Weisheit durch Gottes Wort und Freude am Leben
Dass wir durch dein gutes Wort weise werden dürfen, dass wir dich kennenlernen und lernen, in einer Welt Recht zu leben, wie sie wirklich ist – und nicht, wie wir sie haben wollen. Dafür danke ich dir. Amen!
Im Kapitel 11 geht es jetzt weiter. Ich nenne dieses Kapitel Freude an Gott und am Leben.
Der Prediger ist ja ein bisschen einseitig, haben wir festgestellt. Er schaut oft auf das Negative, aber nicht nur. In den Kapiteln 11 und 12 geht es viel um Freude.
Vertrauen und Großzügigkeit trotz Ungewissheit
Und ich habe Untertitel, die sich auf die ersten zwei Verse beziehen, Kapitel 11, Verse 1 und 2. Dort heißt es: „Wirf dein Brot hin auf die Wasserfläche, denn du wirst es nach vielen Tagen wiederfinden. Gib Anteil sieben anderen, ja sogar acht, denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird.“
Diese zwei Verse sagen also, dass man sein Brot großzügig ausstreuen soll. Es wird reichlich sein, und du wirst es nach vielen Tagen wiederfinden. Du wirst eine reiche Ernte bekommen.
Im 2. Korinther 9,6 sagt der Apostel Paulus: „Dies aber sage ich euch: Wer sparsam sät, der wird auch sparsam ernten. Wer segensreich sät, der wird auch segensreich ernten.“
Man soll das Brot hinauswerfen. Wenn wir jedoch wenig hinauswerfen oder das Falsche, dann kommt auch Falsches zurück.
Die Konsequenzen des Umgangs mit Gott
Ich habe auf einem Zettel etwas aufgeschrieben, das mir jemand einmal geschickt hat. Es handelt sich um die Tochter von Billy Graham, Anne Graham, nach dem 11. September, nach dem Terroranschlag. Sie war in einer Talkshow, und ihre Antwort fand ich sehr weise.
Die Frage an sie lautete: Wie kann Gott so etwas zulassen? Das ist ja Wahnsinn. Gibt es jetzt noch einen Gott? Wie kann Gott eine solche Katastrophe in Amerika zulassen?
Sie bezog sich natürlich auf Amerika. Das lässt sich nicht komplett auf Österreich übertragen, aber vieles, das meiste, schon. Ihre Antwort habe ich aufgeschrieben.
Sie sagte: „Ich glaube, dass Gott sehr traurig ist über das Geschehene, genauso wie wir auch. Aber in den letzten Jahrzehnten haben wir in Amerika zu Gott gesagt, dass er aus unseren Schulen verschwinden soll. In der Politik soll er nichts zu suchen haben, und er soll sich auch nicht in unser Leben einmischen. Gott ist ein Gentleman und drängt sich nicht auf, wo er nicht erwünscht ist. Wie können wir einen Segen erwarten, wenn wir von ihm verlangen, dass er verschwinden soll?“
Gesellschaftliche Entwicklungen und ihre Folgen
Und das ist jetzt natürlich ein bisschen amerikaspezifisch. Ich glaube, es begann mit Madeleine Mary O'Hare, die verlangte, dass das Gebet in öffentlichen Schulen verboten wird. Sie wurde übrigens ermordet, und wir sagten: „Okay.“
Dann verlangten andere Politiker, dass die Bibel in unseren Schulen verboten wird. Die Bibel sagt uns, dass wir nicht stehlen, töten oder Ehe brechen sollen. Sie ermutigt uns auch, den Nächsten zu lieben. Die Bibel wurde verboten, und wir sagten wieder: „Okay.“
Dann war es Doktor Benjamin Spock, der ein Gesetz forderte, das es verbietet, seine eigenen Kinder auf den Hintern zu klopfen, wenn sie schlimm sind. Denn das zerstöre ihre Persönlichkeit. So kam die anti-autoritäre Erziehung auf. Da wir den Experten gerne Glauben schenken, sagten wir: „Okay.“
Dann verlangte der nächste Politiker, dass unsere Töchter jederzeit abtreiben können, ohne ihre Eltern zu fragen oder mit ihnen darüber zu reden. Wir sagten: „Okay.“
Dann kam ein weißer Schuldirektor auf die Idee, Kondome an Teenager in den Schulen auszuteilen. Denn Jungs sind nun mal Jungs, und sie sollten Sex haben können, wann immer, wo immer und mit wem immer sie wollen. Wir sagten: „Okay.“
Dann hatte jemand die Idee, Magazine mit nackten Frauen zu drucken, einfach um die Schönheit des Körpers zu schätzen. Wir sagten: „Okay.“
Der nächste ging einen Schritt weiter und fing an, Sex mit Kindern und Babys zu treiben und es im Internet zu veröffentlichen, damit jeder seine Freude daran haben kann. Wir sagten: „Wir leben in einer freien Welt, jeder darf tun, was er für gut und recht empfindet.“
Dann brachte die Unterhaltungsindustrie Filme und Musik auf den Markt, voll mit Bosheit, Brutalität, Vergewaltigung, Drogenhandel, Selbstmord und satanischen Aktivitäten. Und wir sagen: „Okay“ und kaufen die Produkte, weil es ja nur zur Unterhaltung dient und sowieso niemand ernst nimmt.
Und heute wundern wir uns, warum unsere Kinder kein Gewissen haben, warum sie nicht mehr unterscheiden können zwischen richtig und falsch und warum es sie kalt lässt, wenn ein Klassenkamerad ermordet wird.
Könnte es sein, wenn wir mal nachdenken, dass es etwas mit dem Wort Gottes zu tun hat? Er sagt: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten; denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ (Galater 6,7)
Das ist eine sehr kluge Antwort: Was der Mensch sät, wird er letztlich ernten, ob gut oder böse, ob viel oder wenig.
Das Rätsel von Geburt und Wiedergeburt
Der zweite Punkt: Das Rätsel von Geburt und Wiedergeburt.
Wir lesen im Vers 5. Ich werde jetzt übrigens nicht Vers für Vers vorgehen, weil der Prediger in den nächsten Versen über Geburt, Jugend, Altwerden und Tod schreibt. Ich nehme diese Reihe von der Geburt bis zum Tod und lege sie so aus. Nur damit ihr wisst, warum wir nicht Vers für Vers gehen.
Im Vers 5 sagt er: „Wie du den Weg des Windes nicht kennst und nichtige Beine im Leib der Schwangeren, so kennst du das Werk Gottes nicht, das er wirkt.“ Es ist faszinierend, denn er sagt, der Wind ist ein Rätsel. Noch etwas anderes ist ein Rätsel, nämlich das ungeborene Kind, wie es im Leib der Mutter heranwächst. Auch das ist ein Rätsel.
Er vergleicht den Wind und das natürliche Kind im natürlichen Mutterleib. Das ist deshalb interessant, weil im Johannes Kapitel 3, im Neuen Testament, Jesus von der neuen Geburt, von der Wiedergeburt spricht. Jeder Mensch, der zu Gott gehört, der zu Christus gehört, ist wiedergeboren aus dem Geist. Jesus vergleicht die Wiedergeburt ebenfalls mit dem Wind.
Im Johannes 3, in den Versen 6 bis 8, sagt Jesus: „Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch.“ Das ist die natürliche Geburt, das Kind im Mutterleib, das ist Fleisch. „Aber was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.“ Das ist die Wiedergeburt, wenn ein Mensch neu geboren wird, wenn er gläubig wird, wenn er zu Gott umkehrt. Wir werden noch darüber sprechen.
Dann sagt Jesus: „Wundere dich nicht, dass ich dir sagte, ihr müsst von neuem geboren werden.“ Er sagte übrigens nicht, es wäre hilfreich, von neuem geboren zu werden, es ist extrem wichtig. Er sagt: „Ihr müsst von neuem geboren werden.“
Und in Vers 8 sagt er: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht.“ So ist jeder, der aus dem Geist geboren wird, wie der Wind.
Beim Prediger lesen wir: „Wie du den Weg des Windes nicht kennst und nicht die Gebeine im Leib der Schwangeren, so kennst du das Werk Gottes nicht.“ Das ist interessant. Der Wind ist zwar wissenschaftlich erforscht, aber zum Beispiel die Monsune, die Passatwinde, gehören zu den großen unerklärlichen Phänomenen des Klimas heute. Man weiß, wie sie entstehen, aber man weiß nicht, warum sie immer wieder entstehen und warum sich die Druckunterschiede nicht ausgleichen.
Es ist ganz ähnlich beim Entstehen des Menschenkindes. Heute haben wir genaue Fotografien von der Entwicklung des Fetus, speziell vom dritten Monat an bis zur Geburt. Aber die ersten zwei Wochen sind ein komplettes Rätsel. Wissenschaftler wissen nicht genau, was passiert. Sie können zwar sagen, es gibt eine Geschichte, aber sie wissen nicht genau, wie diese aussieht. Es ist ein Rätsel.
Genauso ist die Wiedergeburt ein Rätsel. Keiner kann sie erklären, aber der Mensch spürt tief im Innern, dass so etwas geschieht. Oft passiert es ganz plötzlich. Und auf einmal merkst du, dass nicht Hans Peter oder Gerhard oder Hele redet, sondern Gott zu dir spricht. Du spürst plötzlich, dass jetzt etwas mit dir geschieht. Du wendest dich an Gott und wirst wiedergeboren.
Das ist ein Wunder. Das ist ein Rätsel.
Freude und Verantwortung in der Jugend
Dann das Dritte, was er in diesem Kapitel anspricht, ist: Denke an Gott in deiner Jugendzeit. Ich möchte dazu die Verse 19 aus Kapitel 11 sowie die Verse 1 und 2 aus Kapitel 12 lesen.
In Kapitel 11, Vers 9 heißt es: "Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit. Lebe nach dem, was dein Herz wünscht und wonach deine Augen ausschauen. Doch wisse, dass um all dieser Dinge willen Gott dich zur Rechenschaft ziehen wird."
Dann sagt er in Kapitel 12, Vers 1: "Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen usw."
Wisst ihr, wie das klingt? Es klingt ein bisschen so: Da sagt doch der Jüngling, "Freu dich, du weißt wo es langgeht, erfreue dich an allem, was deine Augen sehen." Aber weißt du was? Am Ende mache ich dich dafür nieder. Doch wisse, dass Gott dich um dieser Dinge willen zur Rechenschaft zieht. Am Ende wird es schlecht ausgehen – Hölle, Verdammnis!
So habe ich den Vers viele Jahre gelesen. So, als würde man das Erste nicht ernst nehmen: "Ja, ja, freu dich, ha, aber das Endresultat wird eine Katastrophe." Aber das Wort "denn" ist eigentlich nicht ganz richtig übersetzt. Es ist eher ein "und". Gott meint, was er sagt, und sagt, was er meint. Er sagt: Freue dich an deiner Jugendzeit, und wisse, Gott wird dich zur Rechenschaft ziehen. Beides gehört zusammen.
Um wahre Lebensfreude zu haben, müssen wir Gott und sein Gericht in unser Leben einbeziehen. Das klingt vielleicht unlogisch, ist es aber nicht.
Ich möchte euch ein einfaches Beispiel geben: Nehmt das Auto. Es mag viel lustiger und aufregender erscheinen, wenn ich mit meinem Auto immer dumm fahre und keine Regeln beachte, alle Straßenverkehrsregeln ignoriere. Man denkt: Warum soll ich rechts fahren? Jetzt sagt mir der Typ wieder, ich soll rechts fahren. Warum kann ich nicht links fahren? Ich bin ein freier Mensch. Warum soll ich da nur sechzig fahren? Ich kann hundertfünfzig fahren. Zack, weg. Warum soll ich nicht betrunken fahren? So eine blöde Regel, und wenn ich es tue, werde ich bestraft.
Nicht wenige ignorieren die Regeln auf der Suche nach Abenteuer und richtigem Spaß. Manchmal kommt man durch, und manchmal geschieht eine Katastrophe. Es ist dann so, wenn der Führerschein weg ist, weil es viel Geld kostet und Unannehmlichkeiten verursacht. Wenn dein Auto dann Schrott ist, für das du deine ganze Lehrlingszeit gearbeitet hast. Oder noch schlimmer – was schon öfter passiert ist – wenn dein Freund dabei draufgeht, dann ist es auf einmal mit dem Spaß vorbei.
Die Regeln nämlich, die uns gegeben sind zum Autofahren, dienen dazu, dass wir wirklich langfristig Freude am Autofahren haben können. Wer diese Regeln missachtet, erntet keine Freude, sondern sehr oft eine Katastrophe.
Es ist ähnlich zum Beispiel mit den Omer-Dumschlaufen, mit anderen Bräuchen und Traditionen. In der Jugend war ich kein bisschen gescheiter. Man sagt: Ja, ich möchte so viele Freunde wie möglich, das ist ja cool, wird irgendwie so akzeptiert. Erwachsene und Jugendliche sagen dir: Nein, nur mit einer schlafen, und nur mit der, die du heiratest. Du bist ja aus dem Mittelalter.
Vor 15 Jahren war ich in England, und da haben wir einen Schuleinsatz gemacht. Das Thema war Sex. Sechs war das Thema, das wir dort hatten, und das waren alles so Siebzehnjährige, nur Jungs. Da haben wir ein bisschen darüber geredet. Ein Junge ist aufgestanden und hat gesagt: "Nein, ihr seid sehr wachköpfe. Ich bin siebzehn und habe schon mit zwanzig verschiedenen Mädchen geschlafen." Da hat er gesagt: "Allerhand, du bist flott unterwegs."
Dann habe ich gefragt: "Jetzt bist du siebzehn, möchtest du vielleicht später einmal heiraten?" Er hat gesagt: "Ja, eigentlich möchte ich schon heiraten." Ich habe gefragt: "Wie alt möchtest du sein, wenn du heiratest?" Er sagte: "So mit 25, 30, wenn ich jetzt schon lieb alt bin." Ich sagte: "Du, wenn du mit 25 heiratest, schaffst du locker noch 30 Jahre, bist du 55. Nicht schlecht."
Dann fragte ich: "Möchtest du gerne eine Frau heiraten, die mit 50 verschiedenen Männern geschlafen hat? Und mit ihr dann den Rest deines Lebens verbringen, mit deiner Ehefrau?" Da hat er ein bisschen nachgedacht und gesagt: "Nein, ich meine, mit dir, die wäre es noch gut, wenn sie eine Jungfrau wäre."
Da habe ich gesagt: "Was hast du in Mathematik?" Weil beim Rechnen hat sie das sauber. Ich meinte, da ist ein Sprung in der Diskette, irgendwas stimmt da nicht. Wir können ja nicht erwarten, dass ich mit 30 eine Jungfrau kriege, wenn ich selbst mit 50 verschiedenen Frauen geschlafen habe. Da bleibt ja keiner mehr übrig.
Aber wisst ihr was? Das klingt vielleicht ein bisschen witzig, aber viele denken ähnlich. Ich muss auch sagen: Bei Hannelore und mir haben wir nicht auf unser Gewissen und nicht auf Christen gehört. Hannelore war kein Christ, wie es keiner gelernt hat, die später einer wurden, trotz mir. Aber vor ihrer ersten Freundschaft hatte sie Gewissensbisse.
Dann hat sich ihre Freundin gefragt: "Was meinst du, ist das schon richtig?" Und ich habe gesagt: "Ja, sicher, das tut jeder." Ich dachte: Okay, dann wird es wohl so sein. Ich habe es gewusst, der Gottlieb, der Gerd, hat mir alles erzählt, aber ich habe es nicht geglaubt. Ich dachte: Nein, das ist Spaßverderber.
Heute sind wir jetzt schon 18 Jahre verheiratet, und wir sind Gott sehr dankbar. Die Wunden sind alle geheilt, Vergebung ist da. Aber weißt du was? Die Narben nehmen wir mit ins Grab. Weil du triffst den einen und weißt, der hat auch mit ihr geschlafen. Sie trifft den anderen und weiß, er hat auch mit ihr geschlafen. Wenn dir das nichts ausmacht, dann musst du dich fragen, ob du deinen Partner überhaupt liebst.
Die Narben nimmst du mit ins Grab. Ich glaube, es gibt keinen anderen Bereich, in dem Menschen mehr verletzt werden als in diesem.
Es macht mich ein bisschen zornig, wenn ich Fernsehfilme sehe, in denen vorgegaukelt wird, dass du eine Affäre nach der anderen haben kannst und dann einfach ganz neu anfängst. Das ist eine Lüge, und wir wissen es.
Aber ich habe eine Frau gar nicht. Wo hast du deine Kinder? Du bist deinem Kind die Wahrheit schuldig. Das ist kein Gerede, wir verursachen wahnsinnige Schmerzen.
Und weißt du, was das Wort Gottes sagt? Erfreue dich am Leben. Aber wisse auch, was Gott sagt: Bezieh mich mit ein.
Dann hast du nämlich wahre Freude. Gott und Freude gehören zusammen. Gott ist kein Spaßverderber, sondern er ermöglicht erst, dass wir überhaupt ein Leben in Freude leben können, auf dieser Erde, so wie sie ist.
Christus und sein Wort als Wegweiser für junge Menschen
Das Zwe Christus und sein Wort sind aktuell für junge Menschen. Es ist mir ein großes Anliegen, dafür zu sorgen, dass Jesus für jeden eine wichtige Person ist, denn jeder Mensch braucht ihn, weil Jesus heute lebt.
Jesus Christus hat die Antwort für den 25-jährigen Spitzensportler, für den 30-jährigen Beloten und genauso für die 40-jährige Witwe. Das ist unser Anliegen am Dauernhof. Wir haben hauptsächlich junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren, 98,9 Prozent gesunde Menschen, die auch in der Welt stehen.
Es ist so schön zu sehen, dass man, wenn man Christ ist, spannende Dinge tun kann. Man kann professionell sein, lustig, sportlich und elegant gekleidet. Man kann ganz normal leben und stolz darauf sein, zu Jesus zu gehören. Was mich bei unseren drei Kindern besonders freut, ist, dass alle drei stolz auf den Dauernhof sind – und ihre Freunde auch. Sie nehmen uns alle mit und sagen: „Das ist unser Platz.“ Ihr Stolz darauf bereitet mir große Freude. Nicht, weil man es ihnen sagen muss, sondern weil es einfach so ist.
Die Gemeinde Jesu ist nicht nur für Kinder, Kreise und Erwachsene, die mit Leiden nicht zurechtkommen, sondern für jedermann.
Ich war gerade letzte Woche drei Tage in München beim Sportler ruft Sportler Kongress, einer Vorbereitungswoche für die Fußball-WM nächstes Jahr. Sportler aus der ganzen Welt bereiten sich vor, die Jesus kennen, um den Spitzensportlern von Jesus zu erzählen. Er hat dort die Bibelarbeiten geleitet.
Es ist ermutigend zu sehen, welche Leute dabei sind. Bernhard Lange zum Beispiel, unser Golfplatz, ist ein ganz überzeugter Christ, der das Anliegen hat, Menschen für Jesus zu gewinnen. Und der beste Golfspieler der Welt, sein Betreuer Hermann Göring, ein ganz lieber Kerl, den ich dort getroffen habe. Es ist schön zu sehen, dass solche Leute für Christus brennen.
Darum sagt die Bibel: „Denke an den Schöpfer in den Tagen deiner Jugend.“ Ich habe gestern unsere Studenten gefragt, wie viele Jesus vor dem zehnten Lebensjahr kennengelernt haben. Es waren neunzig Prozent. Denn je älter du wirst und Jesus nicht annimmst, desto härter wird dein Herz. Es wird immer schwieriger, sich Christus zuzuwenden, weil der angejahrte Stolz sich in die Seele gefressen hat.
Erwachsen werden und das Leben trotz Herausforderungen genießen
Und das Nächste, das Vierte: Erwachsen sein und alt werden. Hier sind jetzt die meisten Pfingstler dabei.
Im Kapitel 8 heißt es: „Denn wenn der Mensch viele Jahre lebt, soll er sich in ihnen allen freuen und an die Tage der Finsternis denken, dass sie viel sein werden.“
Und dann lesen wir im Kapitel 12, Vers 1: „Denke an den Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre heranladen, von denen du sagen wirst: Ich habe keinen Gefallen an ihnen.“
Im Vers 8 steht noch einmal: „Denn wenn ein Mensch viele Jahre lebt, soll er sich in ihnen allen freuen.“
Wenn du Christ bist, dann hast du hier ein Gebot: Du sollst dich in allen Jahren deines Lebens freuen. Das ist ein Gebot.
Manchmal fällt es Christen, besonders im Alter, schwer, sich zu freuen. Das hat mehrere Gründe. Man beobachtet Leid, Schmerz und Tod, und das kann einen schwermütig machen. Es wird einem bewusst, wie viele Menschen nicht an Jesus glauben und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Das kann depressiv machen.
Man wird sich immer bewusster über den furchtbaren Zustand dieser Welt. Wenn man zum Beispiel Pakistan oder andere Krisenherde betrachtet, fragt man sich, wie das so gehen kann. Man wird kritisch und negativ. Ich kann verstehen, wenn ein Christ schwermütig wird.
Früher hatte ich selbst einmal eine solche Zeit, in der ich dachte, ein reifer Christ müsse schon ein bisschen ernst sein. Aber weißt du was? Das ist völliger Blödsinn. Denn das ist das Bild, das viele Außenstehende von Christen haben. Sie sagen: „Ah, das ist ein Christ, der redet über Jesus, aber weiß er, dass er so ernst geworden ist?“
Bevor es so wäre, tue ich lieber das meiste ignorieren, hauptsächlich eine Garde. Das ist das Bild vieler Außenstehender über Christen: Sie sind die Ernsten. Aber wir haben unsere Freude.
Dabei sagt das Wort Gottes etwas völlig anderes. Das Wort Gottes sagt: „Freue dich an allen Jahren deines Lebens.“ Im Philipper 4, Vers 4 sagt Paulus: „Freue dich im Herrn allezeit! Und abermals sage ich: Freue dich!“
Freude definieren wir uns oft falsch. Das Denken daran ist vielen Menschen leider fremd. Sie denken, gläubig und fröhlich sein sei wie Eis und Feuer.
Mir wurde einmal gesagt: „Weißt du, ich war in der Kirche und war gar nicht deprimiert, allerhand.“ Und jemand anderes sagte: „Heute war ich auf so einer Feier, da waren alles Christen, und es war lustig.“ Das gibt es also auch.
Natürlich gibt es introvertierte, zurückgezogene Christen. Und natürlich gibt es gesetzliche Christen – das sind hässliche Christen, das stimmt. Aber ich muss sagen, ich kenne nur introvertierte und unattraktive Nichtchristen.
Interessant ist: Ich habe noch nie gehört, dass jemand über einen introvertierten, zurückgezogenen Menschen sagt, er sei komisch, weil er Jesus nicht hat. Das habe ich in der Welt noch nie gehört.
Aber oft hört man: „Ja, der ist ein bisschen komisch, er hat einen religiösen Tick.“ Das hört man dauernd. Das ist interessant.
Wenn ein ungläubiger Mensch depressiv, zurückgezogen und schwermütig ist, sagt man: „Ja, das ist halt so.“ Aber wenn ein Christ depressiv, zurückgezogen und schwermütig ist, dann sagt man: „Ja, der hat eine religiöse Dickheit.“
Ganz interessant.
Es muss uns bewusst sein: Wenn ein Mensch, der sich schwer tut, der unter Depressionen leidet oder schwermütig ist, gläubig wird und zum Glauben an Christus kommt, seine Schuld ablegen kann, dann kann Heilung in diesem Menschen entstehen.
Aber er wird nicht automatisch ein fröhlicher Mensch. Es ist völliger Blödsinn, so etwas zu denken.
Gemeinschaft und Annahme in der Gemeinde
Und wisst ihr, warum in der Gemeinde Jesu, in der Kirche, viele Menschen zu Hause sind, die in der Gesellschaft nicht so anerkannt sind? In der populären Gesellschaft haben sie oft keinen guten Ruf. Wisst ihr warum? Weil die christliche Gemeinschaft oft die einzige Gemeinschaft ist, die diese Menschen annimmt, akzeptiert und liebt. Wo sollten sie sonst hingehen?
Ich muss auch sagen: Wenn eine christliche Gemeinschaft nur aus Elitemenschen besteht – schön, reich und populär – dann ist sie keine gute Gemeinde. Denn in jeder Gemeinde muss ein Heim sein für Menschen, mit denen das Leben nicht so gut gespielt hat.
Wenn wir das Neue Testament betrachten – das werden wir im Evangelium noch sehen – dann ging der Herr Jesus in erster Linie zu Menschen, die in der Gesellschaft nichts galten: zu Prostituierten, zu Kranken, zu Steuereintreibern, zu Witwen und zu Weisen.
Ich habe eine Frage. Die Frage bezieht sich nicht auf die Kirchengemeinde Schladming oder Ramsau oder Ramos Christi oder Zürich oder Orch – was auch immer. Ich frage jetzt von deiner Familie, von Mann, Frau, Kindern. Ich rede von deinem Bibelkreis, von deinem Gebetskreis: Kann eine Frau, die mit vielen Männern geschlafen hat – und das weiß jeder – die nach Antworten sucht, sich bei dir wohlfühlen? Oder wie Greta, eine solche Frau? Kann sie sich wohlfühlen bei dir?
Die samaritische Frau am Brunnen – wo Jesus hinkam und sagte: „Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann.“ Ihr Problem war nicht Unmoral, sie war nur hungrig nach Leben und suchte in Beziehungen nach Erfüllung. Aber kann sich so eine Frau bei dir wohlfühlen?
Kann sich ein Homosexueller, der darunter leidet, in deiner Familie, in deinem Bibelkreis, in deiner Gemeinde wohlfühlen? Kann sich ein Fremdarbeiter, egal ob aus der Türkei oder aus Albanien, bei dir wohlfühlen? Fühlt sich eine Witwe bei dir geliebt und zu Hause?
Wenn wir diese Fragen mit Nein beantworten müssen, dann müssen wir Buße tun. Denn dann ist etwas falsch gelaufen in unserer Gemeinschaft. Dann sind wir eine Elitegemeinschaft geworden. Und eine solche Gemeinschaft ist nicht das, was Jesus uns vorgelebt hat, sondern genau das Gegenteil.
Und weißt du was? Wenn dann Außenstehende sagen: „Na ja, die Christen, was da für Typen dabei sind und sich aufhauen“, dann darf einer wissen: Gott freut sich darüber, und du darfst dich auch freuen. Die Menschen gehören zu uns, die es in der Welt nicht schaffen.
Gottes Weisheit und die Freude am Leben
Im 1. Korinther 1,25-29 sagt Paulus: „Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.“
Er fordert die Brüder auf, ihre Berufung zu sehen. Es sind nicht viele Weise nach der Welt, nicht viele Mächtige und nicht viele Edle berufen. Das bedeutet nicht, dass keine dabei sind, aber Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, um die Klugen zu beschämen. Ebenso hat er das Schwache der Welt ausgewählt, um das Starke zu beschämen. Auch das Unedle und Verachtete der Welt hat Gott erwählt, damit das, was ist, zunichte wird und vor Gott niemand sich rühmen kann.
Die Botschaft Gottes an uns ist, uns am Leben zu freuen, und er hält, was er verspricht. Christen, die die Freuden dieses Lebens missachten, sind auf einem falschen Weg. Es ist nicht nötig, dass Christen sich von der normalen Gesellschaft zurückziehen und geistliche Besserwisser werden. Das ist kein Zeichen von Geistlichkeit, sondern von Ungeistlichkeit. Solche Christen sollten zur Buße geleitet werden, denn sie brauchen Hilfe und Heilung.
Bernhard Lange, ein Freund und Betreuer, hat dazu treffend gesagt, dass dies ein falsches Bild von Mission ist. Manche Christen sehen die Welt als böse, die Ungläubigen, Ungerechten und Bösen, die Jesus nicht kennen. Demgegenüber stehen die Christen, die Erlösten und gerecht gesprochenen Gläubigen, die sich ein wenig ausgesondert haben. Diese Christen laufen ab und zu in die Welt hinaus, um zu schauen, wie es dort ist, und kehren dann schnell wieder in ihren eigenen „Wald“ zurück.
Das ist ein falsches Bild von Mission.
Das richtige Bild ist ein anderes. Und noch etwas: Das Kreuz gehört natürlich zu den Christen, aber es ist falsch zu sagen, Jesus Christus sei nur für die Gemeinde gestorben. Er ist für die Welt gestorben. So heißt es: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt.“
Das ist das wahre Bild von Mission. Christus ist für die Welt gestorben, für alle Menschen ohne Ausnahme. Wir Christen sollen ganz normal in der Welt bleiben und die Menschen lieben, mit denen wir leben. Den Menschen entgegenzukommen, seien es Nachbarn, Arbeitskollegen oder Gäste – das sind die Menschen, mit denen wir leben, und die dürfen wir lieben. Das ist wahre Mission.
Vorbereitung auf schwere Zeiten und das Alter
Dann machen wir weiter mit unserem Zettel. Damit wir uns wirklich freuen können, müssen wir uns natürlich bewusst sein, dass schwere Zeiten kommen werden.
Wir lesen Prediger 12,1-5:
„Denke an den Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe keinen Gefallen an ihnen. Bevor sich verfinstert die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren. An dem Tag – jetzt müsst ihr gut mitlesen oder gut zuhören, vielleicht hört ihr auch nur, worum es geht – an dem Tag, wenn die Wächter des Hauses zittern und die starken Männer sich krümmen, und die Müllerinnen müssig gehen, weil sie wenig geworden sind; wenn sich die Verfinsterten durch die Fenster sehen und die Türen zur Straße hin geschlossen werden, während das Geräusch der Mühle dünner wird und ansteigt zur Vogelstimme, und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft. Auch vor der Anhöhe fürchtet man sich, und Schrecknisse sind auf dem Weg, und der Mandelbaum steht in Blüte usw.“
Das ist eine humorvolle, poetische Beschreibung eines Menschen, der älter wird. Zum Beispiel: „Die Wächter des Hauses zittern“ – das sind die Hände. Die Hände fangen an zu zittern, ein bisschen, nicht wahr? Dann „die starken Männer krümmen sich“, das heißt, du bekommst Schmerzen in den Beinen, die Füße halten nicht mehr, wie man sagt.
Die Müllerinnen sind wenig geworden, das bedeutet, die Zehen fallen aus. Die Fenster, durch die man schaut, verfinstern sich, man sieht nicht mehr viel. Die Türen zur Straße hin werden geschlossen, man hört nicht mehr viel, und das Geräusch der Mühle wird immer dünner. Die Stimme versorgt auch noch.
Vor der Anhöhe fürchtet man sich, jeder Hügel, der dritte Stock wird zur Anstrengung, und Schrecknisse sind auf dem Weg. Selbst das Einkaufen und normale Dinge zu tun machen Sorgen und sind anstrengend.
Das ist die Beschreibung von Menschen, die versorgt werden müssen – und es ist so. Es bleibt nicht aus. Junge Leute lachen natürlich darüber, aber einige wissen schon, wie es ein bisschen geht.
Natürlich versuchen wir heute, das so gut wie möglich zu verhindern oder hinauszuzögern. Die Medizin kann Gelenke ersetzen, der Zahnarzt macht die Zähne, wenn du genug Geld hast. Es gibt Augenärzte und Hörgeräte. Aber es ist nur eine Verzögerung. Früher oder später holt es uns ein.
Und er sagt: Das ist das Schwere am Altwerden. Es ist keine Geschichte, es ist echt. Man sieht es am Menschen, dass es schon schwer ist. Einmal habe ich Bea Paulin wieder im Altersheim besucht. Wenn man sie so daliegen sieht und sie nicht mehr bewegen mag und gleich nachlässt, dann denkt man sich: Ja, es ist nicht leicht, es ist schon schwer.
Und das ist das körperliche Schwinden, das, was einfach da ist. Der Prediger beschreibt es zwar humorvoll, aber recht grau.
Beim Altwerden gibt es noch etwas Zweites, nämlich die Lebenserfahrung. Man wird verletzt, man wird enttäuscht, und so wird man manchmal auch ein bisschen bitter. Die größten Schmerzen sind oft die, die man sich selbst zufügt.
Ich habe gestern in Ferchelfrans angerufen, bei der Danksagung, was wir in der Romsau haben. Bei der Romsau wurde angesagt, was Gosner geschrieben hat. Dort heißt es im vierten Punkt: Ein Sprichwort sagt, der Ehestand ist auch ein Wehestand.
Freilich ist es auch so, dass der Mann das Weib nicht liebt oder sie den Mann nicht und sie nicht einerlei Sinnes sind. Wenn immer der Mann nach rechts und das Weib nach links zieht, wenn immer einer des anderen Fehler sieht, anstatt es mit Liebe zuzudecken, dann ist Gottes Segen nicht da.
Und alle Achtung und Liebe der Menschheit weicht, Unzufriedenheit, Kreuz und Leiden kehren dafür ein. Solche Leiden machen sich die Eheleute selbst.
Anders ist es aber, wenn Gott das Kreuz schickt. Das ist leichter zu ertragen, weil er nie mehr auflegt, als man ertragen kann. Das selbst auferlegte Kreuz ist schwerer zu ertragen und verbittert oft alle Tage.
Und das stimmt genau. Das, was wirklich schwer ist, ist meistens selbst auferlegt.
Wenn wir uns etwas selbst auferlegt haben, möchte ich ermutigen, dies zu tun: Im 1. Petrus 5,7 lesen wir: „All eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“
Jesus hat gesagt: „Sorgt euch nicht um morgen! Der heutige Tag hat Plage genug.“ Das ist so.
Eine Ameise ist ein erstaunliches Tier. Sie kann das Zwanzigfache ihres eigenen Körpergewichts tragen, das ist ganz schön viel. Aber wenn du mit deinem Schuh auf eine Ameise draufsteigst, wird sie zerquetscht. Das ist jetzt viel.
Denn sie ist nur gemacht, um das Zwanzigfache zu tragen. Und weißt du was? Der Mensch ist nur geschaffen, die Sorge von heute zu tragen.
Sobald du die Sorge von gestern und von morgen mitträgst, wird es dich erdrücken. Du bist dazu nicht gemacht.
„Sorgt euch nicht um morgen“, sagt der, der uns gemacht hat. „Der heutige Tag hat Plage genug.“ Wir müssen das ernst nehmen, sonst werden wir erdrückt und bedrückt durch dieses Leben gehen.
Und der Christ ist ja auch so gemacht, dass er die Lasten der anderen trägt.
Wenn zum Beispiel ein Flugzeug gebaut wird, nimmt man das leichteste Material, damit das Eigengewicht des Flugzeugs möglichst gering ist und viele Passagiere mitfliegen können. Das ist sinnvoll.
Viele Christen haben aber so viel Eigengewicht, dass sie sonst nichts mehr tragen können.
Und weißt du, warum sie so viel Eigengewicht haben? Weil sie ihre Sorgen nicht abgeben. Sie quälen sich dauernd mit den Sorgen von morgen und mit den Vorwürfen von gestern.
Damit haben sie so viel Eigengewicht, dass sie niemanden mittragen können.
Und das ist die Lösung, die Christus uns gegeben hat.
Der Tod und die Rückkehr zum Schöpfer
Dann noch das Letzte: die nächste Seite ist der Tod. Das behandeln wir nur ganz kurz im Kapitel 12, Verse 6 bis 8.
Prediger 12,6: Bevor die silberne Schnur zerreißt, die goldene Schale zerspringt, der Krug am Quell zerbricht und das Schöpfrad zersprungen in den Brunnen fällt, und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen ist, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.
Nichtigkeit der Nichtigkeiten, spricht der Prediger, alles ist Nichtigkeit.
Das ist der Tod, und er beschreibt ihn poetisch. Er sagt, der biologische Teil, das Stück Fleisch, kehrt zur Erde zurück. Aber der Geist, das Herz des Menschen, kehrt zu Gott zurück.
Und wenn du bei Gott bist, dann gehen entweder die Erlösten in die Herrlichkeit Gottes ein, oder die Verlorenen kommen ins Gericht Gottes. Aber zu Gott kehren alle zurück.
Salomons Weisheit und das richtige Handeln mit Gottes Wort
Und dann noch das Letzte, das Endergebnis des Ganzen, machen wir jetzt relativ schnell, in ein paar Minuten. Holt es uns aus, ein paar Minuten, dann sind wir fertig.
Prediger 12, Vers 9: Darüber hinaus, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis, erwog und forschte und verfasste viele Sprüche.
Nur ganz kurz dazu: Salomon, der höchstwahrscheinlich dieses Buch geschrieben hat, hat in seinen jungen Jahren die Sprüche geschrieben und dem Volk Weisheit gelehrt. In den mittleren Jahren ist er in Sünde gefallen, hatte tausend Frauen, verfiel in eine Bauwut und hat Gott missachtet. Am Ende seines Lebens hat er jedoch zu Gott zurückgefunden. Dann hat der Prediger geschrieben und das ganze Volk seinen Weg zurück zu Gott gelehrt.
Und wisst ihr, was die Lehre daraus ist? Seine Sünde ist vor dem ganzen Volk geschehen, darum musste auch seine Buße vor dem ganzen Volk geschehen. Wie Matthew Henry sagt: Das Heilmittel muss gleich umfassend wirken wie zuvor das Gift. Das heißt, wenn du in Sünde gefallen bist, musst du mit den Menschen umgehen, die betroffen sind. Bei ihm war es das Volk.
Dann Vers 10 bis 12: Der Prediger suchte wohlgefällige Worte zu finden und Worte der Wahrheit aufrichtig niederzuschreiben. Die Worte der Weisen sind wie Treiberstachel und wie eingeschlagene Nägel. Die gesammelten Sprüche sind gegeben von einem Hirten.
Und darüber hinaus, mein Sohn, lass dich von ihnen warnen: des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib.
Was er da sagt, sind drei Dinge: Erstens, das Gehörte sind Worte der Wahrheit. Das ist nicht nur seine persönliche Meinung, sondern Wahrheit. Er schreibt Worte aufrichtig nieder, Worte der Wahrheit.
Zweitens sagt er in Vers 11: Sie sind gegeben von einem Hirten. Und wer kennt nicht Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte. Der Hirte gibt die Worte, denn im 2. Timotheus 3,16 steht: Alle Schrift ist von Gott eingegeben. Das sind nicht irgendwelche Worte, die wir da lesen, das sind Gottes Worte. Sie sind von ihm gegeben, vom Hirten.
Er ist manchmal humorvoll, und das soll er auch sein, aber vor allem ist es Wahrheit. Ich glaube, der Grund, dass einige von euch über die drei Jahre immer wieder kommen, ist, dass ihr erkannt habt: Ja, das Wort Gottes kann humorvoll sein, aber viel wichtiger ist, dass die Bibel die Wahrheit ist. Christus ist die Wahrheit.
Das Zweite: Höre nicht nur auf das Wort, sondern tue, was es sagt. Es ist leider oft so, dass man zuhört und sagt: Ja, das stimmt, das ist wirklich so. Und dann dreht man sich um und vergisst, was man gesehen und gehört hat.
Winston Churchill hat gesagt: Der Mensch stolpert ab und zu über die Wahrheit, aber meistens hebt er sich selbst wieder auf und geht weiter. Und das ist leider eine traurige Tatsache.
Darum sagt er: Tu, was es sagt.
Ich möchte noch Jakobus lesen, ich habe es eigentlich da aufgeschrieben, die Stelle Jakobus 1,22-25:
Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und hat gleich wieder vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist, der erlebt die Wahrheit.
Also sei nicht nur Hörer, sondern Täter.
Die Einzigartigkeit der Bibel und die Rückkehr zur Quelle des Lebens
Und das Dritte: Anerkenne die Einzigartigkeit der Bibel, des Wortes Gottes. Früher habe ich mir auch gedacht: „Der Vers taugt mir voll, Vers 13, das Endergebnis.“ Doch im Vers 12 heißt es: „Darüber hinaus, mein Sohn, lass dich von ihnen warnen: Des vielen Büchern machen sie kein Ende, viel Studieren ermüdet den Leib.“
Man denkt, das passt mir genau: Bibel lesen? Nein, es ermüdet den Leib, ist nicht gut. Aber wisst ihr, was Salomon sagt? Salomon sagt: „Freunde, ich habe die letzten dreißig, vierzig Jahre alles durchforscht, was es in dieser Welt zu erforschen gibt, unter der Sonne. Ich bin müde geworden vom Forschen und habe zurückgefunden zu meiner Quelle, zu Gott.“
Er sagt: „Lasst euch nicht verführen von allem, was diese Welt euch bietet. Kommt zu mir, zur Quelle des Lebens.“ Und wisst, die Welt hat viel zu bieten. Ob das fernöstliche Religionen sind, ob das transzendentale Meditation ist, ob das Qi Gong, Reiki, Feng Shui, Kung Fu oder was auch immer es gibt. Ob das Scientology ist – falls du eine dieser Bewegungen verpasst, brauchst du nicht viel daraus zu machen. Nächstes Jahr gibt es eine neue. Es ist wirklich nur vorübergehend, und es gibt immer etwas Neues auf dem Markt.
C.S. Lewis war übrigens ein hochintellektueller Mensch. Er hat einmal gesagt: „Jede Religion, jede Ideologie, jede Philosophie außer dem wahren Christentum – nicht das verschüttete Christentum, das die meisten kennen, sondern das wahre – ist wie ein starkes Eigenschaftswort ohne Hauptwort.“
Das ist so: Du sagst zum Beispiel „gewaltig!“ Und dann fragt man: „Was?“ Das weiß ich auch nicht genau, aber gewaltig. Er sagt, jede Ideologie, Philosophie und all die Angebote, die es im New Age gibt, sind Titelseiten, grobe Eigenschaftsworte, herausragende – nur ein Problem: Es gibt kein Hauptwort, kein Objekt.
Und das ist, wo die Bibel und Jesus Christus so anders sind. Wisst ihr, was die Ideologien sagen? „Das ist ja nicht alles schlecht, und es ist nicht alles falsch, was in diesen Dingen gelehrt wird.“ Aber nur eins: Sie halten dich davon ab, zur Quelle des Lebens zurückzukehren.
Einer meiner Lieblingsverse, Jeremia 2,13, sagt Gott: „Zweifach Böses habt ihr begangen: Mich, die Quelle des lebendigen Wassers, habt ihr verlassen, um euch Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“
Ihr seid weggegangen von mir, der Quelle des Lebens, und sucht Antworten in Zisternen voller Risse. Diese werden euch nie zufrieden machen. Warum kehrt ihr nicht zurück zu mir?, sagt Jesus.
Und darum, und damit möchte ich schließen, habe ich das noch dazu: Was soll jeder Mensch tun?
Die Aufforderung zur Gottesfurcht und Umkehr
Die letzten beiden Verse, Vers 13 und 14, geben das Endergebnis von allem wieder. Lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote. Denn das soll jeder Mensch tun. Gott wird jedes Werk, ob gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen. Das soll jeder Mensch tun.
Und wisst ihr, was Gott heute zu dir und zu mir sagt? Ich habe es dir auch aufgeschrieben. Ich kenne dich doch, Frank, und ich weiß nicht, wo du gerade stehst. Es kann sein, dass du Jesus Christus noch nicht kennst. Dann lass dir heute Abend bitte von Gott Folgendes sagen.
Gott spricht dich ganz persönlich an. Er sagt zu Hans-Peter, Franz, Fritz, Karl, Brigitte – ganz egal, wer du bist – er sagt es dir ganz persönlich: „Du hast mich, den lebendigen Gott, verlassen. Das ist deine Sünde.“ Und diese Sünde wird dich letztlich vernichten, wenn du sie nicht bei mir ablehnst. Das Gericht wird kommen. Du bist für dein Handeln verantwortlich.
Er sagt: Erkenne deine Sünde und kehre zurück zu mir. Komm wieder zu mir, komm heim. Diesen Willensakt nennt die Bibel Umkehr zu Gott, zu Gott hinkehren.
Matthias Claudius hat gesagt: „Zerbrich dir den Kopf nicht so sehr, zerbrich den Willen, das ist mehr.“ Es ist eine Willensentscheidung zu sagen: Herr Jesus, ich komme heute zu dir. Und nur so will ein Mensch Christ werden.
Gebet zur Umkehr und Annahme Jesu
Ich möchte für diejenigen unter uns, die den Herrn Jesus vielleicht noch nicht kennen, ein Gebet sprechen. Ich habe es für Sie formuliert, und jeder, der möchte, kann es in seinem Herzen mitsprechen.
Wenn du Jesus noch nicht kennst, komm jetzt zu deinem Kämmerlein, zur Quelle des Lebens. Lass die rissigen Zisternen hinter dir, denn sie werden dir nie Zufriedenheit geben. Geh zurück zur Quelle.
Lasst uns gemeinsam beten:
Herr Jesus Christus, ich habe deinen Ruf an mich gehört, und ich danke dir, dass du mich nicht vergessen hast, obwohl ich dich oft vergaß und nicht an dich dachte. Ich habe mich von dir abgewandt und ging meine eigenen Wege, doch du hast mich nicht aufgegeben.
Ich bekenne dir die Schuld meines Lebens und die ungezählten Fehler meiner Tage. Ich bitte dich, Herr, vergib mir meine Schuld und nimm mich wieder auf als dein Kind. Ich danke dir, Herr, für dein Sterben am Kreuz, für die Freiheit von Schuld, Angst und Hoffnungslosigkeit.
Im Vertrauen darauf, dass du Ja zu mir gesagt hast, antworte ich nun mit einem Ja zu dir. Ich will dein Eigentum sein und bleiben. Gib du mir die Kraft, stets in deiner Nähe zu bleiben und nicht zu verzagen, wenn ich in Krisen komme.
Zeige mir meinen Platz in der Gemeinde und meinen Platz in deiner dennoch geliebten Welt. Zeige mir meine Gaben und Fähigkeiten, die du mir gegeben hast, damit ich sie dir zur Verfügung stelle und mich gebrauchen lasse, wo Menschen auf Hilfe warten.
Mach mir dein Wort lieb und gib mir Mut, meinen Dank, meine Not und meine Bitten im Gebet stets vor dich zu bringen. Herr Jesus, verwandle du mein Leben, damit es für dich zur Freude und für die Menschen zur Hilfe wird.
Jeder kann nun in der Stille weiterbeten. Amen.
Dann bleibt man noch einen Moment still.
