Neugier auf die Zukunft und biblische Perspektiven
Interessierst du dich manchmal für die Zukunft? Manche Menschen sagen: „Ich will lieber nicht wissen, was noch alles auf mich zukommt.“ Aber ich weiß nicht, ob das ganz ehrlich ist. Denn wir sind alle oft neugierig und würden uns gerne auf das einstellen, was auf uns zukommt.
Ich kenne persönlich, glaube ich, niemanden, der ganz offen sagt, dass er an Horoskope glaubt. Aber ich kenne schon einige Leute, die trotzdem immer mal wieder hineinschauen, weil es sehr interessant ist. Man kann ja prüfen, ob vielleicht doch etwas eintrifft. Wie geht mein Leben weiter?
Eine Frage, die viele Menschen beschäftigt, ist: Wie geht es mit diesem Land weiter? Wie geht es mit dieser Erde weiter? Auch Christen interessieren sich dafür. Es steht viel darüber in der Bibel, und viele Bücher sind darüber geschrieben worden.
Wie sieht die Zukunft dieser Erde aus? Wie wird sie zu Ende gehen? Wird das alles in einer großen Katastrophe enden, in einem Atomkrieg, bei dem alles vernichtet wird? Das sind Fragen, die auch heutzutage wieder viele Menschen beschäftigen. Manche Menschen fürchten sich vielleicht davor, die Antwort zu wissen.
Ich möchte heute mit euch einen Abschnitt lesen, in dem es um die Zukunft geht. Als ich viel jünger war, war das ein ganz großes Thema unter Christen. Mit 17, 18 oder 20 Jahren war das ein zentrales Thema.
Israel, das Volk, war wieder in das Land zurückgekehrt. Es entstanden politische Bündnisse hier in Europa. Nationalstaaten wurden ein Stück weit zurückgedrängt zugunsten europäischen Rechts. Es war vieles in Bewegung, und viele Christen fragten sich: Kommt jetzt das, was in der Bibel vorhergesagt ist? Kommt jetzt der große Weltherrscher, der Antichrist? Kommt Jesus bald wieder?
Ich weiß noch, dass ich irgendwann damals einen Reisepass beantragt oder verlängert habe – ich weiß nicht mehr genau – und zu einem Freund sagte: „Das wird sicher das letzte Mal sein, dass ich meinen Reisepass verlängern muss.“ Denn wir lebten in einer gewissen Naherwartung.
Das war mit Sicherheit übertrieben, sieht man daran, dass ich jetzt, vierzig Jahre später, immer noch hier stehe und über dieses Thema reden kann.
Man hatte das oft zu wenig praktischen Bezug für unser Leben. Es war einfach unsere Neugierde, es war der Stolz, irgendetwas zu wissen, was viele andere Menschen nicht wissen. Das gibt einem ja auch etwas. Und manchmal hatte es zu wenig Bezug zu unserem Leben.
Was ich in den letzten Jahrzehnten beobachte, ist, dass Christen sich gar nicht mehr damit beschäftigen. Es ist oft gar kein Thema mehr in Predigten und in der Verkündigung. Dieses konkrete Auseinandersetzen mit dem, was die Bibel über die Zukunft sagt, fehlt.
Und ja, Gott hat Ziele damit, warum er über die Zukunft redet. Er möchte nicht nur unsere Neugierde befriedigen. Er möchte nicht nur unserem Stolz Futter geben, weil wir Spezialwahrheiten erkannt haben. Er möchte, dass das Auswirkungen auf unser Leben hat.
Einführung in den Abschnitt aus 2. Thessalonicher
Ich möchte heute mit euch einen Abschnitt aus dem 2. Thessalonicherbrief, Kapitel 2, lesen. Aufmerksame Zuhörer haben vielleicht bemerkt, dass ich in den letzten Monaten, immer wenn ich hier war, nach und nach die Thessalonicherbriefe durchgepredigt habe. Das hat den großen Vorteil, dass man sich selbst dazu zwingt, auch Abschnitte zu behandeln, die man sonst vielleicht ausgelassen hätte. Heute ist so ein Abschnitt dran.
Paulus war in Thessalonich gewesen. Dort hatte er das Evangelium verkündigt, und Menschen waren gläubig geworden. Es war eine Gemeinde entstanden. Zur Zeit des Zweiten Thessalonicherbriefs ist das etwa ein Jahr her, ungefähr. Das heißt, er schreibt hier an Menschen, die erst seit maximal einem Jahr gläubig sind.
Er schreibt ihnen über Dinge, die die Zukunft betreffen, über Prophetie. Das war ein Thema, das Paulus – und auch der Heilige Geist – so wichtig fanden, dass es jungen Gläubigen beigebracht wurde, und zwar in einer gewissen Detailtiefe. Wenn wir gleich den Abschnitt lesen, merken wir, dass Paulus mit ihnen ausführlich über dieses Thema gesprochen hat, als er noch bei ihnen war – also zu einer Zeit, als sie gerade erst gläubig geworden waren.
Das heißt, in den ersten zwei oder drei Monaten ihres Christseins war das ein Thema: Was bringt die Zukunft? Wie wird das alles ausgehen? Für Paulus gehörte das zum ABC des Christentums. Daher ist es schade, wenn wir dieses Thema ganz weglassen. Natürlich ist es problematisch, wenn man es übertreibt. Wir müssen nicht alles über das sechste Horn des Tieres in der Offenbarung wissen. Wir müssen keine Spezialisten in Endzeitprophetie werden.
Aber es ist schade, wenn wir es ganz ignorieren, wenn uns im Neuen Testament der Heilige Geist zeigt, dass dieses Thema für Christen wichtig ist.
Der Text aus 2. Thessalonicher 2,1-12
Ich lese nun die ersten zwölf Verse aus dem 2. Thessalonicherbrief, Kapitel 2. Vielleicht vor allem, um euch ein wenig zu verwirren – wir werden sehen.
Wir bitten euch aber, liebe Geschwister, im Hinblick auf die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unsere Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken versetzen. Weder durch einen Geist, noch durch ein Wort, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon gekommen.
Lasst euch von niemandem in irgendeiner Weise verführen. Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart werden – der Sohn des Verderbens. Er widersetzt sich und erhebt sich über alles, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt. So setzt er sich in den Tempel Gottes, also als Gott, und gibt sich selbst als Gott aus.
Denkt ihr nicht mehr daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? Ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält, damit er zu seiner Zeit offenbart werden kann. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken. Nur muss derjenige, der jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein.
Dann wird der Gesetzlose offenbart werden. Den wird der Herr durch den Hauch seines Mundes verzehren und durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen. Er ist der, dessen Kommen aufgrund der Wirksamkeit des Satans erfolgt, mit aller Macht und mit Zeichen und Wundern der Lüge sowie allen Betrug der Ungerechtigkeit bei denen, die verloren gehen.
Diese sind verloren, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird Gott ihnen eine wirksame Kraft der Verführung senden, damit sie der Lüge glauben. So werden alle gerichtet, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit hatten.
Herausforderungen beim Verständnis des Textes
Alles klar? Dieser Text ist für uns nicht so leicht zu verstehen, besonders wenn wir ihn Satz für Satz lesen. Das hat mehrere Gründe.
Einen Grund habe ich schon erwähnt: Paulus knüpft an etwas an, das er mit den Thessalonichern schon intensiv besprochen hat. Wir wissen aber nicht, was genau das war. Wir waren bei diesen Gesprächen nicht dabei, denn sie fanden in den ersten drei Monaten statt, als Paulus in Thessalonich war. Das heißt, er setzt in diesem Brief etwas voraus, von dem wir keine Ahnung haben. Lukas hat in seiner Apostelgeschichte unter der Führung des Heiligen Geistes beschlossen, das nicht aufzuschreiben. Wir waren also nicht live dabei.
Lukas berichtet nur, dass Paulus in Thessalonich war, Menschen sich bekehrt haben und Paulus mit seinen Missionskollegen aus Thessalonich vertrieben wurde. Aber er hat nicht niedergeschrieben, was Paulus ihnen im Detail in dieser Zeit beigebracht hat. Paulus knüpft in diesem Brief also an etwas an, das wir nicht kennen. Das macht das Verständnis etwas komplizierter. Deshalb müssen wir in diesem Brief ein bisschen Detektivarbeit leisten. Wir müssen Puzzlesteine zusammensetzen, um die Reihenfolge und den Zusammenhang zu erkennen.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir nicht wissen, warum Paulus den Brief überhaupt jetzt noch einmal schreibt. Wir kennen die Trends in der Christenheit des ersten Jahrhunderts nicht im Detail. Wir wissen nicht, mit welchen Menschen, Lehrern oder Irrlehrern die Thessalonicher damals konfrontiert waren.
Die Thessalonicher wussten das alles. Sie erinnerten sich daran, was Paulus ihnen gesagt hatte, und sie waren vertraut mit den Lehrern und Lehren, die gerade unterwegs waren. Sie kannten die Trends in anderen Gemeinden und wussten, was bereits in ihre eigene Gemeinde in Thessalonich hineingeschwappt war. Wir hingegen wissen das alles nicht.
So stehen wir jetzt vor einem Text, den der Heilige Geist dazu bestimmt hat, das Wort Gottes aufzunehmen. Wir müssen anfangen, ein bisschen zu puzzeln. Okay, dann machen wir das.
Das Thema Gesetzlosigkeit und seine Bedeutung
Das erste Thema, das uns ins Auge springt, ist ein Wort, das mehrfach vorkommt. Ich weiß nicht, wie es in euren Übersetzungen wiedergegeben ist, aber wörtlich heißt dieses Wort „Gesetzlosigkeit“.
Wir haben es mehrmals gelesen. Paulus sagte, er habe es ihnen schon früher gesagt, in Vers 5. Ich lese das noch einmal vor: „Denkt ihr nicht mehr daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war?“ Er weist darauf hin, dass es in der Gesellschaft eine Tendenz zur Gesetzlosigkeit gibt, und diese Tendenz wird am Ende der Zeit eskalieren.
Was ist Gesetzlosigkeit? Ich lese noch einmal einige Sätze aus dem Text vor:
In Vers 10 heißt es: „weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben“,
in Vers 12: „damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit“,
und in Vers 7: „denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken.“
Ich glaube, das ist kein fremdes Thema. Wahrscheinlich haben wir in Deutschland in den letzten hundert Jahren eine solche Tendenz erlebt. Deutschland stammt irgendwie aus einem preußischen Erbe, in dem jeder versucht hat, alles sehr ordentlich zu machen und sich an alle Regeln zu halten, die der Staat oder die Gesellschaft vorgegeben haben.
Manche dieser Regeln waren gut. Einige basierten auf dem, was Gott einmal offenbart hat, auf seinen Maßstäben. Natürlich waren auch manche dieser Regeln nicht gut, und einige dieser Einschränkungen waren ungesund. Aber manchmal war es gut, ein Gewissensgerüst zu haben, eine gewisse Ordnung.
Wir erleben heute genau das, was Paulus damals angekündigt hat: Eine Tendenz zur Gesetzlosigkeit entsteht. Die Menschen halten sich nicht mehr an Regeln, sie brechen sie bewusst.
Wir nennen das normalerweise nicht Gesetzlosigkeit, sondern verwenden eine andere Vokabel: Freiheit.
Wir sind frei, alles zu tun, und lassen uns von nichts mehr einschränken. Menschen wollen ihre persönliche Freiheit, sie wollen keine Normen des Staates oder der Gesellschaft aufgezwungen bekommen. Sie wollen auch die guten Regeln Gottes nicht mehr akzeptieren, weil sie sich dadurch eingeengt fühlen.
Wir erleben das. Hinter vielen Regeln, die Gott aufgestellt hat und die uns in seinem Wort offenbart sind, steht der Gedanke, Schwächere zu schützen. Nicht der Stärkere soll sich einfach nehmen, was er will, sondern Rechte, Besitz, Körper und mehr sollen auch von Schwächeren geschützt werden.
Diese Idee steckt hinter vielen Regeln, die Gott gegeben hat, und auch hinter den Gesetzen guter Staaten. Sie sollen sicherstellen, dass Schwächere – sei es als Einzelne, Gruppen oder Minderheiten – vor Übergriffen der Stärkeren geschützt werden.
Es gibt zwei große Bereiche, in denen solche Regeln und das Streben nach persönlicher Freiheit um jeden Preis besonders kollidieren. Diese Themen werden auch in der Bibel immer wieder behandelt.
Das erste Thema ist Sexualität und Partnerschaft. Gott hat Sexualität und Partnerschaft eng mit Verbindlichkeit und Treue verknüpft, so wie er es in seinen Regeln festgelegt hat.
Wir sehen, dass Menschen schon damals diese Regeln nicht mehr wollten. Sie wollten keine Verbindlichkeit oder Treue mehr, sondern sich nicht festlegen lassen. Sie wollen tun, wonach ihnen gerade ist, was ihnen maximale Befriedigung ihrer Bedürfnisse verspricht.
Der zweite Bereich, der immer wieder angesprochen wird, ist Wirtschaft und Finanzen. Gott und gesunde Staaten haben ethische Maßstäbe gegeben, wie man mit Angestellten oder Knechten umgeht – Menschen, die völlig von einem abhängig sind.
Es gibt Regeln dafür, was erlaubt ist und was nicht. Ebenso gibt es ethische Normen für den Umgang mit Kunden, Lieferanten, Konkurrenten und Menschen, die Schulden haben.
Gott hat sich gute Maßstäbe dafür ausgedacht. Menschen haben diese Maßstäbe in die Gesetzgebung ihrer Länder übernommen, um eine gewisse Moral und Fairness auch per Gesetz zu gewährleisten.
Für manche widerspricht das ihrem persönlichen Bestreben nach Freiheit, alles tun zu dürfen, alles zu nehmen, was sie wollen, und alles zu bekommen, was möglich ist. Sie möchten sich nicht durch solche moralischen Normen einschränken lassen.
Freiheit und Gesetzlosigkeit widersprechen an vielen Stellen den Regeln einer gesunden Gesellschaft und den Regeln, die Gott gegeben hat.
Die Eskalation der Gesetzlosigkeit und der Antichrist
Paulus schreibt hier vom Geheimnis der Gesetzlosigkeit. Er sagt, dass noch nicht sichtbar ist, wie viel unter der Oberfläche bereits an Regeln gebrochen wird, wie viel Freiheit sich Menschen schon nehmen und welche tiefgreifenden Auswirkungen das auf die Gesellschaft hat. Menschen wollen gute Regeln nicht mehr und lassen sich nicht mehr beschränken.
Er erklärt, dass es ein Geheimnis ist, wie tief diese Entwicklung bereits die Köpfe, die Beziehungen und die Gesellschaft durchdrungen hat. Dabei geht es darum, alles zu nehmen – sei es im Bereich der Sexualität oder im Bereich von Geld und Macht – ohne Rücksicht auf moralische Regeln.
Noch ist es ein Geheimnis, wer hinter dieser gesellschaftlichen Entwicklung steht. Paulus sagt in diesem Abschnitt und hat es den Thessalonichern offensichtlich schon ganz am Anfang gesagt, dass dieser Trend in der Gesellschaft am Ende der Zeit absolut eskalieren wird. Es wird zur Regel, dass jeder sich nimmt, was er bekommen kann, ohne Rücksicht auf Regeln.
Ein Herrscher wird aufstehen, der genau das verkörpert, propagiert und verspricht. Paulus nennt ihn den Menschen der Gesetzlosigkeit. Zuerst muss unbedingt der Abfall kommen, und der Mensch der Gesetzlosigkeit, auch Sohn des Verderbens genannt, wird offenbart werden. An einer anderen Stelle in diesem Abschnitt heißt es, dass der Gesetzlose offenbart werden wird.
Diese Tendenz, dass Menschen sich alles nehmen wollen, was sie kriegen können, wird in der letzten Zeit von einem Herrscher verkörpert, der sich alles nimmt, was er bekommen kann, aber gleichzeitig seinen Untertanen völlige Freiheit verspricht. Er sagt: Ihr könnt moralisch leben, wie ihr wollt, ihr müsst euch an keine ethischen Normen halten. Er verspricht völlige Freiheit und völlige Liberalität.
Wer will diese Eskalation? Wer steht dahinter? Paulus sagt, dass diese Tendenz sich verstärkt und die Eskalation am Ende von einem gesteuert wird. Es ist nach der Wirksamkeit des Satans. Der Teufel möchte die Gesellschaft zerstören, Menschen vernichten und möglichst die gesamte Menschheit in eine offene Rebellion gegen Gott führen. Er steckt dahinter.
Ich lese Vers 9 noch einmal aus diesem Abschnitt: Diesem Herrscher, dem Menschen der Gesetzlosigkeit, der die Macht an sich reißt und völlige Freiheit verspricht, geschieht sein Kommen aufgrund der Wirksamkeit des Satans in aller Macht und mit Zeichen und Wundern der Lüge sowie allem Betrug der Ungerechtigkeit.
Dieser Herrscher glaubt mit Sicherheit nicht, dass er in einem offenen Konflikt eine Chance gegen Gott hat. Auch der Teufel selbst glaubt nicht, dass er in einem offenen militärischen Konflikt eine Chance gegen Gott hat. Das Kalkül ist anders.
Das Kalkül ist: Wenn ich den Großteil der Menschen in Rebellion gegen Gott führe, was wird Gott tun? Eine Möglichkeit ist, einzugreifen und den Tod des größten Teils der Menschheit in Kauf zu nehmen. Die andere Möglichkeit ist, sich frustriert abzuwenden und die Menschen dem Teufel zu überlassen. Ich glaube, das ist es, worauf der Teufel hofft.
Er hofft, dass Gott nicht bereit ist, diesen Preis an Menschenleben zu zahlen, der mit einem militärischen Konflikt verbunden wäre, und dass er sich frustriert abwendet und dem Teufel die Erde überlässt. So wird es jedoch nicht kommen.
Satan steckt hinter diesem Herrscher, der irgendwann auftreten wird und den viele den Antichristen nennen. Dieser Herrscher tritt mit einer Demonstration unglaublicher Macht auf. Es sieht so aus, als könnte er alles umsetzen, was er sich vornimmt. Wir haben gelesen: Es erfolgt in aller Macht.
Es sieht so aus, als habe er die Macht, seine Ziele absolut durchzusetzen. Doch das ist eine Lüge. Hier steht: mit Zeichen und Wundern der Lüge. Er ist nicht so mächtig, wie er vorgibt zu sein, schon gar nicht im direkten Konflikt mit Gott.
Er propagiert Ungerechtigkeit und Freiheit von allen Maßstäben – von allen moralischen Maßstäben der christlichen und jüdischen Kultur und Gesellschaft. Zum Beispiel völlige sexuelle Freiheit oder die Freiheit, sich alles zu nehmen, was man bekommen kann.
Paulus verwendet hier neben dem Begriff Lüge auch den Begriff Betrug. Gesetzlosigkeit und Ungerechtigkeit – dieses Versprechen ist ein Betrug. Warum? Weil es in einem System, das völlige Freiheit gibt, immer mehr Verlierer als Gewinner gibt.
Nur die Starken und Skrupellosen setzen sich durch, alle anderen sind auf Dauer Verlierer. Das Versprechen, jeder könne bekommen, was er will, ist eine Lüge, weil nur die Starken und Skrupellosen tatsächlich bekommen, was sie wollen.
Bei sexueller Freiheit: Wer gewinnt? Die Attraktiven. Welche Männer gewinnen, wenn es völlige sexuelle Freiheit gibt? Die, die durch Reichtum und Attraktivität Frauen anlocken können. Welche Frauen gewinnen? Die jungen und attraktiven.
Die Frau, die mehrere Kinder hat und älter geworden ist, hat am Badestrand keine Chance gegen die jungen Mädchen. Irgendwann bleibt sie als alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern zurück, weil ihr Ehemann sich für die attraktive Sekretärin in der Firma entschieden hat.
Wenn es keine Normen gibt, wenn es Freiheit für alle gibt, gewinnen die Anziehenden, die Attraktiven. Wenn es keine Verpflichtung zur Treue gibt, verlieren auf Dauer die, die älter werden und durch ihr Leben gezeichnet sind.
Es ist ein Betrug. Das Versprechen völliger Freiheit ist ein Betrug. Bei völliger wirtschaftlicher Freiheit gewinnen die, die jung sind und viel leisten können. Wenn es keine Regeln mehr gibt, die Arbeitsplätze schützen, weil völlige Freiheit für Unternehmer herrscht, verlieren die, die älter werden, krank sind oder nicht mehr die volle Leistung bringen können.
In einem solchen System, wie es der letzte Herrscher propagiert, gibt es mehr Verlierer als Gewinner. Die Bibel sagt: Es ist ein Betrug. Gesetzlosigkeit und völlige Freiheit sind ein Betrug.
Doch zuerst wirkt es attraktiv. Darum zieht dieses Versprechen, dieser Betrug, viele Menschen in seinen Bann. Wir haben gelesen: Diese Tendenz in der Gesellschaft wird sich verstärken und in einem letzten mächtigen Herrscher eskalieren, der genau das zu seinem Programm macht.
Wer steckt dahinter? Wer möchte diese Eskalation? Paulus schreibt etwas Erstaunliches: Gott will diese Eskalation auch. Vers 11 sagt: Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit fanden.
Warum will Gott diese Eskalation? Wir wissen, dass Gott einmal richten wird. Er wird alles richten, auch das, was du nie ausgesprochen hast und was noch in deinem Herzen verborgen ist. Er wird alles ans Licht bringen.
Doch wisst ihr, was Gott viel lieber möchte? Dass für alle offensichtlich ist, warum er jemanden richtet. Darum möchte er diese Eskalation am Ende.
Er will, dass alle sehen, wer die Ungerechtigkeit liebt. Er will, dass alle sehen, wer keine Liebe zur Wahrheit hat. Er will, dass alle verstehen, warum er die Menschheit richtet. Er möchte, dass die Gründe seines Gerichts für alle sichtbar werden.
Darum ist er nicht dagegen, dass es eskaliert. Er möchte, dass sich Menschen positionieren und dass sehr deutlich wird, wer die Wahrheit liebt und wer die Ungerechtigkeit liebt. Er will, dass die Gründe seines Gerichts für alle sichtbar sind.
Zeichen der Endzeit und der Antichrist
So, jetzt stellt sich die Frage, nachdem wir die Grundlagen gelegt haben: Woran erkennt man wirklich, dass es aufs Ende zugeht? Das ist ja das, was viele Menschen interessiert. Woran erkennt man, dass es kurz davor ist, dass dieser Antichrist aufsteht? Woran erkennt man, dass Jesus bald wiederkommt?
Paulus sagt, das habe ich euch schon gesagt, und ich kann es jetzt noch einmal wiederholen. Vers 3, der erste Punkt, auf den ich jetzt nicht so ausführlich eingehen werde: Lasst euch von niemandem in irgendeiner Weise verführen. Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens.
Das ist das Wort Abfall. Ich habe heute keine Zeit, das mit euch aufzuschlagen, aber es ist ein Wort, das aus Daniel Kapitel 11 kommt. Daniel hat auch schon über diese allerletzten Zeiten geschrieben und sagt, es wird ein großer Abfall von Juden von ihrem Gott passieren. Das ist das erste Zeichen, sagt Paulus. Und Jesus hat es übrigens im Matthäusevangelium zitiert.
Das ist das erste Zeichen: Es wird ein großer Abfall, eine große Abkehr von vorher irgendwie gesetzestreuen, frommen Juden von ihrem Gott passieren.
Das können wir nur aus der Ferne beobachten, und es ist nichts, was uns persönlich und ganz direkt betrifft. Dann wird etwas passieren, und davon ist auch schon in Daniel die Rede. Nämlich, dass dieser Herrscher – und wir haben das gerade gelesen und ich lese es noch einmal vor – sich in den Tempel Gottes setzen wird und sich als Gott verehren lässt.
Paulus sagt, das ist das ultimative Zeichen, dass es wirklich dieser letzte große Herrscher ist. Wisst ihr, es gab so viele atheistische, antigöttliche Herrscher in der Geschichte, bei denen Christen gesagt haben: „Das ist er, das ist der große Antichrist, jetzt kommt das Ende, jetzt wird Jesus bald wiederkommen.“ Nero, Dschingis Khan, Hitler, Mao – Menschen, die viele, viele Menschen auf dem Gewissen haben, Menschen, die riesige Reiche aufgerichtet haben, Menschen, die sich gegen den Gott der Bibel gewandt haben.
Paulus sagt, es werden viele Herrscher auftreten. Das Zeichen, dass es der letzte Herrscher ist, ist folgendes, sagt er: „Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.“
Das muss passieren, sagt Paulus. Lasst euch nicht verführen, lasst euch nicht erzählen, das ist es jetzt, und jetzt verkauft alles, was ihr habt, weil spätestens in zwei Monaten kommt der Herr wieder. Erst wenn das passiert, wenn ihr seht, dass ein starker Herrscher die Herrschaft an sich reißt, auch viele Juden von Gott abwendet und sich selbst in den Tempel setzt und sich verehren lässt, erst dann ist das das ultimative Zeichen – das ist er.
Das ist etwas, was Nero nicht gemacht hat, es ist etwas, was Dschingis Khan nicht gemacht hat, was Hitler und auch Mao nicht gemacht haben, und wie sie alle heißen – die Tyrannen der Geschichte. Darum war keiner von ihnen der, von dem Gott hier spricht. Er möchte aus wahrscheinlich gegebenem Anlass den Thessalonichern das noch einmal mit auf den Weg geben.
Das Ende der Geschichte und die Vernichtung des Gesetzlosen
Aber wie wird das alles enden?
Nochmal zu Vers 2: Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis schüttern oder gar in Schrecken versetzen. Weder durch einen Geist, noch durch ein Wort, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da. Nein, er war noch nicht da, der Tag des Christus.
Aber dieser Tag des Christus wird kommen, wenn Christus mit Macht erscheint und niemand ihm etwas entgegensetzen kann. Diese Welt wird nicht in einer Atomkatastrophe untergehen. Zumindest nicht endgültig. Ich verspreche nicht, dass es nie einen Atomkrieg geben wird, aber das Ende der Geschichte wird dann kommen, wenn der Tag des Christus kommt, wenn der Messias Gottes kommt und die Herrschaft auf dieser Welt übernimmt.
In Vers 8 wird eine direkte Konfrontation beschrieben zwischen diesem letzten gesetzlosen Herrscher und dem Christus. Diese Konfrontation wird verblüffend einseitig verlaufen. Paulus schreibt, dass der Herr Jesus diesen Herrscher verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten wird durch die Erscheinung seiner Ankunft.
Hier ist jemand, der augenscheinlich alle Macht hat, der die ganze Macht auf der Erde an sich reißt, der gegen Gott rebelliert, der sich in den Tempel setzt und sagt: „Ich bin ein Gott.“ Paulus sagt jedoch, dass Jesus kommt und was er braucht, um diesen Herrscher – diesen Herrscher mit scheinbar unbegrenzter Macht – zu vernichten, ist nur der Hauch seines Mundes.
Man spürt wirklich, wie Paulus diesen Kontrast genießt, das so zu formulieren. Jesus muss nur hauchen, er muss nur in Erscheinung treten. Und diese ganze Macht, die sich gegen ihn aufgebaut hat, zerbröselt zu nichts. Das ist das Ende. Dieser Anspruch ist absolut lächerlich, den sich dieser Herrscher angemaßt hat.
Das Geheimnis des Zurückhaltenden und die Geduld Gottes
Aber was fehlt noch? Warum tritt dieser Herrscher noch nicht auf? Warum kommt Jesus noch nicht wieder? Warum warten wir schon zweitausend Jahre? Was steht noch im Weg?
Noch einmal zum Fünften: Denkt ihr nicht mehr daran, dass ich euch das sagte, als ich noch bei euch war? Denn ich habe es euch schon einmal gesagt. Es gibt etwas, sagt er, was ich euch gesagt habe, und es gibt etwas, was ich euch nicht erklärt habe.
Er sagt: Jetzt wisst ihr, was zurückhält. Damals habe ich es euch nicht im Detail gesagt, was diesen Herrscher aufhält, was ihn noch zurückhält, was diese Weltherrschaft noch verhindert. Aber ihr habt es herausgefunden, sagt Paulus. Jetzt wisst ihr es. Ihr habt darüber nachgedacht, ihr habt die Informationen, die ich euch gegeben habe, verarbeitet, und jetzt wisst ihr es. Ich muss es euch nicht noch einmal schreiben.
Und das Verblüffende ist: Er schreibt es in diesem Brief auch nicht. Er sagt, ich habe es euch damals nicht im Detail gesagt. Es gibt etwas. Er wiederholt: Es gibt jemanden, der im Weg steht. Und jetzt wisst ihr, was noch zurückhält, damit er zu seiner Zeit geoffenbart werde, dieser gesetzlose Herrscher.
Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken. Nur muss der, der jetzt noch zurückhält, erst aus dem Weg sein. Dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, denn der Herr wird ihn verzehren durch den Hauch seines Mundes und durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen.
Okay, wir haben gesehen, es gibt einen Trend in der Gesellschaft zu „Ich will alles dürfen, was ich möchte.“ Es wird eine letzte Eskalation geben, jemand, der die Herrschaft ergreift und sagt: Ja, das dürft ihr.
Dieser Herrscher wird auf den Thron kommen, er wird sich in den Tempel setzen, wenn – ja, wenn das und wenn der beseitigt ist, der ihn jetzt noch verhindert, der seinen Weg zur Herrschaft noch versperrt. Dann wird dieser Herrscher enthüllt, und dann wird Jesus auf die Erde kommen und diesen Herrscher vernichten.
Aber was steht jetzt noch im Weg? Wer steht da im Weg? Wer muss zur Seite geräumt werden? Paulus sagt: Ich habe es euch damals nicht im Detail gesagt. Und erstaunlicherweise, obwohl er hier viele Details nennt, sagt er es wieder nicht. Er sagt nicht, wer das ist, er sagt nicht, was das ist.
Vielleicht ist es Absicht. Vielleicht möchte er gar nicht so genau alles offenbaren. Vielleicht möchte Jesus gar nicht, dass alle den genauen Ablauf genau wissen. Es gibt ernsthafte Christen und es gibt oberflächliche Christen.
Ich habe den Eindruck, wenn ich diesen Abschnitt lese, dass Gott möchte, dass ernsthafte Christen das verstehen. Paulus hat gesagt: Ich weiß, was noch im Weg steht. Er sagt den Thessalonichern: Ihr wisst jetzt, was noch im Weg steht. Ihr habt es herausgefunden, ihr habt euch ernsthaft mit den Schriften der Bibel beschäftigt und seid auf die Lösung gekommen.
Aber ich schreibe es hier nicht auf, denn es gibt so viele oberflächliche Christen, für die wäre es schädlich, wenn sie den genauen Ablauf kennen. Denn dann würden sie sagen: Solange das noch nicht passiert ist, lebe ich mein Leben. Und dann wird es ja ein rechtzeitiges Warnsignal geben, und ab da werde ich ernsthaft.
Ich glaube, der Heilige Geist und der Herr Jesus möchten das nicht. Sie möchten nicht, dass Menschen, die oberflächlich sind, den Zeitablauf der Zukunft zu genau vor Augen haben. Sie möchten, dass es für jeden jetzt passieren könnte.
Und von daher, da Paulus es nicht sagt und da der Heilige Geist es nicht sagt, werde ich es euch auch nicht sagen, weil es steht nicht in diesem Abschnitt. Ihr bleibt bei diesem Abschnitt.
Und wenn euch das interessiert, was diesem Antichristen, was dieser Herrschaftsergreifung, was dieser letzten Eskalation noch im Wegsteht, dann müsst ihr einfach Hausaufgaben machen, so wie die Thessalonicher das damals offensichtlich auch gemacht haben.
Okay, das ist das, was Gott in diesem Abschnitt über die Zukunft offenbart.
Die Bedeutung der Liebe zur Wahrheit für Rettung
Zum Abschluss möchte ich noch einmal auf einen Begriff eingehen, der in diesen Versen steht. Ich glaube, dieser Ausdruck ist für uns und für unsere Zeit sehr wichtig.
In Vers 10 am Ende geht es um das Verlorengehen und das Gerettetwerden. Das ist völlig unabhängig davon, wie im Detail die Zukunft aussieht. Dieses Thema betrifft jede Zeit, auch unsere, egal wie nah oder wie weit wir vom Ende entfernt sind.
Warum gehen die Menschen verloren? Weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Paulus stellt hier die Liebe zur Wahrheit ins Zentrum des Verlorengehens. Sie gehen verloren, obwohl sie hätten gerettet werden können. Der entscheidende Unterschied zwischen Verlorengehen und Gerettetwerden ist die Liebe zur Wahrheit.
Wahrheit ist oft unbequem. Gott sagt: Letzten Endes werden die Menschen gerettet, die sich entschieden haben, der Wahrheit zu glauben und sie zu lieben. Wahrheit ist oft unbequem. Da ist ein Gott, der mein Leben beurteilt und beurteilen wird – das ist eine unbequeme Wahrheit, oder?
Ich bin schlecht und brauche Vergebung – das ist ebenfalls eine unbequeme Wahrheit. Wir halten uns lieber für gut. Wir sagen: „Ich bin doch eigentlich ein guter Mensch.“ Es ist aber eine unbequeme Wahrheit, dass die Bibel sagt: „Du bist schlecht.“ Liebst du die Wahrheit so sehr, dass du bereit bist, das zu akzeptieren? Das ist entscheidend für die Rettung.
Ich bin so schlecht, dass jemand für mich hingerichtet werden musste. Bist du so schlecht, dass man dich eigentlich am besten umgebracht hätte? Bist du so schlecht, dass jemand für dich stellvertretend ein Todesurteil ertragen musste? Das ist eine unbequeme Wahrheit, wenn Gott uns das sagt. Doch es ist wichtig, dass wir akzeptieren, dass wir in den Augen Gottes so schlecht sind. Nur so können wir gerettet werden.
Gott erwartet von mir, dass ich mich ihm unterwerfe. Ich bestimme nicht mehr selbst über mein Leben. Das ist eine unbequeme Wahrheit, oder? Wenn ich diese Wahrheit nicht akzeptiere, werde ich letzten Endes nicht gerettet werden. Nur wenn ich die Wahrheit liebe und sage: „Das ist so, und das ist richtig so“, gegen all meine Gefühle und gegen mein Verlangen nach Unabhängigkeit, kann Rettung geschehen.
Gott will Heiligkeit – das ist ebenfalls eine unbequeme Wahrheit. Für die Thessalonicher war es unbequem, Christ zu sein. In unserem Land ist das heute noch ziemlich bequem. Die Thessalonicher wurden von ihren Familien, von der Gesellschaft und vom Staat verfolgt. Wenn wir an den Anfang der Thessalonicherbriefe zurückgehen, sehen wir, dass Paulus sich wundert, wie sie als junge Christen das alles aushalten.
Für sie war das Evangelium nicht „Komm zu Jesus, und dann bekommst du noch einen super Extra-Schlagsahne-Klecks auf dein bisheriges Leben.“ Für sie war es unbequem und gefährlich, Christ zu sein. Aber sie haben die Wahrheit geliebt.
Es ist so viel leichter, den bequemen Weg zu gehen. Sich das zu nehmen, was man bekommen kann, ist viel leichter. Mit der Familie, dem Freundeskreis und der Gesellschaft mitzuschwimmen, nicht anzuecken, keine Feindschaft oder negative Gefühle auszulösen, weil man anders ist – das ist verlockend. Nicht, weil man sich blöd verhält, sondern einfach, weil man anders ist.
Lieben wir die Wahrheit? Wenn wir die Wahrheit lieben, werden wir auch diesen schwierigen Weg gehen – egal, ob der Antichrist schon da ist, egal, ob wir absehen können, dass er in drei Jahren auftreten wird, egal, wie nah die Wiederkunft Jesu ist oder wie weit weg.
Paulus sagt, dann wird es entscheidend sein, ob Menschen die Wahrheit lieben. Aber auch schon heute ist es entscheidend, ob wir die Wahrheit lieben. Das rettet.
Jesus hat gesagt: Wer sein Leben auf dieser Erde gewinnen will, wird alles verlieren. Wer bereit ist, sein Leben auf dieser Erde zu verlieren, wird gewinnen. Diese Wahrheit ist zeitlos.
Wie gesagt, wir können eine Hausaufgabe machen und herausfinden, was es noch gibt, wer da ist, der diese Eskalation noch aufhält. Aber das Wichtigste ist, dass wir ganz bewusst Menschen sind, die die Wahrheit lieben – auch dort, wo sie unangenehm ist. Das ist etwas, das zu jeder Zeit wichtig ist.
