Vom Geschenk zur Enttäuschung: Die Geschichte einer Spielkonsole
Stell dir vor, du kaufst deinem Sohn ein Geschenk. Manche von uns brauchen jetzt ein bisschen Fantasie, ich gebe es zu. Also, du kaufst deinem Sohn ein Geschenk.
Er hat dir über Wochen und Monate schon von dieser Spielkonsole vorgeschwärmt, die er unbedingt haben möchte. Du bist ein guter Vater, siehst diese Spielkonsole im Supermarkt, beim Mediamarkt und denkst dir: „Mann, heute kaufe ich sie. Sie kostet viel Geld, aber ich weiß, mein Sohn wird sich richtig freuen, wenn ich sie mit nach Hause bringe.“
Du kaufst die Konsole und fährst nach Hause. Schon auf dem Weg malst du dir aus, wie dein Sohn ausflippen wird. Und dann ist es noch viel besser, als du dir vorgestellt hast: Er fällt dir um den Hals und sagt, du seist der beste, beste, beste Papa der Welt. „Ich hab dich so lieb“, sagt er.
Dann packt er die Konsole schnell aus, steckt sie ein und fängt an zu spielen. Ab und zu schaust du ins Wohnzimmer und fragst: „Na, wie läuft’s?“ Er antwortet: „Keine Zeit, ich muss weiterspielen, ich will ins nächste Level kommen.“
Du rufst ihn zum Abendessen, denn ihr wollt als Familie eine gute Gemeinschaft am Esstisch haben. Doch dein Sohn sagt: „Lass mich, Papa, ich will jetzt spielen.“
Ein paar Tage später, vielleicht auch Wochen, kommt er wieder zu dir und sagt: „Die Konsole ist Dreck. Meine Freunde haben viel bessere Konsolen mit viel mehr Zubehör.“
Du denkst dir: Wie konnte das mit diesem Geschenk so schiefgehen? Du hast einen Sohn, der schlechter drauf ist als vorher, und die Beziehung zu ihm ist auch nicht besser geworden.
Lag es am Geschenk? Manche würden sagen ja, weil sie Spielkonsolen kritisch sehen. Aber eigentlich lag es nicht am Geschenk. Es lag daran, dass dein Sohn das Geschenk missbraucht hat und viel mehr Zeit mit der Konsole verbracht hat, als in die Beziehung zu dir investiert hat.
Gaben Gottes und ihre Gefahr der Verfälschung
Wenn wir uns jetzt gleich dem letzten Götzen in unserer Predigtserie zuwenden, möchte ich zunächst, dass wir uns bewusst machen: Alle Götzen, die wir bisher betrachtet haben, sind eigentlich keine Götzen.
Geld ist ein Geschenk Gottes, das er uns zur Verfügung stellt. Macht und Einfluss sind Dinge, die Gott selbst ausübt und die er uns Menschen gibt. Wir haben uns auch die Freizeit angeschaut. Auch sie ist ein Geschenk Gottes. Er selbst schafft einen Feiertag, den Sabbat, und schenkt uns dadurch Ruhe. Wir können diese Ruhe nutzen; sie ist ein gutes Geschenk.
Genauso verhält es sich mit der Sexualität und mit Beziehungen. Heute wollen wir uns Beziehungen wirklich einmal im Kontext von Sexualität anschauen.
Die ursprüngliche Gabe der Beziehung und Sexualität
Die Beziehung von einem Mann zu einer Frau schafft Gott schon ganz am Anfang. Die ersten Menschen, die er erschafft, stellt er zusammen: Adam und Eva. Er gibt ihnen eine wunderbare Ehe, zu der auch Sex gehört.
Die Bibel hat zunächst ein ganz positives Bild von Sex. Wir finden sogar erotische Beschreibungen davon, besonders im Hohen Lied. Manche Jugendliche, die das lesen, werden dabei erst einmal rot, kichern und sagen, dass es lustig ist, so etwas in der Bibel zu finden.
Ja, Gott hat Sex erfunden – erst einmal als etwas völlig Gutes, als etwas, das Menschen Lust und Freude bereitet. Es ist eine gute Gabe Gottes, und das sollten wir uns bewusst machen.
Heute konzentrieren wir uns oft auf die Schattenseiten, aber wir dürfen nicht vom Weg abkommen und sagen, dass Sex generell etwas Schmutziges ist, von dem wir uns als Christen besser distanzieren sollten. Sex ist eine gute Gabe Gottes.
Die Schattenseiten des Geschenks Sexualität
In der Bibel und wahrscheinlich auch in vielen anderen Berichten sehen wir oft mehr Negatives als Positives.
Wir erkennen, wie dieses Geschenk, die Gabe Gottes, missbraucht wird. In der Bibel finden sich Patchwork-Familien, die überhaupt nicht gut funktionieren. Ebenso begegnen uns Ehebruch in seiner schlimmsten Form, Vergewaltigung und Missbrauch. Diese gute Gabe Gottes wird wirklich schändlich missbraucht.
Das sehen wir auch in dem Bibeltext, den wir uns jetzt gemeinsam anschauen: 1. Könige 11. Dort sehen wir am Ende des Lebens von König Salomo, wie er über dieses gute Geschenk Gottes gestolpert ist. Es wurde ihm zum Verhängnis, weil er den Namen wichtiger nahm als den, der ihm dieses Geschenk gemacht hat.
Lesen wir gemeinsam 1. Könige 11, Verse 1 bis 13.
Salomos Abkehr von Gottes Geboten
Edomitische, sidonitische und hethitische Völker gehörten zu den Nationen, von denen der Herr den Israeliten gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und lasst sie nicht zu euch kommen. Sie würden gewiss eure Herzen ihren Göttern zuneigen.
An diesen Völkern hing Salomo mit Liebe. Er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen, und seine Frauen verleiteten sein Herz. Als er alt wurde, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, sodass sein Herz nicht ungeteilt bei dem Herrn, seinem Gott, war – wie das Herz seines Vaters David.
So diente Salomo der Astarte, der Göttin der Sidoniter, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Salomo tat, was dem Herrn missfiel, und folgte nicht völlig dem Herrn, wie es sein Vater David getan hatte.
Damals baute Salomo eine Höhe dem Chemosch, dem gräulichen Götzen der Moabiter, auf dem Berg, der vor Jerusalem liegt. Ebenso errichtete er eine Höhe für den Milkom, den gräulichen Götzen der Ammoniter. Ebenso tat Salomo es für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten.
Der Herr aber wurde zornig über Salomo, weil er sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt hatte. Der Herr war ihm zweimal erschienen und hatte ihm geboten, nicht anderen Göttern nachzufolgen. Doch Salomo hatte nicht gehalten, was ihm der Herr geboten hatte.
Darum sprach der Herr zu Salomo: Weil das bei dir geschehen ist und du meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten hast, die ich dir geboten habe, will ich das Königreich von dir reißen und einem deiner Großen geben. Doch zu deiner Zeit will ich das noch nicht tun, um deines Vaters David willen. Stattdessen will ich es aus der Hand deines Sohnes reißen.
Ich will jedoch nicht das ganze Reich losreißen. Einen Stamm will ich deinem Sohn lassen, um Davids willen, meines Knechts, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe.
Eine Geschichte, die weit entfernt ist.
Die zeitlose Relevanz von Salomos Geschichte
Eine Geschichte, die weit weg ist
Wir sind keine Könige, wir haben keine tausend Frauen, und wir bauen auch keine Götzentempel. Herr, bitte schenke uns, dass wir dieses Wort tiefer verstehen und erkennen, was es mit uns zu tun hat, was es mit unseren Herzen zu tun hat. Wir beten, dass dein Wort uns trifft. Amen.
Das ist ein Bericht, der uns wirklich erschüttern soll und uns aufrütteln will. Viele von uns kennen Salomo, der so einen guten Anfang mit Gott gemacht hat. Es heißt, am Anfang seiner Königskarriere hatte Salomo den Herrn lieb und betete so fromm. Was hätte er sich alles wünschen können! Doch er sagt zu Gott: „Bitte schenke mir ein verständiges Herz, damit ich erkenne, was der richtige Weg ist, was gut ist zu tun.“
Jetzt aber, am Ende seines Lebens als alter Mann, sehen wir ihn wieder. Und wir sehen, dass nicht mehr steht, er liebte Gott, sondern er liebte die ausländischen Frauen, an denen sein Herz hing mit Liebe. Das ist erschütternd.
Ich hoffe, dass uns klar ist: Wenn das dem weisesten Mann der Welt passieren kann, dass er so schrecklich vom rechten Weg abkommt, dann hat das auch etwas mit uns zu tun.
Salomos Abkehr als Warnung und Lehrstück
Mit Salomo kann ich mich nicht messen, und wahrscheinlich würde niemand von uns für sich beanspruchen, so weise zu sein wie der weise König Salomo. Deshalb tun wir gut daran, seine Geschichte genauer anzuschauen. Sie ist uns zur Lehre gegeben, damit wir daraus Weisheit gewinnen.
Die Geschichte ist nicht einfach nur ein spannender Bericht aus alter Zeit, sondern soll uns klug machen. Im ersten Schritt erkennen wir etwas, das für jeden Götzendienst gilt. Deshalb habe ich im ersten Punkt nicht speziell über Sex geschrieben, sondern es geht darum, wie der Weg in den Götzendienst aussieht – am Beispiel von Sexualität und Beziehung.
Diesen ersten Punkt wollen wir uns in zwei Teilen genauer ansehen.
Der Weg in den Götzendienst am Beispiel Salomos
Äußerliche Zeichen der Abkehr
Das Erste ist das, was du äußerlich siehst. Äußerlich erkennen wir, dass Salomo Gottes Wort niedriger bewertet hat als seine eigenen Bedürfnisse, das, was er wollte. Er hat sich über Gottes Wort gestellt.
Das sagt ihm Gott hier ganz deutlich. Er sagt: „Ich habe euch doch etwas anderes gesagt.“ Nicht nur dir, Israel, sondern allen Israeliten habe ich gesagt: Heiratet keine ausländischen Frauen.
Gott sagt das nicht, weil er ein Rassist wäre. Das wird in diesen Versen sehr deutlich. Es geht nicht in erster Linie darum, dass es Ausländerinnen sind. Vielmehr geht es Gott darum, dass diese Ausländerinnen andere Götter anbeten.
Und Salomo, wenn du dich mit ihnen verbindest, wenn sie so nah in dein Leben kommen, dass du sie heiratest und dein ganzes Leben mit ihnen teilst, dann wird das auf dich abfärben. Und ganz Israel wird davon betroffen sein. Ihr werdet früher oder später in den Götzendienst verfallen.
Das Königsgesetz und Salomos Missachtung
Und es gab noch ein anderes Gesetz, das Salomo ebenfalls vor Augen hatte. Dabei handelt es sich um das Königsgesetz, das speziell für die Könige Israels geschrieben wurde.
Im fünften Mosebuch, Kapitel 17, Vers 17, heißt es ausdrücklich, dass der König nicht viele Frauen haben soll. Der Grund dafür ist, dass diese vielen Frauen sein Herz verführen und von Gott wegführen könnten.
Natürlich ist es immer eine Frage der Definition, was „viele Frauen“ bedeutet. Sind 700 Frauen viel? Oder vielleicht tausend? Salomo kannte dieses Gebot genau. Das Problem war jedoch, dass es ihm in dem Moment egal war. Er setzte sich darüber hinweg und sagte: „Das machen wir trotzdem.“
Die Frage ist: Wo stehst du in der Gefahr, Sex und Beziehungen höher zu setzen als Gottes Wort? Als das, was Gott dir gesagt hat und was du ganz klar weißt? Es gibt viele Möglichkeiten, diese Gefahr einzugehen.
Warnung vor der Vermischung mit Ungläubigen
Eine Möglichkeit wird in diesem Text bereits angedeutet. Gott sagt im Neuen Testament den Christen etwas sehr Ähnliches. In der Textlesung haben wir gehört: Zieht nicht am Joch mit den Ungläubigen, an einem Joch. Lasst euch nicht einspannen. Zieht nicht mit denen, die Jesus Christus gar nicht nachfolgen, in eine Richtung. Tut das nicht!
An einer anderen Stelle, die Christian jetzt nicht gelesen hat, heißt es für die Witwen: Heiratet gerne wieder, fühlt euch frei, das ist völlig in Ordnung. Ihr seid frei von eurem Mann, wenn der Mann stirbt. Wenn die Frau stirbt, dann ist die Ehe damit beendet. Es kann etwas Neues beginnen, das ist okay. Tu es! Aber es soll im Herrn geschehen. Das heißt, es soll eine Frau sein, die Jesus nachfolgt, oder ein Mann, der Jesus nachfolgt.
Zusammen mit diesen Texten aus dem Alten Testament ergibt sich ein klares Bild. Gottes Weisung ist sehr deutlich für uns Menschen: Macht gemeinsame Sache mit Christen, heiratet Christen. Sucht eure Erfüllung nicht irgendwo anders, sucht euch keine anderen Partner.
Die Versuchung, Gottes Wort zu beugen
Aber wie ist das, wenn ich keinen Christen finde?
Ich kenne die Versuchung aus meinem eigenen Leben. Für mich war die Regel sehr klar, und das Neue Testament sagt das auch deutlich. Das habe ich eigentlich nie in Frage gestellt – bis dann ein wunderschönes Mädchen an der Schule Interesse an mir zeigte.
Plötzlich denkt man: „Na ja, das steht da, aber das schiebe ich jetzt mal beiseite. Mal sehen, vielleicht wird sie ja noch gläubig. Versuchen wir es mal.“ Ich glaube, diese Versuchung kennen viele Christen, besonders wenn man lange Single ist und lange auf der Suche.
Man sagt sich: „In meiner Gemeinde gibt es nicht die passende Frau, nicht die attraktive Frau, die ich mir wünsche.“ Oder als Frau denkt man vielleicht: „Da gibt es ja überhaupt keinen Mann, sie sind ja alle schon verheiratet, ab einem bestimmten Alter.“
Dann steht man in der Gefahr, wie Salomo es tat, zu sagen: „Gottes Wort, ich schiebe es beiseite und gehe jetzt einen anderen Weg, weil mir die Beziehung wichtiger ist als das, was Gott dazu sagt.“
In diesem Fall wird Beziehung und Sex tatsächlich zum Götzen.
Der schleichende Prozess der Abkehr
Die Schwierigkeit liegt oft darin, dass wir dafür blind sind. Uns ist häufig gar nicht bewusst, dass wir gerade vom Weg abkommen und uns von Gottes Wort entfernen.
Wir sehen, dass Salomo im hohen Alter von Gott abgefallen ist. Das war ein langer Weg, ein schleichender Prozess. Nun wollen wir etwas tiefer darauf eingehen.
Das Äußerlich Erkennbare ist, dass Salomo sich von Gottes Wort entfernt und stattdessen seinen eigenen Willen durchsetzt. Doch das Wesentliche liegt darin, was sich in seinem Herzen über all die Jahre verändert hat. Vielleicht war ihm das selbst zunächst gar nicht so klar.
Er begann damit, die Tochter des Pharao zu heiraten. Damals war das ganz normal. Als Herrscher oder König heiratete man Frauen aus anderen Königshäusern. Das war keine Frage von Liebe oder sexueller Anziehung, sondern eine politische Entscheidung.
Man schmiedete Allianzen mit anderen Völkern. Ähnlich kennen wir das auch aus Europa, wo Herrscherhäuser untereinander heirateten, um Bündnisse zu festigen. Diese Verbindungen galten als Garantie für Frieden.
Rechtfertigung und schleichende Entfremdung
Stellen Sie sich vor, wie Salomo zunächst seine Hochzeiten vor sich selbst rechtfertigte, ohne groß über Gottes Wort nachzudenken. Er sagte sich: „Ich tue es ja nicht aus Liebe, sondern für mein Volk. Ich habe doch die besten Absichten.“
Dann kamen die Edomiter und Sidoniter, und überall heiratete er Frauen. Anfangs konnte er das wunderbar rechtfertigen. Vielleicht begann irgendwann ein Prozess, bei dem er sich fragte: „Ist das eigentlich ganz richtig, was ich hier tue?“
Aber was sollte er tun? Der weise König Salomo sollte plötzlich sagen: „Ja, ich bin auf dem Holzweg, ich mache hier etwas falsch?“ Vielleicht drückte er sein Gewissen weg, wir wissen es nicht. Doch wir wissen, dass es ein schleichender Prozess war.
Jede Hochzeit bedeutete wirklich einen Schritt nach und nach weg von Gott. Und jede Ehe war eine neue Gelegenheit, darüber nachzudenken: „Was tue ich hier eigentlich? Ich beuge Gottes Wort, ich lebe gegen das, was mir mein Herr gesagt hat.“ So führte Schritt für Schritt der Weg in den Götzendienst.
Die Parallele zu unserem Leben
Und es ist ganz wichtig, dass wir das erkennen: Salomo ist nicht an einem Abend als ein hingegebener Mann Gottes ins Bett gegangen und am nächsten Morgen als jemand aufgestanden, der Götzentempel baut. So war es nicht. Es war ein Prozess, der sich über Jahre und Jahrzehnte erstreckte.
Wie sieht es bei uns aus? Wie steht es um unsere Herzen? Wenn Sex und Beziehung zu etwas werden, worüber du stolperst und das dich von Gott wegführt, dann geschieht das oft ebenfalls über Jahre und Jahrzehnte.
Es ist ja nicht so, dass jemand eine Frau heiratet und nach sechs Wochen sagt: „Ich will jetzt eine andere haben, der Sex ist mir zu unbefriedigend.“ So etwas sagt man nicht nach sechs Wochen. Vielleicht machst du dir über eine lange Zeit Gedanken und fütterst diese Unzufriedenheit. Du sagst dir: „Ich bin wirklich unzufrieden in dieser Ehe. Überall sonst scheint es zu laufen, aber bei mir nicht.“
Du fütterst das Gefühl, suchst dir andere Mittel und Wege, um zunächst Befriedigung zu finden. Irgendwann kommt dann die Möglichkeit, auszubrechen. Doch bis dahin war es ein langer Weg der Entfremdung. Schritt für Schritt bist du in den Kompromiss hineingelaufen.
Unterschiedliche Bedürfnisse von Männern und Frauen
Und vielleicht ist es für die Frauen ein offenes Geheimnis, dass es ihnen meistens nicht in erster Linie darum geht, unbedingt einen anderen Sexualpartner zu haben. Vielmehr wünschen sie sich oft einen Mann, der sie ganz tief liebt und mit dem sie emotional eng und tief verbunden sind.
Wenn du merkst: Mein Mann ist nicht so tief und eng mit mir verbunden, und es scheint, als interessiere er sich vielleicht nur für Sex, nicht aber wirklich für mich, dann kann das sehr belastend sein. Du hast den Eindruck, dass er sich nicht tief für dich interessiert.
Dann siehst du andere Ehemänner, die scheinbar viel zuvorkommender sind, liebevoller und eine viel stärkere emotionale Verbindung zu ihrer Frau haben. Und du fütterst diesen Gedanken. Du sagst dir: Wenn ich so einen hätte...
Die Gefahr für Singles
Schritt für Schritt entfernen wir uns immer weiter von dem, was Gottes Wort sagt – einem Wort, das uns zur Treue gegenüber unseren Ehepartnern aufruft. Das gilt auch für Singles. Keiner sagt direkt: „Ich nehme irgendeinen Nichtchristen.“ Ich kenne viele Singles, die ganz klar wissen, was Gottes Wort dazu sagt. Dennoch nähren wir diesen Wunsch immer mehr: „Ich brauche einen Ehepartner, um glücklich zu sein. Ich brauche Sex, um wirkliche Erfüllung zu finden.“ Und irgendwann sagt man sich: „Okay, wenn ich keinen Christen finde, dann nehme ich halt einen anderen.“
Es ist ein langer Prozess. Eine Herausforderung, weil wir es am Anfang oft nicht erkennen. Aber es ist auch eine Chance, denn es ist ein Prozess und ein Weg. So wie Salomo hätte sagen können: „Irgendwann, stopp, es reicht, ich mache das nicht mehr mit. Ich kehre um zu Gott.“
Auch wir können das, wenn wir irgendwann Klarheit gewinnen. Vielleicht durch Gebet, wenn wir mit David beten, der in diesem Punkt ganz anders war als Salomo. David war ebenfalls ein gefallener Sünder, der an Sex und Beziehung gescheitert ist. Aber er hat gebetet: „Prüfe mein Herz, Gott, und sieh, wie ich unterwegs bin.“
Wenn Gott uns das zeigt, dann besteht die Möglichkeit, auszubrechen und zu sagen: „Ich kehre um, ich mache das nicht mehr mit.“
Ein persönliches Beispiel für Umkehr
Ich möchte das an einem ganz kleinen Beispiel verdeutlichen. Ich weiß, viele sind mit viel größeren Themen beschäftigt, aber es ist leichter, wenn man früher Schluss macht.
Eine Zeit lang habe ich sehr regelmäßig die Seite Bild.de besucht. Diese Woche habe ich mein Herz geprüft und kann mit reinem Gewissen sagen: Es ging mir darum, dort die Nachrichten zu checken und einen guten Überblick zu bekommen, was in der Welt los ist. Ihr könnt jetzt darüber lachen: Wer geht denn auf Bild.de, um das zu erfahren? Aber ich fand das hilfreich.
Nach ein paar Wochen oder vielleicht auch Monaten habe ich jedoch gemerkt, dass diese Seite – ich weiß nicht, wie das heute ist, aber damals war es so – voll mit Sex war. Da ploppen einem halbnackte Frauen entgegen, schlüpfrige Themen werden breitgetreten, und sie wissen genau, warum sie das machen: Weil Männer davon angezogen werden.
Als mir das irgendwann bewusst wurde, dass ich das eigentlich auch spannend fand – so ein netter Nebeneffekt, informiert zu sein – habe ich gesagt: Okay, das kann eigentlich nicht sein. Das ist ein falscher Weg. Irgendwann hat Gott mir das wirklich klargemacht: Das ist ein falscher Weg. Mach das nicht, lass die Finger davon.
Dann habe ich mir Bild.de verboten. Aber wisst ihr, wie das in den nächsten Wochen lief, bis ich es erst einmal geschafft hatte, davon frei zu werden? Wie automatisch, wie eine Motte, die ins Licht fliegt, bin ich immer wieder zu Bild.de gegangen. Ich habe die Seite immer wieder aufgerufen, weil es so tief in mir drin war, dass sie mich angezogen hat – wie magisch angezogen.
Das ist doch echt verrückt. Ich weiß nicht, was dich anzieht, was deine Fantasien vielleicht belebt – vielleicht irgendwelche Romane, Filme oder Tagträume, denen du dich hingibst. Ich möchte sagen: Mach Schluss! Schau dir Salomo an, wo er nach langen Jahren gelandet ist. Mach heute Schluss damit, kehr um!
Die Folgen von Salomos Götzendienst
Und vielleicht hilft es uns beim Umkehren, einen Blick darauf zu werfen, wie es bei Salomo weiterging, und wirklich zu verstehen, was sein Weg bedeutet hat.
Wir lesen in den Versen 5 bis 8, oder sogar bis 11, die Konsequenzen seines Götzendienstes. Dort steht, dass seine Liebe zu den Frauen ihn so weit gebracht hat, dass er Götzentempel gebaut hat – für Astarte, für Milkom und für Chemosh. Diese Tempel setzte er in Jerusalem gegenüber vom Tempel für Jahwe, seinen Gott.
In den Versen klingt das zunächst noch ganz harmlos, etwa so: der gräuliche Götze Chemosh. Aber wisst ihr, was für Götter das waren? Astarte war die Göttin der Fruchtbarkeit. In ihren Tempeln gab es ein blühendes Geschäft mit Tempelprostitution. Mädchen und junge Frauen arbeiteten dort als Sklavinnen und mussten sich den Priestern oder anderen, die Gottesdienste feierten, hingeben. Diese zahlten viel Geld, um sich der Astarte hinzugeben. Es war ein Geschäft mit Prostitution in den Astartetempeln.
Chemosh und Milkom waren noch finsterere Götzen. In ihren Tempeln wurden Menschenopfer gebracht, kleine Kinder verbrannt. Das können wir uns kaum vorstellen. Diese Götzen waren wirklich gräulich, wie es auch in der Übersetzung heißt. Es waren schlimme, finstere Götter und Kulte.
Auch wenn wir nicht wissen, ob das in Jerusalem genauso ablief, so wusste Salomo doch genau, was für Götter das waren. Und es hielt ihn nicht davon ab, ihnen Tempel zu bauen. Denn er liebte seine Frauen mehr als den Herrn, Gott selbst.
Der moderne Götze der Pornografie
Na, Gott sei Dank gibt es heute nicht mehr solche Kulte, und Gott sei Dank sind wir in Deutschland so zivilisiert.
Ich möchte mit euch nur auf einen Götzen schauen, dem heute viel gehuldigt wird – auch in Gemeinden. Dieser Götze kann es vielleicht sogar mit den finsteren Zeitgenossen früherer Zeiten aufnehmen. Es ist der gräuliche Götze der Pornografie.
Ich möchte euch nur ein paar Zahlen nennen, damit wir nicht denken, das sei irgendein Randthema. Pro Jahr werden weltweit fünf Milliarden Euro Umsatz mit Pornografie gemacht. Bei Google und den anderen Suchmaschinen hat jede vierte Suchanfrage etwas mit Sex oder Pornografie zu tun. Jede vierte Suchanfrage!
Die Kinder, die wir heute irgendwo aufs Gymnasium schicken und denken, dort lernen sie etwas Gescheites – bei mir war das damals schon so –, im Computerraum liefen die Pornos. Und heute, auf den Smartphones, was läuft da? Wenn kleine Jungs sich gegenseitig Videos schicken, ist das eine Seuche. Es ist wirklich eine Seuche.
Die Abhängigkeit und die Kosten von Pornografie
Und jetzt aber das Erschreckende: Es gibt Studien vom Weissen Kreuz, einer christlich geprägten Organisation, die Menschen helfen will, frei von Pornografie zu werden. Eine Studie vom Weissen Kreuz zeigt, dass zwei von drei Christen regelmäßig Pornografie konsumieren. „Regelmäßig“ bedeutet hier mindestens einmal im Monat.
Warum ist das ein gräulicher Götze? Zum einen, weil Pornografie Menschen fürchterlich abhängig macht. Ich habe mit Leuten gesprochen, die davon abhängig sind, und sie sagen einfach: „Es ist so ein Kampf, ich komme nicht davon los.“
Aber auf der anderen Seite, und das ist noch schlimmer, würde ich sagen, kostet Pornografie wortwörtlich Menschenleben. Es gibt immer mehr Frauen, die aus dieser Szene aussteigen und berichten, was Pornografie hinter dieser schönen Welt bedeutet, die sich viele Leute vom Computer reinziehen.
Die Frauen halten es oft nur mit Alkohol oder Drogen aus und werden gefügig gemacht. Manche Frauen werden ungewollt schwanger, treiben ab und sind hoffnungslos. Manche Frauen treibt das in den Selbstmord, weil sie diese Erniedrigung Tag für Tag einfach nicht mehr aushalten.
Glaub nicht, dass viele Frauen sagen: „Das ist das, wofür ich immer schon leben wollte, das ist meine Erfüllung, das ist meine Lebensbestimmung.“ Nein, die allermeisten werden durch ihre Lebensumstände oder andere Faktoren in diese Situation gezwungen. Es ist menschenverachtend.
Ein eindrückliches Zitat
Eine Frau, die Christin geworden ist, sagt: Ich habe diese Woche auf der Seite Pro Medienmagazin über ihre Arbeit gelesen. Das ist ein Spruch, den man sich an den Computer kleben kann.
Die Frau sagt: Wenn im Pornofilm eine Schauspielerin stöhnt, dann ist das vor Verzweiflung. Das ist ein gräulicher Götze.
Ich weiß nicht, ob sich viele Menschen bewusst machen, dass der Konsum solcher Inhalte Menschenleben kostet und dass dahinter eine furchtbare Industrie steckt.
Die Aufforderung zum Kampf gegen die Sucht
Deshalb möchte ich sehr direkt fragen, wenn dich das Thema betrifft. Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass in einer so großen Gemeinde viele damit zu tun haben.
Denkst du über die Konsequenzen nach? Für dich selbst, aber auch für andere? Was es sie kostet und was sie dafür opfern müssen?
Es ist ja wirklich eine Sucht. Es ist so, als würde ein Raucher im Supermarkt an die Kasse gehen, all diese ekligen Bilder von Raucherlungen, Raucherbeinen und vielem mehr sehen – und trotzdem kauft er die Zigaretten.
So können wir auch, wenn wir süchtig danach sind, immer noch hingehen, selbst wenn wir wissen, wie schrecklich das eigentlich ist.
Aber fang an zu kämpfen. Sieh dich nicht nur als Opfer, sondern sag: Ich kann Schritte gehen, ich kann umkehren. Mit der Kraft Gottes kann ich das tun.
Es wird nicht wie ein Wunder über dich kommen. Es wird auch deine Mitarbeit erfordern, dass du Schritte gehst und raus aus der Pornografie kommst.
Gottes Zorn und Gnade gegenüber Salomo
Es wird hier nicht nur die menschliche Seite beschrieben. In diesen Versen sehen wir auch die andere Seite: Menschen, die gefangen sind, abhängig sind und andere fertig machen. Doch es gibt noch eine weitere Konsequenz, die in den Versen 9 bis 11 ganz klar dargestellt wird.
Gott ist zornig über Salomo, weil er so sehr abgeirrt ist. Salomo hört das und spürt es auch. Gott hat lange zugeschaut, über Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte. Doch dann sagt er zu Salomo: Es reicht.
Das sehen wir in den Versen 9 bis 11. Gott sagt: „Mein ganzer Zorn ist über dich entbrannt, Salomo.“ Die Konsequenz folgt: Dein Königtum wird dir genommen. Für einen König ist das eigentlich das Schlimmste. Ein König ohne Reich – was ist das?
Gott erklärt, dass er Salomo straft, weil er mit geteiltem Herzen lebte, weil er andere Götter neben ihm hatte und diese Götter ihm wichtiger waren als Gott selbst.
Die persönliche Reflexion und das Bewusstsein der eigenen Schuld
Wir können uns jetzt zurücklehnen, auf Salomo schauen und sagen: Ja, das hat er ja auch verdient. Es war doch klar, dass er das nicht tun sollte.
Aber ich hoffe, dass wir uns in dieser Geschichte neben Salomo stellen und sagen: Ja, auch ich habe Gottes Zorn verdient. Vielleicht ist Pornografie nicht mein Thema, aber wer von uns ist in Beziehungen und Sexualität so rein, dass er vor Gott bestehen könnte? Wer ist mit einem ungeteilten Herzen unterwegs, so dass Gott sagen könnte: Ja, das erkenne ich an.
Wir Ehemänner: Wer von uns liebt seine Frau so vollkommen und so hingebungsvoll, wie Gott es sich vorstellt? Ihr Ehefrauen: Wer von euch gibt sich dem Mann so hin, wie Gott es in seinem Wort den Ehefrauen sagt? Ihr Singles: Wer von euch hat nie damit gekämpft oder vielleicht sogar an Gottes Güte gezweifelt, weil er keinen Partner hat?
Wir sind alle mit geteilten Herzen unterwegs. Vielleicht erkennen wir es gerade nicht bei der Sexualität, weil wir entweder blind dafür sind oder wirklich so heilig. Aber vielleicht zeigt sich das geteilte Herz doch in einem anderen Bereich.
Wir sind mit geteilten Herzen unterwegs, und du musst dir bewusst sein: Gottes Maßstab ist niemals die Vollkommenheit der anderen. Er sagt nie: Klasse, dass du keine Pornografie konsumierst oder sonst etwas tust und nicht so vollkommen bist wie Salomo. Stattdessen sagt er immer: Du bist nicht so vollkommen wie ich.
Seine Vollkommenheit ist der Maßstab, nicht die Vollkommenheit der anderen. So vollkommen wie Gott sind wir nicht, und deshalb verdienen wir – wie Salomo – Gottes Zorn.
Hoffnung trotz menschlicher Schwächen
Die Bibel ist ein wunderbares Buch, weil selbst in Geschichten, die uns die menschlichen Abgründe so klar vor Augen führen, meist Hoffnung zu finden ist. So auch in diesen Versen: Hier gibt es Hoffnung trotz Götzendienst.
Schaut, wie Gott Salomo bestraft oder wie er seinen Zorn über ihn ausgießt. Als Väter können wir uns daran ein Beispiel nehmen, wie milde Gottes Urteil ist und wie viel Gnade darin immer noch zu finden ist – selbst in seinem Gericht über Salomo.
Gott sagt: „Zu deiner Zeit will ich das noch nicht tun, ich will das Gericht noch nicht vollstrecken um deines Vaters David willen. Stattdessen will ich es aus der Hand deines Sohnes reißen.“ Das bedeutet: Salomo, du darfst weiterhin König sein, und ich lasse dir sogar deine tausend Frauen.
Danach hatte Salomo zwar mehr Schwierigkeiten, wie uns die Geschichte zeigt, doch Gott ist sehr gnädig mit ihm.
Denkt man zwei Generationen zurück, an König Saul, so sieht man einen Mann mit geteiltem Herzen. Gott sagte zu ihm: „Dir nehme ich das Königreich“ – und er nahm es ihm weg. Aber Salomo behält das Königreich, beziehungsweise seine Familie behält es. Zwar nicht das ganze Königreich, aber es heißt in Vers 13: „Einen Stamm will ich dir lassen, ein Stamm bleibt bei seinem Nachkommen.“
Gottes Treue zu seinem Bund
Und warum ist Gott da so gnädig? Zum einen ist er so gnädig, das sagt er sogar zweimal, weil er es David versprochen hatte. Dem Vater Salomos hatte er dieses Versprechen gegeben.
Auch wenn Salomo auf Abwege gerät und noch so sehr sündigt, wird Gott ihm das Reich nicht wegnehmen. Er wird ihm gnädig sein und ihn züchtigen, aber diese Strafe wird er ihm nicht auferlegen.
Gott steht treu zu seinem Wort.
Der Blick auf den ewigen König
Dann gibt es aber noch einen zweiten Grund, und der hat mit uns zu tun. Gott hat damals schon weit vorausgeschaut und einen Plan gehabt, der so fantastisch ist, dass Menschen ihn sich nicht ausdenken könnten.
Er sagte: Aus der Familie Davids, dann Salomos und den Nachkommen wird einer kommen, der mit ungeteiltem Herzen bei mir ist. Es wird ein König kommen, ein ewiger König.
Sein Plan war, dass aus dieser Familie, in der du gefallene Geschöpfe findest – denn alle Menschen sind gefallen – einer kommt, der es nicht ist. Aus dieser Familie kommt Jesus Christus selbst, Gottes Sohn.
Jesus als Vorbild für Beziehung und Sexualität
Wenn du wissen möchtest, wie man Beziehung und Sex gut leben kann und wie man sie richtig einordnet, dann kannst du wirklich auf Jesus schauen.
Ich stelle mir vor, wie er auf Frauen zugegangen ist und wie er mit ihnen im Gespräch war. Er hat sie nicht gemustert oder danach beurteilt, wie sexy sie sind. Stattdessen hat er sich wirklich tief für sie interessiert.
Jesus konnte mit Prostituierten zusammen sein, mit ihnen essen und trinken, ohne dabei an Sex zu denken. Er hat sich einfach für sie als Menschen interessiert.
Er hat den Menschen gepredigt, dass Erfüllung nicht im Sex oder in der Beziehung zu finden ist. Das sind gute Geschenke Gottes, aber wenn du sie zu deinem Gott machst und dort Erfüllung suchst, wirst du immer wieder Hunger und Durst danach verspüren. Das liegt daran, dass sie dich letztlich leer zurücklassen.
Jeder, der in irgendeiner Hinsicht darin gefangen ist, weiß, dass daraus keine wahre Erfüllung entstehen kann.
Das lebendige Wasser bei Jesus
Und Jesus sagt zu der Frau am Jakobsbrunnen, die schon viele Männer hatte: „Komm zu mir, ich habe lebendiges Wasser, von dem du nicht mehr durstig wirst.“
Er hat uns dies gepredigt und es uns vorgelebt. Dann schafft er den Weg, damit wir mit unseren ungeteilten Herzen wirklich zu Gott zurückkommen können.
Er geht ans Kreuz von Golgatha und gibt sein perfektes, heiliges Leben. Seine Reinheit gibt er am Kreuz und nimmt dort alles mit – unseren Ehebruch, unsere Verstrickungen in Pornografie und noch viel krassere Dinge, die ich gar nicht alle beschreiben möchte.
Er nimmt all das mit ans Kreuz von Golgatha, und dort bleibt es, wenn du Jesus folgst. Dort bleibt deine Schuld. Selbst wenn du noch kämpfst, hat er für deine Schuld bezahlt. Du hast von ihm ein neues Herz bekommen.
Es ist so wichtig, das zu sehen. Das ist tatsächlich die Grundlage für unseren Kampf mit Pornografie und allem, was uns in dieser Hinsicht wirklich von Gott trennt. Gott schenkt uns ein neues Herz. Jesus stirbt für dich und mich am Kreuz.
Die Tragik von Versagen und die Hoffnung auf Umkehr
Vor ein paar Jahren gab es in Amerika einen großen Skandal, der auch in Deutschland viel Beachtung fand. Es handelte sich um den Fall eines Seitensprungportals namens Ashley Madison. Viele Ehemänner hatten sich dort angemeldet, in der Hoffnung, diskret einen Sexpartner außerhalb der Ehe zu finden. Sie vertrauten darauf, dass alles gut organisiert und geheim gehalten würde.
Doch dann wurde die Datenbank gehackt, und alle Namen wurden auf einer Internetseite veröffentlicht. Das mag zunächst zum Lachen sein, doch die Konsequenzen waren alles andere als lustig. Unter den veröffentlichten Personen war auch ein Pastor aus New Orleans. Nur sechs Tage später fand man diesen Pastor tot vor. Er hatte sich das Leben genommen und einen Abschiedsbrief hinterlassen. Darin bat er seine Frau um Vergebung, weil er ihr untreu geworden war.
Ich habe mir gedacht: Es ist tragisch, dass ein Pastor so tief fällt und seiner Frau untreu wird. Noch trauriger macht mich, dass dieser Pastor, ein Lehrer von Gottes Wort, seinen Herrn offenbar so schlecht kannte, dass er als einzigen Ausweg den Selbstmord sah. Er hatte nicht verstanden, dass Jesus Christus am Kreuz auch für Ehebrecher und Ehebrecherinnen gelitten hat. Und nicht nur für sie, sondern auch für Männer und Frauen, die schwere Sünden begangen haben – sogar für Männer, die sich an Kindern sexuell vergehen. Das mag uns schockieren, aber Jesus starb am Kreuz auch für sie.
Deshalb ist Umkehr immer möglich. Das bedeutet nicht, dass das, was wir tun oder anderen antun, gerechtfertigt wird. Aber Umkehr ist die Grundlage dafür, dass wir kämpfen können und sagen: Ich will nichts mehr mit den Götzen zu tun haben. Ich will Jesus nachfolgen.
Die Freiheit in Christus und der Kampf gegen Versuchungen
Und tatsächlich zeichnet einen Nachfolger Jesu aus, dass er nicht sagt: „Ich kann ja nicht anders, ich bin da drin gefangen.“ Nein, das Neue Testament sagt dir: Du bist frei, du kannst anders. Oft willst du vielleicht nicht anders, aber du kannst anders. Du bist zur Freiheit befreit.
Vielleicht ist dein nächster Schritt einfach, mit jemandem darüber zu sprechen. Viele wissen gar nicht, dass sie vieles mit sich selbst ausmachen, ihre Fantasien und das, was sie bewegt, irgendwo in sich tragen und nie mit jemandem darüber gesprochen haben.
Es gibt Möglichkeiten, das in Hauskreisen zu tun. Für Männer gibt es auch die Möglichkeit, das verstärkt in der Männerarbeit zu thematisieren. Max Heinecke hat es wirklich auf dem Herzen, Männern zu helfen, frei zu werden und diesen Kampf aufzunehmen.
Du kannst auch auf einen der Pastoren zugehen. Es ist gut, wenn solche Themen ans Licht kommen. Versuche nicht, diese Versuchungen und Probleme mit dir selbst auszumachen, nur weil sie mit Scham verbunden sind. Es ist schwer, darüber zu reden, aber lass es nicht in der Finsternis bleiben, wo es weiter wirken kann.
Die Kraft des Heiligen Geistes zur Umkehr
Gerade weil Gott durch seinen Geist in uns Christen lebt, können wir die Geschichte von Salomo verstehen und unser eigenes Herz prüfen.
Wir können sagen: Gott, prüfe du mich und zeige mir, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Lehre mich, auf dem richtigen Weg zu gehen.
Schlussgebet um Befreiung und Erkenntnis
Ich bete mit uns. Ja, Vater, wir wollen dir wirklich danken, dass bei dir immer Hoffnung ist, dass dich unsere Not nicht unberührt lässt.
Auch die sexuelle Versuchung, mit der so viele von uns zu kämpfen haben, hat dich so bekümmert, dass du selbst gekommen bist und deinen Sohn in diese Welt gesandt hast. Er hat unsere Schuld und all den Dreck ans Kreuz getragen.
Wir beten, dass uns diese Realität immer vor Augen steht. Dass wir kein getrenntes Leben führen, kein Leben mit geteiltem Herzen – hier die Versuchung, dort das fromme Gesicht.
Herr, wir beten, dass du uns wirklich frei machst, dass du unser Herr bist, dass du Gnade für uns hast und unsere Herzen veränderst. Wir beten auch, dass du uns unsere blinden Flecken zeigst, wo wir das noch gar nicht sehen, und uns zur wahren Erkenntnis führst.
Danke für deine Liebe und dafür, dass wir alle Erfüllung bei dir finden dürfen. Amen.