militärdienst und hat viel Strategie gelernt. Er war an der Befreiung von Konzentrationslagern, zum Beispiel Bergen-Belsen, beteiligt. Später wurde er ein großer Militärstratege in Israel.
Gemeinsam mit Mordechai Gichon beschreibt er in seinem Buch die verschiedenen Schlachten und zeigt, dass die Berichte genau mit der Beschaffenheit des Landes Israel und der militärischen Strategie übereinstimmen, wie sie von Josua geführt wurde. Diese Prinzipien werden heute noch in der israelischen Armee angewandt. Man kann also aus der Bibel für die moderne Kriegsführung lernen.
Die liberalen Theologen behaupten, das Buch Josua sei eine Erfindung, schöne Geschichten, um den Kindern Israels zu zeigen, woher sie stammen. So wie man nicht an Wilhelm Tell mit dem Apfelschuss glaubt, hätten auch die israelischen Kinder Freude an der Josua-Geschichte gehabt.
Aber Chaim Herzog zeigt, dass das Buch Josua echt ist und den Stempel der Echtheit trägt. Ein interessanter Angriff auf die Bibelkritik von einer unerwarteten Seite.
Wir haben noch eine Minute. Morgen können wir wirklich mit Josua 1 beginnen und dann Josua 2 und 3 in Ruhe durcharbeiten, ohne Hetze.
Zum Thema Gottes Gericht über Kanaan: Viele fragen, wie das sein kann, dass in Josua Kriege geführt werden. Wir müssen verstehen, dass Gottes Gericht hier über die Sittenlosigkeit, den Kindermord und den schrecklichen Okkultismus der Kanaaniter beschrieben wird.
Es gab eine Gnadenzeit von Abraham an, als er ins Land kam, bis zu Josua. Das waren insgesamt 430 Jahre plus 40 Jahre Wüstenwanderung, also 470 Jahre. Die Kanaaniter hatten Abraham in ihrer Mitte und er wurde anerkannt als ein Fürst Gottes unter ihnen (1. Mose). Sie wussten, dass er ein Zeuge des höchsten Gottes war. Gott gab ihnen die Gelegenheit, umzukehren.
Auch Isaak und Jakob wurden als Fürsten Gottes anerkannt. So gab Gott den Kanaaniten die Möglichkeit zur Umkehr. Doch sie schlachteten Kinder und opferten sie für ihren Gott Baal. Das war schrecklich.
Ein biblisches Prinzip lautet: Wenn der Mensch das Leben nicht mehr schützt, dann schützt Gott es auch nicht mehr.
In 1. Mose 15,13-16 sagt Gott zu Abraham: „Die Sünde der Amoriter ist noch nicht voll.“ Die Amoriter waren der wichtigste Stamm der Kanaaniter. Das Maß wurde gefüllt, gefüllt, gefüllt. Die Gnadenzeit endete, und der Moment des Gerichts kam. Das wird auch mit unserer Kultur so sein. Die Offenbarung wird sich erfüllen, und die Gerichte ab Offenbarung 4 werden über eine Kultur kommen, die das Leben nicht mehr schützt.
Jetzt ist aber noch Gnadenzeit, und der Mensch hat die Möglichkeit, umzukehren. Im Buch Josua sehen wir, dass Rahab, die Hure, im letzten Moment umkehrte und vor Gottes Gericht verschont wurde.
Gott hätte auch durch ein Erdbeben oder direkte Gerichte vom Himmel eingreifen können, aber er entschied sich, sein auserwähltes Volk als Gerichtsinstrument zu benutzen. Deshalb müssen wir verstehen, dass Israel damals Gottes Gericht über die Frevler ausführte. Das kann man nicht einfach auf alle Zeiten übertragen.
Hier sieht man eine Übersicht, wie das Land Kanaan eine Gnadenzeit von Abraham an hatte (430 Jahre), dann 40 Jahre Wüstenwanderung, und ab 1566 v. Chr. das Gericht unter Josua für sechs Jahre.
Wir werden noch sehen, dass das Buch Josua auch das Buch der Steine ist. Das machen wir aber morgen früh als kleinen Rest der Einführung.
Wollen wir jetzt aufhören? Zum Schluss möchte ich noch beten:
Herr Jesus, wir danken dir, dass du uns dein Wort geschenkt hast. Es ist so reich und unfassbar, und wir dürfen unser ganzes Leben lang studieren, ohne jemals zum Ende zu kommen. Wir bitten dich, dass du diese Zeit, diese Woche, besonders segnest und dass wir alle einen großen geistlichen Gewinn erhalten. Dass du unseren Herzen lieber wirst, dein Wort größer und kostbarer. Wir bitten dich auch, dass du unsere Gemeinschaft und unseren Austausch reich segnest. Wir preisen dich für all deine Güte uns gegenüber. Amen.
Vier Arten von Versuchungen und ihre Bewältigung
Nur ganz kurz, wir haben nur noch fünf Minuten. Jetzt möchte ich erwähnen, dass die Bibel uns vier verschiedene Arten von Versuchungen zeigt. Bei jeder Art muss man anders reagieren.
Ich werde im Verlauf des Buches Josua noch einmal auf dieses Thema zurückkommen. Darum hier nur eine kurze Übersicht.
Die erste Art ist die Versuchung durch Satan. Die Bibel sagt, wir müssen ihm widerstehen, wie wir in Epheser 6 gelesen haben.
Dann gibt es die Versuchung durch das eigene böse Verlangen von innen. Hier sagt die Bibel, wir müssen verleugnen und gar nicht darauf eingehen.
Die dritte Art ist die Versuchung durch die Welt von außen. Dort sagt die Bibel, wir müssen fliehen. Zum Beispiel heißt es in 1. Korinther 6: "Flieht die Hurerei." Wenn man also an gefährliche Orte kommt, muss man sich örtlich entziehen, durch Flucht. Dort hat man nichts zu suchen, man muss weg.
Und schließlich gibt es die Versuchung, wenn Gott uns prüft. Auch das wird Versuchung genannt, aber ich setze es in Anführungszeichen, weil es keine Versuchung zum Bösen ist, sondern im Sinne von Testen. Dort muss man sich Gott unterwerfen, sagt die Bibel, und „Ja, Vater“ sagen.
Also: widerstehen, verleugnen, fliehen, unterwerfen.
Wir werden später noch darauf zurückkommen, damit man auch praktisch wirklich damit etwas anfangen kann.
Moderne Militärstrategie und Bibelkritik im Vergleich
Ich möchte noch etwas zur modernen Militärstrategie im Vergleich zur Bibelkritik sagen. Aus der Sicht der modernen israelischen Militärstrategie sind die in der Bibel beschriebenen Kriege, insbesondere im Buch Josua, sehr realistisch dargestellt. Die Berichte stimmen mit den Feinheiten und der Realität der Geographie und Topographie überein, das heißt mit den Höhenunterschieden in der Gegend.
Die bibelkritische Behauptung, es handele sich dabei um reine Schreibtischerfindungen, die wie Seifenblasen zerplatzen, wird von keinem Geringeren als Chaim Herzog zusammen mit Mordechai Gichon widerlegt. Sie haben gemeinsam das Buch "Battles of the Bible" (Schlachten der Bibel) geschrieben.
Chaim Herzog war ein Mann, der entscheidend am Aufbau der israelischen Armee beteiligt war. Schon vor der Staatsgründung diente er im britischen Militär und lernte dort viel über Strategie. Er war zudem an der Befreiung von Konzentrationslagern beteiligt, zum Beispiel von Bergen-Belsen. Später wurde er in Israel ein bedeutender Militärstratege. Zusammen mit dem Militärspezialisten Mordechai Gichon verfasste er dieses Buch.
Worum geht es? Herzog beschreibt die verschiedenen Schlachten und zeigt, dass die Berichte genau mit der Beschaffenheit des Landes Israel übereinstimmen. Auch die Strategie, mit der die Armeen unter Josua geführt wurden, entspricht genau den Prinzipien, die man heute noch in der israelischen Armee anwendet.
Man kann also aus der Bibel für die moderne Kriegsführung im Land, insbesondere mit Bodentruppen, lernen. Die liberalen Theologen behaupten hingegen, das Buch Josua sei eine Erfindung, eine Sammlung schöner Geschichten, die man den Kindern erzähle, damit sie sich mit der Herkunft Israels identifizieren können. Sie vergleichen das mit der Geschichte von Wilhelm Tell, von der man ebenfalls annimmt, dass sie nicht historisch ist. Die Kinder hätten Freude an der Geschichte von Wilhelm Tell, und so hätten die israelischen Kinder Freude am Buch Josua.
Doch Chaim Herzog zeigt, dass das Buch Josua echt ist und den Stempel der Echtheit trägt. Das ist ein ganz interessanter Angriff auf die Bibelkritik – von einer Seite, die man so nicht erwartet hätte.
Ausblick auf die kommende Bibelarbeit und Gebet
Und wir haben noch eine Minute. Ja, dann können wir morgen wirklich mit Josua 1 beginnen, dann Josua 2, 3. Wirklich in Ruhe, ohne Hetze, gehen wir durch das Buch hindurch – Gottes Gericht über Kanaan.
Viele Menschen fragen sich, wie das sein kann, was in Josua an Kriegen geschieht. Nun, wir müssen verstehen: Gottes Gericht wird hier beschrieben über die Sittenlosigkeit, die Kindermorde und den schrecklichen Okkultismus der Kanaaniter.
Es gab eine Gnadenzeit von Vater Abraham an, als er ins Land kam, bis auf Josua. Das waren insgesamt 430 Jahre plus 40 Jahre Wüstenwanderung, also 470 Jahre. Die Kanaaniter hatten schon Abraham in ihrer Mitte, und er wurde anerkannt als ein Fürst Gottes unter uns. So wird er genannt in 1. Mose. Die Kanaaniter wussten, dass er ein Zeuge des höchsten Gottes war, und Gott gab ihnen die Gelegenheit, umzukehren.
Auch Isaak war als Fürst Gottes anerkannt, ebenso Jakob. So hat Gott den Kanaaniten die Gelegenheit gegeben, umzukehren. Doch sie haben Kinder geschlachtet und für ihren Gott Baal geopfert. Es war so schrecklich. Man muss sagen: Ein biblisches Prinzip ist, wenn der Mensch das Leben nicht mehr schützt, dann schützt Gott es auch nicht mehr.
Noch in 1. Mose 15,13-16 sagt Gott zu Abraham: „Die Sünde der Amoriter ist noch nicht voll.“ Die Amoriter waren der wichtigste Stamm der Kanaaniter. Also wurde das Maß gefüllt, gefüllt, gefüllt. Es war Gnadenzeit, und der Moment kommt, wo Gott richtet. Das wird auch mit unserer Kultur geschehen.
Die Offenbarung wird sich noch erfüllen. Die Gerichte ab Offenbarung 4 werden kommen über eine Kultur, die heute das Leben nicht mehr schützt. Jetzt aber ist Gnadenzeit. Der Mensch hat die Möglichkeit, umzukehren.
Wir werden im Buch Josua sehen, dass noch im letzten Moment Rahab, die Hure, umgekehrt ist. Sie wurde vor dem Gericht Gottes verschont. Gott hätte ein Erdbeben kommen lassen oder direkt mit Gerichten vom Himmel eingegriffen, aber er hat sich entschieden, sein auserwähltes Volk als Gerichtsinstrument zu benutzen.
Darum muss man verstehen, was Israel gemacht hat: Das war einfach die Ausführung von Gottes Gericht damals, als die Gnadenzeit abgelaufen war. Das kann man nicht einfach auf alle Zeiten übertragen. Aber damals mussten sie Gottes Gericht über diese Frevler bringen.
Hier in der Übersicht sieht man, wie das Land Kanaan eine Gnadenzeit hatte von Abraham an, 430 Jahre, dann 40 Jahre Wüstenwanderung, und ab 1566 begann das Gericht unter Josua, das sechs Jahre dauerte.
Wir werden noch sehen: Das Buch Josua ist auch das Buch der Steine. Doch das machen wir noch als kleinen Rest der Einführung morgen früh.
Sollen wir jetzt aufhören? Zum Schluss möchte ich noch mit uns beten:
Herr Jesus, wir danken dir, dass du uns dein Wort geschenkt hast. Es ist so reich und unfassbar. Wir dürfen das ganze Leben lang studieren, und wir kommen doch nie zum Ende.
Wir bitten dich, dass du besonders diese Zeit, diese Woche, segnest. Dass wir alle einen großen geistlichen Gewinn bekommen, dass du uns in unserem Herzen lieber wirst und dein Wort größer und kostbarer für uns wird. Das bitten wir dich.
Segne auch unsere Gemeinschaft und unseren Austausch reichlich. Wir preisen dich für all deine Güte uns gegenüber. Amen.