
Guten Abend, wir kommen zu 2. Samuel, Vers 4.
Wir haben gerade in der letzten Folge gesehen, dass David zur Ruhe kommen durfte. Der Herr hat ihn aus allen Prüfungen herausgeführt. David hatte den Wunsch, dass Gott ein festes Haus haben könnte, nicht nur ein Zelt, so wie er selbst auch eines hatte.
Wie wir in Jerusalem gesehen haben, fand sein Vertrauter und Freund, der Prophet Nathan, den Gedanken wunderbar. Er sagte zu David: „Geh hin, tu alles, was du in deinem Herzen hast, denn der Herr ist mit dir“ (Vers 3).
Doch das war nicht ein prophetisches Wort, sondern ein freundschaftlicher Gedanke.
In jener Nacht aber erging das Wort des Herrn an Nathan, indem er sprach: „Geh hin und sprich zu meinem Knecht David: So spricht der Herr: Solltest du mir ein Haus als meine Wohnung bauen? Denn ich habe nicht in einem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Kinder Israel aus Ägypten herausgeführt habe, bis auf diesen Tag. Stattdessen wanderte ich umher in einem Zelt und in einer Wohnung. Wo immer ich wanderte unter allen Kindern Israel, habe ich zu einem Stamm, einem der Stämme Israels, dem ich geboten habe, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus aus Zedern gebaut?“
Und nun sollst du so zu meinem Knecht David sagen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide genommen, hinter dem kleinen Vieh her, damit du Fürst sein solltest und über mein Volk Israel herrschen solltest.
Ich bin mit dir gewesen, wohin du auch gezogen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet. Ich habe dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Großen, die auf der Erde sind.
Ich werde einen Ort für mein Volk Israel setzen und es pflanzen, damit es an seiner Stätte wohnt und nicht mehr beunruhigt wird. Die Söhne der Ungerechtigkeit sollen es nicht mehr bedrücken wie früher.
Seit dem Tag, an dem ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe, habe ich dir Ruhe verschafft vor allen deinen Feinden. Der Herr kündigt dir an, dass er dir ein Haus bauen wird: Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, werde ich deinen Nachkommen, deinen Samen, der aus deinem Leib kommen soll, erwecken und sein Königtum befestigen.
Er wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königtums in Ewigkeit befestigen. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder züchtigen.
Doch meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir weggetan habe. Dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein in Ewigkeit, und dein Thron soll fest sein in Ewigkeit.
Der Herr gibt eine Prophetie, und Nathan muss sich korrigieren. David soll also nicht das tun, was er geplant hatte. Gott stellt klar, dass er David nie dazu aufgefordert hat, einen festen Tempel zu bauen. Dabei wird die Heilsgeschichte durchgegangen. Gott erinnert an den Auszug aus Ägypten, wie es in Vers 6 heißt: „Denn ich habe nicht in einem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Kinder Israel aus Ägypten heraufgeführt habe – bis auf diesen Tag.“
Die ganze Heilsgeschichte vom Exodus bis zum Königtum Davids wird hier betrachtet. Gott macht deutlich, dass er einen Plan mit David hatte, nämlich dass dieser das Volk Israel weiden sollte. Sehr schön ist, wie das ausgedrückt wird: Der Herr nennt David wiederholt „mein Knecht“. Er anerkennt damit, dass David ein Mann ist, der sich ganz dem Herrn unterstellt hat.
So heißt es in Vers 5: „Mein Knecht“ und auch in Vers 8: „Und nun sollst du zu meinem Knecht David sagen.“ Besonders eindrücklich ist die Ausdrucksweise in Vers 8: „Ich habe dich von der Weide genommen, hinter dem kleinen Vieh weg, damit du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel!“ Gott hat David aufwachsen lassen als Hirten, was eine Vorbereitung auf seinen späteren Dienst war. Doch der Tag kam, an dem Gott ihn von diesem Hirtendienst weggenommen hat, um ihn schließlich zum Hirten über Israel zu machen.
Gott betont außerdem, dass er David während seines ganzen Lebens begleitet hat – durch alle Prüfungen, Nöte, Verwerfungen und Ablehnungen hindurch. Das wird besonders eindrücklich in Vers 9: „Und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gezogen bist. Ich habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet.“
Darüber hinaus wird konkret auf die Richterzeit Bezug genommen, wie in Vers 11: „Und seit dem Tag, als ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe.“ Hier haben wir innerhalb des Alten Testaments eine Rekapitulation: Zunächst der Exodus (2. Mose 12), dann die Richterzeit, die im Buch der Richter beschrieben ist. Der Apostel Paulus erklärt in Apostelgeschichte 13, dass diese Zeit etwa 450 Jahre dauerte. Die Richterzeit und die Fremdherrschaftszeiten zusammen ergeben genau diese 450 Jahre.
Gott hat in dieser ganzen Zeit nie den Auftrag gegeben, einen festen Tempel aus Stein anstelle der Stiftshütte zu bauen. Doch nun wird Davids Wunsch von Gottes Seite umgekehrt. Gott sagt zu ihm, der dem Herrn ein Haus bauen wollte, in Vers 11: „Und der Herr tut dir kund, dass der Herr dir ein Haus machen wird.“ Will man das verstehen?
David hatte ja bereits einen Palast, den Hiram von Tyrus für ihn gebaut hatte. Aber hier liegt ein Wortspiel vor, wie ich in meinen Notizen zusammengestellt habe: David will Gott ein Haus bauen (Vers 2), daraufhin verspricht Gott David ein stabiles Haus zu bauen (Verse 4 bis 16), besonders hervorzuheben ist dabei Vers 11.
Es ist wichtig, ein Wortspiel im Hebräischen zu verstehen: Bayit bedeutet Haus, aber das gleiche Wort steht auch für Familie oder sogar eine Dynastie, also eine Abfolge von Generationen einer Familie. Dieses Konzept wird mit Bayit bezeichnet.
Gott will David eine Dynastie errichten. Die Dynastie Davids soll ein ewiges Königtum haben. Wie wir noch sehen werden, soll aus dieser Linie von David einmal der Messias kommen – der Herrscher im tausendjährigen Reich und danach auch auf der neuen Erde in Ewigkeit.
In der Bibel finden wir später immer wieder den Ausdruck „Haus Davids“ – auf Hebräisch „Beit David“. Dieser Ausdruck meint die Familie und die Dynastie von David.
Weiter macht Gott klar: Es wird zwar so kommen, dass ein Haus aus Stein gebaut wird, aber das soll nicht David tun, sondern sein Sohn. In Vers 12 heißt es: „Wenn deine Tage erfüllt sein werden und du bei deinen Vätern liegst, so werde ich deinen Nachkommen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen soll.“ Wörtlich steht dort „deinen Samen“ – gemeint ist der Nachkomme, der aus deinem Leib kommen soll.
Gott wird das Königtum dieses Nachkommen befestigen. Er wird meinem Haus und meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königtums in Ewigkeit befestigen.
Das ist ein Hinweis auf Salomo, der den Tempel bauen sollte. Warum nicht David? Gott wollte mit David und Salomo ein prophetisches Bild schenken.
David wurde König über ganz Israel. Seine Herrschaft war jedoch, wie wir noch deutlicher sehen werden, geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen, in denen er einen Feind nach dem anderen besiegte.
Wir haben bereits gesehen, wie er die Philister besiegt hat. In Kapitel 8 wird dieser Zusammenhang weiter ausgeführt. Dort erfahren wir, dass David nicht nur die Philister, sondern auch die Moabiter, die Syrer und die Edomiter besiegte – also alle Feinde rund um Israel.
Diese militärischen Erfolge bildeten die Grundlage für die Herrschaft seines Sohnes Salomo. Sein hebräischer Name lautet Shlomo, was deutlich macht, dass er mit dem Wort Shalom verwandt ist. Shlomo bedeutet „der Friedliche“ oder „der Mann des Friedens“. Auf Deutsch könnte man sagen Frieder Friedemann.
Salomo sollte also der Friedliche sein. Unter seiner Herrschaft erreichte das Reich Israel seine größte Ausdehnung, bis hinauf an den Euphrat. Doch diese Ausdehnung beruhte auf den kriegerischen Eroberungen seines Vaters David.
Salomo war selbst kein Kriegsmann, sondern der oberste Richter Israels. Berühmt ist die Geschichte von den zwei Frauen, die sich um ein totes Kind stritten und zu ihm kamen, um sein weises, salomonisches Urteil zu hören.
Er war Richter wie David, jedoch auf eine andere Weise: David war der General seiner Armee, während Salomo als oberster Richter auf dem Richterstuhl saß.
Dies ist ein Hinweis auf das Kommen des Herrn Jesus. Er wird in der Zukunft als König kommen – er, der einst verworfen wurde, ähnlich wie David lange Zeit von Israel verworfen war. Doch eines Tages wird er der anerkannte König sein.
Jesus wird als der anerkannte König erscheinen und zunächst in verschiedenen Kriegen alle seine Feinde besiegen. Er wird nach Jesaja 63 in Edom kommen und dort in einer Völkerschlacht im Süden des Jordan kämpfen. Edom liegt südlich vom Toten Meer auf der jordanischen Seite. In dieser Schlacht wird er eine ganze Koalition von Völkern besiegen, die in der Zukunft gegen Edom und Jordanien kommen werden. Es handelt sich dabei um ehemalige Bundesgenossen, die der Herr Jesus dort vernichten wird.
Weiterhin finden wir in der Offenbarung 16 die Prophetie, dass der Herr Jesus in Harmagedon erscheinen wird. Dort werden die Heere des Westens versammelt sein. Auf der Ebene von Harmagedon, im Hinterland von Haifa, wird er diese Heere besiegen und vernichten.
Schließlich wird Jesus auch auf dem Ölberg erscheinen, wie es in Sacharja 14 beschrieben wird. Seine Füße werden auf dem Ölberg stehen, und dort wird er die Armeen des Königs des Nordens besiegen, der während der Drangsal ganz Israel überrennen wird.
Noch mehr: Er wird schließlich alle Kriege bis an das Ende der Erde beschwichtigen. Ein sehr wichtiger Vers in diesem Zusammenhang steht in den Psalmen. Psalm 46, Vers 9 und 10 beschreibt das so:
„Es toben die Nationen, die Königreiche wanken; er lässt seine Stimme erschallen, die Erde zerschmilzt. Der Herr der Heerscharen, der Gott Jakobs, ist mit uns, eine hohe Festung ist uns der Gott Jakobs, Sela. Kommt, schaut die Großtaten des Herrn, der Verheerungen auf der Erde angerichtet hat, der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin. Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf der Erde.“
Besonders wichtig ist Vers 10, der davon spricht, dass er die Kriege bis an das Ende der Erde beschwichtigt.
Die große Drangsal, die letzten dreieinhalb Jahre vor der Wiederkunft Jesu als König und Richter der Welt, wird der letzte Weltkrieg sein. Es wird der schrecklichste Krieg aller Zeiten sein, bei dem ein großer Teil der Menschheit umkommen wird.
Jesaja 13 beschreibt, dass Gott die Menschen so kostbar machen wird wie Gold von Ophir. Das bedeutet, dass aufgrund der starken Reduzierung der Menschheit der Wert eines Menschen steigen wird.
So steht es in Jesaja 13. Danach wird der Herr Jesus alle Kriege bis an das Ende der Erde beschwichtigen.
Das wäre auch mal eine Hausaufgabe, aber natürlich fakultativ. Ich gebe ja immer wieder solche Hausaufgaben und Anregungen für das persönliche Bibelstudium: alle Stellen nachschlagen und herausschreiben, wo über die Enden der Erde gesprochen wird, oder auch das Ende der Erde beziehungsweise das Ende des Himmels.
Damit werden die Teile des Festlandes bezeichnet, die am weitesten von Israel entfernt sind. Jerusalem nennt der Herr in Hesekiel 5,5: „Dies ist Jerusalem, ich habe es mitten an den Nationen gesetzt und Völker um es her.“ Wirklich liegt Jerusalem, das Land Israel, am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika – eine einzigartige Situation.
Darum ist die biblische Geographie immer von dieser Perspektive aus zu betrachten. Wenn die Bibel zum Beispiel vom König des Nordens spricht, sind eben Länder nördlich von Israel mitgemeint, wie Syrien, Libanon, Türkei, Aserbaidschan und so weiter, auch Turkmenistan und andere.
Wenn die Bibel aber von einem Land im äußersten Norden spricht, das ist Rosch in Hesekiel 38,39, dann ist damit Russland gemeint – also das letzte Land, wenn man von Israel aus nach Norden geht. Alles wird von Israel her betrachtet, und darum spricht man von den Enden der Erde.
Es gibt so viele Stellen, die diese Teile des Festlandes bezeichnen, zum Beispiel in Südamerika: Chile, Kolumbien. Ich habe den Kolumbianern gesagt, dass sie auch in der Bibel vorkommen, eben weil sie ein Land sind, das zu den Enden der Erde gehört.
Wenn man dort am Pazifik steht und noch weiter weggehen möchte, dann kehrt man eigentlich schon wieder nach Hause zurück. Irgendwo ist man fertig. Also das sind die Enden der Erde – bis hinauf nach Alaska oder hinunter in den Süden Afrikas, Australien, Neuseeland, Indonesien, die Philippinen und so weiter. Das alles sind die Enden der Erde, und sie kommen in der Bibel vor.
Auch die Thais haben sich gefreut, als ich ihnen erklärt habe, dass sie in der Bibel vorkommen, eben wenn die Bibel von den Enden der Erde spricht.
Jetzt wird hier in Psalm 46 klar, dass diese Kriege die ganze Welt umfassen werden. Das ist ja die Definition von Weltkrieg. Der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 war der erste, weil er der erste Weltkrieg war, bei dem alle fünf Kontinente betroffen waren – mit 18 Millionen Toten. Auch der Zweite Weltkrieg betraf alle fünf Kontinente und forderte 70 Millionen Tote.
Aber der letzte Weltkrieg – ich sage jetzt nicht der dritte, denn es könnte ja noch ein dritter und ein vierter kommen. Deshalb sage ich einfach vorsichtig „der letzte“, dann stimmt es immer, und man muss sich nie korrigieren.
Dieser letzte Weltkrieg wird in der großen Drangsal stattfinden. Der Herr Jesus sagt, wenn diese Zeit von Gott nicht verkürzt würde (Matthäus 24), würde kein Fleisch gerettet werden. Das bedeutet nicht, dass keine Seele gerettet wird. „Kein Fleisch“ heißt, kein Mensch würde überleben. Wenn Jesus nicht eingreifen würde, würde die Menschheit sich selbst ausrotten.
Wir wissen, dass wir auf diesem Planeten Waffen besitzen, mit denen die Menschheit mehrmals ausgelöscht werden könnte. Aber Gott wird das nicht zulassen. Trotzdem wird es schrecklich sein. Allein in den ersten Siegelgerichten nach der Entrückung wird von einem Viertel der Menschheit gesprochen, das weggerafft wird. Später wird in den Posaungerichten von einem Drittel der Menschheit gesprochen. Wenn man das mit den heutigen Zahlen berechnet – wir sagen heute etwa acht Milliarden Menschen –, dann wären ein Viertel zwei Milliarden.
Man merkt, das sind ganz andere Dimensionen als im schrecklichen Zweiten Weltkrieg mit 70 Millionen Toten. Und dann kommt noch ein Drittel dazu. Natürlich kann man das nicht einfach addieren, also ein Viertel plus ein Drittel, weil zwischendurch noch andere Gerichte in der Offenbarung stattfinden, bei denen auch Menschen sterben. Deshalb kann man den Drittel nicht einfach von der Ausgangszahl nehmen.
Ich will nur sagen, das ist so erschreckend, was da beschrieben wird. Doch Jesus wird kommen und die Menschheit retten. Er wird die Kriege beschwichtigen bis an das Ende der Erde. Den Bogen zerbricht er und zerschlägt den Speer, die Wagen verbrennt er mit Feuer.
Man darf nicht denken, dass es sich hier um alte Waffen handelt. Wie sieht ein Bogen aus? In der Geschichte haben sich Bögen ständig verändert, und zwar von Land zu Land und von Kultur zu Kultur. Das gilt auch für Speere und Wagen.
Interessanterweise heißt ein Raketenprogramm Israels „Chäz“, was „Pfeil“ bedeutet. Raketen sind die modernen Pfeile, und die Abschussrampen sind die Bögen. Der Bogen ist die Einrichtung, mit der man die Energie liefert, damit die Rakete fliegen kann. Auch der Speer ist eine Entwicklung bis hin zu den modernen Raketen. Und die Wagen entsprechen modernen Panzern und anderen militärischen Fahrzeugen.
Aber der Herr wird alles vernichten, und es wird Ruhe geben. So wie David schließlich Ruhe geschaffen hat, konnte sein Sohn Salomo ein Friedensreich regieren. Salomo war wirklich das Bild des Friedensreichs, des tausendjährigen Friedensreichs par excellence – so eindrücklich.
Beide, David und Salomo, weisen auf den Herrn Jesus hin. Jesus wird also in Macht und Herrlichkeit kommen. In der ersten Zeit wird er eine Davidsregierung ausüben, in der er über Kriege und Feinde siegt und schließlich Ruhe schafft.
Danach wird er auf seinem Thron sitzen, wie es in Matthäus 25,31 steht, im Tal Kidron, also im Tal Josaphat, wie es in Joel 4 beschrieben wird. Nach und nach werden alle Nationen eine Israelreise machen und dorthin kommen. Der Herr wird die Nationen auf dem Richterstuhl richten, genauso wie Salomo Richter auf seinem Thron war.
Und darum haben wir hier ein grandioses Panorama vor uns. Die Geschichte von David, wie er verfolgt wurde, sehen wir als einen Hinweis auf den Herrn Jesus, den Verworfenen. Diejenigen, die David begleiteten und ihm die Treue hielten, sind ein Bild der Gläubigen heute. Diese Gläubigen halten zu Jesus Christus und tragen die Schmach, die Christus erlitten hat.
In dieser Welt sind wir nicht angesehen, wenn wir sagen, dass wir auf der Seite von Jesus Christus stehen. Doch David kam zum Königtum, und all seine Begleiter – zum Beispiel die Menschen aus der Höhle Adulam – waren bedrängte, niedergeschlagene Menschen mit großen Problemen. David zog sie an. Sie kamen zu ihm in die Höhle Adulam, und er tröstete und führte sie.
Weil sie ihm treu blieben, machte er sie später zu Ministern in seinem Reich. So werden auch die Gläubigen in der jetzigen Zeit mit Christus herrschen. Wie es in 2. Timotheus 2 heißt: Wenn wir mitleiden, werden wir auch mitherrschen.
Auf diese Weise haben wir ein umfassendes Bild unserer Zeit bis zu dem Moment, wenn Jesus als Richter der Welt kommt. Dann wird Davids Regierung folgen, und danach die Friedensregierung des Tausendjährigen Reiches.
Ja, das hilft, das Ganze ein wenig besser einzuordnen. Wir gehen zurück zu 2. Samuel 7. Salomo wird hier ohne Namen erwähnt, in Vers 13: „Er wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königtums befestigen in Ewigkeit. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.“
Salomo bekam den Namen Salomo, Schlomo, was „Mann des Friedens“ bedeutet. Aber Gott ließ durch den Propheten ausrichten, dass er ihm noch einen Zweitnamen geben will. Dieser Zweitname war Jedidjah.
Ja, wir haben unseren jüngsten Sohn Jedidjahu genannt. Das ist die Langform von Jedidjah, aber nicht als erster Name. Als wir unserem ersten Sohn einen biblischen Namen gaben und dann noch einen zweiten Namen, El-Johenai – was bedeutet „meine beiden Augen sind auf den Herrn gerichtet“ – da haben wir in der Verwandtschaft Ermahnungen bekommen: Wenn ihr euren Kindern solche Namen gebt, werden sie Probleme haben. Ach was, heute ist es doch kein Problem, wenn man Nathan heißt.
Und El-Johenai haben wir sowieso nicht vor den Leuten gesagt, aber es sollte eine Erinnerung sein: Meine beiden Augen sind auf den Herrn gerichtet. So haben wir auch den anderen Kindern Namen gegeben und dabei immer darauf geachtet, dass der Name kurz und aussprechbar ist, aber trotzdem nicht 0815. Wir wollten mit jedem Namen eine Botschaft weitergeben.
Dann kam jedoch immer mehr die Zeit, in der man merkte, dass diejenigen, die normale Namen hatten, die Außenseiter waren. Man musste einen komisch fremdsprachigen Namen haben, um in der Klasse eigentlich angepasst zu sein.
So haben wir unserem jüngsten Sohn – wir hatten allen zwei Namen gegeben – vier Namen gegeben. Ja, einfach alle Namen, die wir noch hatten, mussten weg. Das war eben der Punkt.
Jedidjahu bedeutet „der Geliebte des Herrn“ – ein wunderbarer Name. Er ist natürlich auch eine Anspielung auf David, denn David heißt „der Geliebte“, und Jedidjahu „der Geliebte des Herrn“.
Gott hat also Salomo diesen besonderen Namen gegeben und gesagt: „Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.“ Dieser Salomo sollte eine ganz tiefe Beziehung zu Gott haben.
Das sehen wir sehr schön im Buch der Sprüche. Der größte Teil des Buches der Sprüche stammt ja von Salomo – nicht alles, zum Beispiel Kapitel 30 ist von Agur Ben Jaque und noch mehr –, aber das meiste ist von Salomo.
Wie spricht er in dem Buch der Sprüche? Er spricht seinen Sohn an, als Vater, so wie „meine Söhne“. Er gibt als Vater seinem Sohn und seinen Söhnen göttliche Weisheit für das Alltagsleben weiter – für alle möglichen Situationen des Lebens das richtige, treffende Wort.
Das konnte er tun, ebenso als Vater diese Väterlichkeit zu seinen Kindern zeigen, weil er Gott so erlebt hat: „Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.“
Aber der Satz geht weiter, so dass, wenn er verkehrt handelt, ich ihn züchtigen werde mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder.
Das ist das Traurige: Salomo hat so einen guten Anfang gemacht. Er war so bescheiden. Er hätte Gott um großartige Dinge bitten können, aber er wollte Weisheit. Gott sagte ihm: „Das werde ich dir geben“ – eine völlig ungewöhnliche Weisheit. Und dann hat Gott ihm noch anderes dazugegeben, auch Reichtum.
Aber Salomo ist vom Herrn abgewichen, und er beschreibt das in seinem Buch Prediger. Das ist ganz tragisch. Als alter Mann hat er eine Umkehr erlebt und beschreibt in dem Buch Prediger all diese Irrwege, die er gegangen ist. Er schildert, wie das Leben für ihn wirklich so inhaltslos geworden ist. Er konnte sich alles leisten, er konnte alles machen, aber er muss ständig sagen: Eitelkeit der Eitelkeiten, alles ist eitel, ein Haschen nach Wind.
Er hat das Buch geschrieben, damit wir nicht auf die dumme Idee kommen, nochmals das Gleiche auszuprobieren – mit weniger Geld als er. Also mit Geld meine ich Silber und Gold, Münzen gab es ja damals noch nicht. So ist dieses Buch sehr hilfreich. Es zeigt, dass eben Salomo, der lange Zeit so abgeirrt war, eine Umkehr erleben durfte.
In Kapitel 12, im letzten Kapitel des Buchs Prediger, sagt er, dass er als Prediger zum Volk gesprochen hat, um diese Weisheit, nämlich diese bitteren Erfahrungen, weiterzugeben. Er will sagen: Wiederholt bitte nicht meine Fehler. Und das hat ihm viel Schmerz eingebracht.
Gott hat auch Widerstand gegen sein Reich zugelassen, am Ende seiner langen Friedensregierung. Nach seinem Tod ist das Reich auseinandergebrochen in die zehn Stämme im Norden und die zwei Stämme im Süden. So hat sich das erfüllt.
„Und wenn er verkehrt handelt, ich werde ihn züchtigen mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder.“ Aber: „Meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, der nicht vor dir weggetan habe.“ Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Saul hatte sich nie wirklich bekehrt, er hatte keine persönliche Beziehung zu Gott. Wir haben das schon gesehen: Er spricht immer über Gott zu Samuel, „der Herr, dein Gott“ und nicht „mein Gott“. Der Mann war nicht bekehrt. Der Mann war gläubig, aber nicht bekehrt – das gibt es.
Er hatte immer wieder die Möglichkeit, sein Leben aufzuräumen und wirklich Buße zu tun, aber es war nur oberflächlich, wie zum Beispiel: „Ich habe gesündigt, so ehre mich nun vor den Ältesten.“ Das war keine Bekehrung, das war keine Buße.
Gott sagt: Von Saul habe ich meine Güte weichen lassen. Der Mann ist verloren gegangen. Es ist ganz tragisch, wie er in Angst verfiel am Schluss seines Lebens. Er hatte so schlimme Ängste, dass er sogar zu der Hexe von Endor ging, um durch Spiritismus noch Wegweisung zu bekommen. Es war furchtbar. Der Mann hat nur noch gezittert, und er ist wirklich in der Dunkelheit verschwunden.
„David, dein Sohn, der Mann, der mir das Haus bauen wird, ich werde ihn züchtigen, aber ich werde meine Güte nicht von ihm weichen lassen.“ So hat Salomo wirklich eine Umkehr erlebt. Er war bekehrt, aber auch dann ist es möglich, dass man sich vom Herrn entfernt. Er hat erlebt, wie inhaltslos und leer das Leben geworden ist.
Im Buch Prediger nennt er Gott nie „Yahweh“, das ist ja der Name des Bundesgottes, des Gottes, der in Beziehung zu seinem Volk steht, sondern immer „Elohim“, „Elohim“, Gott, Gott. Und er nennt sich dort nicht einmal Schlomo, er nennt sich als Autor einfach Sohn Davids, König in Jerusalem. Warum? Weil er den Frieden nicht mehr erlebt hatte in der Zeit, in der er sich entfernt hatte.
Im Buch der Sprüche, das ebenfalls größtenteils von Salomo stammt, wird dutzende Male der Name „Yahweh“ gebraucht. Das ist der typische Name, weil es dort um die Weisheit geht, die Gott denen gibt, die mit ihm in Beziehung stehen – eben wie Vater und Sohn.
Der gleiche Autor, aber unterschiedliche Gottesnamen. Das muss man liberalen Theologen erklären. Wenn sie sagen: „Ja, wir haben herausgefunden, in 1. Mose 1 wird immer über Gott gesprochen, aber in Kapitel 2 dort wird über Yahweh gesprochen, das sind zwei verschiedene Autoren, denn sie benutzen verschiedene Gottesnamen.“ So ein Unsinn!
Die Gottesnamen werden ganz bewusst gewählt. Im ersten Kapitel „Elohim“, „Elohim“, weil es um den Schöpfer und Erhalter des Weltalls geht. Es wird alles in der Übersicht des Sechstagewerks gezeigt.
In Kapitel 2 geht es um Gott, der den Menschen erschafft, zu dem er eine Beziehung hat, der ihm Gebote gibt. Darum steht dort immer „Yahweh“. Weil es dort auch um den Schöpfer geht, ist es eben „Yahweh Elohim“, der Herrgott, der Herrgott. Im ersten Kapitel „Gott sprach“, im zweiten Kapitel „Gott sprach“ – die Namen Gottes werden ganz bewusst gewählt.
Und da sehen wir eben sehr schön im Buch Prediger im Kontrast zum Buch der Sprüche nochmals: Das Buch Prediger zeigt die Erfüllung von dieser Verheißung: „Meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir weggetan habe.“
Und dann gehen wir weiter zu Vers 17.
Ich denke, zeitlich wäre es vielleicht gut, wenn wir eine kurze musikalische Pause machen. So können wir den zweiten Teil auch besser aufnehmen.
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