Einführung in den Tempelplan und Überblick über Kapitel 40–48
Wir haben bereits gesehen, dass die Kapitel 40 bis 48 den Tempel in Jerusalem beschreiben, und zwar in seinem vollen Ausbau zu Beginn des Tausendjährigen Reiches. Auch danach wird der neue Stadtplan für Jerusalem dargestellt – eine große Stadt von 80 mal 80 Kilometern. Alles ist hier im Detail schon im Voraus geplant.
Ich hoffe, dass diejenigen, die das Blatt schon einmal bekommen haben, es auch heute hier dabei haben. Ich habe etwa zwanzig Exemplare mitgenommen, ansonsten schauen wir uns das wieder zu zweit an. Für diejenigen, die noch nie dabei waren, eine kurze Erklärung:
Auf diesem Blatt sehen wir das 500 Ellen große Quadrat des Ezechiel-Tempels. Es umfasst die beiden inneren Vorhöfe. In Kapitel 40 haben wir bereits die Mauer des 500 Ellen großen Quadrats und die drei großen Toreingänge im zweiten Vorhof von Norden, Osten und Süden gesehen.
Innerhalb dieses zweiten Vorhofs gibt es noch einen weiteren Vorhof mit drei entsprechenden Toreingängen. Im innersten Vorhof befindet sich das eigentliche Tempelhaus, das hier mit der Nummer zehn gekennzeichnet ist.
In Kapitel 40 haben wir eigentlich schon die Beschreibung der Vorhalle begonnen. Allerdings glaube ich, dass wir das beim letzten Mal noch gar nicht besprochen hatten, oder? Wir waren ja schon in Kapitel 41.
Bis zu welchem Vers würdest du sagen, haben wir das schon besprochen? Man weiß, dass wir schon über die Galerien gesprochen haben, in 41,16. Ja, das haben wir schon.
Jetzt fällt es mir wieder ein: Wir haben auch über das Allerheiligste gesprochen, das Ezechiel nicht betreten hat, nicht wahr? Ja, das haben wir soweit besprochen. Und ich glaube, auch über den abgesonderten Platz haben wir geredet – über seine Bedeutung. Das ist die Stelle mit der Nummer elf.
Vielleicht können wir dort ansetzen. Wir lesen Kapitel 40, Vers 12. Bruno, kannst du das Amt übernehmen?
Gut, also schauen wir uns dieses Westgebäude noch genauer an, das auf dem Blatt mit der Nummer elf bezeichnet ist. Jetzt haben alle die Möglichkeit, auf das Blatt zu schauen – wer nicht, bitte melden. Gut.
Funktion und Bedeutung des Westgebäudes im Tempel
Das Westgebäude wird hier nicht näher in seiner Funktion erläutert, doch wir können eine Verbindung zum Salomonischen Tempel herstellen. Nach 1. Chronik 26,16 und 18 geht es dort um die Torhüter. Wer liest? 1. Chronik 26,16 und dann 18:
„Für Schuppim und für Posa gegen Westen bei dem Tor Schallekit, an der aufsteigenden Straße, Bache gegen Bache, an dem Parbar gegen Westen, vier an der Straße, zwei an dem Parbar.“
Hier wird also ein Gebäude im Westen des Tempels erwähnt, das Parbar genannt wird. In Vers 16 wird zudem ein Tor im Westen erwähnt, das Schallekit heißt. Schallekit kommt von „schalach“, was „werfen“ oder „hinauswerfen“ bedeutet. Es ist also das Tor des Auswurfs.
Dies gibt uns einen Hinweis auf die Bedeutung des Westgebäudes: Es scheint mit der Entsorgung zu tun zu haben. Man deponierte dort Dinge, die beim Tempeldienst als Unrat zurückblieben, und evakuierte sie dann über das Tor Schallekit.
Man könnte einwenden, dass der Hesekiel-Tempel etwas ganz anderes sei als der Salomonische Tempel. Doch das Grundprinzip ist dasselbe. Der Salomonische Tempel war auf einem 500 Ellen Quadrat aufgebaut, und die Maße des eigentlichen Tempelhauses waren entsprechend. Die Grundidee ist also die gleiche – auch in der Stiftshütte.
Wir müssen die verschiedenen Tempel – Stiftshütte, erster, zweiter und dritter Tempel – als eine Einheit sehen. Das lässt sich biblisch gut begründen, zum Beispiel mit Haggai 2. Der Salomonische Tempel war durch die Babylonier zerstört worden, und in der Zeit von Haggai und Sacharja wurde der zweite Tempel neu errichtet.
In Haggai 2, Vers 3 wird das Volk im Blick auf den Tempel angesprochen. Wer liest? „Wer ist unter euch noch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen?“
Dann heißt es: „Sei stark, Serubbabel, spricht der Herr, und sei stark, Jeschua, Sohn des Jodazak.“ Hier wird über den Salomonischen Tempel gesprochen. Es wird nicht gefragt, wer das frühere Tempelhaus gesehen hat, sondern wer dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat. Das macht deutlich, dass der zweite Tempel mit dem ersten identifiziert wird – im Prinzip ist es derselbe Tempel.
Dieser Tempel war auch zur Zeit des Herrn Jesus der Tempel, er wurde allerdings erweitert. Der Tempelplatz wurde vergrößert, aber im Prinzip gilt er als eine Einheit.
Im Neuen Testament, im Hebräerbrief, wird ebenfalls über den zweiten Tempel gesprochen. Wie wird er dort beschrieben? Schauen wir kurz in Hebräer 9, Vers 1:
„Es hatte nun zwar auch der erste Bund Satzungen des Dienstes und das irdische Heiligtum; denn es wurde ein vorderes Zelt aufgerichtet, in dem sowohl der Leuchter als auch der Tisch und die Schaubrote waren, das das Heilige genannt wird; hinter dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, das das Allerheiligste genannt wird, das einen goldenen Räucheraltar und die darüber mit Gold überdeckte Lade des Bundes hatte, in welcher der goldene Krug, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesprochen hatte, und die Tafeln des Bundes waren; oben über ihr aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Versöhnungsdeckel überschatteten, von welchen Dingen jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist.“
Zur Zeit des Hebräerbriefes war der Tempel in Jerusalem der zweite Tempel in seinem herodianischen Ausbau.
Wie beschreibt der Hebräerbrief diesen Tempel? Er beschreibt ihn als Stiftshütte, als Zelt während des Sinai. Er identifiziert ihn quasi mit dem Zelt, das im Sinai herumgetragen wurde.
Man könnte sagen, er spricht nicht direkt vom zweiten Tempel, sondern idealisiert nur von der Stiftshütte. Doch schauen wir weiter, Vers 6:
„Da aber dies so eingerichtet ist, gehen zwar die Priester allezeit hinein in das Vorderzelt und verrichten den Dienst; in das zweite aber geht einmal im Jahr allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes.“
Damit zeigt der Heilige Geist an, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht geoffenbart ist, solange das Vorderzelt noch steht.
Hier wird in Gegenwartsform über den Priesterdienst gesprochen, der zur Zeit des Hebräerbriefes noch stattfand. Es heißt, die Priester gehen täglich in die vordere Hütte. Das Heiligtum des zweiten Tempels wird als Hütte bezeichnet.
Das macht deutlich, dass der Schreiber des Hebräerbriefes den zweiten Tempel mit der Stiftshütte identifiziert. Nur am Jom Kippur geht der Hohepriester einmal im Jahr in das hintere Zelt, ins Allerheiligste.
Wir haben also gesehen: Die Stiftshütte wird mit dem zweiten Tempel identifiziert, und der Salomonische Tempel wird mit dem zweiten Tempel identifiziert. Das ist eine Einheit.
Nun müssen wir noch den dritten Tempel als Einheit sehen. Das finden wir in Haggai 2, wo auch über die Endzeit gesprochen wird.
Wir haben bereits Haggai 2, Vers 3 gelesen. Nun Vers 7 bis 9:
„Dann werde ich alle Nationen erschüttern, und die Kostbarkeiten aller Nationen werden kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der Herr der Heerscharen. Mein ist das Silber und mein ist das Gold, spricht der Herr der Heerscharen. Größer wird die Herrlichkeit dieses künftigen Hauses sein als die des früheren, spricht der Herr der Heerscharen. Und an diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der Herr der Heerscharen.“
In Vers 9 heißt es wörtlich: „Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste.“ Hier wird also über den Tempel in Jerusalem in der Endzeit gesprochen, was dem Hesekiel-Tempel entspricht. Doch auch dieses Haus wird immer noch als „dieses Haus“ bezeichnet.
In Haggai 2 finden wir alle drei Tempel: Wer hat dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen? Salomo. Und jetzt, was ist dieses Haus, das wie nichts in euren Augen ist? Der zweite Tempel. Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste – der Hesekiel-Tempel wird herrlicher sein als der Salomonische.
Alle drei Tempel werden hier als eine Einheit betrachtet, nicht als verschiedene Tempel, sondern als dasselbe Haus in drei Phasen der Heilsgeschichte.
Daraus folgt: Stiftshütte und alle drei Tempel sind eine Einheit. Deshalb können wir anhand des Plans des Salomonischen Tempels auch Rückschlüsse auf Einrichtungen im Hesekiel-Tempel ziehen. Es ist also nicht etwas völlig anderes.
Das ist die Begründung, warum das Westgebäude mit dem Parbar-Gebäude im Salomonischen Tempel verglichen werden kann. Es handelt sich um einen Bereich, in dem Unrat, der beim Tempeldienst entsteht, gelagert und dann evakuiert werden kann.
Nun können wir das geistlich übertragen, denn aus 1. Korinther 3, Vers 16 wissen wir, dass die örtliche Gemeinde Ausdruck des Tempels Gottes ist: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?“ In 1. Korinther 6, Vers 19 heißt es: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?“
Wir können das Thema Tempel also geistlich, neutestamentlich auf die Gemeinde und auch auf den einzelnen Gläubigen übertragen.
Wie können wir die Übertragung mit diesem Westgebäude machen? Was können wir geistlich daraus lernen? Vielleicht, dass Gemeindezucht notwendig ist.
Zum Beispiel in 1. Korinther 5 wird Gemeindezucht thematisiert. Unrat muss raus.
1. Korinther 5 behandelt einen Fall von Unzucht in der Gemeinde. Wer liest? 1. Korinther 5, Verse 1 und 2:
„Es wird überhaupt berichtet, dass Hurerei unter euch sei, und eine solche Hurerei, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet, dass einer seines Vaters Frau hat. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte weggetan wird.“
Dann noch Vers 9:
„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben – nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt –, ach so, nur Vers 9 –, nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt oder den habgierigen Räubern oder Götzendienern; sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen.“
Und weiter:
„Nun habe ich euch aber geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder ein Habgieriger, oder ein Götzendiener, oder ein Lästerer, oder ein Trunkenbold, oder ein Räuber; mit einem solchen sollt ihr nicht essen.“
„Denn was habe ich auch zu richten, die draußen sind? Richtet ihr nicht die, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!“
Wir hören hier typische Tempelbegriffe: „draußen“ und „drinnen“. Der Tempel mit seinen Mauern markiert ganz deutlich ein „Drinnen“ und ein „Draußen“.
Im Blick auf Gläubige in der Gemeinde, die in Unzucht leben, lehrt die Bibel, dass sie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden müssen. Das Ziel ist, die Betreffenden dadurch zur Umkehr zu führen, indem ihnen die Schwere ihrer Sünde bewusst wird.
Es geht hier nicht um irgendwelche Sünden, sondern um schwerwiegende Dinge wie Hurerei, Habgier, Raub, Götzendienst, Lästerung und Trunkenheit.
Wenn solche Sünden ungezügelt in der Gemeinde vorhanden sind, kann die Gemeinde nicht mehr das sein, was sie sein sollte – Gottes Haus.
Darum braucht jede örtliche Gemeinde dieses „Westgebäude“ im übertragenen Sinn. Das Ziel ist Wiederherstellung, nicht, dass die Betroffenen draußen bleiben. Doch ohne Wiederherstellung ist das nicht möglich.
Auch auf persönlicher Ebene gilt: Unrat muss raus. In 1. Johannes 1, Vers 9 heißt es:
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Das tägliche Selbstgericht gehört zu Gottes Plan für seinen Tempel. Wir müssen Sünden bekennen und bereuen, damit wir ständig gereinigt werden.
So gehört das Westgebäude, das der Evakuierung des Unrats dient, zum ABC des Christseins – ein ständiges Aufräumen und Ordnen.
In Hesekiel 41, Vers 15, wird in Verbindung mit den Maßangaben für den abgesonderten Platz im Westen gesagt: „Alles hatte sein Maß.“ Das macht deutlich, dass Gott in seinem Plan alles genau festgelegt hat. Diesen Plan können wir nicht abändern.
Wenn wir sagen, heutige Gemeinden könnten nicht mehr so funktionieren wie die ersten Gemeinden, ändern wir Gottes Plan.
Gott hat klare Maße und Richtlinien gegeben, und es gibt nur eine Möglichkeit, nach seinem Plan zu bauen – nicht nach unseren eigenen Ideen.
Kirchengeschichtlich ist die Gemeindezucht weitgehend verloren gegangen, bereits im zweiten Jahrhundert. Als keine Christenverfolgung mehr stattfand, kamen viele Heiden in die Kirchen, oft ohne echte Bekehrung, was zu einem Absinken der christlichen Ethik führte. So konnte keine Gemeindezucht mehr ausgeübt werden.
Das kann man in der Kirchengeschichte von Heussy nachlesen: Im zweiten Jahrhundert war Gemeindezucht praktisch vorbei.
Die Reformatoren entdeckten die Bedeutung der Zucht in der Gemeinde neu. Calvin schrieb eindrücklich darüber. Im 19. Jahrhundert übten Freikirchen Gemeindezucht wieder aus.
Heute jedoch sind viele Gemeinden darauf aus, möglichst viele Leute aufzunehmen, unabhängig von deren Bekehrung. Hauptsache die Zahlen steigen. Dadurch sinkt das moralische Niveau, und die Gemeindezucht geht verloren.
Was soll man denken, wenn jemand in einer Gemeinde mitarbeitet, aber in einer unverheirateten Beziehung lebt oder geschieden ist und behauptet, Gott habe ihm eine neue Ehe gezeigt? Das ist letztlich Rebellion gegen Gottes Plan. „Alles hatte sein Maß“ hat eine tiefe geistliche Bedeutung, gerade heute.
In den Versen 16 und folgende wird die Innendekoration des eigentlichen Tempelhauses beschrieben. Was gibt es dort alles zu sehen? Bitte kurz zusammentragen.
Cherubim – einer hat ein Engelsgesicht, der andere ein Menschen- oder Löwengesicht. Jawohl, das ist Vers 19. Palmen in Vers 18.
Woran erinnern uns die Cherubim? Sie kommen nicht oft in der Bibel vor. Wo zum ersten Mal? In Hesekiel, beim Baum des Lebens.
Das erinnert ans Paradies. Die Palmen erinnern ebenfalls an das Paradies mit seinen Bäumen.
Die Cherubim bewachten nach dem Fall den Osteingang des Paradieses, den Weg zum Baum des Lebens. Danach kommen sie im ersten Buch Mose nicht mehr vor.
Erst im zweiten Buch Mose, in Verbindung mit dem Scheidevorhang des Allerheiligsten, finden wir Cherubim wieder. Sie sind Teil des Deckels der Bundeslade.
Zwischen dem Garten Eden und der Stiftshütte besteht ein enger Zusammenhang. Der Garten Eden war ein abgegrenzter Bezirk – ein Paradies, ein „eingezäunter Bezirk“. Dort war Gott in Gemeinschaft mit den Menschen.
Das ist genau das Thema des Tempels: Gott in Gemeinschaft mit Menschen.
Im Garten Eden gab es viele Bäume, und im Salomonischen Tempel mussten Palmen angebracht werden. Im Hesekiel-Tempel finden wir das ebenfalls wieder.
Im Paradies gab es eine Quelle, die zu Strömen wurde. In Hesekiel 47 wird beschrieben, wie aus dem Tempel eine Quelle entspringt, die sich zu einem Doppelfluss entwickelt.
Der Tempel symbolisiert also das Paradies als Ort der Gemeinschaft von Mensch und Gott.
Die Cherubim, Engel, setzen sich für die Gerechtigkeit Gottes ein. Sie hielten die gefallenen Menschen zurück, damit sie nicht in diesen Bezirk gelangen.
Der gefallene Mensch in seinem Zustand kann nur durch Erlösung und Vergebung in Gemeinschaft mit Gott treten.
Die Cherubim erinnern daran: Gemeinschaft mit Gott ist nur möglich aufgrund des Opfers im Tempel, aber nicht auf Kosten der Gerechtigkeit Gottes.
Es gibt kein oberflächliches Christentum, bei dem Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit keine Rolle spielen. Diese Maßstäbe sind voll gültig.
Die Gesichter – Menschen- und Löwengesicht – haben symbolische Bedeutung.
Der Löwe steht für den Stamm Juda, also Christus in seiner königlichen Herrlichkeit und Majestät.
Im Hesekiel-Tempel geht es um den letzten Tempel, wenn Jesus Christus über die ganze Welt in Frieden herrschen wird.
Dieser Tempel ist durch die königliche Majestät Jesu Christi gekennzeichnet, symbolisiert durch die Gesichter der Cherubim.
Das Menschen- oder Menschenangsgesicht weist darauf hin, dass Jesus als Mensch herrschen wird.
In Matthäus 24,30-31 spricht Jesus von seiner Wiederkunft als König: „Der Sohn des Menschen wird auf den Wolken des Himmels erscheinen.“
Er wird als Menschensohn, also als wirklicher Mensch, hier auf Erden regieren und die zentrale Person des Reiches sein.
Im Humanismus ab dem 15. Jahrhundert wurde der Mensch ins Zentrum gestellt – eine geistige Revolution.
Doch nach 500 Jahren Humanismus gab es zwei schreckliche Weltkriege mit Abermillionen Toten.
Wahrer Humanismus ist, wenn Jesus Christus, der Mensch gewordene Sohn Gottes, das Zentrum ist.
Im Humanismus heißt es: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge.“ Das führt zur Katastrophe.
Wenn wir aber den Maßstab auf Jesus Christus setzen, wie er in den Evangelien beschrieben ist, haben wir klare Orientierung und Maßstäbe.
So wird das Reich wirklich humanistisch sein – im besten Sinne des Wortes – weil es sich an Jesus Christus orientiert.
Es geht um Weisheit und Einsicht, aber nicht um menschliche Weisheit, sondern um die Weisheit Jesu Christi.
Noch etwas dazu? In Vers 22 wird ein Altar erwähnt. Worum handelt es sich dabei?
Wir befinden uns in der Beschreibung der Dekoration im Innern des Tempelhauses.
In Vers 23 heißt es, der Tempel und das Heiligtum hatten zwei Flügeltüren.
Das hebräische Wort „Heichal“ kann je nach Stelle das ganze Tempelhaus oder oft nur den ersten Raum, das Heilige, bezeichnen.
Wenn hier zwischen Heichal und Heiligtum unterschieden wird, ist das Heichal das Heilige und Heiligtum das Allerheiligste.
Das ist eine Begriffserklärung, die sonst verwirrend wäre.
Der erwähnte Altar in Vers 22 ist der Räucheraltar, und es wird nur Holz genannt.
Grundsätzlich ist beim Plan des Hesekiel-Tempels zu sagen, dass zwar viele Angaben gemacht werden, aber die Materialien oft nicht genannt sind.
Es wird kaum über Gold, Silber oder Edelsteine gesprochen – diese waren aber Bestandteile des Tempels.
Hier wird nur Holz für den Altar genannt.
Das bedeutet, die Beschreibung ist nicht vollständig, sondern eher ein Gerippe, das später ausgefüllt wird.
Wir haben gelesen, dass die letzte Herrlichkeit dieses Hauses größer sein wird als die erste.
Der Hesekiel-Tempel wird also in seiner Pracht alles bisher Dagewesene übertreffen.
Dass nur Holz erwähnt wird, schließt nicht aus, dass der Altar später mit Gold überzogen sein wird.
Es ist eine Gerippe-Beschreibung.
Viele Tempelgeräte werden im Hesekiel-Plan nicht erwähnt: weder der Schaubrotisch noch der goldene Leuchter.
Der Räucheraltar wird aber erwähnt. Wovon spricht er?
Wie würden Sie das begründen?
Dort wurde das Räucherwerk täglich angezündet – ein Ausdruck der Anbetung.
Das Räucherwerk steht für Wohlgeruch vor Gott.
Es symbolisiert die Gebete der Heiligen, wie in Offenbarung 8 beschrieben.
Schauen wir in Offenbarung 8, Vers 3:
„Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räuchergefäß, und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er für die Gebete aller Heiligen auf den goldenen Altar gebe, der vor dem Thron ist.“
Das heißt, das Räucherwerk wird mit den Gebeten der Heiligen verbunden, nicht identifiziert.
In Offenbarung 5, Vers 8 werden die 24 Ältesten erwähnt:
„Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten an jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.“
Hier werden die Gebete mit dem Räucherwerk identifiziert.
Das Rauchwerk symbolisiert den Wohlgeruch Christi.
In 2. Korinther 2, Vers 14-15 heißt es:
„Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart. Denn wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in denen, die errettet werden, und in denen, die verloren gehen: den einen ein Geruch des Todes zum Tod, den anderen aber ein Geruch des Lebens zum Leben.“
Der Triumphzug war bei den Römern üblich; dabei wurde Räucherwerk verbrannt.
Nach dem Umzug wurden Gefangene entweder getötet oder verschont.
Das Räucherwerk war für die einen ein Geruch des Lebens, für die anderen ein Geruch des Todes.
Paulus sagt, Gott führt uns im Triumphzug in Christus umher, indem wir das Evangelium verbreiten.
Wir tragen den Wohlgeruch Christi.
Für die Gläubigen ist das ein Geruch zum Leben, für die Ablehnenden ein Geruch zum Tod.
So erklärt sich die Bedeutung des Räucherwerks.
Die Herrlichkeit Jesu Christi umgibt die Gebete der Gläubigen und verleiht ihnen Gewicht und Bedeutung.
Das ist Beten im Namen Jesu.
In Offenbarung 5, Vers 8 wird gesagt, dass das Rauchwerk die Gebete der Heiligen sind.
Unsere Gebete verschmelzen so mit der Herrlichkeit Christi zu einer Einheit, obwohl beides unterschieden wird.
Hesekiel 41 spricht über den Rauchaltar, und damit steht das wichtige Thema Gebet und Gebetserhöhung vor unseren Augen – sowohl für die Gemeinde als auch für den einzelnen Gläubigen.
Nun wäre Zeit für eine Pause bis Viertel nach. Danach können wir mit Kapitel 42 weitermachen.
Bruno, darf ich dich bitten, Kapitel 42 vorzulesen?
Damit wir wissen, worum es geht: Dort werden die Gebäude Nummer zwölf und dreizehn beschrieben.
Das sind die Zellen der Priester im Norden (Verse 1 bis 9) und im Süden (Verse 10 bis 14).
Diese zwei Gebäude sind auf drei Stockwerken in versetzter Bauweise als Wohnungen der Priester im Tempel beschrieben.
Bitte, Bruno!
Waren das Dauerwohnungen oder nur während des Tempeldienstes?
Während des Tempeldienstes.
So war es auch im zweiten Tempel. Dort wissen wir ziemlich genau, wie das gehandhabt wurde.
Das eigentliche Wohngebäude war in der Ecke im Norden, ganz nahe beim Allerheiligsten.
Die diensttuenden Priester übernachteten dort, und wenn ihre Dienstwoche vorbei war, gingen sie nach Hause.
So lesen wir es auch bei Zacharias in Lukas 1.
Er gehörte zur Abteilung Abia und durfte in seiner Dienstzeit räuchern.
Nach der Woche ging er zurück nach Hause, und dort wurde Elisabeth schwanger.
Er wohnte also in den judäischen Bergen.
Das ist für uns sehr bedeutsam, denn der Herr Jesus spricht in Johannes 14 über die Wohnungen im Haus des Vaters im Himmel.
Der Ausdruck „das Haus meines Vaters“ kommt nur noch einmal in der Bibel vor, nämlich in Johannes 2, wo der zweite Tempel in Jerusalem so beschrieben wird:
„Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus.“
Daneben Johannes 14:
„Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.“
„Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“
„Und wohin ich gehe, wisst ihr den Weg.“
Thomas sagte zu ihm:
„Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir den Weg wissen?“
Jesus antwortete:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“
Der Herr Jesus sagt also: Ihr glaubt an Gott, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Jetzt sollt ihr auch an mich glauben, den ihr gesehen habt.
Er geht weg, um im Himmel, im himmlischen Tempel, die Stätte für die Erlösten vorzubereiten.
Danach wird er wiederkommen und sie zu sich nehmen, damit sie bei ihm sind.
Das ist unser Ziel.
Hier haben wir einen direkten Bezug zur Entrückung in den Evangelien.
In den Evangelien geht es bei der Wiederkunft Jesu meist um sein Kommen in Herrlichkeit als König.
Die Entrückung war ein Geheimnis, eine Wahrheit, die im Alten Testament verborgen war.
Das wird in Epheser 3 erklärt.
Geheimnisse sind göttliche Wahrheiten, die im Alten Testament nicht offenbart waren.
Erst nach dem Kommen des Heiligen Geistes wurde das Geheimnis der Entrückung durch Paulus voll offenbart, z. B. in 1. Korinther 15,51 und 1. Thessalonicher 4,13 ff.
Wir warten auf den Moment, in dem der Herr uns holt, um bei ihm zu sein – in den Priesterwohnungen im himmlischen Tempel.
Das ist unsere Heimat.
Ein Gegensatz dazu: Die Priester im zweiten Tempel hatten nur einen Wochendienst, danach gingen sie nach Hause.
Der Herr aber sagt, dass das unser Zuhause für immer sein wird – Zuhause beim Vater.
Das war Gottes Gedanke auch im Paradies: Die ersten Menschen wohnten in einem abgezäunten Bezirk, und Gott war bei ihnen, wandelte im Garten.
Das wird in vollkommener und noch höherer Weise im Himmel Realität für die Erlösten.
Gibt es dazu noch Fragen?
Priester hatten Aufgaben, die wir heute auch haben, zum Beispiel für Christen beten.
Genau, dazu gehört auch die Anbetung Gottes und die Verkündigung des Evangeliums – beides Priesterdienste.
Wo steht das? Römer 15,16:
„Ich habe die Gnade, Diener Christi Jesu zu sein für die Nationen, priesterlich dienend am Evangelium Gottes, damit das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist.“
Das ist ein eindrücklicher Ausdruck: „priesterlich dienend am Evangelium.“
Die Menschen, die zum Glauben kommen, werden gewissermaßen wie ein Speisopfer Gott dargebracht.
Das Speisopfer war meist ungesäuert, denn Sauerteig symbolisiert Sünde.
Am Pfingsttag gab es eine Ausnahme: zwei gesäuerte Brote wurden Gott dargebracht.
Das ist interessant, denn am Pfingsten entstand die Gemeinde.
Diese Menschen sind zwar mit Sünde belastet, aber der Sauerteig wird neutralisiert.
Diese Speisopfer kamen nicht auf den Altar, wurden aber Gott dargebracht.
Paulus spricht vom priesterlichen Dienst am Evangelium, damit das Opfer der Nationen angenehm werde.
Er spielt auf das pfingstliche Speisopfer an: Die Menschen, die zum Glauben kommen, werden Gott so dargebracht.
Das gehört zum Priesterdienst.
Jedes Mal, wenn wir jemanden zum Glauben führen oder auf dem Weg zur Bekehrung begleiten, ist das Priesterdienst, bei dem das Opfer Gott dargebracht wird.
War Pfingsten als Fest schon vor dem Auszug aus Ägypten bekannt?
Ja, seit dem Auszug.
Am Passafest zog Israel aus, und fünfzig Tage danach war das Fest der Wochen (Pfingsten).
Das Fest der Wochen heißt auch Shavuot.
Im dritten Monat kam Israel zum Sinai (2. Mose 19).
Mose hatte bereits dem Pharao gesagt, dass sie ausziehen und Gott in der Wüste ein Fest feiern wollen (2. Mose 10).
Am Sinai gab Gott Israel die Tora, das Gesetz.
In 3. Mose 23 ist das Fest als göttliche Anordnung festgehalten: Jedes Jahr fünfzig Tage nach dem Erstlingsfest wird das Fest der Wochen gefeiert.
Im Judentum wird es als Fest der Gabe der Tora gefeiert.
Am Pfingstfest entstand die Gemeinde.
Gott gab den Erlösten die Neugeburt und schrieb sein Gesetz in ihre Herzen (Hebräer 8).
Die Gemeinde wird als Leib Christi gebildet: „Ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen“ (1. Korinther 10).
Das ist das Fest, an dem die gesäuerten Speisopfer dargebracht wurden.
Das gehört zum wunderbaren Zeitplan Gottes in der Heilsgeschichte.
Das Wort Pfingsten stammt vom griechischen „Pentekoste“ und bedeutet „der fünfzigste (Tag)“.
Es ist das Fest des fünfzigsten Tages, der Gabe der Tora und des Bundesschlusses.
Wunderbare Aussicht im Haus des Vaters.
In den Versen 13 und 14 finden sich Anweisungen, wie sich die Priester in den Zellen verhalten sollen.
Dort werden auch Opfer deponiert, die gegessen werden sollen.
In Vers 13 heißt es, die Priester, die dem Herrn nahen, sollen die heiligen Dinge essen.
Die Priester durften von bestimmten Opfern Anteil haben.
Das können wir geistlich übertragen: Das Opfer ist der Herr Jesus Christus.
Wir ernähren uns von ihm und seinem Opfer auf Golgatha.
Das ist die Nahrung der Priester.
Das werden wir auch in alle Ewigkeit tun – geistliche Nahrung aus Jesus Christus und seinem Opfer.
In den Versen 15 bis 20 wird ein neuer Bereich, eine neue Mauer gemessen.
Was ist das für eine Mauer?
Die ganze Plattform.
Wie groß ist sie?
Etwa eineinhalb Kilometer.
Bisher ging es nur um das 500 Ellen Quadrat der inneren beiden Vorhöfe, das dem Bereich des ersten und zweiten Tempels entspricht.
Auf dem Bild sieht man das 500 Ellen Quadrat nördlich der Al-Aqsa-Moschee.
Das kleine Rechteck mit der Oma-Moschee ist der innerste Vorhof im zweiten Tempel.
Dort war das Lager der Schechina.
Vor dem Felsendom befindet sich eine kleine Kuppel, der sogenannte Kettendom.
Leicht nach Südosten verschoben war der Platz des Altars.
Der Felsendom ist um den Felsen herum gebaut, auf dem das Allerheiligste war.
Davor lag das Heilige.
Die Vorhalle überschneidet sich mit dem Kettendom.
Im Süden gab es keine Symmetrie: Der Abstand vom 500 Ellen Quadrat bis zum innersten Vorhof betrug 250 Ellen, im Westen 100 Ellen, im Osten 213 Ellen, im Norden 115 Ellen.
Die Proportionen werden im Hesekiel-Tempel zur Perfektion gelangen.
Das war beim zweiten und Salomonischen Tempel noch nicht so.
Es wird von einem weiteren Vorhof von 500 mal 500 Ruten gesprochen.
Eine Rute ist 3,15 m oder sechs Ellen (Kapitel 40, Vers 5).
Einen solchen Vorhof um das 500 Ellen Quadrat herum zu bauen, wäre heute kaum möglich.
Man müsste alle Täler, besonders das Kidron-Tal, aufschütten.
Wenn die Juden heute den dritten Tempel bauen, werden sie ihn auf dem 500 Ellen Quadrat errichten.
Den großen Vorhof können sie nicht realisieren.
Wenn Jesus am Ende der großen Drangsal zurückkehrt, wird er den Tempel so bauen lassen, wie Hesekiel es beschreibt – mit dem riesigen Vorhof von einem Kilometer.
Wie wird diese Plattform entstehen?
In Sacharja 14, Vers 4 und 10 heißt es:
„Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt. Der Ölberg wird sich von seiner Mitte aus nach Osten und Westen teilen zu einem sehr großen Tal. Die eine Hälfte des Berges wird nach Norden, die andere nach Süden weiden.“
„Das ganze Land wird sich verwandeln, so dass es wird wie eine Niederung von Geba bis Rimon im Süden von Jerusalem.“
„Jerusalem selbst aber wird erhaben sein und aus seiner Stätte bleiben vom Tor Benjamin bis zur Stelle des ersten Tores, bis zum Ecktor und vom Turm Hananel bis zu den Kalterköpfen des Königs.“
Es wird eine totale geologische Veränderung des Landes Israel geben.
Vieles wird abgeflacht, und Jerusalem wird aufgefaltet zu einem großen Berg.
Die Bodenbeschaffenheit wird sich ändern, und so entsteht die Plattform für den dritten Tempel nach Hesekiel.
In Sacharja 6, Vers 12 und 13 lesen wir:
„So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross.“
„Er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel des Herrn bauen. Er wird den Tempel des Herrn bauen und Herrlichkeit tragen.“
Der Messias wird den Tempel bauen.
Der dritte Tempel wird vor seiner Wiederkunft gebaut, zunächst im kleinen salomonischen Format.
Wenn Jesus kommt, wird er ihn als Bauherr voll ausbauen, wie Hesekiel es beschreibt.
Ist es zwingend der gleiche Tempel? Könnte er nicht auch in Philippi oder Vierpaar sein?
Der dritte Tempel wird nicht zerstört, nur verunreinigt.
Kurz nach der Drangsalzeit, 30 Tage später (Daniel 12), werden die Opfer wieder eingeführt.
Dann erfolgt offensichtlich der Ausbau.
Bei der Wiederkunft Christi in Jesaja wird gesagt, dass der Herr vom Tempel her schreit.
Der Tempel steht also noch und wird nach Hesekiel ausgebaut.
In der Tempelbewegung in Israel ist man sich bewusst, dass vieles unklar ist.
Man erwartet, dass Elia, der Vorläufer des Messias, kommt, um zu erklären, wie der Tempel gebaut werden soll.
Man wird bauen, sobald man es verstanden hat, nach Hesekiel.
Den Rest baut man nach dem zweiten Tempel, der selbst nach dem Salomonischen gebaut wurde.
Spielt Jesaja 40, Vers 4 und 5 auf die Wortmann an?
„Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was uneben ist, soll eben werden, und was hügelig ist, soll ein Tal werden.“
Das hat einen Doppelsinn und kann mit Sacharja 14 in Verbindung gebracht werden.
Der Messias kommt, und man soll einen Weg für ihn bahnen.
Das hat auch geistliche Bedeutung: Alles, was uneben in unseren Herzen ist, soll ausgeglichen werden, damit der Herr einziehen kann.
Das war die Aufgabe Johannes des Täufers.
Jesaja 40 handelt von ihm.
Vers 3: „Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn!“
Bei ihm geschah keine Veränderung der Topologie Israels, aber seine Aufgabe war es, die Menschen durch Buße auf das Kommen des Herrn vorzubereiten.
Viele taten das damals nur äußerlich.
Gibt es eine Prophezeiung, was mit der Moschee dort oben passieren wird?
Nein, keine klare Prophezeiung.
Der Tempel wird wieder am ursprünglichen Ort gebaut, keine Elle daneben.
Heute wissen wir, dass das Tempelhaus direkt an der Stelle des Felsendoms war.
Daraus schließen wir, dass der Felsendom weg muss.
Das wird durch andere Prophezeiungen bestätigt.
Psalm 83 beschreibt ein Bündnis der Völker rund um Israel, die Israel vernichten wollen.
In Vers 12 heißt es: „Lasst uns die Wohnungen Gottes erobern und in Besitz nehmen.“
Der große islamische Feldzug in der großen Drangsal hat das Ziel, den Tempelberg zu erobern.
Jetzt ist er islamisch beherrscht, aber es wird etwas Gründliches geschehen.
Archäologen haben herausgefunden, dass an dieser Stelle die Erdkruste sehr beweglich ist und dort irgendwann ein Erdbeben zu erwarten ist.
Jerusalem liegt in einem Erdbebengebiet.
Gerade am Ölberg gibt es tektonische Platten und Grabenbrüche, die bis nach Südafrika reichen.
Das ist auch der Grund, warum das Tote Meer der tiefste Punkt der Welt ist – 400 Meter unter dem Meeresspiegel.
Das Gebiet ist sehr erdbebengefährdet.
Am Ende der großen Drangsal wird es dort gewaltige geologische Bewegungen geben, die die gesamte Beschaffenheit verändern.
Interessanterweise bleibt der Tempelplatz erhalten.
In Sacharja 14 wird der Turm Hananel erwähnt, der die Nordbegrenzung des 500 Ellen Quadrats markiert.
Auf dem Plan ist der Turm Hananel rechts oben an der Nordwestecke zu sehen.
Der Turm Hananel und der Turm Meer befinden sich dort.
Das 500 Ellen Quadrat bleibt erhalten, obwohl ganz Jerusalem zu einem Gebirge aufgefaltet wird.
Das ist eine eindrückliche Präzision der Prophetie.
Der große Vorhof kommt noch dazu und wird das größte Gebäude der Weltgeschichte sein – mit Abstand.
Alles ist ästhetisch und proportional perfekt.
Warum ein so großer Vorhof?
Für die Heiden.
Schließen wir mit Sacharja 14, Vers 16:
„Es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.“
Darum braucht es einen riesigen Heidenvorhof.
Der Plan für den letzten Tempel ist eindrücklich.
Es begann mit der Stiftshütte, die 25 auf 50 Meter maß.
Dann der Salomonische Tempel mit 250 auf 250 Metern, auch der zweite Tempel.
Unter Herodes wurde er auf etwa 480 mal 300 Meter erweitert.
Für den letzten Tempel wird er auf 1,5 mal 1,5 Kilometer erweitert.
Es beginnt klein und endet groß.
So ist Gottes Art.
Er hat uns nicht wegen unserer Besonderheit auserwählt.
Am Schluss aber will er das, was er erwählt hat, groß und herrlich machen zu seiner Ehre.
Wenn wir den Tempelplan vor Augen haben, stellen wir uns vor, wir fliegen mit dem Flugzeug darüber.
Was fällt auf? Was beherrscht das Bild?
Der riesige Vorhof.
Das beeindruckt und zeigt: Nach Gottes Bauplan muss die Gemeinde für Heidenmission charakterisiert sein.
Sie soll ein Bethaus für alle Völker sein (Jesaja 56, Vers 7).
Die Gemeinde muss missionarisch sein und darauf ausgerichtet, Menschen zu gewinnen.
Wir können alle Missionsbefehle am Ende der Evangelien und den Missionsbefehl in Apostelgeschichte 1, Vers 8 zitieren.
Das sind fundamentale Aufträge für die Gemeinde.
Die Gemeinde ist Gottes Tempel – örtlich und persönlich.
Wir sind als Erlöste ein Tempel Gottes.
Nach Gottes Plan sollen wir missionarisch geprägt sein.
Es braucht keine besondere Führung, ob man Missionar wird oder nicht.
Jeder Erlöste ist zum Evangelisieren berufen.
Die Zeit ist um, nächstes Mal fahren wir mit Hesekiel 43 fort.
Der dritte Tempel in der Endzeit und seine Herrlichkeit
Jetzt müssen wir den dritten Tempel als eine Einheit betrachten, und das finden wir in Haggai Kapitel 2. Dort wird auch über die Endzeit gesprochen. Haggai ist also der drittletzte Prophet.
In Haggai 2, Vers 3 haben wir bereits gelesen, jetzt folgen Vers 7 bis 9:
„Dann werde ich alle Nationen erschüttern, und die Kostbarkeiten aller Nationen werden kommen. Ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der Herr der Herrscher. Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der Herr der Herrscher. Größer wird die Herrlichkeit dieses künftigen Hauses sein als die des früheren, spricht der Herr der Herrscher. An diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der Herr der Herrscher.“
Ich bin mit der Übersetzung in Vers 9 zufrieden. Dort heißt es „dieses künftigen Hauses“, oder? – Ja, bei Ihnen steht „dieses früheren“. Wörtlich heißt es: „Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste.“
Hier wird also über den Tempel in Jerusalem in der Endzeit gesprochen. Das entspricht im Grunde dem Tempel, den Hesekiel beschreibt. Dennoch wird auch dieser Tempel weiterhin einfach „dieses Haus“ genannt (vgl. Haggai 2,9).
In diesem Kapitel finden wir alle drei Tempel in Haggai 2. Wer hat dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen? Salomo. Und jetzt, was ist dieses Haus in euren Augen? – Der Zweite Tempel. Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste. Das heißt, der Hesekiel-Tempel wird herrlicher sein als der salomonische Tempel.
Wir haben also alle drei Tempel, doch in Haggai 2 werden sie nicht als verschiedene Tempel dargestellt, sondern als „dieses Haus“ in drei Phasen bzw. Etappen der Heilsgeschichte.
Daraus folgt: Stiftshütte und alle drei Tempel bilden eine Einheit. Deshalb können wir auch anhand des salomonischen Tempelplans Rückschlüsse auf Einrichtungen im Hesekiel-Tempel ziehen. Es handelt sich nicht um völlig unterschiedliche Bauten.
Das ist auch die Begründung, warum das Westgebäude mit dem Parbar-Gebäude im salomonischen Tempel verglichen werden kann. Es geht hier um einen Bereich oder eine Einrichtung, in der Unrat, der beim Tempeldienst entsteht, gelagert und anschließend entfernt werden kann.
Geistliche Übertragung des Tempelplans auf Gemeinde und Gläubige
Nun können wir das wieder geistlich übertragen, weil wir aus 1. Korinther 3,16 wissen, dass die örtliche Gemeinde Ausdruck des Tempels Gottes ist. Dort heißt es: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?“ Und in 1. Korinther 6,19 wird gesagt: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist?“
Also können wir das Thema Tempel nun geistlich, neutestamentlich übertragen – auf die Gemeinde und auch auf den einzelnen Gläubigen, auf uns.
Wie können wir die Übertragung machen mit diesem Westgebäude? Was können wir daraus für eine geistliche Lektion nehmen? Vielleicht, dass Gemeindezucht notwendig ist. Wie? Dass Gemeindezucht notwendig ist, zum Beispiel in 1. Korinther 5. Dort wird Unrat herausgenommen. Ganz genau!
1. Korinther 5 ist ein Thema, das heute vielfach nicht mehr aktuell zu sein scheint, aber es ist eine biblische Belehrung, die für alle Zeiten Gültigkeit hat. Paulus lehrt in Verbindung mit einem Fall von Unzucht in der Gemeinde Folgendes: 1. Korinther 5,1-2: „Man hört, dass Hurerei unter euch sei, und eine solche Hurerei, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet, dass einer seines Vaters Frau hat. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte weggetan wird.“
Jawohl! Und dann noch Vers 9: „Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben – nicht mit den Hurern dieser Welt.“ Ach so, nur Vers 9: „Nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt oder den habsüchtigen Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Nun habe ich euch aber geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder ein Habsüchtiger, oder ein Götzendiener, oder ein Lästerer, oder ein Trunkenbold, oder ein Räuber, wird einem solchen selbst nicht zu essen geben.“
Denn was habe ich auch zu richten, die draußen sind? Ihr richtet die nicht, die drinnen sind; die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!
Wir werden hier eigentlich wieder typische Tempelbegriffe aufgenommen, wenn in Vers 13 über „draußen“ und „drinnen“ gesprochen wird. Der Tempel mit seinen Mauern markiert ganz deutlich ein Drinnen und ein Draußen. Im Blick auf Gläubige in der Gemeinde, die in Unzucht leben, lehrt hier die Bibel, dass sie nach draußen getan werden müssen, also aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden.
Das Ziel davon ist, die Betreffenden dadurch zu überführen, dass das wirklich schwerwiegend ist. Es geht ja nicht um irgendwelche Sünden, sondern wir haben in dieser Beispielliste ganz schwerwiegende Dinge, eben wie Hurerei, Habgier, Raub, Götzendienst, Lästerung, Trunkenheit – also ganz schwere Dinge. Und wenn das ungerichtet in der Gemeinde vorhanden ist, dann kann die Gemeinde gar nicht mehr das sein, was sie sein sollte, eben Gottes Haus.
Also braucht es dieses Westgebäude für jede örtliche Gemeinde. Das Ziel ist natürlich, dass die Betreffenden dadurch zur Umkehr und zur Reue kommen. Das Ziel ist Wiederherstellung, nicht, dass sie draußen bleiben. Aber ohne Wiederherstellung geht das nicht.
Nun können wir das aber auch persönlich anwenden. Jemand hat auch gesagt: Überhaupt muss Unrat raus! Da lesen wir 1. Johannes 1,9: Wenn der einzelne Gläubige ja auch ein Tempel Gottes ist, kann uns jemand diesen Vers vorlesen?
1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Jawohl! Also das ständige, tägliche Selbstgericht gehört zu Gottes Plan zu seinem Tempel. Wir müssen Dinge, die in unserem Leben aufkommen, Sünden bekennen, bereuen, und so können wir ständig davon gereinigt werden. Darum eben dieses Westgebäude, das zur Evakuierung des Unrats dient. Das gehört zum ABC des Christseins – ein ständiges Aufräumen und Ordnen.
Wir haben noch gelesen in Hesekiel 41 in Verbindung mit den Maßangaben bei dem abgesonderten Platz da im Westen, Vers 15. Ja, ich meine jetzt die Stelle „Alles hatte sein Maß“. Ja, danke, das meine ich.
Hier wird allgemein erklärt, dass Gott in seinem Plan alles genau festgelegt hat. So sehen wir, das macht deutlich: Das ist Gottes Plan, und den können wir nicht abändern. Wenn wir plötzlich sagen, heutige Gemeinden können nicht mehr so funktionieren wie damals die ersten Gemeinden, dann ändern wir eigentlich Gottes Plan. Gott hat ganz klare Maße gegeben, ganz klare Richtlinien. Es gibt nur eines: nach dem Plan Gottes zu bauen. Wir können nicht nach unseren eigenen Ideen bauen.
Kirchengeschichtlich ist die Gemeindezucht weitgehend zugrunde gegangen, schon im zweiten Jahrhundert. In den Zwischenzeiten, wenn keine Christenverfolgung mehr war unter den Römern, kamen die Heiden massenweise in die Kirchen hinein. Sie waren irgendwie angezogen von dieser Religion, aber es kamen dadurch viele Leute zum Glauben, die sich gar nicht bekehrt hatten, und der Lebenswandel war dementsprechend.
Die christliche Ethik sank so ab, dass man gar keine Gemeindezucht mehr ausüben konnte. In der Standard-Kirchengeschichte von Heussy kann man nachlesen, dass im zweiten Jahrhundert die Gemeindezucht eigentlich vorbei war.
Die Reformatoren haben das ja auch wieder neu entdeckt. Zum Beispiel schreibt Calvin sehr schön über die Bedeutung der Zucht in der Gemeinde. So haben dann Freikirchen im 19. Jahrhundert das wieder geübt. Aber heute sind wir in einer Situation, in der man möglichst viele Leute in die Gemeinden reinbringen will. Ob die so richtig bekehrt sind, ist zweitrangig. Hauptsache, die Zahlen steigen. Damit sinkt natürlich auch das ganze moralische Niveau.
Man ist nicht mehr so stur und genau nach dem Buchstaben dessen, was die Bibel sagt. Damit ist natürlich auch die ganze Gemeindezucht dahin.
Was soll man denken, wenn es zum Beispiel möglich ist, dass jemand in eine Gemeinde geht, dort mitarbeitet und mit jemandem zusammenlebt? Oder dass Ehen geschieden werden und dann behauptet wird, der Herr habe mir gezeigt, ich soll den und den heiraten? Das ist alles am Boden und letztlich einfach Rebellion gegen Gottes Plan. Alles hatte sein Maß.
Darum hat dieser Ausspruch in Vers 17 eine sehr tiefe geistliche Bedeutung, gerade in unserer Situation heute.
In den Versen 16 und folgenden haben wir eigentlich eine Beschreibung der Innendekoration des Tempels, des eigentlichen Tempelhauses.
Was gibt es da alles zu sehen an künstlerischem Können? Können wir das kurz zusammentragen?
Cherubim – einer hat ein Menschen- und der andere ein Böhmengesicht. Jawohl, das ist Vers 19. Palmen, Vers 18.
Woran erinnern uns die Cherubim? Sie kommen so oft in der Bibel nicht vor. Wo zum ersten Mal? In Hesekiel, also zum ersten Mal in der Bibel, meine ich. Beim Baum des Lebens. Ja, also das erinnert ans Paradies.
Die Palmen erinnern dann auch ans Paradies, mit den Bäumen. Die Cherubim haben ja den Eingang nach dem Fall, den Osteingang des Paradieses, bewacht, den Weg zum Baum des Lebens. Man findet sie dann im weiteren Verlauf des ersten Buches Mose nicht mehr.
Im zweiten Buch Mose kommen sie nie mehr vor, bis plötzlich die Stiftshütte in Verbindung mit dem Scheidevorhang des Allerheiligsten erwähnt wird. Dort sind Cherubim darauf, sie sind Teil des Deckels der Bundeslade usw.
Wir haben ja schon früher gesehen, dass zwischen dem Garten Eden und der Stiftshütte ein sehr enger Zusammenhang besteht, denn der Garten Eden war auch ein abgegrenzter Bezirk. Paradies heißt ja „eingezäunter Bezirk“ und war der Ort, wo Gott in Gemeinschaft mit den Menschen war. Das ist genau das Thema des Tempels: Gott in Gemeinschaft mit Menschen.
Im Garten Eden gab es viele Bäume, und hier finden wir im salomonischen Tempel Palmen. Im Hesekiel-Tempel finden wir das jetzt auch wieder. Also auch da haben wir eine Parallele.
Im Paradies gab es eine Quelle, die sich zu Strömen entwickelte. Darauf kommen wir noch zurück: In Hesekiel 47 wird beschrieben, wie aus dem Tempelhaus eine Quelle entspringt, die sich zu einem Doppelfluss entwickelt.
Im Prinzip symbolisiert der Hesekiel-Tempel oder überhaupt der Tempel das Paradies als Ort der Gemeinschaft des Menschen mit Gott.
Darum haben wir diese Cherubim, diese Engel, die sich aber für die Gerechtigkeit Gottes einsetzen. Die Cherubim hielten die gefallenen Menschen zurück, damit sie nicht mehr in diesen Bezirk hineinkommen.
Der gefallene Mensch in seinem gefallenen Zustand kann nicht dort hinein. Er kann nur durch Erlösung, durch Vergebung und Befreiung von der Schuld hineinkommen.
Die Cherubim erinnern daran: Gemeinschaft mit Gott ist möglich aufgrund des Opfers im Tempel, aber nicht auf Kosten der Gerechtigkeit Gottes.
Es gibt kein oberflächliches Christentum, in dem alles egal ist, was Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit betrifft. Diese Maßstäbe sind voll gültig. Gemeinschaft ist nur möglich auf der Grundlage göttlicher Gerechtigkeit.
Die Gesichter – Menschen-, Löwen- und andere Tiergesichter – was bedeuten sie symbolisch?
Der Löwe ist aus dem Stamm Juda, also Christus in seiner königlichen Herrlichkeit und Majestät.
Es geht hier im Hesekiel-Tempel um den letzten Tempel, wenn Jesus Christus über die ganze Welt in Frieden herrschen wird. So ist dieser Tempel durch die königliche Majestät des Herrn Jesus Christus gekennzeichnet – das symbolisieren die Gesichter der Cherubim.
Und eines davon ist das Menschenang Gesicht. Der Herr Jesus wird als Mensch herrschen, der Menschensohn wird kommen (Matthäus 24,30-31). Er spricht von seiner Wiederkunft als König und sagt, der Sohn des Menschen wird auf den Wolken des Himmels erscheinen. Er wird als wirklicher Mensch hier auf Erden regieren und die zentrale Person des Reiches sein.
Im Humanismus ab dem 15. Jahrhundert wurde der Mensch ins Zentrum gesetzt – eine geistige Revolution. Nicht mehr Gott und sein Wort sollten Mittelpunkt sein, sondern der Mensch schlechthin.
Der Humanismus hat nach 500 Jahren aber nicht das gebracht, was er erhofft hatte. Stattdessen gab es die zwei schrecklichsten Kriege der Welt: Erster und Zweiter Weltkrieg mit Abermillionen von Toten.
Wahrer Humanismus ist, wenn der Mensch Jesus Christus das Zentrum ist.
Im Humanismus wurde der Spruch der alten Griechen aufgenommen: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge.“ Das führt zur Katastrophe.
Wenn wir es aber richtig drehen und sagen, der Mensch Jesus Christus ist das Maß aller Dinge, an dem sich alles messen muss, wenn wir unser Leben an dem Menschen Jesus Christus messen, wie er in den Evangelien beschrieben wird, dann haben wir klare Orientierung und klare Maßstäbe.
Insofern wird dieses Reich wirklich humanistisch sein, aber im besten Sinne des Wortes, weil es sich an dem Menschen Jesus Christus, dem Mensch gewordenen Sohn Gottes, orientiert.
So spricht das auch von Weisheit und Einsicht – aber es geht nicht um die Weisheit des Menschen, sondern um die Weisheit von Jesus Christus, dem menschgewordenen Gott.
Ist dazu noch etwas?
Dann wird in Vers 22 ein Altar erwähnt. Worum handelt es sich da?
Wo sind wir da? Was wird hier beschrieben? Die Dekoration im Innern des Tempelhauses.
Übrigens ist das noch ein bisschen verwirrend: In Vers 23 lesen wir, dass der Tempel und das Heiligtum zwei Flügeltüren hatten.
Das hebräische Wort für Tempel, heichal, kann das ganze Tempelhaus bezeichnen, je nach Stelle, aber heichal bezeichnet oft einfach den ersten Raum, das Heilige.
Wenn hier zwischen heichal und Heiligtum unterschieden wird, dann muss das so verstanden werden: Das erste heichal, der Tempel, bezeichnet das Heilige, und das Heiligtum ist das Allerheiligste.
Das ist eine Begriffserklärung, sonst kommt man da gar nicht mehr raus. Oder ist das bei jemandem so übersetzt? Nein.
Wir sind im Tempelhaus. Nun, was ist das für ein Altar in Vers 22? Das ist der Räucheraltar, genau.
Es wird aber nur Holz erwähnt. Da kann man vielleicht mal grundsätzlich etwas zum Plan des Hesekiel-Tempels sagen.
Der Hesekiel-Tempel enthält zwar sehr viele Angaben, aber wenn man darüber nachdenkt, aus welchem Material man das und das machen muss, dann ist man erstaunt: Das wird gar nicht gesagt.
Es finden sich sehr wenige Materialangaben, und es wird nicht gesprochen über Gold und Silber oder Edelsteine, die ja alle Bestandteile des Tempels sind.
Hier wird noch nichts von Gold gesagt, sondern einfach, der Altar ist aus Holz.
Das bedeutet: Die Beschreibung hier ist niemals vollständig, sondern es wird sozusagen ein Gerippe gezeichnet, das dann ausgefüllt wird.
Wir haben ja gelesen in Haggai 2: Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste.
Der letzte Tempel, der Hesekiel-Tempel, wird in seiner Pracht alles übersteigen, was je früher da gewesen ist.
Das bedeutet nicht, dass dieser Altar nicht mit Gold überzogen sein wird, nur weil eben schlicht nur das Holz erwähnt wird.
Es ist eine Gerippe-Beschreibung.
Wir können uns kurz Gedanken machen: Wenn fast keine Tempelgeräte im Hesekiel-Tempel erwähnt werden – wir haben nichts gelesen vom Schaubrotisch, nichts vom goldenen Leuchter –, aber gerade der Räucheraltar wird erwähnt.
Wovon spricht er?
Wie würden Sie das begründen?
Dort wurde das Räucherwerk jeden Tag angezündet. Es war Anbetung.
Wie können wir das begründen?
Wohlgeruch vor Gott.
Ja, das schon mal, genau.
Dann müssen die Gebete der Heiligen in der Offenbarung erwähnt werden.
Ja, sehr gut, Offenbarung 8.
Dort wird die Symbolik neu-testamentlich gedeutet.
Sehr gut.
Offenbarung 8 beschreibt den Räucheraltar im Himmel als Urbild. Das, was wir in Hesekiel haben, ist das irdische Abbild.
Jetzt wollen wir uns Gedanken machen über das Sinnbild.
Diese Begriffe müssen wir unterscheiden: Urbild im Himmel, Abbild auf der Erde und Sinnbild in Verbindung mit der Gemeinde.
In Kapitel 8, Vers 3 heißt es: „Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räuchergefäß, und es wurde ihm viel Räucher gegeben, damit er für die Gebete aller Heiligen auf den goldenen Altar gebe, der vor dem Thron ist.“
Wer liest das?
Jawohl, also damit er gebe, im Sinne von: damit er Kraft gebe.
Weiß der Sinn?
Das Rauchwerk gibt den Gebeten Wirksamkeit.
Hier wird das Gebet nicht mit dem Rauchwerk identifiziert, sondern damit verbunden.
Kapitel 5, Vers 8: Die 24 Ältesten, die Häupter der Priesterklassen, werden im Himmel erwähnt.
Liest das jemand?
„Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten an jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.“
Ja, hier werden sie identifiziert.
Wir können erklären: Das Rauchwerk, dieser Wohlgeruch, spricht von der Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus.
In 2. Korinther 2,14 wird gesagt: „Wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi.“
Kann das jemand lesen?
2. Korinther 2,14-15:
„Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart. Denn wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in denen, die errettet werden, und in denen, die verloren gehen, den einen ein Geruch von Tod zum Tod, den anderen aber ein Geruch von Leben zum Leben.“
Hier wird das Rauchwerk ein Wohlgeruch Christi genannt.
Ich will kurz erklären: Es geht um einen Triumphzug.
Bei den Römern war es üblich, bei Triumphzügen Rauchwerk zu verbrennen.
Nach dem Umzug wurden gewisse Gefangene hingerichtet, andere blieben am Leben.
So war dieses Rauchwerk für die einen ein Geruch des Lebens, für die anderen ein Geruch des Todes.
Paulus sagt, Gott führt uns im Triumphzug in Christus umher.
Nach Kolosser 2 hat Gott einen Triumph errungen am Kreuz.
Nun werden die Gläubigen im Triumphzug umhergeführt in dieser Welt, indem sie das Evangelium verbreiten.
Sie verbreiten den Geruch der Erkenntnis von Christus und tragen diesen Wohlgeruch Christi.
Für die einen, die durch Glauben an das Evangelium errettet werden, ist das ein Geruch zum Leben.
Für die anderen, die es ablehnen, ist es ein Grund für die Verdammnis – ein Geruch zum Tod.
Um zu klären, warum es hier um Rauchwerk geht: Es wird mit der Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus Christus in Verbindung gebracht.
Jetzt wird Offenbarung 8,3 verständlicher: Wenn dieser Wohlgeruch den Gebeten hinzugefügt wird, heißt das, dass die Herrlichkeit von Jesus Christus die Gebete der Gläubigen wie umgibt und ihnen Gewicht und Bedeutung gibt.
Das ist Beten im Namen Jesu.
Wenn wir in Übereinstimmung mit dem Sohn Gottes beten, beten wir im Namen Jesu.
Unser Gebet ist mit der Herrlichkeit seiner Person umgeben.
Das gibt eine solche Einheit.
In Offenbarung 5,8 heißt es sogar: Das Rauchwerk sind die Gebete der Heiligen.
Unsere Gebete verschmelzen so mit der Herrlichkeit Christi zu einer Einheit, obwohl wir im Prinzip beides unterscheiden können.
Hesekiel 41 spricht über diesen Rauchaltar, und damit steht das wichtige Thema des Gebets und der Gebetserhöhung, das wir als Gemeinde und auch als gläubige Einzelne vor Augen haben.
Gut, ich glaube, jetzt wäre Zeit für eine Pause. Wir machen bis Viertel nach. Dann können wir mit Kapitel 42 weitermachen.
Bruno, darf ich dich bitten, Kapitel 42 vorzulesen? Damit wir gleich wissen, worum es geht.
Jetzt werden die Gebäude Nummer zwölf und dreizehn beschrieben.
Das sind die Zellen der Priester im Norden (Verse 1 bis 9) und die Zellen der Priester im Süden (Verse 10 bis 14).
Das sind also zwei Gebäude, die auf drei Stockwerken in versetzter Bauweise beschrieben werden als Wohnungen der Priester im Tempel.
Bitte, Bruno!
Waren das Dauerwohnungen oder nur während des Tempeldienstes?
Während des Tempeldienstes.
So war es ja auch im zweiten Tempel.
Dort wissen wir ziemlich genau, wie das gehandhabt wurde.
Das eigentliche Wohngebäude war auch diese Ecke im Norden, ganz nahe beim Allerheiligsten.
Dort übernachteten die diensttuenden Priester.
Nach der Dienstwoche gingen sie nach Hause.
So lesen wir es auch von Zacharias in Lukas 1.
Er gehörte zur Abteilung Abia und durfte in dieser Zeit räuchern.
Nach der Woche ging er zurück nach Hause, und Elisabeth wurde schwanger.
Er wohnte also in den judäischen Bergen.
Für uns ist das sehr bedeutsam, weil der Herr Jesus in Johannes 14 über die Wohnungen im Haus des Vaters im Himmel spricht.
Der Ausdruck „das Haus meines Vaters“ kommt nur noch einmal in der Bibel vor, und zwar in Johannes 2, wo der zweite Tempel in Jerusalem beschrieben wird.
Der Herr sagt: „Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus.“
Daneben in Johannes 14: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen, und ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.“
Hier haben wir das Urbild, das himmlische Urbild, und hier in Hesekiel das irdische Abbild.
Wir haben im Prinzip schon verstanden, was diese beiden Gebäude im Norden und Süden bedeuten.
Was wir gleich auf dem Plan sehen: Die Gebäude sind in unmittelbarer Nähe zum Tempelhaus, zum Allerheiligsten.
Das drückt Intimität und Nähe zu Gott aus.
Das entspricht unserer Situation heute: Wir sind alle erlöste Priester.
Wo steht das?
Offenbarung 1.
Ich meine, das ist eine revolutionäre Erkenntnis.
Jahrhundertelang wurde zwischen dem Volk und den Priestern unterschieden.
Dabei steht in der Bibel: Alle Erlösten sind Priester.
Es gibt keine Priesterklasse unter den Christen.
Offenbarung 1,5b-6: „Den, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königreich, zu Priestern seinem Gott und Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Das war die neue Erkenntnis der Reformatoren, die zurückführten zur biblischen Lehre: Alle Erlösten sind Priester.
Jetzt schlagen wir Johannes 14 auf.
Wenn man diese Verse unter diesem Hintergrund liest, es geht um die Priesterwohnungen im himmlischen Tempel, bekommt das eine viel direktere Struktur und einen viel konkreteren Inhalt.
Johannes 14,1-6:
„Euer Herz werde nicht bestürzt; ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich. Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“
Thomas sagt zu ihm: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg wissen?“
Jesus spricht zu ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“
Der Herr Jesus sagt: „Ihr glaubt an Gott, weil Gott hatten die Jünger nie gesehen, sie glaubten an ihn. Jetzt sagt der Herr: Glaubt auch an mich, den sie gesehen haben. Sie brauchen also keine unsichtbare Beziehung mehr.“
Aber der Herr sagt, jetzt gehe ich weg von hier. Darum müsst ihr jetzt auch an mich glauben, weil keine sichtbare Beziehung mehr da ist.
Warum geht er weg?
Der Herr erklärt: „Ich gehe jetzt in den Himmel, in den himmlischen Tempel, um dort die Stätte für die Erlösten bereitzumachen.“
Nachher wird er wiederkommen und sie zu sich nehmen, mit dem Ziel, dass ihr dort seid, wo ich bin.
Das ist das Ziel.
Hier haben wir einen direkten Bezug zur Entrückung in den Evangelien.
In den Evangelien, wenn der Herr über seine Wiederkunft spricht, geht es normalerweise um sein Kommen in Herrlichkeit als König.
Das war ein Geheimnis nach 1. Korinther 15,51.
Die Entrückung war ein Geheimnis, eine Wahrheit, die im Alten Testament verborgen war.
Das wird erklärt in Epheser 3.
Geheimnisse sind göttliche Wahrheiten, die im Alten Testament nicht enthüllt waren.
Hier haben wir nun eine erste Andeutung.
Erst nach dem Kommen des Heiligen Geistes wurde dieses Geheimnis der Entrückung völlig geoffenbart durch Paulus, erst in 1. Korinther 15,51, dann in 1. Thessalonicher 4,13 und folgende.
Wir warten auf den Moment, dass der Herr uns holt, um bei ihm zu sein, und zwar in diesen Priesterwohnungen im himmlischen Tempel.
Das ist unsere Heimat.
Dazu können wir auch einen Gegensatz sehen: Bei den Priestern im zweiten Tempel war es ein Wochendienst, danach ging Zacharias wieder nach Hause.
Der Herr sagt aber, dass das unsere Bleibe sein wird – unser Zuhause für immer, Zuhause beim Vater.
Das war Gottes Gedanke auch im Paradies.
Gott wollte, dass die ersten Menschen dort wohnten, in diesem abgezäunten Bezirk.
Gott war bei ihnen, wandelte inmitten des Gartens – diese Gemeinschaft.
Das wird nun in vollkommener und noch höherer Weise Realität im Himmel, wo die Erlösten dort wohnen, wo der Vater ist.
Gibt es dazu noch eine Frage?
Priester hatten Aufgaben, die wir heute auch haben – für die Christen beten, anbeten, verkündigen.
Genau, dazu gehört auch die Anbetung Gottes und die Verkündigung des Evangeliums als Priesterdienst.
Wo steht das?
Römer 15,16.
Dort spricht Paulus über die Gnade, die er von Gott bekommen hat, um an den nicht-jüdischen Völkern zu arbeiten.
Kann das jemand lesen?
„Ich habe die gute Nachricht.“
Liest du, Bruno, vielleicht?
„Um ein Diener Christi Jesu zu sein für die Nationen, priesterlich dienend am Evangelium Gottes, damit das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist.“
Das ist ein eindrücklicher Ausdruck: „priesterlich dienend am Evangelium“.
Die Menschen, die zum Glauben kommen, werden gewissermaßen wie ein Speisopfer Gott dargebracht.
Das ist das gesäuerte Speisopfer, das am Pfingsttag im Tempel gebracht wurde (3. Mose 2 und 3. Mose 23).
Die Speisopfer waren normalerweise ungesäuert, weil Sauerteig ein Bild der Sünde ist.
Sauerteig bläht sich auf und gibt vor, mehr zu sein, als wirklich da ist.
Die Speisopfer waren konsequent ungesäuert, aber es gab eine Ausnahme: das Speisopfer vom Pfingsttag.
Dort wurden zwei gesäuerte Brote Israel Gott dargebracht.
Das ist interessant.
Genau am Pfingsten ist die Gemeinde entstanden.
Das sind Menschen, in denen die Sünde drin ist – der Sauerteig.
Wenn man das Brot bäckt, geht der Sauerteig nicht mehr weiter, er wird neutralisiert.
Diese Speisopfer kamen nicht auf den Altar, aber sie wurden Gott dargebracht.
Wenn Paulus sagt, er diene priesterlich am Evangelium, damit das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist, spielt er auf das pfingstliche Speisopfer an.
Die Menschen, die zum Glauben kommen und sich bekehrt haben, werden Gott so dargebracht.
Das gehört zum Priesterdienst.
Jedes Mal, wenn wir jemanden zum Glauben führen oder einen Schritt auf dem Weg zur Bekehrung begleiten, ist das Priesterdienst.
War Pfingsten schon vor dem Auszug aus Ägypten ein Fest?
Ja, seit dem Auszug aus Ägypten.
Das erste Mal, wo Pfingsten gefeiert wurde, war nach dem Passafest.
Israel zog aus.
Am Tag nach dem Sabbatjahr war das Erstlingsfest, also in der Passawoche.
Von da an musste man fünfzig Tage zählen bis zum Pfingstfest, sieben Wochen.
Darum heißt es auch das Fest der Wochen, Shavuot.
Das Fest findet im dritten Monat im Jahr statt.
In 2. Mose 19 kam Israel im dritten Monat zum Sinai.
Mose hatte dem Pharao schon längst gesagt (2. Mose 10), dass sie ausziehen wollen, um Gott in der Wüste ein Fest zu feiern.
Am Sinai war genau der Zeitpunkt von Pfingsten.
Dort gab Gott Israel die Tora, das Gesetz.
In 3. Mose 23 ist dieses Fest als göttliche Anordnung festgehalten, dass man jedes Jahr fünfzig Tage nach dem Erstlingsfest das Fest der Wochen feiern muss.
Im Judentum wird es speziell als Fest der Gabe der Tora gefeiert.
Gott gibt seinem Volk sein Wort und schließt mit ihm einen Bund.
Am Pfingstfest entsteht die Gemeinde.
Gott hat die Neugeburt gewirkt, indem er seine Gebote in die Herzen der Erlösten schrieb (Hebräer 8).
Die Gemeinde wird gebildet als der Leib Christi.
„Ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen“, sagt Paulus in 1. Korinther 10.
Das ist das Fest, an dem man die gesäuerten Speisopfer darbrachte.
Das gehört wieder zu Gottes wunderbarem Zeitplan und Timing in der Heilsgeschichte.
Übrigens: Das Wort Pfingsten geht sprachgeschichtlich zurück auf „Pentecoste“ (Griechisch), das heißt „der fünfzigste“.
Es ist das Fest des fünfzigsten Tages, das Fest der Gabe der Tora und des Bundesschlusses.
Noch etwas dazu?
Im Haus des Vaters – eine wunderbare Aussicht.
In den Versen 13 und 14 gibt es bestimmte Anweisungen, wie die Priester sich in den Zellen, also in diesen Wohnungen, verhalten sollen.
Dort werden auch Opfer deponiert, die gegessen werden sollen.
Vers 13: Die Priester, welche dem Herrn nahen, sollen die hochheiligen Dinge essen.
Die Priester durften von gewissen Opfern schon früher und auch hier in der Zukunft Anteil haben.
Das können wir geistlich übertragen: Was bedeutet das Opfer? Es ist der Herr Jesus Christus.
Sich von ihm und von dem, was er auf Golgatha getan hat, zu ernähren – das ist die Nahrung der Priester.
Das werden wir auch in Ewigkeit tun.
Das wird unsere geistliche Nahrung sein, uns innerlich von Jesus Christus und seinem Opfer zu ernähren.
Dann kommen interessante Verse 15-20.
Hier wird ein neuer Bereich, eine neue Mauer gemessen.
Was ist das für eine Mauer?
Die ganze Plattform.
Wie groß ist sie?
Etwa eineinhalb Kilometer.
Bisher ging es um das 500-Ellen-Quadrat der inneren beiden Vorhöfe.
Das entspricht auf dem Bild dem 500-Ellen-Quadrat, so wie im ersten und zweiten Tempel.
Sieht man das?
Das kleine Rechteck, wo die Oma-Moschee drin ist, ist das Rechteck für die innersten Vorhöfe im zweiten Tempel.
Auf diesem Rechteck war der innerste Vorhof, das Lager der Schechina.
In diesem Bereich war der Altar.
Vor dem Felsendom der Oma-Moschee sieht man noch eine kleine Kuppel, den sogenannten Kettendom.
Leicht nach Südosten verschoben war der Platz des Altars.
Der Felsendom ist um den Felsen herum gebaut, auf dem Felsen war das Allerheiligste.
Davor war das Heilige.
Die Vorhalle überschnitt sich noch mit der kleinen Kuppel, dem Kettendom.
Im Süden gab es einen Abstand vom 500-Ellen-Quadrat bis zum innersten Vorhof von 250 Ellen, im Westen 100 Ellen, im Osten 213, im Norden 115 Ellen.
Die Proportionen werden im Hesekiel-Tempel zur totalen Perfektion gelangen.
Alles ist ebenmäßig – das war beim zweiten Tempel noch nicht so und beim salomonischen Tempel auch nicht.
Nun wird noch von einem weiteren Vorhof von 500 mal 500 Ruten gesprochen.
Eine Rute ist 3,15 Meter, also sechs Ellen (Kapitel 40, Vers 5).
Wenn man um das 500-Ellen-Quadrat einen weiteren Vorhof bauen will, gäbe es heute einige Probleme.
Man müsste alle Täler aufschütten, besonders das tief eingeschnittene Kidron-Tal zwischen dem Tempelberg und dem Ölberg.
Heute wäre das kaum machbar.
Darum werden die Juden, die heute am dritten Tempel arbeiten, ihn auf dem 500-Ellen-Quadrat bauen.
Den großen Vorhof bekommen sie nicht hin.
Wenn aber der Herr Jesus am Ende der großen Drangsal zurückkehrt, wird er veranlassen, dass der ganze Tempel so gebaut wird, wie in Hesekiel beschrieben, mit diesem riesigen Vorhof von einem Kilometer.
Wie wird diese Plattform entstehen?
Zacharja 14,4 und 10:
„Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt. Der Ölberg wird sich von seiner Mitte aus nach Osten und Westen schreiten zu einem sehr großen Tal, und die eine Hälfte des Berges wird nach Norden und die andere Hälfte nach Süden weiden.
Das ganze Land wird sich verwandeln, so dass es wird wie eine Niederung von Geba bis Rimon im Süden von Jerusalem.
Jerusalem selbst aber wird erhaben sein und aus seiner Stätte bleiben vom Tor Benjamin bis zur Stelle des ersten Todes, bis zum Ektor, und vom Turm Hananel bis zu den Kälterkuppen des Königs.“
Es wird eine totale geologische Veränderung des Landes Israel geben.
Vieles wird abgeflacht.
Jerusalem wird aufgefaltet werden zu einem großen Berg.
Durch diese Auffaltung wird die Bodenbeschaffenheit Jerusalems verändert.
So entsteht die Plattform für den dritten Tempel nach Hesekiel.
In Zacharja 6,12-13 heißt es:
„So spricht der Herr, der Herrscher, und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross.
Er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel des Herrn bauen.
Er wird den Tempel des Herrn bauen und Herrlichkeit tragen.“
Der Messias wird den Tempel bauen.
In der Prophetie sehen wir, dass der dritte Tempel schon gebaut wird vor seiner Wiederkunft.
Man wird ihn im kleinen salomonischen Format bauen.
Wenn Jesus kommt, wird er ihn voll ausbauen als Bauherr nach Hesekiel.
Dann erfüllt sich die Verheißung: Er wird den Tempel des Herrn bauen.
Ist es zwingend der gleiche Tempel? Könnte es nicht auch in Philadelphia oder in Vierpaar sein?
Der dritte Tempel wird nicht zerstört, es gibt keine Stelle, die sagt, dass er zerstört wird in der großen Drangsal, nur verunreinigt.
Kurz nach der Drangsalzeit, nach Daniel 12, werden schon 30 Tage später die Opfer wieder eingeführt.
Danach kommt offensichtlich der Ausbau.
Bei der Wiederkunft Christi heißt es in Jesaja, dass der Herr vom Tempel her schreit.
Der Tempel steht also immer noch da und wird dann ausgebaut.
In der Tempelbewegung in Israel ist man sich klar: Wir verstehen vieles nicht von diesem Plan.
Wir brauchen, dass Elijah kommt, der Vorläufer des Messias, um uns das zu erklären.
Was soll man machen, wenn plötzlich die Gelegenheit kommt, einen Tempel zu bauen?
Man sagt: Wir bauen, sobald wir es verstanden haben, nach Hesekiel.
Den Rest bauen wir so wie den zweiten Tempel.
Der zweite Tempel wurde nach dem salomonischen Vorbild gebaut.
Spielte Jesaja 40,4-5 auf die Wortmann an?
„Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden.“
Das hat einen Doppelsinn.
Man kann eine Verbindung zu Zacharja 14 sehen, weil das Land ausgeglichen wird.
Es geht auch darum, einen Weg für den Messias zu bahnen.
Es hat geistliche Bedeutung: Alles, was uneben ist in den Herzen, soll ausgeglichen werden, damit der Herr in unsere Herzen einziehen kann.
Das war die Aufgabe von Johannes dem Täufer.
Jesaja 40 spricht von ihm: „Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn!“
Bei ihm geschah nichts mit der Topologie Israels, aber seine Aufgabe war es, dass durch Buße die Menschen vorbereitet werden auf das Kommen des Herrn und bereit sind, ihn zu empfangen.
Viele taten das nur äußerlich damals.
Im Zusammenhang kann man auf jeden Fall eine Verbindung zu Zacharja 14 sehen.
Gibt es eine Prophezeiung, was mit der Moschee dort oben passieren wird?
Nein, keine klare Prophezeiung, dass der Tempel wieder gebaut wird.
Er kann nur am ursprünglichen Ort gebaut werden, keine Elle daneben.
Heute wissen wir, dass das Tempelhaus direkt an der Stelle des Felsendoms war.
Daraus schließen wir, dass der Felsendom weg muss.
Das wird auch durch andere Prophezeiungen bestätigt.
Psalm 83 beschreibt ein Bündnis der Völker rund um Israel.
Ihr Ziel ist, Israel total zu vernichten.
In Vers 12 heißt es: „Lasst uns die Wohnungen Gottes erobern, in Besitz nehmen.“
Dieser große islamische Feldzug in der großen Drangsal hat das Ziel, den Tempelberg zu erobern.
Da schließen wir: Jetzt ist er noch islamisch beherrscht, aber es wird etwas Gründliches geschehen.
Noch etwas?
Archäologen haben herausgefunden, dass gerade an dieser Stelle die Erdkruste sehr in Bewegung ist.
Es ist anzunehmen, dass dort irgendwann ein Erdbeben sein wird.
Jerusalem ist sowieso ein Erdbebengebiet.
Gerade an dieser Stelle muss entweder eine Erdspalte sein oder auf jeden Fall ein Herd.
Das Ganze hängt mit einem geologischen Problem zusammen: tektonische Platten.
Diese verlaufen durch Israel, über das Jordantal, See Genezareth, Jordan bis ins Tote Meer und weiter südlich nach Eilat, dann durch den Ozean bis Südafrika.
Das ist ein Grabenbruch von 12.000 Kilometern.
Das ist auch der Grund, warum das Tote Meer der tiefste Punkt der Welt ist – 400 Meter unter dem Meeresspiegel.
Dort ist es so abgebrochen zwischen zwei Platten – der idealste Ort für Erdbeben.
Das Gebiet ist stark erdbebengefährdet.
Am Ende der großen Drangsal wird es dort so gewaltige geologische Bewegungen geben, dass die ganze Beschaffenheit sich verändern wird.
Interessanterweise bleibt der Tempelplatz trotzdem erhalten.
In Zacharja 14 wird der Turm Hananel erwähnt.
Das ist genau die Nordbegrenzung des 500-Ellen-Quadrats.
Der Turm Hananel liegt an der Nordseite, nahe der Nordwestecke.
Das wird ausdrücklich erwähnt.
Wenn über das Tor Benjamin und den Turm Hananel gesprochen wird, sehen wir: Das 500-Ellen-Quadrat bleibt erhalten, obwohl ganz Jerusalem zu einem Gebirge aufgefaltet wird.
Das ist eindrücklich – diese Präzision in der Prophetie.
Dann kommt der große Vorhof dazu.
So wird das das allergrößte Gebäude der Weltgeschichte sein – mit Abstand.
Das allergrößte!
So etwas haben wir noch nie gesehen.
Alles ist schön von der Ästhetik und den Proportionen her.
Warum einen so großen Vorhof?
Für die Heidenvölker.
Dann schließen wir mit Zacharja 14,16:
„Es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.“
Es braucht also einen riesigen Heidenvorhof.
Darum eben dieser Plan für den letzten Tempel.
Schon eindrücklich.
Es hat begonnen mit der Stiftshütte, die 25 auf 50 Meter maß.
Dann der salomonische Tempel mit 250 auf 250, auch der zweite Tempel.
Unter Herodes wurde er erweitert auf grob 480 auf ca. 300 Meter.
Für den letzten Tempel wird er erweitert auf 1,5 auf 1,5 Kilometer.
Es beginnt ganz klein und endet so groß.
So ist Gottes Art und Weise.
Er hat uns auserwählt, nicht weil wir etwas Besonderes sind.
Am Schluss will er das, was er auserwählt hat, groß und herrlich machen zur Ehre seines Namens.
Wenn wir das so vor Augen haben – diesen Tempelplan –, machen wir also einen großen Vorhof um unsere inneren zwei Vorhöfe herum.
Stellen wir uns vor, wir fliegen mit dem Flugzeug darüber.
Was fällt auf? Was beherrscht das ganze Bild?
Das ist der riesige Vorhof.
Das fällt ins Auge und beeindruckt.
Ein Heidenvorhof.
Das zeigt: Nach Gottes Bauplan muss die Gemeinde so beschaffen sein, dass sie von der Heidenmission förmlich charakterisiert ist.
Das Ziel ist, dass sie ein Bethaus für alle Völker wird (Jesaja 56,6).
Die Gemeinde muss missionarisch sein, darauf aus sein, die Menschen dieser Welt zu gewinnen.
Wir können alle Missionsbefehle am Ende der Evangelien zitieren und den Missionsbefehl in Apostelgeschichte 1,8.
Das sind fundamentale Aufträge für die Gemeinde.
Sie soll die Gemeinde weltweit charakterisieren.
Sie ist Gottes Tempel – örtlich als Ausdruck des Tempels Gottes und auch persönlich, denn wir sind als Erlöste ein Tempel Gottes.
Nach Gottes Bauplan müssen wir von Missionssinn und missionarischem Geist gekennzeichnet sein.
Das kann man sehr plastisch auf unser Leben übertragen.
Das ist Gottes Wille, Gottes Plan.
Man braucht keine besondere Führung, ob man Missionar werden soll oder nicht.
Es gehört einfach zu Gottes Plan.
Wie wir diesen Auftrag ausführen und wo, ist individuell.
Dafür brauchen wir einen Auftrag.
Prinzipiell ist aber jeder Erlöste mit missionarischem Sinn zum Evangelisieren berufen.
Die Zeit ist vorüber.
Nächstes Mal fahren wir mit Hesekiel 43 fort.
Künstlerische Gestaltung und Symbolik im Tempel
In den Versen 16 und folgenden finden wir eine Beschreibung der Innendekoration des Tempels, genauer gesagt des eigentlichen Tempelhauses. Ab Vers 18 wird diese Dekoration detailliert dargestellt. Was gibt es dort alles an künstlerischem Können zu sehen? Wir können das kurz zusammenfassen.
Da sind zunächst die Cherubim. Einer hat ein Engelsgesicht, der andere ein Menschen- oder Löwengesicht. Das steht in Vers 19. Außerdem gibt es Palmen, die in Vers 18 erwähnt werden.
Woran erinnern uns die Cherubim? Sie kommen in der Bibel nicht sehr häufig vor. Wo tauchen sie zum ersten Mal auf? Im Buch Hesekiel, also erstmals in der Bibel überhaupt. Dort erscheinen sie im Zusammenhang mit dem Baum des Lebens. Das erinnert an das Paradies.
Auch die Palmen erinnern an das Paradies, an die Bäume dort. Die Cherubim bewachten nach dem Fall den Osteingang des Paradieses, den Weg zum Baum des Lebens. Danach finden wir sie im ersten Buch Mose nicht mehr. Im zweiten Buch Mose tauchen sie ebenfalls nicht auf, bis sie plötzlich in Verbindung mit der Stiftshütte und dem Vorhang des Allerheiligsten erwähnt werden. Dort sind Cherubim abgebildet, ebenso auf dem Deckel der Bundeslade.
So finden wir die Cherubim plötzlich in Verbindung mit der Stiftshütte. Wir haben bereits gesehen, dass zwischen dem Garten Eden und der Stiftshütte ein enger Zusammenhang besteht. Der Garten Eden war ebenfalls ein abgegrenzter Bezirk. Das Wort Paradies bedeutet „eingezäunter Bezirk“. Es war der Ort, an dem Gott in Gemeinschaft mit den Menschen lebte. Genau das ist auch das Thema des Tempels: Gott in Gemeinschaft mit den Menschen.
Im Garten Eden gab es viele Bäume, und im salomonischen Tempel mussten Palmen angebracht werden. Im Hesekiel-Tempel finden wir diese Parallele ebenfalls wieder. Im Paradies gab es eine Quelle, die sich zu Strömen entwickelte. Darauf kommen wir noch zurück. In Hesekiel 47 wird beschrieben, wie aus dem Tempelhaus eine Quelle entspringt, die sich zu einem Doppelfluss entwickelt.
Im Prinzip symbolisiert der Hesekiel-Tempel, beziehungsweise der Tempel allgemein, das Paradies als Ort der Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott. Deshalb finden wir hier die Cherubim, die Engel, die sich für die Gerechtigkeit Gottes einsetzen. Die Cherubim hielten die gefallenen Menschen davon ab, in diesen Bezirk hineinzukommen. Der gefallene Mensch in seinem Zustand kann nur durch Erlösung, durch Vergebung und Befreiung von Schuld Zugang erhalten.
Die Cherubim erinnern daran, dass Gemeinschaft mit Gott aufgrund des Opfers im Tempel möglich ist, aber nicht auf Kosten der Gerechtigkeit Gottes. Es gibt kein oberflächliches Christentum, in dem es egal ist, was Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit bedeuten. Diese Maßstäbe gelten uneingeschränkt. Gemeinschaft ist nur auf Grundlage göttlicher Gerechtigkeit möglich.
Was bedeuten die Gesichter der Cherubim – das Menschen-, Löwen- und andere Gesichter – symbolisch? Der Löwe steht für den Stamm Juda, also für Christus in seiner königlichen Herrlichkeit und Majestät. Im Hesekiel-Tempel geht es um den letzten Tempel, wenn Jesus Christus über die ganze Welt in Frieden herrschen wird. So ist dieser Tempel durch die königliche Majestät des Herrn Jesus Christus gekennzeichnet, was durch die Gesichter der Cherubim symbolisiert wird.
Das menschliche Gesicht steht für den Herrn Jesus, der als Mensch herrschen wird. Der Menschensohn wird kommen, wie in Matthäus 24,30-31 beschrieben. Jesus spricht von seiner Wiederkunft als König: Der Sohn des Menschen wird auf den Wolken des Himmels erscheinen. Als Mensch wird er hier auf Erden regieren und die zentrale Person des Reiches sein.
Im Humanismus ab dem 15. Jahrhundert wurde der Mensch ins Zentrum gestellt. Das war eine geistige Revolution: Nicht mehr Gott und sein Wort sollten Mittelpunkt sein, sondern der Mensch. Doch dieser Humanismus führte nach 500 Jahren nicht zu den erhofften Ergebnissen. Stattdessen gab es zwei schreckliche Weltkriege mit Abermillionen von Toten.
Wahrer Humanismus ist, wenn Jesus Christus der Mittelpunkt ist. Im Humanismus wurde der Spruch der alten Griechen aufgenommen: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge.“ Das führte zur Katastrophe. Wenn wir es aber richtig drehen und Jesus Christus als Maßstab nehmen, dann haben wir klare Orientierung und Maßstäbe.
Wenn wir unser Leben an Jesus Christus messen, so wie er in den Evangelien beschrieben wird, dann erhalten wir eine klare Richtung. So wird dieses Reich wirklich humanistisch sein – im besten Sinne des Wortes –, weil es sich an Jesus Christus, dem Mensch gewordenen Sohn Gottes, orientiert.
Das spricht auch von Weisheit und Einsicht. Es geht dabei nicht um die Weisheit des Menschen, sondern um die Weisheit von Jesus Christus, dem menschgewordenen Gott.
Der Räucheraltar und seine Bedeutung
Ja, gibt es dazu noch etwas? In Vers 22 wird ein Altar erwähnt. Worum handelt es sich dabei? Wo sind wir hier? Was wird beschrieben? Es geht um die Dekoration im Innern des Tempelhauses.
Übrigens, das ist noch ein bisschen verwirrend: In Vers 23 lesen wir, dass der Tempel und das Heiligtum zwei Flügeltüren hatten. Das hebräische Wort für Tempel, heichal, kann je nach Stelle das ganze Tempelhaus bezeichnen. Oft bezeichnet heichal aber einfach den ersten Raum, das Heilige. Wenn hier zwischen heichal und Heiligtum unterschieden wird, dann ist das so zu verstehen: Das erste heichal, Tempel, bezeichnet das Heilige, und Heiligtum ist das Allerheiligste. Das ist eine Begriffserklärung, sonst versteht man das kaum. Oder ist das bei jemandem so übersetzt? Nein.
Wir befinden uns also im Tempelhaus. Nun, was ist das für ein Altar in Vers 22? Das ist der Räucheraltar, genau. Es wird aber nur Holz erwähnt. Hier kann man vielleicht grundsätzlich etwas zum Plan des Hesekiel-Tempels sagen: Der Hesekiel-Tempel enthält zwar viele Angaben, aber wenn man darüber nachdenkt, aus welchem Material man das und das machen muss, ist man erstaunt, dass das kaum gesagt wird. Es gibt sehr wenige Materialangaben. Es wird nicht über Gold, Silber oder Edelsteine gesprochen, die ja alle Bestandteile des Tempels sind. Hier wird noch nichts von Gold erwähnt, sondern einfach der Altar aus Holz.
Das bedeutet, die Beschreibung hier ist niemals vollständig, sondern es wird sozusagen ein Gerippe gezeichnet, das später ausgefüllt wird. Wir haben ja in Haggai 2 gelesen: Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste. Der letzte Tempel, der Hesekiel-Tempel, wird in seiner Pracht alles übertreffen, was je zuvor da war. Das heißt nicht, dass dieser Altar nicht mit Gold überzogen wäre, nur weil hier schlicht Holz erwähnt wird. Es ist eine Gerippe-Beschreibung.
Wir können uns kurz Gedanken machen: Fast keine Tempelgeräte werden in Hesekiel erwähnt. Wir haben nichts vom Schaubrotisch gelesen und werden auch nichts davon lesen. Vom goldenen Leuchter ist ebenfalls keine Rede. Viele Dinge werden gar nicht erwähnt. Aber gerade der Räucheraltar wird erwähnt. Wovon spricht er?
Wie könnte man das begründen? Dort wurde doch das Räucherwerk jeden Tag angezündet. Es war Anbetung. Wie können wir das erklären? Wohlgeruch vor Gott, ja, genau. Dann müssen die Gebete der Heiligen in der Offenbarung eine Rolle spielen. Offenbarung 8 spricht von den Gebeten der Heiligen. Dort wird die Symbolik neu-eschatologisch gedeutet.
Offenbarung 8 beschreibt den Räucheraltar im Himmel als Urbild. Das, was wir in Hesekiel haben, ist das irdische Abbild. Jetzt wollen wir uns Gedanken über das Sinnbild machen. Diese Begriffe müssen wir unterscheiden: Urbild im Himmel, Abbild auf der Erde und Sinnbild in Verbindung mit der Gemeinde.
Das wird in Offenbarung 8, Vers 3 gesagt. Dort heißt es: „Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar. Er hatte ein goldenes Räuchergefäß, und es wurde ihm viel Räucher gegeben, damit er für die Gebete aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron gebe.“
Das bedeutet, dass das Räucherwerk den Gebeten Kraft gibt. Das Gebet wird also nicht mit dem Rauchwerk identifiziert, sondern mit ihm verbunden, wenn man es genau nimmt.
Nun kommt noch Offenbarung 5, Vers 8 hinzu. Dort werden die 24 Ältesten, die Häupter der Priesterklassen im Himmel, erwähnt. Dort heißt es: „Als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm. Sie hatten an jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.“
Hier werden die Gebete mit dem Räucherwerk identifiziert.
Wir können erklären, dass das Rauchwerk, dieser Wohlgeruch, von der Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus spricht. In 2. Korinther 2, Vers 14 wird gesagt: „Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart. Denn wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in denen, die errettet werden, und in denen, die verloren gehen, den einen ein Geruch von Tod zum Tod, den anderen aber ein Geruch von Leben zum Leben.“
Hier wird das Rauchwerk als Wohlgeruch Christi bezeichnet. Ich möchte kurz erklären, worum es geht: Bei den Römern war es üblich, bei Triumphzügen Rauchwerk zu verbrennen. Nach dem Umzug wurden einige Gefangene hingerichtet, andere blieben am Leben. So war das Rauchwerk für die einen ein Geruch des Lebens, für die anderen ein Geruch des Todes.
Paulus sagt, Gott führt uns im Triumphzug in Christus umher. Nach Kolosser 2 hat Gott am Kreuz einen Triumph errungen. Nun werden die Gläubigen im Triumphzug durch diese Welt geführt, indem sie das Evangelium verbreiten. Sie tragen den Geruch der Erkenntnis von Christus und den Wohlgeruch Christi.
Für die Menschen, die durch Glauben an das Evangelium errettet werden, ist das ein Geruch zum Leben. Für die anderen, die es ablehnen, ist es ein Geruch zum Tod.
Das soll klären, warum es hier tatsächlich um Rauchwerk geht. Es wird mit der Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus Christus in Verbindung gebracht.
Jetzt wird Offenbarung 8, Vers 3 verständlicher: Wenn dieser Wohlgeruch den Gebeten hinzugefügt wird, bedeutet das, dass die Herrlichkeit Jesu Christi die Gebete der Gläubigen gewissermaßen umgibt und ihnen Gewicht und Bedeutung verleiht. Das ist Beten im Namen Jesu.
Wenn wir in Übereinstimmung mit dem Sohn Gottes beten, beten wir im Namen Jesu. Unser Gebet ist mit der Herrlichkeit seiner Person umgeben. Das schafft eine Einheit. Offenbarung 5, Vers 8 sagt sogar: Das Rauchwerk sind die Gebete der Heiligen.
Unsere Gebete verschmelzen so mit der Herrlichkeit Christi zu einer Einheit, obwohl man beides unterscheiden kann.
Hesekiel 41 spricht über diesen Räucheraltar. Damit steht das wichtige Thema des Gebets und der Gebetserhöhung vor unseren Augen – sowohl für die Gemeinde als auch für den gläubigen Einzelnen.
Übergang zu Kapitel 42: Priesterwohnungen und ihre Bedeutung
Ja gut, ich glaube, jetzt wäre Zeit für eine Pause. Wir machen bis viertel nach. Danach können wir mit Kapitel 42 weitermachen.
Bruno, darf ich dich bitten, Kapitel 42 vorzulesen? So wissen wir gleich, worum es geht. Jetzt werden die Gebäude Nummer zwölf und dreizehn beschrieben. Das sind also die Zellen der Priester im Norden (Verse 1 bis 9) und die Zellen der Priester im Süden (Verse 10 bis 14). Es handelt sich also um zwei Gebäude, die auf drei Stockwerken in versetzter Bauweise als Wohnungen der Priester im Tempel dargestellt werden.
Bitte, Bruno!
Waren das Dauerwohnungen oder nur während des Tempeldienstes?
Während des Tempeldienstes. So war es ja auch im zweiten Tempel. Da wissen wir ziemlich genau, wie das gehandhabt wurde. Das eigentliche Wohngebäude war ebenfalls in dieser Ecke, also im Norden, ganz nahe beim Allerheiligsten. Dort übernachteten die diensttuenden Priester. Wenn die Dienstwoche vorbei war, gingen sie nach Hause. Genau so lesen wir es von Zacharias im Lukas 1. Er hatte seine Dienstwoche, weil er zur Abteilung acht, Abia, gehörte. Während dieser Zeit durfte er räuchern. Nach der Woche ging er zurück nach Hause, und dort wurde Elisabeth schwanger. Er wohnte also in den judäischen Bergen.
Das ist für uns sehr bedeutsam, weil der Herr Jesus in Johannes 14 über die Wohnungen im Haus des Vaters im Himmel spricht. Der Ausdruck „das Haus meines Vaters“ kommt nur noch einmal in der Bibel vor, und zwar in Johannes 2, wo der zweite Tempel in Jerusalem so beschrieben wird. Der Herr sagt: „Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus.“ Daneben finden wir Johannes 14: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen, und ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.“
Hier haben wir das Urbild, das himmlische Urbild, und hier in Hesekiel das irdische Abbild. Im Prinzip haben wir jetzt bereits klar verstanden, was diese beiden Gebäude im Norden und im Süden bedeuten. Wie wir gleich auf dem Plan sehen, befinden sich die Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Tempelhaus, und zwar zum Allerheiligsten. Das drückt gerade diese Intimität und Nähe zu Gott aus.
Das entspricht unserer Situation heute. Wir sind ja alle erlöste Priester. Wo steht das? Offenbarung 1. Ich meine, das ist eine revolutionäre Erkenntnis. Jahrhunderte lang wurde zwischen dem Volk und den Priestern unterschieden, aber in der Bibel steht: Alle Erlösten sind Priester. Es gibt keine Priesterklasse unter den Christen.
Offenbarung 1, Vers 5b-6: „Der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern, seinem Gott und Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Das war die neue Erkenntnis der Reformatoren, die zur biblischen Lehre zurückführten: Alle Erlösten sind Priester. Jetzt schlagen wir Johannes 14 auf. Wenn man diese Verse wirklich unter diesem Hintergrund liest – es geht da um die Priesterwohnungen im himmlischen Tempel –, bekommt das eine viel direktere Struktur und einen viel konkreteren Inhalt.
Lesen wir Johannes 14, Verse 1 bis 6:
„Euer Herz werde nicht bestürzt; ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich. Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich euch das gesagt haben. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“
Thomas sagte zu ihm: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg wissen?“ Jesus spricht zu ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“
Jawohl, der Herr Jesus sagt: „Ihr glaubt an Gott.“ Die Jünger hatten Gott nie gesehen, aber sie glaubten an ihn. Und jetzt sagt der Herr: „Glaubt auch an mich.“ Ihn hatten sie gesehen. Sie brauchten also keine unsichtbare Beziehung zu haben. Aber der Herr sagt, jetzt gehe ich weg von hier. Darum müsst ihr jetzt auch an mich glauben, weil keine sichtbare Beziehung mehr da ist.
Warum geht er denn weg? Der Herr erklärt: „Ich gehe jetzt in den Himmel, in den himmlischen Tempel, um dort die Stätte für die Erlösten bereitzumachen. Nachher werde ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, mit dem Ziel, dass auch ihr seid, wo ich bin.“ Das ist das Ziel.
Hier haben wir einen direkten Bezug zur Entrückung in den Evangelien. Wenn der Herr dort über seine Wiederkunft spricht, geht es normalerweise um sein Kommen in Herrlichkeit als König. Das war ja ein Geheimnis, nach 1. Korinther 15,51. Die Entrückung war ein Geheimnis, das heißt eine Wahrheit, die im Alten Testament verborgen war. Das wird so erklärt in Epheser 3. Geheimnisse sind göttliche Wahrheiten, die im Alten Testament nicht offenbart waren.
Hier haben wir nun eine erste Andeutung. Erst nach dem Kommen des Heiligen Geistes wurde dieses Geheimnis der Entrückung dann völlig geoffenbart durch Paulus, erst in 1. Korinther 15,51, dann in 1. Thessalonicher 4,13 und folgende Verse und so weiter.
Wir warten also auf den Moment, dass der Herr uns holt, um bei ihm zu sein – und zwar eben in diesen Priesterwohnungen im himmlischen Tempel. Das ist unsere Heimat.
Priesterdienst heute und geistliche Nahrung
Hier können wir gleich einen Gegensatz erkennen: Bei den Priestern im Zweiten Tempel war der Dienst ein Wochendienst. Danach ging Zacharias wieder nach Hause. Doch der Herr sagt, dass dies unsere Bleibe sein wird – unser Zuhause für immer, das Zuhause beim Vater.
Das war auch Gottes ursprünglicher Gedanke im Paradies. Die ersten Menschen wohnten dort in einem abgegrenzten Bereich, und Gott war bei ihnen. Gott wandelte mitten im Garten, es gab diese Gemeinschaft.
Diese Gemeinschaft wird nun in vollkommener und noch höherer Weise im Himmel Wirklichkeit werden. Dort werden die Erlösten wohnen, wo der Vater ist.
Gibt es dazu noch eine Frage? Sicher gehört dazu auch, dass Priester Aufgaben hatten, die wir hier ebenfalls wahrnehmen: Für andere Christen beten und Ähnliches.
Man kann darauf eingehen, was Priesterdienst alles bedeutet. Du hast bereits etwas gesagt: Dazu gehört auch die Anbetung Gottes. Ebenso gehört die Verkündigung des Evangeliums zum Priesterdienst.
Wo steht das, damit man mir das nicht einfach so glaubt? In Römer 15,16 spricht Paulus über die Gnade, die er von Gott erhalten hat, um an den nicht-jüdischen Völkern zu arbeiten.
Kann das jemand lesen? Ich habe nur die Gute Nachricht. Bruno, möchtest du lesen?
„Ja, um ein Diener Christi Jesu zu sein für die Nationen, priesterlich dienend am Evangelium Gottes, damit das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist.“
Das ist ein eindrücklicher Ausdruck: „priesterlich dienend am Evangelium“. Die Menschen, die zum Glauben kommen, werden gewissermaßen wie ein Speisopfer, ein gesäuertes Speisopfer, Gott dargebracht.
Dabei geht es um das gesäuerte spezielle Speisopfer, das am Pfingsttag im Tempel gebracht wurde, wie in 3. Mose 2 und 3. Mose 23 beschrieben.
Die Speisopfer waren normalerweise immer ungesäuert, denn Sauerteig ist ein Bild der Sünde. Er bläht sich auf und täuscht vor, mehr zu sein, als wirklich vorhanden ist.
Die Speisopfer waren konsequent ungesäuert, doch es gab eine Ausnahme: das Speisopfer vom Pfingsttag. An diesem Tag brachte Israel zwei gesäuerte Brote Gott dar.
Das ist interessant, denn genau am Pfingsten entstand die Gemeinde. Aber in diesen Menschen ist die Sünde, der Sauerteig.
Beim Backen des Brotes geht der Sauerteig jedoch nicht weiter, er wird neutralisiert. Diese Speisopfer kamen nicht auf den Altar, aber sie wurden Gott dargebracht.
Wenn Paulus sagt, er diene priesterlich am Evangelium „damit das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist“, spielt er auf das pfingstliche Speisopfer an.
Das bedeutet, die Menschen, die zum Glauben kommen, werden Gott so dargebracht. Das gehört zum Priesterdienst.
Jedes Mal, wenn wir jemanden zum Glauben führen oder einen kleinen Schritt auf dem Weg zur Bekehrung begleiten dürfen, ist das Priesterdienst. Am Ende wird dieses Opfer Gott gebracht.
Wenn Sie sagen, dass am Pfingsten das einzige Mal gesäuertes Brot dargebracht wurde: War Pfingsten also schon vorher ein Feiertag?
Ja, seit dem Auszug aus Ägypten. Wann wurde Pfingsten zum ersten Mal gefeiert?
Israel zog am Passafest aus. Am Tag nach dem Sabbatjahr war das Erstlingsfest, also in der Passawoche. Von da an musste man fünfzig Tage bis zum Pfingstfest zählen – sieben Wochen. Deshalb nennt man das Fest auch das Fest der Wochen, Shavuot.
Das führt uns zum dritten Monat im Jahr. Wenn wir 2. Mose 19 lesen, kam Israel im dritten Monat zum Sinai.
Mose hatte dem Pharao schon längst gesagt (2. Mose 10), dass sie ausziehen und Gott in der Wüste ein Fest feiern wollten.
Als sie zum Sinai kamen, war genau Pfingsten. Das war der Zeitpunkt, an dem Gott Israel die Tora, das Gesetz, gab.
In 3. Mose 23 ist dieses Fest als göttliche Anordnung festgehalten: Jedes Jahr sollte man fünfzig Tage nach dem Erstlingsfest das Fest der Wochen feiern.
Seit dem Auszug ist es ein Fest. Im Judentum wird es besonders als das Fest der Gabe der Tora gefeiert. Gott gibt seinem Volk sein Wort und schließt mit ihm einen Bund.
Am Pfingstfest entsteht die Gemeinde. Was hat Gott getan? Die Menschen, die zum Glauben kamen und sich bekehrt haben, erfuhren die Neugeburt.
Gott schrieb seine Gebote in ihre Herzen (Hebräer 8). Gott gibt sein Wort, seine Tora, in das Herz der Erlösten.
Die Gemeinde wird als der Leib Christi gebildet: ein Brot, ein Leib sind wir viele (1. Korinther 10).
Das ist das Fest, an dem die gesäuerten Speisopfer dargebracht wurden. Das gehört zu Gottes wunderbarem Zeitplan und Timing in der Heilsgeschichte.
Übrigens: Das Wort „Pfingsten“ geht sprachgeschichtlich auf das griechische „Pentecoste“ zurück, was „der fünfzigste“ bedeutet. Ebenso ist es das Fest des fünfzigsten Tages, das Fest der Gabe der Tora und des Bundesschlusses.
Noch etwas zum Haus des Vaters: Eine wunderbare Aussicht.
In den Versen 13 und 14 finden wir bestimmte Anweisungen, wie die Priester sich in den Zellen, also in diesen Wohnungen, verhalten sollen.
Dort werden auch Opfer deponiert, die dann gegessen werden sollen. Vers 13 sagt, dass die Priester, welche dem Herrn nahen, die hochheiligen Dinge essen sollen.
Die Priester durften von bestimmten Opfern schon früher und auch hier in der Zukunft Anteil haben.
Das können wir geistlich übertragen: Was bedeutet das Opfer? Es ist der Herr Jesus Christus.
Von ihm und von dem, was er auf Golgatha getan hat, zu leben, das ist die Nahrung der Priester.
Das werden wir auch in alle Ewigkeit tun. Es wird unsere geistliche Nahrung sein, uns innerlich von Jesus Christus und seinem Opfer zu ernähren.
Neue Mauer und Erweiterung des Tempelareals
Dann kommen interessante Verse 15–20. Hier wird ein neuer Bereich, eine neue Mauer vermessen. Was ist das für eine Mauer? Die ganze Plattform. Und wie groß ist sie? Etwa eineinhalb Kilometer.
Jetzt geht es also nicht mehr um fünfhundert Ellen. Ich habe ja erklärt: Was wir hier haben, ist das 500-Ellen-Quadrat der inneren beiden Vorhöfe. Bisher ging es nur um diesen Bereich; mehr wurde gar nicht gesehen. Das entspricht hier unten auf dem Bild dem 500-Ellen-Quadrat, so wie es im ersten und im zweiten Tempel war. Sieht man das? Dieses Quadrat, das gerade nördlich von der Al-Aqsa-Moschee links auf dem Bild hinaufgeht bis zum Ende der Moslemplattform, ist das 500-Ellen-Quadrat im ersten und zweiten Tempel.
Diese Zahlen, die ich hier angegeben habe, beziehen sich auf Folgendes: Sieht man das kleine Rechteck, in dem die Oma-Moschee steht? Das ist das Rechteck für die innersten Vorhöfe im Zweiten Tempel. Auf diesem Rechteck war der – nein, nicht die zwei innersten, sondern der innerste Vorhof. Das war das Lager der Schechina.
In diesem Bereich befand sich der Altar. Ich kann das erklären: Sieht man vor dem Felsendom der Oma-Moschee noch eine ganz kleine Kuppel? Das ist der sogenannte Kettendom. Und dort, ganz leicht nach Südosten verschoben, war der Platz des Altars. Den haben wir jetzt genau lokalisieren können. Dort war der Altar.
Der Felsendom ist um den Felsen herum, die Bergspitze herum gebaut, und auf dem Felsen war das Allerheiligste. Davor lag das Heilige. Die Vorhalle überschnitt sich gerade noch mit dieser kleinen Kuppel, dem Kettendom.
Und sieht man im Süden: Das ist nicht ganz symmetrisch oder überhaupt nicht symmetrisch. Im Süden gab es einen Abstand vom 500-Ellen-Quadrat bis zu diesem innersten Vorhof von 250 Ellen, im Westen 100 Ellen, im Osten 213 und im Norden 115 Ellen. Was die Proportionen betrifft, wird es zur totalen Perfektion im Hesekiel-Tempel kommen. Dort ist wirklich alles ebenmäßig. Das war aber beim Zweiten Tempel noch nicht so, ebenso wenig beim salomonischen.
Jetzt lesen wir hier noch von einem weiteren Vorhof, der herumführt, von fünfhundert mal fünfhundert Ruten. Eine Rute – wie viel ist das? 3,15 Meter, also sechs Ellen. Das kann man in Kapitel 40, Vers 5 nachlesen. Dort wird erklärt, dass die Messrute sechs Ellen lang ist.
Wenn man um dieses 500-Ellen-Quadrat auf dem Bild einen weiteren Vorhof bauen will, von 500 Ruten, gäbe das heute einige Probleme. Man müsste nämlich alle Täler rundherum aufschütten, insbesondere das tief eingeschnittene Kidron-Tal zwischen dem Tempelberg und dem Ölberg. Heute wäre das kaum machbar.
Darum, wenn die Juden, die heute auf den dritten Tempel hinarbeiten, ihn wieder bauen, werden sie das auf dem 500-Ellen-Quadrat tun. Den großen Vorhof werden sie aber nicht hinbekommen.
Wenn aber der Herr Jesus am Ende der großen Drangsal zurückkehrt, wird er veranlassen, dass der ganze Tempel so gebaut wird, wie Hesekiel ihn beschrieben hat, mit diesem riesigen Vorhof von mehreren Kilometern.
Aber wie wird diese Plattform entstehen? In Sacharja 14 lesen wir, Vers 4 und 10:
„Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt. Der Ölberg wird sich von seiner Mitte aus nach Osten und nach Westen zu einem sehr großen Tal spalten. Die eine Hälfte des Berges wird nach Norden und die andere Hälfte nach Süden weichen. Das ganze Land wird sich verwandeln, so dass es wie eine Niederung von Geba bis Rimon im Süden von Jerusalem wird.
Jerusalem selbst aber wird erhaben sein und aus seiner Stätte bleiben, vom Tor Benjamin bis zur Stelle des ersten Todes, bis zum Ecktor und vom Turm Hananel bis zu den Kalterkuppen des Königs.“
Es wird also eine totale geologische Veränderung im Land Israel geben. Vieles wird abgeflacht, und Jerusalem selbst wird zu einem großen Berg aufgefaltet. Durch diese Auffaltung wird sich natürlich die gesamte Bodenbeschaffenheit Jerusalems verändern, und so entsteht die Plattform für den dritten Tempel nach Hesekiel.
In Sacharja 6, Vers 12 und 13 heißt es:
„So spricht der Herr, der Herrscher, und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross. Übrigens bedeutet Nazarer Spross. Siehe, dein Mann, sein Name ist Nazarer. Und er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel des Herrn bauen. Er wird den Tempel des Herrn bauen und Herrlichkeit tragen.“
Der Messias wird also den Tempel bauen. In der Prophetie sehen wir jedoch, dass der dritte Tempel bereits vor seiner Wiederkunft gebaut wird. Es ist ganz einfach: Man wird ihn im kleinen, salomonischen Format bauen. Wenn Jesus dann kommt, wird er ihn als Bauherr voll ausbauen, nach Hesekiel. Dann erfüllt sich das Wort: Er wird den Tempel des Herrn bauen.
Ist es zwingend der gleiche Tempel, oder könnte es nicht auch in Philippi oder Vierpaar sein? Es ist so, dass der dritte Tempel nicht zerstört wird. Es gibt keine Stelle, die sagt, dass er in der großen Drangsal zerstört wird, nur verunreinigt.
Kurz nach der Drangsalzeit, nach Daniel 12, werden 30 Tage später die Opfer schon wieder eingeführt, und danach erfolgt offensichtlich der Ausbau. Es heißt sogar bei der Wiederkunft Christi in Jesaja, dass der Herr dann vom Tempel her schreit. Also steht der Tempel immer noch, und er wird dann nach Hesekiel ausgebaut.
In der Tempelbewegung in Israel ist man sich dessen bewusst. Wir verstehen vieles von diesem Plan nicht. Wir brauchen, dass Elia kommt, der Vorläufer des Messias, um uns das zu erklären.
Was soll man denn machen? Wie soll man einen Tempel bauen, wenn plötzlich die Gelegenheit kommt? Dann sagt man sich: Wir bauen, sobald wir es nach Hesekiel verstanden haben. Den Rest bauen wir so wie den Zweiten Tempel. Wir orientieren uns am Zweiten Tempel, und der Zweite Tempel selbst wurde ja nach dem salomonischen Tempel gebaut. Das war das Vorbild.
Geologische Veränderungen und prophetische Hinweise
Spielte Jesaja 40, Verse 4 und 5 eigentlich auf die Wortmann? Es heißt dort, alle Täler sollen erhöht werden, alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll eben werden, und was hügelig ist, soll glatt gemacht werden. Natürlich hat dieser Text einen Doppelsinn. Man kann sicher eine Verbindung zu Sacharja 14 herstellen, weil das Land ausgegeben wird und es hier um den kommenden Messias geht. Man soll einen Weg für ihn bahnen.
So hat der Text auch eine geistliche Bedeutung: Alles, was uneben in den Herzen ist, soll geglättet werden, damit der Herr in unsere Herzen einziehen kann. Das war ja die Aufgabe von Johannes dem Täufer. Jesaja 40 spricht von ihm, besonders in Vers 3: „Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn!“ Das war sein Auftrag. Bei ihm hat sich nichts an der Topologie Israels verändert, also an der Oberfläche des Landes, aber seine Aufgabe war es, die Menschen durch Buße auf das Kommen des Herrn vorzubereiten und sie bereit zu machen, ihn zu empfangen.
Viele taten das damals nur äußerlich. Dennoch kann man im Zusammenhang definitiv eine Verbindung zu Sacharja 14 erkennen.
Gibt es noch etwas? Gibt es eine Prophezeiung darüber, was mit der Moschee dort oben passieren wird? Nein, es gibt keine klare Prophezeiung, dass der Tempel wiedergebaut wird. Er kann nur an seinem ursprünglichen Ort errichtet werden, nicht einen Ellen daneben. Heute wissen wir, dass das Tempelhaus genau an der Stelle des Felsendoms stand. Daraus schließen wir, dass dieser weg muss.
Das wird auch durch andere Prophezeiungen bestätigt. In Psalm 83 wird ein Bündnis der Völker rund um Israel beschrieben. Ihr Ziel ist es, Israel vollständig zu vernichten. In Vers 12 heißt es: „Lasst uns ihre Wohnstätten erobern, in Besitz nehmen.“ Dieser große islamische Feldzug in der großen Drangsal hat also das Ziel, den Tempelberg zu erobern. Wir schließen daraus: Jetzt ist der Tempelberg noch islamisch beherrscht, aber es wird etwas Gründliches geschehen.
Noch etwas? Archäologen haben herausgefunden, dass gerade an dieser Stelle die Erdkruste sehr in Bewegung ist. Es ist anzunehmen, dass dort irgendwann ein Erdbeben stattfinden wird. Jerusalem liegt sowieso in einem Erdbebengebiet. Besonders an dieser Stelle, dem Ölberg, muss entweder eine Erdspalte sein oder zumindest ein sogenannter Herd.
Das Ganze hängt mit einem geologischen Problem zusammen: den tektonischen Platten. Eine dieser Platten geht durch Israel, über das Jordantal, den See Genezareth, den Jordan bis zum Toten Meer. Von dort verläuft sie weiter südlich nach Eilat, dann durch den Ozean und weiter bis nach Südafrika. Es ist ein Grabenbruch von etwa 12.000 Kilometern.
Das ist auch der Grund, warum das Tote Meer der tiefste Punkt der Welt ist – etwa 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Dort ist die Erdkruste zwischen zwei Platten auseinandergebrochen. Das ist der ideale Ort für Erdbeben. Dieses Gebiet ist also sehr erdbebengefährdet.
Am Ende der Großen Drangsal wird es dort so gewaltige geologische Bewegungen geben, dass sich die gesamte Beschaffenheit verändern wird. Interessant ist dabei: Im Prinzip bleibt der Tempelplatz trotzdem erhalten. In Sacharja 14 wird der Turm Hananel erwähnt, der genau die Nordbegrenzung des 500-Ellen-Quadrats markiert.
Der Turm Hananel befindet sich an der Nordseite, nahe der Nordwestecke. Wenn man sich das auf einer Karte oder einem Foto anschaut, sieht man das 500-Ellen-Quadrat und rechts oben an der Ecke den Turm Hananel sowie den Turm Meer. Dort, wo die Ziffer 16 steht. Das Foto ist etwas gedreht, aber wir schauen von Osten her auf das Bild; rechts ist Norden, links Süden und oben Westen.
Dass der Turm Hananel erwähnt wird, zeigt, dass das 500-Ellen-Quadrat erhalten bleibt, obwohl ganz Jerusalem zu einem Gebirge aufgefaltet wird. Das ist beeindruckend – diese Präzision in der Prophetie.
Dann kommt der große Vorhof hinzu, und so wird das der größte Tempelbau der gesamten Weltgeschichte sein – mit Abstand. So etwas haben wir noch nie gesehen. Alles ist sehr schön gestaltet, von der Ästhetik und den Proportionen her. Aber warum ein so großer Vorhof? Für die Heiden, für alle Völker.
Abschließend wollen wir noch Sacharja 14, Vers 16 betrachten: „Es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.“
Dafür braucht es einen riesigen Heidenvorhof. Deshalb dieser Plan für den letzten Tempel. Es ist eindrücklich: Alles begann mit der Stiftshütte, die 25 auf 50 Meter maß. Dann kam der salomonische Tempel mit 250 auf 250 Metern, ebenso der zweite Tempel. Unter Herodes wurde er auf etwa 480 mal 300 Meter erweitert. Für den letzten Tempel wird er auf 1,5 mal 1,5 Kilometer vergrößert.
Es beginnt also ganz klein und endet sehr groß. So ist Gottes Art. Er hat uns nicht deshalb erwählt, weil wir besonders sind. Aber am Ende will er das, was er erwählt hat, groß und herrlich machen – zur Ehre seines Namens.
Wenn wir uns nun diesen Tempelplan vor Augen führen und um unsere inneren zwei Vorhöfe einen großen Vorhof legen, stellen wir uns vor, wir fliegen mit dem Flugzeug darüber. Was fällt auf? Was beherrscht das ganze Bild? Das ist der riesige Vorhof. Das ist das, was ins Auge springt und beeindruckt: ein Heidenvorhof.
Das zeigt, dass die Gemeinde nach Gottes Bauplan so beschaffen sein muss, dass sie von Heidenmission geprägt ist. Das Ziel ist, dass sie ein Bethaus für alle Völker wird (Jesaja 56,6). Die Gemeinde muss missionarisch sein, darauf ausgerichtet, Menschen dieser Welt zu gewinnen.
Daher können wir alle Missionsbefehle am Ende der Evangelien zitieren, ebenso den Missionsbefehl in Apostelgeschichte 1,8. Das sind fundamentale Aufträge für die Gemeinde. Sie sollen die Gemeinde weltweit kennzeichnen.
Die Gemeinde ist Gottes Tempel – sowohl örtlich als Ausdruck des Tempels Gottes als auch persönlich, denn wir sind als Erlöste ein Tempel Gottes. Nach Gottes Bauplan müssen wir also förmlich durch einen missionarischen Sinn gekennzeichnet sein.
Das lässt sich sehr plastisch auf unser Leben übertragen. Es ist Gottes Wille und Plan. Eine besondere Führung, ob man Missionar werden soll oder nicht, braucht es nicht. Missionar zu sein gehört grundsätzlich zu Gottes Plan.
Wie wir diesen Auftrag ausführen und wo, ist individuell und benötigt einen persönlichen Auftrag. Aber grundsätzlich ist jeder Erlöste zum Evangelisieren berufen.
Die Zeit ist vorüber. Nächstes Mal fahren wir mit Hesekiel 43 fort.
