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Das Reich Gottes in Kraft

Jesu Leben und Lehre, Teil 387/651
19.02.2024Matthäus 16,28
SERIE - Teil 387 / 651Jesu Leben und Lehre

Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 386: Das Reich Gottes in Kraft.

Einleitung und thematischer Übergang

Hinter uns liegen fünf wichtige Episoden zum Thema Nachfolge. Interessant ist, dass sowohl Matthäus als auch Markus und Lukas daran eine Episode anschließen, die Jesus auf dem sogenannten Berg der Verklärung zeigt.

Worum es dabei geht, schauen wir uns in der nächsten Episode an. Heute möchte ich jedoch zunächst euer Augenmerk auf die Art und Weise lenken, wie die Evangelisten diese Episode einführen.

 Matthäus 16,28: "Wahrlich, ich sage euch, es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich."

 Lukas 9,27: "Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben."

Die Verheißung des Reiches trotz Leidensankündigung

Jesus hatte gerade seine Jünger mit der Realität seiner Verwerfung konfrontiert. Er forderte sie auf, sich selbst zu verleugnen, täglich das Kreuz aufzunehmen und ihm nachzufolgen. All das klang in den Ohren der Jünger wenig verheißungsvoll. Wahrscheinlich war es genau das Gegenteil von dem, was sie erwartet hatten.

Doch die Verwerfung des Messias ist nur ein Teil des Bildes. Sicherlich muss der Messias leiden und sterben, aber er würde auch auferstehen. Das herrliche Reich Gottes, das der Vorstellung der Apostel entsprach, würde kommen – nur eben nicht sofort.

Weil es diese zukünftige Seite gibt, spricht Jesus davon, dass einige von denen, die um ihn herumstanden, das Reich Gottes sehen würden. Die Frage ist: Was meint er damit? Und vor allem, warum folgt direkt danach die Episode mit dem Berg der Verklärung?

Die Bedeutung des Berges der Verklärung aus Petrus’ Perspektive

Ich möchte diese Frage beantworten, indem ich mir anschaue, wie Petrus das, was auf dem Berg geschieht, beschreibt: wie Jesus anfängt zu strahlen, wie er sich mit Mose und Elija austauscht und wie Gott zu ihm spricht.

Ich will betrachten, wie Petrus rückblickend dieses Ereignis einordnet. Er schreibt dazu in 2. Petrus 1,16: „Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus kundgetan, nicht indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern weil wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind.“

Hier schreibt Petrus rückblickend über das Ereignis auf dem Berg der Verklärung. Er spricht von der Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus. Ich kann jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber der Begriff „Ankunft“ ist ein Fachbegriff für den Besuch eines Kaisers oder eines hohen Amtsträgers in einer Provinzstadt sowie für die Epiphanie eines Gottes.

Im Neuen Testament steht der Begriff „Ankunft“, griechisch Parusie, für die Wiederkunft Christi. Die Macht und Ankunft ist also das herrliche Wiederkommen Jesu, sein zweites Kommen in Macht und Herrlichkeit.

Petrus sagt hier, wir wissen, dass Jesus prachtvoll wiederkommen wird. Aber wir wissen das nicht, weil wir ausgeklügelten Fabeln folgen. Wir haben uns diese Idee nicht zusammengereimt oder ausgedacht.

Aber woher hat Petrus dann sein Wissen? Die Antwort lautet: „Wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen.“

Ein spannender Gedanke: Petrus behauptet hier, er hat Jesus nicht nur in seiner menschlichen Niedrigkeit als jüdischen Rabbi erlebt, sondern noch auf eine andere Weise. Wann war das? Genau, auf dem Berg der Verklärung.

Die Stimme Gottes und die Bedeutung der Verklärung

 2. Petrus Kapitel 1, Verse 17 und 18:

Denn er empfing von Gott dem Vater Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.

Petrus erinnert sich an die Episode auf dem Berg der Verklärung. Besonders ist ihm dabei die Stimme Gottes in Erinnerung geblieben. Der Vater spricht über den Sohn, und natürlich ist diese Ansprache: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Diese Ansprache ist ein Ausdruck von Ehre und Herrlichkeit.

Dass Jesus dabei auch noch strahlte, wird hier gar nicht erwähnt. Wichtig ist mir, wie Petrus die Episode auf dem Berg der Verklärung bewertet. Es geht Petrus inhaltlich dabei um die Zukunft. Man kann davon ausgehen, dass die Spötter, von denen im zweiten Petrusbrief an anderer Stelle die Rede ist, das zweite Kommen des Herrn Jesus einfach geleugnet haben.

Dabei ist die Realität der Verklärung auf dem Berg, inklusive Strahlen und der Stimme Gottes aus dem Himmel, nichts anderes als die historische Basis für die Glaubwürdigkeit der Parusie. Jesus wird wiederkommen, da gibt es keinen Zweifel. Warum? Weil es Augenzeugen gibt.

Die Apostel haben Jesus bereits in der anderen Form gesehen. Seine Wiederkunft in Macht ist nur eine andauernde Fortsetzung dessen, was Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg erlebt hatten.

Das Reich Gottes in Kraft und seine Bedeutung für die Jünger

Und jetzt verstehen wir auch, warum Markus so formuliert: Markus 9,1: „Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes in Kraft haben kommen sehen.“

Man kann das Reich Gottes auf verschiedene Weise erleben. Einerseits ist das Reich Gottes dort, wo der König ist. An einer anderen Stelle, in Lukas 17, wird Jesus zu den Pharisäern sagen, dass das Reich Gottes mitten unter ihnen ist.

Es gibt das Reich Gottes also als eine Größe, die man übersehen kann. Aber es gibt das Reich Gottes auch als eine Größe, die man nicht mehr übersehen kann. Es gibt das Reich Gottes in Kraft, also in seiner verherrlichten, endgültigen Gestalt, so wie Jesus es aufrichten wird, wenn er wiederkommt.

Auf diese Qualität von Reich Gottes bekommen die drei Apostel auf dem Berg der Verklärung einen Vorgeschmack.

Die Bedeutung der Verklärung für die Zuversicht der Jünger

Warum ist es für die Apostel so wichtig, dass Jesus ihnen diesen Blick in die Zukunft schenkt? Meine Antwort wäre: Weil es ihnen Zuversicht gibt. Die Augenzeugen können anderen davon berichten. Es ist etwas ganz anderes, nur zu hören – selbst aus dem Mund Jesu –, dass er in Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird. Viel bedeutsamer ist es, einen Blick auf diesen verherrlichten König zu werfen.

Vielleicht ist gerade dieser Blick so wichtig, weil vor den Jüngern eine Zeit der Ablehnung und Verfolgung liegt. Sie werden in den nächsten Monaten erleben, dass vom Reich Gottes wenig in sichtbarer Kraft zu spüren ist. Stattdessen scheinen die Mächte des Bösen den Sieg davonzutragen.

Wie gut ist es da, sich an die Stimme aus dem Himmel zu erinnern, die gesagt hat: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Es mag sich im Moment anders anfühlen, doch am Ende wird Jesus sein Reich in Kraft aufrichten. Darin dürfen auch wir ganz sicher sein, denn Petrus, Jakobus und Johannes haben es bereits erlebt.

Abschluss und Segenswunsch

Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, was dir im Glaubensleben Sicherheit gibt.

Das war es für heute. Bete für die Politiker unseres Landes, denn sie brauchen dein Gebet.

Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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