Einführung in das Thema Trost
Trost finden – fünf Impulse aus dem Wort Gottes, die dich im Glauben wachsen lassen. Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Gottes Trost, Teil zwei.
Diese Woche beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Gott uns tröstet. Bislang haben wir drei Antworten gefunden.
Gottes Trost im Leid und durch seine Gegenwart
Er tröstet uns, wenn wir trauern, denn er möchte uns im Leid seinen Trost schenken.
Zweitens tröstet er uns durch seine Gegenwart. So wie der gute Hirte sich schützend und leitend vor seine Schafe stellt, ist Gott da, um uns mitten in den Problemen unseres Lebens einen Blick auf seinen Stecken und seinen Stab werfen zu lassen. Er will uns verteidigen und sich um uns kümmern.
Dieses Wissen um seine umfassende Fürsorge kann ein großer Trost sein. Allerdings gilt das nur, wenn es uns tatsächlich gelingt, den Blick weg von den Problemen auf Gott zu richten.
Es klingt vielleicht etwas seltsam, wenn ich sage, dass wir Schafe imitieren sollen, die vertrauensvoll ihrem Hirten folgen. Doch in diesem Bild vom Vertrauen auf Gott als guten Hirten findet sich einfach wunderbar viel Trost.
Einfach mal loslassen, einfach mal vertrauen und schauen, wie Gott einen Weg durch die Probleme hindurch findet – das ist das Besondere an Psalm 23. Der gute Hirte führt seine Herde nicht um das Tal des Todesschattens herum, sondern mitten hindurch. Er kennt den Weg.
Solange wir ihm folgen und ihn im Blick haben, wird es uns auf diesem Weg nicht an Trost fehlen.
Trost durch Gottes Rettung und seine Zusagen
Und dann gibt es drittens den Trost, den wir empfinden, wenn Gott uns aus großer Not gerettet hat. Im Blick auf diesen Trost müssen wir verstehen, dass es bei Gott liegt, wann wir seine Befreiung und damit seinen Trost erfahren. Es kann sein, dass dafür in diesem Leben keine Zeit mehr ist – dreimal Gottes Trost.
Aber Gott tröstet uns als Gott allen Trostes noch auf andere Weise. Da sind zuerst einmal seine Zusagen und Verheißungen, die uns ganz praktisch mitten im Leid Trost geben können. Psalm 119,50 und 52 sagen: „Dies ist mein Trost in meinem Elend, dass deine Zusage mich belebt hat. Ich gedachte, Herr, deiner Bestimmungen von alters her, und ich tröstete mich.“
Trost findet sich im Wort Gottes. Deshalb ist es auch so wichtig, dass man, in dem Maß, wie das eigene Leben von Leid und Schwierigkeiten geprägt wird, nicht plötzlich anfängt, sich weniger mit dem Wort Gottes zu beschäftigen. Wir brauchen Gottes Zusagen und Verheißungen in den Stürmen des Lebens mehr als in den Zeiten, in denen ohnehin alles halbwegs glattläuft.
In Gottes Wort findet sich Hoffnung, und diese Hoffnung gilt es zu ergreifen, weil Hoffnung tröstet. Dabei dürfen wir darauf vertrauen, dass der Heilige Geist uns in der Schrift dorthin führt, wo es für uns gut ist.
Ich rate deshalb dazu, gerade in stürmischen Zeiten das Bibellesen nicht auf Losungen zu beschränken. Man sollte mehr lesen, über mehr Text nachsinnen und auf diese Weise Trost finden, weil wir eben Gott und seinen guten Gedanken über uns in seinem Wort begegnen.
Gott tröstet uns durch sein Wort.
Trost durch schöne Momente im Leben
Und Gott tröstet uns durch schöne Momente im Leben. Das klingt zunächst etwas banal, ist es in der Praxis aber nicht. Momente der Freude sind zugleich Momente des Trostes. Paulus schreibt dazu in 2. Korinther 7,6: „Aber der die Niedrigen tröstet.“
Gott tröstete uns durch die Ankunft des Titus. Titus kommt zurück, und Paulus findet Trost. Nun könnte man einwenden: Bei diesem Trost geht es doch nicht um die Rückkehr an sich, sondern darum, dass Gott Paulus durch die guten Nachrichten tröstet, die Titus von den Korinthern mitbringt. Das stimmt, das tut Gott auch.
Aber Paulus formuliert hier bewusst anders. In 2. Korinther 7,5-7 heißt es: „Denn auch als wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern in allem waren wir bedrängt, von außen Kämpfe und von innen Ängste. Aber der die Niedrigen tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus, doch nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er bei euch getröstet worden ist.“
Merkt ihr? Paulus beschreibt einen doppelten Trost. Zum einen den Trost, den Titus mitbringt, weil er erzählt, dass die Korinther Buße getan haben. Zum anderen ist Trost auch in der Rückkehr selbst zu finden. Der Moment der Begegnung mit seinem Freund Titus ist Trost.
Deshalb lasst uns die schönen Momente im Leben feiern. Feiern, weil sie eine Quelle von Trost sind. Ein Trost, der nicht einfach passiert, sondern der von Gott kommt.
Trost durch Menschen als Propheten, Tröster und Vorbilder
So haben wir nun: Gott schenkt uns in seinem Wort tröstende Zusagen. Er schenkt uns auch Momente des Glücks, die uns trösten. Ganz grundsätzlich schenkt er uns Menschen.
Dabei gibt es vor allem drei Typen: Menschen, die uns Gottes Wort bringen, Menschen, die uns etwas Liebes sagen, und Menschen, die selbst Schlimmes durchgemacht haben. Das sind Propheten, Tröster und Vorbilder.
Im 1. Korinther 14,3 heißt es: Wer aber weissagt, redet zu den Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zur Tröstung.
Ich möchte hier nicht ausführlich über Prophetie sprechen. Aber ich glaube daran, dass es Menschen gibt, die von Gott beauftragt werden, niedergeschlagene Menschen mit einem besonderen Wort des Trostes zu ermutigen. Dieses Wort trägt eine übernatürliche Komponente in sich.
Natürlich braucht es nicht immer ein Wort von Gott. Ein wenig Mitdenken und Mitleid ist meist schon genug. Ein schönes Beispiel dafür finden wir im Alten Testament. In Ruth 2,13 sagt Ruth zu Boas: Möge ich weiterhin Gunst finden in deinen Augen, mein Herr, denn du hast mich getröstet und hast zum Herzen deiner Magd geredet, und ich bin nicht einmal wie eine deiner Mägde.
Menschen können Menschen zum Trost werden. Besonders geeignet zum Trösten sind Menschen, die selbst Schweres durchgemacht und nicht aufgegeben haben. Menschen, die wissen, was es heißt, von Gott getröstet zu werden, und die ihre Erfahrung als Balsam weitergeben.
Paulus sieht sich selbst so, wenn er schreibt in 2. Korinther 1,4: Gott, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.
Zusammenfassung und praktische Aufforderung
Fassen wir zusammen: Gott ist ein Gott allen Trostes, und er tröstet auf vielerlei Weise. Das kann geschehen durch übernatürlichen Frieden, durch seine Gegenwart, durch die Rettung aus Schwierigkeiten, durch schöne Momente oder durch Menschen, die es gut mit uns meinen. Diese Menschen werden zu Propheten, Tröstern und Vorbildern für uns.
Was könntest du jetzt tun? Denke darüber nach, wen du heute trösten könntest. Bete darüber, wer deinen Trost braucht. Schreibe dann eine ermutigende Nachricht.
Das war es für heute. Wenn du noch nicht regelmäßig in der Bibel liest, einzelne Verse auswendig lernst und über das Gelesene nachdenkst, dann fang heute damit an.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.