Einführung in die Endzeitgestalten
Wir stehen in Offenbarung 13 und haben damit begonnen. Aus Gründen des Zusammenhangs lesen wir das Kapitel zu Beginn nochmals vollständig durch.
Es geht um zwei der wichtigsten Akteure der Endzeit, die beide noch zukünftig sind. Dennoch sehen wir ihre Schatten bereits aufsteigen. Den kommenden Diktator, den wir beim letzten Mal betrachtet haben, wird von Europa beschrieben. Er ist das Tier aus dem Meer. Der kommende Antichrist, der falsche Messias, der in Israel auftreten wird, ist das Tier aus der Erde.
Darf ich bitten, den Text vorzulesen?
„Und er stand auf dem Sand des Meeres. Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte. Auf seinen Hörnern waren zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther, seine Füße wie die eines Bären und sein Maul wie ein Löwenmaul. Der Drache gab ihm seine Kraft, seinen Thron und große Macht.
Ich sah, dass einer seiner Köpfe wie zum Tod geschlachtet war, doch seine Todeswunde wurde geheilt. Die ganze Erde staunte und folgte dem Tier nach. Sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab. Sie beteten auch das Tier an und sagten: ‚Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen?‘
Es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete. Ihm wurde Macht gegeben, zweiundvierzig Monate zu wirken. Er öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen, sein Zelt und die, welche im Himmel wohnen, zu lästern.
Ihm wurde gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden. Er erhielt Macht über jeden Stamm, jedes Volk, jede Sprache und jede Nation. Alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, außer denen, deren Namen im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an geschrieben sind.
Wer ein Ohr hat, der höre! Wer in Gefangenschaft geht, der geht in Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert getötet wird, muss mit dem Schwert getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen.“
Ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, redete aber wie ein Drache. Die ganze Macht des ersten Tieres übt es vor ihm aus. Es veranlasst die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anzubeten, dessen Todeswunde geheilt wurde.
Es tut große Zeichen, sogar lässt es Feuer vom Himmel vor den Menschen auf die Erde herabkommen. Es verführt die, die auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die ihm vor dem ersten Tier gegeben wurden. Es sagt denen, die auf der Erde wohnen, sie sollen dem Tier, das die Wunde des Schwertes hat und wieder lebendig geworden ist, ein Bild machen.
Es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, sodass das Bild des Tieres redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.
Es bringt alle dazu – die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven –, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt. Niemand kann kaufen oder verkaufen, außer derjenige, der das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Hier ist Weisheit gefragt! Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.“
Historischer Hintergrund und Deutung der Symbole
Vielen Dank. Jetzt als Wiederholung vom letzten Mal: Wie muss man das begründen? Wie kann man begründen, dass das Tier aus dem Meer mit den zehn Hörnern und den sieben Köpfen das römische Reich ist?
Die Begründung kurz und auf den Punkt gebracht: Weil Daniel in Kapitel 7 diese Reiche beschreibt und als letztes die sogenannten letzten Reiche nennt.
Daniel 7 beschreibt vier Weltreiche, die in der Geschichte nacheinander auftreten sollten. Diese werden als vier blutrünstige Bestien dargestellt. Die erste Bestie ist ein Löwe mit Adlersflügeln. Daniel sieht diese Tiere aus dem Meer heraufsteigen, eines nach dem anderen. Im weiteren Text des Kapitels wird erklärt, dass diese Tiere Weltreiche bedeuten.
Der Löwe mit den Adlersflügeln ist das Weltreich zur Zeit Daniels, nämlich Babylon. Das babylonische Weltreich hatte von 609 bis 539 v. Chr. die Weltherrschaft. Das war die Zeit, als Daniel in Gefangenschaft in Babylon war.
Danach wird in Daniel 7,5 ein zweites Tier beschrieben, gleich einem Bär. Dieses Tier steht für das nächste Weltreich in der Geschichte, das medo-persische Reich, das 539 v. Chr. Babylon eroberte.
Dann folgt ein drittes Reich, dargestellt als Leopard mit vier Köpfen (Daniel 7,6). Dieses entspricht dem nächsten Weltreich in der Geschichte. Alexander der Große dehnte das griechische Reich von Europa aus bis nach Indien aus. In nur dreizehn Jahren eroberte er das gesamte medo-persische Reich bis an den Indus. Deshalb ist es auch das schnellste Tier unter den vier Bestien.
Diese schnelle Eroberung war etwas ganz Besonderes und Phänomenales – von Europa über Teile Afrikas bis nach Zentralasien. Die vier Köpfe des Leoparden sind besonders interessant, denn nach Alexanders Tod zerfiel sein Reich in vier große Teile. Diese vier Köpfe symbolisieren diese vier Teile.
Danach kommt ein viertes Tier, das in Daniel 7,7 vorgestellt wird. Es hat zehn Hörner, was genau dem Tier mit den zehn Hörnern in Offenbarung 13 entspricht. Dieses vierte Reich ist das nächste Weltreich in der Geschichte: das römische Reich.
Mit der Schlacht von Actium im Jahr 31 v. Chr. wurden die letzten Reste des Alexandereichs beseitigt. Danach war das römische Reich die unangefochtene Weltmacht Nummer eins. Das macht klar: Das Tier mit den zehn Hörnern ist das römische Reich.
Drei Phasen des römischen Reiches und Europas Entwicklung
Aber letztes Mal hatten wir in Offenbarung 17, Vers 8 noch diesen wichtigen Hinweis auf drei Phasen des römischen Reiches betrachtet. Lesen wir den Vers nochmals kurz:
Offenbarung 17,8: Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben.
Also gibt es drei Phasen:
A) Das Tier war,
B) Das Tier ist nicht,
C) Das Tier wird aus dem Abgrund heraufsteigen.
Wir werden noch deutlich sehen, dass es sich in Offenbarung 13 um ein Reich handelt, das sich selbst vergöttert. Der Herrscher lässt sich anbeten, wie wir davon gelesen haben. Darum wird dieses Tier hier in der Bibel eigentlich ganz ironisch beschrieben: Das Tier war, ist nicht, wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen.
Denn Gott wird in der Bibel als der beschrieben, der da war, der da ist und der da kommt. Und das ist die Ironie. Was ist das für ein Gott, der war? Gut, das ist ja klar. Aber dann ist nicht ein Gott, der aufhört zu existieren – das ist kein Gott, denn Gott ist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Es heißt dann wenigstens in Entsprechung zu Gott, der da kommt: Hier steht, es wird aus dem Abgrund heraufsteigen, aber dann wird der Satz weitergeführt mit „ins Verderben gehen“. Also wird das römische Reich hier ähnlich wie der Gottesname beschrieben, sodass sich drei Phasen ergeben.
Genau das haben wir letztes Mal als geschichtliche Tatsache gesehen: Das römische Reich war einmal. Allerdings meinen manche, 476 nach Christus, als die Barbaren das weströmische Reich zersetzten, sei der Untergang des römischen Reiches eingetreten. Aber das war nicht der endgültige Untergang.
Denn das oströmische Reich blieb ja weiter bestehen bis 1453, als die Türken das byzantinische, also das oströmische Reich, stürzten. Aber auch dann war es nicht vorbei, wie wir letztes Mal gesehen haben.
Das weströmische Reich hatte sich bereits ab 800 mit Kaiser Karl dem Großen rehabilitiert, der das Heilige Römische Reich aufgebaut hatte. Dieses setzte sich fort, auch über die Zeit, als das oströmische Reich untergegangen war, durch das ganze Mittelalter und bis in die Neuzeit, als das Heilige Römische Reich deutscher Nation.
Dieses Reich bestand bis 1806, als Joseph, der letzte Herrscher, die Krone niederlegte. Zwei Jahre zuvor hatte sich Napoleon zum römischen Herrscher gekrönt, und sein Reich ging dann 1815 unter. Erst dann war wirklich die Phase „ist nicht“ erreicht.
Wir haben gesehen, dass zu dieser Zeit der Nationalismus sehr wichtig wurde. Man betonte die Unterschiede der verschiedenen Nationen. Übrigens sieht man das auch sehr schön in der Musik, wie plötzlich viele Stücke komponiert werden, die einen starken nationalen Bezug haben. Zum Beispiel die ungarischen Tänze von Brahms oder Sarasate, der seine schönen Zigeunerweisen schrieb.
Alles, was einen Bezug zu einem besonderen Volk oder einer besonderen Kultur hat, wird auch in der Kunst sehr stark gefördert und hervorgehoben. Nationalismus an sich ist nichts Schlechtes, sondern eigentlich etwas Gutes, wenn man dankbar für die Heimat ist, zu der man gehört und wo man zuhause ist.
Das Problem entsteht, wenn Nationalismus Hass gegen andere beinhaltet. Dann wird er etwas ganz Negatives. Oder wenn Nationalismus Selbstüberhebung über andere bedeutet, ist er sehr hässlich.
Dieser Nationalismus hat tatsächlich zu einer inneren Zersetzung Europas geführt und schließlich als Ergebnis den Ersten Weltkrieg verursacht. Dieser Krieg begann auf europäischem Boden, betraf aber alle fünf Kontinente.
Am Ende des Krieges 1918 war es jedoch nicht vorbei. Darum kam der Zweite Weltkrieg, der eigentlich eine Fortsetzung des Ersten Weltkrieges war. So viele Fragen waren noch nicht geklärt oder abgeschlossen.
Schließlich, im Frühjahr 1945, als die Kirchenglocken läuteten, war Europa am Boden zerstört und zersetzt. Wir haben letztes Mal gesehen, dass dann die starke Vision entstand, Europa zu vereinigen.
Emil Luss hatte ich auch schon zitiert, besonders für diejenigen, die nicht dabei waren: Er war bereits in den 1950er Jahren ein Europavisionär und sagte, dass die europäische Einheit nicht neu geschaffen, sondern lediglich wiederhergestellt werden müsse.
Die Entwicklung begann dann besonders durch die Römischen Verträge 1957, als sich sechs Nationen annäherten und gerade die wichtigsten Rüstungsbereiche, die im Weltkrieg besonders wichtig waren, unter eine überstaatliche Organisation stellten.
So wurde die Euratom gegründet. Auch der Rüstungsbetrieb von Eisen und Stahl wurde überstaatlich geordnet. Daraus entstand in weiterer Entwicklung schließlich die Europäische Union mit heute 28 Nationen – ein riesiges Schiff.
Und das kam wirklich herauf aus dem Abgrund, wenn man an Offenbarung 17, Vers 8 denkt: „Es wird aus dem Abgrund heraufsteigen.“ Das griechische Wort für Abgrund ist Abyssos, und in Römer 10 ist das der Ausdruck für das Totenreich.
Tatsächlich kam aus der Asche des Zweiten Weltkriegs mit etwa siebzig Millionen Toten das neue Europa empor.
Die letzten dreieinhalb Jahre vor der Wiederkunft Christi
Nun, was in Offenbarung 13 beschrieben wird, ist nicht in Echtzeit das Hier und Heute, sondern die dreieinhalb letzten Jahre vor der Wiederkunft von Jesus Christus.
Wo sieht man diese dreieinhalb Jahre in unserem Kapitel? An den zweiundvierzig Monaten. Wo werden diese erwähnt? In Vers fünf. Ja, in Vers fünf, auch wenn man ihn kaum lesen kann. Dort heißt es: „Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete, und es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate zu wirken.“
Diese 42 Monate entsprechen also den dreieinhalb Jahren. In der Offenbarung sind damit die letzten Monate, die letzten dreieinhalb Jahre unmittelbar vor der Wiederkunft von Jesus Christus als Richter der Welt gemeint.
In dieser Zeit wird ein Stadium erreicht sein, in dem Europa zu einer totalen, totalitären Diktatur geworden ist.
Einerseits ist das Tier aus dem Meer ein Reich, nämlich das wiederhergestellte Römische Reich, andererseits ist es hier auch eine Person.
Das war bei den früheren Reichen genauso. Der babylonische Löwe war besonders in einer Person repräsentiert, nämlich Nebukadnezar, dem Begründer des neu-babylonischen Weltreiches.
Der Bär war besonders in einer Person, Kyrus, dem großen persischen König, der das Medo-Persische Reich aufgebaut hatte.
Und der Leopard war besonders das Reich, verkörpert in Alexander dem Großen.
So versteht man, dass eine Person gleichzeitig ein Reich sein kann.
Das entspricht auch ganz dem Denken von Ludwig XIV., der als Sonnenkönig gesagt hatte: „L'État, c'est moi“ – der Staat bin ich.
Genau so wird uns hier ein Reich und zugleich eine Person vorgestellt, eben eine Person, die dieses Reich repräsentiert.
Parallelen in Daniels Visionen und die symbolische Bedeutung Europas
Es ist interessant, darauf hinzuweisen, dass wir in Daniel 7 die vier Weltreiche als Übersicht über die Geschichte bis zur Wiederkunft Christi finden. Parallel dazu sehen wir in Daniel 2 dieselben vier Reiche, allerdings dargestellt durch eine menschliche Statue.
Nebukadnezar hatte diesen Traum von einer Statue mit vier Teilen. Daniel erklärt ihm die Bedeutung dieser Teile: Der Kopf besteht aus Gold, die Arme und die Brust aus Silber, der Bauch und die Hüften aus Bronze, die Beine aus Eisen. Ganz unten sind die Füße aus Eisen gemischt mit Ton.
Daniel erklärt, dass der Kopf aus Gold für Nebukadnezar selbst steht. Dieses erste Reich ist also das Babylonische Reich. Danach folgt ein anderes Reich, das den Armen und der Brust aus Silber entspricht. Das war das medopersische Reich. Die zwei Arme symbolisieren das Doppelreich der Perser und Meder.
Dann kommt der Bauch und die Hüften aus Bronze, was dem griechischen Reich Alexanders entspricht. Anschließend folgen die Beine aus Eisen, ein starkes Reich, das Daniel als das Römische Reich identifiziert.
Interessant ist auch in Daniel 7, dass das Tier mit den zehn Hörnern Zähne aus Eisen hat. Hier besteht eine Parallele zu den Eisenbeinen der Statue in Daniel 2. Die zwei Beine symbolisieren die Teilung des Römischen Reiches in das weströmische und das oströmische Reich.
Diese langen Beine weisen auf die lange Zeit des Römischen Reiches hin, das sich bis in die Neuzeit und moderne Zeit erstreckt. Ganz unten sind die Füße aus Eisen und Ton, was die letzte Phase des Römischen Reiches darstellt. Diese Phase entspricht auch der letzten Phase des Tieres aus Daniel 7, das war, nicht ist und dann wieder heraufkommt.
Besonders interessant ist, dass die Füße nicht nur aus Eisen, sondern aus Eisen und Ton bestehen. Daniel erklärt diese Symbolik in Daniel 2, Vers 41. Dort heißt es:
„Und dass du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen gesehen hast, das wird ein geteiltes Königreich sein. Auch von der Festigkeit des Eisens wird etwas in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast. Und die Zehen der Füße sind teils aus Eisen und teils aus Ton. Zum Teil wird das Königreich stark sein und zum Teil wird es zerbrechlich sein. Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast, bedeutet, sie werden sich durch Heiraten untereinander vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften, so wie sich Eisen mit Ton nicht mischen lässt.“
Es wird also gesagt, dass dieses Reich zum Teil die Festigkeit von Eisen hat, aber zum Teil auch zerbrechlich ist wie lehmiger Ton. Diese Beschreibung passt genau auf die Situation des modernen Europas und die aktuelle Krise.
Es gibt Nationen wie Deutschland, die durch ihre enorme industrielle Kraft große Stärke besitzen. Gleichzeitig sollen sie die schwächeren Teile finanzieren, wie Griechenland oder Spanien, die eher dem Ton entsprechen. Wir müssen nicht alle aufzählen, aber das Missverhältnis ist deutlich sichtbar.
Genau das ist die Problematik von Eisen und Ton. Einerseits steht das Eisen für die europäische Integration, andererseits gibt es starke Kräfte, die dagegen sind. Einige Länder überlegen sogar den Austritt aus der EU. Überall gibt es zersetzende Kräfte, verbunden mit einem gewissen Nationalismus.
Das wird ganz neutral gesagt, denn Nationalismus kann sowohl positiv als auch negativ sein. Dennoch zeigt die Bibel klar, dass bis zum Schluss die Füße bis zu den Zehen aus Ton und Eisen gemischt sein werden. Es wird ein geteiltes Königreich sein, wie in Vers 41 beschrieben.
Diese innere Einigkeit Europas fehlt. Viele wünschen sie sich, aber sie ist nicht vorhanden.
Politische und gesellschaftliche Einflüsse auf Europa
Und dann gibt es natürlich noch eine Agenda – die Agenda der internationalen Sozialisten.
Es gibt zwei Arten von Sozialisten: die nationalen Sozialisten und die internationalen Sozialisten. Die nationalen Sozialisten sind die Nazis, die internationalen Sozialisten hingegen die Kommunisten, also die Linken. Diese sagen: Man darf nicht stolz sein auf Blut und Boden. Das ist nationaler Sozialismus, und damit wollen wir nichts zu tun haben. Wir sind internationale Sozialisten und wollen kein Nationalgefühl.
Deshalb war es über viele Jahre hinweg die linke Politik, die Einwanderung nach Europa voranzutreiben. Dadurch wird natürlich das nationale Gefühl geschwächt. Man denkt europäisch oder – als nächster Schritt – kosmopolitisch: Ich bin ein Weltbürger und nicht mehr nur ein Schweizer oder ein Spanier.
In diesem Zusammenhang sehen wir auch etwas in Vers 43: „Dass du das Eisen mit lebendem Ton vermischt gesehen hast, sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen.“ Eine andere Übersetzung sagt: „Sie werden sich völkisch mischen, aber sie werden nicht einander haften, gleichwie sich Eisen mit Ton nicht vermischt.“
Heute erleben wir riesige Ströme von Hunderttausenden Menschen. Es gibt eine Politik, die sagt: „Kommt, kommt, kommt!“ Und was bedeutet das? Das passt genau zu dieser Agenda: Alles nationale Denken soll eliminiert werden. Es soll eine Durchmischung geben, und zwar multikulturell, sodass das Christentum in Europa nicht mehr führend ist.
Das Christentum hat in der Vergangenheit die europäische Kultur geformt und geprägt, aber das soll nicht mehr so sein. Das Christentum soll nur noch eine marginale Rolle spielen. Deshalb wird zum Beispiel Kindergärtnerinnen und Volksschullehrerinnen gesagt: „Bitte keine Weihnachtslieder singen, das geht nicht, das stößt gewisse Kinder ab.“
Das Christentum hat also nicht mehr den Vorrang in Europa – das ist genau diese Agenda. Aber die Rechnung geht nicht auf. Sie werden sich völkisch mischen, aber sie werden trotzdem nicht einander haften. Dieses Gespaltensein in Europa wird bleiben.
Doch es gibt eine Antwort.
Der Weg zur totalitären Diktatur Europas
Warum kommt am Schluss diese Diktatur? Wie gelingt der Übergang von einem Europa, das sich demokratisch nennt, obwohl wir feststellen, dass viele Züge der EU überhaupt nicht demokratisch sind?
Als Schweizer wundern wir uns manchmal: Ist das wirklich Demokratie? Das Volk hat kaum etwas zu sagen. Es gibt Leute, die bestimmen, obwohl sie nicht vom Volk gewählt oder legitimiert wurden. Das ist keine Demokratie. Doch das, was hier vorgestellt wird, ist noch nicht ein starker Mann. Wie kommt es also dazu?
Wir haben bereits in den ersten Siegelgerichten, die gleich nach der Entrückung der Gemeinde eintreffen werden, gesehen, dass es zu totalem Chaos kommt. Offenbarung 6 beschreibt das zweite Siegel: Das erste Siegel ist der Antichrist, der kommt; das zweite Siegel ist das feuerrote Pferd.
Wer liest uns das vor? „Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Kommen! Und es zog aus ein anderes, ein feuerrotes Pferd, und dem, der darauf saß, wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen und die Menschen einander schlachten zu lassen. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.“
Das bedeutet großes Blutvergießen und riesige Unruhe in Europa. Das nächste Siegel beschreibt eine wirtschaftliche Krise, die sehr schmerzt, auch wenn ich nicht von einem Zusammenbruch sprechen würde.
Lies du noch das dritte Siegel dazu: „Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte etwas wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar, und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu.“
Hier haben wir also eine enorme Teuerung. Wenn erklärt wird, dass ein Maß Weizen, im Griechischen „Königs-Weizen“, etwa ein Liter ist, und ein Denar nach Matthäus 20 der Tageslohn eines Arbeiters war, dann entspricht ein Liter Weizen dem Tageslohn eines Arbeiters. Das bedeutet eine Teuerung von etwa 1200 – das ist schmerzhaft.
Ich bin gerade am Dienstag aus Argentinien zurückgekehrt. Dort gab es kürzlich eine Inflation von tausend Prozent. Das ist unglaublich. Die größten Banknoten sind hundert Pesos. Die Regierung drückt die Inflation nach unten, doch hundert Pesos sind nicht einmal zehn Euro wert.
Früher konnten die Armen dort das argentinische Fleisch problemlos kaufen, das war ihr Hauptnahrungsmittel. Sie kauften kaum Gemüse, sondern aßen das billigste Fleisch. Die armen Leute litten unter Vitaminmangel und verloren die Zähne. Jetzt ist das Fleisch auch teurer geworden – was sollen sie jetzt noch essen? Das ist eine schlimme Lage.
Die Offenbarung richtet ihren Fokus besonders auf Europa, das ehemalige christliche Europa. Dieses Blutvergießen und die völkische Mischung erklären, woher der Katalysator kommt, der die Unruhe auslöst. Wir wissen, dass unter diesen großen Strömen auch ISIS-Leute sind, die für Unruhe sorgen werden.
Wichtig ist, dass wir als Christen zwei Dinge unterscheiden: Politik ist das eine, die Menschen, die kommen, das andere. Wir sehen große Probleme in der Politik und eine Blindheit gegenüber der Kultur und Religion des Islam. Aber wir sehen die Menschen und haben den Auftrag, ihnen das Evangelium zu bringen.
Früher mussten Missionare weit reisen, heute kommen sie zu uns. Das ist eine Chance. Wir lieben die Menschen, weil Gott sie liebt – alle, ohne Unterschied von Nation, Stamm, Sprache oder Religion. Das ist für uns keine Frage. Wir helfen, wo wir können.
Diese beiden Dinge darf man nicht vermischen, sonst kommt man zu falschen Schlüssen und sogar Fehlverhalten. Es ist schrecklich, wenn Christen sich gegenüber Fremden falsch verhalten. Gott liebt den Fremdling, wie wir in den fünf Büchern Mose lesen.
In Hebräer 13,1 heißt es: „Der Gastfreundschaft vergesst nicht! Denn dadurch haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ Der Ausdruck Philoxenia steht für Gastfreundschaft: „Philo“ bedeutet Liebe, „Xenia“ bedeutet Fremde. Philoxenia heißt also Liebe zu Fremden, eine Gastfreundschaft mit besonderem Akzent – eine tätige Liebe, die sich im Einladen zeigt.
Das ist ein klares Gebot im Neuen Testament: Die Gastfreundschaft, die Philoxenia, vergesst nicht.
Aus aktuellem Anlass wollte ich diesen Hintergrund einbauen, damit wir verstehen, was das Tier in der Offenbarung bedeutet. So sehen wir die Entwicklung: Sobald Europa dieses Blutvergießen des zweiten Siegels erlebt und dann die Teuerung von 1200, wird die Masse plötzlich sagen: „Doch, ein starker Mann, einer, der unbürokratisch das Problem löst!“
Das ist der gleiche Fehler, den ganz Europa machen wird – wie in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Hitler. In der Not kommt jemand, der scheinbar Hilfe anbietet und verführt. So wird er kommen.
Wir sehen, dass die Masse aus der Geschichte nichts lernt. Ich will nicht sagen, dass niemand etwas daraus lernt, aber leider nicht alle. So wird dieser starke Mann kommen.
Die Symbolik der Tiere und kulturelle Einflüsse Europas
Schauen wir uns Offenbarung 13 etwas genauer an. Das Tier wird mit verschiedenen anderen Tieren verglichen. In Vers 2 steht: „Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul wie das eines Löwen.“
Dieses vierte Tier aus Daniel, mit den zehn Hörnern, das das römische Reich darstellt, weist Ähnlichkeiten mit den vorangegangenen Reichen auf. Es ähnelt dem Leopard, dem Reich davor, dem Bären, dem Reich davor und dem Löwen, dem ersten Reich.
Das bedeutet Folgendes: Die europäische Kultur baut stark auf der griechischen Kultur, Philosophie und Religion auf – das ist der Leopard. Doch die europäische Kultur hat nicht nur von Griechenland übernommen. Die kulturellen Einflüsse reichen weiter zurück, denn Medo-Persien beeinflusste Griechenland, und Medo-Persien selbst war stark von der babylonischen Kultur geprägt. So finden wir all diese kulturellen und religiösen Elemente aus Babylon, Medo-Persien und Griechenland wieder in der römischen, also europäischen Kultur.
Interessanterweise erfolgt die Darstellung in umgekehrter Reihenfolge. Johannes schrieb die Offenbarung um 95 nach Christus, zur Zeit des römischen Reiches. Die Darstellung ist also ein Rückblick auf den Leopard, den Bären und den Löwen.
Wir haben bereits betont, dass dieses Tier aus dem Meer im Gegensatz zu dem Tier aus der Erde steht (Vers 11). Das Tier aus dem Meer ist ein Kontrast zu dem Tier aus der Erde, das der Antichrist ist, der in Israel auftreten wird.
Das Tier aus dem Meer steht für die unruhigen Nationen dieser Erde. Jesaja 17, Vers 12 vergleicht diese Nationen mit dem unruhigen Meer. Im Gegensatz dazu wird das Volk Israel als das auserwählte Volk bezeichnet und mit Erde verglichen. Deshalb heißt es in Vers 11: „Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen.“
Dieser kommende Diktator erhält seine Macht nicht, weil Europa an sich ein so starker Kontinent wäre, sondern das Entscheidende wird in Vers 2b genannt: „Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.“ Der Drache ist der Teufel, wie wir in Kapitel 12 gesehen haben. Dort heißt es ausdrücklich in Vers 9: „Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, welcher Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt.“
Satan gibt diesem kommenden Mann seine persönliche Macht. Das macht ihn stark und das Furchtbare an ihm aus. Deshalb wird Europa mit satanischer Macht wirklich zur Nummer eins aufsteigen.
In Vers 7 heißt es: „Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden, und es wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation.“ Das bedeutet nicht, dass dieses Reich die ganze Welt umfasst oder dass es eine Weltregierung geben wird, obwohl es Bestrebungen und Ideologien gibt, eine solche aufzurichten.
Doch das gelingt nur im Ansatz. Die Bibel macht deutlich, dass es neben diesem römischen Reich, also dem vereinigten Europa, noch andere Machtblöcke gibt. Zum Beispiel die Könige des Ostens, die Könige des Sonnenaufgangs. Darauf wird in Offenbarung 16 hingewiesen. Diese kommen aus Asien, mächtige Nationen, die in den letzten dreieinhalb Jahren, im letzten Weltkrieg, eine wichtige Rolle spielen werden.
Weiterhin erwähnt die Bibel islamische Staaten ganz detailliert. Sie spricht über Libyen, Ägypten, Sudan, Syrien, Ismail, was Saudi-Arabien entspricht, und so weiter. Diese Staaten werden nicht im Zusammenhang mit dem Römerreich gesehen, sondern bilden einen eigenen Machtblock.
Besonders zu erwähnen ist Assyrien, das in Jesaja als Todfeind Israels beschrieben wird. Es wird Israel von Norden her überrennen, zu Beginn der dreieinhalb Jahre. Historisch war Assyrien das Reich im Nordirak, das sich über den Nahen Osten ausbreitete.
In Daniel 11 wird Assyrien als der König des Nordens bezeichnet. In der erfüllten Prophetie war der König des Nordens immer Großsyrien, das heißt von Libanon, Syrien bis nach Pakistan. All diese Gebiete sind heute islamisch geprägt, einschließlich der heutigen Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan und sogar Iran.
Das ist genau das, was der IS heute versucht, immer mehr aufzubauen. Dieser Machtblock steht im Kontrast zum Römischen Reich und auch im Gegensatz zu den Königen des Sonnenaufgangs.
Wir sehen also eine gespaltene Welt. Das muss so sein, denn es wird zum schrecklichsten Blutvergießen kommen. In Kapitel 9 haben wir bereits gesehen, dass dort ein Drittel der Menschheit umkommt. Bezogen auf heute wären das zwischen zwei und drei Milliarden Menschen. Das ist unvorstellbar, aber dennoch möglich, da die Waffen dafür vorhanden sind.
Wichtig ist, wenn es in Offenbarung 13, Vers 7 heißt: „Es wurde ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation“, dann bedeutet das, dass dieses Reich Macht und Druck auf die ganze Welt ausüben kann.
Wie das genau funktioniert, werden wir gleich noch sehen – insbesondere über die Wirtschaft.
Die Bedeutung der zehn Hörner und Könige
Ich darf jetzt mal sagen, dass es eine Parallele mit der Zahl zehn gibt, nämlich dieses Tier hat zehn Hörner. In Daniel wird ja berichtet, in Daniel 2 von der Statue, die zehn Zehen hat. Das muss ebenfalls eine Bedeutung haben.
Ich habe das bisher noch nicht erwähnt, um nicht vorzugreifen. Aber wenn du das schon ansprichst, schlagen wir mal auf, Kapitel 17, Vers 12. Dort geht es um das Tier und die drei Phasen: Es war, ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen. Dann wird erklärt, was die zehn Hörner bedeuten. In Offenbarung 17, Vers 12 heißt es: „Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Königreich empfangen haben, aber mit dem Tier eine Stunde Macht wie Könige empfangen. Diese haben einen Sinn und geben ihre Kraft und Macht dem Tier.“
Weiter heißt es: „Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene, Ausgewählte und Treue.“
Hier wird also gesagt, dass die zehn Hörner zehn Könige bedeuten. Das wird auch in Daniel 7 deutlich, wo das Tier mit den zehn Hörnern beschrieben wird. Dort wird eine Regierungsform von zehn Männern an der Spitze dargestellt, heute in Europa. Heute sind es zwar nicht zehn, die Kommission besteht aus etwas mehr Mitgliedern, aber das ist nur eine kleine Abweichung von der heutigen Kommission hin zu einem Zehnergremium.
Ganz wichtig ist: Dieses Zehnergremium wird dann abgelöst. In Daniel 7 wird beschrieben, dass diese zehn Hörner plötzlich von einem weiteren Horn ergänzt werden, das drei der bestehenden Hörner erniedrigt, aufsteigt und die ganze Macht übernimmt. Das ist der kommende Diktator, der in Offenbarung 13 mit dem Tier identifiziert wird und als das Tier aus der Erde beschrieben wird.
Das heißt also: Zuerst gibt es ein Zehnergremium als Übergang, dann kommt die Diktatur. Dieser Diktator muss seine Macht ergreifen. Drei Hörner werden erniedrigt, und schließlich werden ihm alle zehn Hörner gehorsam sein.
Wichtig ist auch, dass diese zehn Könige nicht zehn Staaten repräsentieren. Ich erinnere mich noch, dass vor Jahrzehnten plötzlich vom Europa der Zehn gesprochen wurde. Manche sagten: Seht ihr, das sind die zehn Hörner aus Offenbarung 17. Das ist jedoch falsch, denn wenn man den Text genau liest, steht dort nicht „zehn Länder“, sondern „zehn Könige, die noch kein Königreich empfangen haben, aber Gewalt wie Könige empfangen“.
Das heißt, sie haben Macht wie Könige, aber kein eigenes Land. Sie repräsentieren also nicht zehn Länder. Das hätte man erkennen müssen. So wäre man nicht enttäuscht gewesen, als Europa sich auf zwölf Mitgliedstaaten erweiterte, dann auf fünfzehn und so weiter bis heute auf 28.
Das ist eigentlich genau das Prinzip der Subsidiarität im neuen Europa. Subsidiarität bedeutet, dass die einzelnen Staaten eigenständig sind und sich auch selbst regieren sollen. Erst wenn ein Mitgliedsland seine Probleme nicht mehr lösen kann, greift die höhergestellte Europäische Kommission ein. Ansonsten besteht Autonomie, und das nennt man Subsidiarität – diese Abstufung.
Sie haben also Macht wie Könige, aber kein Land. Das ist das oberste Gremium. Dann kommt der Diktator, und die zehn Hörner unterwerfen sich ihm für eine Stunde mit dem Tier.
Und wie du gesagt hast: In Daniel 2 bei der Statue entsprechen die zehn Zehen ganz am Schluss der Füße genau diesem Zehnergremium. So ist das.
Das zweite Tier: Der falsche Messias in Israel
Und jetzt noch zum zweiten Tier: Lies nochmals jemand die Verse elf und zwölf vor.
"Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde heraufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, und es redete wie ein Drache. Die ganze Gewalt des ersten Tieres übt es vor ihm aus, und es bewirkt, dass die Erde und die, die auf ihr wohnen, das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde."
Hier sehen wir also das zweite Tier aus der Erde, das ist der Antichrist. Der Antichrist wird König und Herrscher in Israel sein. Er wird sich als Messias ausgeben, deshalb steht hier, dass dieses Tier aussieht wie ein Lamm.
Jesus Christus wird in der Offenbarung 28 Mal als Lamm bezeichnet. Dieses Tier sieht also aus wie ein Lamm, als wäre es der Messias. Daniel 11,36-39 beschreibt diesen falschen Messias in Israel als Herrscher.
Zusätzlich erfahren wir hier, dass er offensichtlich eng befreundet sein wird mit dem kommenden Diktator von Europa. Er wird wie dessen Propagandaminister wirken, also eine Art Goebbels sein. Er bringt die Menschen dazu, das erste Tier anzubeten. Der Kommilitator wird sich vergöttern und anbeten lassen.
Nun lesen wir dazu noch Daniel 11,36-39, die Beschreibung des Antichristen. In Daniel hat sich alles bis Vers 35 erfüllt, dann springt das Ende von Vers 35 in die Endzeit. Dort steht: „zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes, denn es verzieht sich noch bis zur bestimmten Zeit.“
Mit Vers 36 befinden wir uns in der Endzeit, wie wir in den folgenden Versen noch deutlich sehen werden. Dort wird dieser Antichrist als König beschrieben.
Lies bitte vor:
„Und der König wird nach seinem Belieben handeln, und er wird sich erheben und sich groß machen gegen jeden Gott. Gegen den Gott der Götter wird er unerhörte Reden führen, und er wird Erfolg haben, bis die Verfluchung vollendet ist, denn das fest Beschlossene wird vollzogen. Selbst auf den Gott seiner Väter wird er nicht achten, und weder auf den Schatz der Frauen noch auf irgendeinen Gott wird er achten, sondern er wird sich über alles erheben. Stattdessen wird er den Gott der Festungen ehren, und den Gott, den seine Väter nicht gekannt hatten, wird er mit Gold, Silber, Edelsteinen und Kostbarkeiten ehren. Er wird gegen die starken Festungen mit einem fremden Gott vorgehen. Wer ihn anerkennt, dem wird er viel Ehre erweisen, und er wird solchen Leuten Herrschaft verleihen über die Vielen und ihnen das Land zum Lohn austeilen.“
Dieser Mann erhebt sich gottlos über alles. Er ist ein völlig autonomer Mensch, der nichts und niemanden anerkennt, auch nicht Gott. Das ist der Inbegriff des modernen Menschen, der sich als letzte Instanz sieht.
In Vers 37 heißt es weiter: „Auf den Gott seiner Väter wird er nicht achten.“ Der Ausdruck „der Gott seiner Väter“ ist in der Bibel immer der Begriff für den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Das wird ein Jude sein, ein Israelit.
Er wird also ein abgefallener Jude sein, der auf den Gott seiner Väter nicht achtet. Ähnlich wie Sigmund Freud, der sich selbst als gottlosen Heide bezeichnete und den Glauben seiner Väter verwarf. So wird es auch mit dem Antichristen sein.
Weiter heißt es: „Und weder auf die Sehnsucht der Frauen noch auf irgendeinen Gott wird er achten.“ Was ist die Sehnsucht der Frauen? Es war die Hoffnung, den Messias zu empfangen. Für jüdische Frauen war die Hoffnung, vielleicht einmal die Mutter des Messias zu werden. Der Messias sollte in Bethlehem geboren werden, geboren von einer Jungfrau (Jesaja 7). Der Messias war die Sehnsucht der Frauen.
Mit anderen Worten: Er wird auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den Gott der Bibel, nicht achten. Er wird den Messias verwerfen, denn er ist der Antichrist, der gegen Christus, den Messias, ist. Auch auf keinen anderen Gott wird er achten, nicht einmal auf Allah.
Das macht deutlich, dass Europa nicht islamisch werden wird. Gerade im Zusammenhang mit der Angst vor der Islamisierung: Islamisierung ist ein Prozess, aber Europa wird nicht islamisch. Das römische Reich wird ein Reich des Götzendienstes sein. Gott wird gelästert, wie wir in Offenbarung 13,1 gesehen haben, wo auf den Köpfen Namen der Lästerung stehen. Auch in Vers 6 heißt es: „Es öffnete seinen Mund zu Lästerungen wider Gott, seinen Namen zu lästern.“
Das entspricht der modernen Autonomie. Heute wird lange gefordert, Gott solle keine Rolle mehr in unserer Kultur spielen. Gott soll nicht einmal in der Verfassung erwähnt werden.
Gerade in intellektuellen Kreisen wird nun die Frage diskutiert: Gibt es ein Recht auf Lästerung? Besonders nach der Ereignissen in Paris mit der Satirezeitschrift, die atheistisch, links und gottlästernd war. Nach dem schrecklichen Anschlag in Paris wurde diese Frage noch intensiver diskutiert.
Wir sehen, dieser kommende Mann wird genau diesem Ideal entsprechen. Der wahre Gott wird gelästert, aber der kommende Diktator wird sich göttlich verehren lassen. Der Antichrist bringt die Menschen dazu, das Tier aus dem Meer anzubeten.
In Daniel 11 gibt es eine Ausnahme: Obwohl gesagt wird, dass er auf den Gott seiner Väter, die Sehnsucht der Frauen und irgendeinen Gott nicht achten wird, wird er doch „den Gott der Festungen“ ehren, den Gott, den seine Väter nicht kannten.
Dieser Ausdruck „Gott der Festungen“ ist im Buch Daniel aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus eigenartig. Später wird dieser Ausdruck eine ganz konkrete Bedeutung bekommen: Jupiter Kapitolinus, der Gott, dem die Kapitolsfestung in Rom gewidmet ist.
Wir sehen also, dass der Antichrist den Gott der Festungen ehren wird, Jupiter Kapitolinus. Offenbarung 13 macht klar, dass er die Menschen dazu bringen wird, den kommenden Diktator anzubeten.
Folglich wird sich der kommende Diktator als Jupiter Kapitolinus, den römischen Vatergott, ausgeben. Europa besinnt sich wieder auf seine heidnischen Wurzeln. Das Christentum soll marginalisiert werden, mit allen Mitteln der Politik. Es soll im öffentlichen Raum schweigen, als Privatsache gelten und nur noch eine Religion unter vielen in Europa sein.
So besinnt man sich wieder auf die Wurzeln Europas. Der Diktator wird sich als Jupiter, als Vatergott, verehren lassen, während der Antichrist sich selbst als Gottessohn ausgibt, als Messias. Er wird sich auch in Jerusalem im Tempel setzen und sagen: „Er sei Gott“ (2. Thessalonicher 2).
In Offenbarung 13 sehen wir eine teuflische Imitation der Trinität. In Kapitel 12 haben wir das Tier, den roten Drachen, das ist Satan. In Kapitel 13 gibt es das Tier aus dem Meer und in der zweiten Hälfte das Tier aus der Erde.
Wir haben also drei Tiere: Das Tier aus dem Meer gibt sich als Gottvater aus, das Tier aus der Erde als Gottessohn. Die Kraft im Hintergrund, die in den Aktionen der Endzeit wirkt, ist unsichtbar. Diese Kraft ist Satan, der den Heiligen Geist imitiert.
So muss man Kapitel 12 und 13 zusammen betrachten. Dann erkennt man die Agenda Satans und dass Europa eine zentrale Rolle spielen wird. Europa ist der Kontinent, der am meisten vom Evangelium in den vergangenen 2000 Jahren mitbekommen hat, sich aber entschieden hat: „Wir wollen nichts mehr mit dem Evangelium zu tun haben.“
Jetzt machen wir eine Pause von 20 Minuten.
Weitere Machtblöcke und geopolitische Einordnung
Eine Zeit vor der Pause hatten wir noch darüber gesprochen, dass das römische Reich zwar die Macht Nummer eins sein wird, wenn dieser Diktator kommt, aber es gibt noch andere Machtblöcke. Wir haben gesprochen vom König des Nordens, von Isis, sowie von diversen weiteren islamischen Ländern, die die Bibel ausdrücklich namentlich erwähnt, wie Ägypten, Libyen, Sudan und so weiter. Dann auch von den Königen von Sonnenaufgang.
Jemand in der Pause hat mich noch darauf aufmerksam gemacht: Ja, aber noch weiter, nämlich Russland. Das wollte ich eigentlich noch sagen, aber irgendwie ist es mir entgangen, darum war ich sehr dankbar für den Hinweis.
Wo finden wir Russland in der Bibel? In Hesekiel 38 wird ja Rosch erwähnt, dieses Reich aus dem äußersten Norden. Das darf man nicht verwechseln mit dem König des Nordens. Der König des Nordens umfasst das Gebiet von Libanon und Syrien bis nach Pakistan, über Gebiete der Türkei und zentralasiatischen muslimischen Ländern wie Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan.
Aber eben im äußersten Norden ist Russland, das in Hesekiel 38 mit vielen Verbündeten genannt wird, einerseits aus Asien, Europa – Europa wird dort sogar erwähnt – und dann auch Afrika. Dieser Angriff von Rosch wird allerdings der allerletzte sein, also bereits nach diesen dreieinhalb Jahren.
Das macht deutlich: In der Endzeit muss Russland eine Großmacht sein, die in der Bibel als Rosch aus dem äußersten Norden unterschieden wird vom Römischen Reich und von den Königen von Sonnenaufgang, was wir gesehen haben.
Also ist es wichtig zu sehen, dass es keine eine Weltregierung gibt. Sonst gäbe es ja gar nicht diesen Clash der Zivilisationen, diesen Zusammenprall der verschiedenen Machtblöcke.
Die USA sind heute eine Großmacht. Trotzdem wird sich das Machtzentrum in Europa befinden, weil aus dem römischen Reich der Diktator kommt.
Man findet im Internet so viel Blödsinn. Da wurde zum Beispiel gesagt, Obama sei der Antichrist und so weiter. Man sollte all das vergessen.
Amerika ist in dem Sinn eine Expansion von Europa. Es waren Europäer, die damals rübergegangen sind – Kriminelle und Gottesfürchtige zu Beginn. Das hat Amerika geprägt. Das Problem von Amerika ist, dass es derart astronomisch verschuldet ist, dass es sehr gefährdet ist, dass ein Zusammenbruch kommen könnte.
Wenn die Bibel vom römischen Reich spricht, sind die Grenzen nicht genau festgelegt. Wichtig ist das Kerngebiet des römischen Reiches, nämlich Europa. Aber als Anhang, Verbindung und Bündnis können diverse andere Nationen eine Rolle spielen.
Australien zum Beispiel – wer ist die Königin von Australien? Die englische Königin. Obwohl Australien frei und unabhängig von England geworden ist, ist die englische Königin immer noch Königin von Australien. Auch das ist eine Expansion des Römischen Reiches.
Das hängt natürlich damit zusammen, dass das die Prophetie von Noah über seine Söhne Sem, Ham und Japheth ist. Japheth wurde als Vater der Europäer bezeichnet. 1. Mose 10 macht klar, dass Griechenland, Javan und dann die Germanen und Kelten über Gomer usw. von ihm abstammen.
Von Japheth heißt es: "Weit mache es, Gott dem Japheth." Und Sem soll wohnen. Das ist eine Verheißung, dass Japheth sich in der Weltgeschichte am meisten ausdehnen wird.
So ist es gekommen: mit den Buren bis nach Südafrika, nach Australien und Amerika. Ganz Amerika ist eine Expansion von Spanien und Portugal. Kanada wurde von Nordeuropäern besiedelt, ebenso wie die USA, während Südeuropäer nach Mittel- und Südamerika kamen.
In 1. Mose 9,27 heißt es: "Weit mache es, Gott dem Japheth, und er wohne in den Zelten Sams, und Kanaan sei sein Knecht." Das ist ein kurzer Hinweis, dass Japheth sich am meisten ausdehnen wird.
Noch weiter: Israel wird in der Bibel als Erde bezeichnet, im Kontrast zum Meer. Das hat damit zu tun, dass Israel das auserwählte Volk ist und Gott feste Verheißungen für dieses Volk hat und es zum Ziel führen wird.
Das soll man nicht politisch auffassen, sondern als göttliche Bestimmung Israels im Kontrast zu den Völkern.
Der kommende Antichrist könnte ja auch ein Jude aus den USA sein, oder? Ja, er könnte auch ein Jude aus China sein. Nein, ich will sagen: Er wird ein Jude sein, der in Israel herrscht.
Denn in Daniel 11,36-39 sehen wir, wie er in Israel regiert – über die Vielen, das ist in Daniel immer wieder der Ausdruck für die Masse des jüdischen Volkes. Es wird sogar gesagt, dass er von dem Land austeilt, denen, die ihm Ehre geben. Er regiert im Land Israel.
Natürlich kann er ein Einwanderer aus den USA sein, aber auch aus Chile. Die Juden sind ja aus allen Ländern gekommen, aus allen fünf Kontinenten.
Du wolltest das ja gar nicht sagen, ich denke nur laut, weil die amerikanischen Juden bekanntlich reich sind.
Aber eben, es ist so: Deine Frage war eher, ob er ein Jude aus dem Ausland ist. Ja, natürlich. Wenn das so steht, dann muss er zu seiner Machtergreifung in Israel sein.
Ein Großteil der Juden in Israel kommt aus dem Ausland. Die im Land Geborenen nennt man Sabras. Das macht es übrigens sehr angenehm für diejenigen, die Hebräisch lernen. Man muss keine Minderwertigkeitskomplexe wegen des Akzents haben.
In Israel werden alle Akzente gesprochen – spanische, englische, alles ist erlaubt. Aber die Sabras, die im Land geboren sind, haben mit der Zeit eine Aussprache entwickelt, die ein Standardhebräisch geworden ist.
Sabra ist übrigens das gleiche Wort wie für die Kaktusfeige auf Italienisch – "Ficodindia". Diese süße Kaktusfeige ist innen süß, aber außen stachelig. So sind auch die im Land geborenen Israelis: außen stachelig, aber wenn man sie kennenlernt, sind sie ganz süß.
Der Antichrist wird also im Land herrschen. Die Bibel sagt nicht, aus welchem Land er kommt, aber er ist ein Jude und wird als Propagandaminister wirken.
Jetzt gehen wir weiter zu Offenbarung 13, Verse 13 bis 15. Bitte lies das gleich noch vor.
Es tut große Zeichen, sodass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt vor den Menschen. Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die ihm gegeben wurden, vor dem Tier zu tun.
Es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dass sie ein Bild des Tieres machen sollen, das die Wunde des Schwertes hat und wieder lebendig geworden ist.
Es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, sodass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.
Hier wird klar: Der Antichrist wird der größte Esoteriker aller Zeiten sein. Er tut große, übernatürliche Zeichen.
Zwei Beispiele werden genannt: Erstens Feuer vom Himmel, zweitens ein Götzenbild, das sprechen kann.
Was bedeutet das Feuer vom Himmel? Das kennen wir aus der Bibel, zum Beispiel in der Geschichte von Elija in 1. Könige 17.
Es ging darum, zu beweisen, wer der wahre Gott ist: Baal, der Blitz- und Regengott der Kanaaniter, oder der Herr, der Gott der Bibel.
Wir sehen dort, wie die Baalspriester sich in Ekstase bringen und sich ritzen, aber es kommt keine Antwort vom Himmel.
Dann betet Elija ganz schlicht, und Feuer vom Himmel verzehrt das bereitgestellte Opfer auf dem Altar.
Das war ein Blitz vom Himmel, der Beweis für den wahren Gott. Ganz Israel kam damals zum Bekenntnis: "Der Herr ist Gott, ha Elohim, der Herr ist der Gott."
So war der Götzendienst widerlegt.
In der Zeit des Antichristen wird alles umgestellt: Das, was ein eindeutiger Beweis für den wahren Gott war, wird er tun und die Massen verführen.
Das zweite Beispiel ist ein Bild, das spricht.
Im Alten Testament wurde als starkes Argument gegen die Verehrung von Götzen Psalm 115, Verse 4 bis 8 verwendet:
"Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie und reden nicht, Augen haben sie und sehen nicht, Ohren haben sie und hören nicht, eine Nase haben sie und riechen nicht, sie haben Hände und tasten nicht, Füße und sie gehen nicht, keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. Ihnen gleich sind die, die sie machen, jeder, der auf sie vertraut."
Es wird also gesagt: "Einen Mund haben sie und reden nicht."
Ich habe das auch schon gesagt: Ich habe viele Götzen in Indien und Thailand gesehen, alle hatten einen Mund, aber keiner sprach.
Trotzdem vertrauen die Menschen auf diese Götter und erwarten Großes.
Sie haben auch Arme, aber sie können die Menschen nicht tragen. Die Menschen müssen ihre Götter durch die Straßen tragen.
Der Gott der Bibel sagt in Jesaja 46, dass er sein Volk von Mutterleib bis zum grauen Haar trägt. Das ist wunderbar.
Nicht wir müssen unsere Götter tragen, sondern Gott trägt uns durchs Leben.
Nun wird hier alles auf den Kopf gestellt: Der Antichrist macht ein Götzenbild, das sprechen kann.
Das wird nicht einfach eine plumpe technische Sache sein, sondern wirklich Magie.
Darum werden die Menschen dem Antichristen ihre Herzen nur so zufliegen lassen.
Das sind zwei Beispiele: Ein Argument im Alten Testament für den wahren Gott – Feuer vom Himmel – wird verdreht.
Ein Argument im Alten Testament gegen Götzendienst wird ebenfalls verdreht.
Man könnte sich fragen: Wie kann es sein, dass die Masse in Israel dem Antichristen folgen wird, wenn das doch völlig gegen die Tora ist?
Erstens sind 80 Prozent in Israel gar nicht orthodox, also kommt es auch nicht so ganz darauf an, ob es wirklich mit der Tora übereinstimmt.
Ein anderer Punkt ist viel wichtiger, und das hat man in der Vergangenheit gesehen.
Ich muss vielleicht hinten anfangen: Im Kommentar zu Kohelet, dem Midrasch Kohelet, einem wichtigen Bibelkommentar im Judentum aus dem Mittelalter, steht:
"Wenn der Messias kommt, wird er uns eine neue Tora bringen."
Die Tora, die der Mensch in dieser Zeit lernen kann, kann nicht verglichen werden mit der Tora, die der Messias bringt.
Im Judentum ist bekannt, dass der Messias das Gesetz ändern wird, indem er ein neues Gesetz bringt – das Gesetz des Christus auf einer höheren Ebene.
In den vergangenen 2000 Jahren sind etwa 50 falsche Messiasse im Judentum aufgetreten, vom ersten Jahrhundert durch die Jahrhunderte bis ins 20. Jahrhundert.
Der letzte war Rabbi Menachem Mendel Schneerson aus New York.
Man hat erlebt, wie solche falschen Messiasse große Teile des Weltjudentums von England bis Persien verführen konnten.
Es kam vor, dass ein solcher falscher Messias sagte: "Jetzt ist die Zeit des Messias da. Jetzt müssen wir nicht mehr nach den Geboten der Tora handeln. Jetzt dürft ihr alles machen, was ihr wollt, bis hin zur Gesetzlosigkeit."
Und die Menschen haben das geglaubt.
Das zeigt das Verführungspotenzial.
Jetzt muss man sich vorstellen: Der Antichrist kommt und sagt: "Seht, Feuer vom Himmel, wie Elija es getan hat, als Beweis für den Gott der Väter.
Und seht das Bild, das spricht.
Die Bibel sagt, die Götter der Heiden sind nichts, denn sie haben einen Mund, aber sie sprechen nicht.
Mein Bild spricht und verlangt, dass jeder getötet wird, der es nicht anbetet."
Die Massen werden darauf hereinfallen.
Der Messias bringt eine ganz neue Ordnung.
Jetzt gehen wir weiter.
In Offenbarung 13, Verse 16 bis 18 wird beschrieben, dass er auch das Zahlungssystem erneuern wird.
Bitte lies vor.
"Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt.
Und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Hier ist die Weisheit: Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eine Menschenzahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig."
Jetzt wird klar: Bargeld wird abgeschafft. Man kann in dieser Zeit nur noch kaufen oder verkaufen mit einem Malzeichen, entweder an der rechten Hand oder auf der Stirn.
Das ist genau das, was in den vergangenen Jahren schon längst vorbereitet wurde.
Es gibt verschiedene Methoden: Tätowierungen, unsichtbar auf der Hand, oder ein Chip unter die Haut.
Man bezahlt nicht mehr mit Bargeld, sondern nur noch direkt mit einem solchen Code auf der Hand oder Stirn.
Es wird von der Abschaffung des Bargeldes in den kommenden Jahren gesprochen, auch für die EU.
Die Entwicklung ist unglaublich.
Wenn man an die vergangenen Jahrzehnte denkt, den Aufbau des digitalen Zeitalters, ist alles vorbereitet, dass der Zahlungsverkehr nur noch über digitale Schienen läuft, sodass alles kontrolliert werden kann.
In Italien wurde mir erklärt, dass Unternehmer dort zwei Buchhaltungen führen – nicht doppelte Buchhaltung im Sinne von Steuerhinterziehung, sondern eine für die Steuern und eine weitere.
Der Staat geht davon aus, dass die Leute betrügen.
Das ist ein großes Problem für Christen, weil sie dann so viel Steuern zahlen müssten, dass es kaum tragbar ist.
Wenn der Staat davon ausgeht, dass die Menschen sowieso lügen und betrügen, ist das furchtbar.
All diese Machenschaften werden dann nicht mehr möglich sein.
Der Staat kann dann genau abrechnen, und es gibt kein Bankgeheimnis mehr.
Die Schweiz musste sich dem schon beugen.
Der Druck in der Finanzwelt geht darauf hin, dass alles verfügbare Geld in die Hand des Staates kommt.
Natürlich ist arbeitsbedingter Betrug zu verhindern, aber es geht darum, dass der Staat volle Macht und Kontrolle über uns haben will.
So wird es genau kommen nach der Offenbarung.
Johannes hat das im Jahr 95 geschrieben.
Bibelleser durch die Jahrhunderte konnten das lesen und fragten sich: Wie geht das? Ein Malzeichen, und dann kann man bezahlen, ohne Malzeichen nicht.
Heute ist das für uns auf der Hand liegend.
Dadurch, dass das Tier Gewalt über die ganze Erde und alle Stämme, Sprachen und Völker erhält, wie in Vers 7 beschrieben, ist das ein Hinweis, dass diese neue Art von Finanzsystem über das römische Reich hinausgehen wird.
Zum Beispiel baut die IS jetzt ein eigenes Finanzsystem mit Gold auf.
Sie achten darauf, ein Finanzsystem mit einem Gegenwert zu haben.
Das ist unser Problem, denn was ist ein Euroschein? Papier.
Viele glauben, sie haben Gold, weil sie Goldpapiere besitzen.
Der größere Teil des gehandelten Goldes existiert gar nicht als echtes Gold.
Die gesamte Goldmenge auf der Erde ist nur ein Bruchteil dessen, was heute mit Gold gehandelt wird.
Das heißt, es sind alles Papiertransaktionen mit Gold, das real gar nicht existiert.
Das ist verrückt.
Darum ist es so wichtig, wenn man Gold kauft, dass man echtes Gold besitzt und nicht nur ein Papier.
Wenn alles zusammenbricht, bricht auch das Papier zusammen.
Aber man ist mit Gold auch nicht sicher, denn der Staat könnte plötzlich sagen: "All das Gold, das zu Hause gelagert ist, gehört uns."
Dann nützt das auch nichts.
Wir sehen, wohin das geht: zur totalen Kontrolle.
Niemand kann mehr kaufen oder verkaufen, nur wer das Malzeichen annimmt.
Das Schlimme ist nicht nur das Malzeichen, sondern dass es den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens trägt.
Das ganze System läuft so, dass bei diesem Code der Eigenname des kommenden Diktators in Buchstaben oder die Quersumme als Zahl enthalten ist.
Jetzt muss ich erklären, wie das funktioniert.
Die Zahl seines Namens ist 666.
Im Hebräischen und Griechischen haben Buchstaben gleichzeitig eine Zahlenbedeutung.
Zum Beispiel bedeutet im Griechischen Alpha eins, Beta zwei, Gamma drei, und so weiter bis zehn; dann kommt Kappa für zwanzig, Lambda für dreißig, und so weiter bis hundert.
Dann geht es in Hunderterschritten weiter: zweihundert, dreihundert bis Omega mit achthundert.
Jeder Buchstabe hat also eine Zahlenbedeutung.
Man kann ein Wort nehmen und die Zahlenwerte der einzelnen Buchstaben zusammenzählen.
So erhält man die Quersumme eines Wortes.
Hier ist es so: Die Quersumme des Namens des kommenden Diktators wird 666 ergeben.
Darum heißt es hier: "Hier ist die Weisheit, wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres."
Die Gläubigen in der Zeit nach der Entrückung, zum Beispiel der Überrest aus Israel, der dann zum Glauben kommt, werden noch rechtzeitig, bevor sich alles zuspitzt, die Rechnung machen.
"Wow, komisch, der Name dieses Mannes ergibt 666."
Das ist natürlich noch nicht der letzte Beweis, denn es kann mehrere Namen geben, die 666 ergeben.
Ich kenne zwei Namen aus dem Alten Testament, die 666 ergeben.
Aber es ist ein Hinweis.
Darum wird hier gesagt: "Hier ist die Weisheit, wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres."
Das wird für die Gläubigen dann ein Argument sein, um den Mann frühzeitig zu entlarven – dass er wirklich der ist, von dem die Prophetie spricht.
Die 144.000 auf dem Berg Zion
Und nun ist es interessant: Ab Kapitel 14 beginnt eine ganz neue Szene in der Prophetie. Johannes erhält einen ganz anderen Blick, und er sieht den Berg Zion in Jerusalem. Lesen wir Verse 1 bis 3:
„Und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, mit ihm hundertvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines lauten Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die 144 Tausend, die von der Erde erkauft waren.“
Ja, danke. Die 144.000 haben wir doch schon in Kapitel 7, Verse 1 bis 8 gefunden, und zwar gerade noch vor Beginn der großen Drangsalzeit. Dort haben wir gesehen, dass sie von Gott versiegelt wurden, damit sie diese ganze Zeit der Gerichte unbeschadet überstehen.
Wir haben ja in den früheren Bibelklassen schon darüber gesprochen, dass der Überrest aus Israel die Flucht ergreifen wird, und zwar gerade vor Beginn der großen Drangsal. Bevor also der König des Nordens, der IS, Israel überrennen wird, werden sie als Zeichen haben, wenn der Antichrist das Bild, von dem gesprochen wird, auf dem Tempelplatz in Jerusalem aufstellt.
Wer es liest, beachte es: Matthäus 24, Vers 15 sagt, dass alle, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen sollen, denn es wird eine große Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist von Anfang der Welt an noch je sein wird. Diese werden also auf die Berge fliehen, die hauptsächlich im Westjordanland liegen, und dann über den Jordan nach Moab gehen. Das ist das Gebiet in Jordanien, jenseits des Toten Meeres. Dort werden sie von Arabern dreieinhalb Jahre versorgt werden.
Am Schluss der Drangsal, wenn der IS das ganze Land überrannt hat, zwei Drittel der Bevölkerung Israels umgekommen sind und ein Drittel in der Not zum Glauben kommt, dann kehren die 144.000 zurück. Sie werden sogar in die letzten Schlusskämpfe noch eingreifen, wie uns Sacharja 9 und 10 anschaulich beschreibt.
Jetzt sieht Johannes das Lamm auf dem Berg Zion. Jesus Christus kehrt zuerst auf dem Ölberg zurück, sagt Sacharja 14. Dort wird er den IS vernichten, der Jerusalem belagert. Anschließend geht er hinüber auf den Tempelberg, und das ist in der Bibel der Berg Zion. Dort versammelt sich der Herr auf dem Tempelberg, auf dem Berg Zion, mit den hundertvierzigtausend.
Nun wird gesagt, dass sie seinen Namen an der Stirn tragen. Das ist ein interessanter Kontrast. Es ist eine ganz neue Szene. In Kapitel 13 hatten wir Szenen auf Szenen: In Kapitel 12 die Frau, die in die Wüste flieht, dann in Kapitel 13 das Tier aus dem Meer und das Tier aus der Erde, und jetzt in Kapitel 14 die hundertvierzigtausend auf dem Berg Zion. Und es geht noch weiter, es gibt weitere Szenen.
Ein Zusammenhang mit dem Vorhergehenden ist aber vorhanden. Es ist nicht einfach zusammenhangslos aneinandergereiht. Sie tragen auch etwas auf der Stirn, aber nicht den Namen des Tieres, sondern den Namen des Lammes. Was ist der Name des Lammes? Jesus.
Jota ist zehn, habe ich gesagt, ja? Und Eta, das lange E, ist acht. Eta ist acht, dann kommt Sigma, das S, zweihundert, Upsilon, das geschrieben wird als „Oy“ im Altgriechischen – es gibt kein U im Griechischen, „Oy“ entspricht U –, Omikron, das kurze O, ist siebzig, das Ypsilon vierhundert, und dann das Schlusssigma nochmals zweihundert. Das ergibt zusammen achthundertachtundachtzig.
Das ist schon frappant, nicht wahr? Das wird dem Bibelleser nicht einfach so schnell und leicht serviert. Man muss schon auf die Idee kommen: Aha, der Name des Tieres ist sechshundertsechsundsechzig. Und dann heißt es plötzlich, die hundertvierzigtausend haben den Namen des Lammes an ihrer Stirn. Ja, und jetzt: Was ist der Name des Lammes? Jesus, der Zahlenwert achtundachtzig – das ist schon bemerkenswert, wirklich so zusammengestellt.
Man muss daran denken: Die Zahl sieben ist in der Bibel die Zahl der Vollkommenheit, darum sieben Schöpfungstage usw. Die Zahl sechs ist die Zahl der Unvollkommenheit, der Sünde. Und wird dreimal verstärkt: sechs sechs sechs – das ist der Inbegriff des Menschen der Sünde, der Gesetzlosigkeit. Acht ist eben über sieben. Das ist die Perfektion schlechthin, nochmals verstärkt: acht acht acht.
Das ist eigentlich der Punkt, worauf es ankommt. Die Menschen werden das Zeichen des Tieres annehmen, damit ihre Geldgeschäfte laufen. Aber damit erkennen sie gleichzeitig an: Ich verehre diesen Mann göttlich. Darum wird das für die Gläubigen nach der Entrückung ein echtes Problem sein. Sie können dieses Zeichen des Tieres nicht annehmen.
Wir kommen später in Kapitel 14 nochmals auf dieses Thema zurück und werden sehen, warum das so schwerwiegend ist. Sie werden es nicht annehmen können. Was kann man noch machen, wenn man nicht mehr kaufen und verkaufen kann, weil man den Götzendienst nicht akzeptieren will? Beten. Das wird dann wirklich prekär.
Prekär ist, das kommt ja von „precari“, beten. Eine prekäre Lage ist eine Situation, in der man merkt, nur noch beten hilft. Unser tägliches Brot gib uns heute. So werden die Gläubigen in dieser Zeit leben. Aber eben: Sie haben den Namen Jesus auf ihren Stirnen.
Es ist interessant: Heute wissen wir aus der modernen Gehirnforschung, dass das Gehirn verschiedene Areale hat. Hinten sind die Reflexe, und im Zusammenhang mit Sehen ist das sehr wichtig. Vorne haben wir den Frontallappen, dort geht es um das bewusste Organisieren, Planen und Ordnen.
Darum fährt jemand, der zu viel Alkohol trinkt, auf dem Frontallappen „unter“. Ja, es ist so. Oder auch bei Rockmusik mit stampfender Rhythmik fährt das herunter. Aber eben: Da ist der Name. Das heißt, wonach planen, organisieren und ordnen wir unser Leben? Jesus Christus im Zentrum – das wird für diese Gläubigen gelten.
Da stellt sich die Frage: Was steht bei uns drauf? Geht es um unsere Finanzen? Ich habe jemanden gekannt, der immer, wenn er von der Arbeit nach Hause kam, an den Computer ging und seine Fonds überprüfte: „Ach, schon wieder runter, jetzt wird es minus zwei“, und die Aktien jeden Tag. Sein Denken war beherrscht von seinem Geld. Aber wie ist es bei uns?
Eben, es ist so, dass uns das Wichtige unser tägliches Brot ist, dass der Herr der Mittelpunkt ist. Paulus sagt in 2. Timotheus 2, Vers 8: „Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten.“ Das ist es, dass er eben das Zentrum unseres Denkens, unseres Planens und Handelns ist. Und das finden wir hier bei den hundertvierzigtausend.
Beim nächsten Mal gehen wir weiter. Dann kommt das mit dem neuen Lied, ein wunderbares Thema. Es geht auch um himmlische Musik und irdische Musik, sehr interessant. Sie hören eine Musik vom Himmel, und sie können sie nachsingen, aber nur sie.
Das dann für das nächste Mal.
Herr Jesus Christus, danke, dass wir in der Endzeit leben dürfen, dass wir sehen, wie sich dein Wort vor unseren Augen erfüllt und wie sich die Dinge vorbereiten, die noch kommen werden. Danke, dass wir wissen dürfen, dass wir in dir alles haben.
Danke, dass du in diese Welt gekommen bist, um unser Schuldproblem zu lösen, und danke, dass du jedem vergibst, der seine persönliche Schuld im Gebet bekennt und so mit dir den Weg gehen will.
Wir bitten dich, Herr Jesus, hilf uns, dass wir in dieser Endzeit wach bleiben, nüchtern sind und die richtige Haltung haben – gerade auch in Bezug auf all die Menschen um uns herum, die so viele Nöte, Fragen und Ängste haben.
Hilf uns, dass wir ihnen diese Antworten als Wort weitergeben und sie mit der Liebe gewinnen können, mit der du uns geliebt hast. Amen.