Einführung in die Sendschreiben und Verheißungen für die Überwinder
Wir stehen bei den Sendschreiben in Offenbarung 2 und 3. Beim letzten Mal haben wir ausführlich über Pergamos gesprochen, sind aber noch nicht zur Verheißung für die Überwinder gekommen.
Wir lesen daher Offenbarung 2, die Verheißung an die Überwinder, Vers 17. Anschließend folgt das Sendschreiben an Thyatira bis zum Schluss des Kapitels.
Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben, und ich werde ihm einen weißen Stein geben. Auf den Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.
Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Dies sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und Füße gleich glänzendem Erz. Ich kenne deine Werke, deine Liebe, deinen Glauben, deinen Dienst und dein Ausharren. Ich weiß, dass deine letzten Werke mehr sind als die ersten.
Aber ich habe etwas gegen dich: Du lässt das Weib Isebel gewähren, die sich eine Prophetin nennt. Sie lehrt und verführt meine Knechte, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen. Ich habe ihr Zeit gegeben, damit sie Buße tut, doch sie will keine Buße tun von ihrer Unzucht.
Siehe, ich werde sie auf das Bett werfen und diejenigen, die Ehebruch mit ihr treiben, in große Bedrängnis bringen, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken. Ihre Kinder werde ich mit dem Tod töten. Alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Ich werde jedem von euch nach seinen Werken geben.
Euch aber sage ich, den Übrigen in Thyatira, allen, die diese Lehre nicht haben und die Tiefen des Satans, wie sie es nennen, nicht erkannt haben: Ich werfe keine andere Last auf euch. Doch was ihr habt, haltet fest, bis ich komme.
Wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben. Er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe.
Und ich werde ihm den Morgenstern geben.
Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Die Bedeutung der Augen wie eine Feuerflamme und die Überwinder
Jedes Mal am Ende eines Sendschreibens finden wir eine Ermutigung für die Überwinder. Der Herr Jesus betrachtet also jede dieser sieben Gemeinden, die es damals in Kleinasien gab, mit seinen Augen. Diese Augen haben wir in Kapitel 1 beschrieben gefunden, und zwar wie eine Feuerflamme. Nichts entgeht seinem Blick, der alles verzehrt, was Gottes Heiligkeit widerspricht. Daher die Beschreibung: Augen wie eine Feuerflamme.
Können wir das kurz in Kapitel 1 nachlesen? Liest man die Beschreibung ab Vers 13, als Johannes den Herrn sah, inmitten der sieben goldenen Leuchter, die eben diese sieben Gemeinden symbolisieren, so heißt es: „Und die Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße gleich glänzendem Erz, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser“ und so weiter. Hier haben wir also die Augen wie eine Feuerflamme.
Nun werden die Missstände in allen Gemeinden durch den Herrn selbst aufgezeigt. Jedes Mal wird aber den Überwindern Mut gemacht. Die Überwinder sind diejenigen, die auch diese Missstände überwinden. Sie sind die wirklich Wiedergeborenen, denn von Anfang an gab es schon eine Vermischung in der Christenheit. Man konnte nicht immer davon ausgehen, dass wirklich alle wiedergeboren waren.
Die Überwinder werden in 1. Johannes 5 beschrieben, also vom gleichen Autor wie der Offenbarung. Kann uns jemand die Verse 3 und 4 vorlesen? „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt, und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“
Jawohl, hier bei den Ermutigungen, den siebenfachen Ermutigungen für die Überwinder, geht es nicht um das Thema des Lohnes. Das wird an vielen anderen Stellen erklärt. Dort wird beschrieben, dass die Gläubigen für ihre Treue einmal vor dem Richterstuhl des Christus, zum Beispiel in 2. Korinther 5, Vers 10, eine Belohnung bekommen. Für Treue gibt es Lohn, und es wird Unterschiede unter den Gläubigen geben.
Aber hier geht es einfach um die Frage, wer wiedergeboren ist und wer nicht. Es geht also nicht um Lohn, sondern um das Teil der wahren Gläubigen, der Überwindenden.
Die Verheißung an die Überwinder in Pergamos: Weißer Stein und verborgenes Manna
In jedem Sendschreiben erwähnt Jesus bestimmte Dinge, die in einem besonderen Zusammenhang mit dem jeweiligen Brief stehen. Was wird hier beim Überwinden von Pergamos vorgestellt? Was gibt der Herr? Können wir das kurz zusammenfassen, noch bevor wir erklären, was es bedeutet?
Sie erhalten einen weißen Stein. Dieser wird noch weiter beschrieben – mit dem neuen Namen. Zu diesem Namen wird ebenfalls etwas erklärt: Niemand kennt ihn außer dem, der ihn empfängt. Noch mehr verspricht der Herr – verborgene Manna.
Nun, was bedeutet das? Zuerst müssen wir uns fragen: Was ist das Manna? Können wir das kurz zusammenfassen? Das ist ganz einfach: Essen. Und zwar welches Essen? Dieses göttliche Brot aus dem Himmel, das Israel während der Wüstenwanderung, ungefähr 40 Jahre lang, bekommen hat.
Man findet es zum ersten Mal in 2. Mose 16, also kurz nach dem Auszug aus Ägypten. Der Auszug wird in Kapitel 12 beschrieben, und dann etwas später in 2. Mose 16. Das Volk Israel hatte Hunger, und Gott gab zum ersten Mal dieses eigentümliche Brot vom Himmel.
Lesen wir 2. Mose 16, Vers 4: „Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Dann soll das Volk hinausgehen und den Tagesbedarf täglich sammeln, damit ich es prüfe, ob es nach meinem Gesetz leben will oder nicht.“
Die Beschreibung, wie das Manna zum ersten Mal gesehen wurde, findet sich in den Versen 13 bis 15. Dort heißt es: „Und da war eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als die Tauschicht aufstieg, siehe, da lag auf der Fläche der Wüste etwas Feines, Körniges, wie der Reif auf der Erde. Das sahen die Söhne Israel, und sie sagten zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sagte zu ihnen: Dies ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat.“
Während der 40 Jahre haben sie dieses Brot erhalten. Offensichtlich enthielt diese Nahrung alle Bestandteile, die Nahrung braucht: Vitamine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate – alles war enthalten. Die Nahrung war vollwertig für 40 Jahre.
Das erste Mal, als das Manna gesehen wurde, löste es die Frage aus: „Was ist das?“ Auf Hebräisch sagt man „Man hu“, was „Was ist das?“ bedeutet. Darum wurde es auf Hebräisch „Man“ genannt. Die griechische Form „Manna“ wurde daraus abgeleitet.
Diese Form kennen wir aus Johannes 6, wo Jesus über das Brot vom Himmel spricht. Wir können das kurz aufschlagen, aber 2. Mose lassen wir noch offen, denn wir kommen gleich darauf zurück.
Jesus als das wahre Brot des Lebens in Johannes 6
Johannes 6: Nachdem der Herr Jesus die Fünftausend durch die wundersame Brotvermehrung genährt hatte – das heißt 5000 Männer, dazu kamen noch Frauen und Kinder – erklärte er in einer Sabbatpredigt in der Synagoge von Kapernaum, was das zu bedeuten hat.
Wir lesen kurz aus dieser langen Predigt in Johannes 6. Schon vorher nimmt er Bezug auf das Manna in der Wüste. In Vers 30 gab es in der Synagoge einen Dialog. Dort heißt es:
Johannes 6,30: „Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.“
Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.“
Sie baten ihn: „Herr, gib uns allezeit dieses Brot!“
Jesus sprach zu ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten.“
Er erklärt also, dass er das wahrhaftige Brot ist. Wahrhaftig bedeutet hier nicht das Gegenteil von unwahrhaftig, sondern das Eigentliche, das Wahre im Gegensatz zum Bildlichen. Zum Beispiel spricht der Herr Jesus in Johannes 4 über die wahrhaftigen Anbeter, die den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden – im Kontrast zum Opferdienst in Jerusalem. Er sagt, dass dieser Gottesdienst mit den Opfern symbolisch war. Die wahre, eigentliche Anbetung kommt jetzt im Zeitalter der Gemeinde.
Später im Johannes-Evangelium sagt Jesus: „Ich bin der wahre Weinstock.“ Damit macht er einen Kontrast: Israel wurde in Psalm 80 als Gottes Weinstock aus Ägypten bezeichnet, der aber keine Frucht brachte. Israel hat für Gott keine Frucht gebracht. Nun aber kommt der Eigentliche. Darum sagt Jesus: „Ich bin der wahre Weinstock.“ Er brachte wirklich Frucht, und alle, die mit ihm verbunden sind in einer lebendigen Gemeinschaft – wie die Reben am Weinstock – bringen dann wirkliche Frucht für Gott.
Hier sagt Jesus: „Ich bin das wahrhaftige Brot.“ Im Gegensatz zu dem Brot aus dem Himmel, das nur für den Moment und für den Körper war, hatte dieses eine tiefe geistliche Bedeutung. Es war ein Hinweis auf den Messias, der einmal alle Bedürfnisse stillen und auch das ewige Leben bringen würde.
Lesen wir dazu noch Johannes 6,48-51: „Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“
Wenn es in Vers 51 heißt: „Wenn jemand von diesem Brot isst“, verwendet Johannes hier den Punktual. Das heißt, die Handlung wird nicht als etwas gesehen, das sich ständig wiederholt, sondern als ein einmaliger Akt des Essens. Wer also Jesus Christus als das Brot aus dem Himmel für sich ganz in Anspruch nimmt und den Akt des Essens vollbringt – das ist die Bekehrung –, der wird leben in Ewigkeit.
So ist er das wahre Manna.
Schon in einem Kommentar aus dem Mittelalter wurde erklärt, dass das Manna auch ein Bild für das Wort Gottes ist, in dem wir Jesus Christus beschrieben finden – und zwar von 1. Mose 1 bis Offenbarung 22. Jesus Christus ist die absolute Mitte von Altem und Neuem Testament.
Wenn wir also das Wort Gottes lesen, zum Beispiel am Morgen, entspricht das ganz dem, wie Israel an jedem Morgen das Manna sammeln musste. In dem mittelalterlichen Kommentar wird erklärt, dass man dabei genauso vorgehen soll wie die Israeliten, die immer fragten: „Man hu, was ist das?“
So sollten wir beim Bibellesen auch immer fragen: Was ist das? Was hat das zu bedeuten? Was hat das für mich zu sagen? Auf diese Weise kann man gewinnbringend Bibel lesen. Man fragt: Was wird hier über Jesus Christus ausgesagt? Was lerne ich über den Vater? Was lerne ich über Gottes Pläne mit dieser Welt? Was hat dieser Vers für mein Leben heute zu bedeuten, am heutigen Tag?
Immer „man hu“ – immer wenn man so fragt, dann hat man den wirklich geistlichen Gewinn beim Bibellesen.
Das verborgene Manna und der Krug in der Bundeslade
Nun haben wir in Offenbarung 3 gesehen, dass der Herr Jesus dem Überwinder, der das Manna schon längst kennt, etwas Besonderes verspricht. Dieser Überwinder hat ja Leben aus Gott und kann deshalb überwinden. Ihm wird von dem verborgenen Manna zu essen gegeben.
Was bedeutet das? Schlagen wir dazu nochmals 2. Mose 16 auf. Ich habe gesagt, wir lassen es offen, denn ganz am Schluss des Kapitels wird es erklärt. In Vers 33 steht: „Fülle einen Krug und fülle einen Wommerdach voll Manna hinein und stell es vor den HERRN, zur Aufbewahrung für eure Nachkommen.“
Also wird ein Krug mit einem Beispiel von Manna gefüllt und aufbewahrt. Aber wohin sollte dieser Krug gestellt werden? Es steht nicht, dass er in die Bundeslade gelegt wird, sondern „vor den HERRN“.
Das bedeutet konkret: Nach diesem Ereignis wurde die Stiftshütte gebaut, ebenso die Bundeslade. Deshalb lesen wir in Hebräer 9 nochmals über diesen Krug in Verbindung mit der Bundeslade.
In Hebräer 9 wird in kurzen Worten der Aufbau der Stiftshütte beschrieben, von Vers 1 bis 5. In Vers 4 heißt es: „Der goldene Krug für das Manna enthielt und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes waren oben über ihr, aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Versöhnungsdeckel überschatteten, von welchen Dingen jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist.“
Das bedeutet, dieser Krug war in der Bundeslade drin, zusammen mit den zehn Geboten, den zwei Tafeln, und auch zusammen mit dem Stab Aarons. So war es vor dem HERRN.
Über den Cherubim der Herrlichkeit war dann die Schechina, diese Wolke und Feuersäule bei Nacht, die Gottes Gegenwart anzeigte.
Das ist das verborgene Manna – verborgen im Tempel, aber nicht irgendwo im Vorhof oder im Heiligen, sondern im Allerheiligsten und dort in der Bundeslade.
Dieses verborgene Manna steht für tiefste Wahrheiten über die Person des Herrn Jesus Christus. Es sind verborgene Wahrheiten seiner Person, die der Herr dem Überwinder in der himmlischen Herrlichkeit als geistlichen Genuss geben wird.
Dazu gehört auch der Hinweis auf den weißen Stein.
Der weiße Stein als Symbol der Rechtfertigung und persönliche Einladung
In der Antike war es üblich, einem besonders geehrten Gast eine persönliche Einladung zu überbringen. Dabei erhielt dieser einen weißen Stein mit seinem Namen darauf. Dieser Stein symbolisierte die Einladung zum Essen, das als ein verborgenes Manna verstanden wurde.
Im griechischen Text wird dabei nicht das gewöhnliche Wort für Stein verwendet, sondern das Wort "Psephos". Der Psephos war in der antiken Welt der Stimmstein der Richter. Diese Richter mussten im Fall eines Angeklagten über Schuld oder Unschuld entscheiden. War der Angeklagte ihrer Überzeugung nach schuldig, warfen sie einen schwarzen Psephos in die Urne. Glaubten sie hingegen, der Angeklagte sei gerecht und müsse freigesprochen werden, legten sie einen weißen Stein hinein.
Hier werden also zwei verschiedene Bilder aus dem antiken Leben miteinander verbunden: Einerseits der weiße Stein mit dem Namen als persönliche Einladung eines geehrten Gastes, andererseits der weiße Stein aus dem Gerichtshof. Der Herr sagt: "Dem werde ich einen weißen Psephos geben." Das bedeutet eine Bestätigung, dass man vollkommen gerecht ist – und zwar nicht aufgrund eigener Bemühungen, sondern als Bestätigung der Rechtfertigung aus Glauben bei der Bekehrung.
Dazu können wir Römer 5,1 lesen: "Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus."
Es ist wichtig zu beachten, dass das griechische Verb für "gerechtfertigt worden sind" eine punktuelle Handlung beschreibt. Es handelt sich nicht um einen fortlaufenden Prozess, sondern um eine einmalige, abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit. Rechtfertigen bedeutet, jemanden als gerecht zu erklären. Das kann Gott im Fall derjenigen tun, die zu ihm umkehren und ihre Schuld bekennen. Durch das Blut Christi kann er alle Schuld auslöschen und vergeben.
Was bleibt übrig, wenn alle Schuld in unserem Leben weg ist? Dann bleibt nur noch Unschuld. Die Rechtfertigung Gottes bedeutet, dass er einen solchen Menschen als gerecht erklärt. Ein solcher Mensch kann nicht mehr verdammt werden, denn es gibt nichts mehr zu verdammen – alles ist durch Jesus Christus geordnet worden.
Jesus Christus ist nicht nur für die Sünden der Vergangenheit gestorben, sondern auch für die Schuld eines Menschen im gesamten Leben, sogar für das, was noch in der Zukunft liegen würde. Wenn der Herr Jesus also sagt: "Dem werde ich einen weißen Psephos geben", ist das eine erneute Bestätigung: Du bist vollkommen gerecht, aber durch Glauben.
Die katholische Dogmatik spricht ebenfalls von der Rechtfertigung aus Glauben, ähnlich wie die Reformatoren. Allerdings verstehen sie darunter etwas ganz anderes. Die Reformatoren, wie Luther, betonten, dass die Bibel lehrt, Gott spreche einen Menschen gerecht, nachdem er umgekehrt ist. Das ist ein punktueller Zuspruch der Gerechtigkeit.
Die katholische Kirche hingegen lehrt bis heute, dass die Rechtfertigung ein Prozess ist. Einerseits hat Jesus Christus eine gerechte Tat am Kreuz vollbracht, aber das reiche noch nicht aus, um gerettet zu werden. Der Mensch müsse durch gute Werke dazu beitragen. Mit jedem guten Werk, jedem Messebesuch und jeder zusätzlichen verdienstvollen Tat werde Gnade ständig "eingetröpfelt". So ist die Rechtfertigung ein lebenslanger Prozess.
Kommt es zu einer Todsünde, ist alles verloren, und man muss wieder von vorne anfangen. Dieser Prozess ist nicht einmal beim Tod vollendet. Als Johannes Paul II. starb, hieß es, man müsse für ihn beten. Er sei nicht mit Heilsgewissheit in die Ewigkeit gegangen. Danach folge angeblich das Fegefeuer, eine zeitliche Sündenstrafe, die die Bibel jedoch nirgends erwähnt. Erst am Ende dieses Prozesses komme der Moment der Seligkeit.
Diese Lehre ist völlig anders als die biblische. Vor einigen Jahren wurde ein Abkommen zwischen der katholischen Kirche und den Lutheranern zur Rechtfertigungslehre geschlossen. Dieses Abkommen war eine Täuschung, auf die viele hereingefallen sind. Es handelte sich nicht um einen Konzilsentscheid, der nach Definition unfehlbar ist, sondern um ein einfaches Abkommen. Wortklaubereien spielen dabei eine große Rolle. Die katholische Kirche ist nicht von ihrer Lehre abgerückt; die Rechtfertigung bleibt ein Prozess.
Wir stützen uns jedoch auf Gottes Wort, das lehrt: "Da wir nun gerechtfertigt worden sind" – eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit. Das ist die biblische Lehre, und das steht ausgerechnet im Römerbrief. Gott ließ dies an die Gemeinde in Rom schreiben, weil er wusste, was später in der Kirchengeschichte kommen würde. Ausgerechnet Rom, nicht Korinth, Thessalonich oder Kolossä.
Die katholische Lehre stützt die Auffassung, dass Rechtfertigung ein Prozess sei. Es muss nochmals erklärt werden: Rechtfertigen bedeutet nicht, jemanden gerecht zu machen oder das in einem Prozess zu tun. Rechtfertigen heißt, jemanden für gerecht zu erklären. Das verstehen wir am besten, wenn wir an unseren alltäglichen Sprachgebrauch denken.
Wenn jemand angeschuldigt wird und sich rechtfertigt, versucht er nicht, sich gerecht zu machen. Er versucht darzustellen, dass er in dieser Sache unschuldig ist. Rechtfertigen heißt also, Gründe anzugeben, warum man unschuldig ist.
So ist es auch bei uns: "Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt worden sind", hat Gott uns gerecht gesprochen aufgrund des vollkommenen Erlösungswerks von Jesus Christus.
An Pergamos erhalten die Überwinder diese Verheißung, diesen weißen Stein.
Der neue Name auf dem weißen Stein und die Identität der Gläubigen
Jetzt noch etwas Besonderes: Da ist eben dieser Name drauf – und zwar was für ein Name, einen neuen Namen. Was bedeutet das?
Wir sehen, dass so viele Details miteingewoben sind. Es ist also nicht einfach ein Name. Ein Besucher oder Gast bekam einen weißen Stein natürlich mit seinem Geburtsnamen darauf, aber der Herr sagt, dass es ein neuer Name ist. Was meint das?
Unschuld. Ja, aber wie lässt sich erklären, warum ein neuer Name? Es ist die Unschuldserklärung auf dem weißen neuen Namen, dem Stein. Ein Name drückt ja die Identität aus, nicht wahr? Mit dem Namen verbindet man die Person.
Wenn wir noch weiter denken: Im Alten Testament finden wir viele Namen für Gott, Hunderte von Namen. Auch der Messias wurde angekündigt, und es wurden viele Namen für ihn genannt: Immanuel, Gott mit uns; Friedefürst; starker Gott; wunderbarer Berater und so weiter. Es gibt viele Namen, und jeder Name drückt etwas von seiner Person aus. Jeder Name Gottes zeigt, wie Gott ist.
So steht „Name“ in der Bibel immer wieder für die Identität, für das Wesen einer Person. Und jetzt heißt es: „Ich werde ihm einen neuen Namen geben.“ Das ist quasi der Name, der den Menschen beschreibt, den erneuerten, durch die Wiedergeburt erneuerten Menschen.
Schlagen wir dazu 2. Korinther 5,17 auf: „Darum, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.“ Jawohl! Durch die Wiedergeburt wird ein Mensch ganz erneuert, noch nicht sein Körper.
Der Körper ist auch nach der Bekehrung und Wiedergeburt immer noch sterblich, anfällig für Krankheit und so weiter. Aber Römer 8 erklärt, dass die Gläubigen jetzt noch seufzen und auch durch Leiden gehen können. Doch sie warten auf den Moment der Wiederkunft Christi, wo schließlich auch der Körper erlöst wird – die Erlösung des Leibes.
Wenn Jesus Christus bei der Entrückung wiederkommt, wird er den Körper der Gläubigen, die dann noch auf Erden sind, umwandeln und verwandeln in einen vollkommenen Körper. Dieser Körper ist passend für die neue Schöpfung, für die neue Welt, die neuen Himmel und die neue Erde – und auch für den Himmel.
Diejenigen, die schon gestorben sind und deren Körper verwesend im Grab liegen, werden von Gott wieder auferweckt. Gott wird die Atome sammeln und daraus einen vollkommenen Körper neu bilden.
Das ist vergleichbar mit dem Universum: Am Ende der Welt wird es nach 2. Petrus 3 nicht einfach im Nichts aufgelöst werden. Zwar werden die Elemente im Brand zerschmolzen, die Atome werden gespalten – im Brand, in Gewalt, im Krachen, wie 2. Petrus 3 sagt. Aber dann sagt Hebräer 1, dass Himmel und Erde verwandelt werden.
Wo und in was? Offenbarung 21,1 sagt: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Gott wird also diesen Kosmos zwar bis zur Auflösung der Elemente auflösen, aber daraus einen neuen Kosmos machen.
Das heißt: Von der Substanz her ist es immer noch das Gleiche und trotzdem etwas völlig Neues – eine neue Schöpfung.
So ist es auch mit dem Körper der Gläubigen bei der Auferstehung und der Entrückung: Er ist ein völlig neuer Körper und trotzdem in der Substanz der alte. Es wird also nicht eine neue Identität geschaffen, bei der keine Kontinuität von vorher zu nachher besteht.
Gleiches gilt für unsere Persönlichkeit. Durch die Bekehrung werden wir zwar zu einer neuen Schöpfung gemacht, aber wir bleiben immer noch das gleiche Ich. Wir sind nicht plötzlich eine andere Identität oder ein anderes Ich.
Das ist so wunderbar, und man sieht das erst richtig, wenn man den Kontrast zu anderen Religionen betrachtet.
Kontrast zu anderen Religionen: Identität und Wiedergeburt
Im Hinduismus stellt man sich vor, dass nach dem Tod die Seele weiterexistiert und in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Der Körper stirbt, doch die Seele wandert weiter und nimmt eine neue Gestalt an, oft auch als Tier, zum Beispiel eine Ratte, wenn jemand schlecht gelebt hat. Der Körper selbst ist dabei nicht von Bedeutung, da die Seele von einem Körper zum anderen „springt“.
Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zum christlichen Glauben. Im Christentum ist der Körper, den Gott uns gegeben hat, sehr wichtig. Dieser Körper wird wieder auferweckt und verwandelt. Wenn Jesus Christus zurückkommt, werden die Gläubigen, die dann noch leben, einen verwandelt neuen Körper erhalten. Sie bekommen keinen Ersatzkörper, sondern der neue Körper hat dieselbe Substanz, ist aber vollkommen neu – in Ehre, Herrlichkeit und Kraft. So beschreibt es 1. Korinther 15.
Auch die Seele bleibt in diesem Glauben identisch. Doch wie sieht es im Hinduismus aus? Dort gibt es tausende von Wiedergeburten, immer wieder in einem anderen Körper. Doch was ist das Endziel? Das Nirwana. Nirwana stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „ausgelöscht“. Man kann es sich wie eine Kerze vorstellen, die erlischt. Es ist das Entziehen, das Aufgehen der Seele im Allgeist, in Brahma. Dabei geht die individuelle Identität verloren.
Der Hinduismus lehrt außerdem, dass alles, was wir wahrnehmen, nur Illusion ist, Maya genannt. Die Vorstellung, dass „ich“ und „du“ getrennte Wesen sind, ist eine Täuschung. Alles ist eins. Die höchste Erkenntnis ist, dass alles Brahma ist – ein unpersönlicher Allgeist. Das Endziel ist somit das Ausgelöschtwerden, das Verschwinden der individuellen Identität.
Im starken Gegensatz dazu steht die biblische Botschaft. Dort heißt es, dass Gott jedem Gläubigen einen weißen Stein geben wird, auf dem ein neuer Name geschrieben steht, den niemand kennt außer dem Empfänger selbst (Offenbarung 2,17). Das zeigt, dass es in der Ewigkeit eine ganz persönliche Beziehung zwischen dem Sohn Gottes und jedem einzelnen Gläubigen geben wird. Diese Beziehung bleibt verborgen und ist nur zwischen dem Gläubigen und seinem Herrn bekannt.
Unsere Identität bleibt erhalten, weil Gott, der wahre Gott der Bibel, ein persönlicher Gott ist, kein unpersönliches Allgeistwesen. Er sagt zu Mose am brennenden Dornbusch: „Ich bin, der ich bin“ (2. Mose 3). Auch Jesus Christus nennt sich in den Evangelien immer wieder „Ich bin“. Er sagt: „Ich bin der wahre Weinstock“, „Ich bin das Licht der Welt“, „Ich bin das Brot des Lebens“ und so weiter.
So bleiben „ich“ und „wir“ erhalten – aber in einer wunderbaren Beziehung von Ich und Du, die ewig besteht. Diese persönliche Beziehung drückt der Herr Jesus in seinem Brief an die Gemeinde in Pergamos aus (Offenbarung 2).
Die kirchengeschichtliche Bedeutung von Pergamos und Thyatira
Wir haben ja letztes Mal gesehen, dass Pergamos in seiner prophetischen Bedeutung auf welchen Abschnitt der Kirchengeschichte hindeutet: die konstantinische Wende. Fassen wir also nochmals zusammen.
Das Sendschreiben an Ephesus beschreibt die Gemeinde gerade am Schluss der apostolischen Zeit. Johannes war der letzte Apostel, alle anderen waren schon gestorben. Es war noch die Zeit, in der man Leute, die einen apostolischen Anspruch machten, entlarven musste. Davon wird dort gesprochen. Der Herr sagt, die Christen am Ende des ersten Jahrhunderts haben die erste Liebe, die brennende Liebe zum Herrn, verlassen und müssen dazu umkehren.
Dann haben wir gesehen, dass es um Verfolgung und Drangsal geht. Das symbolisiert die weitere Zeit der furchtbaren Christenverfolgung im römischen Reich, die bereits mit Nero begonnen hatte, aber dann weiterging im zweiten und dritten Jahrhundert bis 311. Danach kam die konstantinische Wende.
Pergamos beschreibt genau die Zeit der konstantinischen Wende. Wir haben gesehen, dass das die Zeit war, in der ganz stark die Gottheit von Jesus Christus in Frage gestellt wurde. Die große Frage war: Wer ist Jesus Christus? Ist er Gott und von Ewigkeit her, oder ist er eigentlich ein Geschöpf?
Wir haben gesehen, dass es die Zeit von Athanasius war, der wie ein Löwe für die Wahrheit kämpfte. Er hat nicht einfach nur kalt intellektuell Bibelstellen zusammengefügt, wo überall die Gottheit Jesu Christi bezeugt wird und seine Gleichheit mit dem Vater in Ewigkeit, Allmacht und Allgegenwart. Sondern er sagte: Wenn wir diese Lehre über Jesus Christus aufgeben, dann verlieren wir Jesus Christus selbst.
Er stellte das auf eine seelsorgerliche Art dar und sagte, wir verlieren alles im Glauben, wenn wir ihn nicht mehr haben. Ausgerechnet in diesem Sendschreiben, in dem es um diesen Kampf ging, sagt der Herr selbst: „Du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet“ (Offenbarung 2,13).
Das war genau der Punkt: Obwohl es schon so viel Niedergang gab in der konstantinischen Zeit, wurden wenigstens die Grundsätze des Glaubens – wer Jesus Christus ist – festgehalten. Darum sagt der Herr: „Dem Überwinder werde ich von dem verborgenen Manna geben, und du wirst noch mehr Schätze meiner Person sehen. Es wird eine ganz persönliche Beziehung von mir zu jedem Gläubigen sein.“ Deshalb auch dieser Stein mit dem neuen Namen.
Man kann einfach sehen, wie Gott oder der Herr uns wirklich in unserem Leben getragen, aufrechterhalten und gestärkt hat. Wie das alles auch seine Person nochmal größer macht. Dieses verborgene Manna erinnert daran, wie Gott uns gerade in den schwierigen Zeiten und Prüfungen des Lebens durchgetragen hat.
Mein Name kommt ja von meinen Eltern, ein irdischer Name. Ist dieser neue Name praktisch ein himmlischer Name? Ja, dieser neue Name entspricht eben auch dem Wesen, das wir sind und das sichtbar wird, gerade durch die Wiedergeburt.
Wir können sagen, Gott hat schon vor Grundlegung der Welt die Menschen gesehen als den allwissenden Gott. Er kannte jede Person. Aber er wusste auch, wie sehr wir durch die Sünde entstellt werden – nicht mehr so, wie Gott es eigentlich geplant hat, als er jeden Einzelnen von uns als Person und Mensch geschaffen hat.
Durch die Bekehrung und Wiedergeburt wird das Ursprüngliche, was Gott geplant hat, wiederhergestellt. Dieser neue Name zeigt eben das, was wir eigentlich sind, wenn wir nicht durch die Sünde verdorben und in der Natur verändert und entstellt sind.
Die Veränderung der Ansprache in den Sendschreiben ab Thyatira
Also fällt das auf, nicht wahr? In Vers 17 heißt es: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“
Dann werden alle angesprochen, und der Fokus richtet sich auf die Überwinder. Dem, der überwindet, werde ich vom verborgenen Mann geben. Das war auch so im Sendschreiben an Ephesus und bei Smyrna. Zuerst heißt es: „Wer ein Ohr hat, höre“, und dann folgt die Verheißung für den Überwinder.
Aber jetzt haben wir ja Thyatira auch schon gelesen, und dort ist es umgekehrt. In Vers 26 kommt zuerst: „Wer überwindet und meine Werke bewahrt.“ Erst danach folgt in Vers 29 die allgemeine Aufforderung: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ Und das bleibt jetzt so in den späteren Sendschreiben an Sardes, Philadelphia und Laodizea.
Das hat eine Bedeutung. In den ersten drei Sendschreiben wird noch die Allgemeinheit aufgerufen, ein Ohr zu haben und zu hören. Aber mit Thyatira wird die Allgemeinheit nicht mehr angesprochen. Denn dieser Ruf „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen oder Gemeinden sagt“ schließt die Ansprache an die Überwinder an.
Das bedeutet: Ab Thyatira, kirchengeschichtlich gesehen, erwartet Gott nicht mehr, dass die Christenheit als Ganzes umkehrt. Er erwartet nur noch, dass die Überwinder hören. Die Masse ist dort eigentlich aufgegeben.
Jetzt werden wir uns anschauen, was die weitere Entwicklung in der Kirchengeschichte war, die durch Thyatira dargestellt wird. Zuerst wird ja positiv angemerkt, was? Können wir das kurz zusammentragen? „Ich kenne deine Werke“ (Vers 19), ja, weiter: deine Liebe, dein Glaube, dein Dienst, das Ausharren. Und bei diesem Ausharren gibt es noch etwas? Die letzten Werke sind mehr als die ersten. Es gibt sogar in der praktischen Liebestätigkeit eine Steigerung.
Nun müssen wir sehen: Mit Thyatira kommen wir kirchengeschichtlich schon wieder einen Schritt weiter. Pergamos symbolisiert die konstantinische Wende ab 311, aber mit Thyatira sehen wir den Aufbau der päpstlichen Kirche.
Man kann sich als wesentlichen Wendepunkt das Jahr 440 nach Christus merken. Damals sagte Papst Leo I., er sei der Bischof über alle Bischöfe der gesamten Christenheit, auch über Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem. Er sei der Bischof aller Bischöfe. Damit war das Papsttum geboren.
Gleichzeitig müssen wir sehen, dass in diesen Jahrhunderten – dem fünften, sechsten und siebten Jahrhundert – der christliche Einfluss Europa ständig geformt hat. Aber das begann nicht erst dann. Schon in den frühen Jahrhunderten hatten die Christen einen enormen Einfluss auf Europa, indem sie gegen Kindstötung kämpften.
Abtreibung und Kindstötung nach der Geburt waren im Römischen Reich sehr verbreitet. Die Christen haben Kinder aufgenommen, mit der Zeit Waisenhäuser aufgebaut und auch Krankenhäuser und Altenheime gegründet. So wurde in sozialer Hinsicht enorm viel aufgebaut.
Wenn man das mit der alten Welt der Römer vergleicht – ich hatte sechseinhalb Jahre Lateinunterricht – wurde die römische Kultur immer über alles gelobt. Das war einseitig. Man hat uns kaum gezeigt, wie grausam die römische Welt war und wie unmoralisch und pervers sie teilweise war. Das Christentum brachte eine Veränderung, indem es die Würde der Familie, der Ehe und auch der Frau wiederherstellte.
Die Stellung der Frau im Römischen Reich war eine Katastrophe. Die Frau hatte kaum Rechte, war auch im Blick auf Erben sehr schlechtgestellt. Wenn der Mann Gäste hatte, durfte die Frau nicht beim Essen dabei sein.
Das Römische Reich gilt als Wiege unserer Kultur, wie viele sagen, voll Lobes. Doch der Mann hatte nach römischem Recht die potestas patriae, die Gewalt des Vaters. Das ermöglichte ihm zum Beispiel, die eigene Frau zu töten – allerdings musste er dafür die Zustimmung der Verwandtschaft haben. Man muss sich das mal praktisch vorstellen.
Das Christentum hat das verändert, und zwar mit viel Liebestätigkeit und Hingabe, gerade in der Pflege der Armen, Waisen, Witwen, Alten und Kranken. Genau darauf zielt es ab, wenn der Herr sagt: „Ich kenne deine Werke, deine Liebe, deinen Glauben, deinen Dienst und dein Ausharren“ und weiß, dass deine letzten Werke mehr sind als die ersten. Man sieht sogar eine Steigerung und Entwicklung.
Aber dann kommt das Wort „aber“ in Vers 20: „Aber ich habe gegen dich, dass du das Weib Isabel gewähren lässt, die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich gab ihr Zeit, damit sie Buße tue, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht.“
Jawohl, und dann noch Vers 23: „Und ihre Kinder werde ich mit dem Tod töten, und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben.“
Jawohl!
Die Frau Jesabel in der Gemeinde Thyatira und das Lehrverbot für Frauen
Zuerst, bevor wir die prophetische Übertragung vornehmen, betrachten wir ganz wörtlich die Gemeinde von Thyatira. Diese Gemeinde war sehr eifrig in Werken, doch dort gab es eine Frau namens Jezabel. Sie war eine Prophetin, die in der Gemeinde lehrte.
Wir müssen dies im Licht verschiedener Stellen im Neuen Testament betrachten. Zum Beispiel lesen wir in 1. Timotheus 2, Verse 8 bis 12:
„Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, dass sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und geriet in Übertretung.“
Hier wird grundsätzlich gesagt, dass eine Frau nicht lehren soll. „Lehren“ bedeutet, das Wort Gottes weiterzugeben und mit Autorität zu lehren, besonders auch strittige Fragen zu erklären. Das ist die biblische Lehre.
Ein Beispiel dafür ist Athanasius. Er trat zur Zeit der konstantinischen Wende für die Wahrheit ein, dass Jesus Christus ewiger Gott ist. Er lehrte das mit Autorität: „Das ist die Wahrheit, und das andere müssen wir verwerfen.“ Arius hingegen war ein Irrlehrer, der behauptete, Jesus Christus sei ein Geschöpf Gottes. Athanasius lehrte mit männlicher Autorität.
In diesem Zusammenhang wird gesagt, dass Frauen weder lehren noch über den Mann herrschen sollen.
Auf der anderen Seite finden wir in 1. Korinther 11, dass eine Frau sehr wohl weissagen, also prophetisch reden kann. Das zeigt den Unterschied zwischen Lehren und Weissagen.
In 1. Korinther 11, Verse 4 und 5 heißt es:
„Jeder Mann, der betet oder weissagt und dabei etwas auf dem Haupt hat, entehret sein Haupt. Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder weissagt, entehret ihr Haupt, denn sie ist ein und dasselbe wie die Geschorene.“
Hier geht es um Männer und Frauen, die beten und weissagen. Es ist wichtig zu erklären, dass im Deutschen oft zwischen Weissagen und Prophezeien unterschieden wird. „Weissagen“ ist die Übersetzung von „prophezeio“, aber an anderen Stellen wird „prophezeio“ auch mit „prophezeien“ übersetzt. Im Französischen gibt es keinen Unterschied zwischen Weissagen und Prophezeien; dort heißt es immer „prophetiser“.
Es wird erklärt, was Männer und Frauen tun können: beten und weissagen. In 1. Korinther 14, Vers 3 lesen wir:
„Wer aber weissagt, der redet für Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Trost.“
Man erkennt hier eine Nähe zum Lehren. Lehre dient ebenfalls der Erbauung. Weissagen bedeutet, das Wort Gottes so zu sprechen, dass es den Bedürfnissen der Hörer entspricht, sie ermahnt und tröstet. Es fehlt jedoch das Element männlicher Autorität, also das Schlusswort in Lehrfragen.
Nun kommt noch eine weitere Stelle hinzu: 1. Korinther 14, Verse 34 und 35:
„Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ist, sollen die Frauen in den Gemeinden schweigen. Denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen. Denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden.“
Dann folgt die rhetorische Frage: „Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen, oder ist es zu euch allein gelangt?“
Weiter heißt es: „Wenn jemand meint, ein Prophet oder sonst ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, dass das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. Wenn aber jemand das nicht erkennt, so wird er auch von Gott nicht erkannt.“
Das reicht an dieser Stelle.
Die Spannung zwischen 1. Korinther 11 und 14 bezüglich Frauen im Gottesdienst
Jetzt stellt sich ein Problem: Hier heißt es, die Frauen sollen schweigen. Aber in 1. Korinther 11 haben wir gesehen, dass jede Frau betet oder weissagt. Wie bringt man das zusammen? Man kann ja nicht beten und weissagen und dabei schweigen.
Aha, ja, wo steht das? Zeig mal! Vers 14? Wir glauben nur, was geschrieben steht. Vers 34: Lies nochmals. Die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt, zu reden. Jawohl, und nochmals Vers 35 am Schluss, das bestätige ich auch nochmals.
Also wird zweimal klar gesagt, an welchem Ort das gilt. Es wird nicht allgemein gesagt, sie sollen schweigen, sondern in den Gemeinden, das heißt in den Zusammenkünften als Gemeinde, als Kirche. Aber es gibt viele Arten von Zusammenkünften. Das ist nicht ein Zusammenkommen als Kirche.
Wenn wir hier eine Bibelklasse haben, ist das ein Seminar. Das ist nicht eine Kirchenzusammenkunft oder Gemeindezusammenkunft. Das ist Unterweisung von Kindern und Jugendlichen. Ein Jugendtreffen ist auch keine Zusammenkunft als Gemeinde, ein Hauskreis ebenfalls nicht und so weiter.
So gibt es also viele Arten von Zusammenkünften, aber hier sagt der Apostel Paulus ganz klar: In den Gemeindezusammenkünften, in den Zusammenkünften als Kirche, da ist es also eingeschränkt.
In 1. Korinther 11 wird im ersten Abschnitt überhaupt nicht der Rahmen abgesteckt. Es gibt zwar viele Bibelübersetzungen, die hier einen Titel eingeschoben haben. Kann also jemand mal vorlesen, was er für einen Titel hat bei Kapitel 11, vor Vers 1 oder Vers 2?
Wie? „Die Frau im Gottesdienst“? Das ist grundfalsch, denn der Text in 1. Korinther 11,1 und folgende spricht eben gerade nicht über den Gottesdienst. Davon wird erst in Vers 17 die Rede sein, wo dann über das Abendmahl gesprochen wird.
Also sieht man, wie manchmal bei Bibeln die Überschrift kritisch gelesen werden muss, denn sie gehört nicht zur Bibel. Bei mir steht zum Beispiel: „Mahnung zum rechten Verhalten beim Gebet“. Das ist neutral.
Der Rahmen wird in 1. Korinther 11 nicht gegeben, aber in 1. Korinther 14 sehr wohl. Und es gibt Leute, die sagen, ja, es gibt eine Spannung zwischen Kapitel 11 und 14, also einen Widerspruch.
Ach, wo ein Widerspruch? Derselbe Paulus hat das geschrieben. In 1. Korinther 11 sagt er einfach grundsätzlich: beten, weissagen, sagt aber nicht, in welchem Zusammenhang. Ob das nun eine Zusammenkunft war, privat in den Häusern – Apostel Paulus sagt in Apostelgeschichte 20: Ich habe euch verkündet, öffentlich und in den Häusern.
Das waren verschiedene Arten von Zusammenkünften. Oder er hat ja auch unterrichtet in der Schule des Tyrannus (Apostelgeschichte 19). Aber das sagt er nicht. Er sagt einfach grundsätzlich: beten und weissagen.
Kapitel 14 sagt er: In den Gemeindezusammenkünften nicht. Genauso wie das auch im Judentum so war: In der Synagoge hat die Frau nicht gesprochen. Aber es gab sehr wohl andere Möglichkeiten, wo Frauen über das Wort Gottes sprechen konnten.
Ja, jetzt müssen wir aber eine Pause machen, zwanzig Minuten, und dann fahren wir an dieser Stelle weiter.
Diskussion zur Kopfbedeckung beim Gebet und Frauen im Dienst
Jemand wollte gerade noch eine Frage zum Anfang stellen. Wo, ah da! Also, 1. Korinther 11 sagt, der Mann soll beim Beten keine Kopfbedeckung tragen. Wie ist das aber im Judentum? Dort ist es ja üblich, mit Kopfbedeckung zu beten.
Das heißt also: Im orthodoxen Judentum ist das üblich, nicht aber in den messianischen Gemeinden. Die Erklärung dafür ist, dass dieses Zeichen auf dem Kopf ausdrücken soll: Über mir steht eine Autorität, die höher ist als ich. Der Mann drückt damit die Autorität Gottes über ihm aus.
In 1. Korinther 11 wird gesagt, die Frau soll sich beim Beten bedecken – übrigens nicht verhüllen. Das ist falsch übersetzt. Wo steht dort, dass sie sich verhüllen soll? Katakalypto heißt in 1. Korinther 11 „Bedecken von oben herab“. Parallel wird gesagt, sie soll etwas auf dem Haupt haben. Es geht also nicht um eine Verhüllung, sondern darum, etwas auf dem Kopf zu tragen. Das ist ein Ausdruck dafür, dass die Frau anerkennt, dass die Autorität beim Mann liegt und dass die Autorität des Mannes über ihr anerkannt wird.
Nun wird aber gesagt, dass der Mann dieses Zeichen nicht tragen soll. Hier sieht man, wie unsinnig die Behauptung vieler ist, die das zeitgeschichtlich verstehen wollen. Das hätte nichts mehr mit heute zu tun. Denn wir merken, dass das gerade zeitgeschichtlich nicht passte. Im Judentum kannte man von Alters her den Talit – also nicht nur die Kippa. Ich spreche hier gar nicht von der Kippa, sondern vom Talit, dem Schleier über dem Kopf beim Beten.
Der Apostel Paulus sagt in der Gemeinde, der Mann soll sich beim Beten nicht bedecken. Das geht also genau gegen die Kultur. Es ist nicht jüdisch, es ist auch nicht römisch, denn dort sieht man Männer und Frauen bedeckt beim Beten zu den Göttern. Bei den Griechen ist es gerade umgekehrt: Dort muss bei beiden nicht unbedingt eine Bedeckung sein.
Es ist also nicht jüdisch, nicht griechisch, nicht römisch – es ist christlich. Das ist eine christliche Anweisung.
Darum macht die Stelle in unserer Kultur heute manchen Frauen Mühe, während es in anderen Kulturen für Frauen kein Problem ist. Aber es macht Männern ein Problem. Ich habe das in Kairo erlebt. Ich hatte Vorträge in Kairo und Alexandria und war in einer großen Gemeinde in Kairo. Dort waren ältere Männer ziemlich weit hinten, die waren verhüllt und trugen lange traditionelle Kleider.
Ich habe danach nachgefragt: Waren das Muslime, die in der Gemeinde waren? Nein, das ist noch viel mehr in Oberägypten. Es ist einfach von ihrer Kultur her so, dass den Kopf zu entblößen wie keine Kleider zu tragen ist. Das waren gläubige Männer, aber sie hatten große Mühe, die Kopfbedeckung abzulegen. Das war für sie erst durch ein Ritual möglich. Für Frauen ist das in Ägypten kein Problem.
Ja, noch etwas? Ja, bitte?
Man sieht das an diesem Problem, wenn man an die vielen Pfarrerinnen in den Kirchen denkt. Lesen die das nicht? Oder was habe ich am Anfang gehört? Was in der modernen Zeit aufgekommen ist, war ja auch zur Zeit von Luther noch nicht so. Mit der ganzen Frauenbewegung im zwanzigsten Jahrhundert haben sich die Dinge da völlig verändert.
Wo soll man da noch hingehen? Sind das überall Frauen?
Nicht überall, aber es ist schon so. Wir müssen sehen, was das Wort Gottes sagt, und wir können nicht ändern, was das Wort Gottes sagt.
Jetzt haben wir das ja im Zusammenhang mit Jesabel angeschaut. Es wird noch pointierter, wenn wir in Offenbarung 2 lesen. Dort richtet der Herr sich an die Gemeinde von Tiatira und sagt: „Aber ich habe gegen dich, dass du die Frau Jesabel duldest.“
Sie ist also in der Gemeinde aufgestanden als Lehrerin und als Prophetin. Sie hat sich über das Schweigebot hinweggesetzt. Sie hat sich auch über das Lehrgebot in 1. Timotheus 2, dem Lehrverbot, hinweggesetzt. Sie hat sich also einen Platz angemaßt, der ihr nicht zusteht.
Es wäre ja eine Sache, wenn sie wenigstens die Wahrheit verkündet hätte. Aber sie hat verführt. Sie lehrt und verführt meine Knechte, Unsucht, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Das war also ganz dramatisch, was in dieser Gemeinde geschehen war.
Die prophetische Bedeutung von Jesabel und die katholische Kirche
Wenn wir das kirchengeschichtlich betrachten, ist es interessant, wie die katholische Theologie die katholische Kirche beschreibt: Sie wird als alleinselig machend dargestellt, als Mutter, als Frau – nämlich die heilig katholische Kirche, unsere Mutter. Die, die zur Kirche gehören, werden als ihre Kinder bezeichnet, als ihre Söhne und Töchter.
Das kann man zum Beispiel sehr gut in einem kurzen Text im Glaubensbekenntnis von Trient nachlesen. Dieses Glaubensbekenntnis wurde nach dem großen Konzil im 16. Jahrhundert verfasst, das einberufen wurde, um die Lehren der Reformation zu widerlegen. Am Schluss dieses Konzils wurde ein Glaubensbekenntnis aufgestellt, in dem gesagt wird: Ich anerkenne die Autorität unserer Mutter und dass sie die wahre Lehre bringt.
Die Kirche wird also beschrieben als die Mutter, als die Frau, die die wahre Lehre bringt. Dieser Lehre muss man gehorchen. Sie wird ausdrücklich als eine Prophetin dargestellt, die lehrt.
Nun kommt noch etwas dazu: Jesabel. Was bedeutet das auf Deutsch? Die Unbefleckte, die Unberührte. Im Alten Testament war Jesabel die Frau von König Ahab. Sie war die Tochter eines kanaanäischen Hohenpriesters aus dem heutigen Libanon, aus Phönizien. Unter Ahab wurde die kanaanäische Religion, insbesondere die Baalsverehrung, massiv in Israel eingeführt.
Das bedeutete damals auch die Zerstörung aller Moral. Im Zusammenhang mit der Baalsverehrung wurde rituelle Prostitution praktiziert. Männer, ob Ehemänner oder nicht, mussten in diesen Baalskultorten auf den Hügeln Prostitution betreiben. Man sagte, durch diese Prostitution werde Baal, der Fruchtbarkeitsgott, Blitz- und Regengott, angetrieben, im nächsten Jahr eine fruchtbare Ernte zu schenken.
Das war schrecklich. Alle Gebote wie „Du sollst nicht Ehe brechen“ und andere moralische Gebote wurden völlig zerstört. Man kann das mit Fug und Recht mit dem Umbruch der 68er-Bewegung vergleichen, die in unserer Kultur die Moral zerstört und viele Ehen und Familien zerrüttet hat.
Damals war es genauso, und wer stand dahinter? Diese Hexe Jesabel, die die Unzucht nach Israel brachte. Sie wurde „die Unbefleckte, die Unberührte“ genannt. Hier sehen wir wieder diese Jesabel, die Unberührte, die sich als Prophetin bezeichnet und lehrt und verführt, meine Knechte zur Hurerei und zum Essen von Götzenopfern.
In der katholischen Theologie wird diese Mutter als die heilige katholische Kirche bezeichnet. Was lehrt sie? Sie lehrt, Maria anzurufen, die Heiligen anzurufen und für die Verstorbenen zu beten. Sie lehrt, Statuen zu verehren.
Dabei sagen die ersten beiden Gebote der Bibel ganz klar: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ und das zweite Gebot verbietet, Bilder zu verehren und sich vor ihnen niederzuknien. Dieser Götzendienst wird in der Bibel auch als Unzucht bezeichnet.
Darum sehen wir hier den Zusammenhang: Jesabel, eine Prophetin, verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Beim Götzenopfer müssen wir besonders an das Zentrum des katholischen Kultes denken, die Messe, die täglich vollzogen wird.
In der Messe wird, wie im Glaubensbekenntnis von Trient klar festgehalten, das Brot in den wirklichen Körper von Jesus Christus und der Wein in sein wirkliches Blut verwandelt. Dort wird ein wirkliches Opfer täglich Gott dargebracht. Deshalb wird auch die Hostie, dieses Brot, angebetet.
Das sieht man besonders bei Prozessionen, wo die Hostie umhergetragen wird. Das Brot selbst wird als Gott bezeichnet, als Jesus Christus, der Gott und Mensch in einer Person ist – nicht als Bild, sondern als Wirklichkeit. Das ist nichts anderes als ein Götzenopfer, genau wie im Alten Testament.
Dieser direkte Zusammenhang ist unglaublich.
Dann heißt es: „Und ich gab ihr Zeit, dass sie Buße tue, und sie will nicht Buße tun von ihrer Hurerei.“ Gerade in diesem Zusammenhang sehen wir, wie geduldig Gott ist. Wie lange hat er gewartet? Jahrhunderte!
Das fünfte, sechste, siebte, achte, neunte, zehnte, elfte, zwölfte, dreizehnte, vierzehnte bis ins sechzehnte Jahrhundert. Dann kam die Reformation, und es brach alles plötzlich auf.
Gott gab ihr Zeit, Buße zu tun, und sie will nicht.
Das Eindrückliche ist, dass die Reformation besonders mit Martin Luther begann. Als Katholik erkannte er, was aus der Kirche geworden war. Es war nicht mehr das, was Jesus Christus gelehrt hatte und was die Bibel lehrt.
Es wurde ihm zum Herzensanliegen, dass es eine Reformation geben müsse. Er dachte dabei nicht an die Zerstörung der Kirche, sondern an eine Erneuerung, eine Rückkehr zum Wort Gottes. Eine Spaltung war nicht sein Ziel.
Über die Jahre wuchs das Ganze. Sein Besuch in Rom und was er dort an Unzucht in kirchlichen Kreisen sah, erschütterte ihn zutiefst. Das war kein Thema des 21. Jahrhunderts, sondern schon damals schrecklich.
Wir müssen auch daran denken, dass diese Unzucht eng mit dem Zölibatsgebot zusammenhängt.
In 1. Timotheus 4 lesen wir:
„Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die verbieten zu heiraten und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat, zur Annahme mit Danksagung für die, welche glauben und die Wahrheit erkennen. Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird, denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch Gebet. Wenn du dies den Brüdern vorstellst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesus sein, der sich nährt durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, der du gefolgt bist.“
Wichtig ist die Übersetzung von Vers 1: „In späteren Zeiten“ – manche Übersetzungen sagen „in den letzten Tagen“. Der griechische Text meint hier aber „spätere Zeiten“, also eine Epoche nach der Zeit der Apostel.
Tatsächlich begann das bereits im 2. und 3. Jahrhundert, als Menschen, die heiliger leben wollten, als Eremiten in die Wüste gingen und allein lebten, also ohne Ehe. Das wurde immer mehr Mode, auszusteigen.
Für viele war es auch eine Möglichkeit, dem römischen System zu entkommen und keine Steuern mehr zu zahlen. Es war ein regelrechter Run, aus der Gesellschaft auszusteigen und als Eremit zu leben.
Mit der Zeit wurden aus vielen Einzelgängern Gemeinschaften in Klöstern. Später entstand in der katholischen Kirche die Lehre, dass Priester unverheiratet sein müssen.
Das entspricht genau dem, was hier steht: Sie verbieten zu heiraten und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat. Beides sind Verbote: Heirat und asketischer Verzicht.
Das geht zusammen, wie Mönchtum und Eremitentum.
Und von wem kommt das? Der Apostel Paulus sagt: „Indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten.“ Das steht auch in jeder katholischen Bibel, auch in der Vulgata, der lateinischen Bibel.
Jeder kann das nachlesen und wissen: Das ist eine Lehre von Dämonen – das Heiratsverbot und die Gebote zur Askese.
Viele Männer und Frauen fielen dadurch in die Unzucht, weil sie ehelos leben wollten.
Der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther 7, dass es zwar möglich ist, ehelos zu leben, wenn jemand keine innere Sehnsucht nach Ehe verspürt und so mehr Zeit und Kraft für das Werk des Herrn hat.
Aber er betont, dass dies eine Gnadengabe Gottes ist.
Außerdem sagt Paulus in 1. Korinther 7 ganz am Anfang: „Gerade um der Unzucht willen sei es gut, dass ein jeder seine eigene Frau habe und eine jede ihren eigenen Mann.“ Die Ehe ist also ein Schutz gegen Unzucht.
Darum ist es wichtig, jungen Leuten zu sagen, warum sie sich nicht mehr für das Heiraten interessieren. Oft hört man: „Ich will erst reisen, dann heirate ich mit 32 oder 33.“
Der Herr führt jeden individuell, und es gibt auch Ausnahmen, aber der allgemeine Trend, das Heiraten immer weiter hinauszuschieben, ist eine moralische Gefährdung.
Es ist schön, jungen Leuten wieder zu sagen: Es ist schön zu heiraten, eine Familie zu haben und Kinder zu bekommen. Das ist auch ein Schutz.
Doch durch diese Lehre, die auf Paulus zurückgeht, wurden viele durch diesen Fallstrick in die Sünde getrieben.
Das müssen wir im Zusammenhang mit der falschen Lehre von Jesabel sehen.
Gott gab ihr Zeit, Buße zu tun. Sie will nicht.
Unglaublich, sie will nicht.
Weiter heißt es in Vers 22: „Und die, welche mit ihr Ehe brechen, werden in große Drangsal kommen, wenn sie nicht Buße tun über ihre Werke.“ Gott kündigt hier das Gericht an, das in der kommenden großen Drangsalzeit stattfinden wird.
In Vers 23 steht: „Ihre Kinder will ich mit dem Tod schlagen, und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht.“ Mit Tod töten ist ein Hinweis auf das, was wir später in der Offenbarung finden: der zweite Tod im Feuersee, also das ewige Gericht.
Und über wen? Über ihre Kinder! Es wird also dargestellt, dass diese Frau, diese unbefleckte Frau, Mutter ist und Kinder hat.
Die Kinder, die ihr gehorchen und ihr folgen, kommen ebenfalls unter das Gericht Gottes.
Dann folgt ein wichtiger Vers, Vers 24: „Euch aber sage ich und den übrigen in Thyatira, all denen, die diese Lehre nicht haben und die nicht die Tiefen des Satans erkannt haben, wie sie sagen: Ich will keine weitere Last auf euch legen. Doch was ihr habt, das haltet fest!“
Hier richtet sich der Herr plötzlich an eine Auswahl aus Thyatira, an die übrigen, die diese Lehre nicht haben. Er sieht auch jene in Thyatira, die diese falsche Lehre nicht angenommen haben.
Martin Luther war ja auch noch in der Kirche, doch er erkannte, dass viele Lehren, wie die vom Fegefeuer und Ablass, falsch waren. Er war schockiert, besonders in der Zeit, als der Petersdom in Rom gebaut wurde.
Das war ein großartiges architektonisches Projekt, das viel Geld brauchte. Deshalb kam der berühmte Tetzel nach Deutschland, um Ablassbriefe zu verkaufen.
Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“
Luther hat all das erlebt, war Mönch in Rom und sah die ganze degenerierte Situation dort, die Unzucht und den Prachtsbau. Den Leuten wurde mit Lügen das Geld aus der Tasche gezogen. Das erschütterte ihn zutiefst.
Er gab eine falsche Lehre nach der anderen auf, blieb aber in der Kirche.
An die übrigen in Thyatira, die diese Lehre nicht haben, richtet sich der Herr mit Trost.
Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem jungen Mann, der katholisch war. Er sagte: „Betest du zu Maria?“ – „Nein.“ – „Und zu den Heiligen?“ – „Nein.“
Diese Lehren hatte er nicht angenommen und auch nicht verteidigt. So gibt es viele in Thyatira, die diese Lehren nicht haben.
Der Herr kennt seine Seinigen, und das ist tröstlich, wenn man die Geschichte vom 5. Jahrhundert bis ins 16. Jahrhundert betrachtet.
Durch alle Generationen gab es Menschen, die an Jesus Christus glaubten, auf das vertrauten, was er am Kreuz getan hat, und ihre Sünden bekannten.
An die übrigen in Thyatira richtet der Herr den Trost: „Doch was ihr habt, haltet fest, bis ich komme!“
Das wahre Festhalten ist wichtig. Der Herr ermutigt, daran festzuhalten, bis er kommt.
Die Überwinder werden direkt angesprochen. Was wird ihnen gesagt?
„Wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben, und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe, und ich werde ihm den Morgenstern geben.“
Was bedeutet das? Wer überwindet, wird Macht über die Nationen erhalten – also über die Welt.
Die katholische Kirche hat das längst beansprucht. Sie setzte Kaiser ein, setzte Leute ab und herrschte über die Nationen. Doch das war zu Unrecht.
Wir werden in der Bibel als Fremdlinge in dieser Welt beschrieben, zum Beispiel in Philipper 3,20: „Denn unser Bürgertum ist im Himmel, nicht hier.“
Die Gemeinde hat ihr Bürgertum im Himmel, ist ein himmlisches Volk.
In Epheser 6,10 heißt es: „Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen geistliche Mächte.“
Wir kämpfen also nicht gegen Menschen.
Mit der konstantinischen Wende kam immer mehr dieser Machtanspruch auf.
Im Mittelalter, als die päpstliche Kirche aufgebaut wurde, herrschte sie als Königin über Europa. Sogar Kaiser mussten zittern.
Wenn sie Rom nicht gehorsam waren, drohte die Exkommunikation. Das bedeutete, dass die Untertanen sie nicht mehr anerkannten.
Was nützt es, Kaiser zu sein, wenn niemand gehorcht?
Stellen Sie sich vor, es gäbe Krieg und niemand würde hingehen.
Die Kirche herrschte als Königin, ignorierte aber die Lehre des Neuen Testaments von der Trennung zwischen Staat und Kirche.
Was sagte Jesus in Matthäus 22, als er nach einem Denar gefragt wurde? „Wessen Bild ist das? Des Kaisers.“ Und daraus leitete er ab, was Gott gehört.
Das ist die Grundlage für die Trennung von Kirche und Staat.
Jesus sagte auch zu Pilatus in Johannes 19: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Doch es wurde alles vermischt.
Nun sagt Jesus den Überwindern: „Wer überwindet, dem werde ich Gewalt über die Nationen geben.“
Die Weltherrschaft kommt noch, aber erst im tausendjährigen Reich.
Jetzt ist noch nicht das tausendjährige Reich.
Es ist verdreht, wenn heute manche Evangelikale lehren, das tausendjährige Reich sei jetzt. Sie sagen, es gebe kein zukünftiges tausendjähriges Reich.
Dann kommt wieder der Gedanke, wir müssten jetzt herrschen.
Es gibt ein großes Projekt, bei dem evangelikale Kirchen weltweit mit der UNO zusammenarbeiten wollen, etwa im Kampf gegen AIDS und soziale Probleme.
Das ist dasselbe: Die Welt verändern zu wollen, anstatt zu erkennen, dass wir ein himmlisches Volk sind, unser Bürgertum im Himmel ist und wir den Auftrag haben, das Evangelium zu verkündigen.
Als Gemeinde regieren wir nicht in dieser Welt.
Das war der damalige Irrtum.
Was kann man sagen, wenn jemand behauptet, jetzt sei das tausendjährige Reich?
Er soll in den Zoo gehen und die Hand in den Löwenkäfig stecken – am besten beide Hände: In der einen Stroh, in der anderen Fleisch.
Was nimmt der Löwe? Wenn er das Stroh nimmt, leben wir im tausendjährigen Reich. Wenn er das Fleisch nimmt, dann sind wir noch nicht im tausendjährigen Reich.
Jesaja 11 erklärt, dass alles auf Erden erst noch geändert wird.
Darum ist es schön, den Überwindern in Thyatira zuzusprechen: Das kommt alles noch.
Der Herr sagt weiter: Was werden sie tun?
„Gericht über die Völker“ – eine Anspielung auf Psalm 2, den messianischen Psalm.
In Psalm 2 spricht Gott zum Sohn, dem Messias: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ Und weiter: „Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die Enden der Erde. Mit eisernem Stab wirst du sie zerschmettern, wie Töpfergefäße.“
Gott der Vater sagt zu Jesus Christus, dass er über die ganze Welt regieren und Gericht über die Völker halten wird.
Das ist das eiserne Zepter und das Zerschmettern der Töpfergefäße.
Gott wird mit dieser Welt abbrechen.
Viele fragen heute: „Wo ist euer Gott? Warum greift er nicht ein, wenn so viel Ungerechtigkeit geschieht? Warum werden Kinder missbraucht?“
Man muss sagen: Gott wartet noch mit seinem Gericht, weil er uns die Möglichkeit zur Umkehr gibt.
Aber der Tag des Gerichts wird kommen, und all diese Dinge werden unter Gottes Gericht fallen – nur noch nicht jetzt.
Was hat die Kirche im Mittelalter gemacht? Menschen wurden massenweise getötet wegen Irrlehre oder angeblicher Irrlehre.
Zum Beispiel wurden allein im Zusammenhang mit den Waldensern, die erkannt hatten, dass wir nur durch Glauben gerettet werden, eine halbe Million getötet.
Das ist unfassbar.
Doch die Bibel hat das alles prophetisch mitgeteilt.
Denken wir an das Gleichnis in Matthäus 13, wo Jesus das Reich Gottes beschreibt, wie es sich auf Erden entwickeln wird, bis er wiederkommt.
Er sagt, es wurde Weizen gesät – die wahren Gläubigen – und ein Feind säte Unkraut, nämlich Lolch, dazwischen.
Anfangs sieht das Unkraut wie Weizen aus, erst am Ende kann man sie an der Frucht unterscheiden.
Die Diener fragen den Herrn: „Sollen wir das Unkraut ausreißen?“ – „Nein, lasst beides wachsen bis zur Ernte.“
Erst dann wird ausgesondert.
Gott wird sein Gericht bringen und die Gesetzlosen aussortieren.
Es gibt also keinen Auftrag zu töten, um Recht durchzusetzen.
Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut.
In Matthäus 13 sehen wir, dass eine Vermischung kommen wird, aber der Herr sagt klar: „Nicht ausreißen, kein Recht zum Ausreißen.“
Trotzdem hat sich die Kirche dieses Recht angemaßt.
Der Herr sagt den Überwindern, die diese Lehre nicht haben: Die Zeit kommt, wo das Gericht ausgeübt wird und ihr daran Anteil habt.
Zum Schluss gibt es noch eine Verheißung: „Ich werde ihm den Morgenstern geben.“
Was bedeutet das?
In Offenbarung 22 nennt Jesus sich selbst den glänzenden Morgenstern.
Das bezeichnet die zwei verschiedenen Erscheinungen von Jesus in der Zukunft.
Wenn er als König der Welt und Richter kommt, wird sein Kommen mit der aufgehenden Sonne verglichen.
In Maleachi 4,2 wird er die Sonne der Gerechtigkeit genannt, die aufgehen wird.
Sein Kommen für die Gemeinde wird dagegen mit dem Aufgehen des Morgensterns in der Nacht verglichen.
Das ist die Wahrheit der Entrückung.
Man muss unterscheiden: Das Kommen Jesu als Morgenstern kommt zuerst, dann das Aufgehen der Sonne, wenn er als Richter kommt.
So sagt er den übrigen in Thyatira, die nichts mehr von der Entrückung wussten – diese Wahrheit ging über die Jahrhunderte verloren.
Man findet sie noch in den frühen Schriften der Kirchenväter, aber später ging sie verloren.
Man sprach nur noch davon, dass Jesus als Richter kommt, aber das tausendjährige Reich sei jetzt und die Kirche herrsche bereits.
Nein, sie herrscht nicht, hat kein Recht zu herrschen.
Der Herr gibt den Überwindern den Morgenstern als Verheißung.
Das ist die Wahrheit der Erwartung des Herrn, dass er für die wahren Gläubigen kommt, noch bevor die Gerichte über die Erde toben.
Beim nächsten Mal gehen wir weiter zu Sardes.
Dort sehen wir einen neuen Abschnitt in der Kirchengeschichte: die Reformation.
Das schließt direkt an das an, was wir jetzt über Thyatira gesehen haben.
Schlussgebet
Ja, wir müssen zum Schluss kommen. Wir wollen noch gemeinsam beten.
Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass wir dein Wort haben. Es hilft uns, uns zu orientieren und all die schwierigen Dinge, die in der Geschichte geschehen sind und bis heute Folgen haben, einzuordnen. Wir sind dir so dankbar, dass du alles mit deinen Augen beurteilst wie eine Feuerflamme.
So bitten wir dich, dass du auch unser Leben so durchleuchtest. Hilf uns, uns nach dir auszurichten und durch dein Wort verändert zu werden, damit wir immer mehr in dein Bild verwandelt werden und dir ähnlicher werden dürfen.
Hilf uns, in deinen Fußstapfen nachzufolgen. Wir danken dir für die wunderbare Wahrheit, dass du kommen wirst als der glänzende Morgenstern, um die Deinigen heimzuholen, noch bevor diese schrecklichen Gerichte über diese Welt kommen.
Aber hilf uns auch, die Zeit bis dahin zu nutzen, um die frohe Botschaft weiterzugeben. Mögen noch viele Menschen in unserer Umgebung deinen rettenden Arm ergreifen können.
Amen.
