Einführung in die Endzeitvision und die 144.000 Versiegelten
Wir stehen heute in Offenbarung 14. Wir hatten bereits mit dem ersten Abschnitt begonnen, in dem die 144.000 Versiegelten vorgestellt werden. Nun fahren wir mit Offenbarung 14, Vers 6 fort.
In diesem Kapitel werden uns verschiedene Menschengruppen vorgestellt, die alle eine bedeutende Rolle in den letzten Ereignissen spielen – in den letzten dreieinhalb Jahren vor der Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit.
Ich lese nun Offenbarung 14,6 bis zum Schluss des Kapitels vor:
„Und ich sah einen anderen Engel hoch am Himmel fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation, jedem Stamm, jeder Sprache und jedem Volk.
Und er sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.
Und ein anderer, zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist das große Babylon, das mit dem Wein seiner leidenschaftlichen Unzucht alle Nationen verführt hat.
Und ein anderer, dritter Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist.
Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit, und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.
Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.
Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe! Glückselig sind die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben, ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach.
Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, gleich einem Menschensohn, der auf seinem Haupt einen goldenen Siegeskranz trug und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte.
Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: Schicke deine Sichel und ernte, denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden.
Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.
Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel hervor, und auch er hatte eine scharfe Sichel.
Und ein anderer Engel, der Macht über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor und rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu: Schicke deine scharfe Sichel und lass die Trauben des Weinstocks der Erde ernten, denn seine Beeren sind reif geworden!
Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde, erntete den Weinstock der Erde ab und warf die Trauben in die große Kelter des Grimmes Gottes.
Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und Blut floss aus der Kelter hervor bis an die Zügel der Pferde, 16 Stadien weit.“
Die politische und geistliche Situation Europas in der Endzeit
Wir haben bisher in Kapitel 13 gesehen, dass das Tier aus dem Meer vorgestellt wird. Dieses Tier ist der kommende Diktator über Europa. Europa wird eine totalitäre Diktatur werden und soll als ein vereintes Europa wieder auferstehen, das einem wiederhergestellten römischen Reich ähnelt. Die letzten drei Jahre vor der Wiederkunft Christi werden von dieser totalitären Herrschaft geprägt sein.
In Kapitel 30, Vers 5, wird am Schluss gesagt: „Und es wurde ihm Gewalt gegeben zu wirken zweiundvierzig Monate.“ Das sind dreieinhalb Jahre. Was macht die Stärke des zukünftigen Europas aus? Kapitel 13, Vers 3 erklärt es, genauer in Vers 2 in der Mitte: „Und der Drache gab ihm, dem Tier aus dem Meer, seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“
Das bedeutet, dass Satan – gemäß Johannes 12,31, wo er als „der Fürst dieser Welt“ bezeichnet wird – diesem Mann seine Macht und seinen Thron gibt. Paulus drückt es noch stärker aus in 2. Korinther 4,4, wo Satan als „der Gott dieser Welt“ beschrieben wird. Dieses Tier erhält also die Macht, die Jesus Christus in einer Versuchung im Lukas-Evangelium angeboten wurde. Dort wurden Jesus alle Reiche der Welt gezeigt, und der Teufel sagte: „Mir sind sie gegeben, und wenn du mich anbetest, übergebe ich sie dir.“ Jesus lehnte ab und besiegte den Teufel mit einem Bibelwort.
Doch diesem Mann wird Satan seine Macht und seinen Thron übergeben. Aus dem heutigen, wackeligen Europa wird so ein Reich entstehen, das unter einer eisernen Hand straff und mit absoluter Stärke geführt wird.
In Offenbarung 13, Vers 11, sehen wir das andere Tier aus der Erde, das zwei Hörner hat, gleich einem Lamm, aber wie ein Drache redet. Dieses Tier ist der Antichrist in Israel. Er wird als falscher Messias auftreten, der größte Verführer aller Zeiten. Diese beiden Männer – der kommende Diktator Europas und der Antichrist – werden zusammenarbeiten.
Der Antichrist wird nicht nur Feuer vom Himmel herabkommen lassen, was im Alten Testament ein Beweis für den wahren Gott war, wie bei Elia, sondern er wird auch ein Götzenbild herstellen, das sprechen kann. Dieses Götzenbild verlangt, dass alle getötet werden, die es nicht anbeten. Es wird den kommenden Diktator von Europa darstellen.
In Daniel 11,36-39 wird erklärt, dass der Antichrist König in Israel sein wird. Er wird sich über alles erheben, was Gott heißt, mit einer Ausnahme: Den „Gott der Festungen“ wird er verehren. Dieser Ausdruck steht für Jupiter Kapitolinus, den obersten römischen Gott, dem die Kapitolsfestung in Rom geweiht war.
Das bedeutet, dass der kommende Diktator sich als Vatergott, als Jupiter, verehren lassen wird. Der Antichrist wird diesen Kult unterstützen. Nach 2. Thessalonicher 2 wird sich der Antichrist in Jerusalem in den dritten Tempel setzen und behaupten, er sei Gott. Damit gibt er sich als Sohn Gottes aus.
Wir haben in Offenbarung 13,11 gesehen, dass das Tier aus der Erde zwei Hörner hat, gleich einem Lamm. Es imitiert Gott den Sohn, während der kommende Diktator Gottvater imitiert. Daher die Identifikation mit der Vaterfigur Jupiter Kapitolinus.
Daraus erkennen wir auch, dass Europa nicht islamisch werden wird. Man sollte bedenken, dass all die Hunderttausenden, schließlich Millionen von Muslimen, die nach Europa strömen, wohl in großer Zahl denken, sie bringen den Islam nach Europa. Doch sie werden eine Überraschung erleben, wenn Europa sie zum Götzendienst zwingt – zur Verehrung eines Bildes. Das ist völlig unislamisch.
Diese Einwanderer können jedoch dazu beitragen, Europa zu destabilisieren. Alle, die unter diesen Einwanderern zum Terrorismus neigen, tragen zur Destabilisierung Europas bei. Dadurch wird die Masse einen starken Mann fordern. Dieser starke Mann wird kommen, und es wird kein islamisches Reich sein, sondern ein römisches Reich mit römischem Götzendienst.
Die 144.000 als Erstlingsfrucht und das ewige Evangelium
Nun, in Kapitel 14 sehen wir in den ersten fünf Versen – das haben wir bereits behandelt – die 144 aus Israel. Das sind jene Ersten, die sich in Israel nach der Entrückung der Gemeinde bekehren werden. Gott versiegelt sie, und sie werden unbeschadet durch die ganze Zeit hindurchkommen.
In Offenbarung 14 sehen wir sie am Ende aller Drangsal auf dem Berg Zion, auf dem Tempelberg, zusammen mit Jesus Christus. Er wird am Schluss wiederkommen, um das letzte Wort zu sprechen. Sie werden „Erstlingsfrucht“ genannt. Das steht in Offenbarung 14, Vers 4: „Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm.“
Das bedeutet, sie sind die Vorernte, die Erstlingsfrüchte in Israel. Früher waren das immer die ersten Früchte, die geerntet wurden und zum Tempel gebracht werden mussten. Danach folgte die Haupternte. So sind die 144 gewissermaßen die Vorhut, die sich in Israel bekehren wird.
Schließlich wird während der Drangsal ein Drittel der Nation Israel sich bekehren, während zwei Drittel umkommen werden. Auf dieses Thema kommen wir noch zurück.
Nach dieser ersten Gruppe, den 144, sehen wir eine zweite Gruppe in den Versen sechs bis sieben. Dort verkündet ein Engel, der am Zenit des Himmels fliegt – also inmitten des Himmels –, das ewige Evangelium.
Dieses Evangelium war zu allen Zeiten verfügbar. Manche fragen sich: „Ihr verkündigt heute das Evangelium von Jesus Christus, aber was ist mit all denen, die das früher nie gehört haben?“
Wir können sagen: Ja, auch sie hatten immer eine gute Botschaft. Ein Mindestevangelium war für die Menschen aller Zeiten zugänglich. Wo steht das? In Römer 1, um es kurz zu sagen.
Könnte uns jemand ein paar Verse ab Vers 18 vorlesen? Dort spricht Paulus nämlich gerade über die Völker der Welt und Stämme, die noch nie etwas vom Evangelium aus der Bibel gehört haben. Aber sie sind nicht einfach sich selbst überlassen.
Gottes Offenbarung durch Natur und Gewissen
Römer 1, Vers 18: Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit zurückhalten. Das, was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen offenbar, denn Gott hat es ihnen offenbart.
Denn das Unsichtbare von ihm wird wahrgenommen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit. Diese sind seit Erschaffung der Welt in dem Geschaffenen sichtbar, damit sie ohne Entschuldigung sind. Denn obwohl sie Gott kannten, verherrlichten sie ihn nicht als Gott und brachten ihm keinen Dank dar. Stattdessen verfielen sie in ihren Überlegungen in Torheit, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
Indem sie sich für weise hielten, wurden sie zu Toren. Sie haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Bild eines verweslichen Menschen sowie von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren.
Darum hat Gott sie dahingegeben. Sie folgen den Begierden ihrer Herzen und verunreinigen ihre Leiber untereinander. Sie haben die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauscht und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht, anstatt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.
Hier wird klargemacht, dass Gott sich als Schöpfer durch die Natur offenbart hat, die er geschaffen hat. Römer 1, Vers 20 sagt sogar, dass das Unsichtbare von Gott – denn Gott ist für uns Menschen nicht wahrnehmbar – wahrgenommen werden kann. Viele fragen: „Wo ist Gott? Ich habe ihn noch nie gesehen.“ Natürlich ist er unsichtbar. Seine ewige Kraft und seine Göttlichkeit können jedoch indirekt durch die Erschaffung der Welt wahrgenommen werden.
Es heißt hier, dass diese Wahrnehmung von der Erschaffung der Welt an im Geschaffenen erkannt wird. Die alte Elberfelder Übersetzung hat in der Fußnote gut erkannt, dass es mit dem Verstand erfasst wird. Im Griechischen heißt es „Noeo“, was wirklich „mit Vernunft“ oder „mit Verstand“ bedeutet.
Der Mensch kann durch die Ordnung in der Natur erkennen, dass es einen Ordner geben muss. Denn Ordnung entsteht nie durch Zufall. Das erleben wir Tag für Tag: Zu Hause herrscht nur Chaos, wenn man nichts mit Intelligenz ordnet. Ordnung geht überall zur Unordnung über, aber nie entsteht automatisch höhere Ordnung aus Ordnung.
Der Mensch kann das sehen, und hier wird sogar gesagt, dass die Menschen deswegen keine Entschuldigung haben. Das Zeugnis der Schöpfung reicht eigentlich aus.
Der Vorwurf wird gemacht, dass viele Völker anstatt den Schöpfer zu verehren, begonnen haben, die Natur in Form von Bildern eines Menschen oder von Tieren anzubeten. Den Schöpfer haben sie nicht verehrt, sondern das Geschöpf.
Positiv wird in Römer 2 gesagt, dass die Menschen ohne Bibel nicht nur das Zeugnis der Schöpfung haben, sondern auch das Zeugnis ihres eigenen Gewissens.
Kann jemand Römer 2, Verse 12 bis 16 vorlesen?
Das Gewissen als göttliches Zeugnis und die Verantwortung der Völker
Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen. Und so viele, die unter Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz gerichtet werden.
Denn nicht die Hörer des Gesetzes sind vor Gott gerecht, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Wenn Nationen, die kein Gesetz haben, von Natur aus die Dinge des Gesetzes ausüben, so sind diese, die kein Gesetz haben, sich selbst ein Gesetz. Sie zeigen das Werk des Gesetzes geschrieben in ihren Herzen, wobei ihr Gewissen mitzeugt. Ihre Gedanken klagen sich untereinander an oder entschuldigen sich.
An dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird, wird dies nach meinem Evangelium durch Jesus Christus geschehen.
Hier wird also klargemacht: Selbst die Völker, die keine Bibel haben, besitzen ein Gewissen, das ihnen ins Herz geschrieben ist. Der Mensch hat ein Grundwissen von Recht und Unrecht. Deshalb finden wir in allen Stammesgemeinschaften das Wissen, dass Morden falsch ist, dass Stehlen falsch ist und dass das Anschreien der Eltern falsch ist.
Dazu braucht man keine Bibel. Das Gewissen klagt den Menschen an: Du bist schuldig. Die Vernunft zeigt, dass es einen Schöpfer gibt.
Und wenn nun der Mensch, der keine Bibel hat, mit seiner Schuld, die ihm bewusst ist, zum Schöpfer kommt, sie bekennt und bereut, dann kann er Vergebung bekommen.
Davon wird übrigens in Römer 2,5-7 gesprochen, wo es heißt:
„Aber aufgrund deiner Verstocktheit und deines unbußfertigen Herzens häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes, der jedem vergelten wird nach seinen Werken. Denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben. Denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind und der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn, Drangsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt, zuerst über den Juden, dann auch über den Griechen. Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute tut, zuerst dem Juden, dann auch den Griechen; denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person.“
Er spricht also nicht nur über Juden, die die Bibel hatten, sondern auch über Heiden, die Griechen. Was wir gelesen haben, schließt sich dann an mit: „Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben ...“
Diese Möglichkeit, dass Heiden Gott suchen und das ewige Leben suchen, indem sie durch ihr Gewissen als Sünde erkennen und durch ihren Verstand Gott als Schöpfer erkennen, wird hier gezeigt.
Tatsächlich hat man bei der Erforschung afrikanischer Stämme ab dem 19. Jahrhundert festgestellt, dass praktisch alle afrikanischen Stämme wissen, dass es einen Schöpfergott gibt.
Die Missionare mussten den Afrikanern also nicht beibringen, dass es einen Schöpfer gibt, der alles erschaffen hat. Es war ihnen eigentlich klar, dass es einen Schöpfer gibt.
Einige Stämme sagten jedoch, dass ihre Vorfahren gegen den Schöpfer gesündigt haben und dass er jetzt zornig ist und weit von ihnen entfernt. Interessanterweise wussten sie auch, dass sie Sünder sind. Die Missionare mussten ihnen nicht beweisen, dass sie Sünder sind – das wussten sie selbst. Sie wussten auch, dass es den Zorn Gottes über die Sünde gibt, aber sie wussten nicht, wie man zurückkehren könnte.
Andere Stämme sagten, dieser Schöpfergott sei so erhaben, und wir Menschen seien viel zu gering; wir seien gar nicht würdig, ihn zu verehren.
Doch es wird klar gemacht, dass sie wissen, dass es einen Schöpfergott gibt.
Man hat auch bei den Stämmen in Thailand und Burma, bei den Karin, das Wissen gefunden, dass es einen Schöpfergott gibt und dass man die Schuld dem Schöpfergott bekennen muss, damit er vergibt – sogar so konkret.
Das ist eben das ewige Evangelium, das zu allen Zeiten für alle Menschen erreichbar war.
Das Zeugnis der Schöpfung im Alten Testament: Psalm 19
Übrigens macht uns im Alten Testament Psalm 19 auch klar, dass wir ein Zeugnis des Schöpfers durch die Schöpfung haben. Dort können wir einige Verse lesen, die uns drei Zeugnisse Gottes zeigen. Das erste Zeugnis ist das Zeugnis der Schöpfung.
Wer liest uns die Verse 1 bis 7 vor?
Dem Vorsänger. Ein Psalm von David:
„Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet das Werk seiner Hände. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet es der anderen die Kunde. Keine Rede und keine Worte, doch ihre Stimme wird gehört. Ihre Messschnur geht aus über die ganze Erde, und ihre Sprache bis an das Ende des Erdkreises. Er hat der Sonne in ihnen ein Zelt gesetzt, und sie ist wie ein Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach. Sie freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. Vom Ende der Himmel ist ihr Ausgang und ihr Umlauf bis zu ihrem Ende, und nichts ist vor ihrer Glut verborgen.“
Hier wird klar gesagt: Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. Die Schöpfung verkündet also Gottes Existenz und Herrlichkeit. Es wird besonders in Vers 4 betont, dass keine Wörter verwendet werden, keine Rede, keine Worte. Trotzdem sagt die ganze Welt etwas aus. Vers 5 zeigt, dass diese Botschaft überall verstanden wird.
So war das ewige Evangelium eine Botschaft, die nie ein Problem mit Sprachgrenzen hatte. Alle Völker, wo sie auch waren, konnten diese Sprache verstehen.
Etwas anderes ist es, wenn Gott sich durch die Bibel offenbart. Das ist das nächste Zeugnis ab Vers 7. Kannst du uns die Verse 8 bis 11 vorlesen?
„Und erquickt die Seele. Das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig und macht weise den Einfältigen. Die Vorschriften des Herrn sind richtig und erfreuen das Herz. Das Gebot des Herrn ist lauter und erleuchtet die Augen. Die Furcht des Herrn ist rein und besteht ewig. Die Rechte des Herrn sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt. Sie sind kostbarer als Gold, viel gediegenes Gold, und süßer als Honig und Honigseim.“
Hier haben wir die schriftliche Offenbarung Gottes, die Bibel. Gott hat sie zuerst Israel gegeben, und Israel hat schließlich dieses Geschenk der Welt weitergegeben. Allerdings wurden nicht alle Völker im Lauf der Geschichte mit der Bibel erreicht. In der Zeit des Alten Testaments war es weitgehend das Vorrecht eines Volkes, nämlich Israel, diese Offenbarung zu besitzen.
Das ist die höchste und klarste Offenbarung hier in Psalm 19. Sie ist noch klarer als das Zeugnis der Schöpfung. Wer also dieses Zeugnis hat, ist vor Gott noch verantwortlicher als die anderen. Doch Römer 1 sagt: Die Schöpfung reicht, der Mensch ist ohne Entschuldigung.
Das dritte Zeugnis beginnt ab Vers 12. Könntest du uns noch ein paar Verse vorlesen?
Es geht hier um den gläubigen Menschen, den Knecht Gottes. Er ist ein Zeugnis in dieser Welt durch sein Leben und durch seine persönliche Beziehung zu Gott.
Kannst du uns Vers 12 vorlesen?
„Auch wird dein Knecht durch sie belehrt; im Halten derselben ist großer Lohn.“
Vers 13:
„Von verborgenen Sünden reinige mich, auch von Übermütigen halte deinen Knecht zurück; lass sie mich nicht beherrschen, dann bin ich untadelig und rein von großer Übertretung.“
Vers 14:
„Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser.“
Hier sehen wir den einzelnen Menschen als Knecht Gottes. Durch die Bibel wird er unterwiesen und ist so ein Zeugnis für andere.
Wenn wir an Abraham denken, der jahrzehntelang im Land Kanaan unter den götzendienerischen Kananitern gelebt hatte, erkannten sie, was für ein Mann er war. Sie sagten zu ihm: „Du bist ein Fürst Gottes unter uns“ (1. Mose 23).
Später war auch Isaak ein solcher Zeuge. Oder denken wir an Joseph in Ägypten. Ganz Ägypten erfuhr von dem einen wahren Gott, dem Gott Israels, durch Joseph.
Oder denken wir an Daniel in Babylon, der bis in die höchsten Ämter des babylonischen Weltreichs aufstieg. Durch ihn wurde im babylonischen Weltreich die Existenz des einen wahren Gottes bekannt.
Oder denken wir an Mordechai und Esther. Durch sie wurde im persischen Weltreich – das von Ägypten in Afrika über den Mittleren und Nahen Osten bis nach Pakistan reichte – die Kunde von der Existenz des Gottes der Juden bekannt. Dieser Gott hat die ganze Geschichte in der Hand und auch das jüdische Volk.
So sehen wir den Knecht als Zeugnis. Seitdem der Herr Jesus gekommen ist und den Jüngern den Auftrag gegeben hat, die Botschaft in die ganze Welt hinauszutragen – und zwar das volle Evangelium mit dem Inhalt von Altem und Neuem Testament – wurde die frohe Botschaft durch Menschen auf alle fünf Kontinente gebracht.
Wer liest uns noch die Verse 18 bis 20 aus Matthäus 28 vor?
„Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende des Zeitalters.“
Wir müssen bedenken, dass es Menschen waren, die auf alle fünf Kontinente ausgereist sind, um ein Zeugnis zu sein.
Dieses Evangelium kann man das volle Evangelium nennen. Es umfasst die gesamte Botschaft von Altem und Neuem Testament. Hier hat sich Gott auch klar als der Dreieinige Gott offenbart.
Wenn ein Heide die Natur sieht, die Schöpfung, erkennt er, dass es einen Schöpfergott gibt. Er weiß jedoch nichts über den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Jesus schickt seine Jünger, diese Botschaft allen Nationen zu verkündigen. Die, die zum Glauben kommen, werden getauft auf den Namen – nicht auf die Namen – des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Es gibt nur einen Gott, aber in der Gottheit sind drei verschiedene Personen. Deshalb heißt es „auf den Namen“ im Singular, „des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
So bringen Menschen die Botschaft des Wortes Gottes über den Schöpfergott. Das ist das volle Evangelium.
Das ewige Evangelium bezeichnet diesen Begriff als das Minimum-Evangelium, das zu allen Zeiten und Generationen verfügbar war.
Die Verkündigung des ewigen Evangeliums durch den Engel
Und jetzt kommen wir zurück zu Offenbarung 14,6-7. Da sieht Johannes also einen Engel im Zenit des Himmels fliegen, der das ewige Evangelium hat. Und jetzt soll er es verkündigen – zu evangelisieren heißt wörtlich euangelizo, also die frohe Botschaft verkündigen – denen, die auf der Erde ansässig sind, und weiter gesagt: jeder Nation, jedem Stamm, jeder Sprache, jedem Volk.
Und was ist jetzt der Inhalt, was ist der Inhalt dieses ewigen Evangeliums? Jawohl, Gott anbeten! Und zwar welcher Gott? Oder was weiß man über diesen Gott aufgrund dieser Mitteilung? Fahr weiter.
Ja genau, das ist der Schöpfer. Betet den Schöpfer an, demütigt euch vor ihm, gebt ihm die Ehre! Das ist genau das Mindestevangelium, das eigentlich schon durch die Natur verkündigt wird. Und dieser Engel weist darauf hin: Betet den Schöpfer der Welt an.
Aber es wird noch mehr gesagt über diesen Gott. Ja, dann stellt er Gott nicht nur als Schöpfer vor, sondern auch als Richter. Und das ist auch eine Botschaft, die die Völker immer wieder erlebt haben – in Naturkatastrophen, Erdbeben, Waldbränden oder sonstigen Katastrophen. Da haben sie immer gemerkt, dieser Schöpfergott ist auch ein Richtergott über das Böse.
Es ist ganz interessant: Vor einigen Jahren, bei diesem furchtbaren Erdbeben in Haiti mit etwa 300 Toten, haben Haitianer gesagt, das sei Gottes Gericht über unsere schwarze Magie. Haiti ist ja ein Land, das schon am Ende des achtzehnten Jahrhunderts bewusst Satan geweiht wurde. Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts wurde diese Weihung nochmals bestätigt, und bald darauf kam dieses katastrophale Erdbeben.
Die Haitianer selbst sagten, das sei Gottes Gericht. Wenn ein Europäer das sagt, dann würde die politische Korrektheit so jemanden gerade mundtot machen, wenn er das öffentlich sagen würde. Man muss gar nichts sagen, das haben die Haitianer selbst gewusst und gesagt. Also Gott spricht auch durch Katastrophen und Gerichte.
Und jetzt sind wir hier in Offenbarung 14, in diesen letzten dreieinhalb Jahren, und das wird die schrecklichste Zeit der Weltgeschichte sein, mit dem schlimmsten Weltkrieg. Wir haben ja zum Beispiel gesehen in Offenbarung 9, beim sechsten Posaunengericht, dort wird gesagt, dass ein Drittel der Menschen im Krieg umgebracht werden – ein Drittel der Welt. Das sind Dimensionen, die alles übersteigen, sogar alles, was wir vom Zweiten Weltkrieg her wissen.
Das war der schrecklichste Krieg bis jetzt, aber mit 70 Millionen Toten ist das noch eben gar nicht mehr vergleichbar mit dem, wovon die Offenbarung spricht. Also in dieser schrecklichen Zeit kommt ein Engel, und das ist eben sehr ungewöhnlich, denn Gott hat seine Botschaft, sein Evangelium immer durch Menschen vermitteln lassen. Und jetzt, da in diesen letzten dreieinhalb Jahren, gibt es eine Ausnahme: diesen Engel am Himmel.
Diese Botschaft erreicht nun wirklich jede Nation. Das griechische Wort Ethnos wird erklärt, zum Beispiel in dem Standardwörterbuch von Lowe-Naida: Ethnos ist die größte soziale Einheit. Die kleinste soziale Einheit ist die Gemeinschaft von zwei Menschen, Mann und Frau in der Ehe. Die nächste Einheit ist die Familie, dann die Sippe, bis schließlich der Stamm.
Aber die größere Einheit als Stämme sind Völker, und wir haben das alles hier auch, diese Einteilung. Also neben Ethnos (Nation) wird gesagt: Stamm, Sprache und Volk. Volk, das ist zum Beispiel Laos. Laos ist eine kleinere Einheit als Ethnos. Russland ist eine Nation, aber riesig, das größte Land der Welt. Aber Russland besteht aus vielen verschiedenen Völkern und auch verschiedenen Stammgemeinschaften. Das Gleiche könnte man von Indien und unzähligen anderen Ländern sagen.
Also Nation, das ist die oberste Einheit. Dann kommt die nächste Einheit, Laos, Volk, und dann eine noch kleinere Einheit, der Stamm, und dann noch eine weitere Einheit, hier wird die Sprache genannt. Wie viele Sprachen gibt es auf der Welt, die heute gesprochen werden? Ungefähr? Ja, in der Zwischenzeit ist man schon höher gekommen. Bis jetzt hat man etwa 6.000 Sprachen aufgelistet, und dann kommen noch die Dialekte dazu.
Hier wird wirklich betont, dass alle Volksgruppen erreicht werden: alle Sprachen, alle Stämme. Es gibt ja Volksgruppen, die als eine Einheit vielleicht 300 Leute haben und eine eigene Sprache sprechen – das gibt es also. Aber hier wird betont, dass wirklich alle Einheiten erreicht werden: Stamm, Sprache, Volk, Nation mit dieser Botschaft.
Also eine gewaltige Gnade Gottes im Gericht – er gedenkt noch seines Erbarmens. Und eben das Ungewöhnliche: Sonst hat Gott immer Menschen geschickt, und jetzt ausnahmsweise hier ein Engel, der das verkündigt und die Menschheit einfach aufruft zur Umkehr, zum Sich-Demütigen vor dem Richtergott, der auch der Schöpfergott ist.
Aber das ist eben ein Evangelium, das es möglich macht, dass Menschen sogar noch in diesen schrecklichsten Gerichten errettet werden können. Und tatsächlich wird das eben Frucht haben, das wissen wir ja schon längst aus Offenbarung 7. Können wir das kurz aufschlagen? Das ist eine Repetition.
Da sieht Johannes in Offenbarung 7, Vers 9 eine unzählbare Volksmenge, die durch die Drangsal hindurchgeht und gerettet wird. Von dieser Gruppe heißt es in Offenbarung 7, Vers 14: „Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und weiß gemacht in dem Blut des Lammes.“
Und diese Gruppe wird beschrieben in Vers 9. Kann das jemand vorlesen? Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, begleitet mit weißen Gewändern und Palmzweigen in ihren Händen.
Ja, das reicht. Also Vers 9 macht klar: eine unzählbar große Volksmenge, und auch da wieder aus allen sozialen Einheiten – jede Nation, Ethnos, aus Stämmen, Völkern, Laos und Sprachen.
Nirgends sagt die Bibel, dass alle Menschen errettet werden. Die Allversöhnungslehre ist eine totale Irrlehre. Aber Gott bietet sein Heil allen Menschen an; er möchte, dass alle errettet werden, sagt 1. Timotheus 2, Vers 4. Dort heißt es auch: Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. Wichtig ist, dass hier das Wort „tello“ verwendet wird. Das drückt Gottes Willen als Wunsch aus, im Gegensatz zum Beispiel zum Wort „bulomai“.
Bulomai ist der Wille als Ratschluss, und darum wird auch der Rat Gottes, der Plan Gottes in der Bibel „bule“ genannt – das ist der feste Plan Gottes. Aber dort in 1. Timotheus 2, Vers 4 heißt es, dass Gott eben will, wünscht, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Gott bietet das Heil an, aber alle, die das ablehnen, werden verloren gehen. Was die Bibel uns sagt, ist, dass wirklich aus jeder Nation, jedem Volk, jeder Sprache, jedem Stamm Menschen gerettet werden.
Und das wird ja auch nochmals betont in Offenbarung 5, Vers 9, wo die Gemeinde, dargestellt in den 24 Ältesten im Himmel, das neue Lied singt. Kann uns das jemand vorlesen? Übrigens, diejenigen, die das später im Internet nachhören, sind immer sehr dankbar. Ich bekomme oft Rückmeldungen, vielen Dank, dass das am Mikrofon gesagt wird. Denn wenn ich im Auto fahre und das irgendwo im Raum gesagt wird, höre ich es nicht.
Also Offenbarung 5, Vers 9: Sie singen ein neues Lied: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft durch dein Blut aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen.“
Und jede Sprache, jedes Volk, jede Nation. Der Herr Jesus hat in Matthäus 24 angedeutet, dass, bevor er als König der Welt in Macht und Herrlichkeit kommen wird, jede Nation der Welt mit dem Evangelium erreicht werden wird. Und zwar mit dem Evangelium, das er seinen Jüngern aufgetragen hat – nicht das ewige Evangelium ist gemeint, sondern das Evangelium von Jesus Christus und seinem Reich, also wo man ihn auch als König vorstellt, das Evangelium des Reiches.
Liest jemand Matthäus 24, Vers 14? „Und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“
Jawohl, vielen Dank. Und da haben wir jetzt in der alten Elberfelder korrekt übersetzt „allen Nationen zu einem Zeugnis“. Ich weiß, Luther hat „allen Völkern zu einem Zeugnis“. Aber es ist nicht „Laos“, sondern es ist „Ethnos“, also die größte soziale Einheit.
Das Problem ist nämlich, obwohl die Bibel heute in etwa 2.800 verschiedenen Sprachen übersetzt ist – das ist enorm! Wenn man denkt, im Jahr 1800 war die Bibel in etwa siebzig Sprachen vorhanden. Da kam diese große Erweckungsbewegung im neunzehnten Jahrhundert in Europa und Nordamerika, und das war auch ein Erwachen für die Weltmission.
1830 war die Bibel in 156 Sprachen verfügbar. Das heißt also, in diesen dreißig Jahren der Erweckungszeit hat man plötzlich mehr Sprachen erreicht als in den 1.800 Jahren davor. Das ist schon fantastisch!
Die Völker, die wir heute zur Dritten Welt zählen, waren in Europa einfach vergessen und vernachlässigt über Jahrhunderte hinweg. Und plötzlich hat sich das geändert, und es war so, dass wir heute die Bibel in etwa 2.800 Sprachen haben. Auf CDs gibt es Botschaften heute in über 6.000 Sprachen und Dialekten, muss ich aber sagen, verfügbar.
Also grandios, was da geleistet worden ist, und wir können nun sagen: Im zwanzigsten Jahrhundert ist es eindeutig so, dass alle Nationen der Welt mit dem Evangelium erreicht worden sind.
Übrigens, in der Parallelstelle in Markus 13, Vers 10, steht nicht einmal „Evangelium des Reiches“, sondern einfach „Evangelium“. Aber auch dort: allen Nationen, Ethnos.
Es ist nämlich so, obwohl so enorm viel jetzt geleistet worden ist in der Weltmission, müssen wir sagen, es sind immer noch nicht alle Völker erreicht. Völker zählt man etwa zehntausend weltweit.
Natürlich ist der größte Teil erreicht, aber es gibt immer noch unerreichte Völker. Also muss man sagen, heute sind noch nicht alle Laos – das ist die Mehrzahl von Laos – erreicht worden, aber alle Ethnoi, die Mehrzahl von Ethnos, sind erreicht worden.
Und der Herr Jesus sagt nur, dass dieses Evangelium des Reiches oder Markus 13, Vers 10, dieses Evangelium von ihm gepredigt werden wird allen Nationen zu einem Zeugnis, nicht allen Völkern.
Also wenn es Leute gibt – und die gibt es wirklich – die sagen: „Nein, Jesus Christus kann eigentlich schon noch lange nicht kommen, denn es müssen ja vor seinem Kommen alle Völker erreicht werden“, dann ist das nicht wahr. Es ist schon längst erledigt, was hier gesagt wird: alle Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Und das Ende ist in der Bibel der Ausdruck für die letzten dreieinhalb Jahre. In Daniel 12 werden diese dreieinhalb Jahre ganz klar bezeichnet als das Ende.
Also der Herr sagt, dass gepredigt wird, und es ist schon geschehen. Es geht in einem Prozess, werden gleichzeitig heute alle Nationen erreicht – über Missionare vor Ort, über das Radio. Man denke zum Beispiel, was Trans World Radio schon angerichtet hat, ja, aber im guten Sinn des Wortes enorm. Und dann eben auch über das Internet sind Bibeln weltweit verfügbar.
Alle Nationen zu einem Zeugnis, und der Herr sagt: „Und dann wird das Ende kommen.“ Also die große Drangsal könnte kommen, aber sie kann natürlich nur kommen nach der Entrückung der Gemeinde.
Das heißt also: Die Gemeinde, das ist wirklich, wir sind am Drücken, kann man sagen, um zu gehen.
Ja, also hier wird die ganze Welt ins Visier genommen in Offenbarung 14,6-7 mit diesem ewigen Evangelium.
Das Urteil über Babylon und die falsche Kirche
Und dann folgt ein neuer Abschnitt, ganz kurz, nur ein Vers. Wer liest uns nochmals Vers 8?
Dazu kann ich vielleicht vorher noch eine Frage stellen. Du hast gesagt, es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Engel erscheint und das Evangelium verkündet. Ist es vielleicht bewusst von Gott so gewollt, als Gegenreaktion zu den Zeichen und Wundern, die der Antichrist auch am Himmel hat erscheinen lassen? Sozusagen, um dem etwas entgegenzusetzen?
Ja, genau. Es ist nicht so, dass Gott einfach gegenüber Zeichen und Wundern nochmals Zeichen und Wunder entgegensetzt. Das ist nicht die übliche Art, wie Gott handelt. Wir haben zwar eine Ausnahme: Die zwei Zeugen in Jerusalem werden nach der Entrückung der Gemeinde auch Zeichen und Wunder tun, aber nur in einem sehr beschränkten Bereich, nämlich in Jerusalem.
Hier kann man wirklich sagen: Das ist quasi Gottes Antwort auf die Finsternis, die durch den Antichristen verbreitet wird. Er lässt ausnahmsweise einen Engel sprechen. Interessant ist, wenn man Bibelkommentare liest, kann man einen nach dem anderen aufschlagen und dann heißt es, hier steht „ein anderer Engel verkündigt“. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Engel allein das tut. Das Evangelium wird immer durch Menschen verkündigt. Aber es ist eigenartig: Es heißt hier wirklich, ein Engel verkündet das ewige Evangelium. Man muss das so stehen lassen. Es drückt vielmehr die Überraschung aus, denn das ist wirklich nicht der Weg, wie Gott in früheren Zeitaltern gehandelt hat. Er hat Menschen als Zeugen benutzt. Aber hier ist eine Ausnahme, bei der alle Stämme erreicht werden.
Noch eine Frage, wenn ich darf: Warum heißt es dann „ein anderer“? Bezieht sich das auf etwas vorher oder ist es einfach ein weiterer?
Ja, es ist so, dass eine ganze Serie von Engeln kommt. Es geht ja weiter in Vers 8: „Ein anderer zweiter Engel“ und dann in Vers 9 „ein anderer dritter Engel“. Dieses „andere“ deutet also eine Abfolge von verschiedenen Engeln an, die jeweils einen individuellen Auftrag haben. Es ist natürlich auch ein Rückverweis auf 8, Vers 13. Kannst du das gerade vorlesen?
Das ist auch in der großen Drangsal bei der vierten Posaune, Offenbarung 8,13: „Und ich sah und hörte einen Adler inmitten des Himmels fliegen und mit lauter Stimme sagen: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Stimmen der Posaune der drei Engel, die noch blasen werden.“
Das ist auch eine Botschaft. Hier steht von einem Adler. Die Cherubim erscheinen oft in Gestalt von Adlern, Löwen, Stieren und Menschen. Hier haben wir also einen Adler, der ein Cherub ist und das Wehe vom Himmel verkündet. Es heißt auch, dass er inmitten des Himmels fliegt, im Zenit.
Nun sagt Kapitel 14, Vers 6: „Und ich sah einen anderen Engel.“ Das ist nicht der Cherub, der das Wehe verkündet hat, sondern ein anderer Engel, der das ewige Evangelium verkündet. Dann Vers 8: „Ein anderer zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon die Große, die von dem Wein der Wut ihrer Hurerei alle Nationen hat trinken lassen.“
Als Leser der Offenbarung stellt man sich die Frage: Was ist dieses Babylon? Es wird zunächst nicht erklärt. Man muss es bei der ersten Lektüre der Offenbarung einfach stehen lassen und weiterlesen, bis schließlich Kapitel 17 und 18 folgen. Diese Kapitel behandeln ausführlich, was Babylon ist – das Babylon, das am Ende der großen Drangsalzeit fallen wird.
Wir haben das auch schon einmal in der Offenbarung erlebt, zum Beispiel in Kapitel 11. Dort lesen wir von den zwei Zeugen in Jerusalem. In Kapitel 11, Vers 7 heißt es: „Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen, sie überwinden und töten.“
Wenn man das zum ersten Mal liest, denkt man: Was ist das Tier aus dem Abgrund? Das wird erst in Kapitel 13 erklärt. Dort wird ausführlich beschrieben, wer das Tier aus dem Meer, aus dem Abgrund ist – in den Versen 1 bis 10.
Das ist ein Prinzip in der Bibel: Manchmal wird ein Thema nur angerissen, und man kann es nicht sofort verstehen. Man muss weiterlesen, und an einer anderen Stelle wird es erläutert. Dann geht man zurück zur ersten Stelle und versteht sie plötzlich besser. So funktioniert Bibellesen. Man muss ständig hin und her gehen, und so wächst die Erkenntnis.
Wo steht das? Daniel 12. Schlagen wir Daniel 12 kurz auf. Es ist eines meiner Lieblingswörter auf Hebräisch „jeschotte du“, was „hin und her gehen“ bedeutet. Daniel 12, Vers 4, wer liest?
„Und du, Daniel, verschließe die Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden forschen und die Erkenntnis wird zunehmen.“
Das heißt: Viele werden forschen, durchforsten. Die alte Elberfelder Übersetzung sagt: „Viele werden es durchforschen.“ Es geht nicht um Weltreisen. Manche haben gesagt, in Daniel wird gesagt, dass in der Endzeit Menschen um die ganze Welt reisen – von Argentinien bis Australien. Das stimmt zwar, in der Endzeit kann man wirklich überall herumreisen. Aber diese Stelle spricht nicht davon. Es geht darum, dass Daniel ein Buch verschließt, und in der Endzeit wird man dieses Buch verstehen – nicht automatisch, sondern durch forsches Hin- und Hergehen. Man blättert vor und zurück, liest, vergleicht.
Ich weiß, es gibt Leute, die sagen, eine Predigt sei schlecht, weil man ständig in der Bibel blättern müsse, vor und zurück. Ich bevorzuge es, wenn man am Anfang einen Text liest und dann darüber spricht. Aber das Hin- und Hergehen ist notwendig. Es geht nicht darum, eigene Ansichten weiterzugeben, sondern zu erklären, was in der Bibel steht und wie die Bibel sich selbst erklärt – ein Schriftwort das andere.
So funktioniert es: Man muss ein Leben lang hin und her gehen, und dann mehren sich die Erkenntnisse.
Auch bei Babylon ist das so. Jetzt haben wir den ersten Hinweis. Bevor wir noch mehr dazu sagen, machen wir 20 Minuten Pause!
Nachtrag zum Engel und die Verkündigung des ewigen Evangeliums
Einen kurzen Nachtrag zu dem Engel, der das ewige Evangelium verkündigt: In der Pause hat mich noch jemand darauf hingewiesen. Natürlich kann man sagen, dass bei Maria, als der Engel die Geburt des Erlösers angekündigt hat, diese gute Nachricht, diese frohe Botschaft von einem Engel verkündigt wurde.
Noch stärker ist es aber in jener Nacht selbst in Bethlehem: Dort war es ein Engel, der den Hirten die gute Nachricht vom geborenem Messias verkündete. So sehen wir schon Ausnahmefälle. Man könnte auch noch hinzufügen, dass gegenüber Daniel der Engel Gabriel war, der Daniel in Daniel 9 die Prophetie von den neunundsechzig Jahrwochen brachte, mit denen man berechnen konnte, wann genau der Erlöser kommen würde. Das war ebenfalls eine gute Nachricht von einem Engel.
Vor diesem Hintergrund ist es gar nicht mehr so unverständlich, dass hier ein Engel diese gute Nachricht verkündet.
Weiter sind wir zu dem Vers gekommen: „Babylon ist gefallen“. Wir haben gesehen, dass dieses Thema erst später in Offenbarung 17,18 ausführlich behandelt wird. Darum schlage ich vor, es jetzt nicht im Zusammenhang mit Vers 8 ausführlich zu behandeln, sondern nur andeutungsweise.
Noch ein weiteres Beispiel ist mir gerade eingefallen: In der Offenbarung wird etwas angekündigt, das erst viel später ausführlicher behandelt wird. Das ist in Offenbarung 2 schon einmal geschehen, worauf wir nur kurz eingegangen sind. Das hatten wir ja auch schon einmal durchgenommen: Offenbarung 3, Vers 12.
Der Herr spricht zur Gemeinde in Philadelphia und kündigt den Überwinder an. In der Mitte des Verses heißt es: „Und ich werde auf ihn, den Überwinder, schreiben, den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.“
Dieses neue Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt – was ist das? Wenn man zum ersten Mal dort liest, fragt man sich das. Erst viel später, nämlich in Offenbarung 21, wird ausführlich erklärt, was das neue Jerusalem ist.
Und da haben wir den Punkt: Das neue Jerusalem ist der Kontrapunkt zu Babylon, der großen aus Offenbarung 14, Vers 8. Das sind zwei Städte, die einander gegenübergestellt werden. Jerusalem bedeutet „Gründung des Friedens“, Babylon bedeutet „Verwirrung“. Jerusalem war im Alten Testament die Stadt Gottes, Babylon die Stadt der Götzen.
In Offenbarung 14, Vers 8 wird gesagt: „Gefallen ist Babylon, die Große, die mit dem Wein der Wut ihrer Hurerei alle Nationen getränkt hat.“ Diese Stadt wird mit Unzucht und Hurerei in Verbindung gebracht. Tatsächlich wird in Offenbarung 17 diese Stadt bezeichnet als die Hure Babylon, also als eine Stadt und als eine Frau.
Das Gleiche gilt für das neue Jerusalem. In Offenbarung 21, ab Vers 9, wird die Stadt auch beschrieben als die Braut des Lammes, also ebenfalls als eine Stadt und eine Frau. Welch ein Kontrast: Jerusalem, die Stadt Gottes, die Stadt des Friedens, und Babylon, die Stadt der Götzen, die Stadt der Verwirrung.
Welchen größeren Kontrast gibt es zu einer Hure als die treue Braut, die Braut des Lammes? Damit wird schon klar, dass das neue Jerusalem eben die Braut des Lammes ist, die Frau des Messias – er ist das Lamm in der Offenbarung.
Epheser 5 macht uns klar, dass die Gemeinde, also alle Gläubigen von Pfingsten bis zur Entrückung, zusammen die Braut Christi bilden. Somit ist klar: Das neue Jerusalem ist nicht das Jerusalem in Israel, sondern eine bildliche Beschreibung der Gemeinde.
Damit wird auch klar, dass der Kontrast zur Gemeinde, dem neuen Jerusalem, die Babylon, die Hure, ist. Das muss ein Gegenstück zur wahren Kirche, zur wahren Gemeinde sein. In Offenbarung 17 wird diese falsche Kirche sehr detailliert beschrieben.
Es wird von ihr gesagt, dass sie betrunken ist vom Blut der Heiligen und der Zeugen Jesu, dass sie als falsche Kirche viele Gläubige umgebracht hat. Weiter heißt es, dass sie die Stadt ist, die das Königtum über die Könige der Erde hat.
Schauen wir kurz nach: Offenbarung 17, Vers 18. Dort wird erklärt: „Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die Herrschaft ausübt über die Könige der Erde.“
Welche Stadt hatte damals das Königtum über die Könige der Erde? Das war die Stadt Rom. Das wird noch deutlicher, wenn wir in Vers 9 lesen: „Hier ist der Verstand, der Weisheit hat. Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf welchen die Frau sitzt.“
Die Frau sitzt also auf sieben Bergen – das war der typische Name für Rom im Altertum, die Siebenhügelstadt. So wird diese Gegenkirche klar mit Rom in Verbindung gebracht.
Man muss sich aber bewusst sein: Die Offenbarung wurde im Jahr 95 geschrieben. Damals gab es die römische Kirche noch nicht als Machtsystem, wie es sich später entwickelt hat. Was hier in Kapitel 17, Vers 6, gesagt wird („Ich sah die Frau, trunken vom Blut der Heiligen und der Zeugen Jesu“), ist damals noch nicht in vollem Umfang Realität gewesen.
Später in der Geschichte denken wir an die Verfolgung der Waldenser. Dort wurden etwa eine halbe Million Menschen von der Kirche von Rom umgebracht. Die Waldenser waren Katholiken, die durch das Lesen der Bibel erkannten, dass man nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus gerettet wird. Diese Erkenntnis brachte ihnen schreckliche Verfolgung ein, viele bezahlten mit dem Leben.
Ich möchte erinnern: Einmal habe ich Vorträge in der Nähe von Turin gehalten, in den Bergen, wo sich die Waldenser versteckt hatten, in Torrebelice. Dort haben wir erklärt, dass sie sich in Höhlen im Wald versteckten. Sie wurden angegriffen, man zündete die Höhlen an, und viele verbrannten.
Denken wir auch an die Verfolgung der Hugenotten. Sie wurden über Jahrzehnte verfolgt, angefangen mit der schrecklichen Bartholomäusnacht. Tausende Hugenotten – Menschen, die sagten, dass man allein durch den Glauben an Jesus Christus gerettet wird, nicht durch Werke – wurden umgebracht. Die Verfolgung dauerte Jahrzehnte.
Diese Verfolgung führte dazu, dass viele Hugenotten aus Frankreich flohen – auch nach Deutschland, besonders in die Region um Berlin. Dort findet man bis heute Leute mit typisch französischen Namen. Sie stammen von den Hugenotten ab, die damals nach Berlin flohen und dort Asyl erhielten.
So hat sich diese Gegenkirche auf schreckliche Weise erfüllt. Wir werden noch mehr Parallelen in Offenbarung 17 zur Kirche von Rom sehen. Was hier in Offenbarung 14 gesagt wird: Diese Kirche wird endgültig zu Fall kommen in der großen Drangsalzeit. „Gefallen, gefallen ist Babylon.“
Wir haben also verschiedene Gruppen: In den Versen 1 bis 5 sind die 144.000 aus Israel. In den Versen 6 und 7 all jene, denen das ewige Evangelium aus allen Völkern verkündet wird. Dann wird der Fokus auf Europa gerichtet, wo das Christentum am meisten Fuß gefasst hat.
Europa war ein bevorzugter Kontinent wie kein anderer. Aber was haben die Europäer aus dem Christentum gemacht im Lauf der Zeit? Das ist die Katastrophe.
Wenn man bedenkt, dass Jesus den Missionsbefehl in Jerusalem, im Land Israel, gegeben hat, wo die drei Kontinente Afrika, Asien und Europa zusammentreffen, hätte man sich fragen können: Welcher Kontinent wird besonders unter den Einfluss des Evangeliums kommen?
Das hätte Afrika sein können. Das Evangelium kam sehr früh nach Ägypten und sogar bis in den Sudan. Man denkt an Äthiopien, den Kämmerer, den Kandatze, der nach Jerusalem kam und zum Glauben an Jesus Christus kam (Apostelgeschichte 8). Das Evangelium wurde in ganz Nordafrika verbreitet.
In Asien wurde das Evangelium sofort und weitläufig verbreitet. Petrus war sogar im Gebiet des heutigen Irak, darum spricht er in 1. Petrus 5 von seiner Frau, die in Babylon ist, und sendet einen Gruß. Babylonien, das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris, war damals ein Ort mit einer bedeutenden jüdischen Gemeinschaft.
So gingen die Apostel Paulus und Petrus auch dorthin. Das Evangelium wurde dort verbreitet. Aber der Kontinent, der am meisten zu hören bekam, war Europa.
Was hat Europa aus dem Evangelium gemacht? Welche Perversion, welche Verdrehung wurde angerichtet? Das wird hier nur in einem Vers angedeutet.
Gott wird diese Verdrehung des Evangeliums richten. Gerade Babylon hat das Evangelium so verdreht, dass gesagt wurde: Der Mensch wird gerettet, wenn er sich durch gute Werke immer weiter hocharbeitet. Das hat der Apostel Paulus im Galaterbrief klar verurteilt: Wer so etwas verkündet, verkündet ein anderes Evangelium, das gar kein Evangelium ist, und er sei verflucht, Anathema.
Obwohl im Neuen Testament vor einem solchen Evangelium gewarnt wurde, wurde es über Jahrhunderte in Europa verbreitet. Dazu kam der Götzendienst: Man begann, Maria und sogenannte Heilige anzurufen und Statuen zu verehren – ein klarer Bruch mit dem ersten und zweiten Gebot.
Eine unglaubliche Perversion. Götzendienst bezeichnet die Bibel immer wieder als Hurerei. Das ist auch der Punkt hier: „Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und mit dem Wein der Wut ihrer Hurerei hat sie alle Nationen getränkt.“
Dieser Götzendienst ist wie ein Wein, der die Vernunft und das Denken raubt und die Sinne vernebelt.
Gehen wir weiter zu den Versen 9 bis 12. Welche Gruppe wird hier ins Visier genommen? Wer das Malzeichen an seine Stirn oder Hand nimmt oder das Tier anbetet und sein Bild.
Wieder ist der Fokus auf Europa gerichtet, denn von dort geht das aus. Es geht um das wiedererstehende römische Reich, seine letzte Diktatur und seinen Götzendienst.
Dieser Götzendienst ist aber nicht dasselbe wie der Götzendienst Babylons. Man muss alles unterscheiden. Es ist traurig, dass im Internet viele Vorträge über Prophetie alles durcheinanderbringen.
Es ist wichtig, alles an seinen Platz zu lassen. Das Tier, der kommende Diktator Europas, ist nicht dasselbe wie der Antichrist, der falsche Messias in Israel. Das Tier aus dem Meer und der Antichrist sind nicht dasselbe wie die Hure Babylon.
Diese drei darf man nicht verwechseln mit dem König des Nordens in Daniel. Der König des Nordens ist der Todfeind Israels aus dem Gebiet von Syrien und Irak, wo der Islamische Staat herkommt und der gegen Israel ziehen wird, um zwei Drittel der Bevölkerung umzubringen.
Auch den König des Nordens darf man nicht verwechseln. All diese Personen – das Tier aus dem Meer, der Diktator Europas, das Tier aus der Erde (der Antichrist) – sind verschieden vom König des Nordens.
Diese drei wiederum darf man nicht verwechseln mit Gog, dem Fürsten von Rosch, Meser und Tubal in Ezechiel 38. Das ist Russland. Russland ist nicht dasselbe wie der König des Nordens.
Das wird ständig vermischt und durcheinandergebracht, sodass die Leute nicht mehr durchblicken.
Man darf nicht auf die Idee kommen, dass das Tier aus dem Meer und der Antichrist der Islam seien. Nein, der Islam ist etwas anderes, spielt aber eine große Rolle in der Prophetie, besonders in Verbindung mit dem König des Nordens, der Israel vernichten will.
In der erfüllten Prophetie war der König des Nordens das Gebiet von Libanon, Syrien bis nach Pakistan, einschließlich Türkei, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan und Iran.
Natürlich sind Iran und der Islamische Staat derzeit Todfeinde. Die Schiiten im Iran warten auf den Mahdi, ihre Endzeitfigur.
Der Führer des Islamischen Staates, Abu Bakr al-Baghdadi, ist der Kalif der Sunniten. Wenn ein künftiger Kalif gleichzeitig als Nachkomme Muhammads und als Mahdi identifiziert wird, könnten sie Freunde sein.
Erstaunlich ist, dass Hamas im Gazastreifen, die Sunniten sind, schon lange vom Iran unterstützt werden, der Schiiten unterstützt. Wenn es nötig ist, arbeiten Schiiten und Sunniten zusammen.
So ist es seit neuem auch, dass Hamas im Gazastreifen mit dem Islamischen Staat im Sinai kooperiert. Man könnte denken, Hamas und IS sind verbunden, aber Hamas sind Freunde des Irans. Der Iran wird mit denen nie nichts zu tun haben wollen, aber wenn sie zusammenhalten, sind sie stärker.
Der König des Nordens steht stark in Verbindung mit dem Islam, aber das darf man nicht verwechseln.
Der kommende Diktator Europas ist nicht der Islam. Auch Babylon wird im Internet oft fälschlich mit dem Islam gleichgesetzt. Das ist falsch.
Man muss alles an seinen Platz lassen. Die Bibel spricht über alles, was wir wissen müssen.
Wenn wir hier von Babylon lesen, ist das die falsche Kirche in Rom.
In den Versen 9 lesen wir von denen, die das Tier anbeten. Hier sind speziell die Europäer gemeint, die diese kommende Diktatur akzeptieren werden.
Hier haben wir eine ernste Warnung. Was wird über die gesagt, die diese Diktatur akzeptieren?
Vers 10 und 11: „So wird auch er trinken von dem Wein des Grimms Gottes, der unvermischt in dem Kelch seines Zorns bereitet ist, und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm, und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.“
Hier wird angekündigt, dass das Annehmen dieser Diktatur und der göttlichen Verehrung die Menschen in die ewige Verdammnis bringt. Das ist ein ewiges Gericht.
Manche sagen, die Hölle sei nur für eine gewisse Zeit, danach kämen alle wieder heraus. Aber hier steht in Vers 11: „Der Rauch ihrer Qual steigt auf in die Zeitalter der Zeitalter.“
Sie behaupten, das Wort „Zeitalter“ (griechisch aion) bedeute eine Zeitperiode, also sei die Hölle nicht ewig. Diese Aussage ist falsch.
Man muss sagen, aion kann zwar „Zeitalter“ bedeuten, aber auch „Ewigkeit“. Im Griechischen ist das zweideutig. Zweideutigkeit ist in Sprachen nicht ungewöhnlich.
Viele Wörter haben mehrere Bedeutungen. Man versteht Sprachen nur aus dem Kontext. Ein Wort allein sagt wenig aus, im Kontext wird die Bedeutung klar.
Gott hat die Sprachen so gestaltet, dass Wörter mehrere Bedeutungen haben. Das hilft uns, mit einem begrenzten Wortschatz alles auszudrücken.
Ähnlich ist es mit den chinesischen Schriftzeichen: Es gibt viele, und kein Intellektueller kennt alle.
Im Hebräischen ist es ähnlich: Das Wort „Olam“ bedeutet wie das griechische „Aion“ „Zeitalter“ oder „Ewigkeit“. Wenn man von „El Olam“ spricht, ist das „Gott der Ewigkeit“, nicht „Gott des Zeitalters“.
Um ganz klar zu sein, sagt man auf Hebräisch „Le Olmei Olamim“, in die Zeitalter der Zeitalter, und das bedeutet absolut ewig, ohne Ende.
Im Griechischen heißt es „eis aionas ton aionon“, ebenfalls eindeutig, absolut ewig.
Genau das steht hier: „Der Rauch ihrer Qual steigt auf eis aionas ton aionon“, das heißt, die Pein, die Hölle, ist absolut ewig.
Im Kontrast dazu wird auf die Heiligen hingewiesen, die in dieser schweren Zeit zum Glauben kommen.
Vers 12: „Hier ist das Ausharren der Heiligen, die die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren.“
Wir haben gesehen, dass eine unzählbare Schar aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen zum Glauben in der Zeit nach der Entrückung kommt und durch die Drangsal geht.
„Alle Nationen“ heißt auch Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Italien – Menschen werden noch zum Glauben kommen.
Wichtig ist, dass es solche sind, die bis zur Entrückung das Evangelium nicht klar gehört haben. Von denen gibt es immer mehr.
Europa ist zum Missionsland Nummer eins geworden.
2. Thessalonicher 2 sagt deutlich: Wenn der Antichrist kommt, sendet Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, damit sie alle der Lüge glauben, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, um gerettet zu werden.
Der Antichrist wird all jene vernebeln und verführen, die die Chance gehabt hätten, sich zu bekehren, das Evangelium gehört haben, aber die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben.
Andere kommen zum Glauben und stehen vor der Frage: Jetzt?
Das Malzeichen an der rechten Hand oder Stirn – nur damit kann man kaufen oder verkaufen.
Es ist geplant, das Bargeld abzuschaffen. Damit kann man alle Finanzströme kontrollieren und Steuerbetrug verhindern.
Kein Garagist kann mehr eine zweite Buchhaltung führen. Alle müssen mit diesem Zeichen zahlen.
Die Technologie ist perfekt, etwa mit einem unsichtbaren Chip, mit dem man kaufen und verkaufen kann.
Das bedeutet, man anerkennt den kommenden Führer als göttlichen Führer. Das können Gläubige nicht.
Darum heißt es in Vers 12: „Hier ist das Ausharren der Heiligen, die die Gebote Gottes halten und den Glauben an Jesus bewahren.“
Sie werden sich weigern. Was bleibt ihnen, wenn sie nicht mehr kaufen können? Verhungern oder beten.
„Prekär“ kommt vom lateinischen „precari“, beten. Es ist prekär, wenn man nur noch beten kann.
Wenn man merkt, dass einem niemand mehr helfen kann – weder Versicherung noch Rechtsanwalt noch Familie –, dann bleibt nur noch beten.
So werden die Gläubigen nach der Entrückung beten. Sie haben nicht den Heiligen Geist wie wir.
Das freie Gebet ist normal für Gläubige in Israel und Orthodoxe, die den Heiligen Geist nicht haben. Sie brauchen Gebetsbücher.
Sie beten mit Büchern, weil sie den Heiligen Geist nicht haben.
Der Herr Jesus lehrte die Jünger, als sie den Heiligen Geist noch nicht hatten, das Vaterunser.
Dort heißt es: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Das werden sie von ganzem Herzen beten, und der Herr wird sie durchbringen.
Viele werden auch den Märtyrertod leiden.
Das führt uns schon zum nächsten Punkt.
Die Märtyrer und das ewige Leben
Die nächste Gruppe, Vers 13: Wer liest das vor? Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe, glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an.
Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen, ihre Werke aber folgen ihnen nach. Viele werden durch den Tod gehen in dieser Zeit. Dieses Bild verlangt, dass es sprechen kann, und es verlangt, dass jeder, der das Bild nicht anbetet, getötet wird. Mit Toleranz in Europa wird es also aus sein.
Ich meine, auch heute, wenn man Toleranz in der Politik sagt, meint man eigentlich nur political correctness. Sonst gibt es keine Toleranz. Man soll so sprechen, wie die Linken es sagen, und wer nicht so spricht, der ist sowieso auf der Abschlussliste.
Viele werden dem Märtyrertod erliegen, und das ist traurig. Doch hier sagt die Bibel: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben. Sie dürfen wissen, dass es weit besser ist, so wie Paulus es im Philipperbrief 1 sagt: „Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein.“
Die Gläubigen gehen nicht in einen Schlafzustand, sondern sie werden sofort ins Paradies gehen. Hier heißt es: „Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an.“ Das ist etwas Kostbares. Auch wenn ein Gläubiger mit dem Tod konfrontiert wird, realisiert man, dass der Tod ein Feind ist – die Bibel sagt es deutlich.
Der Gläubige möchte lieber nicht den Tod sehen, sondern direkt zum Herrn gehen. Viele müssen trotzdem durch den Tod. Doch hier heißt es: Die Toten, die im Herrn sterben. Das bedeutet, im Todesvorgang wird der Herr sie halten. Man kann sagen, der Herr nimmt sie in die Arme.
Vor kurzem musste ich einer schwer krebskranken Person erklären, wie man als Gläubiger stirbt. Zuerst erklärte ich, wie man Heilsgewissheit bekommt. Diese Person hatte ihre Sünden Jesus Christus längst bekannt und an sein Werk geglaubt, doch sie zweifelte: „Ich weiß nicht, ob der liebe Gott mich wirklich annimmt.“
Natürlich ist es klar gesagt: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Das ist eine große Freude.
Dann erklärte ich, wie das Sterben ist. Das ist etwas schwierig, denn niemand von uns hat es je erlebt. Man spricht manchmal großspurig von Sterbebegleitung. Was ist das? Begleitung auf einem Weg, den man selbst noch nie gegangen ist.
Doch aus der Bibel wissen wir, und das ist eine wunderbare Sache, dass man sagen darf: Die im Herrn sterben, der Herr ist in diesem schweren Moment da. Man merkt: Jetzt kommt es, jetzt muss ich durch dieses Todestal hindurch. Aber dann ist der Herr da und erhält uns.
Ganz besonders gilt Psalm 23, Vers 4: „Und wenn ich schon wanderte im Tal des Todesschattens, so fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir. Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Darum haben wir hier diesen Trost: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an.
Der Tod ist wirklich etwas Abstoßendes. Er ist die Folge des Sündenfalls. Darum ist es widerlich, wenn man an Halloween denkt, dass Menschen sich einen Spaß daraus machen, was ein Feind Gottes ist. Diese Dunkelheit, dieses Düstere und daraus etwas Lustiges machen zu wollen – das ist widernatürlich und abstoßend.
Für den Gläubigen ist es jedoch anders. Im Blick auf den Tod darf er wissen: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben. Dann heißt es sogar: Ja, spricht der Geist, der Heilige Geist, auf dass sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach.
Es bricht also nicht einfach alles zusammen, und es war doch eigentlich nichts, was ich mein ganzes Leben gemacht habe. Nein, all das, was wir für den Herrn getan haben, bleibt, und diese Werke werden nachfolgen. Es wird einmal eine Belohnung geben für alles, was wir gemacht haben – nicht nur in der Mission, sondern auch in der Arbeit.
Der Apostel Paulus erklärt im Epheserbrief 6, dass man als Diener den Vorgesetzten nicht in Augendienerei dienen soll, einfach um den Chefs zu gefallen, sondern dass man alles, was man tut, von Herzen tun soll als dem Herrn. Dann wird eine Belohnung verheißt.
Auch das, was wir im Beruflichen wirklich für den Herrn getan haben, all diese Werke bleiben und folgen nach. Natürlich kann man sagen: „Und jetzt? Was ist mit deiner Firma? Jetzt ist alles vorbei. Ich habe so viele Jahrzehnte dafür gearbeitet, mich eingesetzt und versucht, dass auch die Angestellten einen Lohn bekommen.“
Aber die Werke, die wir für den Herrn getan haben, bleiben und folgen nach. Und was so schön ist: Auf dass sie ruhen von ihren Arbeiten. Der Gläubige kommt völlig zur Ruhe.
In diesem Leben werden wir nie den Moment erreichen, in dem wir denken: Endlich mal keine Probleme mehr. Ich habe mir manchmal überlegt: Dieses Problem, diese Schwierigkeit macht mich unruhig und plagt mich. Wenn das mal alles nicht mehr wäre, wäre das Leben wirklich schön.
Doch dann wird Problem zwei gelöst, und ein Neues kommt. Ewig geht das so! Wir sind immer dran. Dann werfen wir die Probleme auf den Herrn, so wie es in 1. Petrus 5,7 heißt: „Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er ist besorgt für euch.“
Wir tun es, und die Probleme kommen wieder zurück. Wir tun es wieder. Aber das Leben ist trotzdem schön, oder? Ja, schön mit dem Herrn. Und spannend. Wir werden nie langweilig.
Doch immer wieder gibt es Dinge, die da noch sein müssen. Dann plötzlich Telefonterror, irgendwelche Probleme, um die man sich kümmern sollte. Man hat gar nicht die Zeit dazu. Dann nimmt man das Telefon einfach nicht ab, weil es zu viel ist.
Aber die Anrufer wissen das, und zehn Minuten später klingelt das gleiche Telefon wieder. Man kommt einfach nie ganz zur Ruhe. Doch der Herr bringt uns immer wieder zwischendurch an einen ruhigen Ort.
Zum Schluss möchte ich noch aus Markus Kapitel 6 lesen. Der Herr hatte die Apostel zum Dienst ausgesandt, immer zu zweit. In Markus 6,30 heißt es: „Und die Apostel versammelten sich zu Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.“
Er spricht zu ihnen: „Kommt ihr selbst her an einen öden Ort besonders und ruht ein wenig aus.“ Eine Frage: Ja, ganz kurz, dann mache ich den Gedanken fertig.
Der Herr selbst führt die Jünger an den Punkt, dass sie wieder zur Ruhe kommen. Das will er. Aber diese völlige Ruhe gibt es nicht. Darum sagt Hebräer 4,12: „Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes aufbewahrt.“
Diese Sabbatruhe, in der wir völlig zur Ruhe kommen werden, ist nicht der siebte Tag der Woche, sondern die Sabbatruhe im Himmel. Hier ist gemeint, dass sie ruhen von ihren Arbeiten.
Frage zu den Werken der Gläubigen
Ja, bitte, noch zum Schluss. Meine Frage bezieht sich jetzt auf die Werke. Im Kapitel 14 heißt es: „Ihre Werke folgen ihnen nach.“ Genau. Wenn ich nun die Kreuzigung betrachte, besonders den Menschen, der im letzten Augenblick Jesus angenommen hat, dann hat Jesus ihm doch das Paradies versprochen. Welche Werke folgen diesem Menschen eigentlich, der in seinem Leben nichts Gutes getan hat?
Es ist uns gegeben, um zu zeigen, dass ein Mensch, der wirklich keine Chance hatte, gute Werke zu tun, trotzdem allein durch den Glauben gerettet wird. Aber sogar in diesem Fall hat der Herr ihm in diesem kurzen Glaubensleben, das sehr, sehr kurz war, noch Gelegenheit gegeben. Er hat zu dem anderen Verbrecher gesagt: „Wir sind zu Recht in diesem Gericht, aber dieser hat nichts Ungeziemnes getan.“
Damit hat er öffentlich Stellung bezogen. Alle, die da waren, konnten das hören. Klar wurde festgestellt: Dieser Gekreuzigte in der Mitte ist der Gerechte, der Sündlose, und er selbst hat dieses Gericht verdient. Also wurde er noch in den allerletzten Zügen seines Lebens zum Missionar. Auch dieses Werk wird ihm nachfolgen. Und es ist uns sogar in der Bibel aufgeschrieben worden.
Wollen wir noch zum Schluss beten? Herr Jesus, wir danken dir für dein Wort, das uns die Augen öffnet für das, was Gottes Pläne mit dieser Welt in der Zukunft sind. So können wir uns besser einordnen, was unser Auftrag ist. Herr Jesus, du hast uns in dieser letzten Zeit gestellt, damit wir ein Zeugnis für dich sind.
Wir bitten dich, Herr Jesus, dass du uns hilfst, wirklich die unwichtigen Dinge beiseitezulegen und ganz für dich da zu sein. So kannst du uns gebrauchen als Licht und Segen für Menschen, die noch in der Finsternis sind. Danke, dass jetzt noch Gnadenzeit ist und dass wir diesen Auftrag ausführen dürfen: die frohe Botschaft an die Menschen weiterzugeben, die du uns über den Weg führst.
Schenke uns noch viel Frucht, bis du kommst, um deine Gemeinde vor dem kommenden Zorn zu retten. Amen.
