Ahas
Ahas (assyrisch: Jauchazi = Joahas), König von Juda 735-715; Zeitgenosse von Jesaja (2 Kö. 16; 2 Chr. 28. Jes. 7), ein Mann schlaff und launisch, den Aufgaben seiner Zeit nicht gewachsen, daher unter ihm Juda nach innen und außen zurückkam.
Er gehört zu den entschieden abgöttischen Königen Judas, und zwar sieht man deutlich, dass bei ihm Mangel an Gottvertrauen und abergläubische Furcht vor den Mächten der Heidengötter der Beweggrund war. In irgend einer Not (vgl. 2 Kö. 3,27) opferte er nach altkananäischer Sitte sogar seinen eigenen Sohn (2 Kö. 16,3). Einem Altar, den er einmal in Damaskus sah, traute er viel mehr Kraft zu als dem in Jerusalem, und ließ sich deswegen sogleich einen ähnlichen machen und befahl streng, nur noch auf diesem zu opfern (2 Kö. 16,10-15). In allen Winkeln zu Jerusalem machte er Altäre (2 Chr. 28,24), während er den Tempel sehr vernachlässigte (2 Kö. 16,17 f. 2 Chr. 28,24).
Freilich erwies sich die Priesterschaft nur zu gefügig (2 Kö. 16,11. 16), und Jesajas glaubenseifriges Zeugnis fand bei ihm keinen Eingang. Ja als sich Gott herabließ zu seiner Schwäche und ihm sogar ein Zeichen anbot, um ihn zu mutigem Ausharren zu bringen, hatte er nur die matte, glaubenslose Antwort: ich will’s nicht fordern, dass ich den Herrn nicht versuche (Jes. 7,10-12). Dies war in der großen Gefahr, in die er geraten war durch den vereinigten Eroberungszug der beiden Könige Pekah von Israel und Rezin von Syrien, die bis zur Hauptstadt Jerusalem vordrangen (Jes. 7,1). Zugleich erhoben die Edomiter und Philister ihr Haupt (2 Chr. 28,17 f.).
Statt auf den Rat des Propheten Jesaja im Glauben standzuhalten (Jes. 7,3-9), ergriff der König, „dessen Herz zitterte wie die Bäume im Walde“ (Vers 2), den unglückseligsten Ausweg. Er erkaufte mit großem Tribut u. der schmachvollsten Unterwürfigkeit die Hilfe des Großkönigs Tiglatpileser von Assyrien, wobei er sogar die Tempelschätze zum Opfer brachte (2 Kö. 16,7 f.). Tiglatpileser machte ihm zwar Luft (s. d. Art. Tiglatpileser) und empfing seine Huldigung (2 Kö. 16,9 f.), aber Ahas selbst hatte genug von ihm zu leiden, wie denn nach assyrischen Berichten Tiglatpileser bis ins Philisterland vordrang (vgl. 2 Chr. 28,20). Die schlimmsten Folgen trafen erst nach Ahas Tod ein: die Verheerungszüge der Assyrer, denen er die Bahn gewiesen.