Einführung: Die Frage nach den Superaposteln und biblischen Hinweisen
Wir haben uns vielleicht gefragt, warum sich diese Dinge so ausbreiten. Gibt es dafür einen biblischen Hinweis?
Dazu möchte ich mit folgendem fortfahren: Wir haben oder machen es vielleicht folgendermaßen. Ich komme später noch darauf zu sprechen.
Wir haben ja auch eine Überschrift bei der Einladung: Wer waren die Superapostel? Paulus erwähnt diese zweimal im zweiten Korintherbrief. Im Grundtext heißt es im Griechischen „Hyperlian Apostolei“. „Hyperlian“ bedeutet „sehr“ oder „überaus“. Man kann es übersetzen mit „die Überausseher“, „die Großen“ oder eben „die Superapostel“.
Aber wer waren diese besonderen Apostel? Paulus ändert ab 2. Korinther Kapitel 10 sehr deutlich seinen Ton. Man nennt den zweiten Korintherbrief, der eigentlich der vierte in der Reihenfolge wäre, weil der erste und der dritte nicht erhalten sind, auch den „Tränenbrief“. Dort schreibt Paulus: „Ich schrieb euch unter viel Tränen“ usw.
Ab Kapitel 10 ändert er seinen Ton und sagt: „Ich gedenke, scharf vorzugehen gegen einige, die unseren Wandel für fleischlich halten“ (2. Korinther 10,2). Er bittet darum, dass man ihn nicht zwinge, wenn er anwesend ist, dreist zu werden und mit der Kühnheit vorzugehen, die er gegen einige zu gebrauchen gedenkt, die ihren Wandel für fleischlich halten.
In Kapitel 11, Vers 4, sagt er: „Wenn einer zu euch kommt und einen anderen Jesus verkündigt, den ihr nicht angenommen habt, oder einen anderen Geist, den ihr nicht empfangen habt...“ Wen meint er da? Wer sind diese Leute? Es gab Menschen, die sagten, Paulus sei fleischlich. Warum? Seine Briefe seien schwerwiegend, aber wenn er anwesend sei, sei seine Rede ohne Gewicht (2. Korinther 10,10).
Diese Leute müssen sehr große rhetorische Begabungen gehabt haben und behaupteten, Paulus sei rhetorisch ziemlich schwach. Außerdem verlangte Paulus kein Geld. In der griechischen Kultur war es ähnlich wie heute: Wenn man kein Geld verlangte, galt man als bedeutungslos.
Wenn wir heute jemanden wie Bill Clinton oder George Bush Senior einladen würden, damit er eine Rede hält, müssten wir einiges bezahlen. Abgesehen davon würde man großen Wert darauf legen. Paulus verlangte jedoch kein Geld. Das bedeutet, es muss Leute gegeben haben, die die Korinther finanziell ausgenutzt haben.
Außerdem redete Paulus nicht von spektakulären Wundern.
Charakterisierung der Superapostel und ihre Kritik an Paulus
Und jetzt gehen wir systematisch vor. Diese Typen hatten jede Menge Eigenlob. In 2. Korinther 10,12 heißt es: „Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen und ihnen gleich zu achten, die sich selber loben, aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts.“
Also, es waren brillante Redner, diese Typen. Paulus sagt, er gedenke mit etwas Kühnheit gegen einige vorzugehen, die von ihm sagten, er sei fleischlich. Diese Redner waren voller Eigenlob und rühmten sich fremder Arbeit.
In Vers 15 steht: „Wir rühmen uns nicht über das Maß hinaus, nämlich fremder Arbeit.“ Diese Leute haben dann andere Dinge für sich eingestrichen. Zum Beispiel haben wir erlebt, dass Jung mit einer Mission in Wien auftrat. Sie taten so, als käme mit ihnen jetzt das Evangelium, obwohl dort schon etliche Gemeinden entstanden waren. Das wurde irgendwie weggewischt.
Da sollten wir uns alle an den Händen fassen und den Geist anrufen, damit wir die Einheit demonstrieren. Es gibt ja Spannungen zwischen den Konfessionen. Sie meinten Rom und Wittenberg, und Jesus hatte darum gebetet, dass wir alle eins sind.
Also: Sie rühmen sich fremder Arbeit. In Vers 18 heißt es: „Denn nicht darum ist einer tüchtig, dass er sich selbst lobt und das in der Herrlichkeit tut.“ Diese Typen nennt Paulus ironisch die „Superapostel“. Sie haben eine große Klappe, sind voller Eigenlob und sehr brillante Redner.
Warnung vor Verführung und falschen Aposteln
Und jetzt in Kapitel 11, Vers 3.
Schaut, jetzt kommt eben die Möglichkeit der Verführung. Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva mit ihrer List verführte, so auch eure Gedanken verkehrt werden – hinweg von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus.
Und jetzt kommt dieser berühmte Satz: „Denn wenn einer zu euch kommt und einen anderen, das heißt eine andere Predigt, als die, die wir gepredigt haben.“ Im Griechischen steht hier für „anders“ das Wort Allos. Allos bedeutet „anders“, aber nicht wesenhaft anders. Zum Beispiel: Wenn Roland einen Mazda 603 fährt und ich einen Mazda 303, dann sind das ähnliche Autos. So predigen sie einen Jesus, der anders ist, aber dem echten sehr ähnlich sieht.
Ihr aber habt einen fremden Geist empfangen, und jetzt steht dort Heteros, heteron Pneuma. Heteros bedeutet „total anders“. Das wäre so, als würde er einen Mercedes fahren und ich einen Trabant. Ja, der Trabant heißt zwar so, aber trotz großem Aufwand bleibt er am Ende trostlos – ein Akronym. Das ist etwas völlig anderes.
Der Grieche hat einfach eine reichere Sprache: Es ist ein Jesus, der anders ist, aber dem biblischen ähnlich sieht. Das kann man auch gut aufzeigen, den Jesus, den sie da verkündigen. Aber es ist ein anderer, und hinter diesem anderen Jesus steht ein fremder Geist und ein fremdes Evangelium. So nimmt er das gerne an.
Dann kommt in Vers 5: „Ich achte aber, dass ich doch nicht weniger bin als die Hohenapostel.“ Da steht das erste Mal „Hohenapostel“ – diese Superapostel. Und ob ich schon ungeschickt bin in der Rede – sie haben ihm vorgeworfen, er sei rhetorisch nicht gut – so bin ich doch nicht in der Erkenntnis. Im Griechischen steht hier „Idiotes“. Das Wort „Idiot“ kommt davon.
Dann sagt er: „Bin ich aber doch nicht idiotisch in der Erkenntnis, sondern in jeder Weise und vor allem haben wir sie bei euch kundgetan.“ Interessant ist, dass das gleiche Wort in Vers 4 vorkommt: „Ihr ertragt recht gerne...“ Und noch einmal steht in Vers 19: „Ihr ertragt gern die Narren, ihr, die klug seid.“
Und wie soll man das manchmal kommentieren, wenn...
Kritik an zeitgenössischen Bewegungen und geistlichen Strömungen
Im Jahr 1999, wenn ich mich richtig erinnere, hat Peter Wagner ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Im Machtbereich der Himmelskönigin“. In diesem Zusammenhang geht es um die geistliche Kriegsführung und darum, den Fluch der Himmelskönigin zu brechen. Dieser Fluch begann im Jahr 432 nach Christus in Ephesus. Damals fand das sogenannte Konzil von Ephesus statt, und hier begann auch das erste Mariendogma. Dort wurde Maria als Theotokos, das heißt Gottesgebärerin, bezeichnet.
In der Kirchengeschichte gibt es insgesamt vier Mariendogmen. Mit dem ersten Dogma beginnt sozusagen der Machtbereich der Himmelskönigin. Es ist kein Zufall, dass Jahrhunderte zuvor in Ephesus zwei Stunden lang gerufen wurde: „Groß ist die Diana der Epheser!“ Ephesus ist eine archäologische Ausgrabungsstätte, die besonders reich an Funden ist. Das Stadion von Ephesus ist noch ziemlich gut erhalten und bietet Platz für etwa sechzigtausend Menschen.
An diesem Ort haben sich einige Tausend Menschen versammelt, um den Fluch der Himmelskönigin zu brechen. Sie riefen, und ich mache keine Witze, vier Stunden lang: „Groß ist Jesus von Nazareth!“ Dabei war auch die Organisation „Jugend mit einer Mission“ beteiligt. Dies ist in dem Buch „Defend die okkulte Invasion“ dokumentiert.
„Jugend mit einer Mission“ hat 24 strategische Punkte auf der Erde besetzt. Gemeint sind die nördlichsten, südlichsten, westlichsten und östlichsten Punkte der sechs Kontinente. Wahrscheinlich wurden Nord- und Südamerika als eigene Kontinente gezählt. Von diesen sogenannten „Vantage Points“ aus haben sie die territorialen Geister gebunden und die Welt Jesus überantwortet.
Über die Motive soll hier nicht gerichtet werden, aber es heißt: „Ihr tragt gern den Narren, ihr, die ihr klug seid.“ Eigentlich sollte die Welt nun nur noch bergauf gehen und man von einem Sieg zum nächsten laufen. Doch in Vers 20 steht: „Ihr tragt, wenn jemand euch zu Knechten macht.“ Dasselbe Wort „Anechomal“ wird verwendet.
Es heißt weiter: „Ihr tragt den fremden Geist“ (Vers 19), „Ihr tragt die Narren“ (Vers 20), „Ihr tragt es, wenn euch jemand zu Knechten macht, wenn euch jemand schindet, wenn euch jemand gefangen nimmt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt.“ Zu meiner Schande müssen wir sagen, dass wir dazu freilich zu schwach waren. Es ist ein knächtischer Geist.
Zum Beispiel wurde durch die Marienschwestern ans Licht gebracht, dass es sich um eine Psychosekte handelt. Auch bei den Erlöstegen von Sisabantu handelt es sich um Machtmenschen mit einem knechtischen Geist. Wenn man sie in Frage stellt, hat man sich am Geist versündigt, weil sie ja besonders begnadete und von Gott gesalbte Werkzeuge seien.
Es kam ans Licht, dass zwei Schwestern aus Finnland – eine von ihnen war, glaube ich, 15 Jahre bei den Marienschwestern in Darmstadt – das, was dort geschah, offenlegten. Dieses Material ist in dem Buch „Wenn Mauern fallen“ dokumentiert, mit einem Vorwort von Rolf Hiller, dem damaligen Vorsitzenden der Allianz.
Aus den „Lichtstunden“ der Marienschwestern wurden Weissagungen wörtlich zitiert. So sagt zum Beispiel dieser Jesus: „Ich brauche Opferseelen, die Sünden sind zu groß geworden, mein Opfer reicht nicht mehr, ich brauche Opferseelen, ich brauche Opferseelen.“ Wer spricht da?
Diese Dokumentation wurde von den Verantwortlichen verhindert, dass sie öffentlich bei Edea erschien. Sie wussten genau, dass selbst der dümmste Evangelikale dann erkennen würde, dass das nicht der Geist Gottes sein kann. In Wirklichkeit laufen Mächte, an die man gebunden ist – nicht an den Herrn, sondern an diese Strömungen, an diese Kommunitäten und an diese Führergestalten.
Die wahre Grundlage des Glaubens und Warnung vor falschen Lehrern
Und das heißt: Von Johannes dem Täufer, als sie ihn hörten, folgten sie Jesus nach. Die wahren Diener Gottes werden immer den Wunsch haben, die Menschen auf den Herrn und auf sein Wort zu gründen – und nicht auf ihr religiöses Kaschbal-Theater oder ihren Verein.
Die beste Methode, wie Paulus sagt, ist es, sich vor gräulichen Wölfen und falschen Lehrern in den eigenen Reihen zu hüten. Diese kommen, um die Jünger an sich zu ziehen. Die beste Methode, Menschen an sich zu binden, ist, ihnen schnell die Hände aufzulegen. Dabei erhalten sie nicht den Geist Gottes, sondern einen anderen Geist.
Wir leben in einem magischen Zeitalter. Paulus fragte in seinem unverständlichen Galaterbrief: „Wer hat euch verzaubert? Habt ihr den Geist empfangen durch die Werke des Gesetzes oder durch die Predigt des Glaubens?“ (Galater 3,1-3). Im griechischen Original steht für „verzaubern“ das Wort baskeino, was „verhexen“ oder „verzaubern“ bedeutet.
Für Paulus ist die Vorstellung, den Heiligen Geist anders als durch den Glauben an Jesus zu empfangen, Magie und Zauberei. Weil wir in einem magischen Zeitalter leben, verbreiten sich immer mehr solche Methoden. Leute bringen uns bei, wie man durch Handauflegung den Geist empfängt. Oder wie auf dieser DVD, wo Benny singt und fragt: „Do you want to receive the Holy Spirit over there?“ – wollt ihr den Heiligen Geist empfangen? Dann bläst er ins Mikrofon – ein Brauch, der aus dem Schamanismus bekannt ist.
Solche Dinge greifen immer mehr um sich und zeigen die magische Vorstellung. Die Stelle, die solche Schwärmer oft zitieren, ist Apostelgeschichte 19,2: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ Dort sagt die Gemeinde, dass man gläubig an Jesus sein kann und trotzdem nicht den Heiligen Geist haben muss. Diese Stelle wird oft falsch verstanden.
Denn das war damals das Normale, und hier handelt es sich um einen besonderen Fall. Im Griechischen hat der Satz eine sehr genaue Grammatik. Dort steht für „empfangen“ ein Partizip, was wörtlich bedeutet: „Habt ihr den Geist in dem Augenblick bekommen, als ihr gläubig wurdet?“ Das heißt, es geht um den Moment des Glaubens (pistoisantes vom Wort pistos, Glauben). Das habe ich so noch nie vom Heiligen Geist gehört.
Auf wen wurden sie dann getauft? Auf Johannes. Danach zeigt Paulus ihnen, wie Johannes zur Buße aufgerufen hat und dass er der Wegbereiter unseres Herrn war. Man muss in der Apostelgeschichte zwischen Mitteilung und Lehre unterscheiden. Es ist ja Geschichte, also eine Mitteilung.
Wenn es heute noch Leute gäbe, die durch Johannes den Täufer das Evangelium gehört hätten, könnte man diese Stelle anwenden – vorausgesetzt, sie wären ungefähr zweitausend Jahre alt. Dann nehmen manche diese historischen Ereignisse und sagen: „Hier, bitte, Gott ist ja derselbe!“ und legen ihre Hände auf und so weiter.
Also, das war jetzt wieder eine Klammer auf. Da steht dreimal dasselbe Wort: „Ihr tragt gern die Narren“ (Vers 19), „Ihr tragt, wenn ihr jemand zu Knechten macht“ (Vers 4) und „Er trägt den anderen Geist“.
Paulus’ Dienst und die Abgrenzung zu falschen Aposteln
Und dann sagt er in Kapitel 11, Vers 8: „Ich habe andere Gemeinden beraubt. Euch habe ich das Evangelium kostenlos verkündigt.“
Also, wie ich schon vorhin sagte: Das waren Leute, die brillante Redner waren und die Korinther haben ordentlich abkassiert. Übrigens steht für das Wort „berauben“ das griechische Wort „sylao“. Das ist ein Begriff aus der Militärsprache. „Asyl“ ist dann der Ort, an dem du nicht mehr beraubt werden kannst.
Das ist jetzt wieder so ein linguistischer Einschub, der nicht unbedingt heilsgeschichtlich nötig ist, aber eine interessante Randbemerkung. Das Wort „sylao“ steht übrigens nur an dieser Stelle in der Bibel.
Dann sagt Paulus den Grund, warum er das macht: In Vers 12 heißt es, dass er so handelt, „damit ich die Ursache abschneide, denen, die Ursachen suchen, sich rühmen zu können, sie seien wie wir.“
Diese Gleichstellung mit den Aposteln ist das Thema. Für Wimber war völlig klar: Apostel sind nicht nur besondere Individuen der Vergangenheit, sondern es gibt sie auch heute noch. Wenn Gott sie zu Beginn gegeben hat, warum sollte es sie am Ende der Zeit nicht auch geben?
Paulus sagt: „Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus gesehen?“ Und in 1. Korinther 15, Vers 9 heißt es: „Zuletzt ist er mir erschienen als einer unzeitigen Geburt.“ Man kann das auch übersetzen mit „mir sei er als Letztem erschienen“. Er war der letzte Apostel.
Das wussten auch die Reformatoren. In Epheser 2, Vers 20 lesen wir: „Wir sind erbaut auf dem Grunde der Apostel und Propheten, der Jesus Christus ist, der Eckstein.“
Die Reformatoren waren überzeugt, dass wir keine neuen Offenbarungen mehr haben. Wir besitzen weder neue Apostel noch Propheten. Sie wussten, dass das in den Katholizismus führt. Dort gibt es nämlich die Apostolische Sukzession und Neuoffenbarungen.
Das erste Mariendogma wurde 432 verkündet: Maria ist Theotokos, Gottesgebärerin. Weißt du, wann das letzte Mariendogma war? Sehr gut, die Himmelfahrt Marias.
Also gibt es ständig neue Offenbarungen. Das zweite Mariendogma war 553: Marias ewige Jungfrau. Dann kam die unbefleckte Empfängnis im Jahr 1854, und schließlich 1950 die Himmelfahrt Mariens.
Wir hingegen glauben an Sola Scriptura, also an die Schrift allein. Die Reformatoren haben nichts Neues offenbart, sondern sind zurück zum Anfang gegangen.
Heute sind wir schon so weit von der Schrift abgewichen, dass wir uns, wie Thoser sagte, eine Erweckung gar nicht leisten können. Wir brauchen eine Reformation, müssen wieder zum Ursprung zurückkehren.
Thoser sagte 1966: Wenn man mit der Theologie, die wir heute haben, eine Erweckung bekommt, bedeutet das für die Christenheit eine moralische Tragödie, von der sie sich selbst in hundert Jahren noch nicht erholt hat.
Inzwischen haben wir eine noch viel kaputtere Theologie. Wir haben das „Institut für Gemeindewachstum und Viehzucht“ und versuchen, die Erweckung künstlich herbeizuführen.
Manchmal ist die Christenheit schlimmer als gar nichts. Da habe ich lieber einen Heiden, der bereit ist, Gott zu gehorchen, als Menschen, die ständig auf beiden Seiten hinken.
Entschuldigt, ich komme da jetzt etwas in Schwung und muss wieder bremsen, zurückschalten.
Und das ist nicht alles Ex cathedra, was ich hier sage. Also, wir haben zwar, naja, gut...
Die Rolle der Apostel und Propheten heute
Und jetzt schaue ich sicherheitshalber nach, erst 2. Timotheus 3,15. Mit diesen neuen Offenbarungen und diesen neuen Propheten wird es immer wichtiger. Wir betonen heute mehr denn je: Ja, wir haben heute noch Propheten. Im letzten Vers 8 heißt es: „Er ist von mir aus einer unzeitigen Geburt erschienen.“ Und am allerletzten Vers steht: „Ich bin der Letzte.“
Jetzt wird es interessant, liebe Freunde. Das ist einmal passiert bei einem Kongress mit John Wimber. Dort mussten die Teilnehmer nachsprechen: „Der Heilige Geist – derselbe Heilige Geist, der in Petrus und Paulus war, ist auch in mir.“ Das stimmt, das ist theologisch richtig.
Dann mussten sie Jesaja 61,1 nachsprechen: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat.“ Jetzt versteht ihr, dass hier eine Grenze überschritten wird. Das ist ein messianischer Vers, der nur auf den Messias zutrifft, nicht auf uns. Kennt ihr diese Stelle? „Er hat mich gesandt, das Evangelium zu verkündigen, den Gefangenen, dass sie los sein sollen, den Blinden, dass sie sehen, usw.“ Und dort haben sie das wie Papageien nachgeplappert.
Da wurde die Grenze überschritten – das ist eine typische Verführung. Der erste Satz stimmt, der zweite ist schon falsch. Man müsste schweigen und sagen: „Nein, ich bin nicht der Messias, diese Stelle gilt nicht für mich.“ Stattdessen setzt man sich fröhlich mit den Aposteln und Paulus in eins. Paulus hat doch Hände aufgelegt, Paulus hat doch Schweißtücher, durch die Kranke geheilt wurden. Dann betet man darüber und so weiter. Gott ist ja derselbe.
Und jetzt wird es interessant, was Paulus sagt. Man wirft ihm vor, er sei fleischlich, weil er keine Zeichen und Wunder habe. Paulus antwortet in 2. Korinther 12,12: „Ich habe auch die Zeichen des Apostels, ja sogar noch viel mehr. Ich war sogar im Paradies, aber ich rede nicht darüber.“ Und jetzt habt ihr mich zum Narren gemacht, weil ich darüber gesprochen habe.
Paulus stellt diesen Superaposteln, die sich ihrer Vollmacht, Power und Kraft rühmen, seine Schwachheit entgegen und sagt: „Sie sind stark, ich bin schwach.“ Er belegt seine Apostelschaft in 2. Korinther 11,22-33 mit der Fülle seiner Leiden: „Ich war in Gefahr in den Städten, in den Bergen, in den Flüssen, unter falschen Brüdern. Ich wurde auf dem Meer getrieben, einmal gesteinigt, dreimal geschlagen.“ Er listet seine Leiden auf – deswegen ist er ein Apostel.
Wie wurde Paulus berufen? Gott sagte zu ihm: „Ich will dir zeigen, was du meines Namens wegen werden musst leiden.“ All das wird weggelassen, unter den Tisch gekehrt.
Ja, Paulus hat Hände aufgelegt, Paulus war ein Apostel, und Gott ist derselbe. Und hier die Schweißtücher usw. Doch man holt sich die Rosinen heraus und hat letztlich einen anderen Jesus und einen anderen Apostel. Paulus nennt solche Leute in 2. Korinther 11,13-15 „arglistige Arbeiter“ und „falsche Apostel“. Dort heißt es: „Denn solche falschen Apostel und arglistigen Arbeiter verstellen sich als Apostel Christi. Und es ist kein Wunder, denn selbst Satan verstellt sich als Engel des Lichts.“
Das sind Leute mit großer Klappe, rhetorischer Brillanz, sehr selbstsüchtig, ständig sprechen sie von Zeichen und Wundern, von Vollmacht. Paulus hält ihnen seine Schwachheit entgegen: „Ich rühme mich meiner Schwachheit.“ Man muss sagen, das waren solche Typen wie Proto-Benjamin, Achio Reinhard Bunke und Paolo Morris Cerullio – nichts Neues unter der Sonne.
Diese Superapostel sind eine interessante Konstellation. Von dieser Zusammenstellung her kann ich jetzt noch zu Folgendem übergehen.
Ja, das wollte ich noch sagen, liebe Geschwister: Im 1. Johannes 2,24 heißt es: „Was ihr von Anfang gehört habt, das bleibe in euch.“ Johannes schreibt das am Ende des ersten Jahrhunderts. Ich bin Anhänger von Spötchen: Es gibt nichts Neues in der Theologie, außer dem, was falsch ist. Wenn du etwas Neues verkündigst, ist es nicht wahr. Wenn du etwas Wahres verkündigst, ist es nicht neu.
Johannes schreibt am Ende des ersten Jahrhunderts: Wenn das, was ihr von Anfang gehört habt, in euch bleibt, so werdet ihr auch in dem Sohn und im Vater bleiben. Und er warnt: Hütet euch vor Leuten, die euch etwas Neues bringen.
Wir haben hier den ganzen Ratschluss Gottes. Wir sollen für den Glauben kämpfen, der ein für alle Mal den Heiligen übergeben ist. Johannes schreibt das den Kindlein, denn die sind verführbar. Er schreibt: „Ich schreibe euch von denen, die euch verführen.“
Manche haben mich gefragt: „Was ist mit denen, die da hineingeraten und in andere Strömungen kommen, es aber von Herzen gut meinen, Gott mehr dienen wollen?“ Es geht nicht um Errettung, sondern um Verführung.
Warnung vor Verführern in den Johannesbriefen
Zweiter Johannesbrief: Ihr wisst ja, es gibt den zweiten und dritten Johannesbrief. Beide sind so klein wie ein Blatt Papier. Darin steht auch: „Ich hätte euch noch viel zu schreiben, aber ich will zu euch kommen, und dann wollen wir es mündlich tun, mündlich mit euch reden, damit unsere Freude vollkommen sei.“ Man nennt Johannes deswegen auch den „tintenfaulen Johannes“, weil er sich kurz fasst.
Er schreibt in Vers 7: „Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus ins Fleisch gekommen ist.“ Das sind die Verführer und der Antichrist. Dieses Wort „Antichrist“ kommt nur bei Johannes vor, im ersten und zweiten Johannesbrief.
Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern den vollen Lohn empfangt. Es geht hier um Belohnung. Es gibt weder einen Kommunismus auf Erden noch einen Kommunismus im Himmel. Im Himmel wird sich nicht jeder gleich freuen. Paulus hat Lohn, andere sind gerettet wie durchs Feuer.
Und jetzt, wie geht es weiter? Entschuldigt das mit der Brille. Meine Frau hat mir gesagt: „Du kaufst ja doch eine Gleitsichtbrille.“ Also einmal die Brille ab, die Brille auf. Es gibt den sogenannten Brillentick. In der Homiletik wird davor gewarnt, denn dann schauen die Leute nicht mehr auf das, was jemand sagt, sondern darauf, wann er die Brille wieder auf- oder absetzt. Das hängt eben mit den Alterserscheinungen zusammen.
Wenn ich euch deutlich sehen möchte, muss ich meine Lesebrille aufsetzen. Wenn ich lesen will, muss ich sie wieder abnehmen. Also entschuldigt dieses Auf und Ab. Ich werde sie jetzt geschlossen absetzen.
Zurück zu Gottes Wort: Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern den vollen Lohn empfangt. Wer weitergeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, der hat Gott nicht.
Darf ich das hier sagen, in einem katholischen Bundesland? Das ist auch eine Stelle, die wir sehr oft gelesen haben. Ich bin ja Wiener und habe unseren katholischen Freunden diese Stelle vorgelesen, denn ihnen war klar: Rom hat ständig Neues hinzugefügt.
Und hier schreibt Johannes über die, die uns verführen, über die, die weitergehen. Das hat er vor fast 2.000 Jahren geschrieben, im Jahr 19.
Die Bedeutung von Zeichen, Wundern und Taten im Neuen Testament
Aber jetzt zu dem, womit ich ursprünglich anfangen wollte, und dann bin ich doch weitergegangen, jedenfalls in der Darlegung.
Wir haben fünfmal im Neuen Testament diese drei Begriffe: Zeichen, Semayon, Wunder, Teras und Taten, Ergasia. In verschiedener Reihenfolge wurden sie an fünf Stellen im Neuen Testament zusammen erwähnt. Wenn diese drei Begriffe miteinander vorkommen, dann bedeutet das etwas, das die ganze Christenheit erfasst hat. Dann war das kein Randereignis.
Schaut, ich hatte im Jahr 1969 einen Unfall mit mehr als einem Dutzend Knochenbrüchen, und ich konnte zudem den Arm nicht mehr ausstrecken. Wie ich scherzhaft sage: Meine Karriere als Boxer war vorbei, eine rechte Gerade konnte ich nicht mehr schlagen. Das geht nicht mehr. Aber keine Angst, ich war nie im Boxen.
Wenn das jetzt geheilt würde, das wäre ein echtes Wunder. Aber das würde die Bibel nicht mit Zeichen, Wundern und Taten, sondern einfach mit Teras, also mit Wunder, umschreiben.
Wir haben das erste Mal diese drei Begriffe zusammen in Apostelgeschichte 2, Vers 22 bei der Pfingstpredigt. Dort sagt Petrus, Jesus von Nazareth sei von Gott beglaubigt oder bestätigt mit Zeichen, Wundern und Taten, der Messias hatte sie.
Dann die exegetisch schwerste Stelle ist Römer 15, Vers 19, wo Paulus sagt, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten in der Kraft der Zeichen, Wunder und Taten. Es könnte apostolisch sein, ist aber nicht eindeutig, weil er sagt, er habe seinen Ehrgeiz besonders darauf gelegt, den Namen Jesu zu verkündigen, wo er noch nicht bekannt war. Also es war das erste Mal, es könnte apostolisch sein, es ist aber nicht eindeutig.
Diese Stelle wird auch gerne von den Befürwortern der Zeichen-und-Wunder-Strategie zitiert, zum Beispiel Peter Wenz. Er hat dazu ein ganzes Seminar in der Schweiz gehalten. Es wird dann so ausgelegt, als wäre das für uns heute gültig.
Die dritte Stelle, die ist eindeutig. Die hatten wir gerade: 2. Korinther 12, Vers 12, wo Paulus sagt: „Es sind des Apostels Zeichen unter euch geschehen, mit aller Geduld, mit Zeichen, Wundern und Taten.“ Das ist eindeutig apostolisch.
Der Mann konnte schon denken: Wären die Zeichen und Wunder wirklich das Normale gewesen, dann hätte er sagen müssen, ich habe auch nur die Zeichen und Wunder, die bei euch gang und gäbe sind.
Und Handauflegung zur Übertragung des Geistes war apostolisch. In Apostelgeschichte 8, wo Philippus in Samarien missioniert, geschehen Zeichen und Wunder. Die Samariter kommen zum Glauben, aber sie bekommen nicht den Heiligen Geist. Da müssen Petrus und Johannes von Jerusalem kommen.
Frage: Warum konnte Philippus nicht seine Hände auflegen und den Geist übertragen? Weil er kein Apostel war. Er gehörte zu den sieben Diakonen, er war kein Apostel.
Jeder, der diese Stelle zitiert, um seine Zwei-Stufen-Lehren und Handauflegung zu rechtfertigen – und das ist ja fast geschlossen die Pfingstbewegung und die Charismatische Bewegung –, sagt mit anderen Worten, ohne sich über die Implikationen im Klaren zu sein: Er ist ein Apostel. Aber die haben wir nicht mehr.
Apostolisch waren auch die Totenauferweckungen. Als die Tabita starb (Apostelgeschichte 9), warum konnten die Jünger zu Joppe, das war ja die apostolische Zeit, die Tabitha nicht selbst auferwecken? Warum mussten sie Petrus holen? Das steht ja nicht explizit, das glaube ich nicht. Aber sie wussten, dass sie keine Apostel sind. Das war apostolisch, die wussten genau, das können wir nicht machen, dann müssen wir besondere Werkzeuge Gottes holen.
„Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus gesehen?“ Das war nur zu Beginn.
Es wird auch nicht mehr berichtet, dass Tote auferweckt wurden. Da geht es ja nicht um Lehre, da geht es einfach um eine Beobachtung.
Jetzt erfährt man immer mehr – das ist verblüffend, liebe Freunde – jetzt hört man immer mehr Berichte von Totenauferweckungen. Das hat auch heilsgeschichtliche Zusammenhänge, aber für mich ist das mehr als zweifelhaft.
Also nur so eine kleine Klammer: Die Zeichen waren apostolisch.
Die exegetisch stärkste Stelle, warum das wirklich in die Zeit der Urgemeinde gehört, ist Hebräer 2, Verse 3 bis 4. Es geht in Hebräer 2 um die Bekräftigung, um die Authentisierung des Wortes Gottes.
Es heißt dort, wir sollten mehr Acht geben auf das Wort, das wir hören (Hebräer 2, Vers 1), damit wir nicht am Ziel vorbeistreiben. Denn wenn das Wort fest geworden ist, das durch die Engel geredet ist, den alten Bund, und jede Übertretung und jeder Ungehorsam am rechten Lohn empfangen hat, und jetzt geht er über zum neuen Bund – wie wollen wir entrinnen, wenn wir dieses Heil nicht achten?
Gott hat auf zwei oder drei Zeugen hin eine Sache bestätigt. Jetzt kommen die drei Zeugen des neuen Bundes, welches zuerst gepredigt ist durch den Herrn, den Herrn Jesus.
Bei uns wird es bekräftigt durch die, die es gehört haben, die Ohren- und Augenzeugen, die Apostel. Und das Wort wird bekräftigt – das ist ein starker Ausdruck, es ist im Aorist Passiv, das heißt, das ist geschehen.
Und dann der dritte Zeuge, Vers 4: Gott hat es zu Zeugnis gegeben mit Zeichen, Wundern und Taten und der Austeilung des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
Da stehen also wiederum in Vers 4 diese drei Begriffe: Zeichen, Wunder und Taten.
Gott hat zu Beginn tatsächlich in besonderer Weise sein Wort beglaubigt. Der Vers 4 ist zwar in der Gegenwartsform, ist jedoch ein Nebensatz in dieser Zeit, in der Gott bestätigt hat, mit Zeichen, Wundern und Taten.
Gott hat also mit Zeichen, Wundern und Taten sein Wort bekräftigt. Das ist also die Zeit der Urgemeinde. Das ist eigentlich vom sprachlichen Befund her ziemlich eindeutig.
Die Bedeutung von Zungenreden und die Grenzen apostolischer Zeichen
Ein eindrücklicher Beweis ist zum Beispiel das Zungenreden oder Sprachenreden. Wie oft kommt Sprachenreden in der Apostelgeschichte vor? Also, Roland, du schweigst jetzt einmal, du bekommst ein Redeverbot und ein Schweigegebot. Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – wer wagt es? Ja, also dreimal.
In drei Jahrzehnten geschah das, und es waren immer ganz besondere Weichenstellungen. Der Beginn der Gemeinde hat es schon durchblicken lassen, dann der erste Heide – da gab es noch einen Aufstand, und Petrus musste sich rechtfertigen. Und hier, bei Jüngern, die aus der Zeit des alten Bundes kamen, hat Gott das noch sichtbar bestätigt.
Schaut in Apostelgeschichte 11. Das ist eine Stelle, über die schweigende Charismatiker meistens etwas beschämt sind. Dort wird berichtet, wie Petrus zu denen ging, die nicht von der Beschneidung sind. Petrus, was machst du bei den Nationen? Kapitel 11. Dann erzählt er, was passiert ist: Wie dem Cornelius ein Engel erschien. „Los, hol nach Joppe Simon, der mit dem Beinamen Petrus heißt, und er wird dir die Botschaft sagen, durch die du selig wirst, du und dein ganzes Haus.“ Indem ich aber anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie gleich wie auch auf uns, wie es ständig geschieht, wenn das Evangelium verkündigt wird.
Versteht ihr? Als ich das Buch von Wilkerson las, wurde das so dargestellt mit den Zungenreden: Schau, Pfingsten, dann die Jünger zu Samarien (Apostelgeschichte 8), dann Paulus (Apostelgeschichte 9), was auch ein besonderes Ereignis war, dann Cornelius (Kapitel 10). Und du kennst die Bibel noch kaum, hast keinen Überblick, und denkst, es geschieht ständig. Aber was steht hier wirklich? Kapitel 11, Vers 15: „Fiel der Heilige Geist auf sie wie auf uns?“ – zu Beginn oder am Anfang? Da geht er sieben Jahre zurück, und das legt nahe, dass es dazwischen nicht vorkam und eben nicht ständig sie begleitet hat. Das war etwas ganz Besonderes.
Mein Grundzeuge, dass Gott im Prinzip – wir wollen Gott ja keine Vorschriften machen – zu Beginn, als er sein Wort beglaubigt hat, ist Ananias und Saphira, Apostelgeschichte 5. Die erste bewusste Sünde in diesem neuen Heilsabschnitt der Gemeinde. Da lügen sie die Apostel an, und was passiert? Sie fallen tot um. Also wenn wir ein Beispiel suchen von jemandem, der vom Geist erschlagen wurde, dann ist es Apostelgeschichte 5, Ananias und Saphira.
Liebe Freunde, seien wir mal ehrlich: Wenn Gott heute noch so eingreifen würde, wer wäre dann noch lebendig? Und dann sagen sie: „Wir brauchen wieder die Kräfte der Urgemeinde und der frühzeitigen Gemeinde“ und so weiter. Dabei weißt du überhaupt nicht, warum du bittest. Es gibt nichts Gefährlicheres, als sich so einer Gemeinde anzuschließen. Denn, Frau Gott würde heute noch so richten wie zu Beginn.
Dazu kommt, dass so viel gelogen wird in unseren letzten Tagen. In Korinth ließ Gott jemanden sterben wegen Unzucht. Ich werde nie vergessen, wie der Mann, durch den ich zum Glauben kam, George Werwer, sagte: Es gibt viele Missionsgesellschaften, die keine unverheirateten Missionarinnen mehr aufnehmen – und zwar nicht wegen der Heiden, sondern wegen der unverheirateten Missionare. Was meinen Sie, wie viele Tote es da gäbe, bis in die höchsten Ränge hinein? Da gibt es wirklich viele vom Herrn Erschlagene.
Und dann holen sie sich die Rosinen heraus. Ich sage: Wenn er die Apostelgeschichte zum Lehrbuch macht, dann landen wir im Irrenhaus.
Gottes Eingreifen in der Apostelgeschichte und heutige Missverständnisse
Zweimal wird in der Apostelgeschichte berichtet, dass Gott seine Werkzeuge übernatürlich befreit hat: zweimal den Petrus und einmal den Paulus (Apostelgeschichte 5, Apostelgeschichte 12, Apostelgeschichte 16). Ebenso oft kommt Zungenreden in der Apostelgeschichte vor. Gott ist derselbe.
Wir gründen die Instant Gate Opening Ministry Society Incorporated. All die Leute, die im Gefängnis verschmachten, sind geistliche Nullen. Gott ist derselbe, und dann haben wir die große Erweckung. Versteht ihr? Na gut, da würden wir merken, dass da etwas nicht stimmt, denn derselbe Gott, der Paulus und Silas in Philippi übernatürlich aus dem Kerker holt, lässt Paulus dann zwei Jahre im Gefängnis in Caesarea. Was ist da los?
Dort kommt man hin, wenn man sich nur die Rosinen herauspickt. Man könnte Beispiel über Beispiel anführen: Gott ist derselbe. Wenn Leute diese Stelle zitieren, gehen bei mir die Alarmanlagen an. Wisst ihr warum? Sie versuchen damit, etwas mitzuteilen, was hier nicht steht.
Hebräer 13,8 sagt: "Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit." Was sie implizieren, ist, als würde dort stehen, dass Gott gestern, heute und in alle Ewigkeit gleich handelt. Dass Gott derselbe ist, bezweifelt ja kein Mensch. Das ist ja die Definition Gottes.
Maleachi 3,6: "Ich, der Herr, ändere mich nicht." Aber Gott handelt ganz verschieden. Jetzt muss ich sagen: Ja, zum Glück nicht immer gleich, sonst wären wir alle schon tot – also ihr nicht, aber ich auf jeden Fall.
Wo steht denn, dass Gott verschieden handelt? Wer wagt es? Hebräer. Ja, Kapitel 1, Vers 1: "Nachdem Gott früher vielfach und auf vielerlei Weise zu den Vätern durch die Propheten geredet hat, hat er am Ende der Tage zu uns geredet durch den Sohn." Also hat Gott ganz verschieden gehandelt.
Jetzt ist die Gnadenzeit, und Gott lässt uns normalerweise nicht mehr sterben. Nun könnte ich sagen: „Bitte, Gott ist derselbe.“ Hattet ihr eine Gebetsgemeinschaft? Ja. Hat die Erde erbebt? Nein. Wieso? Apostelgeschichte 4,31: "Nachdem sie gebetet hatten, erbebte die Erde." Gott ist derselbe.
Also, wann hat das letzte Mal bei euch das Podium gewackelt? Versteht ihr? So einfach holen sie das heraus. Im Englischen sagt man: „Text out of context is pretext.“ Man könnte Beispiel über Beispiel anführen, wo sie die Apostelgeschichte fröhlich zum Lehrbuch machen. Dabei ist die Apostelgeschichte primär ein Geschichtsbuch.
Die Lehre haben wir in den Briefen. Dort gibt es nichts mehr von einer Zwei-Stufen-Lehre zum Beispiel oder anderen Zusammenhängen.
Zeichen, Wunder und Taten in der Endzeit: Eine prophetische Perspektive
Und jetzt kommt es, liebe Freunde, und das habe ich noch dazu von Auwenel gelernt, dem Mann, der jetzt Heilungsseminare abhält. Das fünfte und letzte Mal, aus diesem Blickwinkel betrachtet, stehen diese drei Begriffe in 2. Thessalonicher 2, Vers 9. Das hat mir Auwenel erklärt, und ich hatte einen richtigen Aha-Effekt. Ich hoffe, dass bei euch durch die Schrift, vielleicht mit Gottes Gnade, manches offenbar neu verstanden werden kann: Zeichen, Wunder, Taten.
Hat Gott zu Beginn sein Wort beglaubigt? Noch einmal Vers 4 ist in der Gegenwartsform, aber in Verbindung mit Vers 3, das ist der Nebensatz von Vers 4: In dieser Zeit, wo Gott sein Wort bestätigt hat, haben die Apostel als Zeugen mit Ohren und Augen diese Zeichen und Wunder empfangen.
Jetzt stehen diese gleichen Begriffe in 2. Thessalonicher 2, Vers 9. Dort geht es um die Wiederkunft Jesu, und wir sehen auch Parallelen zur Wiederkunftsrede unseres Herrn, Kapitel 24, Vers 1, was das Kommen unseres Herrn und unsere Vereinigung mit ihm, die Epiphanie, betrifft.
Lasst euch nicht wanken machen und unsicher werden! Lasst euch nicht zu bald erschrecken, auch nicht im Sinn! Vers 3 sagt: Lasst euch von niemandem verführen. Wiederum geht es um das Thema „Kommen Jesu“ und Verführung. Hier benutzt das Griechische eine stärkere Form als in Matthäus 24.
Das Wort in Matthäus 24, „planaro“ – davon kommt übrigens das Wort Planet, was „umherwandern“ oder „umherirren“ bedeutet – ist ein zielloses Umherstreifen. Das Wort, das hier gebraucht wird, heißt „in den Irrtum hineingezogen werden“ und ist schon stärker. „Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise!“
Denn der Tag des Herrn kommt nicht, es sei denn, dass zuvor die große weltweite Erweckung komme. Was steht da wirklich? So denken sie: „Ja, vor der Wiederkunft Jesu entsteht die neuapostolische Bewegung. Vor der Wiederkunft Jesu kommt die große Geistausgießung, Gott gibt seine Gaben wieder, gibt wieder Apostel und Propheten.“
Dann haben sie 1832 die Propheten und Apostel berufen, die bis zur Wiederkunft Jesu bleiben sollten. Der letzte war ein gewisser Wutthaus, der 1901 gestorben ist. Das ist jetzt die größte Sekte mit dreihunderttausend Anhängern. Sie übertreffen mit ihren Stammposten alle Freikirchen. Also Erfolge haben sie, obwohl sie gar nicht diese Heilungsgottesdienste und Ähnliches haben.
Also es kommt der Abfall, leider, leider. Es wird offenbart: der Mensch der Sünde, sagt Luther wörtlich, der Anomie, der Gesetzlosigkeit. Und jetzt Vers 9: Der Frevel wird auftreten in der Macht Satans mit lügenhaften Zeichen. Und jetzt stehen da die gleichen Worte: Semaion, Teras, Dinames.
Liebe Geschwister, die Bibel gebraucht für die Wunder des Verführers im Griechischen nicht ein anderes Wort. Da steht das gleiche Wort. Wiederum diese drei Begriffe. Und da sagte mir Auwenel, das habe ich von ihm gelernt, wann war das? Die Siebzigerjahre, nehme ich an. Er sagte, hätte ich nie von einer Pfingst- oder charismatischen Bewegung gehört, müsste ich aufgrund der biblischen Prophetie von dieser Parallele her annehmen, dass am Ende der Tage eine Bewegung kommt, die aussieht wie die Urgemeinde.
Da stehen die gleichen Begriffe, womit Gott sein Wort zu Beginn bestätigt hat. Also muss so etwas vor der Wiederkunft Jesu wiederkommen. Das würde erklären, warum sich Anhänger dieser Strömungen immer auf Apostelgeschichte berufen, weil Gott tatsächlich dort zu Beginn mit Zeichen, Wundern und Taten sein Wort bestätigt hat.
Das würde erklären, warum Sehnsüchtige, wenn sie hinter die Kulissen schauen, dessen, was sich da so frommt, nichts Echtes finden. Und das würde erklären, warum diese Strömungen vor der Wiederkunft Jesu wachsen müssen. Es wird den ganzen Erdball erreichen.
Und das ist der Grund, warum das jetzt epidemisch um sich greift. Hättet ihr vor drei Jahrzehnten jemanden in Deutschland gefragt, was „charismatisch“ heißt, hätte der euch blöd angeschaut. Jetzt bricht es überall ein. Und sie denken, das sei irgendwie eine gnädige Heimsuche am Ende der Tage. Es ist die Macht der Verführung.
Denn hier steht einmal der Geist Gottes, Vers 4 vom Hebräerbrief, und hier steht mit der Macht der Verführung ein verführischer Geist. Und dann heißt es in Vers 11: Darum sendet ihnen Gott kräftige Irrtümer, dass sie der Lüge glauben.
Und das sollte man jetzt mit Kummer im Herzen sagen, liebe Freunde: Die Bibel lehrt am Ende der Tage nicht die Geistausgießung, sondern die Geisterausgießung. Sie zitieren da immer Joel völlig aus dem Zusammenhang. Diese Joelstelle hat überhaupt nichts zu tun mit einer zweiten Erfüllung bei der Gemeinde. Sie ist eine Verheißung für Israel.
Das ist eine von den acht Bibelstellen der Geistausgießung, bei der die nationale Errettung Israels verheißt wird. Die Joelstelle kennt ihr, die anderen kennt ihr gewöhnlich nicht mehr.
Und die Bibel lehrt nochmals: Am Ende der Tage nicht die Ausgießung des Heiligen Geistes, denn der ist weltweit ausgegossen. Jeder Mensch kann sich an irgendeinem Punkt immer noch bekehren, sei es Nordpol oder Südpol, Feuerland oder Neuseeland, Deutschland oder Südafrika – der Heilige Geist ist weltweit da.
Das ist einmalig. Vor Pfingsten musstet ihr, um Gott anzubeten, nach Jerusalem pilgern. Laut Titus 3, Vers 6 ist der Heilige Geist reichlich ausgegossen. Titus Brief, Kapitel 3, Vers 6.
Und da steht im Griechischen der Aorist, das heißt, das ist geschehen, das wird nicht wiederholt. Denn vorher war er spärlich, nur einem Volk gegeben und da auch nur besonderen Werkzeugen.
Um den Heiligen Geist zu empfangen, musstest du zur Beschneidung gehören, also zum Volk Israel. Und auch da nur zur Königslinie vom Stamm Juda und der Priesterlinie vom Stamm Levi. Und auch ja, da nur zur Linie der Kehatiter, das war die hohe priesterliche Linie. Das waren die einzigen, die hochpriesterlich dienen durften. Und dann die Propheten hin und wieder, spärlich.
Das Kennzeichen des Propheten war, dass er den Heiligen Geist hatte. Und jetzt bekommt ihn jeder, der an Jesus Christus gläubig wird. Wer Christi Geist nicht hat, ist nicht sein. Gewaltig!
Und in gewisser Hinsicht ziehen wir jetzt, wenn ich so sagen darf, auf alle Propheten. Wir haben desto fester das prophetische Wort, denn der Prophet hatte den Heiligen Geist und kannte den Ratschluss Gottes. Und wir haben den Heiligen Geist und wir haben den Ratschluss Gottes.
Wir haben desto fester das prophetische Wort und brauchen keine neuen Offenbarungen. Also wäre das so eine Möglichkeit der Auslegung.
Und haben wir aus dieser Konstellation heraus verstanden, warum diese Strömungen am Ende der Tage – und das zeigt auch, dass es womöglich mit der Wiederkunft nicht mehr lange dauert – warum sie sich so ausbreiten müssen?
Weil sonst kann man ja sagen: „Ja, Moment mal, bin ich der Einzige? Bin ich der Einzige, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, und die anderen liegen alle schief?“ Aber sie wachsen immer mehr.
Die größte Gemeinde Europas ist die von Sande Adeliadja in Kiew. Der hat vor 15 Jahren wieder einen Hauskreis von ein paar Männern angefangen. Ein Nigerianer hat in Minsk studiert, ist Anhänger der Wort-des-Glaubens-Bewegung, die auf Kenneth Hagin zurückgeht.
Ihr habt diesen Kenneth Hagin auf dieser DVD ganz zum Schluss. Das war ein Gnostiker durch und durch in frommer Verpackung. Diese Wort-des-Glaubens-Gemeinden denken: „Gedanken sind Kräfte. Ich spreche aus: Ich werde gesund, ich werde gesund, und dann werde ich gesund.“ Das ist das Wesen der Magie, dass man versucht, mit gedanklicher Kraft die Wirklichkeit zu manipulieren.
Ich habe es ja auch probiert. Beim Haarausfall funktioniert es noch nicht ganz. Hinterlich wie überall ist hier der eigene Haarausfall, und der hat 25.
Und die größte Gemeinde in Deutschland, die biblische Glaubensgemeinde Stuttgart, Peter Wenz, ist genau auf dieser Ebene. Sie haben in ihren Bücherverlagen die Bücher von Kenneth Copeland und Kenneth Hagin und so weiter, diese Wort-des-Glaubens-Leute.
Da wollen wir jetzt nicht sagen, dass sie alle falsch sind. Da sind sicher auch echte Geschwister dabei. Aber da ist ein großes Durcheinander, eine Vermischung eben.
Und jetzt hat kürzlich Peter Wenz ein Interview gegeben und erhält auch die Wunder in Lourdes als eine Wirkung des Geistes Gottes an. Da weiß überhaupt niemand, was man sagen soll. Da ist man sprachlos.
Versteht ihr: Wenn ein Wunder im Namen Jesu geschieht, ist das überhaupt keine Garantie. Nochmals Matthäus 7,22: Es werden viele zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen gewirkt? Ich habe euch nie gekannt.
Also überweist er auch noch nichts. Aber wenn ein Wunder im Namen Marias geschieht, sollte doch der Dümmste wissen, dass das nicht der Geist Gottes sein kann.
Aber weil man nur von der Faktizität herkommt, dass das geschieht, und ich bezweifle nicht, dass da echte Wunder geschehen sind – also echte, dass da Heilungen sind – ich habe vor vielen Jahren, da war ich noch ungläubig, einen Bericht über Lourdes im Reader’s Digest gelesen.
Da hat ein atheistischer Arzt zu einer Frau gesagt, die Krebs im fast letzten Stadium hatte: „Wenn du gesund wirst, werde ich Mönch.“ Sie tauchte in das Wasser ein, hatte schon einen aufgeschwollenen Bauch, kam heraus, war schlank, und der Krebs war weg. Der Arzt ging ins Kloster.
Das war nicht nur eine Phrase, den hat das so umgehauen. Das ist für mich kein Problem. Ich komme aus Österreich. Da gibt es die Mariahilfer Straße, da gibt es Maria Zaferl, das ist ein Marienwallfahrtsort, all die Gebetserhörungen durch Maria.
Also da müssen wir nicht so naiv sein. Wenn dann der Arzt feststellt: „Tatsächlich, die sind da vom Krebs geheilt worden, deswegen ist es ein Wunder Gottes“, das beweist noch überhaupt nichts.
Und diese Zusammenhänge würden erklären, warum diese Zeichen und Wunder in der Apostelgeschichte zurückgehen. Gott hat zu Beginn in der ersten Missionsreise des Paulus sehr oft Zeichen und Wunder gewirkt, in der zweiten kein einziges Mal, in der dritten haben wir noch die Sache mit den Schweißtüchern.
Das war ein typisch apostolisches Zeichen. Mein Taschentuch heilt keinen Menschen, im Gegenteil, da kriegt sie jede Menge Streptokokken, die auf den Tüchern haften, und womöglich noch Staphylokokken. Und wenn sie Staphylokokkarie hat, ist sie sowieso verloren. Das ist der, der auf Antibiotika nicht mehr anspricht. Da könnte er gleich den Sarg bestellen – durch meine Wunderheilung.
Aber es ist ein Abklingen. Derselbe Paulus, dessen Schweißtücher noch Kranke heilten, schreibt in seinem Abschiedsbrief, 2. Timotheus 4, Vers 20: Strophimus ließ sich in Milet krank zurück, konnte nicht geheilt werden.
Er schreibt an Timotheus, Kapitel 5, Vers 23, im 1. Timotheusbrief: Trink etwas Wein um deines schwachen Magens willen, weil du oft krank bist.
Ja, lieber Paulus, es ist vorbei. Gott ist doch derselbe. Deine engsten Mitarbeiter, ja, und was immer der Pfahl im Fleisch bei dir war – die Antwort Gottes: „Lasse meiner Gnade genügen, meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Das würde erklären, warum wir gegen Ende nichts mehr von spektakulären Heilungen lesen, so sehr Gott sie immer noch geben kann, im Rahmen von Jakobus 5.
Gott hat es in die Gemeinde verlagert. Das heißt nicht, er ruft den, der die Gabe des Heilens hat, sondern er ruft die Ältesten. Und da sollten wir bitte viel mehr Glauben haben und Gott wirklich für manches noch Vertrauen schenken.
Ich werde nicht vergessen, wie Jürgen Neid, der jetzt Bibellehrer in Beatenberg ist, mit dem Übersetzer von John Wimber, als die damals in Bern ihre Seminare hatten, fragten: „Wie viele Heilungen habt ihr jetzt gehabt?“ Zwei, wobei die eine Sache auch umstritten war.
Da sagte Jürgen: „Wir haben doch viel mehr gehabt nach Jakobus 5, wo man die Ältesten ruft und über den Kranken betet, ohne jemals proklamiert zu haben, dass wir die Heilungsaufgabe haben.“
Also da sollten wir Gott viel mehr zutrauen.
Und, liebe Freunde, das würde erklären, jetzt gut zuhören und seid prüfende Christen, schluckt das nicht einfach, nur weil ich es sage, überprüft es: Das wird erklären, warum der Begriff Zeichen und Wunder in den Abschnitten über die Wiederkunft Jesu – man sagt in der Theologie die Parousie-Passagen, Parousie ist der theologische Begriff für die Wiederkunft, die Anwesenheit – warum die Worte Zeichen und Wunder in den Abschnitten, die die Wiederkunft Jesu behandeln, nie neutral stehen, nie positiv, sondern immer in Verbindung mit Verführung.
Eine Stelle hatten wir gerade in 2. Thessalonicher 2 mit lügenhaften Zeichenkräften und Verführung. Überprüft das, ob das wirklich so stimmt.
Das würde erklären, warum wir am Ende der Tage nicht nur diese Zerschlagung der Ordnungen Gottes und dieses Sodom und Gomorra sehen, sondern auch eine zunehmende Betonung des Übernatürlichen. Aber das geschieht in der Macht der Verführung.
Kritik an Heilungsdiensten und charismatischen Manifestationen
Wir hatten ja auch die Frage: Werden alle geheilt?
Ich habe hier eine hochinteressante Korrespondenz von Pastor Weidemann, der die größte Gemeinde in Gießen aufgebaut hat – die größte FPG-Gemeinde mit etwa tausend Mitgliedern. Das Besondere war die Klarheit der Verkündigung.
Mit einem angeblichen Heilungswunder von Reinhard Bonke sind einige schon vertraut. Dabei wurde ein Mädchen angeblich übernatürlich geheilt. Pastor Weidemann schrieb daraufhin mehrmals an das Missionswerk von Bonke, erhielt jedoch keine Antwort. Schließlich wandte er sich an den damaligen Sekretär von „Christen für alle Nationen“ und fragte, was mit den Heilungen sei.
Die Antwort des Sekretärs lautete, dass die bezeugten Heilungen Spontanzeugnisse seien. Für „Christus für alle Nationen“ zeichne man dafür nicht verantwortlich, sondern die betreffenden Personen. In Afrika war eine Mitarbeiterin speziell dafür angestellt, diesen Zeugnisse nachzugehen, sie zu prüfen und aufzulisten. Das war mühsam, und im Nachhinein müsse man sagen, dass die Ergebnisse – also Leute, die dadurch zum Glauben kommen – in keinem Verhältnis zum Aufwand stünden.
Es mag ein Hinweis sein, dass Golgatha wichtiger ist als Heilung. Man höre und staune.
Pastor Weidemann schrieb daraufhin zurück, dass er das Zitat in seinem Büchlein verwendet habe. Er berichtete von der Feuerkonferenz in Frankfurt, bei der er selbst erlebte, wie Reinhard Bonke nicht wenige deutsche Personen mit großem Halleluja als gerade geheilt vor der Menschenmenge vorstellte. Doch in der Zeitschrift des Missionswerks sei trotz ihres Versprechens kein einziger von Ärzten attestierter Heilungsbericht einer Person aus der Bundesrepublik Deutschland erschienen. Wie soll das mit dem Wahrheitsgebot vereinbar sein?
Er sagte auf einer Kassette, er habe noch nie so viel Unwahrhaftigkeit erlebt wie in diesem Zusammenhang.
In ihrem Brief schreiben sie, dass das wohl ein Hinweis darauf sei, dass Golgatha wichtiger als die Heilung sei. Das glaube er allemal auch. Aber warum spricht Reinhard Bonke dann mehr von Zeichen und Wundern als von Golgatha? Vier Videokassetten habe er von ihrem Missionswerk, aber auf allen drehe sich alles um Heilung und den damit verbundenen Rummel.
Es tue ihm wirklich in der Seele weh, dass man das nicht anders bezeichnen könne – mindestens 90 Prozent des Inhalts bestünden daraus. Wenn man die angeblichen Wunder nachprüfe, dann werde plötzlich ihr Auftrag die Verkündigung, obwohl sie in ihrer Werbung zu den Veranstaltungen ständig von Evangelisation mit Zeichen und Wundern sprächen.
Was für eine Verkennung biblischer Prioritäten, verbunden mit Heilungsberichten, die meist keine sind.
Er betont, dass er wirklich an die Macht und Kraft Gottes glaube, auch hinsichtlich körperlicher Heilungen, aber so gehe es nicht. Lügenhafte Zeichen, Kräfte und Wunder – und schaut, welch ein Geist das sei!
Das ist eine Zeitschrift von Basileia Bern. Dort hat Martin Bühlmann eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden. Er ist jetzt bei der Allianz dabei und mit im Redaktionsteam des Hauskreismagazins, das Ulrich Eggers angestoßen hat. Dort sind eine katholische Theologin, Evangelikale, Peter Wenz und damit das ganze Spektrum vertreten.
Dort werden die zehn Symptome von Toronto erwähnt: Umfallen, Lachen, Weinen, Zucken, Schütteln, Schreien, Brüllen – ich erzähle keine Witze, es steht alles so dort. Dazu kommen Sprachlosigkeit, Betrunkenheit – die Bibel sagt achtmal „seid nüchtern“ –, prophetisches Reden. Dieses Phänomen tritt auch auf, wenn niemand zuhört, denn die Prophetie war immer zur Erbauung des Nächsten gedacht. Eine Prophetie, die niemand hört, ist keine Prophetie, sondern geistliche Selbstbefriedigung.
Dann schreibt er offen: Es scheint außerdem, dass die Manifestationen gelegentlich bei Menschen auftreten, die in keiner persönlichen Beziehung zu Jesus Christus stehen. Solche Menschen hätten von einem tiefen Frieden erzählt, andere von einem Erlebnis, das mit dem Flash beim Drogenkonsum vergleichbar sei – jedoch ohne Nebenwirkungen.
Seht den Subjektivismus: Da haben Leute einen tiefen Frieden, aber gar keine persönliche Beziehung zu Jesus. Sie machen aber die gleichen Erfahrungen wie die Frommen mit dem „Toronto-Segen“. Hier ist das ähnlich wie bei einem Drogenkonsum. Weltmenschen haben gesagt, die charismatische Bewegung sei eine LSD-Bewegung.
Das erinnert stark an die Verheißung in Joel, dass der Geist auf alles Fleisch fallen soll. Das bedeutet für uns: auf alle Menschen. Es besteht nicht notwendigerweise eine Voraussetzung des Glaubens.
Und spätestens hier hätte man rufen müssen: Anatema estor! Also Galater 1,8 – ein anderes Evangelium ist verflucht. Denn der Herr Jesus sagt ausdrücklich in Johannes 14,16: „Den Geist, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie kennt ihn nicht und sieht ihn nicht.“
Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Und hier machen Ungläubige die gleichen Erfahrungen. Das ist reines New Age. Ergebnis: nichts. Es hat überhaupt keine Konsequenzen gehabt.
Das wird alles toleriert, diese Personen gehören mit zum Redaktionsstab und so weiter. Und da wird immer ihre Johannesstelle dafür herangezogen.
Ich habe das ja schon erwähnt: Es kamen Heilungsdienste in den Siebzigerjahren, Ende der Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre durch Kathrin Kuhlmann in die evangelikale Christenheit. Davor kannte man das nach dem Zweiten Weltkrieg nicht.
Sie war eine Frau mit solchen Kräften. Man fragte damals den berühmtesten Exegeten und Bibelausleger Martin Lloyd-Jones, der außerdem Doktor der Medizin war, wie er das einordne.
Er antwortete mit echter englischer Höflichkeit und nannte mehrere Punkte. Zwei davon habe ich mir gemerkt: Er sagte, wenn man diese Tonbandaufzeichnungen höre, sei die Atmosphäre wie im Stadion – Gejohle, Applaus, Halleluja und Jahrmarktstimmung.
Er sagte: In meiner Bibel steht, wenn der Herr heilte, kam die Furcht Gottes über sie.
Und dann den entscheidenden Satz: Man habe nicht den Eindruck, dass diese Dinge geplant waren. Zum Beispiel, dass Petrus zu Johannes sagte: „Wir gehen zum Tempel, da sitzt der Lahme bei der schönen Pforte, den heilen wir.“ Dann gäbe es einen Mordsauflauf, eine Fullpower-Botschaft und eine Erweckung.
Diesen Eindruck habe man nicht. Es sei völlig spontan und unvorbereitet gewesen, wenn jemand sagte: „Schau mich an und sei geheilt.“
Der entscheidende Satz lautet: Nirgends in der Bibel steht, dass sie einen Heilungsgottesdienst veranstalteten. Das sei ein Verfügbarkeitsdenken, das man so zusammenbringt.
Vielleicht abschließend noch Folgendes zum anderen Jesus: Das ist mir einmal wie Schuppen von den Augen gefallen in Johannes.
Dort lesen wir, wie Jesus über das galiläische Meer fuhr. Es zog mit ihm viel Volk, das die Zeichen sehen wollte, die er an den Kranken tat.
Dann folgt das einzige Wunder, das in allen vier Evangelien berichtet wird: die Speisung der Fünftausend. Johannes nennt es nicht „Wunder“, sondern „Zeichen“. Das Wort „Zeichen“ wird bei Johannes am häufigsten erwähnt und damit auch erklärt.
Die Menge ist von dem Wunder so angetan, dass sie sagen: Jesus wird unser König! Der Mann ist unser Mann! Wenn er regiert, gibt es keine Kranken mehr, die Krankenkasse hat ausgesorgt, und keinen Mangel an Brot. Bei der nächsten Wahl bekommt er unsere Stimme.
Doch als Jesus merkt, dass sie ihn greifen wollen, um ihn zum König zu machen, entzieht er sich erneut und zieht sich allein auf den Berg zurück.
Man könnte sich fragen: Warum? Es ging doch um diese Weichenstellung – erkennen sie ihn als Messias? Der Messias war doch der König, oder nicht? Und jetzt, wo sie es endlich begriffen haben und ihn zum König machen wollen, zieht er sich zurück.
In Johannes 6,28 fragen die Juden ganz fromm: „Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werk wirken?“
Das ist eine gute Frage: Was muss ich tun, um im Willen Gottes zu sein?
Nun zeigt der Herr, worin all diese Zeichen und Wunder gipfelten. Ich füge das noch einmal am Rande ein: Die körperliche Gesundheit ist uns im Zuge eines vom Bild geprägten Zeitalters sehr wichtig. Doch Paulus geht davon aus, dass das Sichtbare vergänglich ist. In Gottes Augen hat das ein ganz anderes Gewicht.
Der Herr sagt: Reiß dein Auge aus, hau deine Hand ab! Besser einäugig oder als Krüppel ins ewige Leben zu gehen, als gesund ins ewige Feuer geworfen zu werden. Es geht nicht um Heilung um jeden Preis.
Jetzt zeigt er, worin all diese Wunder und Zeichen gipfelten: Johannes 6,29 sagt: „Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“
Diese Betonung zieht sich durch das Johannesevangelium. Die Zeichen sind geschrieben, damit wir glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Glauben Leben haben in seinem Namen.
Und dann haben sie die Frechheit, nachdem Jesus das einmalige Wunder der Speisung der Fünftausend gewirkt hat, ihn zu fragen: „Welches Zeichen willst du, dass wir sehen und glauben?“
Man merkt, sie sind zeichnwundersüchtig geworden. Jesus sagt sehr unpsychologisch und undiplomatisch: „Ihr müsst mein Fleisch essen und mein Blut trinken.“
Blut trinken war für Juden ein besonderer Gräuel. Sie nehmen Anstoß. Jesus zeigt damit, dass es um viel mehr geht: Er ist für sie nicht nur der Überfluss, sondern ihr Ein und Alles.
Von der Fülle der Wunder und Taten, die Jesus wirkte, sagt Johannes, dass Weltbücher sie nicht fassen können. Er greift acht Zeichen heraus.
Der Herr sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ und heilt den Blinden. „Ich bin das Brot des Lebens“ und speise die Fünftausend. „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ und erwecke Lazarus.
Warum? Damit wir glauben, nicht dass jetzt immer die Blinden sehen, die Hungrigen gespeist und die Toten lebendig werden. Nein, dieses Zeichen bestätigt und bekräftigt sein Wort.
Man könnte bald sagen: „Ich bin das Licht der Welt.“ Da gab es ja so einen Guru aus Indien, der eine Friedensbombe ist. Er kennt den Unterschied zwischen den Kräutern, Schluckern und Fressern von Indien und denen von Australien. Da sind sie die Gurus und da die Kängurus – Randbemerkung, nicht ganz ernst gemeint.
Was kann man bald sagen? „Ich bin das Licht der Welt.“ Der Herr beglaubigt das. Das Zeichen dient zur Bestätigung des Wortes, damit wir seinem Wort glauben.
Am Ende heißt es in Johannes 20, wo der Herr zu dem ungläubigen Thomas sagt: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Viele andere Zeichen hat Jesus vor den Jüngern gewirkt, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt.
Also Schwarz auf Weiß: Was zu Beginn das Zeichen war, wird jetzt vom Wort abgelöst.
Wir lesen in Johannes 12,37: Obwohl diese Zeichen da sind, glauben viele nicht an ihn.
Doch wie viele sind durch das Lesen des Johannesevangeliums, das als das schönste Werk der Weltliteratur gilt und mit der Sprachkraft eines sechsjährigen Kindes geschrieben wurde, zum Glauben gekommen! Das ist einmalig schön.
Je mehr ich das Johannesevangelium lese, desto mehr bin ich begeistert. Es ist aufgebaut nach der Stiftshütte und so weiter – der neue Tempel. Fantastisch, unauslöschbar.
Hier wird die Weisheit Gottes in einer Schönheit offenbart.
Jetzt holt der Herr uns hinein oder möchte uns hineinholen in die geistliche Bedeutung: „Ich muss euer Ein und Alles sein. Ihr müsst mein Fleisch essen.“
Die Leute murren, und dann sagen sie in Vers 60: „Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören?“
In Vers 66, das man sich leicht merken kann – Johannes 6,66 (6,6,6 ist ja berühmt und berüchtigt in der Christenheit) – heißt es: Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen nicht mehr mit ihm.
Dann kommt die berühmte Frage: „Wollt ihr auch gehen? Bin ich für euch auch nur der Zeichenwundermann, der Sensationslieferant, der Zirkusmensch, dem man nachfolgt, solange es dem alten Adam gut geht, solange er gesund ist, solange er zu essen hat?“
Und da kommt die berühmte Antwort des Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“
Merken wir den Unterschied? Die einen folgten Jesus nur, solange es Zeichen und Wunder gab. Das ist genau der Jesus, den Bellihin und Konsorten verkündigen: „Jesus, mach dich gesund! Jesus heilt dich!“ Den verkündigen sie von der Leinwand.
Johannes 6 – vielen folgen sie nach. Wenn es aber zu dem wahren Jesus geht, da scheiden sich die Geister.
„Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“ Das war die Minderheit, die bei ihm blieb, um seiner selbst und seines Wortes willen.
Das ist genau dieser andere Jesus. Schaut: Jesus ist derselbe. Er hat die Menge geheilt, gespeist. Jesus macht dich glücklich, reich, gesund, einflussreich, wohlhabend – die Theologie der Freunde Hiobs.
„Lieber Hiob, tue Buße! Denn wenn du im Willen Gottes wärest, wärst du gesund, wohlhabend und einflussreich. Bei dir muss Sünde sein, sonst könntest du nicht so im Dreck sitzen.“
Sie wussten nicht, dass Hiob im Willen Gottes war und deswegen genau in dem Schlamassel steckte, in dem er war.
Theologie der Freunde Hiobs. Sehen wir da die Zusammenhänge.
Natürlich will man so einen Jesus haben, und die wissen überhaupt nicht, für welchen Jesus sie sich entscheiden.
Dort, wo der Herr sagt: „Es werden viele zu mir sagen: Herr, Herr!“ – die sagen nicht: „Herr Jesus, du bist doch für unsere Sünden gestorben und wir haben das geglaubt.“ Dann hätten sie das Evangelium begriffen.
Stattdessen entschuldigen sie sich wie im Katholizismus mit der Werkerei: „Wir haben doch große Taten getan, Wunder gewirkt, geweissagt.“
Jetzt muss ich langsam zum Ende kommen. Es kann sich nur noch um Stunden handeln, liebe Freunde.
Die Offenbarung und die Endzeitvision
Nur ganz kurz: Das Buch der Offenbarung zeigt die Dinge ausgereift, wie die Spitze des Eisbergs. Am Ende der Tage wird es eine Welteinheitsregierung, eine Welteinheitsreligion und eine Welteinheitswirtschaft geben. Kennt ihr die Endstation der Antidiskriminierung? Offenbarung 13,16 sagt: „Es kann niemand kaufen oder verkaufen, der nicht die Zahl oder den Namen des Tieres hat.“
Wir bekommen alle dieselbe Nummer, wir werden alle gleichgestellt. Niemand wird mehr diskriminiert, und wir sind endgültig in der Zwangsjarke Luzifers. Das ist die Endstation des Gleichstellungs- oder Antidiskriminierungsgesetzes, das seinen unrühmlichen Anfang mit dem 14. Juli 1789, der französischen Revolution, nahm.
Der französische Europaminister hat sogar ultimativ darauf bestanden, dass jeder Gottesbezug in der Präambel der EU entfernt wird. Also werden wir beglückt von diesem Humanismus. Dann heißt es in Offenbarung 13,3, dass das Tier sich von einer tödlichen Wunde erholt. „Das Tier wird geheilt von einer tödlichen Wunde“, und alle, die auf Erden wohnen, werden sich darüber verwundern.
Anstatt diesen Heilungen den biblischen Wert und die biblische Gewichtung einzuräumen, hat man das immer mehr zum Sensationellen gemacht. Man denkt: „Mensch, wenn da einer geheilt wird, der im Rollstuhl saß und jetzt gehen kann, das ist das große Wunder.“ Liebe Freunde, das ist untergeordnet.
Ich werde nicht vergessen, wie ich Wolfgang Dick auf Kassette hörte. Der Mann war ein Krimineller, ein Dieb. Als er entlassen wurde, schrieb der Gefängnisdirektor: „Kriminelle Energie ungebrochen.“ Dann kam er zum Glauben. Er erzählte, wie er bei einer Abwaschaktion war und 50-D-Mark-Scheine liegen sah. Es war ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er blitzschnell als Christ die Scheine eingesteckt hätte. Doch dann begann der Kampf.
Er sagte etwas, das ich nicht vergessen werde: Dann geschah etwas, was es noch nie vorher gab. Wolfgang Dick brachte gestohlenes Gut zurück. Das ist das größte Wunder! Nicht die Freude im Himmel über einen Lahmen, der wieder hüpfen kann, sondern über einen Sünder, der Buße tut. Das ist das größte Wunder!
Gott sagt nicht, du hast mir Arbeit gemacht mit deinen Krankheiten, sondern Arbeit mit deinen Sünden, Mühe mit deinen Missetaten. Wenn ein notorischer Säufer aufhört und ein notorischer Dieb aufhört zu stehlen, das sind die großen Wunder Gottes, die nicht sichtbar wahrgenommen werden.
So denkt man, da kann einer wieder gehen, und da ist jetzt Haarausfall geheilt worden. Ein Bruder in Brasilien sagte unter Augenzwinkern über einen kleinen Mann mit Alopecia totalis – so nennt die Medizin den totalen Haarausfall –: „Wenn wir einen fänden, der uns die Haare wieder nachwachsen lassen könnte, würden wir vielleicht unsere Theologie ändern.“ Seht ihr, so eitel sind diese Männerbilder. Mich eingeschlossen – das war jetzt ein Witz.
Und da denkt man, das ist das große Wunder und die große Sensation. Doch es freut den Himmel über einen Sünder, der Buße tut. Weil wir aber immer mehr falsch programmiert werden und das als die Kraft Gottes und die Größe ausgeben, ist die ganze Menschheit erstaunt, wenn das Tier sich von der tödlichen Wunde erholt. Anstatt dass wir besonders skeptisch sind, hat die Bibel gerade diesen Rummel abgelehnt.
Die Geschichte vom reichen Mann und Armen Lazarus als prophetische Mahnung
Zum Schluss, und damit sollte ich dann wirklich fertig sein, haben wir noch einen Zusammenhang: Warum diese Dinge um sich greifen. Lukas 16 erzählt die Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus. Lazarus hat das schon begriffen. Langsam gehen die Lichter aus, und aus dem Mund von Kindern und Säuglingen hast du eine Macht aufgerichtet.
Wir müssen das als eine prophetische Handlung verstehen, dass uns der Kleine da das Licht ausgeschaltet hat. Der reiche Mann möchte missionieren. Und wenn jemand weiß, warum verkündigt werden muss, dann dieser reiche Mann.
Er ist ja laut Vers 23 – Luther sagt bei den Toten wörtlich „im Hades“, also im Totenreich – und in Offenbarung 6,8 heißt es, der vierte Reiter heißt Tod und nicht die Hölle. Das ist ein zukünftiger Ort, sondern der Hades folgte ihm nach, das Totenreich.
Vor der Wiederkunft Jesu wird das Totenreich weltweit auf die Menschheit losgelassen. Dort gibt es Kriege und Revolutionen, und wir sehen eine Vorschattung. In Offenbarung 9 wird dann der Abgrund auf die Menschheit losgelassen, der Abyssos. Dort geht es so grauenhaft zu, dass ein Drittel der Menschheit getötet wird.
Es heißt in jener Zeit, die Menschen wollen sterben, aber der Tod wird von ihnen fliehen. Ich hoffe sehr, dass die Brüder mit ihrer Lehre von der Entrückung vor der Trübsal recht haben. Denn ich möchte in dieser Zeit nicht mehr leben.
Es ist ein Unterschied, von diesen Plagen zu lesen, bei denen ein Drittel der Menschen getötet wird, und es dann tatsächlich miterleben zu müssen. Das möchte ich nicht. Man wird dann wahrscheinlich auch seines Lebens nicht mehr froh.
Aber ich weiß, ich bin ja nicht so dogmatisch, seien wir gut. Dann will der reiche Mann missionieren, und Gott antwortet durch Abraham: „Sie haben Mose und die Propheten, lass sie die hören!“ Genau so ist es.
Lest das Neue Testament: Die Verkündigung des Evangeliums verbindet sich fast immer mit dem Hören. „Wer das hört, wer meine Worte hört, der Glaube kommt aus der Predigt, die Predigt aus den Worten Gottes.“ Als sie das hörten, ging es ihnen nur durchs Herz.
Jetzt kommt das Nein aus dem Totenreich: „Nein, Vater Abraham, wenn jemand von den Toten auferstünde, würden sie Buße tun.“ Ich werde nicht vergessen, wie ein brillanter Theologe, John Whitcomb, sagte: Diese Antwort beweist, warum der reiche Mann genau dort saß, wo er war. Er verachtete Gottes Wort.
Er sagt mit anderen Worten: „Vater Abraham, die Bibel ist gut, die ist wunderbar, aber die genügt nicht. Wir brauchen Zeichen und Wunder. Dann kommt die große Erweckung.“ Grüße aus dem Totenreich.
In dem Maße, wie Spiritismus, das Noage, Esoterik, Okkultismus und diese ganze Flut der Magie über Internet, Harry Potter usw. über uns hereinbrechen, tauchen immer mehr Vorschläge auf: Wir brauchen Zeichen und Wunder. Grüße aus dem Totenreich.
Die Antwort Gottes durch Abraham lautet: „Hört Mose und die Propheten! Wenn ihr das nicht tut, werdet ihr auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht.“ Lasst uns mit den Worten Gottes genügen!
Schlussgebet und Dank für das grösste Geschenk
Ich bete noch zum Abschluss.
Herr Jesus, dieses Thema ist unausschöpflich. Es könnte noch vieles gesagt werden. Doch du kannst uns geben, dass wir von deinem Wort her diese Zusammenhänge gnädig begreifen dürfen. Dadurch, dass wir diesen Schatz haben, sind wir eigentlich tausendmal reicher.
Es gibt nichts Größeres als die Vergebung der Sünden. Solches habe ich euch geschrieben, die ihr Glauben an den Namen des Sohnes Gottes habt, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt. Denn alles andere wird vergehen. Was sichtbar ist, ist zeitlich; was unsichtbar ist, ist ewig.
Habt Dank, Herr, für dieses größte Geschenk. Du hast einen Quell gefunden, der Sünder selig macht, eine Quelle, die Unreine reinigt und die Aussätzige heilt. Hab Dank, du gnädiger und treuer Gott, für dieses Wunder aller Wunder, dass wir Vergebung der Sünden haben dürfen.
Amen.