Nun freue ich mich, dass Sie heute diesen Feiertag und diesen Gottesdienst nutzen. Es ist ja der Ausklang der Weihnachtszeit: das Epiphanienfest, das zuerst in Ägypten gefeiert wurde. Etwa zur gleichen Zeit, im vierten Jahrhundert, wurde dann das Weihnachtsfest, das Christfest, in Rom eingeführt.
Später hat man in Rom beide Feste zusammen gefeiert. Das sind alte Traditionen, die aber keine historische Bedeutung für uns haben. Für uns ist jeden Tag die Geburt Jesu wichtig. Am Epiphaniasfest, dem Erscheinungsfest, erinnern wir uns ganz besonders an die Erscheinung des Lichtes, Jesus. Wir sahen seine Herrlichkeit, Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Wir wollen miteinander singen: „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden“, Nummer 53, Verse 1 bis 4 und 53.
Einführung in das Epiphaniasfest und die Bedeutung des Lichts
Wir wollen beten:
Herr Jesus, du hast deine Herrschaft über die ganze Welt aufgerichtet. So wie damals nach deiner Geburt die Weisen aus dem Osten kamen, weil sie deinen Stern gesehen hatten, so geht dein Evangelium heute durch die Völkerwelt.
Es ist aufregend, Zeuge zu sein von dem, was du heute tust – gerade auch in den Ländern der Dritten Welt. Dort sammelst du deine Gemeinde in großen Scharen.
Das macht uns oft das Herz schwer, lieber Herr, weil bei uns in unserem Land alles so verschlossen scheint. Die Menschen sind oft so abgebrüht. Gib doch auch bei uns wieder neues Leben und neues Feuer des Glaubens. Gib doch, dass Menschen sich zu dir hinwenden und sich rufen lassen.
Wir danken dir, dass du deine Gnadenzeit noch nicht abgeschlossen hast. Es ist noch Zeit, dass wir mitarbeiten dürfen an diesem großen Werk. Es ist dir so wichtig, dass Menschen gerettet werden und alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Wir wollen dir jetzt, lieber Herr, in der Stille alles sagen, was uns bewegt. Bei dir, Herr, ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.
Gebet und persönliche Zeugnisse aus der Gemeinde
Armin aus unserer Gemeinde ist ein junger Mann. Harry gehört wieder ganz zur Gemeinde, sondern lebt seit einigen Jahren in der Ausbildung. Neben der Universität für Theologie gibt es ja auch noch die Bibelschulen.
Wir freuen uns ganz besonders, dass Hawik auf Chrischona ist, diesem gesegneten Werk in der Nähe von Basel in der Schweiz. Ich habe ihn gebeten, uns ein kurzes Wort zu sagen.
Er möchte uns geschwind erzählen, was ihn bis heute stark bewegt. Er ist von Beruf Landschaftsgärtner und hat diesen Beruf über alles geliebt. Der Beruf war ihm sehr wichtig. So wurde Gott in seinem Leben, möchte er mal sagen, zur Nebensache. Der Beruf war für ihn die Hauptsache.
Nach seiner Ausbildung als Landschaftsgärtner kam er dann an den Starnberger See zum Zivildienst. Dort hatten sie jeden Morgen eine Mitarbeiterandacht. In dieser Andacht hörte er eine Geschichte, die praktisch sein Leben auf den Kopf gestellt hat.
Zwei Männer reiten bei Nacht durch die Wüste, weil es tagsüber zu heiß ist. Diese zwei Männer kommen an einen ausgetrockneten Fluss. Dann hören sie eine Stimme, die zu ihnen sagt: „Steigt ab und hebt Steine auf. Morgen, wenn die Sonne aufgeht, werdet ihr fröhlich und zugleich traurig sein.“
Die Männer schauen sich an, haben aber nur die Stimme gehört. Na gut, sie steigen ab und heben ein paar läppische Steine auf. Diese stecken sie in die Hosentasche.
Am anderen Tag geht die Sonne auf. Die Männer langen wieder in ihre Hosentaschen und holen wertvolle Steine heraus: Gold, Edelsteine und was es sonst so gibt.
Dann wissen die Männer, warum die Stimme gesagt hat, dass sie fröhlich und zugleich traurig sein werden. Die Männer sind total begeistert, dass sie die Steine haben. Aber sie sind auch sehr traurig, dass sie nicht mehr Steine mitgenommen haben. Sie hätten viel mehr mitnehmen können. Satteltaschen hätten sie vollpacken können von den Pferden und so weiter.
Diese Geschichte wurde an diesem Morgen auf unser Leben übertragen. Unser Leben ist auch ein Stück weit eine Wüstenwanderung. Jeder von uns hört die Stimme Gottes. Jesus sagt ganz klar: „Wartet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.“
Die Geschichte wurde dann so übertragen und ausgelegt: Viele von uns Christen werden einmal froh sein, wenn sie in der Ewigkeit vor Jesus stehen. Da werden wir uns alle darauf freuen. Aber manche werden doch traurig sein, dass sie ihr Leben nicht mehr für ihren Herrn gelebt haben.
Diese Geschichte hat ihn auf den Kopf gestellt. Er hat sich an diesem Morgen in der Andacht gesehen als einer, der seine Hände so von Gott aus spreizt – und auf seinen Händen war nur Unkraut. Warum nur Unkraut? Weil die Hauptsache in seinem Leben sein Beruf war. Weil das für ihn das Wichtigste war und Gott zur Nebensache wurde.
Das hat ihn stark bewegt, und er hat gewusst, dass er so nicht weiterleben kann. In seinem Leben bedarf es einer Änderung. So wurde für ihn klar, dass der Weg auf die Bibelschule jetzt der beste ist.
Es ist für ihn eine Freude, dort zu sein. Er möchte einfach sein Leben so für Jesus hergeben, dass er das Beste daraus machen kann. Nicht dass er das Beste machen muss, sondern dass Jesus das Beste aus seinem Leben macht.
Danke.
Und da wollen wir als Gemeinde später hinter ihm stehen, dass Gott dein Leben, Harry, füllt und dich gebraucht zu seiner Ehre, wo und wie auch immer er dich zum Dienst ruft.
Dankeschön.
Zeugnis von Harry: Beruf, Berufung und Lebenswende
Wir singen nun das Missionslied 412, das von Albert Knapp stammt. Er war ein Freund von Ludwig Howe, der damals ein Träger der großen Missionsarbeit war.
Es ist merkwürdig, dass die Christen siebzehnhundert Jahre mehr oder weniger den Missionsauftrag völlig verschlafen haben, obwohl dieser so eindeutig im Alten und Neuen Testament der Bibel steht.
Albert Knapp hat auch viele schöne Lieder gedichtet. In seinem Lied wird wunderbar beschrieben, was es bedeutet, wenn wir das Evangelium hinaustragen.
Wir singen die Verse 1, 2, 4 und 5.
Lied und Erinnerung an die vernachlässigte Mission
Ich möchte heute etwas Besonderes machen. Vielleicht denken manche jetzt: Ja, ich würde mein Leben auch noch einmal anders planen, wenn ich die Chance hätte. Wenn ich, so wie der junge Harry Weg, meine Berufsentscheidung noch einmal verändern könnte.
Dann muss ich Ihnen sagen: Das Allerwichtigste in der Missionsarbeit ist das Gebet. Und darüber will ich heute predigen.
Wir haben den Predigttext, der Ihnen vertraut sein dürfte. Sie können ihn sogar auswendig. Es ist Matthäus 6,5-13:
„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden. Denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.
Darum sollt ihr so beten:
Unser Vater im Himmel,
dein Name werde geheiligt,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Einführung in das Thema Gebet anhand des Vaterunsers
Vor ein paar Wochen hat eine deutsche Missionarin aus Mosambik einen dringenden Hilferuf gerichtet. Sie wies auf die stark gewachsenen Gemeinden dort hin. In der schrecklichen Diktatur des Marxismus und dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg sind viele Menschen ganz offen für das Evangelium.
Sie schrieb uns: „Uns fehlen Pastoren und Evangelisten. Uns fehlen seelsorgerliche Hirten, und wir haben auch keine evangelischen Mitarbeiter. Schickt uns doch solche Leute!“
Sie wies darauf hin: Wenn wir diese Stunde heute verpassen, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn der Islam das alles übernimmt. Es sind Menschen, die nach dem Wort Gottes hungern, und wir haben nicht die nötigen Mitarbeiter schicken können.
Jetzt soll es ja unter uns viele arbeitslose Theologen geben. Warum geht keiner von denen? Nun, weil sie sich nicht senden lassen wollen. Was läuft da falsch? Man kann Missionare nicht durch das Arbeitsamt werben. Missionare können nur von Gott gerufen und gesandt werden.
Darum hat Jesus seinen Jüngern aufgetragen und gesagt: „Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Es ist gut, dass er jetzt diesen Mangel stellt und die Not dieser Christengemeinden in Mosambik sichtbar macht.
Ohne Gebet läuft nichts in der Mission. Das ist wie ein Auto ohne Räder oder wie ein Flugzeug ohne Benzin oder ohne Motor. Ohne Gebet läuft nichts, da bewegt sich nichts.
Die Notwendigkeit des Gebets für die Mission und die Herausforderung der Berufung
Jetzt möchte ich Sie einfach fragen: Wie sind Sie denn beim Beten? Es gibt ja unter den Christen verschiedene Erfahrungen mit dem Gebet. Sie kennen das: Über das Gebet kann man wunderbar sprechen. Aber wie viel beten Sie? Wie viel Zeit nehmen Sie sich für das Gebet in Ihrem Leben? Nehmen Sie an Gebetsgruppen teil? Was bedeutet Ihnen das Gebet?
Wenn wir Spenden für die Mission sammeln, versteht das jeder. Man müsste es eigentlich immer wissen: Doch selbst der höchste sechsstellige Geldbetrag kann nichts bewirken, wenn Gott ihn nicht einsetzt. Segen ohne Gebet ist wirkungslos.
Jetzt möchte ich nur noch von der Schönheit des Gebets sprechen, von der Freude am Gebet. Sie dürfen beten, und Sie ahnen wahrscheinlich gar nicht, was Sie durch das Gebet alles zuwege bringen können. Was Gott Ihnen dadurch gibt, ist großartig.
Ich würde eher verstehen, wenn Gott sagen würde: „Probiert es mal ohne mich.“ Wenn er absolut nicht weiterkommt, dürfte man auch zu mir kommen im Gebet. Aber nein, von Anfang an dürfen wir reden. Oder ich hätte Verständnis, wenn Gott sagen würde: „Also bitte, bittet nicht, sondern legt die Hände in den Schoß.“ Nein, er sagt: „Betet ohne Unterlass.“
Natürlich ist das die große Möglichkeit, die wir haben: Dass wir mit Gott reden dürfen, unsere ganze Not ihm sagen können. Darum ist das Gebet ein ganz großes Vorrecht.
Es ist unbegreiflich, wenn Leute sagen, sie hätten Glaubensprobleme, Jesus als Gottes Sohn zu verstehen. Ich habe schon Schwierigkeiten, das Gebet zu verstehen. Verstehen Sie das? Hier betet einer, und dort wird gut zugehört. Und doch ist es wahr. Es ist ein Geheimnis, und Sie dürfen erleben, wie Gott hört.
Das darf man nie vergessen. Sagen Sie es mit dem klassischen Wort: „Schneller als ein Fax.“ Ehe Sie rufen, hört Gott schon. Bevor Sie rufen, hört er. Dann muss ich ja gar nicht mehr rufen.
Sie werden in der Ewigkeit verstehen, wie das technisch funktioniert. Bevor Sie rufen, hört Gott. Und wenn Sie denken: „Was ist heute Morgen mit unserer Martina Bastian oder Margarete Roth?“, dann können Sie es wie ein Fax dorthin senden, die Hilfe hin schicken und sagen: „Herr, stehe hierbei und richte sie auf.“
Sie wissen, dass all die großen Dinge, die Gott auch in unserer Zeit gewirkt hat, alle nur durch Gebet erreicht wurden – von Betern, gerade in der großen Weltmission.
Unwillkürlich am Gebetsunterricht Jesu heute zeigt sich das. Ich habe sechs Punkte, und Sie haben sie fest dabei. Nicht, dass jemand sagt, ich würde immer nur drei Punkte machen. Also, wir haben heute sechs, und der siebte Punkt ist dann der Schluss.
Ich will Ihnen zeigen, was das Missionsgebiet kann und was das Missionsgebiet erreichen kann. Nach der Suppe müssen Sie sich abfragen. Beim Mittagessen werden wir noch alle sieben Punkte zusammenbringen.
Aber es kann nicht schwierig sein. Wir können das Gebet Jesu im Vaterunser entlanggehen.
Die Kraft und Bedeutung des Gebets im christlichen Leben und in der Mission
Menschen sollen zum Glauben an Jesus kommen. Das ist der erste Punkt.
Unter vielen Kirchenleuten herrscht jedoch große Verwirrung darüber, wie das geschehen soll. Müssen wir jeden Menschen zuerst überreden, an Jesus zu glauben? Oder können Menschen vielleicht auch über ihre eigene Religion zu Gott finden?
Das Problem heute ist, dass unter den Kirchenleuten nicht alle Religionen als Wege zu Gott anerkannt werden, selbst wenn man es gut meint und sich redlich bemüht. Die Diskussionen darüber verlaufen leider oft sehr oberflächlich.
Viele Menschen haben noch gar nicht zur Kenntnis genommen, dass der Buddhismus überhaupt nicht an einen Gott glaubt. Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Der Buddhismus ist ein Weg der Erleuchtung, aber er kennt keinen Gott. Der Buddhismus nennt sich „Licht Asiens“. Aber will er das Licht Jesu nicht haben? Wann merken wir, dass sich das nicht verträgt?
Ein Freund war neulich froh, dass sogar die Islam-Liga in Deutschland festgestellt hat, dass es keine gemeinsamen Gebete zwischen Moslems und Christen geben darf. Sogar die Islam-Liga in Deutschland sagt das.
Im Hinduismus weiß man, wie viele Götter es gibt? Die offizielle Auskunft lautet: 300 Millionen. Aber in Wirklichkeit sind es noch viel mehr. Es ist praktisch unbegrenzt. Jeder kann sich jederzeit neue Götter schaffen. Der Hinduismus kennt keinen einzigen Gott.
Für mich war es bedrückend, bei den Indianern in Paraguay zu hören, wie sie das schildern: Bevor das Evangelium zu uns kam, hatten wir für Gott kein Wort, das etwas Positives ausdrückte. Jedes Wort, das wir für Gott gebraucht haben, bedeutete Schrecken, Unheil, Tod, Sterben, Teufel und Finsternis, aus der sie kommen.
Ganz ähnlich haben es bekehrte Papuas auf Neuguinea gesagt: Für uns war die ganze Religion nur schwarze Magie. Wir hatten alles nur aus Angst gemacht. Es gab in unserem Leben nichts, was mit Gutem zusammenhing. Alles war von Angst besetzt.
Wir werden uns wundern, was in unserem Land wieder aufbricht. Je stärker aber der Glaube in unserer Zeit wird, desto mehr werden Menschen unfrei und in der Angst festgehalten.
Der Islam – für einen Moslem ist das so. Wir haben es selbst erlebt. Wer dabei war auf der Königstraße, wo wir unsere Straßenpredigten gehalten haben, weiß, dass es dort fast zu einem Bürgerkrieg kam, als ich die Geschichte von Bilqis erzählt habe. Einer Moslemfrau, die plötzlich „Gott, den Vater“ sagte, stürmten die Türken auf uns los. Sie riefen: „Alle nichts Vater! Nicht Vater!“ Für einen Moslem gibt es keine schlimmere Beleidigung, als dass man zum heiligen Gott „Vater“ sagt.
Warum ist das für uns Christen so wichtig? Weil uns Jesus das gelehrt hat. Wir dürfen Kinder sein beim Vater. Welch eine Liebe hat uns der Vater gezeigt! Er zeigt, dass wir Gottes Kinder heißen sollen und es auch sind. Im Vertrauen dürfen wir alles vor ihm niederlegen und ihm sagen.
Manche unter uns sagen immer wieder: „Aber die Moslems beten doch viel eifriger.“ Sie haben recht. Die Welt schafft noch viel anderes.
Unsere Frau Münzinger, die bei uns bei den Brüdern arbeitet und viele Jahre in Pakistan war, hat erzählt, dass ein Pakistani zu ihr sagte: „Im Himmel wird es mal schön. Da muss ich nicht mehr bieten, islamisch. Da muss sich niemand mehr melden.“ Für uns ist das eine herrliche Einladung.
Auch Sie kennen das schöne Buch von Halle, das vom Beten Jesu in ihr Leben erzählt. Wie oft haben wir das auch miteinander auf Seminaren und Freizeiten gelesen! Ich darf dann mit Gewissheit wissen, dass es bei Kindern so ist, wie in der Geschichte vom verlorenen Sohn, wo der Vater ihm entgegenläuft und ihn umarmt. So soll unser Leben sein im Glauben an den lebendigen Gott.
Wir dürfen „Vater“ zu ihm sagen. Dürfen wir das den anderen Menschen in der Welt vorenthalten? Wir wollen doch niemanden zwingen, das nicht zu tun. Aber wir wollen der ganzen Welt dieses Vorrecht verkünden, dass wir Gottes Kinder sein dürfen.
Da mögen andere sich vor Shiva oder Buddha ihre Knie beugen oder vor einem blinden Schicksal. Wir wollen es allen Menschen sagen: Wer Jesus sieht, der sieht den Vater. Das ist doch der Zugang zum ewigen Gott.
Das war der erste Punkt: Alle Menschen sollen zum Glauben an Jesus kommen.
Erster Punkt: Menschen sollen zum Glauben an Jesus kommen
Der zweite Punkt: Mission ist keine Mitgliederwerbung. Das wird oft missverstanden, als ob Mission mit Mitgliederwerbung gleichzusetzen wäre. Gerade jetzt ist es wieder so, dass manche in den Kirchen ganz fixiert darauf sind und sagen, es sei doch so schwierig mit den Sparmaßnahmen, und die Zahlen gehen zurück.
Dabei vergessen sie, dass unsere deutschen Kirchen mit Abstand die reichsten Kirchen der Welt sind – auch wenn noch ein paar hunderttausend austreten. Sie sind reich an Geld, nicht an Glaubensmut. Und mit diesem fehlenden Missionsmut erreichen unsere deutschen Kirchen nichts.
Wir sollten uns nicht von jeder kleinen Freikirche beschämen lassen, die schon seit langem ihren Mitarbeitern kein Gehalt mehr zahlen kann. Dort tun Menschen oft nur noch das Nötigste, um einen Hungerlohn zu verdienen, vielleicht noch mit ihren großen Familien. Ich will wissen, wo in der Dritten Welt jemand überhaupt mehr als hundert Mark im Monat verdient. In der Kaufkraft ist das oft auch nicht viel mehr als bei uns.
Wir sollten den Mut gewinnen, über die Geldfrage zu sprechen. Mission ist kein Mitgliederproblem. Unsere Kirchen leiden vielmehr daran, dass sie zu viele Mitglieder haben – Mitglieder, die nichts vom Glauben wissen wollen und nur das Geld von Menschen abkassieren, die sich letztlich darüber ärgern. Das hat doch keinen Sinn, und darauf liegt auch kein Segen.
Warum hat Jesus uns nicht beauftragt, Mitglieder für unsere Organisationen zu werben? Sondern wie beten wir: "Vater unser im Himmel, dein Name werde geheiligt." Mission tritt in den Völkern auf, damit der Name Jesus geheiligt wird.
Was ist der Name Jesus? Es ist nicht bloßes Plappern wie bei den Heiden, sondern es bedeutet: Erlöser, Retter, königlicher Herr, dessen Liebe für uns brennt. Sein Werk soll bekannt werden, damit Menschen es erfahren und erkennen.
Wenn wir seinen Namen ehren, wollen wir auch sein Wort ehren und seine Ordnung achten. Wenn wir so beten: "Heilige deinen Namen", denke ich immer wieder daran, wie wichtig das gerade für unsere Traditionskirchen wäre.
Es sollte uns in allem, auch in diesem neuen Jahr, zuerst darum gehen, dass der Name Jesus geheiligt wird. Unsere Namen sind ganz unwichtig, die Namen unserer Bücher sind unwichtig, die Namen unserer Konfessionen sind unwichtig. Entscheidend ist, dass der Name Jesu geheiligt wird – gerade in unserer Zeit, in der sich Menschen selbst überschätzen, in der viele nur noch für ihr Vergnügen und ihre Lust leben und sagen, es sei gar nicht wichtig, wenn etwas für die Ehre Jesu herauskommt.
Zweiter Punkt: Mission ist keine Mitgliederwerbung, sondern Namensheiligung
Drittens: Goodwill soll sein Reich aufrichten – dein Reich komme. Viel zu viel Mühe verwenden wir auf die Organisationsformen, auf unsere Prägungen. Das war wirklich schlimm, wenn diese ganzen Traditionsgrenzen auch noch aufs Missionsfeld hinaus verlagert wurden.
Schon im letzten Jahrhundert haben die Pioniere der Glaubensmissionen immer gesagt: Uns geht es nicht um die Konfessionen. Sie haben meist ganz neue Verbände gegründet und gesagt, ob da einer aus dem reformierten, aus dem lutherischen oder aus dem praktischen Hintergrund kommt – wir wollen nur noch die Sache Jesu treiben. Darum sollte es uns gehen, dass sein Reich gebaut wird, dass das Reich Jesu anbrechen kann, von dem Jesus selbst so viel sprach.
Wir singen das ja auch in einem Lied: „Brich in Satans Reich mit Macht hinein.“ Das ist richtig beobachtet. Es gibt in unserer Welt ein Reich des Satans. Leider hat der Teufel auch in unserem Herzen und in unserem Leben sehr viele Einwirkungsmöglichkeiten. Der Einzige, der diesen Teufel zurücktreiben kann, ist Jesus, der Herr. Beten wir jetzt: Nimm doch du dem Teufel die Macht weg!
Ich war immer wieder dankbar, auch in unserer Gemeindearbeit, wenn uns Missionare erzählt haben, dass das nicht ein Kampf mit Fleisch und Blut ist. Schon der wäre schwierig, wenn sie einmal versuchen, gegen die Neigungen ihres Lebens anzukommen. Mit Fleisch und Blut zu kämpfen, ist nicht das Entscheidende. Sie haben gemerkt, dass es die Fürsten und die Gewalten der Welt sind. Die spüren oft die Missionare noch viel, viel mehr – besonders in einer Umgebung, wo das Evangelium noch nie seine befreiende und reinigende Kraft entfalten konnte.
Und wenn das heute geschieht, Herr Bauer, doch durch die Arbeit der Mission und bei uns in der Evangelisation, in der Verkündigung, dann heißt das doch, dass Menschen heraustreten aus ihrer Ich-Bezogenheit, aus ihrer Streitsucht, aus ihrer Abhängigkeit und Verkrampftheit unter der Sünde und allem Bösen. Jesus kann anfangen, aus unserem Leben etwas Neues und Gutes zu machen.
So, jetzt ist wieder zehn Uhr, wo manche sagen: Jetzt gucken alle wieder auf die Uhr. Darum eine Geschichte: Gut, in Ruanda, als die großen Schlachtereien zwischen Tutsi und Hutu begannen, haben viele gesagt: Warum haben die Christen dazu nichts zu sagen? Was war denn los? Ruanda ist zu achtzig Prozent christlich missioniert. Ach, sie wissen es doch selbst: Deutschland ist zu sechsundneunzig Prozent christlich. Aber was ist mit dem Reich Jesu?
Mir hat es wehgetan, dass in keiner dieser Veröffentlichungen, die damals genannt wurden, nur einer darauf hingewiesen hat: Wenn solche katastrophalen Zustände kommen – und so haben wir es jetzt gehört durch diese diakonischen Berichte, bei uns Reinhold hat auch erzählt –, dann hat es plötzlich in jedem Land, mitten im schlimmsten Chaos, Menschen gegeben, die anfangen, andere zu schützen. Das Reich Jesu, das Friedensreich, verborgen in aller Stille.
Wo haben sie denn für diese mutigen Bekenner gebetet? Wo haben sie denn für diese Leute gebetet? Gott hat seine Leute überall – auch in den schlimmsten Diktaturen. Aber nicht dort, wo gelitten wird, nicht dort, wo Unrecht getan wird. Nein, dort, wo Menschen den Mut haben zu widerstehen und das Reich Christi zu leben – im Gehorsam, im Bürgerkrieg, im Chaos, in Hunger und Armut.
Mich beeindruckt das immer wieder, wenn ich das erlebe – gerade in Hunger und Armut, in den Slums –, dass Christen, die selber nichts haben, das Letzte und Wenige, das sie haben, noch mit den Ärmsten teilen. Weil das Reich Jesu angebrochen ist. Und das müssen Sie ja mal erleben: Da geht es gar nicht um große Geldsummen, sondern um Taten der Liebe. Und das kann Jesus auch heute machen.
Überall, wo Übel losgetreten ist, wo grausame Bürgerkriege herrschen, da kann Jesus wunderbar sein Reich aufrichten – auch in unseren Tagen. Als in Kenia die Älteren sich noch an die fünfziger Jahre erinnern, als der blutige Mau-Mau-Aufstand tobte. Das sind die Christen, die bekennenden, mutigen Jesus-Leute, die zwischen die Fronten gegangen sind. Unzählige damals in Kenia umgekommene gläubige Christen, die sich nicht der einen oder der anderen Seite angeschlossen haben, weil es ihnen um das Reich Jesu ging – um nichts anderes.
Das Reich ist so aufgerichtet worden: „Dein Reich komme!“
Dritter Punkt: Das Reich Gottes aufrichten und die Macht des Teufels überwinden
Viertens: Wenn etwas für die Sache Jesu herauskommt, gilt: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
In jeder Firma im Westen können Sie marktwirtschaftlich erfolgreich durchstarten und arbeiten. Dort können Sie Wege aufzeigen, wie man aus der Krise herauskommt. Wenn Sie aber so reich Gottes Arbeit machen wollen – sei es Gemeindearbeit, Jugendarbeit, Hauskreise oder Missionsarbeit – werden Sie auf die Nase fallen. Denn Jesus hat uns nie die Ordnung des Erfolgs gelehrt, sondern den Gehorsam.
Das wissen besonders diejenigen unter Ihnen, die seit Jahrzehnten für ihre ungläubigen Kinder beten. Sie sagen: „Wir haben alles probiert, und unsere Kinder sind nicht zum Glauben gekommen.“ Denn es geht nach dem Willen Gottes. Ja, wir verstehen auch nicht, warum Gott manchmal so lange warten lässt. Warum haben oft die falschen Missionare zehn Jahre warten müssen, bis sie den ersten Menschen erreichen konnten? Weil Gott den Glauben zur Reife bringen will.
Dann muss man lernen: Dein Wille geschehe. Wie viele dieser Missionare haben Opfer gebracht, kann man oft gar nicht sagen. Ärzte, die ihre beste florierende Praxis aufgegeben haben, sind von einem Tag auf den anderen hinausgegangen und haben nur noch ein Fünftel dessen verdient, was sie vorher hatten. Alles, um Jesus zu dienen. Und das ist seit fünfzig Jahren nicht wichtig.
Wenn Sie heute in die Gebiete gehen, wo man ganz lebendige christliche Gemeinden in der Dritten Welt findet, lassen Sie sich die Kindergräber zeigen. Doch Missionare – was haben die für Opfer gebracht? Weil sie lernen mussten: Dein Wille geschehe.
Es ist nicht so, dass wir kommen und sagen: „So läuft das.“ Das geht nur unter Gebet und Flehen. Dann sage ich: Es ist doch seine Sache, wenn er sein Reich aufbaut. Das macht uns aber auch aktiv und nicht fatalistisch. Gerade weil der Wille Gottes geschehen soll, wissen wir: Gott will, dass Menschen geholfen werden. Darum gehen wir in seinem Dienst vorwärts. Wir machen Besuche, wir laden andere ein, weil es Gottes Wille ist.
Und da, wo er seine Gründe dafür hat – auch wenn viele Opfer gebracht werden müssen – wollen wir nicht von den Opfern reden. Die Opfer sind gar nicht der Rede wert.
Vierter Punkt: Gottes Wille geschehe – Geduld und Gehorsam in der Mission
Johann Christoph Blum hat so schön gesagt: Damals wurde die Missionsbewegung wie ein Gären in der ganzen Welt erlebt.
Wenn wir heute fasziniert und aufgeregt die Nachrichten aus Tschetschenien verfolgen, oder was sonst in Haiti oder in Afrika passiert, erscheint das viel aufregender. Doch das, was heute wirklich geschieht, ist, dass das Reich Jesu in Burma, Zentralasien und China ausgerichtet wird.
Kein Mensch bemerkt das, außer den Gläubigen, die ganz genau hinhören und verstehen, was in unseren Tagen geschieht.
Fünfter Punkt: Das Reich Jesu wächst auch in schwierigen Zeiten und Regionen
Fünftens sieht Mission auch die leiblichen Nöte. Wenn Menschen in Armut und Hunger leben, fallen uns diese Nöte ganz besonders ins Auge. Wir sehen die tauben Kinder und die verkrüppelten Kinder, die auf den Straßen betteln. Das war immer Auftrag der Mission.
Sechzig bis achtzig Prozent der Missionsarbeit war stets Sozialarbeit – auch in den Anfangsmissionen. Die Missionen haben Schulen gegründet, Krankenhäuser errichtet, die Handwerkerausbildung begonnen, Sozialarbeit geleistet und sich um behinderte Menschen gekümmert. Das ist gar keine Frage.
„Unser täglich Brot gib uns heute“ – das muss uns bewegen. Wir sind ja auch beteiligt, indem wir viele praktische Fachleute für die Landwirtschaft aussenden. Aber es soll uns wichtig sein, dass wir den Menschen in der Dritten Welt nicht bloß Wohlstand geben, sondern ihnen auch Halt im Leben und im Sterben durch das Evangelium von Jesus Christus schenken.
Ich bin sehr bekümmert darüber, dass bei uns und in unserer Kirche so viel reine Sozialarbeit betrieben wird, ohne das Evangelium zu verkünden. Im Jahr 1970 habe ich an ein kirchliches Werk einen Brief geschrieben, weil sie während eines großen Hochwassers der rumänischen kommunistischen Regierung einen hohen Geldbetrag zur Verfügung gestellt hatten. Ich schrieb, dass sie einer solchen Regierung doch kein Bargeld in die Hand drücken können – als evangelische Kirche. Haben sie denn die Gewähr, dass nur ein Pfennig bei den armen Leuten ankommt? Heute wissen wir, wie im Kommunismus gearbeitet wurde.
Darum ist es mir so wichtig, dass wir mit den Christen vor Ort zusammenarbeiten. Einer unserer indischen Freunde kam einmal sehr traurig zu mir und sagte, dass es kirchliche Organisationen bei uns gibt, die ihr Geld zuerst hinduistischen Organisationen geben. Diese bekämpfen das Evangelium in Indien und sagen, das sei egal, es sei doch nur Sozialarbeit. Sie wissen gar nicht, was sie uns damit antun.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir natürlich praktisch helfen, mit allem, was praktisch möglich ist. Aber wir dürfen nicht anders handeln, als dass dadurch auch Jesus verherrlicht wird und sein Reich gebaut wird.
Sechster Punkt: Mission umfasst auch soziale Hilfe, aber immer im Dienst des Evangeliums
Sechstens: Der böse Feind darf keine Macht bekommen. Führe uns nicht in Versuchung. Vorher noch: Vergebe uns unsere Schuld.
Natürlich, wenn man heute so klar sieht, was die Mission im letzten Jahrhundert alles falsch gemacht hat, da lachen sich manche kaputt und sagen: "Was die früher noch gesagt haben!" Unsere Fehler, die wir heute machen, sind noch viel schlimmer, indem wir nämlich in der Mission schuldig werden – so wie es in unseren Kirchen geschieht.
Unsere Kirchen haben jedes Recht verwirkt, irgendwelche anderen Missionare noch zu richten und sie für das, was sie falsch machen, zu kritisieren. Denn das, was heute versäumt wird, ist noch viel, viel schlimmer. Wenn wir einmal sehen, dass alle Arbeit für das Reich Gottes nur so geschehen kann: Vergebe uns unsere Schuld, weil wir immer Kinder unserer Zeit sind, mit all den Beschränkungen.
Die Kirchen haben auch gar kein Recht, irgendwelche Organisationen zu bekämpfen und zu sagen: "Aber die sind ja gar nicht kirchlich." Wenn sie es doch selber nicht tun, dann müssen eben freie Organisationen an diese Stelle treten. Fast die gesamte Missionsarbeit des Reiches Gottes ist nie von den verfassten Kirchen gemacht worden, sondern immer von extra dazu geschaffenen Missionsgesellschaften. Kirchen sind viel zu träge, sie können das gar nicht selbst.
In der katholischen Kirche wird die Missionsarbeit nur durch Orden gemacht. Das ist die Kavallerie, die mal losgehen kann, wo man nicht den ganzen ewigen Verwaltungswegen folgen muss. Dort kann gearbeitet werden. Das ist so wichtig.
Und dann: Führe uns nicht in Versuchung. Das gehört noch dazu. Der böse Feind soll keine Macht bekommen. Das wissen die Missionare ganz besonders, weil sie sehr allein leben. Und wo sie zusammenleben – zwei oder drei Missionare – ist das oft noch schwieriger als wenn sie allein sind. Denn der Teufel sitzt dazwischen, ob das Versuchungen zum Streit sind, ob es Misstrauen oder Eifersucht ist, was kommen kann, oder ob es Krankheiten sind. Der Teufel hat viele Weisen, um uns zu Fall zu bringen.
Seine erfolgreichste Art, um Reich-Gottes-Arbeiter lahmzulegen, ist, dass sie sich schlecht fühlen. Indem man sagt: "Du hast keinen Wert, du hast keinen Wert, guck, daher kommt nichts raus."
Wenn man heute einmal die Mission in den islamischen Ländern ansieht – schon in Ägypten ist rein rechtlich jeder Übertritt zum christlichen Glauben mit der Todesstrafe bedroht. Zeugnis geben ist verboten. Da wird man mutlos, sagt: "Gib doch auf, hat doch keinen Wert, kommt doch gar nichts dabei raus."
Mission muss lernen, nicht auf Erfolg zu schauen, sondern auf die Verheißungen Gottes und von den Verheißungen Gottes zu leben. Und zu wissen: Da wird Gott den Segen geben.
Dann kommt der Schlusspunkt noch: Wir können nur danken und loben, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.
Das sehen wir heute, wenn wir Missionsberichte hören. Und nur das sollen sie interessieren: Wo wir davon etwas erleben, das geschieht in unseren Tagen auch von unserem kleinen Werk „Christliche Fachkräfte International“. Reden wie auch über manche Entsendungen nur wenig, ich kann das heute in solch einem Kreis tun.
Wir haben Leute in islamischen Ländern, in denen jede Missionsarbeit verboten ist, und sie gehen hinaus und machen ein großes Werk. Und wir können nicht einmal darüber reden, was sie tun.
In diesen Tagen wird ein Doktor der Mathematik wieder nach China gesandt, der als Bibelübersetzer tätig sein will. Das darf man draußen überhaupt nicht erwähnen. Beten Sie doch für diese Leute! Was wird das in der Ewigkeit einmal sein?
Wir haben mehrere Mitarbeiter in China, eine Kriminalbeamtin, die in einem muslimischen Land lebt, in dem seit Jahren Missionaren kein Visum erteilt wird. Wir haben immer gesagt: Wir möchten das machen! Sie will als Bibelübersetzerin rein, mit dem Touristenvisum. Und heute hat sie ihr Dauervisum. Gott ist groß!
Sein ist das Reich auch, wo wir nicht mehr verstehen, wie das gehen kann. Wo Gott will, da muss jede Türe aufgehen.
Auch in diesen Tagen konnte vor Jahren in Nanking in China eine Bibeldruckerei eröffnet werden von der Bibelgesellschaft. Rund um die Uhr werden Bibeln gedruckt. Was diese große Druckerei ausstößt, kann bis heute den Bibelhunger in China, auch nach Jahren, noch nicht befriedigen.
Wir lassen jetzt wieder, dass weiterhin illegale Einfuhren nötig sind – geschmuggelte Ware.
Heute in China redet sogar die staatlich anerkannte Drei-Selbst-Bewegung davon, dass es mindestens 14 Millionen evangelische Christen in China gibt. Als die Missionare rausgingen, waren es dreiviertel Millionen.
Wir glauben ja immer noch, dass es 60 Millionen sind – die vielen, vielen Hausgemeinden, die alle illegal versammelt sind.
In Lateinamerika wurde lange immer von Sekten gesprochen. Da wissen Sie, wir von Blickpunkt. Bloß die Frage ist: Was ist das?
Denken Sie, wir können uns jetzt immer mehr darauf verlassen, dass Lateinamerika zum evangelischen Kontinent wird. Und das ist ganz großartig durch die vielen lebendigen evangelischen Bibelgemeinden.
Das ist das Wort des Evangeliums, das eine Kulturrevolution in Gang bringt.
Wie sieht die aus? Raucht nicht, ertrinkt nicht. Da Vater, Huren immer, er hat seine Familie, liebt sie und schafft treu und brav dasitzen dahin.
Unsere Brasilianer, den Bruttoschuld – und die könnte doch fragen nachher. Das ist doch in ganz Lateinamerika heute so, dass es nicht mehr zu übersehen ist: Eine Entwicklung, die in Gang kommt.
Dahin ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.
Im islamischen Indonesien ist es so, dass sich in den letzten zwanzig Jahren die Anzahl der evangelischen Christen in diesem muslimischen Land verdoppelt hat, obwohl kein Missionar mehr ein Einreisevisum bekommt – schon mehrere Jahre nicht mehr.
Das macht Gott. Da hat er seine nationalen, einheimischen Christen so befähigt.
Und dann möchte man nur sagen: "Ja, aber Herr, jetzt warum tust du denn bei uns nichts? Wie hätte das unter Stuttgart nötig?"
Lassen Sie sich nicht bedrücken und vertreiben. Dass wir heute ein kleines Scherflein waren – so war es schon als Schüler. Ich weiß noch, wie ich da oben in Schönberg zu Walter Flach in den Gottesdienst ging. Wir waren ganz wenig, aber das war eine Missionspredigt. Das war gut. Das haben wir gebraucht.
Wir brauchen heute nur ein paar Beter. Und ich weiß gar nicht, wie viel Sie für diese Mission, für die Erweckung bei uns in Stuttgart, in unserem Land beten.
Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Siebter Punkt: Schutz vor Versuchung und das Vertrauen auf Gottes Reich und Kraft
Und uns singen wir zwei und fünfzig, diverse eins bis fünf, zwei und fünfzig Musik. Äh, wir wollen beten.
Herr, du hast dieses Herz voller Liebe zu den Menschen. Du hast sie gesehen, wie sie verschmachtet sind, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Es gibt so viele Millionen Menschen, die in großer Hingabe ihre Knie vor toten Götzen beugen. Vorgedanken und Heilswege, die sie doch leer und enttäuscht und ohne Frieden lassen.
Und da haben wir diese Berufung: Du hast uns das Evangelium nur deshalb anvertraut, damit wir es weitertragen. Wir wollen dich jetzt bitten für all diese Missionsarbeit, wo sie geschieht, in aller Welt.
Gib doch deinem Zeugnis die Bekräftigung, dass es Menschen zum Glauben führt. Gerade in den Ländern, in denen Armut und Unrecht herrschen, in denen Bürgerkrieg ist und in denen gelitten wird, da bekräftige du alle, die dort in deinem Namen arbeiten. Auch diese missionarisch oft aktiven Gemeinden und Christen.
Wir danken dir auch für alles, was wir hören aus Lateinamerika, was du tust unter den Indianern dort. Aber bekräftige dein Wort noch mehr und lass auch uns wieder erweckt werden in unserem Land, dass wir aufwachen aus der Gleichgültigkeit.
Denn so sind wir selbst auch: Unsere Kirchen sind nur von der Geldsorge befangen, befallen. Mache uns wieder frei, dass uns vor allem die Sorge um dein Reich bewegt.
Dann wollen wir dich auch um die verschlossenen islamischen Länder bitten: für Libyen und Iran, für Saudi-Arabien und den Jemen, für Syrien und wo überall so schwer ist, dein Evangelium frei zu verkünden.
Gib doch auch deiner Gemeinde die offene Tür, die niemand zu schließen kann, in Burma und in China und in Zentralasien. Du kennst deine treuen Boten auch heute, auch die, die wir von unserer Gemeinde ausgesandt haben. Du weißt, was sie brauchen.
Wir dürfen dich bitten, dass du sie kräftigst, dass sie nicht versucht werden vom Feind und resignieren, sondern dass sie auf deine Verheißungen blicken und dass du sie stärken kannst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schlussgebet für die Mission und die weltweite Gemeinde
Und dann singen wir noch von dem schönsten Epiphanias-Lied: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Den letzten Vers: „Wie freue ich mich, Jesu Christ, dass du der Erste und Letzte bist“ (Offenbarung 22,13).
Das Lied mit der Nummer 410 und 47 kommt zweimal im Gesangbuch vor. Dieses zweite Lied hat Albert Knapp im letzten Jahrhundert ein wenig moderner gemacht. Wir sind ihm sehr dankbar, denn es ist dadurch ein bisschen besser verständlich geworden.
Die Lieder 410 und 47, Phil. Ich glaube, hinten liegen jetzt die Prospekte zum Michelsberg. Die sind jetzt da, irgendwo anders. Wo liegen die? Die Veranstalter müssen sie noch hervorholen. Ich darf noch mal darauf hinweisen: Meine Frau hat sich gefunden – was wäre ich ohne meine Frau!
Die Prospekte liegen jetzt einfach so bereit. Andere Hilfe, Brüder, was? Am Sonntag nach dem ersten Gottesdienst erzählt Annette Steiner über die Arbeit unter den Indianern in Brasilien. Die Indianermission gehört wieder zu den ganz großen Zeichen, die unser Herr in diesem Jahrhundert gegeben hat.
Was dort Gewaltiges geschehen ist! Und dann Ketschua und so weiter. Wir hören dort aus der Arbeit unter den Indianern in Brasilien. Das ist die Arbeit der Deutschen Indianer-Pionier-Mission, etwa dreißig Minuten. Wenn Sie es einplanen wollen: Nach dem ersten Gottesdienst, von 10:45 bis 11:15 Uhr.
Und nun wollen wir um den Segen des Herrn bitten:
Herr, segne uns und behüte uns.
Dein Angesicht leuchte über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
