Persönliche Vorstellung und Einstieg
Hans-Peter ist Österreicher. Genau, dafür bekommt man hier sogar Applaus. Nein, vielleicht werden wir manche Sprachprobleme haben, oder? Du bist öfter mal in Deutschland. Sprachprobleme haben wir ja an den Grenzen, das haben wirksam Sie hier. Ja, das meine ich, wir haben es.
Ich habe ihm vorher gesagt, dass ich ihm jetzt immer ein paar Sachen fragen werde. Dabei werde ich immer nur die ersten vier Worte eines Satzes sagen. Du sollst spontan sagen, was dir dazu einfällt. Es sind sieben Sachen.
Ich bin ein Kind Gottes. Das war sehr kurz, aber sehr gut.
Meine Familie ist sehr nett. Ich war noch nicht häufig in Österreich, aber Österreicher scheinen knapp und kurz zu sein. Das hast du mir gesagt, soll ich sein. Ach so, also noch ein Satz dazu.
Aber mein Beruf macht Spaß! Jesus ist für mich alles. Ich bin ganz gut im ... Reden. Ich bin ziemlich schlecht in ... allerhand Dingen. Schade, das hätte mich jetzt sehr interessiert.
Mir ist für euch wichtig, dass ... Wir gemeinsam Jesus kennenlernen. Und das machen wir jetzt. So eine kleine ... das ist ja 20 Euro Anteil.
Okay, ja, schön, dass ich heute Morgen bei euch sein darf. Es freut mich von Herzen. Ich bin ein bisschen müde, ich komme gerade aus Kanada. Gestern Abend habe ich dort eine Woche unterrichtet. Für mich ist es gerade ein Uhr morgens, und darum bin ich noch ein bisschen nicht ganz ... normal. So ist man schon normal, aber nicht ganz wach.
Persönliche Hintergründe und Beruf
Aber noch zu den Fragen: Ich habe eine ganz liebe Familie, eine liebe Frau namens Hannelore und drei Kinder: Lukas, Lisa und Eva Maria. Lukas ist sieben Jahre alt, Lisa ist fünf und Eva Maria ist zwei. Die beiden Älteren sind ganz normal, das Kleine ist ein richtiges Monster.
Wir leben in Österreich, dort, wo wir zuhause sind. Ich bin in Schladming geboren. Gerade war dort der Weltcup – vielleicht hast du gestern zugeschaut. Ich bin der Leiter einer Bibelschule, einer sogenannten Fackelträger-Bibelschule. So wisst ihr, was ich mache.
Vom Beruf her habe ich eigentlich Automechaniker gelernt. Neun Jahre lang war ich hauptberuflich Bergführer und Skilehrer. Seit acht Jahren arbeite ich am Dauernhof. Aber wir haben heute Morgen wenig Zeit, deshalb wollen wir sie gut nutzen.
Einführung ins Thema: Gottes Ruf erkennen
Das Thema lautet: Wie erkennt man Gottes Ruf?
Generell möchte ich zu diesem Thema Folgendes sagen: Wir können Gottes Ruf niemals durch das Anwenden bestimmter Regeln erkennen. Wenn du heute Morgen gekommen bist, um einige Regeln zu erfahren, wie du den Ruf Gottes hören kannst, muss ich dich vorab enttäuschen. Denn den Ruf Gottes erkennt man eigentlich nur durch eine rechte Herzenshaltung.
Wenn unsere Herzenshaltung dem Herrn Jesus gegenüber nicht stimmt, dürfen wir nicht erwarten, dass Gott uns ruft. Der Herr Jesus hat gesagt in Johannes 14,21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.“
Der Herr Jesus wird sich dir offenbaren. Was ist die Voraussetzung dafür? Dass wir ihn lieben, das heißt, dass wir seine Gebote halten. Wenn unsere Herzenshaltung nicht stimmt, dürfen wir nicht erwarten, dass Gott uns ruft.
Das stimmt zwar nicht ganz: Gott ruft dich immer. Wenn du zurzeit in Sünde lebst, ruft dich Gott auch – nämlich zur Buße. Aber davon sprechen wir heute nicht.
Heute geht es darum, wie du den Ruf Gottes erkennst, zum Beispiel in die Mission oder in etwas anderes. Bitte seht es nicht als eine Methode. Ich werde euch zwar einige Punkte geben, aber wenn du es als Methode ansiehst, wirst du nächste Woche zum nächsten Seminar „Wie erkenne ich den Willen Gottes?“ gehen. Und es wird dich wieder enttäuschen.
Gottes Ruf im Alltag und in kleinen Dingen
Wenn ich nun über den Ruf Gottes spreche, möchte ich nicht ausschließlich über den großen Ruf in der Mission reden – sofern man das als einen großen Ruf bezeichnen kann. Vielmehr möchte ich darüber sprechen, wie Gott uns im Alltag ruft, auch in den kleinen Dingen. Wie erkenne ich Gottes Führung, sein Wesen? Wo will er mich haben?
Ich bin Leiter einer Bibelschule. Die Studenten frage ich manchmal, was sie nach der Bibelschule tun wollen, manchmal auch schon während der Ausbildung. Oftmals antworten sie mit „Keine Ahnung“ und sind darüber sehr frustriert.
Genau an diesem Punkt möchte ich heute ansetzen und darüber sprechen – also nicht nur über den großen Ruf in die Mission oder Ähnliches.
Fünf Punkte zur Erkennung von Gottes Ruf
Nun, wie erkennt man den Ruf Gottes? Ich gebe euch fünf Punkte. Falls du mitschreiben möchtest, kannst du das gerne tun, musst es aber nicht.
1. Gesunder Verstand und logisches Denken
Erstens erkennt man den Ruf Gottes durch gesundes, logisches Denken und Überlegen. Das klingt zunächst nicht geistlich, ist es aber dennoch. Wenn der Heilige Geist in dir wohnt, bist du ein geistliches Wesen. Dann ist alles, was du tust, geistlich. Gesundes, logisches Denken kann auch geistlich sein, wenn du vom Heiligen Geist erfüllt bist.
Gott hat uns einen Verstand gegeben. Das mag für einige neu sein, aber es ist so. Dieser Verstand will genutzt werden, um Gottes Willen für das eigene Leben zu erkennen.
Es gibt einen Vers, den die meisten von euch kennen: Sprüche 3,5-6. Dort heißt es: Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Wege.
In diesem Vers steht, dass man sich nicht auf seinen Verstand stützen soll. Es steht jedoch nicht da, dass man ihn nicht verwenden darf. Es gibt einen Unterschied zwischen sich auf den Verstand zu stützen und ihn zu verwenden. Ich soll meinen Verstand sehr wohl verwenden, auch wenn ich mich nicht ausschließlich darauf stütze.
Gottes Ruf kann dir durchaus dadurch zuteilwerden, dass du deinen Verstand benutzt, deine Gaben und Fähigkeiten sowie deine Schwächen überdenkst und so zu einer Entscheidung kommst. Das kann absolut von Gott kommen. Solche Dinge sollten wir nicht als weltlich oder ungeistlich abtun.
Um im Sinne Gottes richtig denken zu können, müssen wir jedoch gelernt haben, unsere Gedanken mit Gottes Gedanken zu füllen. Wir kommen nur dann zu einer richtigen Überzeugung, wenn wir unser Denken mit dem Denken Gottes füllen.
Wie füllen wir unsere Gedanken mit Gottes Gedanken? Ein Weg ist, seine Schrift zu lesen. Dann fängst du an, so zu denken, wie Gott denkt. Wenn wir unsere Gedanken nicht mit Gottes Gedanken füllen, können wir nicht lernen, so zu denken, wie Gott denkt. Deshalb müssen wir unsere Gedanken mit seinen füllen, um richtig zu denken.
Im Psalm 119 lesen wir: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Sein Wort gibt dir eine Richtung auf deinem Weg, auf deinem Pfad. Ganz praktisch, ganz logisch.
2. Ratschläge von gottesfürchtigen Menschen
Punkt zwei: Wie erkenne ich den Ruf Gottes?
Zweiter Punkt: Durch Ratschläge von gottesfürchtigen, reifen Brüdern und Schwestern. Auf diese Weise kannst du den Ruf Gottes erkennen. Das bedeutet nicht, dass du ständig herumläufst und alle Menschen fragst, was du tun sollst oder wie du dein Leben gestalten sollst. Vielmehr heißt es, dass du lernst, darauf zu hören, was ein gottesfürchtiger Bruder oder eine gottesfürchtige Schwester dir zu sagen hat.
Im Buch der Sprüche, Kapitel zwölf, lesen wir: „Der weise Mensch hört auf Rat.“ Wusstest du, dass der weise Mensch nicht selbst Rat gibt, sondern auf Rat hört? Wenn du wirklich weise bist, dann hörst du auf Rat.
Um Gottes Ruf in deinem Leben ganz praktisch und persönlich kennenzulernen, nimm das, was Brüder und Schwestern sagen, ernst.
Ein Vorschlag noch: Geh niemals zu Brüdern oder Schwestern, von denen du weißt, dass sie genau das sagen, was du hören möchtest. Das tun wir nämlich leicht. Gerade wenn wir eine Schwäche haben, suchen wir oft diejenigen auf, die dieselbe Schwäche haben, und trösten uns gegenseitig. Das ist nicht gut.
Geh zu solchen Brüdern und Schwestern, von denen du weißt, dass sie Jesus kennen. Wahrscheinlich ist das, was sie dir zu sagen haben, nicht unbedingt das, was du hören möchtest. Aber du kannst sicher sein, dass es von Gott kommt, weil sie Gott kennen.
3. Das tun, was man gerne tut
Punkt drei: Wir gehen flott voran. Die letzten Punkte dauern etwas länger, weil sie geistlich sind, und das braucht immer etwas mehr Zeit.
Punkt drei lautet: Wie kannst du Gottes Ruf in deinem Leben erkennen? Die Antwort ist: Indem du einfach das tust, was du gerne tust.
Manchmal glauben Christen, dass wenn sie etwas gerne tun, es unmöglich der Wille Gottes sein kann. So nach dem Motto: Wenn ich Gott gefallen will, muss ich etwas tun, das ich eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Aber dann muss ich so durchhalten, weißt du, dann bin ich Gottes Mann oder Gottes Frau. Ich glaube, das entspricht nicht der Wahrheit.
Ich bekomme manchmal die Frage: „Ich würde das gerne tun, aber wie erkenne ich nun, ob das von Gott ist oder ob nur ich das tun möchte?“ Oft geht es dabei um die Frage: Ist es Gottes Wille, das zu tun, was ich tun will, oder ist es nur mein fleischlicher Wille?
Nun, da muss nicht unbedingt ein Unterschied sein zwischen diesen beiden Dingen. Lasst mich das erklären.
Psalm 37,4 ist einer meiner Lieblingsverse. Durch diesen Vers erfahre und erlebe ich ganz praktisch die Führung Gottes in meinem Leben.
Psalm 37,4: „Habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.“
Was heißt das? Bedeutet es, dass Gott mir alles gibt, was ich will? Nein, ich glaube, das wäre nicht richtig.
Weißt du, was dieser Psalm wirklich sagt? „Habe deine Lust am Herrn, dann wird er dir geben, was dein Herz begehrt.“ Das heißt: Wenn du deine Lust am Herrn hast – was auch immer das genau bedeutet – dann bist du in Gemeinschaft mit ihm und hörst auf ihn. Du hast deine Freude am Herrn. Wenn du das hast, legt er dir seine Wünsche auf dein Herz.
Das heißt: Wenn du dich am Herrn erfreust, dann sind das, was du möchtest, eigentlich die Dinge, die er möchte, weil er dir seine Wünsche aufs Herz legt.
Und ich muss ehrlich sagen: Das ist zu achtzig Prozent die Art, wie ich mich von Gott führen lasse. Ich tue einfach das, was ich gerne tue. Und das ist gar nicht so schlecht. Das ist ein Leben mit dem Herrn Jesus. Das ist ein Schlüsselvers, wie Gott mich führt – vorausgesetzt, ich habe meine Lust am Herrn.
Wie sieht das praktisch aus? Wenn ich zum Beispiel Einladungen habe, irgendwo hinzugehen, Gottes Wort zu predigen, dann schaue ich mir das an. Nehmen wir an, ich habe eine Einladung nach Kanada für eine Woche und eine Einladung nach Deutschland für eine Woche. Beide Termine sind zur gleichen Zeit, ich kann aber nur an einem Ort sein.
Dann frage ich den Herrn: Wo soll ich hingehen? Ich denke mir: Hier war ich noch nie, das ist auch ganz nett und so. Die Anzahl der Zuhörer ist nie entscheidend, das habe ich schon lange gelernt. Ob da zwanzig oder zweitausend Leute zuhören, ist nicht entscheidend.
Ich denke einfach: Herr, ich weiß nicht genau, es gibt keinen Grund, warum ich hier hingehen soll, und auch keinen Grund, warum ich dort hingehen soll. Wie lasse ich mich dann führen? Ich gehe einfach dahin, wo ich lieber hingehe – es sei denn, es gibt offensichtliche Gründe dagegen. Solche Gründe gibt es auch.
Oder wir haben 15 Mitarbeiter an unserem Zentrum. Zwei davon wollen anfangen. Es gibt keinen Grund, den einen zu nehmen und den anderen nicht. Beide sind liebe Mädchen oder liebe Burschen. Dann denke ich: Herr, welchen willst du hier haben? Und dann nehme ich den, bei dem ich mich wohlerfühle. Ich weiß gar nicht genau warum. Aber so lasse ich mich von Gott führen in meinen alltäglichen Entscheidungen.
Nun, eine Gefahr: Dein Gefühl allein darf niemals die Basis deiner Entscheidung sein.
Ich will dir erklären, was ich damit meine. Du kannst dich in etwas ganz wohlfühlen, aber es muss nicht das Richtige sein.
Zum Beispiel: Angenommen, Gott hat dir ans Herz gelegt, eine gewisse Mission zu unterstützen. Du hast aber kein Geld, willst sie aber finanziell unterstützen. Dann fragst du Gott: „Soll ich diese Bank heute Nacht ausrauben oder nicht? Weil ich weiß, die brauchen Geld, die haben sowieso genug. Zeig mir bitte, was dein Wille ist.“
Du kannst dich dabei wohlfühlen. Aber das brauchst du gar nicht zu beten. Weißt du warum? Weil in der Bibel bereits steht: Du sollst nicht stehlen.
Also dürfen wir niemals unser subjektives Gefühl über den Willen Gottes stellen.
Oder wie ein Mädchen aus unserer Gegend, von dem mir vor kurzem erzählt wurde: Sie war nicht verheiratet, aber gläubig. Sie hat einen jungen Mann kennengelernt, der nicht gläubig war. Sie ist mit ihm ins Bett gegangen, und daraus wurde ein Kind. Das passiert bei solchen Sachen oft. Nachdem das Kind da war, ist er davon gelaufen. Die Geschichte hört man tausendmal.
Ich habe sie gefragt, warum sie es eigentlich getan hat. Sie sagte: „Ja, ich wusste, es ist richtig. Ich habe mich dabei wohlgefühlt, es war für mich das Richtige.“
Ich sage: Nein, das war es nicht. Denn Gottes Wort hat bereits gesagt, dass es nicht richtig ist.
Also stell niemals dein subjektives Gefühl über die Wahrheit der Schrift. Nichts in dieser Welt steht über dem Wort Gottes.
Aber wenn du dich im Willen Gottes befindest, wenn du Lust am Herrn hast, dann kann deine Entscheidung durchaus sein, im Alltag das zu tun, was du lieber tust.
Es ist ja keine Sünde, nach Kanada zu gehen oder nach Deutschland zu gehen. Und dann tue ich das, wo ich mich wohlerfühle. So führt Gott mich.
4. Gottes Führung im Gebet
Punkt vier: Wie führt Gott während des Betens?
Ein Weg, wie Gott Gläubige ruft und führt – im Alltag und besonders in speziellen Berufungen, wie wir sie nennen – ist das Gebet. Gebet ist keine Einwegkommunikation.
Eine Kommunikation, die nur in eine Richtung verläuft, ist eine schlechte Kommunikation. Manchmal sitzt du vielleicht im Zugabteil oder an einem anderen Ort, und dort sitzt jemand, der gerne redet. Er redet eine halbe Stunde lang ununterbrochen, und du kommst nie zu Wort. Das ist eine schlechte Kommunikation. Nach einer halben Stunde bist du froh, wenn du weg bist.
Viele Christen sehen das Gebet als eine Einwegkommunikation.
Persönliche Lebensgeschichte und Gottes Führung
Aber er wusste: Gott hat mir eine Vision gegeben, und Gott ist kein Lügner. Diese Vision wird wahr werden.
Ich möchte vielleicht noch etwas zu mir selbst sagen, und dann schließe ich, denn ich habe nur noch eine Minute. Ich bin seit zwanzig Jahren gläubig. Als ich fünfzehn Jahre alt war, hat Gott mich gezogen, und mein Leben hat sich verändert. Ich habe einfach versucht, Gott zu gefallen, aber das hat nicht funktioniert.
Ich bin dann zurückgegangen in die Welt und habe für ein paar Jahre wirklich ein gottloses Leben geführt. Ich war in Australien als Skilehrer und habe vorher auf einer Schaffarm gearbeitet. In dieser Zeit gab es nicht viel Versuchung oder Ähnliches, es waren nur Schafe da. Dort habe ich zum ersten Mal in meinem Christenleben wieder die Bibel gelesen und zu Gott gebetet. Und Gott hat mir eine Vision gegeben.
Wenn ich jetzt von Vision rede: Ich hatte keinen Traum. Es war einfach so, dass ich Frieden empfing. Er hat mir Gedanken gegeben, er hat mir eine Vision gegeben. Ich sollte nach Österreich gehen, zurück in mein Land, und dort eine Bergsteigerschule gründen. Das habe ich geliebt.
So bin ich nach Hause gefahren, habe in Österreich die Ausbildung zum Bergführer gemacht und hatte meine eigene Schule, den Abenteuer Klub Dachschen. Ich war Skilehrer in einer Skischule. Im Winter fuhr ich Ski, im Sommer ging ich bergsteigen. Ich habe das gerne gemacht.
Nach ein paar Jahren, eigentlich nach zwei Jahren, kam dann der Wunsch in mein Herz: Ich möchte den Leuten nicht mehr nur die Berge zeigen, ich möchte ihnen vom Schöpfer erzählen. Ich schrieb an ein paar christliche Vereinigungen und fragte, ob sie mein Programm gebrauchen könnten. Aber ich bekam keine Antwort. Ich schrieb vier Briefe, die habe ich noch zuhause. Von dreien habe ich nichts gehört, und einer hat mir zurückgeschrieben und gesagt, sie bräuchten das nicht, das sei nicht richtig.
Ich fragte Gott: Du hast mir das irgendwo eingeben, ich möchte das tun, warum wird nichts wahr?
1988 verunglückte der Direktor vom Dauernhof, der Bibelschule, wo ich jetzt bin. Ich hatte ihn kaum gekannt, aber der Dauernhof machte viele Sportprogramme – im Winter Skifreizeiten, im Sommer Bergprogramme. Er verunglückte tödlich, und sie brauchten jemanden, der die Sportprogramme weiterführt.
1989 fragte mich dann ein Mitarbeiter vom Dauernhof: „Hans-Peter, würdest du nicht zum Dauernhof kommen? Wir verkündigen dort Christus und brauchen jemanden, der das Skifahren und Klettern leitet.“ Das war wirklich komisch. Da habe ich auf einmal gedacht: Gott, das ist doch genau das, was du mir ans Herz gelegt hast. Das ist das, was ich mir seit Jahren wünsche.
Ich bin Gott so dankbar für dieses Erlebnis, denn er hat mir einen Wunsch aufs Herz gelegt. Ich hatte keine Ahnung, wie das wahr werden sollte. Ich versuchte es, aber nichts funktionierte. Und auf einmal hat Gott die Türen geöffnet. Ich musste mich nicht entscheiden, es war bereits entschieden. Ich wusste: Das ist mein Weg.
Diese Vision habe ich von Gott 1985 in Australien bekommen, und ich bin Gott von Herzen dankbar für dieses Erlebnis.
Abschließende Gedanken zur Hingabe an Gott
Okay, als letzten Satz – und ich mache jetzt wirklich Schluss – möchte ich nur noch Folgendes sagen, aber das ist wichtig: Gib dich niemals dem Ruf Gottes hin, gib dich niemals dem Willen Gottes hin, gib dich immer nur Gott hin. Das ist ein großer Unterschied.
Viele Christen geben sich ihrem Dienst hin, ihrem Ruf. Wenn dann ihr Dienst endet oder ihr Ruf nicht wahr wird, kollabieren sie. Gib dich immer nur Gott hin.
Gott hat Abraham berufen, als er 75 Jahre alt war. Er hat gesagt, dass seine Nachkommen so zahlreich sein würden wie die Sterne am Himmel, wie der Sand am Meer. Abraham war 86, hatte aber noch keinen Sohn. Und Abraham sagte: Gott hat mich berufen, ich muss viele Nachkommen haben.
Dabei hat Abraham einen Fehler gemacht. Er hat sich dem Ruf Gottes hingegeben und Ishmael gezeugt. Gib dich niemals dem Ruf Gottes hin, gib dich immer nur Gott hin. Dann wird er dich rufen. Amen.
