Persönliche Herkunft und Prägung durch Vorfahren
Liebe Gemeinde,
etwas, das wohl fast niemand unter uns über mich weiß, ist, dass in meinen Adern blaues Blut fließt. Meine Vorfahren mütterlicherseits waren adlig.
Mein bekanntester Vorfahre findet sich jedoch auf meiner väterlichen Seite: Mein Ururgroßvater war Theodor Christian Lohmann. Auf Wikipedia kann man nachlesen, dass er ein deutscher Verwaltungsjurist und Sozialreformer des 19. Jahrhunderts war. Er gilt als eine der treibenden Kräfte und Mitarchitekten der bismarckschen Sozialversicherung und als Schlüsselperson für das Verhältnis von Diakonie und Sozialpolitik.
Außerdem war er ein Kirchenmann. Er diente unter anderem als Generalsekretär der ersten hannoverschen Landessynode und war aktiv bei der Inneren Mission. Im Jahr 1901 wurde ihm – man höre und staune – die Ehrendoktorwürde in Theologie von der theologischen Fakultät Kiel verliehen.
Da ich selbst Politologe und Theologe bin, könnte man sagen, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Okay, das mag ein bisschen weit hergeholt sein, aber tatsächlich lässt sich wohl kaum leugnen, dass unsere Eltern und oft auch unsere Großeltern uns sehr prägen. Der Apfel fällt oft nicht weit vom Stamm. Wie der Vater, so der Sohn.
Für manche mag das eine Horrorvorstellung sein: Du hast dir immer vorgenommen, nicht so zu werden wie dein Vater oder deine Mutter. Andere sind sehr stolz auf ihre Vorfahren.
Wie ist das bei dir? Wer hat dich geprägt?
Kontext des Predigttextes im Johannesevangelium
In unserem heutigen Predigttext begegnen uns Menschen, die großen Wert auf ihre Vorfahren legen. Man erkennt deutlich, dass ihr Vater sie sehr geprägt hat.
Wir setzen unsere Predigtserie durch das Johannesevangelium fort. Heute kommen wir zu Kapitel 8, Verse 37 bis 45. Dieser Abschnitt befindet sich mitten in einem längeren Gespräch, einer längeren Auseinandersetzung. Jesus diskutiert hier mit einigen jüdischen Oberen, etwa sechs Monate vor seiner Kreuzigung in Jerusalem.
Das Gespräch beginnt in Kapitel 8, Vers 12, mit den Worten Jesu: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“ Jesus sagt weiter, dass die Menschen in der Finsternis leben.
In Vers 23 erklärt Jesus den Juden: „Ihr seid von unten her, ich bin von oben her. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt, dass ihr sterben werdet in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr sterben in euren Sünden.“
Letzte Woche haben wir in Kapitel 8, Vers 31 gesehen, dass Jesus sagte: „Wenn ihr an meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Daraufhin protestierten die Juden und sagten: „Wir sind Abrahams Kinder und waren niemals jemandes Knecht. Wie kannst du dann sagen: Ihr sollt frei werden?“
Jesus erklärte ihnen daraufhin: „Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Ein Knecht bleibt nicht ewig im Haus, aber der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn frei macht, seid ihr wirklich frei.“
Jesus betont immer wieder, dass er ganz anders ist als sie. Sie sind weit entfernt von ihm, aber sie brauchen ihn, und nur er kann ihnen helfen.
Zu Beginn unseres heutigen Predigttextes geht Jesus noch einmal auf die Behauptung der Juden ein, die gesagt hatten: „Wir sind Abrahams Kinder“ – besser übersetzt „Abrahams Nachkommen“. Hier beginnt unser Predigttext, Johannes 8, Vers 37.
Einführung in den Predigttext und Gebet
Bevor ich den Text lese, möchte ich noch eine Sache sagen. Manchmal, wenn man Videos schaut, gibt es vorher einen kurzen Warnhinweis: „Vorsicht, der folgende Inhalt kann verstörend auf Sie wirken.“
Das möchte ich auch hier sagen: Der folgende Inhalt könnte verstörend auf euch wirken. Aber nur Mut, er gibt uns Hoffnung.
Wir lesen Johannes 8,37:
„Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Kinder seid“, spricht Jesus Christus hier, „aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum. Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.“
Sie antworteten und sprachen zu ihm: „Abraham ist unser Vater.“
Jesus antwortete: „Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun aber sucht ihr, mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters.“
Da sprachen sie zu ihm: „Wir sind nicht unehelich geboren, wir haben einen Vater, Gott.“
Jesus sprach zu ihnen: „Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich, denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm. Ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
Ihr habt den Teufel zum Vater und wollt nach eures Vaters Gelüsten tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.“
Wow, das sind harte Worte.
Bevor wir uns nun diesen Text anschauen und aus Gottes heiligem, irrtumslosen und unfehlbarem Wort hören, möchte ich mit uns beten, dass Gott uns sein Wort durch seinen Geist so aufschließt, dass wir in diesem Wort leben und wahre Veränderung finden. So können wir ihm immer ähnlicher werden.
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater,
du sagst uns durch dein Wort, dass dein Wort von dir eingegeben und nütze ist zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit. Es soll den Menschen Gottes vollkommen machen und ihn zu allem guten Werk schicken.
Herr, wir wollen darauf vertrauen, dass du uns deshalb auch diese Worte gibst, damit sie uns zurechtweisen und zurüsten, so dass wir dir immer mehr Ehre geben.
Hilf uns zu verstehen, was du uns auch durch diese harten Worte sagen willst, damit dein Wort uns zum Segen wird.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Aufbau des Predigttextes und erste Auseinandersetzung
Unser Predigttext besteht im Wesentlichen aus vier Teilen. Die ersten drei Teile enthalten jeweils eine These der Juden, auf die Jesus antwortet. Nach diesen, könnte man sagen, drei Sparringsrunden folgt der vierte Teil, der sozusagen den Knockout darstellt. Dies sehen wir ab Vers 44.
Konkret beginnt es mit den Versen 37 bis 38, in denen Jesus auf die Behauptung eingeht, dass die Juden Nachkommen Abrahams seien. Danach folgt in den Versen 39 bis zum Anfang von Vers 41 die Antwort Jesu auf die Aussage der Juden: „Abraham ist unser Vater.“ Schließlich behandeln die Verse ab 41b bis 43 die Behauptung der Juden, sie hätten einen Vatergott. Auch diese Aussage widerlegt Jesus. Danach erfolgt der Knockout.
Wir wollen diese Punkte nacheinander betrachten und am Ende noch etwas ausführlicher darüber nachdenken, was uns das alles sagen will und was wir daraus für uns mitnehmen können.
Zu Beginn, ab Vers 37, erkennen wir, dass Jesus die Behauptung der Juden, Abrahams Nachkommen zu sein, in gewisser Weise anerkennt. Er sagt: „Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Kinder seid.“ Doch dann folgt ein „Aber“: „Aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum. Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.“
Der Text beginnt hier sehr hart, Jesus ist sehr konfrontativ. Wenn wir gewohnt sind, Worte von Jesus wie „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe geben“ zu hören, klingt das zunächst extrem hart. Ist das der gleiche Jesus? Warum ist er hier so konfrontativ? Und warum wird der Ton im Verlauf des Textes sogar noch härter?
Ich möchte vorschlagen, dass dies tatsächlich Ausdruck von Jesu Liebe ist. Jesus liebt die Menschen. Deshalb wirbt er um sie, lädt sie ein und ruft sie zu sich. Wenn sie seine Einladung jedoch immer wieder ablehnen, kommt irgendwann der Punkt, an dem Jesus einen etwas härteren Ton anschlagen muss.
Genau das sehen wir hier. Jesus hat die Juden immer wieder eingeladen und ihnen gezeigt, wer er wirklich ist. Doch sie haben ihn abgelehnt. Nun tut Jesus das, was jeder liebende Vater tun würde, wenn sein Kind trotz liebevoller Ermahnung „Geh nicht an die Straße“ oder „Lauf da nicht hin“ diese Warnungen ignoriert. Er ruft laut: „Geh da nicht hin, komm her!“ und zieht das Kind hart am Arm. Das tut zwar weh, aber es geschieht zum Besten des Kindes und ist Ausdruck von Liebe.
Ich hoffe, dass wir Gottes Wort so lesen. Es ist schön, wenn wir in Gottes Wort Zuspruch und Ermutigung finden, und das darf unsere Herzen erwärmen. Aber wenn Gottes Wort uns konfrontiert und scharf ermahnt, dann sollten wir unser Herz nicht verschließen. Es ist unser Vater, der in seiner Liebe zu uns spricht.
Jesus konfrontiert hier die Juden sehr direkt. Er macht deutlich, dass sie anstatt im Glauben zu ihm zu kommen und auf seine Worte zu hören, falsche Wege gehen. Sie hassen ihn, wollen ihn töten und lehnen sein Wort ab. Damit lehnen sie nicht nur Jesus ab, sondern auch Gott, den Vater, der seinen ewigen Sohn gesandt hat, um uns zu offenbaren, was er beim Vater selbst gesehen hat.
Durch die Ablehnung von Jesu Worten und von Jesus selbst zeigen die Juden, wer tatsächlich ihr geistlicher Vater ist. Die Aussage Jesu lautet hier ganz einfach: „Wie der Vater, so der Sohn.“ Jesus spricht die Worte seines himmlischen Vaters, und die Juden tun die Werke ihres Vaters.
So wird klar, dass sie zwar physisch Nachkommen Abrahams sein mögen, aber geistlich einen ganz anderen Vater haben. Die Juden verstehen das und protestieren dagegen. Damit geht dieses geistliche Duell in die nächste Runde.
Die zweite Behauptung der Juden und Jesu Antwort
Wieder hören wir nun aus dem Mund der Juden eine Behauptung über ihre eigene Identität, Vers 39: Sie antworten und sagen zu ihm: „Abraham ist unser Vater.“
Solche Aussagen sind schnell gemacht. Wir kennen viele Menschen, die einfach behaupten: „Ich bin Christ.“ Wer hat das nicht schon von Leuten gehört, von denen man ziemlich sicher weiß, dass sie nichts mit dem christlichen Glauben zu tun haben? „Ich bin Christ“, einfach weil ich in einer nominal christlichen Familie geboren wurde oder weil ich formal zu einer großen Kirche gehöre. Oder weil ich in Deutschland lebe, und hier ist man eben Christ.
Jesus macht deutlich, dass solche Behauptungen letztlich bedeutungslos sind, wenn sie nicht bestätigt werden durch ein Leben, das zeigt, dass Gott wirklich unser Vater ist. Dass wir tatsächlich Nachkommen des Vaters allen Glaubens, Abrahams, sind. Hier sagt Jesus: „Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun versucht ihr, mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters.“
Die Frage, die sich daraus ergibt, lautet: Was offenbaren deine Werke darüber, wer dein Vater ist, zu wem du gehörst? Man sollte an deinem Leben erkennen können, wer dein Vater ist. Es geht nicht darum, dass du irgendetwas einfach nur sagst oder sonntags an einen bestimmten Ort gehst.
Wahre Christen erkennen an, dass alle Worte Gottes wahr sind. Das ist das Erste, was Jesus hier sagt. Er spricht die Wahrheit. Er ist vom Vater gesandt worden, um uns Wahrheit zu verkünden. Jesus würde noch viel mehr für uns tun, als uns nur die Wahrheit zu verkünden, aber er hat nicht weniger als das getan: Er hat uns die Wahrheit verkündet. Das betont Jesus hier.
Es ist wichtig, dass wir das hören, denn heute haben wir manchmal die Tendenz, zwei Dinge zu trennen. Wir schauen auf das spätere Werk von Jesus und sehen in ihm den Retter. Dabei meinen wir, dass wir das von ihm, dem Herrn, der uns mit Wahrheit ins Leben spricht, lösen können. Also sagen manche: „Jesus ist mein Retter, aber sein Wort, na ja, das mag teilweise stimmen und teilweise voller Fehler sein.“ Das passt nicht zusammen.
Jesus sagt: „Ich spreche die Wahrheit, weil ich sie vom Vater gehört und gesehen habe, und die verkündige ich euch.“ Menschen, die Jesus lieben, hören auf das, was er sagt, und streben danach, auch so zu leben. Er sagt damit: Sie leben so, wie Abraham gelebt hat.
Über Abraham erfahren wir, dass er Gott vertraut hat. Das ist die große biblische Aussage über Abraham. Er hat das nicht perfekt getan, und auch seine Kinder, die wahren Kinder, machen das nicht perfekt. Aber Abraham hat Gott geglaubt, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Wahre Kinder Abrahams vertrauen. Sie leben im Vertrauen auf Gott.
Das taten die Juden damals nicht. Sie waren zwar physisch Nachkommen Abrahams, aber geistlich keine Kinder Abrahams. Das macht Jesus hier sehr deutlich. Wieder protestieren die Juden vehement, und wir sehen, wie der Konflikt weiter eskaliert.
Die dritte Behauptung der Juden und Jesu Antwort
Wir sehen ab Mitte Vers 41, es geht in die dritte Runde. Die Juden sagen: „Wir sind nicht unehelig geboren, wir haben einen Vater, Gott!“ Das ist eine etwas merkwürdige Aussage, denn Jesus hat ihnen gar nicht vorgeworfen, unehelig geboren zu sein.
Ich glaube, was hier tatsächlich passiert, ist ein versteckter Gegenangriff. Sie versuchen, denjenigen zu diskreditieren, der sie anklagt. Von wem wird gesagt, dass er unehelig geboren ist? Nur von einem, oder? Von Jesus. Das hat sich herumgesprochen: Seine Mutter Maria war schwanger, bevor sie verheiratet war. Er sei unehelig geboren worden. Das ist die große These.
Denn wir wissen tatsächlich aus der Schrift nicht, ob Maria je versucht hat, sich zu verteidigen und zu erklären: Nein, es war so, dass der Heilige Geist über mich gekommen ist und ich einfach schwanger wurde. Es ist nicht unehelig oder vorehelig passiert, sondern es war Gottes Werk. Wahrscheinlich hätte ihr das auch keiner geglaubt.
Das heißt, das war die These, die im Raum stand: Jesus, den sie ablehnten, wurde von ihnen gerne als unehelich geboren bezeichnet. Und das kommt den Feinden Jesu hier gerade ganz gelegen. Nachdem sie von Jesus mit ihrer Sünde konfrontiert wurden, schlagen sie einfach schnell zurück. Das erleben wir heute auch, oder?
Diejenigen, die treu zu Gottes Wort stehen, werden von Feinden der Wahrheit ganz schnell als intolerant, lieblos oder als jemand, der niemals so wie Jesus gewesen sein kann, abgewertet. Das hindert manche Feinde der Wahrheit nicht einmal daran, sich selbst Kinder Gottes zu nennen. Aber das sind sie natürlich ebenso wenig wie die Feinde Jesu damals.
Jesus macht das ganz deutlich und wird in seiner Konfrontation immer direkter und schärfer. Er sagt: „Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich, denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm. Ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.“
Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr meine Worte nicht hören könnt. Im Prinzip tut Jesus hier genau dasselbe wie schon zweimal zuvor. Er bringt immer zwei Aspekte vor, die offenbaren, dass sie nicht wahrhaft im geistlichen Sinne Kinder Abrahams sind, dass sie nicht wahrhaft Kinder Gottes sind.
Das eine ist ihre Haltung Jesus gegenüber. Er hat bereits zweimal gesagt, dass seine Feinde versuchen, ihn zu töten, und hier macht er noch einmal deutlich, wie ihre Haltung ihm gegenüber ist. Wenn sie tatsächlich Gottes Kinder wären, würden sie ihn lieben und nicht töten wollen. Ihre Haltung Jesus gegenüber offenbart also, zu wem sie wirklich gehören.
Zum anderen zeigt sich ihre wahre Identität darin, wie sie mit dem Wort Gottes umgehen, das Jesus ihnen verkündet. Jesus hat in der ersten Runde gesagt: „Mein Wort findet bei euch keinen Raum.“ In der zweiten Runde sagt er, dass er die Wahrheit gesagt hat, wie er sie von Gott gehört hat. Hier sagt er nun, dass sie sein Wort nicht verstehen, weil sie sein Wort nicht hören können.
Das ist kein akustisches Problem, sondern ein Problem des Herzens. Sie lassen es nicht an sich heran, sie wollen es nicht wahrhaben. Ob jemand den unsichtbaren Gott zum Vater hat, zeigt sich also nicht daran, dass man einfach sagt: „Gott ist mein Vater.“ Es zeigt sich daran, ob man den von Gott gesandten Sohn Gottes liebt.
Wahre Kinder Gottes lieben den Sohn Gottes. Das ist wichtig in unserer verwirrten Welt, dass wir das klar haben. Ich sollte immer wieder sagen: Es sind alles Kinder Gottes, und der eine nennt ihn so, die anderen nennen ihn anders, ob Allah oder Jesus. Jesus sagt hier ganz deutlich: Wer mich ablehnt, wer Jesus Christus nicht anerkennt, wer ihn nicht liebt – und zwar liebt als den, der von sich selbst sagt, dass er und der Vater eins sind, dass er nicht nur ein Prophet oder ein guter Morallehrer ist, sondern tatsächlich selbst Gott, der ewige Sohn Gottes – wer das ablehnt und ihn so nicht liebt, von dem sagt Jesus, der ist kein Kind Gottes.
Es ist so wichtig, dass wir Jesus Christus klar kennen. Er sagt, wahre Liebe zeigt sich nicht darin, dass wir einfach nur sagen: „Ja, ich liebe Jesus.“ Liebe wird sichtbar in Werken. Wenn Menschen verheiratet sind, können wir ihren Ehepartner fragen: Du kannst noch so oft sagen: „Ich habe dich lieb“, und gleichzeitig immer das Gegenteil von dem tun, was dein Ehepartner will. Irgendwann wird dir dein Wort niemand mehr glauben.
Wahre Liebe zeigt sich in einem entsprechenden Leben. Das ist es, was Jesus hier betont. „Dann würdet ihr hören, was ich sage.“ Damit meint er nicht nur akustisch wahrnehmen, sondern dass ihr darauf hört, dass ihr ihm gehorcht.
Nur die Juden tun das nicht. Sie lieben Jesus nicht, sie hassen ihn. Er ist ihnen ein Dorn im Auge. Das heißt, anstatt ihn zu lieben und auf ihn zu hören, verschließen sie ihre Herzen für sein Wort und wollen ihn töten.
So geht jetzt die dritte Runde dieses Sparrings zu einem Ende.
Das Urteil Jesu – Der geistliche Vater der Juden
Was Jesus jetzt tut, ist in gewisser Weise, dass er das letztendliche Urteil verkündet. Wenn wir bei der Box-Illustration bleiben wollen, holt er jetzt zum Knockout aus. Das zeigt sich in Vers 44. Jesus sagt ganz klar und direkt: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach den Gelüsten eures Vaters wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.“
Das sind harte Worte: Ihr habt den Teufel zum Vater. Der Grundsatz „Wie der Vater, so der Sohn“ trifft hier auf diese Juden zu. Sie wollen und tun letztendlich genau das, was ihrem Vater, dem Teufel, gefällt.
Dann schaut Jesus auf den Teufel und beschreibt, wer er ist und was er tut. Ich hoffe, wir alle wissen, dass es einen Teufel gibt. Er ist ein gefallener Engel. Er war nicht immer da, sondern ist gefallen, hat gegen Gott rebelliert und musste aus Gottes Gegenwart verschwinden. All das geschah irgendwann zwischen der Schöpfung und dem Sündenfall.
Der Teufel wird hier als „ein Mörder von Anfang an“ beschrieben. Das heißt, Jesus erinnert daran, dass der Teufel uns zum ersten Mal begegnet, als er sich aufmacht zu einem Mord. Er verführte unsere allerersten Vorfahren dazu, Gott zu misstrauen und von dem einen Baum zu essen, von dem sie nicht essen durften – dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Gott hatte Adam zuvor gewarnt, dass er sterben müsse, wenn er von der Frucht dieses Baumes esse.
Der Teufel sagt: „Ja, ist mal.“ Er ist ein Mörder von Anfang an. So kamen sowohl der physische als auch der geistliche Tod in diese Welt. Seit dem Sündenfall sind wir Menschen sterblich.
Wenn wir heute am Volkstrauertag darüber nachdenken, wie traurig es ist, dass Menschen vor uns gegangen sind und wir darüber trauern, dann erkennen wir damit an, dass der Tod nicht normal ist. Er ist nicht natürlich, sondern unnatürlich. Wir sind geschaffen worden für die Ewigkeit, für ein ewiges Leben. Der Tod kam durch die Sünde in die Welt. Der Teufel hat das verursacht. Er ist ein Mörder von Anfang an.
Zum anderen hat der Teufel mit der Verführung zur Sünde – indem er die ersten Menschen dazu brachte, Gott zu misstrauen und gegen ihn zu handeln – dafür gesorgt, dass sie von Natur aus geistlich tot sind. Das hören wir in der Textlesung vorhin, in Epheser 2,1: „Auch ihr wart einst tot in euren Sünden und Übertretungen.“
Natürlich sind wir im physischen Sinne quicklebendig durch die Welt gelaufen. Aber im geistlichen Sinne waren wir tot. Das heißt, der Teufel ist ein Mörder von Anfang an. Er hat die Menschen verführt, der Lüge mehr zu glauben als der Wahrheit Gottes, und hat sie so geistlich getötet. Außerdem verführte er sie dazu, das zu tun, wovor Gott gewarnt hatte: Es würde den physischen Tod nach sich ziehen. Diesen Tod erleiden die Menschen seitdem.
All das nahm seinen Ausgang damit, dass der Teufel, der ein Mörder von Anfang an ist, auch gelogen hat. Er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. Die erste Lüge in dieser Welt kam vom Teufel. Er sagte etwas, was Gott nicht gesagt hatte, verdrehte die Dinge und log immer wieder.
Jesus hilft uns hier, einen Blick auf den Teufel zu bekommen: Ein Mörder von Anfang an, der Vater der Lüge.
Die Juden mögen Jesus gegenüber behaupten, dass sie Abrahams Kinder seien, ja sogar Gottes Kinder. Doch ihre Werke offenbaren, wer tatsächlich ihr Vater ist. So wie ihr Vater, der Teufel, wollen sie morden. Sie planen, Jesus zu töten, anstatt ihn als den ewigen Sohn Gottes, der von Gott gesandt ist, zu lieben und zu ehren.
Und so wie ihr Vater, der Teufel, lehnen sie die göttliche Wahrheit ab, die Jesus ihnen im Auftrag seines Vaters verkündet. Damit erkennen wir: Wie der Vater, so der Sohn.
Die Frage nach unserem geistlichen Vater
Nun, das wirft eine große Frage auf: Was hat das alles nun mit uns zu tun? Die offensichtliche Frage, die sich für jeden von uns stellt, lautet: Wer ist unser Vater? Wer ist dein Vater?
Interessanterweise sagt die Bibel, dass es auf der ganzen Welt nur zwei Familien gibt. Wir sind entweder Kinder Gottes oder Kinder des Teufels. Dazwischen gibt es nichts. Jesus macht das immer wieder deutlich: Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Im ersten Johannesbrief Kapitel drei, aus dem wir am Anfang gehört haben, wird klar: Wir sind entweder Kinder Gottes – preist den Herrn dafür – oder wir sind Kinder des Teufels.
Letzte Woche haben wir darüber nachgedacht, dass Jesus in den Versen vor unserem heutigen Predigttext erklärt, dass wir von Natur aus Knechte der Sünde sind, dass wir die Sünde tun. Jesus hat den Menschen gesagt: Von Natur aus seid ihr nicht Kinder Gottes, von Natur aus seid ihr nicht frei, von Natur aus gehört ihr nicht nach oben, ihr seid nicht Menschen, die zum Licht gehören. Von Natur aus seid ihr in der Finsternis, ihr seid unten, ihr seid Knechte der Sünde. Von Natur aus sind wir alle Kinder des Teufels.
Auch wenn es gerade ruhig ist, ist mir klar, dass es in einigen von euch nun rumort und ihr vielleicht innerlich protestiert. Ihr denkt: Wir waren niemals Kinder des Teufels. Wir hatten schon immer nur einen Vater, Gott.
Meine Lieben, ich kann mich gut daran erinnern, dass das einmal mein Credo war. Ich wurde einst von einer jungen Frau damit konfrontiert, dass sie in Frage stellte, ob ich wirklich ein Kind Gottes bin. Sie sagte mir deutlich: Ich glaube, du stehst nur auf der falschen Seite.
Da schrie alles in mir auf, und ich sagte: Was maßt sie sich eigentlich an? Ich bin hineingeboren worden in eine evangelisch-lutherische Familie. Ich ging regelmäßig – wenn auch nur einmal im Jahr – in die Kirche. Ich war getauft und konfirmiert. Ich zahlte sogar Kirchensteuer. Und glaub es oder nicht: Meine Initialen sind die gleichen wie die von Martin Luther.
Natürlich hatte ich auch eine Bibel zu Hause, auch wenn ich sie selten gelesen habe. Kann man über einen Menschen wie mich damals wirklich sagen, dass ich ein Kind des Teufels war? Geht das nicht ein bisschen zu weit?
Nun, Jesus erklärt: Kinder Gottes lieben Jesus Christus und nehmen sein Wort an. Kinder des Teufels hingegen folgen ihrem Vater, sind Mörder und Lügner.
Die natürliche Haltung des Menschen und der Weg zur Veränderung
Nun machen wir den ersten Test. Kinder Gottes lieben Jesus und nehmen sein Wort an. Fakt ist: Von Natur aus liebt niemand Jesus. Manche mögen das sehr früh behaupten, aber tief in unserem Herzen wollen wir unsere eigenen Herren sein und folgen unseren sündigen Begierden. Das ist unsere natürliche Ausrichtung.
Deswegen nehmen wir Gottes Wort auch nicht vollkommen an, sondern bestenfalls das, was uns gerade in den Kram passt. Von Natur aus sind wir offensichtlich keine Kinder Gottes. Nun heißt das also, dass wir von Natur aus Kinder des Teufels sind. Jesus erklärt, dass Kinder des Teufels den Gelüsten des Teufels folgen.
An anderer Stelle, in der Bergpredigt, erklärt Jesus, dass Mord im Herzen beginnt, sichtbar wird durch Worte im Zorn und dass man damit schon gegen das Gebot „Du sollst nicht töten“ verstößt. Deine Herzenshaltung ist die eines Mörders. Bist du ein Mensch oder warst du zumindest mal ein Mensch, der diese innere Haltung hatte?
Jesus sagt, der Teufel lügt, und die Kinder des Teufels folgen ihm in der Ablehnung seiner Wahrheit. Das ist interessant: Schon die jüngsten Kinder, etwas Ältere finden das manchmal ganz schön frech, das zu sagen. Aber Eltern von kleinen Kindern haben gar kein Problem damit, weil sie wissen, dass selbst die jüngsten Kinder intuitiv lügen können. Ich musste meinen Töchtern nicht beibringen, wie Lügen geht. Mir mussten das meine Eltern auch nicht beibringen. Das steckt in uns drin.
Dann werden wir älter und werden einfach besser darin, die Wahrheit auf raffiniertere Weise zu verdrehen und zu verdecken. Aber das ist unsere Natur. Wenn in dir immer noch etwas aufbegehrt, dann denk mal darüber nach: Wann war das letzte Mal Zorn gegen einen Menschen in deinem Herzen? Vielleicht gerade gegen mich, wenn ich hier predige? Wann hast du das letzte Mal die Wahrheit abgelegt, vielleicht gerade jetzt, wo ich sie dir predige?
Tatsächlich sind alle Menschen von Natur Kinder des Teufels. Es ist wichtig, dass wir diese harte Wahrheit hören. Das ist das, was Jesus den Juden immer und immer wieder gesagt hat. Ich habe am Anfang darauf hingewiesen: Jesus erklärt, dass wir von Natur aus in der Finsternis sind, während er das Licht der Welt ist. Wir sind von Natur aus unten, während er allein von oben gekommen ist. Wir sind von Natur aus Knechte der Sünde, während er allein im Haus des Vaters bleiben kann. Er sagt nun, dass wir von Natur aus Kinder des Teufels sind, während er der eine geliebte Sohn Gottes ist.
Aber seht, er ist nicht nur gekommen, um uns diese harte Wahrheit zu verkündigen. Er ist gekommen, um uns einen Ausweg zu zeigen. Wenn wir bisher dachten: „Wie der Vater, so der Sohn“, es ist fast ein Naturgesetz, „Ich kann nicht anders, meine Eltern waren so, ich muss so sein, ich bin ein Kind des Teufels, ich kann nicht anders sein“, dann hat Jesus wunderbare Wahrheiten für dich.
Denn er ist der vom Vater gesandte Sohn, der zu uns in die Finsternis kam. Er ist der, der zu uns nach unten in diese gefallene, totgeweihte Welt gekommen ist. Er ist der, der zu den Knechten der Sünde kam, der zu den Kindern des Teufels hinabkommt, mit dem Ziel, uns aus der Finsternis ans Licht zu bringen, uns den Weg von unten nach oben zum Vater zu zeigen, uns, die wir Knechte sind, wirklich frei zu machen.
Er will uns, die wir bisher Knechte und Kinder des Teufels sind, adoptieren, sodass wir Kinder Gottes sein können, zu seinen Söhnen und Erben werden können. Seht ihr, wir müssen nicht so bleiben wie unser erster Vater. Veränderung ist möglich, grundlegende Veränderung ist möglich. Dazu ist Jesus gekommen, und in seiner großen Liebe und Barmherzigkeit hat Gott der Vater seinen Sohn genau dazu gesandt.
Jesus verkündigt dem Menschen hier die traurige Wahrheit, um dann einen Ausweg zu schaffen. Deswegen geht Jesus von da an weiter Richtung Kreuz. Nachdem er die Menschen konfrontiert hat mit ihrer Ablehnung Gottes und ihrem Unglauben, nachdem er ihnen ihre große Not gezeigt hat, und nachdem Jesus uns gezeigt hat, wie ein gottgefälliges Leben aussieht – ein Leben in der Wahrheit und voller Liebe – nimmt er die gerechte Strafe für unsere Lügen und für unser Morden auf sich.
Er stirbt am Kreuz stellvertretend für Lügner und Mörder, die das in ihren Herzen tun, in ihren Gedanken, und nimmt das gerechte Gericht auf sich. Dazu kommt Jesus, dazu stirbt Jesus. Er gibt sich hin, er stirbt stellvertretend für Sünder, so dass wir durch den Glauben an ihn neues Leben haben können.
Wir können wiedergeboren werden zu einem neuen Leben. Wir können hineinadoptiert werden, aus der Finsternis hinein ins Licht, aus der Gefangenschaft hinein in die Freiheit, von unten nach oben, aus der Kindschaft des Teufels heraus in die Kindschaft Gottes.
Seht ihr, ich hoffe, wir nehmen wahr: So hart dieser Text ist, das wirklich Schockierende ist nicht, dass wir Kinder des Teufels sind. Das sehen wir tagtäglich. Diese Welt lebt unter dem Fluch des Teufels, unter der Gefangenschaft des Teufels.
Schauen wir uns um und sehen: Jeder Krieg, jede Lüge, jedes böse Wort, jede Ungerechtigkeit und so vieles mehr offenbart, wessen Vater über die Kinder herrscht in dieser Welt.
Nein, das wirklich Schockierende ist, dass Gott bereit war, seinen einen geliebten Sohn zu opfern, sodass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, nicht in dieser Gefangenschaft bleibt, kein Kind des Teufels bleiben muss, sondern ewig leben darf als Kind Gottes.
Ist es nicht wirklich atemberaubend, dass Jesus bereit war, sich von bösen Menschen verraten, foltern und brutal kreuzigen zu lassen und so die gerechte Strafe auf sich zu nehmen, die wir verdient hätten? Ist das nicht wirklich überraschend, schockierend, erstaunlich und absolut großartig?
Wenn Jesus hier den Juden klar und deutlich sagt, wo sie geistlich stehen, dann ist das Ausdruck seiner Liebe. Und wenn Gottes Wort uns, wenn es dir heute vielleicht etwas darüber zeigt, wo du geistlich stehst, dann tut er das, weil er dich liebt.
Einladung zur Umkehr und Gebet
Hast du erkannt, dass du Jesus brauchst? Ist dir klar, dass du von Natur aus nicht vor Gott bestehen kannst? Bist du im Glauben zu Jesus gekommen? Wenn nicht, dann zögere nicht länger. Kapituliere vor ihm und erkenne an: Okay, ich habe mir vielleicht immer eingeredet, dass alles in Ordnung ist, dass Gott mein Vater ist und dass alles passt. Doch wenn ich tief in mein Herz schaue, erkenne ich, wessen Kind ich wirklich bin.
Das Wort richtet sich besonders an die Teenager und Kinder unter uns. Denkt nicht, nur weil ihr in einer christlichen Familie geboren seid oder von klein auf viel von Jesus gehört habt und das irgendwie auch gut findet, dass ihr deshalb automatisch Kinder Gottes seid. Es braucht diesen aktiven Schritt, zu Gott zu kommen, zu Jesus zu kommen und zu sagen: Jesus, ich will dich nicht nur zur Kenntnis nehmen, ich will dich wirklich lieben. Ich möchte, dass du mich prägst und mir durch dein Wort immer mehr ins Leben sprichst.
Was für die Kinder und Teens unter uns gilt, gilt für uns alle: Komm zu Jesus und lass dich von ihm verändern. So wie der Vater ist, so ist der Sohn, so sind auch die vielen Söhne und Töchter.
Seht ihr, letztendlich ist es völlig unbedeutend, ob in meinen Adern blaues Blut fließt – was auch immer das überhaupt bedeutet. Es ist völlig unbedeutend, was meine Vorfahren Großes geleistet haben. Es spielt keine Rolle, ob du aus einer kaputten oder einer ganz tollen Familie kommst, denn letztendlich müssen wir anerkennen: Der Teufel ist unser aller Vater.
Doch aufgrund der erstaunlichen Gnade Gottes können Kinder des Teufels zu Kindern Gottes werden, wenn wir uns Jesus Christus zuwenden und seinem Wort vertrauen. Hast du das erlebt?
Das sind die ersten Worte dieses Gottesdienstes, in die du mit Freude einstimmen darfst. Matthias Mockler hat diesen Gottesdienst mit 1. Johannes 3,1 begonnen: "Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen, und wir sind es auch."
Ich bete mit uns: Himmlischer Vater, danke, dass du ein Gott bist, der sich von uns als Vater ansprechen lässt. Wir erkennen an, dass wir von Natur aus nicht deine Kinder waren. Herr, ich bete für diejenigen unter uns, die vielleicht anfangen zu ahnen, dass sie noch nicht wirklich deine Kinder sind. Ich bete, dass sie zu dir fliehen, dass sie zu dir kommen und sich Jesus zuwenden, wie er sich uns in deinem Wort offenbart.
Ich bete, dass sie in ihren Herzen eine Veränderung erleben, dass du ihnen neue Herzen gibst und sie adoptierst, sodass sie deine Kinder werden. Herr, ich bete für uns alle, die wir deine Kinder sind. Wir bekennen dir, dass wir so oft noch in den Werken unseres ersten Vaters wandeln.
Herr, vergib uns und hilf uns, immer mehr zu verstehen, wer nun unser Vater ist, damit wir mehr darauf bedacht sind, dir die Ehre zu geben. Hilf uns, immer mehr auf dich zu schauen, damit wir durch deinen Geist verwandelt werden können – immer mehr hinein in dein Ebenbild.
So wirke du durch dein Wort und deinen Geist und mach uns dir immer ähnlicher. Und so loben und preisen wir dich, unseren Vater, durch Jesus Christus, unseren Retter und Herrn. Amen.