Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 124: Vollmacht und Dämonen, Teil 4.
Begegnung mit dem Dämon in der Synagoge von Kapernaum
Lasst uns noch einmal zu dem unreinen Geist in der Synagoge in Kapernaum zurückkehren. Lukas 4,35-37 berichtet: Jesus bedrohte den Geist und sprach: „Verstumme und fahre aus von ihm!“
Als der Dämon den Mann mitten unter die Anwesenden geworfen hatte, fuhr er ohne ihm Schaden zu tun aus. Über alle kam großes Entsetzen. Sie sprachen miteinander: „Was ist das für ein Wort? Denn mit Vollmacht und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie fahren aus.“
Die Nachricht von ihm verbreitete sich daraufhin in alle Orte der Umgebung.
Ich möchte das Thema Vollmacht und Dämonen mit drei Bemerkungen abschließen. Erste Bemerkung:
Erste Bemerkung: Zweifel an Jesu Vollmacht und seine Bestätigung
In der Synagoge stand die Frage im Raum, ob dieser junge Rabbi, der so autoritativ predigte, sich seine Vollmacht nur anmaße. Woher kann ich wissen, dass Jesus nicht nur ein Scharlatan ist, der zwar viele schöne Worte macht, aber es nicht gut mit mir meint?
Paulus warnt uns vor genau solchen Leuten in Gemeinden. In Römer 16, Verse 17 und 18 heißt es:
„Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achtgebt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Zwistigkeiten und Anstöße zur Sünde anrichten, und wendet euch von ihnen ab. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch. Durch ‚süße Worte und schöne Reden‘ verführen sie die Herzen der Arglosen.“
Merkt ihr, schöne Reden sind verführerisch, aber eben nicht immer zum Guten. Sie sind auch die Waffe der Irrlehrer und Streitverursacher. War Jesus so einer? Tolle Worte, aber nichts dahinter? Ein charismatisches Auftreten, jugendlicher Übermut, aber letztlich nur heiße Luft?
Während die Zuhörer noch über seine vollmächtigen Worte nachdenken, erleben sie die Vollmacht dieser Worte im Leben eines vom Teufel überwundenen Menschen. Jesus hatte mit Vollmacht gepredigt, und dann hatte er mit derselben Vollmacht dem Dämon geboten, zu verstummen und auszufahren. In diesem Moment wurde klar, wie es um den Anspruch stand, mit dem Jesus predigte.
Die Menschen waren über seine Art zu predigen erstaunt, und ich vermute auch über die Inhalte. Jetzt sind sie entsetzt. Es ist anscheinend eine Sache, einem vollmächtigen Prediger zuzuhören, und eine andere, dann festzustellen, dass die Worte dieses Rabbis in der Lage waren, das Böse nicht nur sauber zu beschreiben, sondern es mit Macht in die Grenzen zu weisen.
Eine zweite Bemerkung, und die ist ganz allgemeiner Natur:
Zweite Bemerkung: Die begrenzte biblische Dämonologie
Die Bibel behandelt das Thema Dämonologie hauptsächlich in Form von Anekdoten. Wir lesen Berichte darüber, wie Jesus oder die Jünger sich den Dämonen entgegenstellen. Meistens gelingt es ihnen auch, diese auszutreiben.
Was wir jedoch nicht finden, ist eine auch nur annähernd umfassende Lehre über unreine Geister. Im biblischen Bericht werden sie zwar vorausgesetzt, aber wir erfahren nicht, woher sie kommen. Ebenso bleibt unklar, wie sie genau Besitz von einem Menschen ergreifen. Auch wird nicht erklärt, woran man erkennt, dass ein Mensch dämonisch belastet ist und nicht einfach nur krank.
Ebenso wenig wird beschrieben, wie man bei einem Exorzismus genau vorgeht. All das wird kaum erläutert – weder in den Evangelien, noch in der Apostelgeschichte oder in den Briefen.
Als Folge davon bestehen die heute erhältlichen Bücher zum Thema Dämonologie größtenteils aus einer Mischung von Spekulation und Erfahrungsberichten. Und...
Die Frage nach dämonischem Einfluss bei Christen
Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, lautet: Kann ein Christ – und ich meine damit die wiedergeborene Sorte, die mit dem Heiligen Geist, mit rettendem Glauben und einer lebendigen Gottesbeziehung lebt, bei der es auch nicht an Liebe zu den Geschwistern in der Gemeinde mangelt – einen Dämon bekommen?
Zu dieser Frage gibt es zwei Antworten. Die erste Sicht lautet etwa so: Nein, kann er nicht. Ein Dämon kann sich nicht bei einem echten Christen einnisten, weil wir zu Jesus gehören. Unser Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes, und in uns wohnt der, der größer ist als der Teufel. Wo der Heilige Geist drin ist, da ist kein Platz für einen Dämon.
Die beste Stelle dazu ist wohl 1. Johannes 5,18: Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt, sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an. Damit scheint alles klar: Wenn der Böse, der Teufel, uns nicht antastet, dann kann ein echter Christ auch nicht wirklich ein Problem mit dämonischer Besessenheit bekommen.
Das ist die erste Antwort auf die Frage, ob ein Christ von einem Dämon besessen werden kann.
Als Bibellehrer möchte ich jetzt Folgendes tun: Ich möchte mich unbeliebt machen und darauf hinweisen, dass keine der Bibelstellen, die für die erste Sicht angeführt werden, etwas zum Thema Dämonie sagt. Im Zusammenhang geht es bei all den Stellen, die man anführt, nie um unreine Geister und ihr Einwirken auf Gläubige.
Warum ist es mir wichtig, diesen Punkt zu bringen? Weil wir es hier meines Erachtens mit einem klassischen Auslegungsfehler zu tun haben. Statt einfach zu sagen, dass wir die Frage nicht beantworten können, weil die Bibel dazu nichts sagt, interpretieren wir Stellen. Achtung: Wir interpretieren sie, wir legen sie nicht aus.
Bei der Auslegung ist immer der Kontext, der Zusammenhang König. Bei einer Interpretation aber starten wir bei der Idee, die wir beweisen wollen, und machen uns dann Bibelverse gefügig. Ich möchte niemanden verletzen, aber es passiert so oft, dass wir erst eine theologische Position haben, bevor wir dann in der Bibel nach Belegen dafür suchen. Mein Tipp: Macht das nicht.
Kann ein Dämon von einem Christen Besitz ergreifen? Keine Ahnung. Die Bibel sagt dazu nichts. Missionare berichten davon, dass so etwas möglich ist. Ich selbst habe es noch nie erlebt.
Wer mit 1. Johannes 5,18 argumentiert, wo es heißt: „Der Böse tastet ihn nicht an“, der möge bitte auch den Anfang des Verses zur Kenntnis nehmen, wo es heißt: „Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt, sondern der aus Gott Geborene“ – und das ist wahrscheinlich der Gläubige – „sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich.“ Für mich klingt das nach einem heiligen Lebensstil.
Ich würde mich trauen, so viel zu sagen: Wer heilig lebt, macht es Dämonen sehr schwer, in sein Leben einzudringen. Wer jeden Gedanken unter den Gehorsam Christi nimmt und die Waffenrüstung Gottes anzieht, um den Kampf gegen das Böse aufzunehmen, der scheint mir vor Angriffen aus der unsichtbaren Welt halbwegs sicher zu sein.
Aber was ist mit Christen, die keinen Widerstand leisten, wenn dämonische Lügen sie betören oder wenn Krankheit sie zermürben will? Was ist dann? Dann würde ich mich spätestens nicht mehr trauen zu sagen: Mach dir keinen Kopf, du bist ein Christ, ein Dämon kann nicht von dir Besitz ergreifen.
Ich würde dann immer sagen: Keine Ahnung, wie weit der Einfluss eines unreinen Geistes bei einem Christen gehen kann. Ich habe keine Bibelstelle, die dazu etwas sagt. Aber ich habe Bibelstellen, die mich warnen, dem Bösen auch nur den kleinen Finger zu reichen oder im Kampf gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt irgendwie nachzulassen.
Genau das, nämlich kämpfen, will ich tun. Tag für Tag, bis der Herr Jesus wiederkommt und den Teufel und seine Engel ein für alle Mal beseitigt.
Du könntest Gott dafür danken, dass er dir genug Einblick in die unsichtbare Welt gewährt hat, um für die Auseinandersetzung gewappnet zu sein.
Das war’s für heute. Schreibe heute doch zwei ermutigende SMS an andere Christen. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Umgang mit Unsicherheit und geistlichem Kampf
Wer mit 1. Johannes 5,18 argumentiert, wo es heißt: „Der Böse tastet ihn nicht an“, der sollte bitte auch den Anfang des Verses zur Kenntnis nehmen. Dort steht: „Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt.“ Gemeint ist der Gläubige, der aus Gott geboren ist und sich bewahrt.
Für mich klingt das nach einem heiligen Lebensstil. Ich würde mich trauen zu sagen: Wer heilig lebt, macht es Dämonen sehr schwer, in sein Leben einzudringen.
Wer jeden Gedanken unter den Gehorsam Christi nimmt und die Waffenrüstung Gottes anzieht, um den Kampf gegen das Böse aufzunehmen, der scheint mir vor Angriffen aus der unsichtbaren Welt halbwegs sicher zu sein.
Aber was ist mit Christen, die keinen Widerstand leisten, wenn dämonische Lügen sie betören oder wenn Krankheit sie zermürben will? Was ist dann?
Dann würde ich mich spätestens nicht mehr trauen zu sagen: Mach dir keinen Kopf, du bist ein Christ, ein Dämon kann nicht von dir Besitz ergreifen. Ich würde dann immer sagen: Keine Ahnung, wie weit der Einfluss eines unreinen Geistes bei einem Christen gehen kann.
Ich habe keine Bibelstelle, die dazu etwas sagt. Aber ich habe Bibelstellen, die mich warnen, dem Bösen auch nur den kleinen Finger zu reichen oder im Kampf gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt irgendwie nachzulassen.
Und genau das, nämlich kämpfen, will ich tun. Tag für Tag, bis der Herr Jesus wiederkommt und den Teufel und seine Engel ein für alle Mal beseitigt.
Ermutigung zum geistlichen Wachsein und Gebet
Was könntest du jetzt tun? Du könntest Gott dafür danken, dass er dir genug Einblick in die unsichtbare Welt gewährt hat, um für die Auseinandersetzung gewappnet zu sein.
Das war es für heute. Schreibe doch heute zwei ermutigende SMS an andere Christen.
Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.
