Einführung und Zielsetzung der Betrachtung
Guten Abend, meine Damen und Herren! Ich möchte Sie alle ganz herzlich zu dieser Abendveranstaltung mit dem Titel „Von Ur nach Salem – Lektionen aus dem Leben Abrahams“ begrüßen.
Ich habe ja des Öfteren hier Vorträge gehalten, insbesondere im Bereich der Bibelwissenschaft. Heute Abend werden Sie ebenfalls einiges aus diesem Bereich hören.
Anders als bei anderen Vorträgen werden Sie sich zuweilen fühlen, als wären Sie heute Abend in einer Predigt. Es geht darum, dass wir uns mit dem Leben Abrahams beschäftigen, der vor über 4.000 Jahren lebte. Dabei wollen wir uns auch Gedanken darüber machen, was diese Geschichte aus dem ersten Buch der Bibel – dem Buch Genesis – für Menschen heute bedeutet, insbesondere für gläubige Menschen. Deshalb auch der Untertitel „Lektionen aus dem Leben Abrahams“.
Wir beginnen gleich mit der Bibellektüre. Die Abrahamsgeschichte beginnt in 1. Mose 11,27. Dort wird die Geburt Abrahams beschrieben. Ursprünglich hieß er übrigens Abram, darauf werde ich später noch eingehen.
Abrahams Geburt wird in Ur beschrieben. Nach biblischer Chronologie, die sich direkt aus den Zahlenangaben im ersten Buch der Bibel und dem Alten Testament ableiten lässt, fand diese Geburt im Jahr 2111 v. Chr. statt. Das ist also deutlich über 4.000 Jahre her.
Bedenken Sie dabei: In Europa herrschte damals noch die Jungsteinzeit. Diese Epoche dauerte hier noch bis etwa 1600 v. Chr. an. Doch in Ur sehen wir bereits eine ganz andere Zivilisation, eine Hochkultur.
Herkunft und genealogische Einordnung Abrahams
Also, 1. Mose 11,27: "Und dies sind die Geschlechter Taras. Tara zeugte Abram, Nahor und Haran, und Haran zeugte Lott. Haran starb vor dem Angesicht seines Vaters Tara in dem Land seiner Geburt zu Ur in Chaldäa."
Auf dieser Folie sehen Sie die zehn Generationen von Sem bis Abraham. Diese werden ausführlich in 1. Mose 11 beschrieben. Das macht deutlich, dass Abraham ein Semit war, ein Nachkomme von Sem über Arpachschad, Schelach, Eber, Peleg, Rehu. Seine direkten Vorfahren waren also Serug, Nahor und Tara, sein Vater.
Das ist nun interessant, diese Namen der direkten Vorfahren Abrahams, und zwar aus folgendem Grund: Jetzt komme ich auf das Thema Archäologie und Bibel zu sprechen. Die Namen Serug, Nahor, Tara und auch Abraham sind nämlich typisch für die Zeit um 2000 v. Chr. Das wissen wir heute durch das Zeugnis der altasyrischen und babylonischen Texte aus dieser Zeit.
Wenn man nun denkt, in der liberalen Forschung sagt man, die Geschichten im ersten Buch Mose seien Erfindungen, die etwa 1200 Jahre nach Abraham geschrieben worden seien – reine Erfindungen, reine Fiktionen – dann muss man natürlich eine Antwort darauf geben, warum diese Schreiber genau wussten, welche Namen typisch waren für diese Zeit, die, wie gesagt, so weit zurückliegt. Für Europäer ist das immer Jungsteinzeit. Jeder Name ist ein Volltreffer.
Archäologische Befunde zu Ur und Haran
Wir haben gelesen, dass Abraham in Ur geboren wurde. Im Bibeltext steht jedoch „Ur in Chaldea“. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise werden Städtenamen in der Bibel ohne besonderen Zusatz genannt. Nur in besonderen Zusammenhängen wird ein Zusatz verwendet. Hier heißt es also „Ur in Chaldea“. Ich erkläre gleich, warum das so ist.
Chaldea bezeichnet das Gebiet des heutigen Südirak. Dort müssen wir also Ur suchen. Ur wurde tatsächlich ausgegraben. Die ersten Ausgrabungen fanden 1854 bis 1855 durch einen Herrn Taylor statt. Danach wurde von 1918 bis 1919, also kurz nach dem Ersten Weltkrieg, von Thompson und Hall weitergegraben. Besonders wichtig und entscheidend waren jedoch die umfassenden Ausgrabungen von Sir Leonard Woolley von 1922 bis 1934. Durch seine Arbeit wurde Ur in Chaldea richtig ans Licht gebracht.
Dieser Ort lag, wie Sie auf der Karte sehen können, im heutigen Südirak, etwa 150 Kilometer westlich von Basra. Bei Ausgrabungen in Ebla, im Norden Syriens, fand man Hinweise darauf, dass es auch dort ein Ur gab. Ebenso gab es ein Ur in Haran, im heutigen Südosten der Türkei, nahe der Grenze zu Nordsyrien.
Jetzt wird deutlich, warum der biblische Bericht „Ur in Chaldea“ sagt: Um den Menschen damals, die wussten, dass es auch andere Orte namens Ur gab, klarzumachen, dass hier Ur im Südirak gemeint ist.
Die Ausgrabungen in Ur haben ergeben, dass zur Zeit Abrahams der Euphrat in der Nähe der Stadtmauern vorbeifloss. Das gab der Stadt einen direkten Zugang zum Meer, was ideal für den Handel war. Um 2100 v. Chr., der Zeit von Abraham, war Ur die reichste Stadt Mesopotamiens, dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris.
Ur war eine Stadt von Kunsthandwerkern und Kaufleuten. Aus den Inschriften, die wir heute aus Ur kennen, wissen wir, dass diese eine tiefe Verachtung für Nomaden hatten – für Menschen, die am Rand der syrischen Wüste in Zelten lebten.
Das ist eine interessante und besondere Pointe: In der Geschichte Abrahams spielt gerade seine Bereitschaft eine wesentliche Rolle, auf den Ruf Gottes hin Ja zu sagen. Er verließ diese reiche, hochentwickelte Gesellschaft, um ein Leben in Zelten zu führen – etwas, was sich ein Mann aus Ur niemals gewünscht hätte. Genau das sollte Abraham tun.
Archäologische Funde und kulturelle Hintergründe in Ur
Hier sehen Sie einige Eindrücke von den Ausgrabungen in Ur, einer Stadt in Chaldäa. Im Hintergrund ist die Zikkurat zu erkennen, der ausgegrabene Stufenturm von Ur. Dieser Turm war eine Nachbildung des früheren Turmes von Babel, der in 1. Mose 11,1-9 beschrieben wird. Dort ist die Geschichte der Sprachenverwirrung mit diesem Turm verbunden.
In Ur wurde also später, zur Zeit Abrahams, ein solcher Turm errichtet. Auf Akkadisch nennt man diesen Turm Zikkurat. Im Vordergrund des Bildes sehen Sie die Königsgräber von Ur. Das gesamte Tempelgebiet, das ich gleich noch näher erläutern werde, wurde freigelegt. Dieser Stufenturm war ein ganz spezieller Tempel.
Neben dem Tempelbereich wurden auch Teile der Wohn- und Gewerbeviertel der Stadt ausgegraben. Die Königsgräber von Ur sind besonders berühmt geworden durch die Ausgrabungen von Leonard Woolley. Man hat den Königsfriedhof aus der Zeit vor Abraham freigelegt, mit beeindruckenden Kunstschätzen aus Gold, Silber, Bronze und Edelsteinen.
Darüber hinaus wurden Tausende von Keilschrifttafeln gefunden. Diese enthalten vor allem Verwaltungsaufzeichnungen, aber auch literarische Texte. Hier sehen Sie zum Beispiel eine kurze sumerische Inschrift aus Ur. Ur war nämlich ursprünglich eine sumerische Stadt.
Abraham war jedoch offensichtlich kein Sumerer. Seine Vorfahren sind vermutlich von anderswo zugewandert, denn Abraham war ein Semit – im Gegensatz zu den Sumerern. Auch die Namen verraten dies: Namen wie Abraham und Terach sind westsemitischen Ursprungs. Sie zeigen deutlich, dass es sich bei Abrahams Familie um zugewanderte Menschen handelte.
Abrahams religiöser Hintergrund und Josuas Rede
Nun, wer war dieser Abraham in Ur in Chaldäa? Wenn wir das Buch Josua in der Bibel aufschlagen, finden wir die Geschichte der Nachkommen Abrahams, also die Geschichte Israels zur Zeit von Josua, etwa 500 Jahre nach Abraham.
Josua äußert sich in seiner Landtagsrede in Sichem über Abraham. In Josua 24,2 heißt es: „Und Josua sprach zu dem ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vor Alters jenseits des Stroms, Terach, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern. Und ich nahm Abraham, euren Vater, von jenseits des Stroms, das heißt von jenseits des Euphrats, und ließ ihn durch das ganze Land Kanaan wandern, und ich mehrte seinen Samen und gab ihm Isaak.“
Die Bibel sagt also, Abraham war ein Götzendiener. Ich lese weiter in Josua 24,14: „Und nun fürchtet den Herrn und dient ihm in Vollkommenheit und in Wahrheit, und tut die Götter hinweg, welchen eure Väter jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben, und dient dem Herrn. Und wenn es übel ist in euren Augen, dem Herrn zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, welchen eure Väter gedient haben, die jenseits des Stroms wohnten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“
Das sagt Josua einige Jahre nach der Landnahme der Israeliten in Kanaan. Also das war ein paar Jahrzehnte nach dem Auszug aus Ägypten. Josua stellt das Volk Israel vor die Wahl, denn sie waren konfrontiert mit der Religion der Sumerer.
Die Götter, welchen die Vorfahren in Ur und Chaldäa gedient haben, standen neben der Religion Ägyptens, der Religion, der ihre Vorfahren damals bei der Sklaverei in Ägypten gedient hatten. Eine dritte Religion waren die Amoriter, der größte kanaanitische Stamm im Land. Die kanaanitische Religion war ebenfalls eine Herausforderung.
Josua ruft also hier Israel auf: Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr diese Religionen mit ihren Göttern übernehmen wollt oder ob ihr dem einzigen Gott dienen wollt, dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dem Gott Israels. Er sagt: „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“
Die sumerische Religion und die Kritik der Bibel
Nun schauen wir uns Abrahams Religion in Ur etwas genauer an. Er verehrte, wie sein Vater, sumerische Götter. Der Hauptgott der Sumerer, insbesondere der Sumerer in Ur, war der Mondgott Nanna. Fast alle göttlichen Eigenschaften wurden ihm in Hymnen zugesprochen, die man ausgegraben hat. Dort erfährt man auch, dass Nanna sich die Stadt Ur zu seiner Stadt erwählt habe.
Die ausgegrabene Zikkurat, dieser Stufenturm, sehen Sie hier in der Rekonstruktion. Sie bestand aus drei Stockwerken. Oben befand sich das Allerheiligste, ein Tempelhaus. Dieses war der Tempel für den Mondgott. Da der Südirak sehr flach ist und es kaum Berge gibt, baute man in Ur diesen Stufenturm. Er sollte quasi ein künstlicher Tempelberg sein, auf dessen Spitze das eigentliche Tempelhaus ruhte. Hier wurde insbesondere der Mondgott angebetet, der Gott Abrahams.
Mit anderen Worten: Die Sumerer verehrten die Natur göttlich. Denn der Mondgott ist Teil der Natur, und auch alle anderen Götter sind in der sumerischen Religion eigentlich Naturgötter. In der Bibel findet sich eine scharfe Religionskritik. Dort wird erklärt, dass die Verehrung der Schöpfung anstatt des Schöpfers Götzendienst sei.
Der Apostel Paulus schreibt im ersten Kapitel seines Römerbriefes, Vers 24: „Darum hat Gott sie auch dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen, in Unreinigkeit, ihre Leiber untereinander zu schänden, welche die Wahrheit Gottes in Lüge verwandelt und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst dargebracht haben als dem Schöpfer, welcher gepriesen ist in Ewigkeit. Amen!“
Er sagt also, dass die Religionen dieser Welt eigentlich die Schöpfung anstatt den Schöpfer verehren. Und schauen Sie: Das ist auch heute im Hinduismus so. Dort wird Gott in allem gesehen. Der hinduistische persönliche Gott umfasst alles, was ist, denn in allem ist das Göttliche. Die unzähligen Götter im Hinduismus sind Manifestationen dieser göttlichen Natur.
Im Buddhismus ist es ähnlich. Nicht im klassischen Buddhismus, aber in den heute verbreiteten Formen wird die Natur ebenfalls göttlich verehrt, anstatt des Schöpfers. Nach der Bibel muss jedoch zwischen dem Schöpfer und der Natur unterschieden werden.
Der erste Vers der Bibel lautet: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Die Himmel und die Erde sind die Natur. Im Satz ist „die Himmel und die Erde“ das Akkusativobjekt, während „Gott“ das Subjekt ist. Zwischen Gott, dem Schöpfer, und der Natur wird also unterschieden, so wie wir zwischen Subjekt und Objekt unterscheiden.
In den Religionen der Welt hingegen wird Gott mit der Natur identifiziert. Dort wird nicht zwischen Subjekt und Objekt unterschieden.
Gesellschaftliche Relevanz der Schöpfungslehre heute
Diese Problematik ist heute in unserer Gesellschaft wieder sehr aktuell.
Früher, in den vergangenen Jahrhunderten hier in Europa, wurde die Natur als Werk, als Schöpfung Gottes betrachtet. Besonders seit dem zwanzigsten Jahrhundert ist es jedoch weit verbreitet, dass man sagt, die Natur habe alles selbst entwickelt.
Ein Biologielehrer stellt zum Beispiel eine schöne Blume oder einen schönen Schmetterling vor und erklärt: „Ist es nicht herrlich, wie die Natur diese Blume oder diesen Schmetterling ausgestattet hat?“ Dabei werden der Natur schöpferische Kräfte zugeschrieben.
Die Bibel spricht jedoch von Gott als einem wirklich transzendenten Gott. Das bedeutet, dass er jenseitig ist, also nicht Teil der Natur.
Familie Abrahams und die Problematik der Unfruchtbarkeit
Nun lesen wir weiter in 1. Mose 11, in der Geschichte Abrahams. Vers 29: „Und Abram und Nahor nahmen sich Frauen. Der Name der Frau Abrahams war Sarai, und der Name der Frau Nahors war Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. Und Sarai war unfruchtbar; sie hatte kein Kind.“
Heute, da wir die sumerische Religion dank der Inschriften, die durch die moderne Archäologie entdeckt wurden, ziemlich gut kennen, hat diese Stelle eine besondere Pointe. Durch die Ausgrabungen wissen wir, dass die Sumerer lehrten, Nanna mache Menschen und Tiere zahlreich.
Merken Sie die Pointe: Abraham stammt aus der Stadt des Mondgottes. Seine Frau war unfruchtbar, obwohl der Mondgott eigentlich Nachkommen hervorbringen sollte. Abraham, so hieß der Mann in Ur, bedeutet auf Deutsch „erhabener Vater“. Doch was ist ein erhabener Vater ohne Kinder?
Später in der biblischen Geschichte werden wir sehen, dass er den Namen Abraham erhält, was „Vater einer Menge“ bedeutet. Schließlich bekommt er ein Kind, Isaak. Von diesem Kind stammt später das Volk Israel ab – ein Volk, über das heute praktisch jeden Tag auf der ersten Seite der Zeitung berichtet wird.
Also hatte der Mondgott deutlich versagt.
Der Mondgott Nanna und seine Bedeutung
Ja, was ist eigentlich dieser Mondgott?
1969 gingen die Amerikaner zum ersten Mal auf den Mond, auf Nanna, und marschierten dort herum. Insgesamt sind etwa zwanzig Amerikaner auf den Mond gegangen und haben dort ihre Spuren hinterlassen.
Der Mond ist ein toter Stein, bedeckt von Staub. Was man schon lange wusste: Sein Gesicht ist vollkommen zerschlagen durch unzählige Meteoreneinschläge. Das liegt daran, dass der Mond keine Atmosphäre hat. Wenn Gesteinsbrocken aus dem All auf den Mond zustürzen, werden sie nicht gebremst, sondern schlagen mit voller Wucht ein. Deshalb gibt es diese vielen Krater.
Bei der Erde ist das anders. Normalerweise verglühen solche Meteore in der Atmosphäre und zerfallen zu Staub, bevor sie den Boden erreichen.
Ein zerschlagenes Gesicht, ein staubiger Stein – das ist der Mondgott Nanna. Deshalb konnte er auch keine Kinder bekommen.
Der Ruf Gottes an Abraham und seine Bedeutung
Nun gehen wir weiter. Wenn man in der Lektüre des Bibeltextes zu 1. Mose 12, Vers 1 kommt, steht dort: Der Herr nun hatte zu Abraham gesagt: „Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus in das Land, das ich dir zeigen werde. Und ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Man merkt, dass der Bibeltext hier in Vers 1 mit Vorzeitigkeit übersetzt ist: „Der Herr nun hatte zu Abraham gesagt“. Denn es ist ganz eindeutig, dass hier der Erzähler zeitlich zurückgreift. „Joma Adonai“ kann man übersetzen mit „der Herr sprach“ oder „der Herr hatte gesprochen“ beziehungsweise „gesagt“. Ich übersetze hier mit Vorzeitigkeit und werde gleich erklären, warum.
Im Neuen Testament hielt Stephanus vor dem Hohen Rat in Jerusalem in der königlichen Säulenhalle eine Verteidigungsrede. Er nimmt Bezug auf die ganze Geschichte Israels und beginnt bei Abraham. In Apostelgeschichte 7,1 sagt der Hohepriester: „Ist denn dieses also?“ Stephanus antwortet: „Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: ‚Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.‘“
Das Neue Testament erklärt hier selbstverständlich vor dem Sanhedrin, dass dieser Ruf Gottes an Abraham, er solle ausziehen, in Ur, also deutlich bevor er nach Haran umzog, erging. Wenn Sie in Ihrer Bibel die Geschichte nochmals nachlesen, haben Sie vielleicht ein Problem: Sie denken, Abraham sei in Ur, geht nach Haran und dann kommt dieser Ruf. Aber das ist ein zeitlicher Rückgriff, der auch im Hebräischen belegbar ist.
Denn der Ausdruck „aus deiner Verwandtschaft“ – hebräisch „molede t’cha moledet“ – bedeutet sowohl „die Verwandtschaft“ als auch „den Geburtsort“. Wenn Gott sagt: „Geh aus molede t’cha“, heißt das „Geh aus deinem Geburtsort heraus“. Das kann nur Ur sein. Stephanus konnte ein bisschen Hebräisch.
Ich lese weiter die Erklärung von Stephanus in Apostelgeschichte 7,4: „Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und von da übersiedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land, in welchem er jetzt wohnt, und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fußbreit. Und er verhieß es ihm, zum Besitztum zu geben, und seinem Samen nach ihm, als er kein Kind hatte.“
So haben wir die Erklärung. Jetzt möchte ich aber noch in der Rede von Stephanus einen Punkt herausstreichen. Stephanus beschreibt die Abrahamsgeschichte so: „Brüder und Väter, hört, der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war.“ Der Gott der Herrlichkeit – das ist auch wieder eine Pointe.
Denn wir wissen aus den Inschriften der Sumerer und Babylonier einiges über diese Religion. Dort erfahren wir, dass die Sumerer Nanna als die Herrlichkeit des Himmels bezeichneten. Ich meine, das Mondlicht, besonders in Vollmondnächten, ist ja etwas ganz Besonderes. Es geht um dieses aschfahle Licht des Vollmondes, das sie als die Herrlichkeit des Himmels beschrieben.
Stephanus sagt: „Der Gott der Herrlichkeit erschien Abraham.“ Das zeigt also, dass Abraham eine Vision hatte, ganz entsprechend wie später der Apostel Paulus, der in Apostelgeschichte 22,13 seine Bekehrungsgeschichte beschreibt. Als er als Saulus die Christen verfolgte und nach Damaskus kam, sagte er in Vers 13: „Vom Himmel her kam ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich und die mit mir reisten, umstrahlte.“
Dasselbe Gott erschien Paulus, damals noch Saulus. Saulus beschreibt diese Herrlichkeit Gottes, dass da ein Licht zu sehen war, das den Glanz der Sonne übertraf. Das Ganze geschah ja um Mittag.
Sehen Sie also diesen eigentümlichen Kontrast zwischen dem fahlen Mondlicht und dem Licht der Herrlichkeit Gottes, des Gottes, der Abraham erschien.
Sprachliche Besonderheiten des göttlichen Auftrags
Ich möchte noch ein Detail hervorheben, und zwar aus der Berufung Abrahams in 1. Mose 12,1: „Und der Herr hatte zu Abraham gesagt: Geh aus deinem Land!“
Im Hebräischen steht hier „Lech Lecha“. „Lech“ allein würde eigentlich reichen, es bedeutet „Geh“ in der Befehlsform. Aber „Lech Lecha“ heißt wörtlich „Geh für dich“. Man kann das natürlich nicht wörtlich ins Deutsche übersetzen, es ergibt keinen Sinn. Deshalb haben alle Übersetzer einfach mit „Geh“ übersetzt.
„Lech Lecha“ ist übrigens ein Ausdruck, der auch heute noch im modernen Hebräisch in Israel verwendet wird. Er bedeutet „Geh für dich“ oder „Geh in deinem eigenen Interesse“. Das heißt: Wenn Gott ruft, ist es immer gut für uns. Abraham sollte jetzt seine reiche Stadt verlassen und ein Nomade werden. Das klingt erst einmal nicht attraktiv. Aber es ist gut für dich. Gottes Gebote sind immer gut für uns, auch wenn es manchmal so scheint, als könnten sie uns in unserer Freiheit einschränken. Nein, jedes Gebot Gottes ist immer zum Guten des Menschen gegeben.
Noch ein Detail: In diesem Aufruf sagt Gott „Geh aus deinem Land“. In Vers 2 heißt es weiter: „Ich will dich zu einer großen Nation machen.“
Der Schöpfergott, im Gegensatz zum Mondgott, der keine Kinder geben konnte, sagt also nicht nur „Ich gebe dir Nachkommen“, sondern „Ich mache deine Nachkommenschaft zu einem großen Volk“. Damit ist das Volk Israel gemeint, von dem im gesamten Alten Testament immer wieder die Rede sein wird.
Noch mehr: In Verbindung mit dieser Verheißung „Ich mache dich zu einer großen Nation“ sagt Gott auch: „Und du sollst ein Segen sein.“
Das ist bereits ein Hinweis auf den Messias. Der Messias ist im Alten Testament der verheißene Erlöser, der Erlöser für Israel und für alle Völker.
Der Ausspruch „Du sollst ein Segen sein“ bedeutet, dass dieser Segen aus der Nachkommenschaft Abrahams, aus dem Volk Israel, kommen wird. Der Messias wird ein Israelit sein.
Die weltweite Bedeutung wird am Schluss von Vers 3 angedeutet: „Und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Hier wird deutlich, dass die Erwählung Israels als Gottes auserwähltes Volk nicht die Verwerfung der anderen Völker bedeutet.
Das wurde immer wieder als Arroganz empfunden, wenn Juden ihre Auserwählung festhielten – manche dachten, sie seien arrogant und wir, die nicht dazugehören, seien nichts.
Aber es ist genau nicht so. Die Auserwählung Israels ist letztlich die Erwählung aller anderen Völker. Gott hat einfach diesen Weg gewählt, dass der Erlöser über diese Linie kommen soll. Die ganze Erde ist im Blickfeld.
Das ist eigentlich bereits die erste Andeutung im Alten Testament von der Wahrheit, die dann im Neuen Testament in Johannes 3,16 von Jesus Christus selbst beschrieben wird: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Damit ist gemeint, dass nicht nur jeder Israelit, nicht nur jeder Auserwählte aus Israel, sondern jeder Mensch ein Segen für die ganze Welt sein kann.
In Johannes 8,56 sagt Jesus Christus zu den führenden Juden: „Euer Vater Abraham freute sich, meinen Tag zu sehen; er sah ihn und freute sich.“
Das bestätigt nochmals, dass Abraham eine ganz klare messianische Erwartung hatte: Der Messias soll sein Nachkomme sein, der Segen für die ganze Welt.
Abrahams Gehorsam und der Auszug aus Ur
Nun, Abraham zog aus. Im Neuen Testament, im Hebräerbrief, wird Abrahams Gehorsam folgendermaßen beschrieben:
Hebräer 11,8: „Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte.“ Er zog also aus, ohne zu wissen, wohin er komme.
Nun betrachten wir zusammen ein wenig griechische Grammatik. Der Ausdruck „als er gerufen wurde“ ist im Grundtext ein Partizip Präsens. „Gehorsam“ steht im Aorist Indikativ.
Wäre es ein Partizip Futur, dann wäre das Gerufenwerden nachzeitig, also nach dem Gehorsam – das geht nicht. Wäre es ein Partizip Aorist, dann wäre das ganz klar vorzeitig: der Ruf käme zuerst, und irgendwann später folgte der Gehorsam.
Aber in der Grammatik lernt man, dass das Partizip Präsens Gleichzeitigkeit mit dem Hauptverb ausdrückt. Hier werden also der Ruf und der Gehorsam in eine gleichzeitige Relation gesetzt.
Das macht deutlich, dass keine große Zeitspanne dazwischen lag, sondern dass beides praktisch zusammenfiel. Mit anderen Worten: Es war ein sofortiger Gehorsam. Gott rief, und Abraham sagte sich nicht erst: „Jetzt muss ich natürlich mal zwei Jahre überlegen, ob das eine weise Entscheidung wäre oder nicht.“
Offensichtlich war er sofort gehorsam und bereit, alles aufzugeben – all den Luxus, den er bis dahin hatte.
Der Umzug nach Haran und die erste Blockade
Wenn wir nun zum Bibeltext zurückkehren, genauer gesagt zu 1. Mose 11, Vers 31, ist man überrascht, wie der Auszug aus Ur und Chaldäa beschrieben wird. Dort heißt es: „Und Tare nahm seinen Sohn Abram, und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram. Und sie zogen miteinander aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu gehen. Sie kamen bis Haran und wohnten dort. Und die Tage Tares waren zweihundertfünfundfünfzig Jahre, und Tare starb in Haran.“
Wir sehen also, dass Abraham gehorsam war – sofort gehorsam. Doch wenn man diesen Text liest, erkennt man auch, dass er gleichzeitig ungehorsam war. Denn er nahm seinen Vater Tare mit. Der Ruf Gottes war jedoch, dass er aus des Vaters Haus ausziehen sollte. Er musste also die Familie, insbesondere den Vater, verlassen. Das ist ein Problem, das auch heute noch manche verheiratete Söhne kennen.
Abraham war berufen, seinen Vater zu verlassen, doch der Vater kam mit. Und noch mehr: Er kam nicht nur mit, sondern übernahm die Leitung. Es heißt: „Tare nahm seinen Sohn Abram...“
Außerdem fällt auf, dass Abraham auch Lot, seinen Neffen, mitnahm. Das war zwar Verwandtschaft, doch der Ruf Gottes lautete, man solle aus seiner Verwandtschaft und aus des Vaters Haus ausziehen, in das Land, das Gott zeigen würde. Auch das war ungehorsam. Er sollte die Verwandtschaft verlassen, doch die Verwandtschaft kam mit – in der Person von Lot, seinem Neffen.
Sie zogen also miteinander aus. Der Weg war klar: Sie gingen nach Haran, also nach Norden. Haran liegt heute im Süden der Türkei. Das war der übliche Weg, um vom Südirak nach Kanaan, dem späteren Land Israel, zu gelangen. Man wählte nicht den direkten Weg durch die syrische Wüste, da dieser sehr gefährlich war. Im Altertum war das völlig unüblich. Man folgte dem Lauf des Euphrat, durch den sogenannten fruchtbaren Halbmond. Dieser Halbmond erstreckt sich rund um die syrische Wüste, von der Südtürkei über Syrien nach Kanaan.
Doch sie kamen nur bis Haran und blieben dort wohnen. Dieses Ungehorsam – das Vaterhaus wird nicht verlassen, die Verwandtschaft bleibt – hat Konsequenzen. Abraham erreicht sein Ziel nicht. Es gibt eine Blockade in Haran. „Sie kamen bis Haran und wohnten dort.“
So ist es auch im Neuen Testament für Christen im Glaubensleben: Wenn man gehorsam ist, schreitet das Glaubensleben voran. Ist man jedoch gleichzeitig gehorsam und ungehorsam, entsteht eine geistliche Blockade, und man kommt nicht weiter. Erst wenn dieses Hindernis aus dem Weg geräumt ist, kann der Weg fortgesetzt werden.
Tare stirbt, und dann geht die Reise weiter. Es heißt: „Und die Tage Tares waren zweihundertfünfundfünfzig Jahre, und Tare starb in Haran.“
Man mag sich über das hohe Alter von zweihundertfünfundfünfzig Jahren wundern. Die Generationen von Sem bis Abraham erreichten noch sehr hohe Lebensalter. Danach sinkt das Alter allmählich. Abraham selbst wurde nur noch hundertfünfundsiebzig Jahre alt. Später, im sechzehnten Jahrhundert vor Christus, schreibt Mose im Psalm 90: „Die Lebenstage sind siebzig Jahre, und wenn es hochkommt achtzig.“ Das Lebensalter geht also immer weiter zurück.
Dabei ist zu sagen, dass selbst diese 70 bis 80 Jahre damals ungewöhnlich waren. Denn die Lebenserwartung in Ägypten lag, wie wir aus den Inschriften der Pharaonen und ihren Lebensaltern wissen, im Durchschnitt bei etwa 30 Jahren. Israels Durchschnittsalter war also deutlich höher als das der Umgebung.
Interessant ist noch Folgendes zu den hohen Alterszahlen: Wenn man diese Lebensalter in einem xy-Koordinatensystem aufzeichnet, ergibt sich eine Exponentialkurve mit den üblichen natürlichen Abweichungen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass diese Zahlen erfunden sein könnten. Wie sollte man sich das erklären? Im Altertum war die Exponentialrechnung unbekannt – sie ist eine viel spätere mathematische Erfindung. Wie kommen Erfinder auf solche Zahlen, die einer Exponentialfunktion entsprechen?
Das Interessante ist, dass viele biologische Abläufe gerade mit Exponentialfunktionen beschrieben werden können. Offensichtlich wird hier ein biologischer Prozess dargestellt, dessen Wirkungsweise zumindest teilweise erklärbar ist. Heute gibt es bereits Erklärungen, wie das zu verstehen ist.
Weiterer Weg Abrahams und archäologische Parallelen
Wie gesagt, Abraham hat eine Blockade. Er wohnt in Haran, in der Südtürkei, in der Stadt. Das wissen wir jetzt auch durch die Archäologie. Dort wurde auch der Mondgott verehrt. Man könnte sagen, es kam vom Regen die Traufe.
Ein weiteres Detail: Haran war um 2000 vor Christus ein Handelszentrum, wurde aber von 1800 bis 800 vor Christus verlassen. Wenn man gemäß der liberalen Theologie annimmt, die Abrahamsgeschichte sei eine Erfindung aus der Zeit von etwa 800 vor Christus, stellt sich die Frage: Wie konnten die Leute wissen, dass zur Zeit unseres fiktiven Abraham, also um 2000 vor Christus, diese Stadt Haran noch existierte?
Das passt noch ganz gut. Das ist wieder ein Volltreffer, der darauf hinweist, dass die ganze Geschichte authentisch ist.
Der Vater stirbt, die Blockade geht weg. Man kann sagen, der Tod Taras gibt Abraham ein neues Leben, ein neues Auferstehungsleben, denn es geht jetzt wieder weiter.
1. Mose 12,4 beschreibt die Geschichte so:
„Und Abram ging hin, wie der Herr zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog. Abram nahm Sarai, seine Frau, und Lot, den Sohn seines Bruders, und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten. Sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen, und sie kamen in das Land Kanaan.“
Das Ziel ist nun erreicht.
Im Hebräerbrief 11,9 wird Abrahams Leben so beschrieben:
„Durch Glauben hielt er sich auf in dem Lande der Verheißung wie in einem Fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung.“
Ja, hier haben wir den Nomaden. Man denke daran: Man hat festgestellt, dass der Mittelstand in Ur damals in Häusern mit zehn Zimmern wohnte. Nicht schlecht, oder? Aber durch Glauben war Abraham bereit, in Kanaan als Nomade zu leben.
Nun erklärt Hebräer 11,10:
„Denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“
Gott gab Abraham das Versprechen, dass er ihm eine Stadt geben wird im Himmel, das himmlische Jerusalem. Also tauschte Abraham die Stadt des Mondgottes im Südirak gegen das himmlische Jerusalem in der Herrlichkeit droben ein.
Merken Sie: Auch hier gibt es eine interessante Pointe. Früher wusste man nichts mehr davon, dass Ur die Stadt des Mondgottes war. Aber gerade dieses Detail gibt eine wichtige Erkenntnis. Abraham hat die Stadt des Mondgottes verlassen und erhielt die Verheißung des himmlischen Jerusalems, der Stadt, die Gott bereitet hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
Erste Stationen in Kanaan und die Bedeutung von Sichem
Nun lese ich weiter in der Abrahamsgeschichte, 1. Mose 12,6: "Und Abram durchzog das Land bis zu dem Ort Sichem, bis zur Therabinte Mores, und die Kanaaniter waren damals im Land. Und der Herr erschien dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben."
Er baute dort dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar. Der erste Ort, der als Land der Verheißung in Kanaan erwähnt wird, ist Sichem.
Überlegen Sie einmal, was Sichem ist. Es ist hilfreich, wenn man eine biblisch-archäologische Karte zusammen mit einer modernen Karte betrachtet. Dann stellt man fest, dass Sichem das heutige Nablus ist, die größte Palästinenserstadt im sogenannten besetzten Westjordanland.
Das hat schon eine gewisse Pointe, würde ich sagen. Eine 4000 Jahre alte Geschichte. Und nun leben wir in einer Zeit moderner Weltpolitik. Aber da lesen Sie in Ihrer Bibel: Abraham kommt nach Sichem, dem heutigen Nablus, und dort erscheint ihm Gott erneut in einer Vision.
In dieser Vision sagt Gott: "Deinem Samen", das heißt deiner Nachkommenschaft, "will ich dieses Land geben." Wow, ausgerechnet dort! Wo heute die Mehrheit der Menschheit der Meinung ist, Israel habe dort nichts zu suchen.
Und in ihrer Bibel steht: Genau dort bekam Abraham die Verheißung. Also liegt da schon ein gewisser Sprengstoff drin.
Ich meine, die Abrahamsgeschichte könnte ja auch so erzählt werden, dass Abraham ins Land kommt und dann in das Gebiet von, sagen wir, Haifa oder Tel Aviv zieht. Nein, es steht ausdrücklich, dass er nach Sichem kam und dort die Verheißung erhielt.
Als Dank für diese Verheißung in Nablus, in Sichem, baut Abraham dem Herrn einen Altar. Er errichtet also ein offenes Heiligtum unter freiem Himmel mit diesem Altar.
Merken Sie sich das, denn ich werde darauf zurückkommen.
Josuas Rede in Sichem und die Bedeutung des Altars
Schalten wir ein paar Jahrhunderte weiter. Abrahams Nachkommen sind nun ein Volk. Sie sind aus Ägypten ausgezogen, ins Land Kanaan eingewandert und befinden sich jetzt in der Abschiedsrede, die Josua in Sichem hielt. Von dieser Rede hatte ich bereits einmal gesprochen.
Josua erklärt dem Volk Israel, dass sie Gott, dem Gott, den Mose ihnen durch die fünf Bücher Mose offenbart hat, gehorsam sein müssen. Sie müssen die Tora einhalten. Wenn sie das nicht tun, wird Gottes Gericht über sie kommen, und sie werden ihr Land verlieren. Die Tora sagt voraus, dass Israel, wenn es die Gebote nicht befolgt, aus dem Land herausgerissen und weltweit zerstreut wird. Das ist nachzulesen in 5. Mose 28,64: „Und der Herr wird euch zerstreuen unter alle Völker, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde. Und daselbst wirst du keine Ruhestätte haben.“
Josua erklärt diese Prinzipien und schreibt in Josua 24,26: „Und Josua schrieb diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes. Und er nahm einen großen Stein und richtete ihn dort auf unter der Eiche, die bei dem Heiligtum des Herrn steht.“ Anschließend spricht Josua zum ganzen Volk: „Siehe, dieser Stein soll Zeuge gegen uns sein, denn er hat alle Worte des Herrn gehört, die er mit uns geredet hat, und er soll Zeuge gegen euch sein, damit ihr euren Gott nicht verleugnet.“
Wo hat Josua diesen Stein aufgestellt? Bei dem Heiligtum des Herrn. Ein oberflächlicher Bibelleser würde denken, das sei wahrscheinlich bei der Stiftshütte, dem transportablen Heiligtum, das Israel während der Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten gebaut hat. Dieses Heiligtum wurde auch ins verheißene Land gebracht, also wäre es wahrscheinlich die Stiftshütte.
Doch wenn man das Buch Josua liest, erfährt man, dass die Stiftshütte in Silo aufgestellt wurde – übrigens auch im heutigen Westjordanland, aber nicht in Sichem. Was ist also dieses Heiligtum des Herrn? Es ist der Ort, an dem Abraham seinen Altar gebaut hatte, wie in 1. Mose 12 beschrieben. Dort, wo Abraham Gott dankte, weil Gott seinem Nachkommen dieses Land verheißen hatte, stellt Josua den Stein auf. Er sagt: Mose hat euch in der Tora erklärt, dass ihr das Land verlieren werdet, wenn ihr Gottes Gebote nicht befolgt. Dieser Stein soll Zeugnis gegen uns ablegen.
Nun wissen Sie, dass ab dem Jahr 70 nach Christus, nachdem Jesus Christus, der Messias, gekommen war und die meisten ihn abgelehnt hatten – obwohl zehntausende ihn angenommen hatten – der Judenstaat zerstört wurde. Das jüdische Volk wurde in einem jahrhundertelangen Prozess über alle fünf Kontinente zerstreut. Sie verloren ihr Land, und dieser Stein wurde Zeuge dessen.
Interessanterweise spricht die Tora, insbesondere 5. Mose 28, aber auch Kapitel 30, davon, dass Gott sein Volk in der Endzeit vom Ende des Himmels her wieder sammeln und in das Land zurückbringen wird. Warum? Weil die Verheißung an Abraham, dass seine Nachkommenschaft dieses Land erhalten wird, nicht aufgehoben wurde – auch nicht durch den Fluch der Tora, das Land zu verlieren.
Stellen Sie sich vor, im zwanzigsten Jahrhundert macht man in Nablus Ausgrabungen. Archäologie bedeutet immer auch Zerstörung, denn man zerstört alles, was man aufgräbt. Die Archäologen müssen entscheiden, welche Schicht sie für Besucher später bewahren wollen. Alles andere wird zerstört, aber sehr genau dokumentiert, damit spätere Generationen weiterforschen können.
In Nablus entschied man sich, die Schicht der mittleren Bronzezeit IIb offen zu lassen. Dort kam dieser Stein zum Vorschein – genau der Stein von Josua. Diesen Stein können Sie heute in Nablus sehen. Er ist ein Zeugnis gegen Israel, das Land verloren zu haben.
Doch genau in der Zeit, in der die Juden zurückkehren – seit 1882 bis heute sind drei Millionen Juden aus fünf Kontinenten und über hundert Ländern in das Land ihrer Vorväter zurückgekehrt – erfüllt sich die Gnadenverheißung der Tora: „Nach langer Zeit werde ich euch zurückholen ins Land.“
Ist das nicht sehr bewegend, wenn man dieses Bild sieht? Die Inschrift auf dem Stein ist arabisch und stammt aus der Intifada. Die Menschen in Nablus wissen jedoch nicht, welche Bedeutung dieser Stein hat. Auch manche Archäologen wissen es nicht.
Warum? Weil die Chronologie der Bibel oft nicht wörtlich genommen wird. An einigen Stellen werden die Zahlenangaben der Bibel nicht genau beachtet, wodurch die Chronologie verkürzt wird. So sagt man allgemein in der Archäologie, dass die Zeit der Landnahme unter Josua um 1200 v. Chr. war. Das wäre die späte Bronzezeit.
Wenn man jedoch alle Zahlen der Bibel berücksichtigt, führt die biblische Chronologie auf den Exodus im Jahr 1606 v. Chr. zurück. Vierzig Jahre später, also um 1566 v. Chr., fand die Landnahme unter Josua statt. Das passt genau zur mittleren Bronzezeit IIb.
Das ist der Grund, warum viele nicht wissen, dass der Exodus und die Landnahme in diese Zeit fallen. Man sagt oft, der Exodus sei zur Zeit Ramses II. gewesen. Die Bibel sagt jedoch nirgends, dass der Exodus bei Ramses II. stattfand. Wenn man die biblische Chronologie richtig übernimmt, fällt die Zeit genau auf die Zeit Josuas.
Weitere Stationen Abrahams in Kanaan
Aber glücklicherweise wissen das viele nicht, denn sonst wäre der Stein nicht mehr da.
Ich lese weiter in der Geschichte von Abraham, 1. Mose 12, Vers 8: „Und er brach auf von dort nach dem Bergland ostwärts von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel gegen Westen und Ai gegen Osten. Und er baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.“
Abraham zog also weiter, immer weiterziehend zum Negev. Er zieht von Nablus hinunter nach Bethel und Ai. Das sind Ortschaften im heutigen Westjordanland. Das Gebiet ist ja schon besiedelt, ja.
Dort baute er seinen zweiten Altar. Dann zieht er weiter hinunter bis zum Negev, also schön das Westjordanland hinunter. Dabei dankt er Gott für dieses Land, auch mit dem zweiten Altar.
Die Hungersnot und Abrahams Reise nach Ägypten
Jetzt machen wir eine ganz kurze Pause, und dann folgt der zweite, wohl etwas kürzere Teil. Wir sind stehen geblieben bei Abraham, der das verheißene Land durchwandert. Er erlebt eine schöne Zeit ohne Probleme, doch plötzlich kommen Schwierigkeiten: eine Hungersnot. Warum?
1. Mose 12,10: Es entstand aber eine Hungersnot im Land, und Abraham zog nach Ägypten hinab, um sich dort aufzuhalten, denn die Hungersnot war schwer im Land.
Warum entsteht nun plötzlich ein Problem? Abraham wusste, dass er am richtigen Ort war, dort, wo Gott ihn hingestellt hatte. Doch nun kommt eine Hungersnot. Abraham hätte sich fragen sollen: Ist etwas in meinem Leben nicht in Ordnung? Eine Antwort hätte er durch die Bibellektüre finden können.
Das Problem mit Lot war ja noch immer nicht gelöst. Der Neffe war noch immer dabei, die Verwandtschaft hatte er nicht wirklich verlassen. Nun überlegt Abraham, wie er das Problem lösen kann. Er geht nach Ägypten.
Sie müssen wissen: Ägypten war damals im Gegensatz zu Kanaan und auch Syrien und Libanon unabhängig vom Regen. Ägypten ist ein Land, in dem es sehr, sehr wenig regnet. Die Fruchtbarkeit Ägyptens, wie Sie hier auf dem Satellitenbild sehen, wird durch den Nil gewährleistet. Der Nil bringt Wasser aus Schwarzafrika, wo es regnet, auch wenn es in Kanaan eine Hungersnot gibt.
Also sagte sich Abraham: Dort bin ich gut aufgehoben, auch wenn es im Land Kanaan nicht mehr regnet. Aber er hätte sich fragen müssen: Ist es richtig, dort hinzugehen? Gott hatte ihn berufen, den Südirak zu verlassen, Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu gehen. Aber er hatte nichts von Ägypten gesagt.
Eigentlich verlässt Abraham hier die Schule Gottes. Er wird ungehorsam und geht nach Ägypten. Das hat wiederum Konsequenzen.
Wenn wir weiterlesen im Text, heißt es: Und es geschah, als er nahe daran war, nach Ägypten zu kommen, ging ihm durch den Sinn, da sprach er zu Sarai, seiner Frau: "Sieh jedoch, ich weiß, dass du eine Frau schön von Ansehen bist, und es wird geschehen, wenn die Ägypter dich sehen, so werden sie sagen: Sie ist seine Frau, und sie werden mich erschlagen und dich leben lassen. Sage doch, du seist meine Schwester, auf dass es mir wohl gehe und deinetwillen meine Seele am Leben bleibe."
Sarah war unheimlich schön, obwohl sie damals schon fünfundsechzig Jahre alt war. Abraham war fünfundsiebzig, und die Bibel macht deutlich, dass sie zehn Jahre jünger war. So schön war sie, dass Abraham Angst hatte, die Ägypter könnten sie ihm wegnehmen.
Dann nimmt er Zuflucht bei einer Lüge und sagt: "Sage doch, du seist meine Schwester." Was sage ich, Lüge? Das stimmte ja, denn später in Abrahams Geschichte erfahren wir, dass Sarai beziehungsweise Sara, wie sie später hieß, in Wahrheit eine Halbschwester von Abraham war.
Das überrascht natürlich, denn das wäre in unserer heutigen Gesetzgebung nicht mehr erlaubt. Aber damals war das möglich. 500 Jahre später, im Gesetz Mose, können Sie nachlesen, dass im dritten Buch Mose ganz ausführlich alle Verwandtschaftsbeziehungen aufgezählt werden, die für eine Eheschließung unmöglich sind.
Dort werden also auch alle nahen Verwandtschaftsverhältnisse vollkommen ausgeschlossen. Ab dem Auszug aus Ägypten war es für die Nachkommen Abrahams absolut undenkbar, eine Halbschwester zu heiraten.
Denken Sie daran: Der genetische Code ist im Laufe der Zeit, im Laufe der Geschichte immer mehr geschädigt worden, durch Strahlung und andere Einflüsse. Offenbar war das damals noch kein Problem. Wenn der genetische Code weitgehend rein und unbeschädigt ist, mit wenigen Mutationen, entstehen keine geschädigten Nachkommen.
Unser genetischer Code ist inzwischen so geschädigt, dass bei naher Verwandtschaft die Wahrscheinlichkeit für geschädigte Nachkommen sehr hoch ist. Darum ist es auch, obwohl es in unserer Gesellschaft erlaubt ist, den Cousin oder die Cousine zu heiraten, problematisch, eben wegen des geschädigten genetischen Codes.
Gut, das nur nebenbei. Aber das war doch die Wahrheit: "Sage doch, du seist meine Schwester." Trotzdem war es eine Lüge, denn Sarah sollte mit der Wahrheit die Leute in den Irrtum führen, damit sie denken: Aha, dann ist sie nicht seine Frau.
So kann man mit der Wahrheit lügen. Natürlich müssen wir nicht allen Leuten alles sagen, das geht sie gar nichts an. Als die Nazis an den Türen klopften, ob versteckte Juden da seien, musste man ihnen ja nicht alles unter die Nase reiben, was sie nicht wissen sollten.
Die Bibel macht jedoch deutlich, dass es auch Lüge ist, wenn man mit der Wahrheit bewusst jemanden in den Irrtum führen will. Und so hat das Folgen: Der Ungehorsam Abrahams, nach Ägypten zu gehen, führt dazu, dass er seine Frau zum Lügen bringen will.
Lesen wir weiter: Und es geschah, als Abram in Ägypten ankam, da sah ein Ägypter, dass die Frau sehr schön war. Die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie dem Pharao.
Die Frau wurde in das Haus des Pharao geholt, und er tat Abram Gutes um ihretwillen. Er bekam Kleinvieh, Rinder, Esel, Knechte, Mägde, Eselinnen und Kamele.
Also der Pharao wollte sogar die Frau heiraten. Die 65-Jährige gefiel ihm so, und der liebe Bruder Abraham bekam ein wunderbares Hochzeitsgeschenk.
Nun lesen wir weiter im Bibeltext: Und der Herr schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarahs Willen, der Frau Abrahams.
Man muss sich das so vorstellen, dass Krankheiten in der Familie des Pharao ausbrachen. Natürlich fragten sie sich: Was soll das? Was hat das zu bedeuten?
Vers 18: Und der Pharao ließ Abram rufen und sprach: "Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? Warum hast du gesagt, sie sei meine Schwester, so dass ich sie mir zur Frau nahm? Nun sieh, da ist deine Frau, nimm sie und geh hin!"
Der Pharao entbot Männer, die Abram und seine Frau sowie alles, was er hatte, begleiteten.
Die ganze Sache flog auf. Was mich so beeindruckt, ist: Dieser Pharao aus der Zeit des Alten Reiches hatte eine so hohe Moral, dass er wusste, zwischen "mein" und "dein" zu unterscheiden, auch in Eheangelegenheiten. Er gab die Frau zurück.
Wenn man sich mit der Religion Ägyptens zur Zeit des Alten Reiches beschäftigt, war das reine Naturverehrung. Man war völlig von dem einen Gott abgekommen, den noch die Vorfahren Sem, Ham und Japheth verehrt hatten.
Aber die Moral war noch so hoch, wie sie in unseren Breiten, gerade in unserer westlichen Gesellschaft, heute nicht mehr ist. Denn hier wissen viele nicht mehr, zwischen "mein" und "dein" zu unterscheiden, gerade in diesem Bereich.
Das habe ich auch so krass erlebt. Ich bin gerade kürzlich zurückgekehrt aus Indien, wo ich eine Vortragsreise durch Südindien machte. Ich hatte viel Kontakt mit Hindus.
Was mich beeindruckt hat: Die hinduistische Gesellschaft verurteilt Ehebruch. Es ist nicht erlaubt, Ehebruch zu begehen. Vorwilliger Geschlechtsverkehr wird nicht akzeptiert.
Zwar werden unzählige Götter und Naturgötter verehrt, doch moralisch ist die hinduistische Gesellschaft deutlich höher als die westliche Gesellschaft.
Der Bruch kam effektiv mit der 68er-Revolution oder überhaupt mit der sexuellen Revolution in den 60er Jahren. Dort wurde in der westlichen Welt ein deutlicher Bruch gemacht – auch mit dem Gott der Bibel.
Von da an war die Bibel und die Moral der Bibel für die Gesellschaft nicht mehr relevant. Dieses Weggehen vom Gott der Bibel hat bei uns innerhalb von Jahrzehnten eine Moral hervorgebracht, die deutlich unter der Moral des Hinduismus liegt.
Rückkehr Abrahams aus Ägypten und familiäre Konflikte
Nun fiel das Ganze auf, und es war eine Schande für das Zeugnis Abrahams. Er sollte ein Zeuge für den einwahren Gott sein, den er kennengelernt hatte. Gerade das wäre eine missionarische Möglichkeit gewesen im alten Reich Ägypten. Doch stattdessen kam diese Schande.
Eines führt zum anderen: Der ungehorsame Entschluss, Lot mitzunehmen, führte dazu, dass Abraham wegen der Hungersnot nach Ägypten ging. Dort brachte ihn die Situation dazu zu lügen. Diese Lüge brachte Schande über sein Zeugnis. Doch dann kehrt er zurück.
Wir lesen in 1. Mose 13,1: „Und Abraham zog herauf aus Ägypten, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm nach dem Süden. Abraham war sehr reich an Vieh, Silber und Gold. Er zog von Negev bis Bethel, zu dem Ort, wo ihm anfangs ein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, zu der Stätte des Altars, den er zuvor selbst gemacht hatte. Und Abraham rief dort den Namen des Herrn an.“
Abraham kehrt also zurück und geht genau an den gleichen Ort, wo er früher war, dorthin, wo er begonnen hatte abzuweichen. Das ist auch ein wichtiges Prinzip für das Christenleben. Wenn ein Christ feststellt, dass er von Gott, vom Herrn, von seinem Wort weggekommen ist, dann ist das normalerweise nicht nur eine einzelne Handlung, sondern ein ganzer Entwicklungsweg.
Eine wirkliche Wiederherstellung bedeutet, dass man zurückgeht bis zu dem Punkt, an dem die Abweichung begann. So sehen wir bei Abraham diese Rückkehr. Dort hat er wieder den Altar und ruft den Namen des Herrn an. In Ägypten hatten wir nichts gelesen von einem Altar oder davon, dass er den Namen des Herrn anrief.
Streit zwischen Abram und Lot und göttliche Trennung
Nun gehe ich weiter in der Geschichte. Auch Lot, der mit Abraham zog, hatte Kleinvieh, Rinder und Zelte. Das Land ertrug es nicht, dass sie beisammen wohnten, denn ihre Habe war groß. Sie konnten nicht zusammen wohnen.
Es gab Zank zwischen den Hirten von Abrahams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Die Kananiter und die Peresiter wohnten damals im Land.
Vor der Ägyptenreise war das kein Problem. Nach der Ägyptenreise jedoch gab es plötzlich Streit zwischen Lot, seinen Hirten und Abrahams Hirten. Sie hatten zu viel Kleinvieh und Rinder. Woher kommt das?
Abraham hatte doch ein Hochzeitsgeschenk bekommen. Offensichtlich war der Pharao so großzügig, dass er dieses Geschenk nicht mehr zurücknahm. Er gab nur die Frau zurück. Er begleitete Abraham sogar auf seinem Weg zurück und sandte ihm eine Gesandtschaft mit, wie wir gelesen haben. So großzügig war das.
Doch dieses Hochzeitsgeschenk führte dazu, dass sie nun Streit in der eigenen Verwandtschaft hatten. Mose fügt hinzu: „Und die Kananiter und die Peresiter wohnten damals im Land.“ Warum dieser Satz?
In der liberalen Theologie sagt man oft, dieser Satz sei ein Fehler und gehöre gar nicht in den Text. Das ist jedoch kein aufmerksames Bibellesen. Sie hatten Streit, und die heidnischen Bewohner ihrer Umwelt bekamen das alles mit.
So ist es auch, wenn Christen streiten: Es ist eine Schande, denn das zerstört das Zeugnis für andere Menschen. Wie soll das glaubwürdig sein, was sie verkündigen, wenn sie es nicht leben?
Das war also die Folge. Aber alles ist eine Verkettung von Ungehorsam: Lot kommt mit, das führt dazu, dass sie nach Ägypten gehen, Abraham lügt, er bekommt Reichtum, und dieser Reichtum führt zu Streit.
Da sprach Abraham zu Lot: „Lass doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder.“ Das heißt, sie sind Verwandte.
„Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich mich zur Rechten wenden. Willst du zur Rechten, so will ich mich zur Linken wenden.“
Abraham trennt sich jetzt von Lot. Das hätte er schon längst tun sollen, schon in Ur in Chaldäa. Jetzt kommt dieser Schritt.
Es gibt göttliche Trennungen, es gibt falsche Trennungen, aber es gibt auch richtige Trennungen. Das war eine göttliche Trennung.
Lot wählt die Ebene des Jordan und die Folgen
1. Mose 13, Vers 10: Onkel Abraham ist schon so großzügig, dass Lot die Chance nutzt. Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene des Jordan. Er blickte hinunter in das tiefe Tal des Toten Meeres, dort, wo der Jordan ins Tote Meer mündet. Das ist übrigens das tiefste Tal der Welt, etwa 400 Meter unter dem Meeresspiegel der Ozeane – der tiefste Punkt der Erde.
Lot sah die ganze Ebene des Jordan, die damals noch ganz bewässert war, bevor der Herr Sodom und Gomorra zerstörte. Die Ebene war gleich dem Garten des Herrn, wie das Land Ägypten bis nach Zoar hin. Lot wählte sich die ganze Ebene des Jordan und zog ostwärts. So trennten sich die Wege von Abraham und Lot.
Eine Frage stellt sich: Wieso weiß ein Südiraker, wie es in Ägypten aussieht? Lot denkt sich: „Oh, das erinnert mich ganz an Ägypten, dieses trockene Land, das nur durch Wadis bewässert wird.“ Deshalb wählt er diese Gegend. Der Grund ist, dass Onkel Abraham mit ihm eine Ägyptenreise gemacht hatte. Diese Reise hatte Lot auf den Geschmack gebracht, dorthin zu gehen.
Lot wählt also die Ebene des Jordan. Weiter lesen wir in Vers 12, dass Abraham im Land Kanaan wohnte, während Lot in den Städten der Ebene lebte und seine Zelte bis nach Sodom aufschlug. Die Leute von Sodom waren böse und große Sünder vor dem Herrn.
Lot zieht mit seinen Zelten in die Nähe von Sodom. Sodom und Gomorra sowie die Nachbarstädte Adama, Zeboim und Zoar waren die perversesten Städte der alten Welt. Man könnte sagen, sie waren so „modern“ in ihrer Moral, dass sie sogar unsere westliche Welt übertrafen – wobei sich die Moral in unserer Welt ja auch noch verändert.
Vor viertausend Jahren gab es also schon Menschen, die so lebten wie in Sodom. Man könnte auch sagen, dass diejenigen, die so leben wie in Sodom, „altmodisch“ sind, denn diese Immoralität findet man auch heute noch. Allerdings war sie damals ungewöhnlich, denn so etwas fand man nicht in Ägypten oder im Zweistromland.
Nun geht Lot dorthin. Der Streit zwischen Abraham und Lot führt dazu, dass Lot nach Sodom zieht. Wenn man weiterliest, steht in 1. Mose 14, Vers 12, dass er plötzlich „in Sodom wohnte“. Noch später, in 1. Mose 19, Vers 1, heißt es: „Lot saß im Tor von Sodom.“ Das bedeutet, er war bereits Richter geworden. Denn diejenigen, die im Stadttor saßen, waren die Richter, denn dort fanden die Gerichtsverhandlungen statt.
Der gute Lot dachte sich: „Wenn ich Richter in Sodom werde, könnte ich die Moral dort vielleicht ein bisschen heben.“ Das war eine gute Idee. Aber Lot hatte nie einen Ruf Gottes, um dorthin zu gehen. Wenn man keinen Ruf hat, bringt das nichts.
Man sieht auch in der weiteren Geschichte, dass die Leute in Sodom Lot gar nicht ernst nahmen. Er hatte keine Chance, wirklich etwas zu verändern.
Abraham in Gemeinschaft mit Gott und die Verheissungen
Aber jetzt, nach dieser göttlichen Trennung, hat Abraham nicht nur sein Vaterhaus verlassen, sondern auch seine Verwandtschaft.
Nun finden wir Abraham in Gemeinschaft mit Gott. Dort errichtet er seinen dritten Altar. Der Herr sprach zu Abraham, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: „Hebe deine Augen auf und schaue von dem Ort, wo du bist, nach Norden, Süden, Osten und Westen. Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewig. Ich will deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird. Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und Breite, denn dir will ich es geben!“
Abraham schlug Zelte auf, kam und wohnte unter den Terbinten Mamres, die bei Hebron sind, und erbaute dort dem Herrn einen Altar. Gott betont nochmals: Das ganze Land, in allen Himmelsrichtungen, gehört deiner Nachkommenschaft.
Dann geht Abraham nach Hebron und baut dort seinen dritten Altar. Hebron bedeutet Gemeinschaft. Abraham ist nun in voller Gemeinschaft mit Gott, nichts trennt ihn mehr von ihm.
Bemerkenswert ist auch, dass Hebron heute die zweitgrößte palästinensische Stadt im Westjordanland ist, nach Nablus (Sichem). Und ausgerechnet dort baut Abraham diesen Altar, um zu danken, dass das ganze Land seiner Nachkommenschaft gehören soll.
Ausblick auf weitere Ereignisse im Leben Abrahams
Nun, ich möchte nicht die ganze Abrahamsgeschichte durchnehmen, da wir uns im nächsten Kapitel der Übersicht schon dem Ende nähern. In 1. Mose 14 finden Sie die Geschichte „Abraham rettet Lot“. Danach, in 1. Mose 15, bestätigt Gott seinen Bund mit Abraham. Doch Abraham hat immer noch kein Kind. Das hat ihn natürlich, oder wir können verstehen, dass es ihn eine Glaubenskrise gekostet hat. Sarah hat kein Kind bekommen, und jetzt, da er den Herrn kennt – Yahweh, den Gott Israels, den Gott der Bibel – wartet er Jahre und Jahre und hat immer noch kein Kind. Und Sarah wird nicht jünger.
Bei Männern ist das ja noch anders, nicht wahr? Charlie Chaplin bekam mit etwa achtzig noch einen Sohn. Bei Männern ist das nicht so ein Problem, aber bei Frauen ist das wirklich ein Ende. Gott bestätigt seinen Bund: „Ich werde dir Nachkommenschaft geben, und deiner Nachkommenschaft werde ich dieses Land geben.“ Doch Abraham hat eben noch nichts.
Dann kommt 1. Mose 16. Sarah überlegt sich: „Du Abraham, ich habe eine Idee.“ Was sie sagt, entspricht genau den Gesetzen, die wir durch die Archäologie und Inschriften in den vergangenen Jahrzehnten kennengelernt haben. Im Nahen Osten bei diesen Völkern gab es damals die Sitte, das Gesetz, dass wenn eine Herrin kein Kind hatte, der Ehemann die Sklavin oder Magd der Herrin heiraten konnte. Das erste Kind wurde dann der Herrin als ihr eigenes Kind zugerechnet.
Sarah hat also die Idee: „Du Abraham, wahrscheinlich haben wir die Verheißung Gottes mit der Nachkommenschaft ein bisschen falsch verstanden. Vielleicht müssen wir das nicht so wörtlich nehmen oder müssen das ein bisschen symbolischer auffassen. Du könntest doch Hagar, unsere ägyptische Magd, heiraten, und dann wird das Kind mir zugerechnet, und wir haben Gottes Verheißung.“ Abraham heiratet Hagar.
Polygamie ist in der Bibel von Anfang an als Irrweg verurteilt. Bereits im Schöpfungsbericht finden wir die Erschaffung von einem Mann und einer Frau, nicht zwei Frauen und ein Mann. Damit wird das bleibende Schöpfungsmodell der Ehe gegeben: ein Mann, eine Frau. Erst später, bei Lamech, einem Nachkommen von Kain, der ganz von Gott weggegangen war, findet man den Ausspruch: „Lamech nahm sich zwei Frauen.“ Da war die Polygamie geboren.
Abraham heiratet Hagar, und wenn Sie die Abrahamsgeschichte gut lesen, merken Sie: Gott spricht danach dreizehn Jahre lang nicht mehr mit Abraham. Totale Kommunikationsblockade! Abraham hört Gottes Stimme nicht mehr. Das wäre wie ein Christ, der seine Bibel liest und dreizehn Jahre lang feststellt: „Ich lese die Bibel, aber sie sagt mir überhaupt nichts. Gott spricht nicht mehr durch sein Wort zu mir. Keine Predigt spricht mehr zu mir.“ So war das.
Dann bekam Hagar ein Kind, Ismael. Interessant ist, dass wir uns fragen müssen, woher Abraham, der aus Mesopotamien kam, eigentlich eine ägyptische Magd hatte. Das war ein Mitbringsel aus Ägypten, denn der Pharao hatte nicht nur Tiere, sondern auch Mägde und Knechte gegeben.
Sie sehen also diese ganze Verkettung im Leben Abrahams. Wir sehen zwar, dass es Gottes Vergebung für Irrwege gibt, es gibt Wiederherstellung. Aber die Folgen bleiben, und die Folgen gehen bis heute. Denn der Sohn Hagar, Ismael, ist ein Vorfahre von Muhammad. Die arabischen Stämme in Saudi-Arabien waren Nachkommen von Ismael. So entstand aus dieser Linie heraus der Islam – mit seinem Hass, mit seinem koranisch begründeten Hass gegen Israel bis heute.
Die ganze Welt ist heute entsetzt über diesen Terrorismus als Geißel, besonders der westlichen Welt, aber nicht nur. Koranisch begründet ist nicht nur der Hass gegen Israel, sondern auch gegen die Christen und natürlich drittens gegen die Götzendiener. Die ganze Sache hat Konsequenzen bis heute.
Das, was die Welt in Atem hält, geht zurück auf diese alte Abrahamsgeschichte. Es ist schon vertrackt, diese Verknüpfung.
Der Bund Gottes mit Abraham und die exklusive Linie Isaaks
Ich fasse zusammen: In 1. Mose 17 bestätigt Gott nochmals seinen Bund nach der Geburt von Ismael. Dieses Kapitel ist besonders wichtig. Warum? Wenn man die Bibel einfach liest, könnte man auf die Idee kommen: Wer sagt, dass Israel Anspruch auf Kanaan hat? Gott hat zu Abraham gesagt, dass seine Nachkommenschaft das Land erhalten wird. Ist Ismael nicht auch ein Nachkomme Abrahams? Ja, natürlich. Dann könnten auch seine Nachkommen ein Recht auf dieses Land haben.
Aber in 1. Mose 17, im bestätigten Bund, erklärt Gott, dass dieser Bund nicht mit Ismael geschlossen wird, sondern mit Isaak. Die ganze Verheißung für das Land geht also nicht über die Linie Ismael, sondern über die Linie Isaak. Gott sagt in diesem Kapitel, dass er Ismael zwar segnen und zu einem großen Volk machen wird – was sich in der Geschichte erfüllt hat – aber die Verheißungen gehören exklusiv Isaak.
Dann folgt in 1. Mose 18 die Geschichte von Gottes Besuch in Hebron, in 1. Mose 19 die Zerstörung von Sodom und Gomorra, in 1. Mose 20 die Begegnung Abrahams bei den Philistern, und in 1. Mose 21 wird Isaak geboren. Erst jetzt kommt er wirklich auf die Welt. Sein Name war zwar schon vorher genannt worden, aber nun wird er geboren. Abraham musste fünfundzwanzig Jahre warten, als alle Hoffnungen schon vorbei waren – auch körperlich. Die Bibel sagt, beide waren „abgestorben“ in Bezug auf die Fortpflanzung.
Dann schenkt Gott Abraham doch noch Nachkommen. Yahweh, der Gott der Bibel, wollte damit beweisen, dass er Nachkommen geben kann – auch gegen die Gesetze der Natur. Das ist die Pointe. Im Gegensatz zu Nanna, dem Mondgott, der Menschen und Vieh zeugen sollte, aber es bei Abraham nicht konnte, hat der Herr es möglich gemacht.
Nach dieser freudigen Geschichte folgt die Aufforderung zur Opferung Isaaks in 1. Mose 22. Damit möchte ich zum Schluss kommen. Gott sagt zu Abraham: „Opfere deinen Sohn.“ Er wollte testen, ob Abraham bereit war, das Höchste, was er auf Erden hatte, herzugeben. Gott sagt: „Gehe in das Land Moria und opfere ihn auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“
Moria ist dieser Berg, der in der Bibel meistens als Zionsberg bezeichnet wird. Am Südabhang lag die Stadt Salem, später Jerusalem. Salem bedeutet Frieden, Jerusalem bedeutet „Gründung des Friedens“. Das war damals die Stadt von König Melchisedek, einem kanaanitischen König und Freund Abrahams (1. Mose 14).
Gott sagt: „Gehe in das Land Moria, also zu diesem Berg, und opfere ihn auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“ Es wird also nicht auf Moria selbst gesagt, sondern auf einem der Berge rundherum. Zum Beispiel käme der Ölberg in Frage oder der Südwesthügel Jerusalems, der heute Zion genannt wird. Dies ist eine nachbiblische Bezeichnung. Ich nenne diesen Berg Zion römisch zwei, im Gegensatz zum Tempelberg, der Zion römisch eins heißt. Dann gibt es noch den Hügel mit dem Felsen Golgatha.
Abraham ist bereit, der Gehorsamstest ist bestanden. Gott verhindert natürlich die Opferung, denn er will keine Kinderopferung. Stattdessen gibt er Abraham eine neue Verheißung. Abraham nennt den Ort, wo er Isaak opfern wollte, Adonai-jireh, was bedeutet: „Der Herr wird ersehen.“ Das Opfer Isaaks wurde verhindert, aber es soll einmal ein Opfer kommen, das Gott ersehen wird.
Mose erklärt im gleichen Text, dass deshalb gesagt wird: „Auf dem Berg des Herrn wird ersehen werden.“ Das heißt, auf einem der Nachbarhügel wird einmal das wahre Opfer stattfinden. Hier sehen Sie nochmals Salem am Südabhang des Berges Moria, den Südwesthügel Zion 2 und den Nordwesthügel mit Golgatha.
In 1. Mose 22,18 gibt Gott die Verheißung: „Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Nationen der Erde.“ Abraham baut dort seinen vierten Altar im Land Moria. Gott gibt ihm nochmals die Verheißung, dass durch seine Nachkommenschaft einmal die ganze Welt gesegnet werden wird.
Das ist ein Hinweis auf den Erlöser, den Messias, der als Segen für die ganze Welt kommen sollte. Jesus Christus ist nachweislich ein Nachkomme Abrahams, und zwar über König David. Er ist vor zweitausend Jahren am Kreuz auf Golgatha gestorben, auf dem Felsen außerhalb des Gennatt-Tores von Jerusalem, auf diesem Nachbarhügel des Tempelbergs.
Hebräer 13,12 sagt: „Darum hat auch Jesus, damit er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten.“ Damit hat sich die Verheißung an Abraham erfüllt. Der Messias sollte von ihm abstammen und als Gerechter, als Vollkommener stellvertretend für unsere Schuld sterben. Jeder Mensch, ob Jude, Amerikaner, Inder oder Schweizer, der seine persönliche Schuld Gott bekennt, bereut und dankt, dass Jesus Christus stellvertretend die Strafe Gottes getragen hat, wird mit Gott versöhnt.
So wird das Volk Israel über seinen Messias zum Segen für alle Völker. Nicht für jeden einzelnen Menschen, aber für alle Völker, denn aus allen Völkern ruft Gott Menschen heraus, die er durch Jesus Christus rettet.
So haben wir ein Panorama von Abrahams Geschichte, die bis heute politisch aktuell ist, aber noch viel mehr in geistlicher Hinsicht. Sie zeigt uns, wo der Segen Gottes zu finden ist – in der Mitte, vor zweitausend Jahren, als Jesus Christus sich als Opfer auf dem Nachbarhügel des Moria-Berges gab.
Ich danke für das lange Zuhören.