Lieber Herr, wir danken dir, dass dein Name wunderbar ist und dass wir es mit einem Wundergott zu tun haben. Du hast durch das Evangelium und durch den Herrn Jesus Christus wunderbare Kraft in unser Leben gebracht.
Wir danken dir auch für die Lektionen von Simson. Wir beten, dass du uns in dieser Vormittagsstunde jetzt hilfst. Amen.
Einführung in die Geschichte Simsons und die übernatürliche Kraft Gottes
Wir haben also noch etwas Zeit, um über Simson zu sprechen. Zeitlich sind wir heute gut im Plan, das ist gut. Wir brauchen das auch ein wenig, weil wir uns etwas Zeit nehmen wollen.
Simson ist zwar sehr bekannt, aber es gibt auch viele hilfreiche Lektionen, die wir aus seinem Leben lernen können.
Wir waren zuletzt bei Vers 18. Manoach flehte zu Yahweh. Nein, wir waren schon ein Stück weiter. Wo waren wir genau? Ach ja, Vers 18, danke.
Der Bote des Herrn, der Bote Jachwes, sagte zu ihm: „Warum fragst du nach meinem Namen? Er ist ja wunderbar.“ Da nahm Manoach das Ziegenböcklein und das Speisopfer und opferte es Jachwe auf dem Felsen. Er aber handelte wunderbar.
Hier geschah etwas Übernatürliches, etwas Wunderbares. Es war außergewöhnlich, mit übernatürlicher Kraft. Das Ganze war übernatürlich. Manoach und seine Frau sahen zu, sie haben es mit eigenen Augen erlebt.
Als Manoach das Opfer darbrachte, tat der Herr dieses Wunder.
Das Wunder am Altar und die Offenbarung Gottes
Was ist das Wunder, das hier beschrieben wird?
Es geschah, als die Flamme vom Altar zum Himmel emporstieg. Da fuhr der Engel Jachwe in der Flamme des Altars hinauf. Wenn man zuschaut, weiß man, was ein Wunder ist, wenn man so etwas sieht. Die Menschen, die das miterlebt haben, haben es gesehen. Jetzt ist ihnen alles klar.
Noah und seine Frau schauen zu, wie hier der Engel in der Flamme in den Himmel fährt. Diese Kraft ist unfassbar, ebenso wie sein Name und sein Wesen unfassbar sind.
Wir dürfen jetzt ein bisschen in die Zukunft blicken: Tausend Jahre später kommt derselbe Engel Jachwes auf die Erde, im Fleisch, in der Inkarnation, in der Menschwerdung. Er spricht diese wunderbaren Worte dort auf den Straßen Palästinas, in Lukas 10,21.
Die Philister der Welt, die Unbeschnittenen, waren die jüdischen Führer, die zu Unbeschnittenen an Herzen und Ohren geworden waren. Diese hat er stehen lassen. Stattdessen hat er ein paar Fischersleute um sich gesammelt sowie einige einfache Menschen, Zöllner und Sünder.
Man könnte sich fragen, ob er enttäuscht war über seinen Dienst, weil die Obersten ihn verlassen und nicht zugehört hatten, während nur ein paar einfache Menschen bei ihm waren. War er enttäuscht?
Doch dann kommen diese schönen Worte aus seinem Mund, in Lukas 10,21: „Ich danke dir, Vater, Herr des Himmels und der Erde!“ Es heißt, er verherrlichte im Geist und freute sich.
Er sagte: „Ich danke dir, Vater, Herr des Himmels und der Erde! Vor Weisen und Verständigen hast du es verborgen, und Unmündigen hast du es geoffenbart. Ja, Vater, denn so war es vor dir wohlgefällig.“
Die Unbegreiflichkeit Gottes und seine Offenbarung in Jesus Christus
Gott ist kein Ding, das man mit menschlichem Verstand erkennen und analysieren kann. Man kann sich nicht einfach hinsetzen und sagen: „Jetzt erforschen wir Gott ein bisschen.“ Das funktioniert nicht. Gott kann nur erkannt werden, wenn er sich offenbart. Und er hat sich in Jesus Christus offenbart.
Das ist bei uns Menschen auch so: Weil Gott eine Person ist, muss er sich entscheiden, sich zu öffnen. Eine Person kannst du nur wirklich kennenlernen, wenn sie sich dir öffnet. Ansonsten bleibt sie verschlossen. Genauso kann man Gott nur kennenlernen, wenn er sich uns öffnet. Sonst bleibt er uns verschlossen.
Jetzt offenbart sich Gott in Jesus Christus. Er zeigt sich in Jesus Christus. Was ist sein Name? Jesus Christus kommt auf die Erde. Was bringt er? „Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan“, sagt er im Gebet (Johannes 17). Vater, ich habe ihnen deinen Namen kundgetan. Der Herr kam also auf diese Erde. Der Herr Jesus Christus kam, um uns den Namen des Vaters kundzutun. Das war sein Auftrag: Gott zu offenbaren.
Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der an der Ehrenstelle des Vaters sitzt, hat ihn kundgetan, dargestellt und offenbart. Der Weise rühme sich seiner Weisheit, der Starke rühme sich seiner Stärke, und der Reiche rühme sich seines Reichtums. Aber wer sich rühmt, der rühme sich dessen, dass er mich kennt (Jeremia 9,22-23). Denn ich bin der Herr, der Güte, Recht und Gerechtigkeit auf der Erde übt. Daran habe ich Gefallen.
Wir sollen uns also rühmen, wenn wir Gott kennen. Das ist das Wichtigste, was es gibt: Gott zu kennen. Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben. Und uns hat Gott das durch seinen Geist offenbart.
Niemand weiß, was der Mensch ist, außer dem Geist des Menschen, der in ihm ist. Und niemand weiß, was in Gott ist, außer dem Geist Gottes. Diesen Geist aber hat Gott uns gegeben, damit wir erkennen können, was uns von Gott geschenkt ist. Das hat Paulus im 1. Korinther 2,9-12 gesagt.
Wir haben den Geist Gottes empfangen, nicht den Geist der Welt, sondern den Geist, der aus Gott ist. So können wir die Dinge erkennen, die uns von Gott geschenkt sind. Der Herr Jesus hat uns den Namen des Vaters kundgetan, er hat uns Gott offenbart. Wir dürfen jetzt Gott kennenlernen und mit ihm unser ganzes Leben lang auf dieser Erde leben. Und dann dürfen wir ihn in der Ewigkeit noch mehr kennenlernen.
Das ist herrlich. Sein Name heißt wunderbar. Darum geht es: diesen Namen kennenzulernen, diesen übernatürlichen Namen.
Rückkehr zur Geschichte Simsons und die Reaktion von Manoach und seiner Frau
Aber wir müssen zurück zu Richter 13,20: „Und es geschah, als die Flamme vom Altar zum Himmel emporstieg, da fuhr der Bote Jachwes in der Flamme des Altars hinauf. Manoah und seine Frau sahen zu und fielen auf ihr Angesicht zur Erde. Der Bote Jachwes erschien Manoah und seiner Frau von da an nicht mehr.“
Da erkannte Manoah, dass es der Bote Jachwes war. Ja, es hat ein bisschen Zeit gedauert, bis Manoah das erkannte, aber immerhin hat er es erkannt. Die Frauen sind manchmal schneller damit, jemanden zu erkennen. Manoah sagt zu seiner Frau: „Wir werden gewiss sterben, denn wir haben Gott gesehen.“
Manchmal sind Frauen auch logischer als Männer im Denken. Manoah denkt jetzt: „Jetzt müssen wir sterben, denn was war Gott?“ Es steht doch im Buch Mose, dass jeder, der Gott sieht, sterben muss. Niemand kann Gott sehen und überleben, oder?
Die Frau sagt: „Wenn es Yahweh gefallen hätte, uns zu töten, dann hätte er nicht ein Brandopfer und ein Speisopfer aus unserer Hand angenommen. Er hätte uns dieses alles nicht gezeigt und uns zu jener Zeit nichts dergleichen vernehmen lassen.“
Also denkt seine Frau hier recht logisch und sagt: „Schau, es kann nicht sein, dass wir jetzt sterben müssen. Der Engel hat doch gesagt, dass er etwas mit uns vorhat. Und er hat das Brandopfer angenommen, das Speisopfer angenommen. Also hat Gott nicht die Absicht, jemanden zu töten, nachdem er das Opfer angenommen hat.“
Die Frau gebar einen Sohn, und sie nannte ihn Simson – der Sonnige, Sonnengleiche, Starke. Der Knabe wuchs heran, und Jachwe segnete ihn. Der Geist Jachwe fing an, ihn im positiven Sinne anzuschubsen, also zu treiben, und zwar in Manachedan, im Lagerdhan, zwischen Zorah und Eshtaol.
Zorah ist hier auf der Karte oben eingezeichnet. Eshtaol dürfte an der Küste liegen, ist aber nicht eingezeichnet.
Simsons Begegnung mit der Philisterin und die Bedeutung des Sehens
Und Simson ging nach Timna. Timna liegt in der Nähe von Zorah. Dort sah Simson eine Frau, die zu den Töchtern der Philister gehörte.
Es fällt auf, wie oft in diesen Abschnitten das Wort „sehen“ vorkommt und wie oft die Augen erwähnt werden. Simson schaute immer wieder, blickte sich um und richtete seinen Blick auf verschiedene Dinge. Seine Augen zeigen eine Schwäche.
Als junger Mann ließ er sich vom Heiligen Geist treiben. Doch nun ließ er sich ein wenig von den Frauen lenken. Später wird er sich noch stärker von den Frauen beeinflussen lassen.
Überblick über die Taten Simsons und deren Bedeutung
Und jetzt kommen die Taten Simsons. Wir haben mehrere Taten, die ich hier in acht Abschnitte eingeteilt habe. Man könnte es wahrscheinlich auch anders strukturieren, aber so habe ich es jetzt gemacht.
Zuerst haben wir die Geschichte mit dem Löwen, die Verse 1 bis 9 in Kapitel 14. Dort lesen wir, dass der Geist des Herrn über ihn kam, als er den Löwen besiegte.
Dann folgen die dreißig Philister, denen er die Feierkleider wegnahm, indem er einen der Brautbegleiter tötete und weitere dreißig Philister erschlug. Auch hier kam der Geist des Herrn über ihn.
Als Drittes sehen wir die Rache für die Verheiratung. Seine Frau, die er inzwischen geheiratet hatte, wird einem der Brautbegleiter gegeben. Daraufhin rächt er sich in Kapitel 15, Verse 1 bis 5, indem er die Saat der Philister verbrennt – es handelt sich um Gerste oder jedenfalls Getreide. Er jagt Füchse durch das Korn und zündet ihre Schwänze an.
Das Vierte ist die Rache für die Verbrennung seiner Frau. Die Philister hatten seine Frau verbrannt sowie deren Familie und Haus. Er rächt sich gerecht an den Philistern, wie in Kapitel 15, Verse 6 bis 8 beschrieben.
Daraufhin folgt die Tat mit den tausend Philistern. Es kommt ein großer Sieg: Die tausend Philister, die er mit dem Eselskinnbacken schlug, in Kapitel 15, Verse 9 bis 20. Dort heißt es ebenfalls, dass der Geist des Herrn über ihn kam.
In Kapitel 16 sehen wir das Ausreißen des Stadttores von Gaza. Dort sterben keine Philister, aber es ist trotzdem eine Krafttat. Allerdings steht hier nichts vom Geist.
Schließlich, und das ist keine Tat, sondern einer der größten Fehler Simsons, die Preisgabe seines Geheimnisses – des Geheimnisses seiner Kraft – in Kapitel 16, Verse 4 bis 21. Dort verliert er seine Augen.
Als achte Geschichte folgt dann seine wirkliche Glaubenstat zum Schluss, auf die auch der Schreiber im Hebräerbrief hinweist. Es ist die einzige Glaubenstat, die wir bei Simson finden. Wahrscheinlich bezieht sich Hebräer 11 darauf.
Simson hatte also zwei Besonderheiten: Einerseits eine besondere Kraft im Gegensatz zur fleischlichen Stärke der Philister, andererseits ein besonderes Geheimnis, das nur er kannte. Dieses Geheimnis war für die Philister ein Rätsel und stand im krassen Gegensatz zur Weisheit der Philister.
Wir haben also diese zwei Dinge: die Stärke und Weisheit der Philister auf der einen Seite – die fleischliche Stärke und Weisheit – und auf der anderen Seite die geistliche, vom Geist begabte Stärke Simsons und das Geheimnis, ein besonderes Wissen, das nur er hatte.
Hier stehen Wissen und Stärke Gottes auf der einen Seite und Wissen und Stärke beziehungsweise Weisheit und Stärke der Philister auf der anderen Seite. Es ist der Gegensatz von Fleisch gegen Geist.
Der Text selbst sagt, dass diese Dreitausend am Dach waren und dass sie alle gestorben sind, oder? Vers 27, war das?
Ja, wir müssen hier korrigieren: Wir können nicht genau sagen, wie viele Tote es waren. Jedenfalls tötete er mit seinem Tod mehr als mit seinem Leben. Die Zahl 3000 dürfen wir also nicht so genau angeben. Es könnten mehr gewesen sein, es könnten auch weniger gewesen sein. Jedenfalls sind alle, die im Haus waren, gestorben.
Daher sagen wir statt „dreitausend“ eine sehr, sehr große Zahl, auf jeden Fall mehr als tausend. Wir wollen uns das noch genauer ansehen.
Vielleicht noch ein paar erklärende Worte zu den Philistern: Die Philister waren vom Meer hergekommen, vom Westen. Sie waren dabei, auf friedliche Weise das ganze Land zu durchdringen. Wenn ihnen jemand im Weg stand, führten sie natürlich auch Krieg, aber grundsätzlich kamen sie erst einmal friedlich und drangen langsam mit ihrer höheren Kultur, besseren Technologie und Weisheit in das Land ein – Philisterland, Palästina.
Die Gefahr war, dass die Israeliten ihre Identität verlieren, wenn sie sich mit diesen Unbeschnittenen vermischen. Israel sollte seine Identität bewahren. Das wollte Gott nicht.
Gott wollte Israel als abgesondertes Volk von den Philistern haben. Es war notwendig, dass das Volk Gottes, die Israeliten, die Kraft Gottes erlebten und Gott besonders erfuhren.
Wir hatten ja schon das Thema, dass die zweite oder dritte Generation Gott besonders erleben muss. Man muss erfahren, dass es einen lebendigen Gott gibt, der heute mit übernatürlicher Kraft wirkt – in mir und durch mich.
Das sollte bei Simson klar zutage treten: Es gibt einen Gott, der übernatürlich handelt und real ist. Das sollte den Philistern gezeigt werden.
Das ist auch bei uns so: Das Erste, was verloren geht, wenn etwas verloren geht, wenn man im Lauf der Jahre im Trott lebt, ist das Empfinden der übernatürlichen Kraft und Realität Gottes.
Die Sensibilität für einen unsichtbaren Gott, der da ist, mächtig ist und eine Kraft hat, die über menschliche Kräfte hinausgeht, war im Christentum immer vorhanden. Wenn Christen einschlafen, dann deshalb, weil die persönliche Beziehung zu diesem übernatürlichen Gott fehlt.
Dann ist das Christentum kein Unterschied mehr zu den anderen Religionen ringsum. Dann kommen die Moslems und sagen: Was ist besonders an euch Christen? Gar nichts!
Ich habe einmal mit Moslems zusammengearbeitet, in einer Textilfabrik, wo ich drei Jahre lang als Hilfsarbeiter tätig war. Dort habe ich mit Türken zusammengearbeitet, die mir erklärten, dass sie im Westen angekommen waren und gestaunt hatten, denn sie hatten vom Christentum gehört, aber nichts davon gefunden.
Sie sagten: Wir leben unsere Religion viel strenger als ihr Christen. Dann lernten sie einige Christen kennen, die das ernst nahmen, und das war ihnen ein Zeugnis.
Aber das erstorbene, tote Christentum, das europäische abendländische Christentum, die abendländische christliche Kultur, hat sie nicht beeindruckt, weil die Kraft verloren gegangen war.
Die Form war noch da und ist in vielen Punkten noch da, aber die Kraft ging verloren.
Das ist es, was 2. Timotheus 3, Vers 5 sagt: Sie haben den Schein, die Form eines gottseligen Lebens, aber verleugnen die Kraft.
Was ist Christentum, was ist wirkliches Christentum? In den Augen der Welt ist Christentum nur eine von vielen Religionen.
Wenn Christen die übernatürliche Kraft Gottes nicht zeigen, ist Christentum wirklich nur eine von vielen Religionen.
Aber es gibt eine übernatürliche Seite am Christentum, und es ist so wichtig, dass diese der Welt gezeigt wird.
Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
Das ist hier der Unterschied zwischen Simson und den Philistern.
Jetzt die Frage: Wird Simson das auch darstellen?
Kapitel 14, Vers 1: Er ging hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter und sagte: „Ich habe in Timna eine Frau gesehen, von den Töchtern der Philister, und nun nehme ich sie mir zur Frau.“
Simson will ein Mädchen von den Unbeschnittenen. Er sagt, ich habe sie gesehen, und das genügt mir. Ich will sie heiraten.
Was heiratet er da eigentlich? Er darf sich nicht wundern, wenn er nur das Fleischliche angeschaut hat, dass da nichts dahinter ist.
Was hätte Simson alles für Gott vollbringen können, wenn er eine Achsa zur Frau gehabt hätte, so wie Othniel oder eine ähnliche Frau, die ihn im Positiven angetrieben hätte: „Komm, jetzt kämpfen wir gegen die Philister!“ Da wäre einiges gegangen.
Aber er interessiert sich für nicht wiedergeborene Frauen.
Sein Vater und seine Mutter sagen zu ihm: „Ist unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass du eine von den Philistern, den Unbeschnittenen, nehmen willst?“
Simson antwortet seinem Vater: „Nimm sie mir, denn sie ist recht in meinen Augen.“
Unvernünftig in der Partnerwahl!
Ich habe ein paar Folien vorbereitet: Wie suche ich mir den Ehepartner? Das ist die Frage.
Gehe ich so vor wie Simson? Die Augen entscheiden, dann schließe ich eine Freundschaft, eine Probierfreundschaft, um zu sehen, ob wir zusammenpassen? Das muss nicht gleich sexuell gemeint sein, aber eine Probierfreundschaft halt.
Oder gehe ich wirklich mit Gottes Kraft und Weisheit vor, so wie Abraham? Er flehte für seinen Sohn, dass der Herr ihm eine gute Frau gebe und ihn führe.
Es gibt den Ausdruck: bekehrt, bewährt, passend. Das ist ein gutes Schlagwort.
Ist sie bekehrt? Ist sie bewährt? Und ist sie passend? Nicht nur bekehrt und nicht nur passend, sondern bekehrt, bewährt und passend.
Es geht um die innere Schönheit zuerst, die Reife (1. Petrus 3).
Ich habe das nur in einigen Schlagwörtern aufgeschrieben und möchte nicht die ganze Stunde darüber sprechen, aber es ist wichtig, sich einige Gedanken zu machen.
Hier sind noch einige Gedanken zu Ledigen.
Ich habe recht spät geheiratet, aber ich denke, ich hätte noch länger warten sollen.
Ich habe erst mit dreißig geheiratet. Mein Lehrer sagte schon in der Schule: „Der ist ein Zeitzünder, der ist einfach zu spät, aber er kommt dann schon, er braucht seine Zeit.“
So ist es: Der eine ist schneller, der andere langsamer. Es ist gut, wenn man lernt zu warten.
Wir hatten am Anfang ein paar Schwierigkeiten, weil einer zu schnell war. Deshalb ist es gut zu warten.
Der Herr bestimmt, ob, wann und wen.
„In dem Herrn soll es geschehen“ heißt nicht nur, dass sie gläubig sein soll, sondern dass es auch unter seiner Führung geschieht (1. Korinther 7,39).
Die Heilige Schrift kennt keine Probierfreundschaft.
„Wir probieren mal, und wenn es nicht passt, probieren wir es mit der Nächsten.“ Das ist zerstörerisch.
Jemand hat mal gesagt: Wenn du in ein Schloss gehst und davor ein Garten ist, ist es nicht erlaubt, im Garten zu spielen, wenn du nicht ins Schloss willst.
Was heißt das? Wenn du heiraten willst, dann sei dir klar, dass du sie heiraten willst, die du näherst, und nicht: „Ich schaue mal, ich weiß noch nicht, ob ich sie heirate.“
Ich muss vorher wissen, wen ich heirate. Nachher kann ich mich annähern.
Natürlich braucht sie auch Zeit, sich an mich zu gewöhnen, aber vorher muss ich wissen, dass ich sie heiraten will.
Wenn ich das nicht weiß, soll ich mich nicht annähern.
Viele denken: „Ach, ich möchte sie näher kennenlernen.“ So nahe kann man sie gar nicht kennenlernen, dass man weiß, ob sie die Richtige ist.
Nur einer kennt sie wirklich gut: der Herr Jesus. Er kennt auch die Zukunft und die näheren Umstände, die ich nicht kenne.
Deshalb ist es wichtig, dass ich mich an den Herrn halte und ihm sage: Herr, ich brauche deine Hilfe, dass ich die rechte Frau heirate und wir einen guten Start haben.
Ein guter Start heißt noch nicht gutes Ende, aber wenigstens ein guter Anfang.
Es wäre schwierig, schlecht zu starten, denn dann muss man aufholen und hat viele Schwierigkeiten in der Anfangszeit.
Mit der Hilfe des Herrn kann man viel erreichen.
Man kann den Herrn erleben.
Aber es ist viel besser, wenn wir einen guten Start haben. Und den habe ich nur, wenn ich mir vorher gut überlegt habe und vor dem Herrn stehe und sage: Herr, ich brauche deine Hilfe, wen ich heiraten soll.
Der Herr hilft uns, denn er hat ein Anliegen, dass wir ihm als Ehepartner dienen.
Er steht uns bei.
Hier habe ich zehn Folien, die ich aber nicht gründlich durchgehen werde. Wer Interesse hat, kann sie später bekommen.
Vier Grundsätze für die Wartezeit:
Zeit lassen! Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen (Jesaja 58,16).
Sprüche 19,14: Eine einsichtsvolle Frau kommt vom Herrn.
Jemand sagte: Besser 45 Jahre glücklich verheiratet als 50 Jahre unglücklich.
Was heißt das? Fünf Jahre zu früh geheiratet und nicht nachgedacht, dann hat man einen „Bremsschuh“ geheiratet. Das ist nicht gut.
Hätte ich fünf Jahre länger gewartet, wäre vieles besser gelaufen.
Vertraut: Euer Vater weiß, dass ihr das braucht – auch Ehefrauen und Ehemänner – doch trachtet stets nach dem Königreich Gottes (Lukas 12).
Dort steht: Euer Vater weiß, dass ihr das braucht, und trachtet stets nach dem Reich Gottes.
Das soll uns leiten.
„Vertraue auf den Herrn, habe deine Lust an dem Herrn, er wird dir geben. Befiehl dem Herrn deinen Weg, vertraue auf ihn, er wird handeln. Sei stille vor dem Herrn.“ Diese Verse sind gerade in Bezug auf Ehepartner aktuell und hilfreich.
Dann muss ich lernen, bereit zu sein zu verzichten.
Nimm deinen Traum an, den du lieb hast, und opfere ihn.
Nimm deine Traumschwester, die du so liebst, im Geheimen, und opfere sie, denn du weißt nicht, ob sie wirklich die Richtige ist oder ob du nur träumst.
Man muss loslassen.
Der Herr kann zu seiner Zeit die Türen öffnen.
Jim Elliot hat einen schönen Spruch:
„Willst du wirklich, dass ich nun verzichte auf jenes Eine, das mir köstlich schien, so nimm es hin, es war ja doch nicht mein, ich lasse dir ja nur, was längst schon dein. Dein Willgescheh.“
Das steht in seinem Tagebuch „Im Schatten des Allmächtigen“.
Willst du wirklich, dass ich nun verzichte auf jenes Eine, das mir köstlich schien, so nimm es hin, es war ja doch nicht mein, ich lasse dir ja nur, was längst schon dein. Dein Willgescheh.
Und dann lässt er los.
Wenn man loslässt, geht es gut.
Manche träumen von der einen oder anderen Schwester oder umgekehrt.
Dann muss man loslassen.
Zu seiner Zeit erlebt man, wie der Herr führt – in die eine oder andere Richtung.
Es ist nicht verboten, heimlich verliebt zu sein, aber man darf nicht meinen, das ist schon der Ehemann.
Ich wollte noch etwas schreiben, aber mein Computer hat Speicherschwierigkeiten.
Eine große Hilfe bei der Partnerwahl sind die Eltern.
Manche erkennen das nicht und meinen, die Eltern verstehen das nicht, da muss ich alleine fertig werden.
Aber die Eltern sind eine große Hilfe, auch wenn sie nicht gläubig sind.
Sie lieben uns und können gute Ratschläge geben.
Ich sage nicht, dass das immer ausschlaggebend sein muss, vor allem, wenn die Eltern nicht gläubig sind, aber sie können eine große Hilfe sein.
Dann kommt die Tochter und fragt den Vater: „Was hältst du von dem? Wie denkst du über den Bruder?“
Das ist schon eine Hilfe, wenn man darüber spricht und sich gemeinsam Gedanken macht.
Ich habe viele Bibelstellen dazu, die ich jetzt nicht lesen kann.
Man sieht, dass die Eltern einbezogen werden.
In all diesen Bibelstellen hört der junge Mann oder die junge Frau auf die Eltern, auch bei der Partnerwahl.
Eine Stelle habe ich nicht aufgeführt: 1. Mose 24.
Dort sieht man, wie Abraham große Sorge hat, dass sein Sohn eine richtige Frau bekommt.
Sie arbeiten zusammen, Abraham und Isaak.
Sie hatte eine gute Frau.
Später haben sie in der Ehe Fehler gemacht, das ist etwas anderes.
Ein guter Start heißt nicht automatisch gutes Ende.
Aber der Start war gut, und sie war wirklich eine feine Frau, diese Rebekka.
Weiter zu den Kennzeichen echter Liebe.
Es ist gut, sich Gedanken über Liebe zu machen.
Simson hatte keine Ahnung von Liebe, aber er liebte die Philisterinnen.
Es ist wichtig, sich zu überlegen, was Liebe ist.
Gerade bei der Partnerwahl.
Echte Liebe opfert sich auf und erzeugt Respekt und Achtung.
Echte Liebe ist nicht nur körperliche Anziehung.
Das sind irgendwelche Hormone, die ausgeschüttet werden, wenn man verliebt ist.
Das kann man chemisch nachweisen.
Aber das ist nicht die Liebe.
Das sind körperliche Vorgänge, aber nicht Liebe.
Deshalb muss ich lernen, damit zu leben, dass gewisse Verliebtheitsgefühle weder fleischlich noch geistlich sind.
Das gehört zum Leben.
Aber wenn ich verliebt bin, heißt das nicht, dass es vom Herrn ist.
Das Gefühl entsteht durch Hormone und chemische Prozesse, nicht durch den Herrn.
Simson wusste das nicht oder wollte es nicht wissen.
Er verliebte sich und wollte sie haben.
Liebe wächst auch ohne große körperliche Berührung.
Liebe versucht, eine normale Beziehung aufzubauen.
Liebe übernimmt Verantwortung für die andere Person.
Liebe kann warten.
Jakob war zwar kein großes Vorbild in der Partnerwahl, aber er wartete sieben Jahre auf Rahel.
Lea war wahrscheinlich geistlicher als Rahel.
Als Jakob merkte, dass er Lea statt Rahel bekommen hatte, war das eine Überraschung.
Er dachte nicht daran, dass der Herr hier im Spiel sein könnte.
Er wollte einfach Rahel.
Wenn er Lea schon hatte, konnte er nichts mehr machen.
Er wollte auch Rahel.
Aber der Messias kam von Lea, von Juda, nicht von Rahel.
Liebe ist Verpflichtung und Bindung fürs Leben.
Echte Liebe ist geistliche Gemeinschaft.
Echte Liebe ist ein Abbild der Liebe Christi.
Das habe ich von Ernst Gerhard oder Georg Mayer, dem Gründer der Konferenz für Gemeindegründung aus der Brüderbewegung.
Sehr wertvolle Gedanken über Liebe.
Simson hatte keine Ahnung davon und machte sich an die Frauen heran.
Das andere wisst ihr schon: Grundregeln für die Partnerwahl.
Sprich viel mit dem Herrn.
1. Mose 24 ist ein Beispiel, wo der Herr einbezogen wird.
Zweitens: Fasse einen Herzensentschluss.
Lieber ledig bleiben als mit einem Nichtgläubigen.
Eine Ehe ist ein Joch.
Man ist unter ein Joch gespannt.
Wenn das ein ungleiches Joch ist, zieht jeder in eine andere Richtung.
Am Anfang denkt man: „Das ist ja nicht so schlimm, wir mögen uns.“
Aber dann merkt man, dass es sehr schwierig wird.
Wenn ihr euch gefunden habt, wartet bis zur Ehe.
Das muss man eigentlich nicht mehr sagen, aber leider muss man es heute noch oft sagen.
Man soll sich nicht zu stark annähern, körperlich gesehen.
Partnerwahn: Worauf soll sie achten?
Hier ein paar Fragen für unsere lieben Schwestern.
Ihr kennt sie schon.
Womit ernährt er sich? Vom Wort Gottes oder vom PC-Spielen?
Wie verhält er sich im Elternhaus? Das kann man prüfen.
Man lernt Geschwister kennen, Brüder, und schaut sich das an.
Manche Dinge kann man in Erfahrung bringen, andere nicht.
Mit der Zeit erfährt man einiges.
Wie geht er mit seiner Mutter um?
Wie geht er mit Kindern um?
Das wird eines Tages wichtig sein.
So wie er mit der Mutter umgeht, wird er später mit mir umgehen als Ehefrau.
Die Mutter ist die erste Frau im Leben eines Mannes.
Da lernt man, wie man mit Frauen umgeht.
Umgekehrt sind die Schwestern der erste Mann im Leben eines Mädchens.
Da lernt man, was ein Mann ist und wie man mit ihm umgeht.
Wie spricht er über Vorgesetzte?
Ist er diszipliniert und plant, oder ist er ein Chaot, der in den Tag hineinlebt?
Das ist wichtig.
Will ich einen Chaoten heiraten?
Dann muss ich auch damit rechnen, dass es schwierig wird.
Besser geplant und diszipliniert zu sein – das sind christliche Tugenden.
Ist er ein Diener oder lässt er sich lieber bedienen?
Wie sieht es mit seiner Demut aus?
Weiß er alles besser?
Hat er gern Gäste oder ist er ein Individualist, der niemanden will?
Das kann ein Thema werden, wenn man verheiratet ist.
Kann er sich beherrschen oder geht sein Temperament schnell mit ihm durch?
Lebt er nach Lust und Laune?
Was ist sein Lebensmotto?
Kann er eine Familie ernähren?
Als ich heiratete, hatte ich noch nichts, weil ich lange studierte.
Meine Frau hatte Auto und Wohnung.
Ich habe eine Frau mit Auto und Wohnung geheiratet.
Der Mann hatte in der Zeitung eine Anzeige aufgegeben: „Ich suche eine Partnerin, er ist Bauer, bitte Bild vom Traktor beilegen.“
Das weiß ich, dass ihr das gelesen habt.
Zurück zur Sache: Es ist wichtig, sich das gut zu überlegen.
Kann ich meine Kinder seiner Erziehung anvertrauen?
Könnte ich mir vorstellen, dass er meine Kinder erzieht?
Ist er beständig oder ändert er schnell seine Meinung und Pläne?
Ist er ein „Ad-hoc-Mensch“, der Entscheidungen aus dem Bauch trifft?
Das kann in einer Ehe Probleme geben.
Heute denkt er so, morgen anders, und man weiß nicht, woran man ist.
Oder ist er beständig, hat Ziele, kann führen, trägt Verantwortung oder drückt sich, wo er kann?
Hat er den Blick dafür, was getan werden muss, oder lässt er andere arbeiten und verschwindet selbst?
Das sind Charaktereigenschaften, auf die man achten sollte.
Tut er mehr, als man von ihm verlangt, oder nur das Nötigste?
Es gibt Minimalisten im Leben, das kann in einer Ehe schwierig sein.
Natürlich kann der Ehemann nicht vollkommen sein.
Man muss sich nur überlegen, ob man das in Kauf nehmen will.
Hat er Ausdauer, führt er Dinge zu Ende oder gibt er schnell auf?
Das kann auch schwierig werden.
Man kann hier wachsen.
Was imponiert dir? Dass er 100 Kilo heben kann, oder gibt es andere Dinge in seinem Leben, die dich beeindrucken?
Das Äußere ist nicht das Wichtigste.
Worauf soll er achten?
Jetzt kommen die Brüder dran.
Wie redet sie über ihren Vater?
So wird sie eines Tages sein.
Die Beziehung, die sie zu ihrem Vater hat, kann man lernen.
Das ist ihr erster Mann im Leben.
Wenn sie ihn verachtet, wird sie dich wohl nicht achten.
Schaut sie weg, wenn die Mutter sich abrackert, oder packt sie mit an?
Wenn es schwierig wird, läuft sie davon oder bleibt sie unter der Last?
Wie benimmt sie sich anderen gegenüber?
Freundlich, sanftmütig oder nörgelnd und aufbrausend?
Ist sie ein Familienmensch?
Das wird wichtig.
Kann sie mit Kindern umgehen?
Kann sie mit Geld umgehen?
Das kann in der Ehe ein großes Problem werden, wenn der Mann das Geld heimbringt und die Frau es ausgibt und nie etwas da ist.
Wird Ordnung bei ihr großgeschrieben oder klein?
Wie kleidet sie sich?
Erkennt sie die biblische Schöpfungsordnung an?
Wie denkt sie über das Haupt?
Oder ist sie eher modern und sagt: Nein, sie ist für Emanzipation?
Musik: Der eine denkt, das ist egal, wir brauchen Lieder.
Aber wenn man Kinder hat, ist es wichtig, dass man singen kann.
Bei euch ist das kein Problem, glaube ich.
Gastfreundschaft ist für eine Ehe wichtig.
Sie sollte ein offenes Haus haben.
Meine Frau wollte immer ein offenes Haus.
Sie sagte, sie möchte einen Mann heiraten, der ein offenes Haus hat.
Unser Haus war offen, viele kamen und gingen.
Lässt sie sich belehren oder ist sie stur?
Sturheit kann auch gut sein, im positiven Sinne.
Man kann Festigkeit haben, aber man muss auch bereit sein, sich belehren zu lassen.
Kann ich sie führen?
Oder ist es eine Frau, die schwer zu führen ist?
Es gibt Frauen, die sehr stark in der Führung sind.
Sie brauchen einen noch stärkeren Mann.
Wenn das nicht der Fall ist, muss man es in der Ehe lernen.
Wenn sie die Älteste von zehn Kindern war und er der Jüngste in seiner Familie, der sich nie um irgendwas kümmern musste, sie aber immer alles regeln musste, dann gibt es Schwierigkeiten.
Nicht, dass sie nicht heiraten können, aber es wird Herausforderungen geben.
Man muss sich dessen bewusst sein und daran arbeiten.
Worauf sollen beide achten?
Ist er wirklich neu geboren oder sie?
Hat sie mit Sünde gebrochen?
Ist sie dem Herrn hingegeben?
Wer sind ihre Freunde oder seine Freunde?
Ist ein Bemühen und eine Freude erkennbar, im Reich des Herrn zu dienen?
Man möchte dem Herrn dienen.
Da muss der andere schauen, was seine Ziele sind.
Will er dem Herrn dienen oder ist ihm das Leben hier, das Geldverdienen wichtiger?
Was macht eine Beziehung beständig?
Was macht eine Beziehung über Jahre hinweg schön?
Respekt, gegenseitiger Respekt in der Ehe.
Echte Kameradschaft.
Gemeinsame Werte und Ziele.
Das ist etwas Dauerhaftes.
Eine Liebe, die sich aufopfert, warten kann, den anderen ehrt, sich verpflichtet bis zum Tod, Anteil nimmt, zuhört und Verantwortung übernimmt.
Das hatten wir schon vorher.
Einmal hat jemand gesagt: Hauptsein heißt Haupthinhalten.
Das ist für die Männer.
Hauptsein bedeutet nicht, einfach Chef sein und fertig.
Hauptsein heißt, sich hinzugeben, vorauszudenken.
Es gibt noch viele Fragen.
Gibt es nur einen bestimmten Partner fürs Leben oder mehrere Möglichkeiten?
Grundsätzlich ist es so, dass es diesen bestimmten Partner gibt.
Gott geht auf unsere Wünsche ein.
Gott hat nicht vor Grundlegung der Welt bestimmt, wen ich heiraten werde.
Er hat es gewusst, aber nicht vorherbestimmt.
Ich bin ledig und sage: Herr, ich möchte heiraten, kannst du mir helfen?
Der Herr sagt: Ja, ich helfe dir.
Ich sage dem Herrn meine Not oder wie ich mir das vorstelle.
Der Herr sagt: Schau in der Schrift, da gibt es Prinzipien, die du beachten musst.
Ich beachte sie.
Ich habe Eltern, Geschwister, Ratgeber.
Ich lerne Geschwister kennen.
Ich frage den Herrn: Hilfst du mir weiter?
Der Herr sagt: Ja, wir schauen weiter.
So geht es Schritt für Schritt weiter.
Er hilft mir, den Partner zu finden, der zu mir passt und mit dem ich gemeinsam dienen kann.
Weil er den Überblick hat, was noch auf mein Leben zukommt, wird er mir helfen, auch bei Dingen, die ich nicht voraussehen kann.
Es ist wichtig, die ganze Sache mit ihm zu machen, dann geht die Sache gut.
Das heißt nicht, dass ich nach der Heirat keine Probleme mehr habe.
Wir haben immer Probleme, weil wir Sünder sind.
Sie ist Sünderin, ich bin Sünder, und ich bin noch schlimmer.
Als ich ledig war, dachte ich, ich bin nicht so schlimm.
Dann heiratete ich und merkte, was für ein Mensch ich bin.
Ich bin durch harte Zeiten gegangen, aber das war gesund für mich.
Darf man ein Zeichen von Gott fordern?
Man muss vorsichtig sein mit Zeichen.
Das Thema hatten wir schon.
Wir sollen biblische Prinzipien anwenden und Gott nicht unter Druck setzen.
„Wenn sie morgen einen grünen Pullover trägt, dann ist es ein Zeichen.“
Da kann man in die Irre gehen.
Oder man hat eigenartige Gedanken.
Eine Schwester interessierte mich, sie gefiel mir auch geistlich.
Ich bat den Herrn, ob sie meine Frau wird.
Ich stieg in den Zug und ging durch den Zugabteil.
Dort saß genau diese Schwester.
Wir fuhren gemeinsam.
Ich dachte, das ist sicher vom Herrn.
Sie wird meine Frau.
Aber sie wurde nicht meine Frau.
Das sind eigenartige Gedanken.
Man meint, alles sei vom Herrn geführt, aber die Schlussfolgerungen sind oft falsch.
Deshalb soll man vorsichtig sein.
Es gibt keine Probierfreundschaft.
Das muss man ausprobieren.
Nein, die Schrift kennt das nicht.
Es kann ein Hindernis für geistliches Wachstum sein.
Man konzentriert sich zu früh auf jemanden.
Man probiert etwas und merkt: Nein, das ist nicht das Richtige.
Viele bleiben auf der Strecke und sind schwer verletzt.
Wirkliches Prüfen ist in der Zeit nicht möglich.
Man möchte jemanden kennenlernen.
Man kann Menschen auch ohne Probierfreundschaft kennenlernen.
Man kann sie sogar besser kennenlernen, wenn sie nicht weiß, dass sie im Auge ist.
Wenn sie weiß, dass man sie beachtet, zeigt sie sich von der besten Seite.
Dann lernt man sich nicht wirklich kennen.
Wirkliches Prüfen ist ohnehin nicht möglich.
Wir brauchen letztlich die Hilfe des Herrn.
Letztlich kennt nur er den Partner wirklich.
Es ist gefährlich, das Herz jemandem zu geben, bevor man sich sicher ist.
Das richtet sich vor allem an die Schwestern.
Wem willst du dich öffnen?
Ein Mann ist wie ein Schreibtisch.
Du hast eine Schublade, die tust du auf und zu.
Eine Frau ist wie ein Schrank.
Der ist entweder offen oder nicht.
Eine Frau öffnet sich erst, wenn sie Sicherheit hat.
Ohne Sicherheit kann sie sich nicht öffnen.
Sie öffnet sich erst, wenn sie weiß, dass er sie hundertprozentig heiraten will.
Sonst geht es nicht.
Das war nur ein Ausflug zu Simson und seinen Frauen.
„Sie ist die Rechte in meinen Augen.“
Oh, jetzt habe ich die Zeit übersehen.
Ich bitte um Vergebung.
Wir schließen hier ab.
Völlig übersehen.
Wir beten:
Lieber Vater, wir danken dir, dass du der rechte Führer in unserem Leben bist.
Wir beten, dass wir von Simson lernen – von seinen Fehlern.
Wir beten, dass du uns leitest, dass wir dir dienen und deine übernatürliche Kraft immer wieder erfahren.
Bitte schenke uns eine wunderbare Führung.
Segne die Zeit zum Mittag.
Wir danken dir für alles Helfen.
Amen.
Hintergrund zu den Philistern und die Bedeutung der Absonderung Israels
Vielleicht noch ein paar erklärende Worte zu den Philistern. Die Philister waren vom Meer hergekommen, also vom Westen. Sie waren dabei, auf friedliche Weise das ganze Land zu durchdringen. Wenn ihnen jemand im Weg stand, führten sie natürlich auch Krieg. Grundsätzlich kamen sie aber zuerst einmal friedlich und langsam. Sie durchdrangen das Land mit ihrer höheren Kultur, besseren Technologie und Weisheit. Dieses Gebiet wurde Philisterland oder Palästina genannt.
Die Gefahr war nun, dass die Philister mit ihrer Kultur und Weisheit das Land langsam durchdrangen. Dabei bestand die Gefahr, dass die Israeliten ihre Identität verlieren könnten. Es bestand die Möglichkeit, dass sie sich einfach mit diesen Unbeschnittenen vermischen. Dadurch würde Israel seine Identität verlieren. Das wollte Gott jedoch nicht. Gott wollte, dass Israel als abgesondertes Volk von den Philistern erhalten bleibt.
Deshalb war es nun nötig, dass das Volk Gottes, die Israeliten, die Kraft Gottes erleben. Sie mussten Gott besonders erfahren. Wir hatten ja schon das Thema, etwa von der zweiten oder dritten Generation: Wir müssen Gott besonders erleben. Wir müssen erfahren, dass es einen lebendigen Gott gibt, der heute mit übernatürlicher Kraft wirkt – in mir und durch mich.
Das sollte nun im Leben Simsons klar zutage treten: Es gibt einen Gott, der übernatürlich handelt und real ist. Das sollte den Philistern gezeigt werden. Und so ist es ja auch bei uns.
Die Bedeutung der übernatürlichen Kraft Gottes im Christentum
Das Erste, was verloren geht, wenn im Lauf der Jahre etwas verloren geht und man so im Trott dahinlebt, ist das Empfinden der übernatürlichen Kraft und Realität Gottes. Die Sensibilität für einen unsichtbaren Gott, der da ist, mächtig ist und eine Kraft besitzt, die über die menschlichen Kräfte hinausgeht, war im Christentum immer vorhanden.
Wenn Christen einschlafen, dann geschieht das, weil diese persönliche Beziehung zu dem übernatürlichen Gott fehlt. Dann unterscheidet sich das Christentum nicht mehr von den anderen Religionen ringsum. Moslems sagen dann: Was ist Besonderes an euch Christen? Gar nichts, unsere Religion ist noch besser.
Ich habe einmal mit Moslems zusammengearbeitet. Ich war drei Jahre lang als Hilfsarbeiter in einer Textilfabrik tätig und habe dort mit Türken zusammengearbeitet. Sie erklärten mir, dass sie, als sie in den Westen gekommen sind, erstaunt waren. Sie hatten vom Christentum gehört, aber nichts davon gefunden. Sie sagten: Wir leben unsere Religion viel strenger als ihr Christen.
Dann lernten sie einige Christen kennen, die es ernst meinten, und das war ihnen ein Zeugnis. Aber das erstorbene, tote Christentum, das europäische abendländische christliche Land, das europäische Christentum, die abendländische christliche Kultur – das beeindruckte sie nicht besonders, weil die Kraft verloren gegangen war.
Die Form war noch vorhanden und ist es in vielen Punkten noch, aber die Kraft ging verloren. Das ist es, was 2. Timotheus 3,5 beschreibt: Sie haben den Schein, die Form eines gottseligen Lebens, aber die Kraft verleugnen sie.
Was ist Christentum? Was ist wirkliches Christentum? In den Augen der Welt ist das Christentum nur eine von vielen Religionen. Wenn die Christen nicht die übernatürliche Kraft Gottes sichtbar machen, dann ist das Christentum tatsächlich nur eine von vielen Religionen.
Aber es gibt eine übernatürliche Seite am Christentum, und es ist so wichtig, dass diese der Welt gezeigt wird. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Das ist der Unterschied.
Ein Beispiel dafür ist Simson und die Philister. Nun stellt sich die Frage: Wird Simson das auch darstellen?
Simsons Wunsch nach einer Frau aus den Töchtern der Philister
Kapitel 14, Vers 1: Er ging hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter. Er sagte: „Ich habe in Timna eine Frau gesehen, von den Töchtern der Philister, und nun nehme ich sie zur Frau.“
Simson wollte ein Mädchen von den Unbeschnittenen. Er sagte: „Ich habe sie gesehen, und das genügt mir. Ich habe sie gesehen, und jetzt will ich sie heiraten.“
Was heiratet er denn da eigentlich? Er darf sich nicht wundern, wenn er nur das Fleischliche angeschaut hat, dass da nichts ist, dass nichts dahintersteckt.
Was hätte Simson alles für Gott vollbringen können, wenn er eine Achsa zur Frau gehabt hätte – so wie Othniel oder eine ähnliche Frau wie Achsa, die ihn positiv angetrieben hätte.
Komm jetzt, jetzt kämpfen wir gegen die Philister! Mit so einem starken Mann wäre einiges möglich gewesen. Aber er interessiert sich für die nicht wiedergeborenen Frauen.
Sein Vater und seine Mutter sagten zu ihm: „Ist unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass du eine Frau von den Philistern, den Unbeschnittenen, nehmen willst?“
Simson antwortete seinem Vater: „Nimm sie mir, denn sie ist recht in meinen Augen.“
Gedanken zur Partnerwahl und biblische Prinzipien
Unvernünftig in der Partnerwahl – ich habe mir hier ein paar Folien vorbereitet. Ich weiß nicht, ob ich das machen soll, aber die Frage lautet: Wie suche ich mir den Ehepartner? Wie gehe ich vor? So wie Simson? Nach dem Äußeren? Dann schließe ich eine Freundschaft, eine Art Probierfreundschaft, um zu sehen, ob wir zusammenpassen. Das muss nicht unbedingt sexuell gemeint sein, sondern einfach eine Freundschaft zum Ausprobieren. Wenn es nicht passt, suche ich weiter.
Oder gehe ich wirklich vor mit Gottes Kraft und Gottes Weisheit? So wie Abraham, der für seinen Sohn flehte, dass der Herr ihm eine gute Frau schenkt und ihn führt. Da gibt es den Ausdruck, den ich aufgeschrieben habe: bekehrt, bewährt, passend. Das ist ein gutes Schlagwort. Ist sie bekehrt? Ist sie bewährt? Und ist sie passend? Nicht nur bekehrt und nicht nur passend, sondern bekehrt, bewährt und passend.
Es geht also zuerst um die innere Schönheit und Reife, wie es in 1. Petrus 3 beschrieben wird. Ich habe das nur in einigen Schlagwörtern aufgeschrieben, denn ich möchte jetzt nicht die ganze Stunde darüber sprechen. Aber es ist wichtig, dass wir uns einige Gedanken machen.
Hier sind noch einige Gedanken für Ledige. Ich habe recht spät geheiratet – erst mit dreißig. Aber dann habe ich gedacht, ich hätte eigentlich noch länger warten sollen. Wir haben das schon besprochen, meine Frau und ich. Ich bin so ein „Zeitzünder“, ein bisschen ein Spätaufwacher. Mein Lehrer hat schon in der Schule gesagt: „Der ist ein Zeitzünder, der ist einfach zu spät, aber er kommt dann schon, er braucht seine Zeit.“
So ist es: Der eine ist schneller, der andere langsamer. Es ist gut, wenn man lernt zu warten. Am Anfang hatten wir ein paar Schwierigkeiten, weil einer von uns zu schnell war. Man musste das überbrücken. Deshalb ist es gut, wenn man wartet.
Der Herr bestimmt, ob, wann und wen.
Die Bedeutung des Wartens und der Führung Gottes bei der Partnerwahl
In dem Herrn soll es geschehen heißt nicht nur, dass die Person gläubig sein soll, sondern auch, dass alles unter seiner Führung geschieht (1. Korinther 7,39). Die Heilige Schrift kennt keine Probierfreundschaft. Es ist nicht so, dass man etwas ausprobiert und wenn es nicht passt, probiert man es mit jemand anderem. Das wäre zerstörerisch.
Jemand hat einmal gesagt: Wenn du in ein Schloss gehst und davor ist ein Garten, dann ist es nicht erlaubt, im Garten zu spielen, wenn du nicht ins Schloss willst. Wenn du also in den Garten gehst, dann bitte mit dem Ziel, ins Schloss zu gelangen.
Was bedeutet das? Wenn du heiraten willst, dann sei dir klar, dass du genau diese Person heiraten möchtest, der du dich näherst. Es ist nicht so, dass du sagst: „Ich schaue mal, ich weiß noch nicht, ob ich sie heiraten möchte, aber wir können uns mal so annähern, dann noch näher und noch näher.“ Nein, du musst vorher wissen, wen du heiraten möchtest, und danach kannst du dich annähern.
Natürlich braucht die andere Person auch Zeit, um sich an dich zu gewöhnen und zu merken, dass du dich für sie interessierst. Aber vorher musst du schon wissen: Das ist die Person, die ich heiraten möchte. Wenn du noch nicht weißt, ob du sie heiraten möchtest, dann solltest du dich nicht annähern. Du kannst dir zwar Gedanken machen, aber du darfst keine Schritte in diese Richtung unternehmen.
Das ist oft die Gefahr: Viele denken, sie möchten ein bisschen näher kennenlernen, sie wollen sie ja näher kennenlernen. Aber so nahe kannst du sie gar nicht kennenlernen, dass du sicher weißt, dass sie die Richtige ist. Es gibt nämlich nur einen, der sie wirklich gut kennt – das ist der Herr Jesus. Er kennt auch die Zukunft und die näheren Umstände, die wir nicht wissen.
Deshalb ist es wichtig, sich an den Herrn zu halten und ihm zu sagen: „Herr, ich brauche jetzt deine Hilfe, damit ich die richtige Frau heirate und wir einen guten Start haben.“ Ein guter Start heißt noch nicht ein gutes Ende, aber zumindest einen guten Anfang. Es wäre schon schwierig, wenn man schlecht startet. Dann muss man aufholen und hat viele Schwierigkeiten in der Anfangszeit.
Mit der Hilfe des Herrn kann man auch noch einiges bewältigen. Das kann man am Herrn erleben. Aber es ist viel besser, einen guten Start zu haben. Und einen guten Start hat man nur, wenn man sich vorher gut überlegt hat, was man tut, wenn man vor dem Herrn steht und sagt: „Herr, ich brauche deine Hilfe, wen ich wirklich heiraten soll.“
Der Herr hilft uns dann sehr wohl, denn er hat auch das Anliegen, dass wir als Ehepartner ihm dienen. Er steht uns dabei bei.
Hier habe ich zehn kurze Folien, die ich nicht gründlich durchgehen werde. Wer Interesse hat, kann sie später gern von mir bekommen.
Grundsätze für die Wartezeit und Loslassen von Träumen
Vier Grundsätze für die Wartezeit
Ich merke gerade, da funktioniert irgendetwas anders. Ich wollte gar nicht, dass da irgendwo diese Sachen herumspringen. Eigentlich wollte ich, dass die Folie kommt, aber sie erscheint schon langsam. Also: Zeit lassen!
Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen (Jesaja 58,16). Dann Sprüche 19,14: Eine einsichtsvolle Frau kommt von dem Herrn. Jemand hat mir gesagt: Besser 45 Jahre glücklich verheiratet als 50 Jahre unglücklich. Was heißt das? Ja, fünf Jahre zu früh geheiratet und nicht gut überlegt, und dann habe ich gemerkt, ich habe einen Bremsschuh geheiratet. Das ist nicht gut. Hätte ich fünf Jahre länger gewartet, wäre vielleicht einiges besser gelaufen.
Vertrauen
Euer Vater weiß, dass ihr das braucht – auch die Ehefrauen und Ehemänner, die wir brauchen. Doch trachtet stets nach dem Königreich Gottes, steht dort in Lukas 12. Dort, wo es heißt: Euer Vater weiß, dass ihr das braucht, sagt er auch: Trachtet stets nach dem Reich Gottes. Das soll uns leiten.
Vertraue auf den Herrn, habe deine Lust an dem Herrn, er wird dir geben. Befiehl dem Herrn deinen Weg, vertraue auf ihn, er wird handeln. Sei stille zum Herrn. Diese Verse kennen wir, aber gerade in Bezug auf Ehepartner sind sie auch aktuell und hilfreich.
Dann muss ich auch lernen, bereit zu sein zu verzichten. Nimm deinen Traum an, den du lieb hast, und opfere ihn. Und nimm deine Traumschwester, die du so liebst, im Geheimen, und opfere sie. Denn du weißt noch nicht, ob das wirklich die Richtige ist oder ob du nur von ihr träumst. Da muss man loslassen. Und der Herr kann zu seiner Zeit dann die Türen öffnen.
Jim Elliot hat einen sehr schönen Spruch gehabt. Ich weiß nicht, warum das nicht kommt:
„Willst du wirklich, dass ich nun verzichte auf jenes Eine, das mir köstlich schien, so nimm es hin, es war ja doch nicht mein. Ich lasse dir ja nur, was längst schon dein. Dein Willgescheh.“
Das schreibt er, glaube ich, in seinem Tagebuch, in dem Buch „Im Schatten des Allmächtigen“. Willst du wirklich, dass ich nun verzichte auf jenes Eine, das mir köstlich schien, so nimm es hin, es war ja doch nicht mein. Ich lasse dir ja nur, was längst schon dein. Dein Willgescheh.
Und dann lässt er los. Und als er losgelassen hat, ging es gut. Man muss loslassen lernen.
So mancher träumt von der einen oder anderen Schwester oder umgekehrt, die Schwester von dem einen oder anderen Bruder und hätte ihn gerne. Dann muss man loslassen. Zu seiner Zeit erlebt man, wie der Herr führt – in die eine Richtung oder in eine andere.
Es ist nicht verboten, dass man heimlich verliebt ist, aber man muss nicht meinen, dass das dann schon der Ehemann ist, in den man verliebt ist.
Vorsicht bei Zeichen und Probierfreundschaften
Moment, ich versuche, das wieder zurückzuzwenden. Mein Computer hat hier Speicherschwierigkeiten, glaube ich. Das ist ihm zu schwer, diese Botschaft.
Eine große Hilfe bei der Partnerwahl sind die Eltern, auch wenn manche das nicht erkannt haben. Manche meinen, die Eltern verstehen das nicht, und man müsse die Frage allein klären. Doch die Eltern sind eine große Unterstützung, selbst wenn sie nicht gläubig sind. Sie lieben uns trotzdem und können gute Ratschläge geben.
Ich sage nicht, dass das immer das Ausschlaggebende sein muss, besonders wenn die Eltern nicht gläubig sind. Aber sie können durchaus eine große Hilfe sein. Dann kommt die Tochter und fragt: „Papa, was hältst du von dem? Wie denkst du über den Bruder, den Sohn?“ Das ist schon eine Unterstützung, wenn man darüber spricht. Man muss sich dann gemeinsam Gedanken machen.
Ich habe hier viele Bibelstellen, die ich jetzt nicht alle vorlesen kann. Aber darin sieht man, dass die Eltern einbezogen werden. In all diesen Bibelstellen hört der junge Mann oder die junge Frau auf die Eltern, besonders in Sachen Partnerwahl.
Eine Stelle habe ich nicht aufgeführt, das ist 1. Mose 24. Dort sieht man, wie Abraham großes Anliegen hat, dass sein Sohn eine passende Frau bekommt. Abraham und Isaak arbeiten zusammen daran. Die Frau, die sie gefunden haben, war eine gute Frau.
Später haben sie nicht immer aufgepasst. Rebekka war gut, aber in der Ehe haben sie Fehler gemacht – das ist etwas anderes. Ein guter Start bedeutet nicht automatisch ein gutes Ende. Aber der Anfang war gut, und Rebekka war wirklich eine feine Frau.
Kennzeichen echter Liebe und die Bedeutung geistlicher Gemeinschaft
Ja, dann weiter zu den Kennzeichen echter Liebe. Es ist gut, wenn man sich einmal Gedanken über Liebe macht. Simson hat keine Ahnung von Liebe, aber er liebt die Philisterinnen. Dabei ist es sehr wichtig, sich zu überlegen, was eigentlich Liebe ist. Gerade beim Thema Partnerwahl ist es entscheidend, darüber nachzudenken.
Echte Liebe opfert sich auf und erzeugt Respekt sowie Achtung. Echte Liebe ist nicht nur körperliche Anziehung. Das sind vielmehr Hormone, die ausgeschüttet werden, wenn man verliebt ist. Das kann man chemisch feststellen, man kann es wissenschaftlich untersuchen. Aber das ist nicht die Liebe. Es sind körperliche Vorgänge, aber keine Liebe.
Deshalb muss ich auch lernen, mit dem Umstand zu leben, dass es gewisse Verliebtheitsgefühle gibt, die weder fleischlich noch geistlich sind. Das gehört zum Leben, ja, aber wenn ich jetzt verliebt bin in jemanden, heißt das noch nicht, dass das vom Herrn ist. Ich habe nur das Gefühl. Dieses Gefühl entsteht, weil Hormone ausgeschüttet werden und chemische Prozesse ablaufen. Aber das ist nicht vom Herrn.
Simson hat das nicht gewusst oder wollte es nicht wissen. Er hat sich verliebt und wollte diese Frau jetzt haben. Liebe wächst auch ohne große körperliche Berührung. Liebe versucht, eine Beziehung aufzubauen – eine normale, natürliche Beziehung. Liebe übernimmt Verantwortung für die andere Person. Liebe kann warten.
Jakob war zwar nicht in allen Dingen ein großes Vorbild, was seine Partnerwahl betrifft, aber wenigstens hat er gewartet: sieben Jahre für Rahel. Lea war wahrscheinlich ohnehin die geistlichere der beiden. Als er dann aufwachte und merkte, dass es Lea statt Rahel war, war das eine ziemliche Überraschung für Jakob. Doch statt zu überlegen, ob der Herr hier vielleicht im Spiel sein könnte, denkt er gar nicht daran. Er will einfach Rahel.
Wenn er jetzt Lea schon hat, kann er nichts mehr machen, aber Rahel will er auch noch. Doch von wem stammt der Messias? Von wem kommt der Messias? Von Lea, nicht von Rahel, von Juda. Der Messias kam von Lea.
Liebe ist Verpflichtung und Bindung fürs ganze Leben. Echte Liebe ist geistliche Gemeinschaft, und echte Liebe ist ein Abbild der Liebe Christi. Das habe ich von Ernst Gerhard oder Georg Mayer, dem Mann, der die KfG gegründet hat – die Konferenz für Gemeindegründung, einer aus der Brüderbewegung. Sehr wertvolle Gedanken über Liebe.
Simson hat keine Ahnung davon und macht sich einfach an die Frauen heran.
Grundregeln für die Partnerwahl und wichtige Fragen
Das andere, das wisst ihr alles schon: Grundregeln für die Partnerwahl, sprich, viel mit dem Herrn sprechen. 1. Mose 24 ist ein Beispiel, wo der Herr einbezogen wird.
Zweitens: Fasse einen Herzensentschluss. Lieber ledig bleiben als mit einem Nichtgläubigen. Die Ehe ist ein Joch. Man ist zusammengespannt unter einem Joch, und wenn das ein ungleiches Joch ist, zieht der eine in die eine Richtung und der andere in die andere. Am Anfang denkt man sich: „Ja, das ist ja nicht so schlimm, wir mögen uns ja.“ Aber dann merkt man, dass es sehr, sehr schwierig wird.
Und wenn ihr euch gefunden habt, wartet bis zur Ehe. Das muss man eigentlich gar nicht mehr sagen, aber leider muss man es heute noch sagen. Man soll sich nicht zu stark annähern, körperlich gesehen.
Partnerwahn – worauf soll sie achten? Hier sind ein paar Fragen für unsere lieben Schwestern. Ihr kennt sie schon: Womit ernährt er sich? Vom Wort Gottes oder vom PC-Spielen? Wie verhält er sich im Elternhaus? Ja, das kann man prüfen. Man lernt Geschwister, Brüder kennen und schaut. Einige Sachen kann man in Erfahrung bringen, andere nicht. Aber mit der Zeit erfährt man einiges.
Wie geht er mit seiner Mutter um? Wie geht er mit Kindern um? Das wird eines Tages wichtig sein. So wie er mit der Mutter umgeht, wird er einmal mit mir umgehen als Ehefrau. Die Mutter ist die erste Frau im Leben eines Mannes. Dort lernt man, wie man mit Frauen umgeht. Umgekehrt sind die Schwestern wichtig, denn der Vater ist die erste männliche Bezugsperson im Leben, und so lernt man, was ein Mann ist und wie man mit einem Mann umgeht.
Wie spricht er über Vorgesetzte? Ist er diszipliniert, plant er oder ist er ein Chaot, der irgendwie in den Tag hineinlebt und die Dinge kommen, wie sie kommen? Das ist wichtig. Ich muss mir das überlegen. Will ich einen Chaoten heiraten? Ja, dann muss ich aber auch damit rechnen, dass es in mancher Hinsicht schwierig wird. Besser ist es, wenn er geplant und diszipliniert ist. Das sind christliche Tugenden.
Ist er ein Diener oder lässt er sich lieber selbst bedienen? Wie sieht es mit seiner Demut aus, oder weiß er alles besser? Hat er gern Gäste? Das kann ein Thema werden, wenn wir verheiratet sind. Oder ist er ein Individualist, der niemanden will? Und wenn er mal ein Haus hat, will er dann nicht, dass es nur für ihn alleine ist? Das kann schwierig werden für eine Ehe.
Kann er sich beherrschen, oder geht sein Temperament schnell mit ihm durch? Lebt er nach Lust und Laune oder was ist sein Lebensmotto? Kann er eine Familie ernähren?
Als ich geheiratet habe, habe ich sehr lange studiert und hatte gar nichts. Meine Frau hatte ein Auto und eine Wohnung. Ich habe eine Frau mit Auto und Wohnung geheiratet – so wie der Mann die Annonce in der Zeitung aufgegeben hatte: „Ich suche eine Partnerin, er war Bauer, bitte Bild vom Traktor beilegen.“ Das weiß ich wohl, dass Sie das gelesen haben. Ja, aber zurück zum Thema: Wir dürfen schon lachen, aber es ist auch wichtig, dass wir uns hier sehen. Die Sache ist schon, man muss sich das gut überlegen.
Kann ich meine Kinder seiner Erziehung anvertrauen? Könnte ich mir vorstellen, dass er mal meine Kinder erzieht? Ist er beständig oder ändert er sich schnell? Ändert er oft seine Meinung, seine Projekte, seine Planungen? Ist er ein „ad hoc“-Mensch, der Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft? Das kann Mühe geben in einer Ehe. Heute denkt er so, morgen anders, und man weiß gar nicht, woran man ist. Oder ist er beständig, hat er Ziele im Leben, kann er führen, trägt er Verantwortung oder drückt er sich, wo er nur kann?
Hat er einen Blick dafür, was getan werden muss, wenn irgendwo etwas ist, oder lässt er die anderen arbeiten und verschwindet selbst? Das sind Charaktereigenschaften, auf die man achten sollte. Tut er mehr, als man von ihm verlangt, oder nur das Nötigste? Es gibt so Minimalisten im Leben. Das kann schwierig werden in einer Ehe.
Natürlich kann der Ehemann nicht vollkommen sein, das ist klar. Man muss sich nur überlegen, ob man das in Kauf nehmen will, ob man so einen Mann in der Ehe akzeptieren will.
Hat er Ausdauer, führt er Dinge zu Ende oder gibt er schnell auf? Das kann auch schwierig sein in einer Ehe, wenn einer nicht wirklich ausdauernd ist. Natürlich kann man hier wachsen.
Was imponiert dir? Dass er hundert Kilo heben kann oder gibt es andere Dinge in seinem Leben, die dich beeindrucken? Das ist nicht das Wichtigste. Wie er aussieht, ist nicht das Entscheidende.
Worauf soll er achten? Jetzt kommen die Brüder dran.
Wie redet sie über ihren Vater? So wird sie eines Tages sein. Man kann von dieser Beziehung etwas lernen. Der Vater ist der erste Mann im Leben. So wird sie dann mit ihrem zweiten Mann sein. Wenn sie ihn verachtet, glaubst du, dass sie dich achten wird?
Schaut sie weg, wenn die Mama sich abrackert, oder packt sie mit an? Wenn es schwierig wird, läuft sie davon oder bleibt sie unter der Last? Wie benimmt sie sich anderen gegenüber? Freundlich, sanftmütig oder nörgelnd und aufbrausend?
Ist sie ein Familienmensch? Das wird wichtig. Kann sie mit Kindern umgehen? Kann sie mit Geld umgehen? Das kann ein großes Problem werden in einer Ehe, wenn der Mann das Geld heimbringt und die Frau es ausgibt, sodass nie etwas da ist.
Wird Ordnung bei ihr groß oder klein geschrieben? Wie kleidet sie sich? Erkennt sie die biblische Schöpfungsordnung an? Wie denkt sie über das Haupt? Oder ist sie eher modern und sagt: Nein, sie ist für die Emanzipation und so weiter?
Musik: Der eine denkt sich, das ist mir egal, wir brauchen Lieder. Aber wenn man mal Kinder hat, dann ist es schon wichtig, dass man singen kann, oder? Gut, bei euch ist das kein Problem, glaube ich.
Gastfreundschaft: Das ist für eine Ehe wichtig, dass sie ein offenes Haus hat. Meine Frau wollte immer ein offenes Haus. Sie sagte, sie möchte einen Mann heiraten, der das Haus offen hat. Unser Haus war offen. Da sind viele, viele ein- und ausgegangen.
Lässt sie sich belehren oder ist sie stur? Das kann schwierig werden. Sturheit kann auch gut sein, im positiven Sinne kann man eine Festigkeit haben. Aber man muss auch bereit sein, sich belehren zu lassen.
Kann ich sie führen? Oder ist das eine Frau, bei der man sagt: Puh, das wird schwierig, so eine Frau zu führen? Es gibt Frauen, die sind sehr stark in der Führung. Da braucht man einen noch stärkeren Mann. Jedenfalls, wenn das nicht so ist, dann muss man es lernen in der Ehe.
Wenn sie die Älteste von zehn Kindern zu Hause war und er der Jüngste in seiner Familie, der sich nie um irgendwas kümmern musste, sie aber immer alles regeln musste, und dann heiraten sie, dann merken sie: Oh, da muss er noch viel lernen. Nicht, dass sie nicht heiraten können, aber es wird Schwierigkeiten geben. Das muss man sich klar werden und daran arbeiten.
Beide: Worauf sollen beide achten? Ist er wirklich von Neuem geboren oder sie? Hat sie mit Sünde gebrochen? Ist sie dem Herrn hingegeben? Wer sind ihre Freunde oder seine Freunde?
Ist ein Bemühen und eine Freude erkennbar, im Reich des Herrn zu dienen? Man möchte ja dem Herrn dienen. Da muss der andere schauen, was seine Ziele sind. Will er dem Herrn dienen oder ist ihm das andere wichtiger – das Leben hier, das Geld verdienen und so weiter?
Was macht eine Beziehung beständig?
Ja, was macht eine Beziehung beständig? Was ist es, das eine Beziehung über Jahre hinweg schön macht? Hat sich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht? Ich habe das abgeschrieben: Respekt, gegenseitiger Respekt.
In der Ehe, ja, echte Kameradschaft in der Ehe, gemeinsame Werte, gemeinsame Ziele – das ist etwas Dauerhaftes. Eine Liebe, die sich aufopfert, die warten kann, die den anderen ehrt, die sich ihm bis zum Tod verpflichtet, die Anteil nimmt, zuhört und Verantwortung übernimmt.
Das hatten wir schon vorher. Einmal hat jemand gesagt: Hauptsein heißt das Haupthinhalten. Das ist für die Männer hier. Hauptsein bedeutet das Haupthinhalten. Hauptsein heißt nicht, ich bin einfach Chef und fertig, sondern Hauptsein heißt, ich bin bereit, mich hinzugeben, mein Haupt und auch vorauszudenken.
Ja, da gibt es noch viele Fragen. Gibt es nur einen bestimmten Partner fürs Leben für mich oder gibt es mehrere Möglichkeiten? Grundsätzlich ist es so, dass es diesen bestimmten Partner gibt. Gott geht auf unsere Wünsche ein. Gott hat nicht vorherbestimmt, vor Grundlegung der Welt, wen ich heiraten werde. Er hat es gewusst, keine Frage, aber er hat es nicht vorherbestimmt.
Es geht so: Ich bin hier ledig und sage: Herr, ich möchte gerne heiraten. Könntest du mir helfen? Der Herr sagt: Ja, du willst heiraten? Gut, ich helfe dir. Also schauen wir uns mal um. Ich helfe dir.
Jetzt sage ich dem Herrn meine Not oder erzähle ihm, wie ich mir das vorstelle, und der Herr sagt mir: Ja, schau in der Schrift, da gibt es Prinzipien, die und die und die musst du beachten. Gut, man beachtet sie, man hat Eltern, man hat Geschwister, man hat Ratgeber, man hat Informationen. Man lernt Geschwister kennen und fragt: Herr, hilfst du mir weiter? Ich bräuchte einen Ehepartner.
Der Herr sagt: Ja, ich helfe dir schon, wir schauen weiter. So geht es gemeinsam mit dem Herrn, und dann führt der Herr. Schritt für Schritt geht es weiter. Er hilft uns, den Partner zu finden, der zu uns passt, mit dem wir auch gemeinsam dienen können. Weil er den Überblick hat, was alles noch auf mein Leben zukommt, wird er mir auch helfen, die Dinge, die ich nicht voraussehen kann, vorauszusehen.
Es ist wichtig, dass man die ganze Sache mit ihm macht, und dann geht die Sache gut. Das heißt nicht, dass ich, wenn ich jetzt geheiratet habe, keine Probleme mehr haben werde. Wir haben immer Probleme, weil wir Sünder sind. Sie ist ein Sünder und ich bin ein Sünder. Meine Frau ist ein Sünder, und ich bin ein noch viel schlimmerer Sünder.
Ich habe immer gedacht, als ich ledig war, ich sei nicht so schlimm. Dann habe ich geheiratet und festgestellt, was für ein Kerl ich bin. Ich habe nie gedacht, als ich ledig war, was da alles aus dem Menschen herauskommt. Da bin ich durch einige harte Zeiten gegangen, aber das war so gesund für mich.
Warnung vor dem Fordern von Zeichen und falschen Schlussfolgerungen
Darf man ein Zeichen von Gott fordern? Dann muss man vorsichtig sein mit Zeichen, denn dieses Thema hatten wir schon. Wir sollen biblische Prinzipien anwenden und nicht einfach Gott unter Druck setzen. Zum Beispiel: „Gott, wenn die Schwester morgen einen grünen Pullover trägt, dann ist es ein Zeichen.“ So kann man sehr leicht in die Irre gehen oder eigenartige Gedanken bekommen.
Da ist eine Schwester, die mich interessiert hat. Sie gefiel mir auch geistlich. Ich habe den Herrn gebeten, ob sie die Frau sein könnte. Dann stieg ich in einen Zug und fuhr nach Hause. Während der Fahrt ging ich durch den Zug und betrat ein Abteil. Dort saß genau diese Schwester. Wir hatten eine gemeinsame Wegstrecke mit dem Zug. Ich dachte sofort: „Das ist sicher vom Herrn, sie wird meine Frau.“ Denn ich hatte das Gefühl, der Herr führt mich, wenn ich mit ihr im Zugabteil sitze. Aber sie wurde nicht meine Frau.
Das sind eigenartige Gedanken, die man haben kann. Man meint, Gott habe alles geführt, zieht daraus Schlussfolgerungen – und diese sind oft nicht richtig. Deshalb sollte man vorsichtig sein.
Gibt es denn keine Probierfreundschaft? Muss man das nicht ausprobieren? Nein, die Schrift kennt das nicht. Es gibt keine Probierfreundschaft. Sie kann sogar ein Hindernis für geistliches Wachstum sein, weil man sich zu früh auf jemanden konzentriert. Man probiert etwas aus und merkt dann: „Nein, das ist doch nicht das Richtige.“
Manche sagen: „Ich muss doch zuerst eine Freundschaft haben. Nach einigen Jahren kommt dann die Verlobung und schließlich die Heirat.“ Aber das funktioniert nicht so. Viele sind auf der Strecke geblieben, weil die Probierfreundschaft endete und sie schwer verletzt wurden. Wirkliches Prüfen ist in dieser Zeit kaum möglich.
Manche sagen: „Ja, aber ich möchte sie kennenlernen.“ Kennenlernen kann man Menschen auch ohne eine Probierfreundschaft. Man kann sie sogar besser kennenlernen. Wenn sie nicht weiß, dass sie im Blickfeld von jemandem ist, kann man sie ehrlicher kennenlernen. Wenn sie weiß: „Der schaut auf mich“, zeigt sie sich von der besten Seite – oder er von der Schokoladenseite. So lernen sie sich nicht wirklich kennen. Jedenfalls ist es schwierig.
Wirkliches Prüfen ist ohnehin nicht möglich. Dafür brauchen wir die Hilfe des Herrn. Letztlich kennt nur er den Partner wirklich. Es ist gefährlich, das Herz schon jemandem zu schenken, bevor man sich sicher ist.
Das sollte man besonders den Schwestern sagen: Wem willst du dich öffnen? Einem, der sagt: „Vielleicht wirst du meine Frau“? Willst du dich so öffnen?
Kennt ihr den Unterschied zwischen einem Schreibtisch und einem Schrank? Vielleicht kennen das einige schon. Der Mann ist wie ein Schreibtisch. Da gibt es Schubladen, die man auf- und zumachen kann. Ein Schrank ist entweder offen oder nicht.
Eine Schwester, eine Frau, ist wie ein Schrank. Wenn sie sich einmal öffnet, ist sie offen. Der Mann macht nur eine Schublade auf, die andere bleibt zu. Aber eine Frau kann das nicht, wenn sie eine richtige Frau ist – keine Emanze oder Ähnliches.
Eine Frau öffnet sich jemandem erst, wenn sie Sicherheit hat. Ohne Sicherheit kann sie sich nicht öffnen. Das heißt: Sie öffnet sich erst, wenn sie weiß, dass der Mann sie hundertprozentig heiraten will. Sonst geht das nicht.
Das war nur ein Ausflug in die Sache mit Simson und seinen Frauen. Sie ist die Richtige in meinen Augen.
Oh, jetzt habe ich die Zeit übersehen. Ich bitte um Vergebung. Wir schließen hier ab. Völlig übersehen.
Wir beten:
Lieber Vater, wir danken dir, dass du der rechte Führer in unserem Leben bist. Wir beten, dass wir von Simson lernen, von seinen Fehlern. Wir bitten dich, dass du uns leitest, dass wir dir dienen und deine übernatürliche Kraft immer wieder erfahren. Schenke uns eine wunderbare, übernatürliche Führung.
Bitte segne die Zeit zum Mittag. Wir danken dir für deine Hilfe. Amen.
