
Herzlich willkommen zum Podcast der Eva Stuttgart mit Jörg Lackmann und Thomas Povileit.
Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zum theologischen Denken anregen. In unserem Gemeindenamen steckt das Evangelium. Wir heißen Evangelium für alle, evangelische Freikirche.
Der Name ist bewusst gewählt, denn das Evangelium ist unsere Grundlage.
Deswegen ist die Frage wichtig: Was ist eigentlich das Evangelium? Was ist das Fundament, auf dem wir bauen?
Evangelium klingt nicht unbedingt deutsch. Was bedeutet dieses Fremdwort eigentlich? Ja, das stimmt, Evangelium ist nicht deutsch, sondern griechisch. Wenn man es direkt übersetzt, heißt es „die gute Nachricht“.
Ein spannender Bibelvers dazu ist Markus 1,14. Dort kommt Jesus nach Galiläa und es heißt, er predigt das Evangelium Gottes. Es ist also nicht meine gute Nachricht, sondern Gottes gute Nachricht für mich.
Diese Nachricht wird auch sehr konkret in einem Bibelvers, den wir alle kennen. Ich weiß nicht, ob wir ihn schon im Blick auf das Evangelium betrachtet haben. Es ist der Vers, in dem die Engel bei der Geburt des Herrn Jesus in Lukas 2 sagen: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird.“
Ich finde es sehr spannend, dass dort, wo „verkündigen“ steht, Paulus eigentlich das Wort „Euangelizomai“ schreibt. Das bedeutet „ich evangelisiere“. Man könnte es auch so übersetzen: „Ich verkündige euch das Evangelium.“
Das hat zwei Auswirkungen: Die gute Nachricht nimmt mir die Furcht, und sie bringt große Freude – so steht es jedenfalls im Text. Deshalb ist es wirklich eine gute Nachricht.
Das Evangelium ist also Furchttöter und Freudenbringer, wenn man es mal ein bisschen umformuliert.
Warum ist das so?
Der Inhalt des Evangeliums ist so faszinierend, weil es heißt: Euch ist heute ein Retter geboren, und der ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Das finde ich eine großartige Erklärung von Lukas. Im Grunde sagt er: Das Evangelium ist Christus.
Für mich war das ein echter Aha-Effekt. Das Evangelium ist also nicht zuerst eine Lehre, an die ich mich halten muss. Vielmehr geht es im Evangelium um eine Person, zu der ich eine Beziehung haben kann. Diese Person ist Jesus.
Du hast am Anfang gesagt, wir heißen Evangelium für alle. Das stimmt auch. Aber neben dieser Bezeichnung haben wir noch einen sogenannten Claim, der lautet: Jesus ist unser Thema. Im Grunde ist hier das Evangelium nur anders ausgedrückt. Das Evangelium macht Jesus zum Thema, und deshalb ist es eine gute Nachricht.
Ich finde es wunderbar, dass sich alles um Jesus dreht. Heute habe ich ein Video von einem orthodoxen Priester aus Krefeld gesehen. Er erklärte auch, was Glauben ist, und legte dabei den Schwerpunkt darauf, dass wir Gutes tun und die Gebote halten. Die Beziehung zu Jesus war bei ihm eher Nebensache.
Das bedeutet: Nach unserem Verständnis ist das Evangelium ganz direkt mit einer Person verbunden – mit Christus. Natürlich geht es nicht ohne Lehre, aber die Beziehung zu Jesus steht im Fokus.
Was spielt da noch mit an Inhalten? Es ist ja nicht nur eine Person. Es handelt sich um eine Botschaft, also sind da auch Inhalte enthalten.
Ja, richtig, es gibt natürlich Inhalte. Beim Evangelium – und ich bleibe jetzt mal bei dieser Weihnachtsgeschichte auf den Hirtenfeldern von Bethlehem – wird das gleich mitgeliefert. Denn die Engel sagen: „Euch ist heute ein Retter geboren.“ Es dreht sich also um Jesus als den Retter. Deshalb wurde Jesus geboren: damit er mich von der Sünde rettet.
Diesen Gedanken drückt Paulus ganz klassisch in den sehr bekannten Versen in 1. Korinther 15,1-3 aus. Dort sagt er: „Ich habe euch das Evangelium verkündigt, also diese gute Botschaft, dass ihr durch sie gerettet werdet.“ Es ist die Nachricht von Jesus, die mich rettet.
Wenn ich nach meinem Tod vor Gott stehe und normalerweise seinen Zorn erleben würde, dann ist das Evangelium die gute Nachricht, die mich vor diesem Zorn Gottes retten kann. Diesen Zorn Gottes habe ich verdient, weil ich Gott abgelehnt und ohne ihn gelebt habe. Die gute Nachricht ist also praktisch, von diesem Zorn gerettet zu werden.
Das ist die gute Nachricht, und das ist die Lehre, an die ich dann glaube. Diese Lehre dreht sich eben um eine Person, nämlich um den Herrn Jesus. Er ist es, der mich rettet.
Paulus schreibt dann sehr deutlich, was ich glauben muss. Im Grunde genommen will er mir zeigen, wer Jesus ist. 1. Korinther 15 stellt praktisch eines der ersten Glaubensbekenntnisse dar.
Da denkt man wirklich: Das ist ein Glaubensbekenntnis, das Paulus hier zitiert – ähnlich wie wir als Prediger manchmal Lieder zitieren, ohne sie besonders kenntlich zu machen. Aber hier wird klar, was Jesus ist: Er ist mein Retter. Er ist nicht nur ein Sozialreformer oder Weltverbesserer.
Paulus sagt: „Haltet das Evangelium so fest, wie ich es euch verkündigt habe.“ Glaubt das über den Herrn Jesus und haltet daran fest, was die Bibel über ihn sagt. Damit fordert Paulus natürlich auch: Glaubt nicht den Leuten, die euch etwas anderes über Jesus erzählen oder euch motivieren wollen, an einem Jesus festzuhalten, der nichts mit dem Jesus zu tun hat, so wie die Bibel ihn vorstellt.
Wie stellt die Bibel uns Jesus genau vor? Wo liegt ihr Schwerpunkt? Besonders wichtig ist 1. Korinther 15,3. Dort sagt Paulus – wie du eben erwähnt hast – wahrscheinlich ein altes Glaubensbekenntnis, in dem verdichtet deutlich gemacht wird, was man über Jesus glauben muss, um gerettet zu werden. Er sagt, Jesus ist für unsere Sünden gestorben – nach den Schriften.
Es ist also genau dasselbe, was Lukas auch sagt, wenn er verkündet: Euch ist heute jemand geboren, der euch von der Sünde rettet, euch ist ein Retter geboren. Beide sind sich also einig. Das macht den Kern dieses verdichteten Glaubensbekenntnisses aus: die Rettung durch das Evangelium.
Genau, das ist der Kern: Jesus ist gekommen, um sein Leben als Lösegeld für mich zu geben. Das sagt er an einer anderen Stelle. Ich finde das ein sehr starkes Bild. Das heißt: Ich bin gefangen, fest in der Hand einer anderen Macht. Jetzt kommt der Herr Jesus und gibt sein Leben, damit ich wieder frei werde. Er gibt sein Leben als Lösegeld, er bezahlt für meine Sünde.
Deshalb rechnet Gott mir meine Sünde nicht mehr zu. Gott kann mir vergeben und gleichzeitig gerecht bleiben, weil Jesus mit seinem Leben stellvertretend für meine Schuld bezahlt hat.
Was ich tun darf, ist, zu glauben, was Gott über seinen Sohn sagt. Ja, ich muss glauben. Und das hat natürlich auch mit Handeln zu tun: Ich komme im Gebet zu Gott, bekenne ihm meine Schuld und bitte ihn: „Bitte vergib mir und sei der König, der Herr meines Lebens.“ Ich will ab heute nach seinem Wort leben und nicht nur nach meinen eigenen Wünschen.
Das Bekenntnis in 1. Korinther 15 – ich nehme an, du möchtest das jetzt komplett durchgehen, denn es geht ja noch weiter. Was steht dort denn noch zur Rettung?
Ja, du kennst mich schon gut, genau, ich will das durchgehen. Du hast ja schon zwei, drei Stellen angesprochen, aber jetzt sind wir bei 1. Korinther 15 angekommen. Genau, ich bin ja derjenige, der versucht, auch bei wenigen Bibelversen zu bleiben und keinen Bibelaufschlagwettbewerb zu machen.
Paulus sagt es aber auch sehr zentral: Jesus ist nicht nur gestorben, er ist auch auferstanden, und das betont er mehrfach. Er sagt, Jesus wurde begraben und ist am dritten Tag auferweckt worden – und zwar „nach der Schrift“. Damit macht Paulus deutlich, dass diese Tatsache glaubwürdig ist.
Er unterstreicht die Glaubwürdigkeit der Auferstehung des Herrn Jesus noch weiter. Er macht klar: Zunächst ist Jesus Petrus erschienen, dann den zwölf Jüngern, danach fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen viele zu Paulus’ Zeit noch lebten. Das heißt, diejenigen, die Paulus hier zugehört haben, konnten hingehen und sich von Augenzeugen bestätigen lassen, dass es so ist, wie Paulus sagt. Jesus ist tatsächlich auferstanden.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir bei der Verkündigung des Evangeliums betonen: Jesus ist tatsächlich auferstanden. Damit wird deutlich, dass Jesus der Sieger über den Tod ist. Der Tod verliert seinen Schrecken für mich, wenn ich zu Jesus gehöre.
Durch die Auferstehung zeigt Jesus, dass der Tod ihn nicht festhalten konnte, weil er sündlos war – so wie er es immer behauptet hat. Und weil Jesus sündlos ist, kann er meine Sünde tragen. Deshalb kann er mir auch vergeben, und deshalb kann der Tod mich nicht in den Abgrund reißen.
Für mich als Christ wird das Sterben ganz sicher nicht einfach sein. Aber die Zeit nach dem Leben wird schön, weil ich dann bei Jesus bin – hundertprozentig. Und das ist doch eine gute Nachricht, das ist das Evangelium.
Interessant ist, dass gerade diese gute Nachricht, die wirklich gut ist, heute oft bestritten wird. Es gibt tatsächlich Christen, die behaupten, Jesus sei nicht auferstanden und nicht für unsere Sünden gestorben.
Paulus hingegen sagt in diesem Glaubensbekenntnis, ebenso wie die frühe Kirche, ganz klar: Jesus ist gestorben, auferstanden und für unsere Sünden gestorben. Wenn man das so nimmt, wie es eigentlich geschrieben steht, widerspricht das dem heutigen Verständnis mancher, die die Auferstehung nur geistlich sehen und meinen, Jesus sei nicht für die Sünden gestorben, sondern nur, um die Liebe zu zeigen.
Paulus würde dem deutlich widersprechen. Er würde richtig aus seinem Sitz aufspringen und sagen: Nein, Jesus ist tatsächlich auferstanden. Das unterstreicht den Punkt, über den wir gerade gesprochen haben: Er ist der Retter.
Doch es geht noch weiter. Paulus sagt auch, dass Jesus Herr in der Stadt Davids ist. Darauf spielt Lukas an. Jesus ist in der gleichen Stadt geboren wie König David. Vielleicht gingen beide in dieselbe Thoraschule – nur tausend Jahre später. Wenn man auf den Bergen um Bethlehem steht, hat man eine ähnliche Perspektive auf diese Stadt.
Der Herr Jesus wird der Herr sein, der König in der Stadt Davids. Er wird sein Reich aufrichten. Das ist ebenfalls ein Teil des Evangeliums.
Heute hören wir oft pessimistische Nachrichten, wenn wir die Tagesschau einschalten. Die Bibel hingegen gibt uns optimistische Botschaften. Sie sagt uns, dass diese Erde eine atemberaubende Zukunft hat. Sie wird erneuert werden, und Jesus wird herrschen. Darauf kann man sich freuen.
Jemand hat einmal gesagt, dass das Evangelium die Schöpfung, den Sündenfall, die Erlösung und die Wiederherstellung umfasst. Die Tatsache, dass Jesus Herr ist, betont vor allem die Wiederherstellung von Gottes ursprünglicher Erde, so wie sie vor dem Sündenfall war. Das ist großartig, oder? Das heißt praktisch: Jesus als Messias. Richtig! Das ist sehr eng mit der Wiederherstellung verbunden.
Ich habe übrigens darüber nachgedacht, ob die Thora-Schule damals in Bethlen „Thora-Schule Ben David“ hieß. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob Jesus dort war. Denn er ist ja schon als junges Kind nach Ägypten geflohen, und später sind sie nach Nazaret gezogen. Wahrscheinlich war er zu dieser Zeit schon älter und hat die Thora-Schule nicht mehr besucht. Aber das sind Kleinigkeiten, vielleicht eine Spekulation, dass er sie als älteres Kind besucht hat. Nur so ein Nebenthema.
Es geht um Errettung, aber natürlich auch darum, dass er der künftige König ist. Deshalb wird betont, dass er aus dem Haus Davids kommt, um sein kommendes Reich aufzurichten. Das ist auch Teil des Evangeliums. Kannst du ein bisschen etwas zum Reich sagen?
Genau, das ist auch Evangelium. Es geht, wie ich schon sagte, um Gottes großartige Zukunft, die er mit uns Menschen geplant hat. Diese Hoffnung geht weit über das Leben hinaus. Es ist eine Hoffnung, auf die man sich freuen kann. Er wird dieses Reich aufrichten.
Die Bibel schaut beim Evangelium ganz entscheidend über dieses Leben hinaus. Paulus sagt das sogar umgekehrt in 1. Korinther 15: Wenn ich nur in diesem Leben auf Jesus hoffe, dann bin ich ein wirklich armer Tropf. Denn die gute Nachricht ist: Nach dem Sterben geht es weiter.
Ich habe kürzlich ein Zitat gelesen, das ich richtig cool fand. Dort sagte jemand: „Wenn ich gestorben bin, dann bin ich nicht tot, ich bin nur umgezogen.“ Und dieser himmlische Wohnsitz ist natürlich viel besser als alles, was man auf dieser Erde haben kann.
Wir haben also das Evangelium als Rettungs- und Zukunftsbotschaft.
Enthält das Evangelium noch mehr, also Rettung, Vergangenheit, die wir uns heute aneignen können, und Zukunft? Ja, es enthält tatsächlich noch mehr. Man merkt schnell, dass es gar nicht so einfach ist, das Evangelium zu erklären. Es klingt zwar einfach, ist aber sehr umfassend.
Was ist das Evangelium? Es ist eine Rettungsbotschaft, eine Zukunftsbotschaft – das hast du gut auf den Punkt gebracht. Es ist aber auch eine Botschaft von Freiheit. Für mich ist ein ganz hilfreicher Vers 2. Samuel 18. Dort kommt ein Läufer zu David, der ihm sagen will, dass sie seinen Sohn Absalom besiegt haben und der Sieg ihnen gehört.
Das ist eine spezielle Geschichte, denn David reagiert nicht so, wie man es eigentlich erwartet hätte. Diese Läufer gab es häufiger, und sie verkündeten im Grunde: „Wir sind die Sieger, ihr seid frei. Ihr müsst keine Angst haben, in Sklaverei zu geraten, denn der Feind ist nicht mehr da. Wir haben ihn besiegt.“
Der Läufer im 2. Samuel 18 bringt also diese Botschaft. Im hebräischen Text heißt es, dass er eine gute Botschaft meldet. Es gibt eine griechische Übersetzung des Alten Testaments, die sogenannte Septuaginta. Dort wird diese gute Botschaft mit dem Wort Euangelion übersetzt. Das bedeutet die Nachricht vom Sieg, die Nachricht von der Befreiung.
Wenn wir das Evangelium weitergeben, sagen wir im Grunde: Du bist frei, weil ein anderer für dich gesiegt hat. Das halte ich für einen sehr wichtigen Aspekt des Evangeliums. Als Christ muss ich nicht mehr Sklave meines Geizes, meines Stolzes, meines Hochmuts, meiner Unreinheit oder meiner Anerkennungssucht sein. Es gibt Freiheit.
Jesus will mich davon retten. Er ist der König, der alle Macht hat, und ihm gehöre ich als Christ. Deshalb darf ich seinen Sieg auch in Anspruch nehmen, indem ich immer wieder bete: „Danke, Herr Jesus, du hast mich freigemacht.“
Das Evangelium ist die gute Nachricht von der Freiheit, in der ich leben darf.
In der Definition, die wir gerade zum Evangelium hatten, findet ja alles schon am Anfang des Glaubens statt. Vor allem diese Rettungs- und Zukunftsbotschaft wird tief in meine Gene eingebracht. Die Freiheit mag später vielleicht ausgeprägter sein, aber sie ist auch von Anfang an mit dabei.
Gibt es auch Dinge, die noch bedeutsam sind, wenn man schon jahrelang als Christ dabei ist? Oder ist das Evangelium nur sozusagen Kinderschuh und irgendwann ist es dann weg? Ich habe den Eindruck, dass viele Christen so denken. Doch das Evangelium ist nicht nur das ABC des Glaubens. Mir ist es in den letzten Jahren viel wichtiger geworden, dass das Evangelium das A bis Z ist. Wenn ich meine Rettung vergesse, die der Herr Jesus mir gegeben hat, verliere ich meine Motivation auf dem Weg, ihm nachzufolgen.
Ich folge ihm doch aus Liebe nach, weil er sein Leben für mich gab. Daran sollte ich mich nie gewöhnen. Im Grunde genommen macht mir das Evangelium auch deutlich: Es ist alles Gnade, es ist alles ein unverdientes Geschenk Gottes. Manchmal habe ich den Eindruck, wir klopfen uns auf die Schulter und sagen: „Hey, das habe ich schon gebracht und das habe ich schon erreicht.“ Aber Paulus sagt in Apostelgeschichte 20, ich finde diese Formulierung spannend, vom Evangelium der Gnade Gottes.
Für mich ist es nicht nur Gottes Gnade, die mich rettet, sondern ich brauche Gottes Gnade jeden Tag. Gottes Gnade ist es, die mich auch verändert. Gott schenkt mir aus seiner Gnade die Kraft, anders leben zu können – so leben zu können, wie es Gott gefällt. Das kann ich nicht aus mir selbst heraus. Und das ist Evangelium, das ist gute Nachricht. Ich muss nicht selbst versuchen, den Anspruch Gottes zu erfüllen. Da würde mir ziemlich schnell die Zunge aus dem Hals hängen.
Es ist aber wunderbar zu erleben, dass Gott selbst mir seine Kraft schenkt, ein anderes Leben leben zu können – völlig unverdient. Diesen Blick brauche ich zum Beispiel auch beim Bibellesen. Das Evangelium zeigt mir einen großen Gott. Dann verstehe ich bei der Geschichte von David und Goliath, dass nicht David der Held ist, sondern Gott, der David benutzt, um sich groß zu machen.
So benutzt Gott auch in meinem Leben Schwierigkeiten, um sich dadurch groß zu machen. Deshalb ist es wichtig, dass ich auf meinen großen Gott schaue und nicht auf die Schwierigkeiten, die mich lähmen wollen. Ich lebe doch nicht von meiner Leistung, sondern von Gottes Gnade in meinem Leben. Wie gesagt, das ist in den letzten Monaten und Jahren ein ganz wesentlicher Teil für mich vom Evangelium geworden.
Einen ziemlich umfassenden Blick auf das Evangelium habe ich mir gemerkt und gesehen. Man kann es nicht einfach nur auf so Schmalspur-Sachen reduzieren. Es ist zum einen die gute Nachricht von Jesus, wenn ich das so zusammenfassen darf: Wer er ist und was er für uns getan hat. Das war der wichtige Punkt, mit dem wir uns am Anfang beschäftigt haben. Das würde ich auch als das Evangelium im engeren Sinn bezeichnen.
Das Evangelium im engeren Sinn ist die Nachricht, dass Jesus stellvertretend für mich gestorben ist. Dadurch hat er Gott mit mir versöhnt. Deshalb kann Gott mir jetzt seine Vergebung anbieten.
Es gibt aber auch einen weiteren Sinn des Evangeliums. Gott sagt, dass er jetzt schon der Sieger ist und am Ende genauso der Sieger sein wird. Das wird sichtbar werden in seinem Reich. Er ist der Gott, dem wir gehören dürfen, und auf dessen Reich ich mich jetzt schon freuen kann.
Also gibt es den engeren und den weiteren Sinn des Evangeliums: Was aus dem Sieg Jesu erwächst. Das wäre, würde ich sagen, das Schlusswort für diesen Podcast der evangelischen Freikirche "Evangelium für alle" in Stuttgart.
Wir hoffen, ihr seid ein wenig angesteckt worden von der Freude über das Evangelium, die uns in den Evangelien ja auch immer wieder begegnet. Deswegen heißen sie auch Evangelien – das ist dasselbe Grundwort.
Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns gerne unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen.