Einführung in die Jahreslosung und ihre Bedeutung
Na ja, diesen Text hören wir immer als Predigttext der Jahreslosung. Er steht im Zweiten Timotheusbrief im Neuen Testament. In den ausgelegten Bibeln findet man ihn auf Seite 223: Zweiter Timotheus 1,7.
Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Hilf uns, Herr, dass wir es umsetzen können ins Leben hinein.
Armin
Es ist ja schon ein Problem mit der Vergesslichkeit. Sie haben sicher nicht damit zu kämpfen, weil Sie alles so präzise behalten können. Aber jetzt bei dem warmen Wetter lässt man irgendwo die Handschuhe liegen. Man denkt ja auch nicht mehr daran, dass man sie dabei hat.
Oder beim Geburtstag: Man hat sich früher noch einmal vorgenommen, da musst du dran denken und zeitig einen Gruß schreiben. Aber dann hat man es einfach vergessen. Man kann wichtige und unwichtige Sachen vergessen. Wir könnten uns jetzt lange unterhalten, originell, was man alles vergessen kann.
Aber dazu gehört auch, dass man vergessen kann, dieses neue Jahr hinein einen großen Besitz zu tragen. Wenn Sie den Vers vorher anschauen – und es ist ja gut, dass wir so ein Wort immer auch im Zusammenhang lesen – dann erinnert Paulus den Timotheus an die Gabe Gottes, die er einmal empfangen hat.
Ich erinnere dich daran, dass du die Gabe Gottes neu belebst, die dir durch Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Er hat die Gabe des Heiligen Geistes.
Die Gabe des Heiligen Geistes als Grundlage für das neue Jahr
Wenn wir in das neue Jahr hineingehen, dann ist die Jahreslosung die entscheidende und wichtige Basis dafür, ob wir den Geist Gottes haben.
Merkwürdig ist, dass unter vielen Christen gerade an dieser Stelle eine große lähmende Unsicherheit herrscht. Ich will es jetzt nicht tun, aber wenn ich mit dem Finger auf sie zeigen und fragen würde: „Haben Sie den Geist Gottes?“, würden viele antworten: „Ja, ich hoffe“ oder so ähnlich. Genau kann ich das nicht sagen, und das wäre furchtbar.
Warum kann man es nicht genau sagen? Die Gabe Gottes – das ist ja der Grund, dass Christus in uns wohnt durch seinen Heiligen Geist. Er ist der Anfang des neuen Lebens. Wenn ich das alte Leben ablegen will und sage: „Ich will Jesus gehören, du sollst mein Herr sein“, dann will er ja von unserem Leben Besitz ergreifen.
Viele haben doch schon dafür gebetet, es vom Herrn erbeten und gewollt. Sie sagen: „Herr, komm jetzt in mein Leben und wohne du in mir. Lass deinen Geist mich treiben in meinen Gedanken.“ Das kann doch kein Grund sein, sich zurückzuhalten.
Wenn wir sagen, wir haben immer noch mit den dunklen Mächten zu kämpfen, wissen wir das wohl. Aber wir haben doch einmal ganz direkt darum gebetet: „Herr, gib mir deinen Geist!“ Wenn Sie es noch nie getan haben, dann tun Sie es heute, am Neujahrstag 1984. Sagen Sie: „Jesus, ich will nicht mehr nur meine eigene Persönlichkeit leben, sondern du sollst die Mitte meines Lebens sein. Komm du mit deinem Heiligen Geist!“
Jesus hat gesagt, dass dieses Gebet erhört wird. Es kann gar nicht sein, dass dieses Gebet unerhört verhallt, denn der Vater im Himmel gibt den Heiligen Geist denen, die ihn bitten.
Das ist also die Basis: Wir haben den Geist Gottes. Er muss erneuert werden, weil er immer wieder betrübt wird und oft auch aus unserem Leben weicht. Aber wenn wir vor diesem großen neuen Jahr stehen, soll das der Grund sein, von dem jetzt alles Weitere gesagt werden kann – weil wir die Gabe des Geistes Gottes haben und weil er in uns mächtig sein will.
Große Erwartungen für das neue Jahr
Darum haben wir große und weite Erwartungen. Das Erste, was Paulus hier als Folge sagen kann, ist: Wir erwarten Großes. Großes für dieses neue Jahr.
Ich weiß genau, dass bei vielen heute die Angst umgeht. Man hat den Verdacht, dass die Kommission, die die Jahreslosung auswählt, sich auch gedacht hat: „Da müssen wir eine Losung wählen, weil so viele Leute von Orwell und dem Jahr 1984 Schreckensvisionen haben.“ Man meint ja manchmal, in unseren Tagen sei das fast eine Volkshysterie.
Aber es gibt ganz begründete Ängste. Wahrscheinlich geht man gar nicht so leicht aus sich heraus, weil es immer auch etwas Peinliches ist, über seine Ängste zu reden. Man denkt, der andere lächelt ja bloß, weil er es nicht versteht – wie Eltern sich um ihre Kinder ängstigen, wie einen ein Symptom einer Krankheit ängstigen kann, hoffentlich ist es nichts Bösartiges. Wie einen das ängstigen kann, wenn man schwere Sorgen hat, die einen niederdrücken.
Dann geht man in das neue Jahr hinein. Ich habe es noch einmal so formuliert: Wir erwarten Großes, Großes vom Herrn.
Es ist am Neujahrstag wirklich so, dass nach der großen Knallerei in der Nacht die Stille folgt. Bei vielen Menschen liegen die noch in den Betten und schlafen sich aus. Das ist ein Stück ein Symbol – diese Zurückhaltung im Blick auf das neue Jahr.
Wir Christen machen das anders. Wir begehen früh am Neujahrsmorgen dieses neue Jahr mit Loben und Danken. Und wir erwarten Großes von unserem Herrn. Nicht so, dass wir scheu sagen: „Er wird uns doch auch, unser lieber Herr, gnädig hindurchführen.“ Nein, wir wollen dieses Jahr 1984 zu einem Siegesjahr Gottes machen.
Der Geist der Kraft als Quelle der Stärke
Gott hat uns den Geist der Kraft gegeben. Im Griechischen steht dafür immer das Wort, das „dynamisiert“ bedeutet. Es beschreibt die gewaltige Energie, die wir auch im Fremdwort „Dynamit“ kennen – diese Sprengkraft. Gott hat uns einen solchen Geist gegeben, den Geist der Kraft.
Es darf uns daher nicht überraschen, dass wir im Wort Gottes immer wieder von schrecklichen Visionen der Welt hören, von apokalyptischen Reitern. Diese kennen wir sehr genau. Dort wird beschrieben, welche Gefahren dieser Welt drohen können. Doch das darf uns nicht erschrecken. Wir kennen doch den Herrn, der mit uns geht. Wir haben den Geist Gottes in uns, den Geist der Kraft.
Dieser Geist bricht auch die Kraft des Bösen, selbst wenn die ganze Welt bebt. Das gilt erst recht, wenn wir als Christen die große Macht der Finsternis erkennen. Warum sprechen wir dann nicht leicht davon, wenn wir von sieghafter Kraft reden? Wir spüren ja im eigenen Leben so viel Enttäuschung, so vieles, wo wir selbst nicht weiterkommen und an uns selbst versagen.
Und doch sagen wir: Wir haben den Geist der Kraft. Das ist ein ganz merkwürdiges Wunder. Immer wieder will Gott in uns wirksam werden – auch dort, wo wir müde sind, einfach nur noch hinlegen wollen und sagen: „Ich habe keinen Mut mehr.“ „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“
Das ist der Geist der Kraft, diese gewaltige Energie Gottes, die uns wieder aufrichten kann. Sie erfüllt uns so, dass wir – wie die Bibel es beschreibt – mit den breiten Flügeln eines Adlers unsere Bahnen ziehen können. Adler haben eine Flügelspannweite von etwa zwei Metern. So können wir alles andere unter uns lassen.
Das will Gott uns zum neuen Jahr geben: dass wir nicht bloß bei unseren Problemen hängen bleiben und damit kämpfen, sondern mit unserem Leben einen großen, weiten Höhenflug machen können. Gott hat Großes mit uns vor in diesem neuen Jahr. Er macht uns stark – gerade dort, wo wir unsere eigene Schwäche spüren.
Denn er will in schwachen Menschen wirksam sein. Es ist ein Geheimnis, wie er das tut.
Persönliche Konsequenzen und der Weg der Besonnenheit
Das wollen wir uns für das neue Jahr vornehmen: Wir wollen Raum erobern für unseren Herrn Jesus Christus. Dabei wollen wir auf seine Kraft bauen, damit er wirksam in uns wird.
Das hat im persönlichen Leben ganz wichtige Konsequenzen. Wir sagen: Jetzt möchte ich Einschnitte machen und aus unguten Bindungen heraustreten. Ich will einen konsequenten Weg gehen, so wie es bei Josua vorher von Gott gewesen war. Wir wollen in die Ordnung Gottes treten, weil er uns dazu befähigt und durch seinen Geist dazu bringt. So wird unser Leben ein Ort, an dem Gott geehrt und verherrlicht wird.
Es ist etwas Schönes, wenn man von der Dynamik des Glaubens und der Kraftentfaltung des Glaubens spricht. Es wäre schlimm, wenn wir das neue Jahr nur begehen und ständig sagen: „Ach, mein Glaube humpelt halt so ganz langsam vor sich hin.“ Ich will die großen Wege gehen mit meinem Herrn und Großes von ihm erwarten. Er hat uns den Geist der Kraft gegeben.
Wir werden an die Gabe erinnert, die wir empfangen haben, damit wir voll Zuversicht und Entschlossenheit hineingehen können.
Nun gibt es bei Christen – das muss man auch noch dazu sagen – ein Selbstbewusstsein, das höchst gefährlich sein kann. Sie kennen das sicher auch: Leute, die in ihrem Glauben plötzlich völlig übersteigert leben, ganz unnatürlich. Das ist ein Stück Naivität, weil sie ihre Begrenzung nicht kennen. Da meinen sie, sie könnten über alles und jedes reden. Das war doch nicht der Paulus.
Wir sind nicht solche Menschen, die ihre Grenzen nicht kennen. Stattdessen sollen wir an unserem Platz, in dem Raum, den Gott uns gegeben hat, mit den Gaben, die er uns geschenkt hat, in den Aufgaben, in denen wir stehen, kühn und zuversichtlich Großes erwarten.
Denn Gott will mächtig wirken – mächtig als ein lebendiger Herr. Wir dürfen in diesem neuen Jahr überrascht sein, wie er und seine Siege uns erleben lässt.
Die Liebe als Schlüssel zum Erfolg
Das Zweite, was hier steht, ist von der Liebe. Ich möchte es so überschreiben: Die Liebe öffnet verschlossene Türen.
Das mit der Kraft allein wäre noch zu wenig, wenn wir nur mit der Kraft Gottes etwas erzwingen wollten. Gleich danach steht es ja auch, und das ist gut so: Die Liebe muss dazu kommen. Wenn die Liebe fehlt und nur noch Kraft da ist, entsteht oft eine "Hau-drauf"-Mentalität oder eine fanatische Art, etwas erzwingen zu wollen.
Ich möchte das kurz erklären, vielleicht am besten im Blick auf Menschen, die Ihnen viel Not machen. Es ist schwer, mit bösen Menschen zusammenzuleben. Wenn Sie dann versuchen, es mit Kraft zu erzwingen und meinen, einen schwierigen Menschen dadurch umdrehen oder umpolen zu können, wird das nicht gelingen. Sie werden bald am Ende sein.
Es ist erschütternd, wie viele Christen in diesem dunklen Kampf, in den sie hineingestellt sind – besonders im Zusammenleben mit schwierigen Menschen, oft in der eigenen Familie – verzweifeln und resignieren. Viele wollen es aussprechen und sagen: „Ich kann das gar nicht mehr länger aushalten.“
Darum ist es gut, dass dazu steht: Gott will seine Siege in Kraft erleben lassen, aber auch in Liebe. Wenn die Liebe fehlt, haben wir den Weitblick nicht. Wenn Sie das noch einmal bei Jesus prüfen, werden Sie merken, dass er diese Liebe hatte, weil er Menschen ganz weit umgreifen konnte.
Jesus hat nicht um jeden Quadratmeter Boden gerungen, sondern er wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hat. So konnte er gegenüber Menschen diese große Gelassenheit haben – auch in schwierigen Spannungen, in denen Sie vielleicht stehen. Jesus ist ein Herr auch über diese Menschen, und er hat den Schlüssel zum Herzen dieser Menschen.
Ich darf für diesen schwierigen Menschen beten. Ich brauche nicht zu kämpfen, mich nicht zu verteidigen und nicht zurückzugeben, wenn ein böses Wort mich trifft. Ich kann schweigen und leben mit dieser Liebe, die aus der großen Liebe Gottes genährt wird.
Diese Liebe fehlt heute oft, und das ist mir ganz wichtig: Wenn wir von der sieghaften Kraft Gottes reden, sollen wir uns gleichzeitig daran erinnern, dass wir in dieses Jahr hineingehen als solche, die Liebe spüren lassen.
Das ist eines der größten Zeichen, die wir in dieser Welt darstellen können – die Nähe Gottes – indem wir Menschen liebhaben, gerade dort, wo sie uns Schwierigkeiten machen, gerade dort, wo sie uns Not bereiten. Lieben nicht mit vielen Worten, sondern mit kleinen Zeichen, im Aushalten und Ertragen mancher böser Worte und mancher gemeinen Taten, die wir vergessen, auf die Seite legen und sagen: „Ich liebe dich trotzdem, weil Gottes Liebe dich sucht.“
Gott hat uns den Geist der Liebe gegeben, gerade in den ganzen Spannungen, in den Ängsten und schwierigen Auseinandersetzungen, die in diesem neuen Jahr auf uns zukommen werden. Gott hat uns den Geist der Liebe gegeben.
Wir können immer wieder neu studieren, wie uns Jesus selbst mit dieser Liebe überrascht und beschenkt hat. Wie er uns lange ertragen hat, mit großer Geduld und immer nur gewartet hat. Und all das sind große Gräber des Vergessens, in die er hinabgestiegen ist und die Wunden, die wir ihm zugefügt haben, hinuntergelegt hat.
Jetzt lebt das doch!
Überwindung der Furcht durch den Geist Gottes
Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, auch da, wo wir bangen müssen, als ob uns etwas verloren geht. Es fehlt ganz stark in diesem Jahr 1984 einem Christen, die Liebe zu üben und Liebe zu leben. Dann ist konkret gemeint: Geisterliebe zu haben. Ach, was wäre das für ein Evangelisationsinstrument für die Welt, wenn diese Liebe gelebt würde – und auch das Letzte!
Gott will uns zähmen. Darf ich das noch einmal wiederholen? Wir erwarten Großes für dieses neue Jahr. Die Liebe öffnet verschlossene Türen, und Gott will uns zähmen. Wenn schon diese Losung ganz bewusst gewählt wurde für dieses Jahr 1984, und all die Ängste, die auch in den Zeitungen immer wieder beschworen werden und über die Menschen reden, dann wollen wir dieser Angst sehr gezähmt gegenüberstehen und ruhig bleiben.
Es gibt ja immer wieder die Hektik, dass man mit seinen Gefühlen unkontrolliert reagiert. Das kann man im eigenen Leben oft gar nicht so eindämmen, weil die Angst uns im Unbewussten steuert und prägt. Darum steht hier so schön, dass das eine Wirkung des Geistes Gottes ist: Er macht uns ruhig.
Wer ein wenig Temperament hat – ich habe auch ein bisschen – weiß, wie schwer das zu steuern ist von uns her mit der Besonnenheit. Und das ist eine gute Sache, dass uns der Geist Gottes in Zucht nimmt. Dieses Wort stand früher an dieser Stelle, und es ist ja immer etwas schade, wenn diese Worte ausgetauscht werden, die uns so viel gesagt haben. Aber es ist gut, dass wir sie noch mitschwingen lassen, denn ein Wort hat immer mehrere Bedeutungen, und die gehören wieder zu Gott.
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern Kraft, Liebe und Unterzucht. Gott will uns zähmen – unser ungestümes Wesen, unsere wilde Art des Reagierens, gerade in panischen Situationen.
Wie Paulus gesagt hat an Timotheus: „Ich erinnere dich an die Gabe, die du empfangen hast.“ Daher will er dich an die Zügel nehmen in diesem neuen Jahr.
Die Bedeutung von Besonnenheit und Selbstbeherrschung
Lasst uns in diesen Tagen bei einer Auslegung der Jahreslosung bedenken: Der Heilige Geist ist kein Spinner und kein Schwärmer. Der Heilige Geist liebt das Besonnene. Paulus verwendet oft das Wort von der Nüchternheit. Das bedeutet, dass man seine Grenzen genau kennt und auch den Platz, der einem zugewiesen ist.
Es ist immer wieder ein Irrtum, wenn junge Leute zum Glauben kommen und meinen, sie müssten jetzt etwas ganz Verrücktes tun. Sie glauben, sie müssten wie ein Artist aufs Hochseil steigen und Kunststücke vorführen. Dabei wird Gott im Jahr 1984 von uns gar nichts Außergewöhnliches erwarten. Er hat uns an den Platz gestellt, den wir kennen.
Es wird wohl im Jahr 1984 gar nicht viel Außergewöhnliches passieren. Aber der Herr will uns zur Besonnenheit führen, zur Ruhe und Ausgeglichenheit. In dieser Ruhe dürfen wir umso stärker in der Kraft Gottes Großes erwarten und in seiner Liebe tätig sein.
Dieses Wort „Zucht“ können wir auch mit einem anderen Wort wiedergeben, das sich in manchen Bibeln findet: Selbstbeherrschung. Es bedeutet, dass die Gefühle nicht mit uns durchgehen wie ein wild gewordener, scheuer Gaul. Stattdessen dürfen wir auch in schwierigen Augenblicken in großer Ruhe und mit innerem Frieden den Herrn preisen.
Das ist ein großes Geschenk: den inneren Frieden zu haben und fröhlich seinen Weg gehen zu können. Und wenn es schwere Zeiten gibt, wissen wir, dass wir dennoch den Weg weitergehen dürfen. Das ist noch keine Schwierigkeit, die ich meistern muss. Das lege ich getrost in seine Hand.
Die Balance zwischen Ordnung und Freiheit im Glauben
Es ist bei Christen oft so, dass sie meinen, sie müssten das neue Leben immer wieder mit Paragraphen und Ordnungen reglementieren. Ich habe immer ein wenig Sorge, dass wir heute zu viele menschliche Ordnungen aufstellen, die vorschreiben, wie ein christliches Leben aussehen muss.
Das ist sicher immer wieder ein Problem, wenn man sieht, wie Menschen heute ohne jede Ordnung leben. Wenn sie Christen werden, ist es wichtig, sie wieder in die Ordnung Gottes einzuführen. Aber ich halte nicht viel von einer Verbindlichkeit, die Menschen aufstellen, wenn sie nicht von innen heraus kommt – vom Geist Gottes, der uns lehrt, uns überführt und uns zeigt, was zu tun ist.
Wir stehen in diesem neuen Jahr unter der Leitung des Geistes Gottes. Er will uns große Durchbrüche erfahren lassen und seine Kraft zeigen. Gleichzeitig möchte er uns in der Liebe erfüllen, damit wir mit einem weiten Herzen wirken können, das er uns immer mehr bereitet.
Dann will er uns in Zucht nehmen. Das ist nämlich von Gott her gesehen das größte Problem: Im Jahr 1984 können wir uns an die Zügel nehmen, damit wir in seinen Geboten und Ordnungen gehen und bei ihm bleiben. Nur so kann er uns segnen und uns von sich erfüllen lassen.
Er hat uns den Geist der Zucht, den Geist der Besonnenheit und den Geist der Selbstbeherrschung gegeben. Er will uns ganz nah bei sich halten, wo er mit uns geht – in ein reiches und wunderbar von ihm ausgestaltetes neues Jahr.
Wenn wir doch bei seiner Führung bleiben, ganz nah bei ihm.
Armin
