Einführung: Von der Rettung durchs Wasser zur Rettung durchs Feuer
Letzte Woche haben wir aufgrund der Taufen, die wir hier gefeiert haben, die Predigtreihe durch das Buch Daniel unterbrochen und einige Verse aus dem ersten Petrusbrief angeschaut. Dabei haben wir gesehen, dass Gott schon zur Zeit Noah eine große Rettung geschenkt hat.
Wir haben zur Zeit Noah gelesen, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, durchs Wasser hindurch gerettet wurden. Nach dieser Rettung durchs Wasser kehren wir heute zurück zum Buch des Propheten Daniel. Dort werden wir wiederum eine außergewöhnliche Rettung sehen – diesmal nicht durchs Wasser, sondern durchs Feuer.
Wir kommen zu dem ganz bekannten dritten Kapitel des Propheten Daniel. In diesem Kapitel geht es darum, dass die drei Freunde Daniels, Schadrach, Meschach und Abednego, in einen großen Feuerofen geworfen werden. Wir werden sehen, wie sie auf wundersame Weise durch das Feuer hindurch bewahrt werden.
Diesen Feuerofen hatte König Nebukadnezar aufrichten lassen. Wir werden das gleich alles genauer betrachten, denn er wollte denen, die ihn nicht anbeten wollten – sein Standbild, ein Götzenbild – drohen, damit sie alle mitmachen beim Götzendienst.
Nun sind wir heute hier versammelt, und keiner von uns steht wohl in der Gefahr, sich vor einem großen goldenen Standbild zu verneigen und es anzubeten. Ich habe mir sagen lassen, dass das Standbild im Buch Daniel ungefähr so hoch gewesen sein muss wie die Bavaria samt Sockel. Ich habe noch niemanden von uns gesehen, der nach dem Gottesdienst dorthin geht und sich davor niederkniet.
Also könnte man sich fragen: Hat uns dieser Text überhaupt etwas zu sagen? Spricht er wirklich in unserer Zeit und in unser Leben? Nun, ich bin davon überzeugt, dass er das tut. Ich glaube, dieser Text spricht sehr in unserer Zeit und in unser Leben. Meine Hoffnung für diese Predigt ist, dass uns das deutlich wird.
Das, was Schadrach, Meschach und Abednego eine echte Versuchung war, ist auch für uns eine echte Versuchung. Aber noch viel mehr hoffe ich, dass wir hindurchschauen zu dem Gott, der wahrhaft retten kann, sodass wir ihn allein anbeten.
So möchte ich beten für uns und unser Hören auf Gottes Wort:
Himmlischer Vater, wir wollen Dich bitten, dass Du durch Dein heiliges Wort zu uns sprichst. Öffne unsere Herzen, so dass wir bereit sind, uns durch Dein Wort herausfordern und überführen zu lassen. Herr, öffne Du unsere Herzen noch weiter, damit wir, nachdem wir erkennen, warum wir einen Retter brauchen, Dich erkennen als den Gott, der wahrhaft retten kann. Auf dass wir Dir mehr vertrauen und mehr für Dich leben als für die Dinge dieser Welt. Dass Du geehrt wirst in allen Dingen, denn Dir gebührt alle Ehre und Anbetung. Amen.
Die Anordnung zum Götzendienst durch König Nebukadnezar
Ich werde uns nicht die gesamten Predigttexte auf einmal vorlesen. Es sind dreißig Verse, und wir betrachten die ersten dreißig Verse aus Daniel 3 – also fast das ganze Kapitel.
Ich werde den Text abschnittsweise lesen und dann einige Dinge dazu sagen. Grob gegliedert seht ihr in eurem Gottesdienstblatt, dass ich die Predigt in drei Punkten strukturiert habe. Ich lese jedoch in deutlich mehr Abschnitten, weil die Textabschnitte sonst einfach zu lang wären.
Zu Beginn möchte ich uns die ersten sieben Verse vorlesen. Dort lesen wir vom allgemeinen Götzendienst, den König Nebukadnezar anordnet.
Daniel 3,1: Der König Nebukadnezar ließ ein goldenes Bild machen, sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit. Er ließ es aufrichten in der Ebene Dura im Lande Babel.
Der König Nebukadnezar sandte nach den Fürsten, Würdenträgern, Statthaltern, Richtern, Schatzmeistern, Räten, Amtleuten und allen Mächtigen im Lande, damit sie zusammenkommen sollten, um das Bild zu weihen, das er hatte aufrichten lassen.
Da kamen zusammen die Fürsten, Würdenträger, Statthalter, Richter, Schatzmeister, Räte, Amtleute und alle Mächtigen im Lande, um das Bild zu weihen, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.
Sie mussten sich vor dem Bild aufstellen, das Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. Der Herold rief laut:
„Es wird euch befohlen, ihr Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen, wenn ihr den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller anderen Instrumente hört, dann sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar hat aufrichten lassen.
Wer aber dann nicht niederfällt und anbetet, der soll sofort in den glühenden Ofen geworfen werden.“
Als sie nun den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten und aller anderen Instrumente hörten, fielen nieder alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen und beteten das goldene Bild an, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.
Die Bedeutung des Götzenbildes und die Absicherung der Macht
Okay, so viel zu den ersten sieben Versen. Das klingt schon ziemlich merkwürdig, all diese Wiederholungen. Eigentlich sollen uns diese Wiederholungen, glaube ich, zeigen, wie lächerlich das Ganze ist.
Im Zentrum steht König Nebukadnezar, der sich ganz offensichtlich eng mit dem Götzenbild identifiziert, das er selbst hat aufrichten lassen. Fünfmal in sieben Versen wird betont, dass das goldene Bild vom König Nebukadnezar aufgerichtet wurde – nur damit wir das auf keinen Fall übersehen.
Der König lässt also ein goldenes Bild aufrichten, und alle sollen sich vor diesem Bild niederknien und es anbeten – wirklich alle, all die verschiedenen Leute. Dabei gibt es ein großes Konzert mit vielen Instrumenten, das ebenfalls mehrfach erwähnt wird. Man fragt sich: Was soll das hier eigentlich?
Nun, König Nebukadnezar hatte ein großes Anliegen, dass dieses goldene Götzenbild angebetet wird. Aber warum eigentlich? Wie kam er auf die Idee, so ein Bild herstellen zu lassen?
Ich glaube, das hat etwas mit dem zu tun, was wir vor zwei Wochen in Kapitel 2 betrachtet haben. Dort hatte König Nebukadnezar von einem großen Standbild geträumt – vielleicht erinnert ihr euch. Dieses Standbild hatte, genau wie das Bild, das er jetzt aufrichten ließ, ein goldenes Haupt.
Im Gegensatz zu dem Standbild aus dem Traum hatte es aber noch andere Teile: Arme und Brust aus Silber, Bauch und Lenden aus Kupfer, Schenkel aus Eisen und Füße aus Eisen und Ton. Wir hatten gesehen, wie das Standbild zunächst imposant dastand, doch dann kam ein Stein vom Himmel. Dieser Stein zermalmte das Standbild von den Füßen aus Eisen und Ton her, so dass am Ende nur noch Schutt und Asche übrigblieb.
Nebukadnezar hatte den Traum nicht verstanden und ließ deshalb alle Weisen rufen, damit ihm jemand den Traum auslegen konnte. Nur einer konnte das: Daniel. Er musste dem König erst erklären, was er geträumt hatte, damit Nebukadnezar sicher sein konnte, dass Daniel nicht einfach irgendetwas erzählte. Daniel konnte das, weil Gott ihm gezeigt hatte, was Nebukadnezar geträumt hatte.
Dann legte Daniel aus, was das alles zu bedeuten hatte. Er betonte, dass das goldene Haupt für König Nebukadnezar und sein Reich steht. Die anderen Teile der Statue symbolisieren nachfolgende Reiche. Der Stein, der alles zerstörte, steht für Gott und sein Reich.
Nebukadnezar war überwältigt, dass Daniel seinen Traum kannte und ihn deuten konnte. Am Ende von Kapitel 2 verkündet er: „Es ist kein Zweifel“, sagt er zu Daniel, „euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herrscher über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dieses Geheimnis hast offenbaren können.“
Man hätte denken können, dass Nebukadnezar sich an dieser Stelle zu diesem Gott bekehrt. Aber das tut er nicht. Ganz im Gegenteil: Nun hat er erkannt, dass eine echte Gefahr für sein Königreich besteht. Da kommen nachfolgende Königreiche, und deshalb muss er seine Macht absichern, damit das, was Daniel geträumt hat, nicht eintritt.
Also braucht er ein anderes Standbild – nicht nur mit einem Haupt aus Gold, sondern ein Standbild, das zeigt: Meine Macht ist für immer. Es gibt keine nachfolgenden Königreiche aus Kupfer, Eisen oder Ton. Das ganze Standbild besteht nur aus Gold!
Damit es gar nicht erst dazu kommen kann, dass die Macht von König Nebukadnezar in Frage gestellt wird, wird jetzt eine allgemeine Anbetung dieses Königs und seines Reiches angeordnet – und damit auch seines Götzenbildes. Es wird deutlich gemacht: Alle Amtsträger, alle Leute, ja selbst Menschen aus anderen Völkern, die in diesem Gebiet leben, müssen ihn anbeten, müssen dieses Götzenbild anbeten.
Wer sich widersetzen sollte, wird sofort in den Feuerofen geworfen. So sichert man seine Macht. So funktionieren totalitäre Systeme. Babel ist ein Paradebeispiel dafür.
Gesellschaftlicher Druck und heutige Parallelen
Aus der Geschichte und aus den Ereignissen in anderen Ländern wissen wir, dass so etwas tatsächlich immer wieder vorkommt. Wir wissen auch, wie schnell ganze Bevölkerungen einem solchen Druck nachgeben und dann einfach tun, was von ihnen erwartet wird.
Das war bei den Massenaufmärschen der Nazis hier in Deutschland so und später bei den Kommunisten in der Sowjetunion. Auch heute noch ist das in Nordkorea und vielen anderen Ländern der Fall. Dort agieren totalitäre Regime, und die Menschen machen aus Angst mit.
Man hört auch, dass viele Christen in all diesen Regimen mitgemacht haben. Deshalb möchte ich uns davor warnen, jetzt zu sagen: „Na ja, das hätten wir natürlich anders gemacht.“ Ich glaube, wir erleben tatsächlich in gewisser Weise ähnliche Dinge auch heute hier in unserem Land.
Wir erleben, wie es einen gesellschaftlichen Mainstream gibt, der einfordert, dass alle mitmachen müssen. Es gibt einen gesellschaftlichen Druck. Gerade in diesem Monat erleben das viele von euch, und ich habe es von einigen gehört.
An Arbeitsplätzen, im sogenannten LGBT Pride Month – früher Gay Pride Month genannt, inzwischen aber ausgeweitet – muss man mitmachen. Das zeigt sich durch das Hissen der Regenbogenfahne oder durch andere Aktionen, bei denen die Vielfalt gefeiert wird. Das erstreckt sich über viele Arbeitsplätze und Arbeitgeber bis hinein in die Schulen.
Wehe, du machst nicht mit! Wehe, du stellst dich dagegen! Wehe, du bist das Kind in der Schule, das sagt: „Ich möchte nicht, dass wir bei uns in der Klasse eine Regenbogenfahne aufhängen.“ Wehe dir, wenn du beim Firmevent zum Thema LGBTQ nicht mitmachst!
Dann gibt es Druck, du musst damit rechnen, ausgegrenzt und sanktioniert zu werden. Du bist sofort intolerant. Und wenn dein Arbeitgeber genug Durchsetzungsvermögen hat, bekommst du erst einmal ein Achtsamkeitstraining oder du erlebst Mobbing.
Gerade für viele jüngere Menschen ist das eigentlich das Gebot der Stunde. Der Feuerofen unserer Zeit ist das Mobbing, die totale Verachtung durch Mitschüler und Lehrer zugleich. Der Druck, da mitzumachen, ist groß. Viele geben nach, viele machen einfach mit. Die wenigsten bewusst als Götzenanbeter.
Aber wenn wir uns ehrlich hinterfragen, müssen wir doch feststellen, dass wir letztendlich doch einen Götzen haben, der uns dazu bringt, mitzumachen. Ein großer Götze, mit dem viele von uns zu tun haben, ist das Verlangen danach, selbst gemocht oder zumindest nicht ausgegrenzt zu werden.
Das wird uns dann wichtiger als die Treue zu dem, was Gottes Wort uns sagt. Da machen wir halt mit, wenn die Musik erklingt, anstatt die Hitze des Feuerofens erdulden zu müssen.
Ich glaube, wenn wir Daniel 3 lesen, müssen wir eingestehen: Wir sind nicht nur wie das Volk, das sich niederkniet. Wir sind alle ein bisschen wie König Nebukadnezar. Wir suchen für uns selbst Anbetung oder zumindest Anerkennung. Das ist tief in unserem Denken, in unserer Gesellschaft und im Zeitgeist verankert.
Deshalb haben wir unsere kleinen goldenen Standbilder, die wir aufrichten, damit andere Menschen auf uns schauen und uns bewundern. Ich hoffe, du lässt das für einen Moment an dich heran. Ich weiß, das ist jetzt relativ konfrontativ für so einen netten Sonntagmorgen. Aber ich spreche hier aus meinem eigenen Leben und meinem eigenen Herzen. Und ich kann mir vorstellen, dass es dir nicht ganz anders geht.
Je nach Alter und finanziellen Möglichkeiten gibt es Dinge, die wir haben müssen, damit Menschen uns nicht verachten, sondern anerkennen. Sei es das neueste Handy, schicke Kleidung, ein schickes Auto, eine mondäne Wohnung oder ein tolles Haus.
Und was wir nicht gleich vorzeigen können, davon machen wir Fotos. Wir fotografieren unseren Traumurlaub, am besten von uns selbst, von unseren gestählten Muskeln, unseren geschminkten und operierten Gesichtern oder von dem tollen Essen, das wir gekocht haben.
Oder wir wollen, dass alle Welt es sieht und anbetet. Wozu sonst gibt es WhatsApp-Status? Wozu sonst Instagram? Wir haben unsere goldenen Standbilder: Schaut her!
Und wenn es nichts zu zeigen gibt, sammeln wir uns bei denen, die etwas zu zeigen haben. Dann wollen wir etwas von ihrem Glanz abbekommen. Oder wir erinnern uns an das, was wir einst hatten, und berichten von längst vergangenen Tagen, damit alle wissen, wer ich mal war und was ich geleistet habe – auch wenn die goldenen Standbilder nicht mehr stehen.
Ganz ehrlich: Wir kennen diesen Druck, oder? Den Druck, beim allgemeinen Götzendienst mitzumachen. Und ganz ehrlich auch die Versuchung, unsere eigenen kleinen goldenen Standbilder aufzurichten, damit andere auf uns schauen und uns anerkennen.
Vielleicht sind es sogar fromme goldene Standbilder. Ich glaube, die Versuchung zum Götzendienst lauert überall. Das ist nichts, was früher einmal war. Vor allem findet sich die Versuchung zum Götzendienst tief in unseren Herzen.
Wenn wir das erkennen, wenn wir verstehen, dass das eine reale Gefahr für uns alle ist, dann sind wir bereit, auf Schadach, Meschach und Abednego zu schauen und zu sehen, wie sie sich dem allgemeinen Götzendienst entgegenstellten.
Die Anklage gegen Schadrach, Meschach und Abednego
Davon lesen wir ab Vers 8: Einige chaldäische Männer kamen und verklagten die Juden. Sie begannen und sprachen zum König Nebukadnezar: „Der König lebe ewig! Du hast ein Gebot erlassen, dass alle Menschen niederfallen und das goldene Bild anbeten sollen, sobald sie den Klang der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller anderen Instrumente hören.
Wer aber nicht niederfällt und anbetet, soll in den glühenden Ofen geworfen werden. Nun sind da jüdische Männer, die du über einzelne Bezirke im Land Babel eingesetzt hast, nämlich Schadrach, Meschach und Abednego. Diese verachten dein Gebot, ehren deinen Gott nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen.“
Daraufhin befahl Nebukadnezar mit Grimm und Zorn, Schadrach, Meschach und Abednego vor ihn zu bringen. Die Männer wurden vor den König gebracht.
Nebukadnezar begann zu ihnen zu sprechen: „Wie, wollt ihr, Schadrach, Meschach und Abednego, meinen Gott nicht ehren und das goldene Bild nicht anbeten, das ich habe aufrichten lassen? Seid bereit! Sobald ihr den Klang der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller anderen Instrumente hört, fallt nieder und betet das Bild an, das ich habe machen lassen.
Werdet ihr es nicht anbeten, dann sollt ihr sofort in den glühenden Ofen geworfen werden. Lasst sehen, wer der Gott ist, der euch aus meiner Hand erretten könnte!“
Hier sehen wir also die drei Freunde von Daniel. Übrigens kommt Daniel in diesem Kapitel nicht vor, falls jemand noch nach ihm sucht.
Die drei Freunde von Daniel werden hier von einigen chaldäischen Männern angeklagt. Chaldea ist ein anderes Wort für dasselbe Volk, die Babylonier, das Volk, das dort lebt und regiert.
Bevor sie ihre Anklage vor König Nebukadnezar vorbringen, treten sie sehr ehrerbietig auf. Dann erwähnen sie zwei Dinge, die sie wahrscheinlich dazu motiviert haben, Schadrach, Meschach und Abednego anzuzeigen. Diese zwei Dinge stören sie sehr.
Erstens: Die Männer waren Juden, also Fremde. Sie gehörten nicht zu Babel. Aus Sicht der einheimischen Männer hatten sie dort nichts zu suchen und hätten sich nicht einmischen sollen.
Zweitens: Diese drei Männer – und das sprechen sie auch an – waren von König Nebukadnezar auf Bitten Daniels über die einzelnen Bezirke im Land eingesetzt worden. Das hatten wir am Ende von Kapitel 2 gesehen.
Es ist gut zu erkennen, dass die Feindschaft und die Anklage hier weniger von echter Sorge um das goldene Standbild motiviert sind. Vielmehr haben diese Männer ein Problem mit den drei Juden.
Sie sind getrieben von Fremdenfeindlichkeit und Neid. Auch das ist heute nicht ganz unbekannt: Fremdenfeindlichkeit und Neid bringen sie dazu, die anderen zu denunzieren.
Sie gehen also vor König Nebukadnezar und zeigen sich ihm gegenüber sehr ehrerbietig, sodass dieser sich sicher geschmeichelt fühlt.
Diese Männer wollen nicht, dass Schadrach, Meschach und Abednego tun, was der König angeordnet hat.
Wir sehen, wie selbstverliebt König Nebukadnezar ist. Er kann es nicht ertragen, dass die drei Männer nicht mitmachen bei dem von ihm angeordneten allgemeinen Götzendienst.
Wir lesen, dass er voller Zorn ist. Er fordert sie unmissverständlich unter Androhung der Todesstrafe auf: Macht jetzt mit!
Der Widerstand der drei Freunde und die Herausforderung des Vertrauens
Nun, bisher war es sehr beeindruckend, dass die drei Freunde nicht mitgemacht haben. Aber jetzt wird es wirklich ernst. Aus dieser allgemeinen Androhung wird eine sehr persönliche.
So stellt sich nun die Frage, ob es nicht vielleicht doch an der Zeit wäre, den Widerstand aufzugeben. Ganz ehrlich, dafür gäbe es gute Gründe, oder? Wer hätte schon etwas davon, wenn sie weiterhin nicht mitmachen oder sogar umgebracht werden, nur weil sie sich vor diesem Bild nicht verneigt haben?
Wer sollte dann dem Volk, diesem ungläubigen Volk, noch von Gott Zeugnis geben? Sie hätten ja auch einfach still sagen können: „Ja, Gott, das meinen wir nicht ernst. Unsere Herzen gehören dir. Wir machen halt so ein bisschen mit, das verstehst du doch, Gott, oder?“
Ganz im Ernst, ich glaube, wir alle kennen solche Argumente. Gründe, die wir vorbringen, warum wir dann doch irgendwie mitmachen – auch wenn wir es natürlich nicht so meinen. Die Gefahr ist, dass wir uns das dann so hinrechtfertigen, nicht wirklich treu zu sein, nicht Gott wirklich treu zu sein.
Ich glaube, es ist gut, dass wir für uns klar haben: Da, wo diese drei Männer jetzt diesem großen Druck widerstehen und treu bleiben, da sind wir oft nicht treu.
Wir sehen, wie Schadrach, Meschach und Abednego tatsächlich standhaft bleiben. Ab Vers 16 heißt es: „Da fingen Schadrach, Meschach und Abednego an und sprachen zum König Nebukadnezar: Es ist nicht nötig, dass wir darauf antworten. Wenn denn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er es nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.“
Wir lieben Schadrach, Meschach und Abednego, weil sie dem allmächtigen Gott ohne Wenn und Aber vertrauen. Deshalb machen sie nicht mit bei dem allgemein angeordneten Götzendienst.
Seht ihr, wie sie sich komplett in Gottes Hand geben? Sie fürchten König Nebukadnezar und all seine Drohungen nicht, denn sie wissen, wer letztendlich Macht hat – Macht über ihr Leben.
Sie wissen, dass ihnen nur das geschehen wird, was Gott in seiner Allmacht zulässt. Und sie vertrauen darauf, dass Gott retten kann, wenn er will.
Ihr Lieben, wir lernen hier eine wichtige Lektion: Gottes Allmacht zu vertrauen heißt, getrost aus Gottes Hand zu nehmen, was auch immer er uns gibt.
Ich möchte das noch einmal sagen: Gottes Allmacht zu vertrauen heißt, getrost aus seiner Hand zu nehmen, was auch immer er uns gibt.
Wer auf den vollkommen guten und allmächtigen Gott vertraut, der kann beten: „Dein Wille geschehe“, so wie die drei Freunde es hier tun.
Die Prüfung im Feuerofen und Gottes rettende Gegenwart
Und tatsächlich sieht es so aus, als würde Gott nicht wollen, als hätte Gott andere Pläne. Ab Vers 19 lesen wir, dass Nebukadnezar in noch größerem Zorn die drei Männer in den Feuerofen werfen lässt.
Vers 19: Da wurde Nebukadnezar voll Grimm, und der Ausdruck seines Angesichts veränderte sich gegenüber Schadrach, Meschach und Abednego. Er befahl, man solle den Ofen siebenmal heißer machen als sonst. Außerdem befahl er den besten Kriegsleuten seines Heeres, Schadrach, Meschach und Abednego zu binden und in den glühenden Ofen zu werfen.
Die Männer wurden in ihren Mänteln, Hosen, Hüten und ihrer ganzen Kleidung gebunden und in den glühenden Ofen geworfen. Weil das Gebot des Königs so streng war, schürte man das Feuer im Ofen so sehr, dass die Männer, die Schadrach, Meschach und Abednego hinaufbrachten, von den Feuerflammen getötet wurden.
Aber die drei Männer, Schadrach, Meschach und Abednego, fielen gebunden in den glühenden Ofen.
An dieser Stelle mag man sich fragen, ob es wirklich weise war, dass sich diese drei Freunde ganz in Gottes Hand gaben. Ich möchte das bewusst an dieser Stelle sagen, weil viele von uns wissen, wie es weitergeht und oft einfach darüber hinweglesen.
Uns muss aber klar sein: Hier stehen die drei Freunde, die sich gerade ganz in Gottes Hand gegeben haben. Sie haben gesagt, unser Gott kann retten – und jetzt werden sie in den Feuerofen geworfen. Es sieht aus wie das sichere Ende.
Der Ofen ist so heiß, dass die Wächter, die nur an die Kante kommen, schon von den Flammen getötet werden. Ist es wirklich weise, auf Gottes Allmacht zu vertrauen?
Ab Vers 24 sehen wir, dass diejenigen, die auf den allmächtigen Gott vertrauen, erleben dürfen, dass er auch der allgegenwärtige Gott ist, der sie aus jeder Not rettet.
Vers 24: Da entsetzte sich König Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen Räten: „Haben wir nicht drei Männer gebunden, die wir ins Feuer werfen ließen?“ Sie antworteten dem König: „Ja, König!“ Er antwortete: „Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen, und sie sind unversehrt. Der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter.“
Nebukadnezar trat vor die Tür des glühenden Ofens und rief: „Schadrach, Meschach und Abednego, ihr Knechte Gottes des Höchsten, tretet heraus und kommt her!“ Da traten Schadrach, Meschach und Abednego aus dem Feuer heraus.
Die Fürsten, Würdenträger, Träger, Statthalter und Räte des Königs kamen zusammen und sahen, dass das Feuer den Leibern dieser Männer nichts anhaben konnte. Ihr Haupthaar war nicht versengt, ihre Mäntel nicht beschädigt, und man konnte keinen Brandgeruch an ihnen wahrnehmen.
Ich weiß nicht genau, wie der Ofen ausgesehen haben muss. Bevor ihr mir alle Bilder schickt, die ihr im Internet gefunden habt – die habe ich auch gesehen –, war es trotzdem nicht ganz klar, wie es wirklich aussah.
Auf jeden Fall hat Nebukadnezar einen Blick in den Feuerofen geworfen und zwei erstaunliche Dinge gesehen: Zum einen, dass das Feuer den drei Freunden nichts anhaben konnte. Als sie aus dem Ofen herausgeholt wurden – dessen Flammen so heiß waren, dass die Wächter, die sie dorthin brachten, allein durch die Hitze getötet wurden – kamen sie vor Nebukadnezar, und ihre Haare und Mäntel waren völlig unversehrt. Sie rochen nicht einmal nach Feuer. Das ist wirklich erstaunlich.
Zum anderen sah Nebukadnezar im Ofen einen vierten Mann, der aussah, als wäre er ein Sohn der Götter. Manche Ausleger meinen, dass es sich dabei um eine alttestamentliche Erscheinung des Christus handelt. Das mag sein, wird hier aber nicht klar gesagt.
Andere nehmen an, es war einfach ein Engel, den Gott gesandt hatte. Das kann sein, ich weiß es nicht.
Letztendlich spielt es, glaube ich, keine große Rolle, wer dieser vierte Mann genau ist. Klar ist: Dieser vierte Mann, der nicht wieder mit herauskommt, sondern irgendwie wieder verschwindet, ist auf jeden Fall jemand, der von Gott gesandt wurde und denen geholfen hat, die auf Gott vertraut haben.
So sieht die Geschichte aus. Das ist der Bericht.
Selbstreflexion und der Blick auf Jesus Christus
Es gibt noch ein paar abschließende Verse, die wir ebenfalls kurz betrachten werden. Doch ich halte es für wichtig, an dieser Stelle kurz innezuhalten und uns zu fragen: Wo finden wir uns eigentlich in diesem Bericht wieder?
Unsere natürliche Tendenz ist oft: „Lasst uns sein wie Schadrach, Meschach und Abednego!“ Dann schauen wir in unsere Herzen und sagen: „Ah, wird eng!“ Wenn wir ganz ehrlich sind – und ich glaube, wir haben gerade schon darüber nachgedacht – dann sind wir oft viel mehr wie die vielen Menschen, die mit anbeten dieses Götzenbildes. Ja, wir sind häufig mehr wie König Nebukadnezar, der selbst irgendwie gut aus der Situation herauskommen will. Wir sind gar nicht so sehr wie Schadrach, Meschach und Abednego.
Es ist ganz wichtig, dass wir das erkennen, denn sonst verkennen wir, was dieser Bericht uns vor allem lehren will. Schadrach, Meschach und Abednego weisen uns nämlich auf jemanden hin, der ganz anders ist als wir: auf den Einen, der immer treu war, der niemals zum Götzenanbeter wurde und der sich stets ganz seinem himmlischen Vater anvertraut hat. Sie weisen uns auf Jesus Christus hin.
Tatsächlich durchlebte Jesus Christus viele der Situationen, die Schadrach, Meschach und Abednego hier durchmachen mussten, später in seinem Leben ebenfalls. Auch Jesus wurde einst aufgefordert, niederzuknien und anzubeten. Das geschah, als er nach seiner Taufe vierzig Tage in die Wüste geführt wurde und der Satan ihn in seiner Schwäche versuchte. Satan bot ihm Macht und Herrlichkeit auf Erden an und sagte: „Wenn du mich nur anbetest, so soll alles dein sein.“
Doch ähnlich wie Schadrach, Meschach und Abednego widersetzte sich Jesus diesem Druck. Er antwortete: „Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“ Er gab sich nicht der falschen Anbetung hin.
Ungefähr drei Jahre später wusste Jesus, dass die Zeit für ihn gekommen war, für die Sünden der Welt zu sterben. Ganz ähnlich wie Schadrach, Meschach und Abednego wusste er, dass es einen gibt, der ihn retten kann. So wie sie betete er und sagte zu Gott, dem Vater: „Wenn du willst, rette mich.“ Aber ebenso wie Schadrach, Meschach und Abednego fügte er hinzu: „Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“
Ganz anders als Schadrach, Meschach und Abednego wurde Jesus letztendlich nicht verschont. Er musste sterben, weil es Gottes guter Plan war, weil es Gottes perfekter Wille war. Sein Tod war notwendig, denn durch ihn nahm Jesus die gerechte Strafe auf sich, die wir alle für unseren regelmäßigen Götzendienst und all unsere anderen Sünden verdient hätten. Er starb für uns.
Doch danach hat er den Tod überwunden. Er ist der nun lebendige Herr und Retter, den wir alle so dringend brauchen.
Ich möchte fragen: Erkennst du, dass du diesen Retter brauchst? Wenn du im ersten Teil der Predigt gedacht hast: „Nö, also ich würde nie mitmachen bei Götzenanbetung, ich bin immer treu“, dann kann dir dieser Jesus nichts bieten.
Aber wenn du anfängst zu ahnen, dass vielleicht auch du dein Leben nicht immer so lebst, wie du es leben solltest, wenn du beginnst zu erkennen, dass es tatsächlich einen Gott gibt – einen vollkommen guten und allmächtigen Gott, der es wahrhaft verdient, dass wir ihn anbeten – dann wird dir vielleicht langsam bewusst: Das habe ich nicht immer getan.
Uns muss klar sein: Während König Nebukadnezar und sein goldenes Standbild keine echte Anbetung verdienen – es wurde ihnen nur verordnet –, hat der Gott, der uns geschaffen hat, der vollkommen gut, voller Weisheit und Liebe ist, es verdient, dass wir ihn anbeten. Er ist unser Schöpfer und der Gott über alle Dinge.
Ähnlich wie König Nebukadnezar wird auch dieser Gott nicht für alle Zeit dulden, dass Menschen ihn nicht anbeten, ihn ignorieren oder gegen ihn rebellieren. Rebellion gegen einen sündigen König, der zur Sünde aufruft, ist gut und richtig. Rebellion gegen einen heiligen Gott, der nur Gutes sagt und Gutes von uns verlangt, ist ein echtes Problem.
So wird der Sohn Gottes, der gekommen ist, um für uns Gericht zu erleiden, wiederkommen. Er wird eines Tages all diejenigen richten, die sich nicht diesem Gott zuwenden.
Aber es ist ganz wichtig, dass wir noch eine Sache erkennen: Bei König Nebukadnezar gab es nur zwei Optionen – voller Zorn: Geh auf die Knie und bete an! Bei unserem Gott, der voller Liebe ist, ist es anders. Er sandte seinen eingeborenen Sohn, damit dieser für uns leidet. Er wird immer anbeten, damit du in deiner Untreue bestehen kannst.
Zu ihm fliehen wir also nicht aus Angst, sondern weil er so gut ist. Wenn du diesen Retter, diesen Jesus Christus, noch nicht wirklich erkannt hast, dann ist es mein Wunsch und meine Bitte: Lerne ihn kennen und finde in ihm den Retter, den wir alle brauchen. Dazu ist er gekommen.
Die tägliche Notwendigkeit des Retters und die Gemeinschaft der Gläubigen
Nun, wir Christen, die wir ihn kennen und bekennen, brauchen diesen Retter jeden Tag, oder? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber beim Schreiben dieser Predigt habe ich an so vielen Stellen gedacht: Ich schreibe das eigentlich nur über mich. Hoffentlich merkt es nicht jeder.
Ich bin so anders als Schadrach, Meschach und Abed Niko. Ich muss feststellen, wie leicht mein Herz sich von Gott abwendet und sich irgendeinem Götzen zuwendet. Wie schnell mir andere Dinge viel wichtiger werden. Ich weiß, wie sehr ich danach strebe, selbst Gott zu sein, weil ich möchte, dass Menschen mich mögen, mich anbeten oder mich zumindest irgendwie gut finden. Ich bin bereit, dafür Dinge zu tun, die Gott nicht ehren. Ja, ich raube ihm damit die Ehre, die ihm gebührt.
Wenn dich das beschreibt, dann sieh auf den, der größer und besser ist als Schadrach, Meschach und Abed Niko. Sieh auf Jesus. Er hat das Gericht, das du und ich verdient hätten, auf sich genommen. Wir müssen also, wenn uns Gott durch sein Wort überführt, nicht als geprügelte Hunde nach Hause gehen oder sagen: „Ab morgen versuche ich es irgendwie besser zu machen.“
Wir dürfen uns an Jesus hängen und sagen: Hier ist mein Retter. Es gibt keine Verdammnis für die, die zu ihm gehören. Und allein durch den Glauben gehöre ich zu ihm.
Sei ermutigt, lieber Christ, der noch mit Götzendienst ringt: Du hast einen Retter. Er hat den Feuerofen, würde ich ertragen. Er ist treu, auch da, wo wir untreu sind – und noch mehr. Er steht uns in allen Herausforderungen unseres Lebens treu zur Seite.
Denn nicht nur, dass er uns nicht in den Feuerofen wirft: Da, wo wir im Feuerofen großer Herausforderungen und großer Nöte sind, da ist er immer bei uns. Kennen wir Jesus nicht so? Nicht so wie die drei Freunde im Feuerofen, die diesen vierten Mann an ihrer Seite hatten? So ist dieser vierte Mann – wer auch immer es genau war – an deiner Seite.
Jesus Christus hat gesagt: Ich bin bei dir alle Tage bis an das Ende der Welt. In den großen Herausforderungen deines Lebens, in den großen Nöten deines Lebens bin ich da.
Ein ganz praktischer Weg, wie Jesus da ist für die, die zu ihm gehören, ist durch seinen Leib, durch die Gemeinde. Deswegen möchte ich dir Mut machen: Wenn du durch schwere Zeiten gehst, bringe sie zum Herrn im Gebet. Aber dann vertraue dich auch Geschwistern an.
Ein Weg, wie Jesus dir zur Seite stehen möchte, ist, dass er Geschwister an deine Seite stellt, damit der Leib Christi wirken kann. Damit wir einander unterstützen und in Herausforderungen füreinander beten können.
Und letztendlich dürfen wir wissen: Der Herr selbst ist bei uns alle Tage. Er wird uns sicher durch alle Nöte hindurchbringen. Er wird uns sicher an ein großes Ziel bringen. Denn bei ihm gibt es eine Zukunft über den Tod hinaus. Bei ihm gibt es eine Befreiung selbst von dem, was uns heute noch das Herz schwer macht.
Er will uns eines Tages an einen Ort bringen, wo es keine Götzen mehr gibt, die wir anbeten könnten. Wo unsere Herzen keine Götzenfabriken mehr sind. An einen Ort, an dem wir befreit sein werden von all dem äußeren Druck und von der Not, die unsere eigenen Herzen uns machen.
Dazu wird er uns durch das Tal des Todes hindurchführen.
Und lieber älterer Christ, der du vielleicht an der Schwelle des Todes stehst, der du vielleicht nicht mehr so weit zu gehen hast und Angst hast vor dem Feuerofen, der da auf dich zukommt: Der Tod ist der letzte Feind. Keiner will den Tod erleben, aber sei getrost.
Der Herr hat gesagt: Ich gehe mit dir. Mein Stecken und Stab trösten dich, wenn du durch das Tal des Todes gehen musst. Und ich werde dich führen hin zu einem Ort, wo du für alle Ewigkeit Herrlichkeit erlebst.
Abschluss: König Nebukadnezzars Erkenntnis und unser Gott als Retter
Am Ende unseres Textes, am Ende unseres Predigttextes, ab Vers 28, scheint es fast so, als hätte König Nebukadnezar etwas verstanden.
Jetzt ordnet er an, dass kein Götzendienst mehr sein solle, sondern nur noch Gott angebetet werden soll. Ich lese uns die letzten Verse unseres Predigttextes vor:
Da fing König Nebukadnezar an und sprach: Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abednikus, der seine Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut und das Königsgebot nicht gehalten haben.
Ist das nicht großartig? Der König lobt den Gott, der Menschen dazu gebracht hat, ihm nicht zu gehorchen. Diejenigen, die ihm vertraut und das Königsgebot nicht gehalten haben, sondern ihren Leib preisgaben, denn sie wollten keinen anderen Gott verehren und nur ihren Gott anbeten.
So sei nun dies mein Gebot: Wer unter allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abednikus lästert, der soll in Stücke gehauen und sein Haus zu einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen anderen Gott als den, der so erretten kann.
Der König gab Schadrach, Meschach und Abednego große Macht im Lande Babel.
Ihr Lieben, es gibt keinen anderen Gott als den, der so erretten kann. Das ist der Gott, für den wir leben dürfen, den wir anbeten dürfen und der uns immer wieder rettet, wenn wir fallen.
Deswegen, liebe Geschwister, lasst dem äußeren Druck unserer Welt und dem Verlangen unserer Herzen nach Götzendienst widerstehen. Wir dürfen unserem allmächtigen Gott vertrauen. Die Götzen kommen und gehen, aber unser Gott ist ewig. Er ist bei uns alle Tage bis an der Welt Ende.
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, danke, dass du uns deinen Sohn Jesus Christus gesandt hast, hinein in diese götzenanbeterische Zeit, um Menschen wie uns zu retten. Menschen, die Herzen haben, die so oft alles Mögliche anbeten, nur nicht dich.
Danke, Jesus, dass du gekommen bist und uns vorgelebt hast, was es heißt, ein ganz hingegebenes Leben im gehorsamen Gott gegenüber zu leben, voller Freude an dir und mit mutigem und klarem Widerstehen aller Versuchungen zum Götzendienst.
Danke, Jesus, dass du uns gekommen bist als Vorbild, und danke, dass du so viel mehr bist als nur ein Vorbild. Danke, dass du wusstest, dass wir scheitern werden daran, deinem Vorbild nachzueifern, und danke, dass du deshalb das Gericht, den Zorn auf dich genommen hast, sodass wir Vergebung finden können.
Herr, so möchte ich dich bitten für mich und für uns alle: Herr, vergib uns unseren Götzendienst, verändere unsere Herzen, hilf uns, dir mehr zu vertrauen und dich mehr zu lieben.
Und danke, dass du uns durchträgst, dass du uns treu zur Seite stehst, gerade auch da, wo wir untreu sind.
Herr, wir beten dich an! Amen.