Einführung in das Thema Glaube und seine Bedeutung
Glaube an Gott – ein zentrales Thema, das hier fünffach beleuchtet wird. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, und praktische Nachfolge – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Glaube als Gottvertrauen.
Wenn man Christen fragt, welche Bibelverse sie auswendig kennen, dann kommt man unweigerlich auf Johannes 3,16 zu sprechen. Johannes 3,16 lautet: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Im Zentrum dieses Verses steht Gottes Idee von Rettung. Wer glaubt, wird gerettet. Das ist es, was jeder Mensch tun soll: Glauben. „Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht“, so steht es hier. Glauben ist nicht nur wichtig – Glauben ist alles. Man hat ihn und geht nicht verloren, oder man hat ihn nicht und hat keine Chance auf ewiges Leben.
Von all den Themen, die man in diesem Leben studieren sollte, ist der Glaube an Gott womöglich das Wichtigste. Deshalb möchte ich mich diese Woche mit dem Begriff „Glauben“ aus fünf unterschiedlichen Perspektiven beschäftigen. Ich werde anschauen, worum es sich dabei handelt, wie ein Glaube aussieht, der nicht rettet – denn den gibt es nämlich auch –, wie man mit Zweifeln umgeht, wie man den Glauben wachsen lässt und warum zu viel Glaube auch schädlich sein kann.
Fünf Tage, fünf Blickwinkel.
Die zentrale Bedeutung des Glaubens für das ewige Leben
Fangen wir vorne an. Glaube ist wichtig. Der Herr Jesus sagt in Johannes 6,47: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer glaubt, hat ewiges Leben.“ Wer glaubt, hat ewiges Leben – so wichtig ist Glaube. Ewiges Leben ist die Qualität des Lebens, die direkt von Gott kommt und uns zu geistlichen Menschen mit einer ewigen Hoffnung macht.
Dieses Leben hängt am Glauben. Das ist ein Prinzip, das sich durch die ganze Bibel zieht. Es ist nicht so, wie manchmal behauptet wird, dass man im Alten Testament durch das Halten der Gebote und im Neuen Testament durch den Glauben gerettet wird. Falsch! Rettung ist immer und in jedem Fall in der Bibel eine Sache des Glaubens. Oder um es theologischer zu sagen: Rechtfertigung kommt nie aus dem Gesetz.
Lesen wir, wie Abraham gerecht wurde. Da besucht Gott Abraham, verspricht dem Greis einen Nachkommen, und dann heißt es in 1. Mose 15,6: „Und er, das ist Abraham, glaubte dem Herrn, und er, das ist Gott, rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.“
Es gibt zwei Arten von Gerechtigkeit in der Bibel: eine aus dem Gesetz und eine aus dem Glauben. Entweder bin ich vor Gott gerecht, weil ich mich an die Regeln halte, oder durch den Glauben. Gerechtigkeit ist entweder etwas, das ich mir erarbeite, oder etwas, das ich geschenkt bekomme. Entweder werde ich aus Gnade gerettet oder weil ich es mir verdient habe.
Das Problem dabei ist natürlich, dass es beim Gesetz eine Nullfehlertoleranz gibt. Das heißt, eine Sünde ist bereits eine Sünde zu viel. Aber das ist heute nicht unser Thema.
Also: Durch die ganze Bibel hindurch, im Alten wie im Neuen Testament, wird man allein durch den Glauben gerettet.
Glaube als Vertrauen und seine praktische Bedeutung
Was ist Glaube? Glaube ist ein anderes Wort für Vertrauen. Wenn ich sage, ich glaube an Gott, dann meine ich damit, dass ich Gott vertraue. Und wenn ich Gott nicht glaube, dann vertraue ich ihm auch nicht. So steht es über das Volk Israel in der Wüste, Psalm 78, Vers 22: „Weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung.“ Glaube ist also ein anderes Wort für Vertrauen.
Als Mensch bin ich beständig am Glauben. Ständig muss ich mir überlegen, wem ich vertraue. Vertraue ich dem, was in der Zeitung steht? Vertraue ich meinen Gefühlen? Vertraue ich meiner Chefin, meinem Mann? Jeden Tag stehen wir vor der Frage, wem wir vertrauen. Dieses Vertrauen ist die Grundlage für alle unsere Entscheidungen.
Weit davon entfernt, alles prüfen und beurteilen zu können, bleibt uns gar keine Wahl, als unser Leben auf Glauben und Vertrauen aufzubauen. Und jetzt kommt Gott und fordert mich auf, ihm zu vertrauen. Denn nur wenn ich ihm vertraue, werde ich auch ewiges Leben finden.
Erinnert ihr euch an den Kerkermeister in Philippi? Er erlebt Gottes mächtiges Eingreifen und stellt dann den Aposteln die Frage, Apostelgeschichte 16,30-31: „Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?“ Sie aber antworteten: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.“
Die Frage lautete: Was muss ich tun, um gerettet zu werden? Die Antwort: Glaube an den Herrn Jesus. Rettender Glaube ist immer Glaube an Gott beziehungsweise an den Herrn Jesus. Ich höre auf, an mich zu glauben, und fange an, Gott zu vertrauen. Und das ist eine Entscheidung.
Als Mensch kann ich mich entscheiden, wem ich vertraue. Deshalb heißt es hier auch: Glaube an den Herrn Jesus. Das ist eine Aufforderung. Mach etwas, fang an, dem Herrn Jesus zu vertrauen.
Die Auswirkungen des Glaubens auf das Leben und die Frage nach Werken
Und das hat natürlich, wie wir morgen sehen werden, Auswirkungen. Auswirkungen deshalb, weil sich mein Leben immer um das dreht, worauf ich vertraue. Man kann sogar an meinen Entscheidungen im Leben erkennen, wem ich wirklich vertraue.
Wir sind im Bereich des Glaubens als Menschen nämlich nicht immer ehrlich. Aber es bleibt dabei: rettender Glaube ist immer der Glaube an Gott beziehungsweise an den Herrn Jesus.
Abschließende Frage: Ist der Glaube, wenn ich etwas tun muss, dann nicht ein Werk, durch das ich mir die Gerechtigkeit vor Gott verdiene? Ist das Glauben nur eine andere Form von Selbstgerechtigkeit?
Antwort: Nein. Die Bibel unterscheidet Glaube und Werke, wobei Werke hier verdienstliche Werke sind, also Werke, die ich bewusst tue, um dadurch gerettet zu werden. So lesen wir in Römer 4,3-5:
„Denn was sagt die Schrift? Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Dem aber, der Werke tut – gemeint sind verdienstliche Werke – wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit. Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.“
Zugegeben, kein einfacher Text. Aber man sieht schön, hier werden die Werke dem Glauben gegenübergestellt. Für Werke erhält man einen Lohn, nach Schuldigkeit, das heißt Nachleistung. Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern glaubt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.
Der Gläubige tut etwas: Er glaubt. Aber der Glaube an Gott ist von seinem Wesen her kein Werk, für das Gott mich belohnt. Glaube wird der Zugang zur Gnade Gottes.
Streng genommen höre ich sogar auf, etwas zu tun. Ich höre auf, mich selbst retten zu wollen, und vertraue einfach mit ganzem Herzen auf das, was Gott bereits getan hat: Rettung aus Gnade durch Glauben.
Abschluss und Ermutigung zum Dank
Was könntest du jetzt tun? Du könntest Gott dafür danken, dass der Glaube rettet. Dieses Konzept ist einzigartig unter den Weltreligionen und einfach genial.
War das alles für heute? Wenn dir die Episode gefallen hat, leite sie doch an Freunde weiter.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.