Begrüßung und Einleitung: Begegnung im Namen Jesu
Guten Morgen, sowohl in Präsenz als auch online. Schön, dass ihr da seid. Ich möchte euch im Namen Jesu Christi, unseres Herrn, begrüßen, in dessen Namen wir uns hier treffen.
Hast du dich diese Woche schon einmal nicht ernst genommen gefühlt? Das passiert ja unter Menschen immer wieder. Die kleine Laura erzählt ihrem Papa Ralf sehr ausführlich von ihrem Tag. Irgendwann sagt Ralf: „Jetzt habe ich's!“ Laura schaut ihn neugierig an und fragt, was los sei. Ralf meint dann leider, er habe ein Problem bei der Arbeit. So ähnlich könnte es, glaube ich, jedem von uns schon einmal passiert sein. Die Situation ist zwar nicht wirklich passiert – ich habe Ralf vorher gefragt, ob ich ihn verwenden darf –, aber so ähnlich kennen das viele. Ehepaare oder Ehefrauen zum Beispiel erleben es oft, dass sie etwas erzählen, der Mann aber ganz woanders ist und sich später an nichts mehr erinnert.
Eine ähnliche Situation passiert Gott ständig. Wir kommen zu ihm und erwarten etwas von ihm. Vielleicht spricht er sogar zu uns, aber eigentlich hören wir gar nicht richtig zu – weder mit unserem Herzen noch mit unserem Verstand.
In Markus 11 wird eine Begebenheit berichtet, in der Jesus zweimal in den Tempel ging und dort für Ordnung sorgte. Die zweite Tempelreinigung, so wird das Ganze auch genannt, steht in Markus 11,15-17:
„Und er kam nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die hinauszutreiben, die im Tempel kauften und verkauften. Er stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenverkäufer. Er ließ nicht zu, dass jemand ein Gerät durch den Tempel trug. Und er lehrte sie und sprach: ‚Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.‘“
Das ist tatsächlich ein hartes Wort zum Morgen, eine deutliche Begrüßung.
Doch jetzt kommt die gute Nachricht: Jesus hat nicht alle aus dem Tempel hinausgeworfen. Zumindest die, die dem Berichterstatter die Information gegeben haben – nämlich Petrus oder irgendeiner der Jünger, die ja dabei gewesen sein müssen – hat er nicht rausgeschmissen. Ich werde euch jetzt auch nicht alle rausschmeißen, das verspreche ich. Vor allem wird es Gott nicht tun, denn Gott ist gnädig und akzeptiert uns hier, auch wenn unser Herz noch voll von Sorgen ist und unsere Gedanken noch nicht ganz da sind.
Deshalb habe ich gerade zur Einleitung auch diese Formulierung gewählt, die zunächst etwas geistlich klingt: Wir treffen uns im Namen Jesu, im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Das soll auch das Lied sein, das zu Beginn schon gespielt wurde: „Herr, in deinem Namen treffen wir uns hier.“
Es geht nicht darum, dem Prediger alle seine Fähigkeiten abzuringen, und es geht auch nicht darum, die Qualität der Musik zu beurteilen oder wie gut dieser Raum ausgestattet ist und ob der Stuhl bequem ist. Das sind alles schöne Vorteile, die wir hier genießen. Eigentlich geht es um eine Herzensbegegnung zwischen Gott und mir, zwischen dir und mir und auch untereinander.
In diesem Sinne lasst uns singen: „Herr, in deinem Namen treffen wir uns hier.“ In der Stille wollen wir jetzt vor dich treten.
Die Kinder, die kleinen und auch ein großes Kind, werden jetzt in die Kinderstunde verabschiedet. Anschließend werde ich gemeinsam mit euch für diesen Gottesdienst beten. Bitte steht dazu auf!
Vater im Himmel, hab Dank, dass du uns akzeptierst, wenn wir heute Morgen hierher gekommen sind. Dass das nicht nur leere Worte sind, wenn wir sagen: „Wir treffen uns in deinem Namen“, sondern dass es tatsächlich nach deinem Wohlgefallen ist. Nicht weil wir uns dabei so angestrengt haben, nicht weil wir besondere Kleidung tragen und auch nicht, weil wir so tolle Gedanken haben – sondern weil du es so gewollt hast. Dafür beten wir dich an an diesem Morgen, dass du uns begegnest in deinem Wort.
Wir danken dir dafür, denn es gibt nichts Größeres und Schöneres als eine Begegnung zwischen Mensch und Gott auf dieser Welt. Und ja, wir bitten dich, dass du tatsächlich zu unseren Herzen sprichst. Nicht nur unseren Verstand berührst oder unsere Seele, sondern dass du unser innerstes Wesen durch dein Wort triffst und veränderst. Amen!
Jetzt gibt es das Kinderlied, danach dürfen die Kinder zu ihrem Gottesdienst gehen. Und ja, Tobi, dann darf ich dich nach vorne bitten.
Einführung in das Thema: Der geistliche Kampf und die Waffenrüstung Gottes
Wir setzen die Reihe zu dem Thema fort, mit dem wir vor ungefähr vier Wochen begonnen haben. Die Überschrift damals lautete: „Wache auf, du bist im Krieg.“ Das Ganze war eine Hinleitung zur Waffenrüstung Gottes. Heute geht es um den zweiten Teil. Wir werden uns zwei Elemente der Waffenrüstung anschauen, die Gott uns allen, seinen Kindern, zur Verfügung stellt.
Wir müssen sagen: Gott stellt uns eine Rüstung zur Verfügung – die Waffenrüstung Gottes. Das ist der Ernst der ganzen Sache, damit wir bestehen können. Das ist das Ziel. Gott stellt dir diese Rüstung zur Verfügung, damit du im Alltag bestehen kannst. Das war auch der Zielgedanke der letzten Predigt, die das Thema einleiten sollte, indem sie uns den Ernst der Lage zeigt.
Letztes Mal haben wir die Dinge einigermaßen durchgearbeitet. Dabei stand ein Hauptgedanke im Vordergrund: Gott möchte sich durch die Gemeinde vor den Dämonen und vor dem Teufel verherrlichen. Das entnahmen wir aus Kapitel 3, Vers 10. Dort heißt es, dass Gott sich an der Gemeinde verherrlicht, um seine Weisheit vor den Engeln und Dämonen zu zeigen.
Weil diese Dämonen Gott hassen und nicht wollen, dass er sich durch uns verherrlicht, greifen sie uns an. Das war die Lehre, die wir aus Kapitel 3, Vers 10, in Verbindung mit Kapitel 6, Vers 10 bis 13, herausgefunden haben. Dort wird zweimal von Dämonen gesprochen: Einmal will Gott sich an ihnen verherrlichen, und diese gleichen Dämonen greifen die Gemeinde an. Indem sie uns angreifen, greifen sie Gott an. Warum? Weil sie Gott hassen und den Plan Gottes ablehnen, sich durch die Gemeinde zu verherrlichen.
Das ist eine Realität, in der du und ich stehen, wenn wir Christus folgen. Die Dämonen und auch der Teufel wollen, dass wir fallen. Sie wollen unseren Glauben bekämpfen und dir dein Christenleben schwer machen. Das ist einfach die Realität, in der wir leben. Manchmal merken wir es nicht, manchmal liegen wir schon am Boden und haben deswegen Ruhe, und manchmal machen wir uns auf und merken, wie wir angefochten werden. Das ist einfach so.
Andererseits haben wir beim letzten Mal auch festgehalten, und das ist das Fundament, auf dem wir stehen: Christus ist der Sieger. Zum einen, weil er der Schlange den Kopf zerschlagen hat, zum anderen, wie man in Kolosser 2 nachlesen kann, weil er bei seinem Tod am Kreuz öffentlich über Engel und Dämonen triumphiert hat. Das ist die Grundlehre, auf der wir stehen.
Wir sind auf der Seite des Siegers, und der Kampf ist besiegt. Wir sind in der Hand unseres Retters, wir gehen ins ewige Leben ein, Gott baut seine Gemeinde, und Gottes Plan wird geschehen. Wir sind auf der Seite des Siegers. Trotzdem versucht der Feind Gottes, Gott die Ehre zu rauben, indem er seine Gemeinde angreift. Das ist das Szenario, in dem wir stehen.
In diesem Sinne war ein Zielgedanke der letzten Predigt vor vier Wochen: Lieber Christ, verstehe eins – du stehst im Krieg. Verstehe es! Und verstehe es nicht nur, sondern nimm auch die Lösung zur Hand, die Gott dir bereitstellt. Verstehe, dass du im Krieg bist, und ergreife deswegen die Rüstung, die Gott dir zur Verfügung stellt.
Paulus schreibt uns im Epheserbrief nicht: „Ihr armen Christen, ihr seid wie ein Ball, der von dämonischen Kräften hin und her geworfen wird.“ Nein, er sagt: Ihr könnt bestehen. Wie? Indem ihr die ganze Waffenrüstung Gottes anzieht. Das ist der Gedanke. Paulus will uns keine Angst machen, sondern sagen: Ihr steht auf der Seite des Siegers und habt alle Mittel zum Bestehen.
In diesem Sinne war die Hoffnung bei der letzten Predigt, dass wir wachgerüttelt werden – wachgerüttelt im Sinne von „aufwachen“. Weg von dem Gedanken, dass das Christenleben ein Ponyhof ist oder wie eine Blumenwiese, über die ich singend hüpfe und denke, alles ist gut und ich fahre ins ewige Leben ein. Ja, das ist unser Ziel, aber das Christenleben kann auch hart werden. Deswegen müssen wir uns rüsten. Wir stehen im Krieg.
Ich möchte vor allem für die Zuschauer, die vielleicht auf YouTube zuschauen, ganz bewusst noch einmal sagen, damit es niemand falsch versteht: Wenn Paulus hier von Krieg spricht und wir von Krieg reden, dann geht es nicht um einen Krieg gegen Menschen. Wir rufen nicht zu einem Dschihad auf oder zum Kämpfen gegen andere Menschen. Überhaupt nicht.
Hier handelt es sich um eine Metapher, die uns zeigen soll, dass wir in unserem Glauben Kämpfe zu überwinden haben. Wir sollen unsere Feinde lieben – das ist die Botschaft des Evangeliums. Paulus schreibt, unser Kampf geht nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen geistliche Mächte. Wenn Paulus hier von Militärsprache spricht, meint er eine geistliche Dimension.
Das heißt, dass der Christ, der sein Glaubensleben ernst nimmt, auf geistlicher Ebene angegriffen wird. In diesem Sinne befinden wir uns im Kampf. Man kann es sich bildlich vorstellen wie eine Fußballmannschaft, die sich im Aufstiegskampf befindet. Es ist kein Kampf gegen Menschen, sondern ein Kampf im Glauben.
Die Waffenrüstung Gottes: Einführung und Überblick
Schlagen wir Epheser Kapitel 6 auf. Ich vermute, die meisten haben schon in den Versen 14 bis 20 nachgeschlagen. Heute werden wir uns aus Zeitgründen nur die ersten zwei Elemente anschauen und dann in vier Wochen die restlichen, sofern wir bis dahin durchkommen. Ich werde sehen, wie es läuft.
Epheser 6,14-20 – und eines muss ich euch noch sagen: Jeder, der sich mit der Waffenrüstung beschäftigt hat, weiß, dass es zu fast jedem Punkt verschiedene Auslegungen gibt. Das ist wirklich nicht einfach. Deshalb prüft alles, was ich sage. Ich versuche, das so weit zu erklären, wie ich es verstehen und argumentieren kann. Aber ihr werdet sehen, dass alle anerkannten großen Lehrer unterschiedliche Meinungen haben. Benedikt Peters sieht das anders als William MacDonald, der wiederum anders denkt als John MacArthur und so weiter. Das ist wirklich so.
Das heißt, man kann sich da schwer seine eigene Meinung bestätigen lassen, weil man jedes Mal, wenn man etwas dazu liest, in der eigenen Meinung erschüttert wird. Also lesen wir Epheser Kapitel 6, Verse 14 bis 20, und schließen an das an, was wir letztes Mal gehört haben.
Letztes Mal haben wir die Verse 10 bis 13 gehört, die eine Einleitung zur Waffenrüstung bilden – sozusagen das „Stärkt euch, weil ihr im Kampf steht“. Jetzt sagt Paulus, wie wir diesen Kampf bestehen können. Er schreibt in Vers 14: „So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist.“
Weiter heißt es: „Indem ihr zu jeder Zeit betet, mit allem Gebet und Flehen im Geist und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen und auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekannt zu machen, für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich darin freimütig rede, so wie ich reden soll.“
Was Paulus hier macht, ist, dass er ganz praktisch an den geistlichen Kampf denkt. Wie ich es das letzte Mal schon ausgeführt habe, steht Paulus jetzt am Ende seines Briefes. Nachdem er Kapitel 1 bis 3 erklärt hat, in denen er das geistliche Fundament legt, auf dem wir stehen – nämlich, dass wir in Christus alles haben – und nachdem er ausgeführt hat, wie Gott seine Gemeinde baut, gibt Paulus uns in Kapitel 4 bis 6 praktische Lebensführung an die Hand. Er zeigt uns, wie wir leben sollen, damit wir ein christliches Zeugnis sind.
Nachdem Paulus das alles aufgeschrieben hat, kommt er jetzt zu unserem heutigen Bibeltext und sagt: „Liebe Gemeinde, merkt euch eins: Wenn ihr versucht, Kapitel 1 bis 6 umzusetzen, macht euch bereit auf Gegenwehr.“ Das ist sein Abschlussgedanke. Er betont: „Ihr werdet bekämpft, wenn ihr das alles ernst nehmt. Ihr werdet bekämpft, ihr werdet bekämpft.“
Lieber Christ, überprüfe dein Leben, ob du Anfechtungen kennst. Das kann ein Punkt sein, um deine eigene Nachfolge zu prüfen. Wenn du Christus folgst, wirst du angefochten. Und wenn du keine Anfechtungen kennst, überprüfe deine Nachfolge.
Was Paulus nun macht, ist ganz interessant: Er nimmt ein praktisches Beispiel aus dem Alltag, das mit Kämpfen zu tun hat. Paulus beschreibt einen römischen Soldaten, der das beste Beispiel für eine kämpfende Person ist. Er vergleicht diesen Soldaten mit uns.
In diesem Sinne: Lieber Christ, du bist wie ein römischer Soldat, dessen ganzer Fokus auf eine Aufgabe gerichtet ist. Während du wie ein römischer Soldat alles tust, um diese eine Aufgabe auszuführen, werden sich feindliche Heere aufmachen, um dich zu stoppen.
Lieber Christ, der du in deinem Christenleben fokussiert bist wie ein Soldat, der eine Aufgabe hat, um diese Aufgabe auszuführen, der seine Lebensaufgabe, seine Berufung kennt und sie ausführen möchte – es werden sich feindliche Heere aufmachen und dich bekämpfen. Sie wollen dich stoppen.
Und wie es nun mal im Krieg ist: Feinde benutzen immer die besten Waffen. Nicht immer die größten Waffen, sondern die, die gerade am besten und notwendigsten sind. Das ist genau das, was wir in Kapitel 6, Vers 11 letztes Mal gelesen haben. Dort heißt es von den sogenannten Kunstgriffen des Teufels, dass er sehr methodisch vorgeht, manchmal mit viel Geduld und über Monate Dinge vorbereitet, um dich stolpern zu lassen und in Fallen zu locken.
Das ist nicht dumm. Ich habe das letzte Mal begriffen: Der Teufel wirft uns nicht einfach so spontan einen Holzscheit vor die Füße. Kann auch mal passieren, aber in Wirklichkeit ist er sehr raffiniert. Er kennt dich genau, weiß, wo du schwach bist und wo du verführbar bist, und greift dich gezielt an.
Ich weiß nicht, ob ihr euch schon einmal mit moderner oder militärischer Kriegsführung beschäftigt habt oder Dokus über Krieg gesehen habt. Wisst ihr, Krieg ist alles andere als sinnloses Aufeinanderlosrennen und Abschlachten. Kriegsführung ist extrem taktisch.
Ein Angriff geschieht genau dann, wenn man nicht damit rechnet. Ich weiß nicht, ob ihr vom Jom-Kippur-Krieg 1973 gehört habt. Das ist der größte Feiertag der Juden, an dem das Leben in Israel nahezu stillsteht. Die Soldaten sind zuhause bei ihren Familien, alle feiern und haben Ruhe.
Und genau an diesem Tag, als die Grenzen offen waren, griffen Syrien im Norden und Ägypten im Süden Israel an. Weitere arabische Länder unterstützten sie. Es dauerte nicht einmal 24 Stunden, bis Israel seine Armee mobilisiert und einsatzbereit hatte.
Was ich damit sagen will: Ihr seht, wie taktisch Krieg ist – genau dann, wenn Israel die Grenzen offen hatte, schlugen die Feinde zu. Ist das nicht ein gutes Bild, wenn Paulus von einem römischen Soldaten spricht? Es ist dasselbe Beispiel, nur dass wir heute vielleicht mehr damit anfangen können.
Israel hat den Krieg gewonnen, weil Gott mit Israel ist, aber die Angriffe waren hinterhältig. Wir sehen an diesem praktischen Beispiel, wie taktisch und heimtückisch militärische Angriffe sind: Sie schlagen zu, wenn niemand damit rechnet, wenn alle gefeiert und geruht haben, und dann kommt der Überraschungsangriff.
Paulus denkt an so einen römischen Soldaten und verwendet dieses Kriegsszenario. Was schreibt er in Vers 14? Paulus sagt: „Liebe Gemeinde, bevor ich euch die Details der Waffenrüstung erkläre, müsst ihr eines tun: Steht fest!“
Stellt euch einen römischen Soldaten vor, der die ganze Waffenrüstung trägt, aber völlig betrunken ist. Er muss die ganze Zeit darauf achten, nicht umzukippen. Was bringt ihm seine ganze Waffenrüstung, wenn er nicht fest stehen kann? Versteht ihr das Bild?
Genau das will Paulus sagen: Es bringt nichts, wenn du die ganze Waffenrüstung Gottes anziehst, aber nicht feststehst in diesen Dingen. Die Anwendung für uns ist klar: Bevor Paulus uns die Details der Rüstung erklärt, fordert er uns auf: Lieber Christ, du musst feststehen.
Was bringt es, wenn du den Schild des Glaubens hast und beim ersten Zweifel den Schild wegwirfst? Was bringt es, wenn du den Helm des Heils trägst, aber nach einem halben Tag die Hoffnung auf dein Heil verlierst? Steh fest in diesen Dingen, trainiere dich darin und entwickle Stabilität.
Das ist die erste Anwendung, die unser Fundament bildet und auf der wir alles Weitere aufbauen müssen: Werde fest in diesen Dingen.
Wenn wir nun Vers 11 und Vers 13 betrachten, erkennen wir, dass uns der Teufel angreift. Und was sollen wir laut diesen Versen tun? Wir sollen standhalten. Wir werden angegriffen und sollen stehen bleiben. Man versucht uns zu verführen, und wir sollen widerstehen.
Hier heißt es nicht, dass wir losziehen und die Mächte angreifen sollen, sondern dass wir standhaft bleiben, wenn wir angegriffen werden.
Daraus können wir ableiten, dass alles, was ab Vers 14 kommt, eine Verteidigungslinie ist. Satan greift uns an, und wir sollen uns verteidigen können.
Das bedeutet, dass alles, was wir ab Vers 14 als geistliche Ausrüstungspunkte sehen – die natürlich bei jedem von uns im Detail anders aussehen können – Wege sind, wie wir unser christliches Leben schützen können. So sorgen wir dafür, dass wir nicht fruchtlos werden, unser Leben nicht an die Wand fahren und Gott nicht Unehre tun.
In diesem Sinne wollen wir uns nun die ersten zwei Punkte anschauen.
Die erste Verteidigungslinie: Feststehen und Wahrheit als Lendengürtel
Wir sollen also feststehen. Zuerst, in Vers 14, heißt es: Was sollen wir tun? Wir sollen feststehen in allen Punkten. Und zunächst sollen wir unsere Lenden mit Wahrheit umgürten.
Ihr habt bestimmt schon einmal gehört, dass ein Soldat zwar eine Rüstung trägt, aber darunter ein eher labbriges Untergewand hat. Wenn hier gesagt wird, dass er sich so gürten soll, dann ist der Gedanke, dass dieses labbrige Untergewand festgeschnürt wird. Es wird hochgezogen und festgeschnürt, sodass der Soldat fähig ist zu marschieren und zu kämpfen. Er hat also nichts, was ihn behindert, wo er hängen bleibt oder das herumschlabbert.
Das ist der Gedanke, den Paulus hier ausdrückt: Der Soldat soll sich festgürten, festziehen und bereit sein, zu marschieren und zu kämpfen. Ich möchte das mit zwei Bibelstellen begründen. Dieser Gedanke des Bereitseins, also „Gürtet eure Lenden“, bedeutet: Seid bereit.
Schlagen wir zuerst Jeremia Kapitel 1 auf. Dort kommt Gott zu Jeremia und gibt ihm eine Aufgabe: Jeremia soll dem Volk Israel Gericht verkündigen, ein hartes Gericht. In Vers 14 sagt der Herr zu Jeremia: „Von Norden her wird Unheil kommen über die Bewohner des Landes...“ Jeremia erhält also eine sehr schwere Botschaft, die er dem Volk bringen soll.
Nun lesen wir Vers 17 aus Kapitel 1. Was sagt Gott zu Jeremia? Es ist der Gedanke des Bereitseins: „Du aber, lieber Jeremia, gürte deine Lenden und mach dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gesagt habe.“ Lieber Jeremia, sei bereit! Gürte deine Lenden und geh los, um die Botschaft zu bringen, die ich dir gegeben habe.
Wir sehen also, dass der Gedanke mit den Lendengürteln tatsächlich damit zu tun hat, bereit zu sein und sich aufzumachen.
Die zweite Stelle finden wir im Lukasevangelium, Kapitel 12. Der ganze Zusammenhang ist, dass wir Menschen sein sollen, die unseren Herrn Jesus Christus erwarten. Bevor wir Vers 35 lesen, möchte ich kurz auf Vers 36 eingehen. Dort geht es darum, dass wir bereit sein sollen, wenn Christus sich zur Hochzeit aufmacht und anklopft, dass wir ihm sofort die Tür öffnen. Der Gedanke ist: Sei allzeit bereit, wenn Christus wiederkommt.
In Vers 35 heißt es: „Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend.“ Seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten. Das ist der Gedanke. In diesem Sinne können wir die Lendengürtel aus Epheser Kapitel 6 durchaus so verstehen, dass Paulus uns sagen möchte: Lieber Christ, sei bereit, sei allzeit bereit!
Wofür sollen wir laut Epheser 6,14 unsere Lenden umgürten? Für die Wahrheit! Sei allzeit bereit für die Wahrheit. Lieber Christ, lass dich nicht ablenken!
Ablenkung ist ein gutes Verführungsmittel. Damit meine ich nicht, spontan mal auf Facebook zu gehen, sondern dass unsere eigenen Lebensziele oft die Ziele ersticken, die Gott für uns hat. Viele Menschen wollten eine Zeit lang ihr Leben in Hingabe an Gott führen, doch plötzlich werden andere Wünsche größer, die das Hauptziel wieder ersticken. Versteht ihr? Seid allzeit bereit für die Wahrheit.
Es kann passieren, dass das eure Anfechtung ist, und ihr merkt es gar nicht. Ihr seht es nicht als Kampf an, weil der Kampf so sanft ist. Aber es kann sein, dass das Kriegsgebiet die Ablenkung ist. Dein Kriegsgebiet ist die Ablenkung.
Ja, ich bin Christ und ich liebe meinen Herrn. Ich genieße es, in den Gottesdienst zu gehen. Aber das reicht schon. Den Rest des Lebens lebe ich einfach so. Sei allzeit bereit für die Wahrheit! Sei jemand, der wachend gefunden wird!
Wir haben vorhin vom Krieg gesprochen, und das klingt hart. Man könnte denken: „Ich spüre den Krieg gar nicht.“ Aber vielleicht ist es manchmal so sanft. Manchmal ist der Punkt einfach, dass wir schon längst eine Ideologie leben, die erst zum Krieg wird, wenn wir anfangen, aus ihr auszubrechen. Versteht ihr das? Der Krieg beginnt erst, wenn wir aufstehen, unser Denken erneuern, unsere Ziele erneuern und uns neu hingeben. Dann werdet ihr merken, dass ihr im Krieg steht.
Ich habe nachgeschlagen, was das Wort „Wahrheit“ im kirchlichen Kontext bedeutet. „Umgürtet sein mit Wahrheit“ bedeutet auch Wahrhaftigkeit, also aufrichtig und ehrlich zu sein. Allzeit bereit zu sein, indem ich eine Wahrhaftigkeit lebe, keine Leichen im Keller habe, keine dunklen Flecken, sondern immer offen und ehrlich bin.
Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach, die tatsächliche Auslegung zu finden. Aber so, wie ich es hier dargestellt habe, ist es für mich anwendbar: Sei bereit, für das Evangelium, für die Wahrheit zu stehen. Sei allzeit bereit, wenn Christus wiederkommt. Das bedeutet, keine dunklen und unaufgedeckten Ecken im Leben zu haben und nicht durch Angriffe des Teufels zum Heuchler zu werden.
Das ist der erste Punkt der geistlichen Rüstung, wie wir angegriffen werden können.
Die zweite Verteidigungslinie: Der Brustpanzer der Gerechtigkeit und die Sicherheit im Glauben
Der zweite Punkt ist der Bereich unserer Gerechtigkeit. Lesen wir Epheser 6,14. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Jetzt geht es stark um unser Herz und unser Gedankenleben, besonders wenn wir Anfechtungen erfahren.
Epheser 6,14 spricht vom Brustpanzer, der unser Gedankenleben und unser Herz schützen soll. Damals war das Bild so, dass der Brustpanzer die Eingeweide schützt. Vers 14 lautet: „So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und was noch angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit?“ Es geht also um unsere Gerechtigkeit, die angegriffen wird.
Diese Sicherheit brauche ich – die Sicherheit meiner Gerechtigkeit. Warum? Denn der Satan wird immer wieder unsere Rechtfertigung und damit unser Heil hinterfragen. Einen Punkt, wie man dir die Freude in deinem Glauben rauben kann, meine ich wirklich ernst – ich habe es selbst durchlebt. Ein Weg, wie dir die Freude in deinem Glauben genommen werden kann, ist, wenn deine Gerechtigkeit in Jesus Christus angegriffen wird, wenn deine Gerechtigkeit in Zweifel gezogen wird.
Wie viele Christen gibt es, die glauben, sie könnten verloren gehen? Wirklich! Und das stürzt sie in unglaubliche Tiefen und große Angst. Wir wissen alle, was der Satan Tag und Nacht tut. Laut der Offenbarung sucht er unaufhörlich deine Fehler. Und er findet sie. Was tut er dann? Tag und Nacht geht er zu Gott und verklagt dich.
Und wisst ihr, was dein Herz tut? Laut 1. Johannes 3 verklagt dein Herz dich auch – außer du bist selbstgerecht. Aber angenommen, du hast deine Sünde vor Augen, dann kommen Satan und dein eigenes Herz und verklagen dich.
Paulus schreibt: Liebe Geschwister, ihr müsst euer Denken und euer Herz so sehr mit der Gnade Gottes füllen, dass ihr felsenfest in dieser Gerechtigkeit steht. Warum? Denn wenn unsere Gerechtigkeit wankt, wisst ihr, was dann passiert? Unsere Beziehung zum Herrn wankt, und wenn diese Beziehung wankt, werden wir untauglich.
Warum ist das so? Was passiert, wenn ich als wiedergeborener Christ mit Sünde kämpfe, aber kein richtiges Verständnis von Gottes Gnade habe? Ich wiederhole die Frage, weil sie so wichtig ist und wir sie beantworten müssen: Was passiert, wenn ich als wiedergeborener Christ mit Sünde kämpfe, aber kein richtiges Verständnis von Gottes Gnade habe?
Zwei markante Dinge können passieren. Zwei markante Dinge geschehen in meinem Herzen, wenn ich ein falsches Verständnis von Gottes Gnade habe.
Erstens: Weil ich so in Sünde verstrickt bin und von einem harten Gott überzeugt bin, habe ich das Verlangen, unbedingt dranzubleiben. Ich bemühe mich immer mehr, es richtig zu machen. Weil ich aber weiter scheitere, ist meine ganze Seele von Verdammnis und Selbstzweifeln durchdrungen.
Kurz zusammengefasst: Wenn ich gegen Sünde kämpfe und dabei die Gnade nicht im Blick habe, sondern ständig einen harten und strafenden Gott sehe, füllt das meine Seele mit Verdammnis und Selbstzweifeln. Und ganz ehrlich, das kann passieren.
Es kann geschehen, dass ich durch diese Zweifel und die Verdammnis, die in mein Herz kommen, weil ich im Kampf gegen die Sünde immer wieder verliere und die Gnade Gottes aus den Augen verliere, keine Beziehung mehr zum Herrn habe.
Ich möchte nicht wissen, wie vielen von uns es so geht, wie viele diese Rüstung der Gerechtigkeit nicht anhaben. Wie viele haben eine Scheu vor Gott, weil Satan dich verklagt, dein Herz dich verklagt, weil man es nicht schafft und sich dann nicht mehr wagt, Gott nahe zu kommen.
Das ist die Wahrheit: Weil man versagt hat, kommt diese giftige Pille in dein Herz. Wenn diese Pille Wurzeln schlägt, fühlt sich jedes Gebet wie Heuchelei an. Ich habe eigentlich den Wunsch, das Wort Gottes zu lesen, weil ich überzeugt bin, dass Wort und Gebet mich aus diesem Strudel herausführen können.
Aber weil ich diese Pille geschluckt habe und wirklich denke, dieser harte Gott ist streng mit mir, lasse ich das Gebet und auch das Wort Gottes. Dadurch finde ich keinen Ausweg aus diesem Strudel. Es ist ein Teufelskreis.
Paulus sagt: Oh, lieber Christ, zieh die ganze Waffenrüstung Gottes an und steh fest darin, denn genau dort wirst du angegriffen.
Ich frage dich: Hattest du schon mal so eine Phase? Und ich frage noch etwas: Sieht so das Innenleben eines Christen aus, der zur Freiheit und zur Freude berufen ist? Sieht so das Innenleben eines Christen aus, der eigentlich zur Freiheit und Freude berufen ist – voller Selbstzweifel, Verdammnis und Scheu vor Gott?
Das ist die eine markante Sache, die passieren kann, wenn meine Gerechtigkeit oder wenn ich den Brustpanzer der Gerechtigkeit nicht anhabe.
Die zweite markante Sache, die passieren kann, wenn ich ein falsches Verständnis von Gottes Gnade habe, ist folgendes Szenario: Weil ich so in Sünde verstrickt bin und von einem harten Gott überzeugt bin, strenge ich mich an.
Durch Selbstkasteiung schaffe ich es oberflächlich, Sünden abzulegen. Weil ich es durch Zähne zusammenbeißen geschafft habe, passieren zwei Dinge in mir – und das passiert wirklich Christen: Ich werde stolz. Ich habe die Gnade und die Gerechtigkeit nicht im Blick, sondern denke, ich schaffe das, ich bin ganz gut darin.
Dieser Stolz bewirkt Selbstgerechtigkeit und diese wiederum führt zu Hartherzigkeit. Hartherzig gegenüber anderen Christen, die es nicht so schaffen wie ich. Kennt ihr Christen, die hartherzig sind? Ganz oft sind das selbstgerechte Menschen, die hartherzig gegen ihre Geschwister sind: „Wie kannst du jetzt so handeln? Das kann doch nicht sein!“
Das ist die zweite Seite: Wenn ich den Brustpanzer der Gerechtigkeit nicht anhabe, falle ich entweder in tiefe Nöte oder erhebe mich selbst über andere. Beides stammt aus einem falschen Verständnis der Gnade.
Ich möchte euch jetzt anhand des Heidelberger Katechismus, Frage 60, zeigen, wie unsere Gerechtigkeit in Christus aussieht. Wenn wir das glauben, führt es uns zu Freude und Freiheit.
Ich zitiere den Heidelberger Katechismus, Frage 60: „Wie bist du gerecht vor Gott?“ Hier geht es um meine Gerechtigkeit.
Die Antwort lautet: „Allein durch wahren Glauben an Jesus Christus. Zwar klagt mich mein Gewissen an, dass ich gegen alle Gebote Gottes schwer gesündigt habe und keines je gehalten habe und noch immer zu allem Bösen geneigt bin.“
Das ist der Punkt: Nicht nur habe ich alles gesündigt, sondern ich merke auch, dass ich weiterhin zur Sünde geneigt bin. Ich sehe keine Besserung in mir. Ich habe alles Falsche getan und werde es auch in Zukunft tun.
So spüren wir es. Mein Gewissen klagt mich an. Wie oft sieht es bei uns so aus? Und das ist der Zustand, in dem wir versinken, wenn wir keine Gnade sehen.
Aber Gott schenkt mir ganz ohne mein Verdienst, aus lauter Gnade, die vollkommene Genugtuung, die vollkommene Gerechtigkeit und die vollkommene Heiligkeit Christi. Er rechnet sie mir an, als hätte ich nie eine Sünde getan.
Er rechnet sie mir an, als hätte ich nie eine Sünde gehabt und als hätte ich selbst den ganzen Gehorsam vollbracht, den Christus für mich geleistet hat – wenn ich allein diese Wohltat mit einem gläubigen Herzen annehme.
Das ist das Evangelium – nicht nur das Evangelium, das mich rettet, sondern das Evangelium, das mich Tag für Tag trägt.
Gott schenkt mir ohne mein Verdienst, einfach nur aus Gnade, die vollkommene Genugtuung, die vollkommene Gerechtigkeit und die vollkommene Heiligkeit Christi. Er rechnet sie mir an, als hätte ich nie eine Sünde begangen und als hätte ich selbst den Gehorsam vollbracht, den Christus vollbracht hat.
Wenn ich mal wieder ungehorsam war, bekenne ich meine Sünde und kann gleichzeitig dankbar sein, dass Christus für mich gehorsam war und dass Gott mir den Gehorsam anrechnet, den Christus hatte.
Versteht ihr, das führt mich zur Freude und zur Freiheit. Auf einmal muss der ganze Krampf in unserem Herzen aufhören. Die Verdammnis und das Angklagtwerden müssen weichen.
Ja, mein Gewissen klagt mich an, dass ich gegen alle Gebote gesündigt habe. Ja, du hast Recht, Gewissen. Und ja, du hast auch Recht, dass ich weiterhin zu allem Bösen geneigt bin. Du hast auch Recht. Und auch der Satan hat Recht.
Aber Christus führt mich in die Freiheit. Warum? Weil er für mich gehorsam war, weil er für mich gerecht war und diese Gerechtigkeit mir zugesprochen wird. Sein Gehorsam wird mir zugesprochen.
Liebe Geschwister, diese Gedanken, dieses reine Evangelium müssen in unserem Denken und Herzen leben. Auch in der Gesellschaft wird es bekämpft. Ich wende mich jetzt speziell an uns persönlich, aber auch in Kirchen, in atheistischen Kreisen und anderswo wird es angegriffen.
In unserem Leben wird dieses reine Evangelium angefochten und uns wird versucht, es zu rauben. Man versucht uns dahin zu bringen, dass wir entweder verzweifeln oder selbstgerecht, hochmütig und hartherzig werden.
Aus dieser Gerechtigkeit, die wir in Christus haben, entsteht natürlich auch ein Leben im Wandel der Gerechtigkeit. Auch dieser wird angegriffen.
Christus will sich durch die Gemeinde verherrlichen. Man wird versuchen, unseren gerechten Wandel anzugreifen, indem man uns Sünde schmackhaft macht und uns in Sünde verführt. Dadurch wird auch das Zeugnis Gottes angegriffen.
So ist der Gedanke: Zieh die ganze Waffenrüstung Gottes an. Zieh den Brustpanzer der Gerechtigkeit an. Warum? Damit du widerstehen kannst, damit du standhalten kannst, wenn böse Gedanken kommen, wenn Anklagen kommen, wenn dich etwas niederdrückt.
Ausblick und Ermutigung zum Abschluss
Zum Schluss wollen wir uns die weiteren Punkte der Waffenrüstung in vier Wochen anschauen, so wie ich es vorhin bereits erwähnt habe. Wir wollen weiterhin beobachten, was Paulus uns mit auf den Weg geben will. Er weiß genau, wo wir eine Zielscheibe des Widersachers sind, aber auch, wo wir auf der Seite des Siegers standhaft bleiben können.
Was ich euch jetzt zum Schluss als Ermutigung mitgeben möchte: Wir haben uns jetzt sehr intensiv mit den Strategien des Teufels beschäftigt. Ich hoffe jedoch, ihr erinnert euch an die letzte Predigt, in der wir herausgearbeitet haben, dass Christus der Sieger ist. Wir stehen auf der Seite des Siegers, und das ist wirklich so.
Deshalb möchte ich euch heute ermutigen, fest auf euren Knien zu stehen. Steht fest auf euren Knien, indem ihr vom Herrn eine Festigkeit erbitten. Das ist es, was Paulus in Vers 14 fordert. In Vers 18 beschreibt er die Waffenrüstung und sagt dann: "Betet, ja, betet auch für eure Gläubigen", also für eure Geschwister. Das ist die Anwendung am Ende.
Betet, dass ihr in der Waffenrüstung fest werdet, und betet auch für eure Geschwister. Das ist auch heute eine wichtige Anwendung für euch: Betet für uns als Gemeinde und für jeden Einzelnen, dass wir in diesen Dingen fest werden. Aber bete auch für dich selbst.
In diesem Sinne: Stehe fest auf deinen Knien und bete darum, dass du in diesen Dingen fest wirst. Erstens, dass du fest wirst darin, allezeit bereit zu sein für Christus, immer bereit für die Wahrheit. Lass dich nicht ablenken, habe keine dunklen Ecken oder Leichen im Keller.
Zweitens: Stehe fest auf deinen Knien, indem du vom Herrn eine Festigkeit im Evangelium erbittest. Bitte den Herrn, dass wir seine Gnade für unseren Alltag wirklich verstehen und dass wir uns an dieser Gnade freuen. Dass wir nicht mehr mit heruntergezogenen Gesichtern leben – ich übertreibe jetzt natürlich –, sondern frei in Christus sind und nicht mehr geknechtet.
Wir müssen darum bitten: Herr, schenke mir diese Festigkeit, wie es in Vers 14 steht. Damit ich auch dann, wenn mein Herz mich verklagt, mit Gewissheit sagen kann: Es ist vollbracht. Wenn mein Herz mich verklagt, kann ich sagen: Es ist vollbracht.
Und es ist nicht nur vollbracht, sondern ich bin versöhnt mit Gott. Versöhnt bedeutet, ich habe wieder Frieden mit Gott. Das heißt, ich muss innerlich nicht voller Unfrieden sein, wenn ich Frieden mit Gott habe. Ich muss nicht mehr scheu sein gegenüber Gott, wenn ich Frieden mit ihm habe.
Das möchte ich euch heute mitgeben. Amen.
Vielen Dank, Tobi, für deinen Dienst. Wir singen jetzt ein Lied als Übergang zum zweiten Teil. Ich bitte euch, dazu aufzustehen. Wir machen mal die Fenster auf und bringen unseren Kreislauf ein bisschen in Schwung. Meiner ist sehr runtergefahren, ich weiß nicht, wie es euch geht.
