Hagar
Hagar ist die ägyptische Magd der Sara. Ihr Name ist arabisch und deutet auf ihre Flucht (vgl. Muhammeds Hedschra), von der sie ihn bekommen haben wird. „Ägyptisch“ heißt sie nur, weil sie aus jenem von den Beduinen bewohnten Vorland Ägyptens stammt, durch das auch der „Bach Ägyptens“ (4Mo 34,5), der Wadi el-Arisch, fließt.
Von ihrer Herrin dem Abraham als Nebenfrau gegeben, gebar sie ihm den Ismael, 1Mo 16. Da sie in ihrer Aussicht, Mutter zu werden, sich überhob, wurde sie von Sara hart behandelt. Sie floh infolgedessen in die südlich von Kanaan liegende Wüste, wo an einem Brunnen, westlich von Kades, der von dieser Erscheinung seinen Namen empfing, der Engel Gottes ihr erschien und sie in ihren Dienst zurückschickte, doch mit der Verheißung, dass ihr Sohn, der ja auch von Abraham abstammte (vgl. 1Mo 17,20), zu einem zahllosen Volke werden sollte (1Mo 16,10).
Nach der Geburt Isaaks betrieb Sara, die eifersüchtig wie über ihre eigenen so über die Rechte ihres Sohnes wachte, die Austreibung der Hagar aus dem Hause Abrahams, in das dieser erst einwilligte, als Gott selbst ihn dazu aufforderte, 1Mo 21,9ff. In die Wüste verstoßen, kam Hagar mit ihrem Knaben in große Not, bis der Engel Gottes ihr eine Quelle zeigte. In seiner Allegorie Gal 4,21f, wo Paulus die Hagar mit dem Bund des Gesetzes vergleicht, der unfrei macht, spielt er in V. 25 darauf an, dass der Sinai in jenem Arabien liege, wo die Söhne der Hagar wohnen.